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Abflußreinigung durch Kaliumhydroxid

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Helena Zawal

unread,
Nov 13, 2004, 6:22:17 AM11/13/04
to
Hallo an alle,
Ich soll in Chemie eine Homepage zum Thema Abflußreiniger/
Kaliumhydroxid erstellen. Die Frage ,die ich jetzt habe, ist, wie
wirkt KOH?
Anregungen zu dem Thema würden mir sehr weiterhelfen!!
(Vielleicht eine Internetseite zu dem Thema, Beschreibungen in Büchern
oder Strukturformeln??)
Vielen Dank, an alle, die mir weiterhelfen können! :)

Ingo Liebe

unread,
Nov 13, 2004, 6:34:09 AM11/13/04
to
Hallo,

Helena Zawal wrote:
> Hallo an alle,
> Ich soll in Chemie eine Homepage zum Thema Abflußreiniger/
> Kaliumhydroxid erstellen. Die Frage ,die ich jetzt habe, ist, wie
> wirkt KOH?

Sicher, das KOH und nicht das billigere NaOH gemeint ist?
Aber egal, die Wirkung ist sicher die Selbe.
Ganz genau weiß ich es nicht, aber ich schiebe die Reinigungswirkung
mal auf den Fakt, daß Fette mit Lauge verseift werden. Damit sind die
verseiften Fette dann wasserlöslich und geben den Abfluß frei.
Haare und andere organische Bestandteile werden einfach aufgelöst.

Aber es können sicher noch andere Leser dieser NG was dazu sagen.
Gruß Ingo


>

Peter Prucker

unread,
Nov 13, 2004, 3:53:21 PM11/13/04
to
Ingo Liebe wrote:
>
> Hallo,
>
> Helena Zawal wrote:
> > Hallo an alle,
> > Ich soll in Chemie eine Homepage zum Thema Abflußreiniger/
> > Kaliumhydroxid erstellen. Die Frage ,die ich jetzt habe, ist, wie
> > wirkt KOH?
>
> Sicher, das KOH und nicht das billigere NaOH gemeint ist?
> Aber egal, die Wirkung ist sicher die Selbe.
> Ganz genau weiß ich es nicht, aber ich schiebe die Reinigungswirkung
> mal auf den Fakt, daß Fette mit Lauge verseift werden. Damit sind die
> verseiften Fette dann wasserlöslich und geben den Abfluß frei.
> Haare und andere organische Bestandteile werden einfach aufgelöst.

Nicht umsonst hat man früher auch Zweitakterauspuffanlagen mit Kalilauge
behandelt, um das Blauwerden beim Ausbrennen zu vermeiden.
Außerdem stinkt das Ausbrennen sehr, und die Nachbarin hat es wegen
ihrer weißen Spitzenhöschen auf der Wäscheleine auch nicht gern gesehen.

Verkorken, einfüllen der Natronlauge, über Nacht stehen lassen.
Am nächsten Tag Kohlereste mit Wasser ausspülen.

Über evtl. Abwasserprobleme hat man sich vor 40 Jahren noch wenig
Gedanken gemacht.

Gruß
P.Prucker

Ingo Liebe

unread,
Nov 13, 2004, 8:10:38 AM11/13/04
to
Hallo,

Peter Prucker wrote:

> Außerdem stinkt das Ausbrennen sehr, und die Nachbarin hat es wegen
> ihrer weißen Spitzenhöschen auf der Wäscheleine auch nicht gern gesehen.

Weiße Spitzenhöschen? Hmm, derartige Nachbarinnen kann ich nicht
vorweisen ;-)

Von dieser Technik habe ich bisher noch nichts gehört.
Die Auspuffs unserer Moppedds haben wie immer mit einem
Schlückchen Benzin ausgebrannt. Ist aber auch schon Jahrhunderte her ;-)

Gruß Ingo

Peter Prucker

unread,
Nov 13, 2004, 8:27:22 PM11/13/04
to
Ingo Liebe wrote:
>
> Hallo,
>
> Peter Prucker wrote:

> Weiße Spitzenhöschen? Hmm, derartige Nachbarinnen kann ich nicht
> vorweisen ;-)

Hast schon `ne arme Jugend jehabt!
Umgekehrt hatten wir arme Nachkriegskinder ja sonst nichts zum Spielen.



> Von dieser Technik habe ich bisher noch nichts gehört.

> Die Auspuffs unserer Mopeds haben wie immer mit einem


> Schlückchen Benzin ausgebrannt. Ist aber auch schon Jahrhunderte her ;-)

Benzin war natürlich gar nicht angebracht. Am besten ging es, mit einem
Gasbrenner anzuzünden und dann mit Preßluft nachzublasen. Leider wird
der Auspuff dabei blau. Und sauber auch nicht! Und moderne Püffe
enthalten manchmal sowas Drahtähnliches, das dann sauber mitverbrennt.

Nö, da lob ich mir schon meine Laugenmethode (Alu sollte nicht dabei
sein!); das Blauwerden haben wir lieber selbst genossen.

MfG
P.Pr.

Helena Zawal

unread,
Nov 13, 2004, 1:21:52 PM11/13/04
to
Peter Prucker <PPru...@t-online.de> wrote in message news:<419674...@t-online.de>...

> Ingo Liebe wrote:
> >
> > Sicher, das KOH und nicht das billigere NaOH gemeint ist?
> > Aber egal, die Wirkung ist sicher die Selbe.
> > Ganz genau weiß ich es nicht, aber ich schiebe die Reinigungswirkung
> > mal auf den Fakt, daß Fette mit Lauge verseift werden. Damit sind die
> > verseiften Fette dann wasserlöslich und geben den Abfluß frei.
> > Haare und andere organische Bestandteile werden einfach aufgelöst.
>
> Nicht umsonst hat man früher auch Zweitakterauspuffanlagen mit Kalilauge
> behandelt, um das Blauwerden beim Ausbrennen zu vermeiden.
> Außerdem stinkt das Ausbrennen sehr, und die Nachbarin hat es wegen
> ihrer weißen Spitzenhöschen auf der Wäscheleine auch nicht gern gesehen.
>
> Verkorken, einfüllen der Natronlauge, über Nacht stehen lassen.
> Am nächsten Tag Kohlereste mit Wasser ausspülen.
>
> Über evtl. Abwasserprobleme hat man sich vor 40 Jahren noch wenig
> Gedanken gemacht.
>
> Gruß
> P.Prucker


Danke für die Antworten!! :) Ich hab mich auch mal informiert und in
Büchern wie "Abitur Wissen-Chemie" etc. nachgeschlagen. Bin also noch
am recherchieren...
So, wie ich das jetzt verstanden habe ist KOH bzw. NaOH eine Art
"ätzende Seife"? Könnte man das im groben so sagen?
Ich habe mir zu dem Thema mal eine Internetseite angesehen
http://dc2.uni-bielefeld.de/dc2/tip/08_04.htm
Sehr viele Nachweise zu dem Thema und Reaktionsgleichungen. Die wird
mir dann letztendlich helfen können, trotzdem danke. ;)
Helena

Ingo Liebe

unread,
Nov 13, 2004, 2:06:50 PM11/13/04
to
Hallo,

Helena Zawal wrote:

> So, wie ich das jetzt verstanden habe ist KOH bzw. NaOH eine Art
> "ätzende Seife"? Könnte man das im groben so sagen?

Nee, ätzende Seife ist das nicht.
Es macht nur aus Fett Seife.
Bei KOH und NaOH handelt es sich um Basen, das genaue Gegenteil
von Säuren. Aber ähnlich ätzend und gefährlich.
Spritzer davon in die Augen sind sehr gefährlich.
Gibt man Basen und Säuren zusammen, so erhält man Salze.
Einfachstes Beispiel ist die Reaktion von Natronlauge (NaOH)
und Salzsäure (HCl). In der Reaktion entsteht neben Wasser
stinknormales Kochsalz.

NaOH + HCl ---> NaCl + H2O

Gruß Ingo

Ingo Liebe

unread,
Nov 13, 2004, 2:10:44 PM11/13/04
to
Hallo,

Peter Prucker wrote:
> Ingo Liebe wrote:
>>
>> Hallo,
>>
>> Peter Prucker wrote:
>
>> Weiße Spitzenhöschen? Hmm, derartige Nachbarinnen kann ich nicht
>> vorweisen ;-)
>
> Hast schon `ne arme Jugend jehabt!
> Umgekehrt hatten wir arme Nachkriegskinder ja sonst nichts zum Spielen.

Naja, so arm war die Jugend in der ex DDR nicht.
Ich hatte sicher noch eine Kindheit und Jugend, wie sie
der heutige Staat nicht mehr bieten kann.
Allerdings trugen meine (gleichaltrigen) Nachbarinnen keine
Spitzenhöschen. Die Wäsche der DDR war eher funktionell
als erotisch ;-)


>
> Benzin war natürlich gar nicht angebracht. Am besten ging es, mit einem
> Gasbrenner anzuzünden und dann mit Preßluft nachzublasen.

Gasbrenner? Pressluft? Sowas hatten sicher nur die Wenigsten
Privatleute zur Verfügung. Zumindest in der Zone. Bei Gasbrenner
war doch schon der ABV auf "hab acht". Es könnte ja ein Panzerknacker
unterwegs sein.

Gruß Ingo

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Christian Schmidt

unread,
Nov 14, 2004, 8:43:28 AM11/14/04
to
Hallo Helena,

Helena Zawal schrieb/wrote:

> So, wie ich das jetzt verstanden habe ist KOH bzw. NaOH eine Art
> "ätzende Seife"? Könnte man das im groben so sagen?

Nein.
Als "Seife" (genauer: Kernseife) bezeichnet man i.a. die Natrium- bzw.
Kalium-Salze von Fettsaeuren. Und genau die entstehen bei der
Verseifung von Fetten mit KOH bzw. NaOH.
Chemisch gesehen sind Fette Ester aus Glycerin (1,2,3-Propantriol) und
einer Fettsaeure.

Wenn Du mit Google oder in der Literatur mal nach "Esterverseifung"
suchst, solltest Du einiges dazu finden.

Gruss,
Christian
--
Christian Schmidt | Germany | ChriS...@gmx.de
No HTML Mails, please!!
De eene hett 'n Rittergut, de annere ritt 'n Gitter rut.

ThiloBStern

unread,
Nov 14, 2004, 2:27:53 PM11/14/04
to
Im Artikel <slrncpeo80.3h...@server.linau.de>, Christian Schmidt
<ChriS...@gmx.de> schreibt:

>Als "Seife" (genauer: Kernseife) bezeichnet man i.a. die Natrium- bzw.
>Kalium-Salze von Fettsaeuren.

So, wie man Natrium- und Kaliumsalze der Fettsäuren unterscheidet, so
unterscheidet man auch die Kernseifen von den Schmierseifen.
Kernseife ist nicht beides.

Gruß
Thilo

Helena Zawal

unread,
Nov 14, 2004, 3:29:58 PM11/14/04
to
Christian Schmidt <ChriS...@gmx.de> wrote in message news:<slrncpeo80.3h...@server.linau.de>...
> Hallo Helena,

>
> Nein.
> Als "Seife" (genauer: Kernseife) bezeichnet man i.a. die Natrium- bzw.
> Kalium-Salze von Fettsaeuren. Und genau die entstehen bei der
> Verseifung von Fetten mit KOH bzw. NaOH.
> Chemisch gesehen sind Fette Ester aus Glycerin (1,2,3-Propantriol) und
> einer Fettsaeure.
>
> Wenn Du mit Google oder in der Literatur mal nach "Esterverseifung"
> suchst, solltest Du einiges dazu finden.
>
> Gruss,
> Christian

Hallo Christian,

Ich hab schon mal das Internet und einen Stapel mit Chemie Sek II
durchgesucht, und da bin ich einen Schritt weiter gekommen.

Also, ich habe das früher bei der Seifenherstellung so verstanden:

---------->COOH

O (Doppelbindung bekomme ich nicht hin)
-C-OH

Carboxylgruppe von Stearinsäure


---------->COOH und NaOH

O
-C-O-Na und H2O

Natriumstearat

Das ist jetzt ein Natriumsalz.. Die "Vorstufe von einem Seifenanion
?!

------------->COO- und Na*
Seifenanion

Verständlich. Die Fettsäuren wurden jetzt von dem Glycerin getrennt
und das Seifenanion ist als Emulgator wasserlöslich und wird
abgetragen.
Haare lösen sich in Natronlauge (wieso habe ich nicht gefunden,
vielleicht zerstört die Lauge die Struktur der Proteine?)
Aluminium und Wasser (Wasser als Säure) reagieren zusammen.
Anschließend reagiert Al mit NaOH:

2 Al + 6 H2O ———> 2 Al(OH)3 + 3 H2

Al(OH)3 + OH- ———> [Al(OH)4]-

Dabei werden sehr große Mengen an Wasserstoff freigesetzt, die mit
Sauerstoff zu Knallgas reagieren können. Das Gas lockert die Fett/Haar
Verbindung zusätzlich.
Um diese Wirkung zu hemmen wird Nitrat beigefügt, mit Wasserstoff
entsteht Ammoniak.

NO3- + 4 H2 ———> NH3 + 2 H2O + OH-

So, das wärs fürs erste. Wie ihr seht kann ich nicht nur Fragen
stellen, sondern auch mal halbwegs vernünftige Schlußfolgerungen
anstellen ;)

Weitere Änderungsvorschläge sind immer willkommen!
Helena

J?rgen Clade

unread,
Nov 15, 2004, 2:49:26 AM11/15/04
to
Hallo Helena,

> Ich hab schon mal das Internet und einen Stapel mit Chemie Sek II
> durchgesucht, und da bin ich einen Schritt weiter gekommen.
>
> Also, ich habe das früher bei der Seifenherstellung so verstanden:
>
> ---------->COOH
>
> O (Doppelbindung bekomme ich nicht hin)
> -C-OH
>
> Carboxylgruppe von Stearinsäure
>
>
> ---------->COOH und NaOH
>
> O
> -C-O-Na und H2O
>
> Natriumstearat
>
> Das ist jetzt ein Natriumsalz.. Die "Vorstufe von einem Seifenanion
> ?!
>
> ------------->COO- und Na*
> Seifenanion
>
> Verständlich. Die Fettsäuren wurden jetzt von dem Glycerin getrennt
> und das Seifenanion ist als Emulgator wasserlöslich und wird
> abgetragen.

Man muß dazu aber wissen, daß die Fettsäuren im Fett nicht frei
vorliegen, sondern als Ester (googel´ mal, was das ist; man kann hier
so schlecht Formeln zeichnen). Ester werden durch Basen gespalten, und
diese Reaktion nennt man "Verseifung", weil dabei "Seife" entsteht.

> Haare lösen sich in Natronlauge (wieso habe ich nicht gefunden,
> vielleicht zerstört die Lauge die Struktur der Proteine?)

Proteine sind kettenförmige Moleküle, die aus Aminosäuren bestehen,
die durch sog. Peptidbindungen aneinander gebunden sind. Diese
Peptidbindungen werden durch Basen gespalten, ganz analog wie
Esterbindungen der Fette. Aus den Haaren entstehen letztlich
(wasserlösliche) Na-Salze der Aminosäuren.

> Aluminium und Wasser (Wasser als Säure) reagieren zusammen.
> Anschließend reagiert Al mit NaOH:
>

> 2 Al + 6 H2O ???> 2 Al(OH)3 + 3 H2
>
> Al(OH)3 + OH- ???> [Al(OH)4]-

Warum so umständlich? Während der Reaktion ist kein Al(OH)3 zu
beobachten, also schreibt man´s auch nicht in die Gleichung. Ich bin
für

2 Al + 2 OH(-) + 6 H2O --> 2 [Al(OH)4](-) + 3 H2

> Dabei werden sehr große Mengen an Wasserstoff freigesetzt, die mit
> Sauerstoff zu Knallgas reagieren können. Das Gas lockert die Fett/Haar
> Verbindung zusätzlich.

Das mit dem Knallgas ist aber nicht beabsichtigt; ich denke, es geht
nur um Schäumen und damit Lockern.

> Um diese Wirkung zu hemmen wird Nitrat beigefügt, mit Wasserstoff
> entsteht Ammoniak.
>

> NO3- + 4 H2 ???> NH3 + 2 H2O + OH-

Hierbei wirkt ganz sicher nicht H2 als Reduktionsmittel. Ich würde
entweder naszierenden Wasserstoff formulieren ("8 [H]nasc.") oder Al
als Reduktionsmittel.

> So, das wärs fürs erste. Wie ihr seht kann ich nicht nur Fragen
> stellen, sondern auch mal halbwegs vernünftige Schlußfolgerungen
> anstellen ;)

Ich hab´ dazugelernt: Bisher konnte ich mir keinen Reim darauf machen,
wofür das Aluminium gut sein soll :-)

MfG,
Jürgen

Christian Schmidt

unread,
Nov 15, 2004, 8:35:02 AM11/15/04
to
Hallo Helena,

Helena Zawal schrieb/wrote:

> Natriumstearat


>
> Das ist jetzt ein Natriumsalz.. Die "Vorstufe von einem Seifenanion

Salze bestehen aus Metallkation und Saeueranion - also hast Du das
"Seifenanion" in Form des Fettsaeureanions schon. ;-)

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