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Re: Justizministerin Lambrecht (SPD) will Begriff "Rasse" aus Grundgesetz streichen

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Alla´hu Umbolnoi

unread,
Nov 3, 2020, 7:13:46 PM11/3/20
to
Gerald Gruner wrote:
> Fred schrieb am 2.11.20:
>
>> Justizministerin will Begriff "Rasse" im Grundgesetz ersetzen
> (...)
>> "Es besteht völlige Einigkeit darüber, dass es keine unter-
>> schiedlichen Menschenrassen gibt", sagte Bundesjustizmini-
>> sterin Christine Lambrecht (SPD) der "Augsburger Allgemeinen".
>
> Die SPD hat wirklich viel Pech bei ihren Ministern. Diese Dame
> unterschreitet inzwischen sogar das Claudia-Roth-Niveau...
>
> Eigentlich besteht nur Einigkeit, dass das Wort "Rasse" heutzutage
> tabuisiert ist. Aber wer glaubt, dass objektiv _sichtbare_ Unterschiede
> verschwinden werden, nur weil man sie per "Neusprech" umbenennt, ist
> entweder ein Heuchler oder ein Lügner. (Bei Politikern wohl beides...)
> Das sind vermutlich die gleichen Spinner, die auch behaupten, dass das
> Geschlecht nur ein soziales Konstrukt wäre...

Danke, bester Kommentar des Tages.

A.

Dr Engelbert Buxbaum

unread,
Nov 12, 2020, 3:49:38 AM11/12/20
to
In article <rnsrnp$shs$1...@news.mixmin.net>, umbo...@kamazz.ru says...
>
> Gerald Gruner wrote:
> > Fred schrieb am 2.11.20:
> > Eigentlich besteht nur Einigkeit, dass das Wort "Rasse" heutzutage
> > tabuisiert ist. Aber wer glaubt, dass objektiv _sichtbare_ Unterschiede
> > verschwinden werden, nur weil man sie per "Neusprech" umbenennt, ist
> > entweder ein Heuchler oder ein Lügner. (Bei Politikern wohl beides...)
> > Das sind vermutlich die gleichen Spinner, die auch behaupten, dass das
> > Geschlecht nur ein soziales Konstrukt wäre...
>
> Danke, bester Kommentar des Tages.

Nein, es ist biologisch Unsinn, und wir haben das hier auch schon
diskutiert. Die Menschheit ist während ihrer Evolution mehrfach durch
sog. "genetische Flaschenhälse" gegangen, also Situationen wo die
Population auf wenige Dutzend Individuen zusammengeschrumpft war. Die
letzte fand vor ca. 200.000 Jahren statt, seither ist nicht genug Zeit
vergangen um soviel genetische Variabilität anzusammeln, daß eine
Einteilung in Rassen gerechtfertigt wäre. Dies wurde mit dem "1000
Genome Project" vor 20 Jahren eindrucksvoll bestätigt. Unterschiede
zwischen "Rassen" sind kleiner als die innerhalb, d.h., taugen nicht zur
Unterscheidung von Rassen.

Schon Cann /et al./ (Nature 325:6099 (1987) 31-36, siehe auch Sci. Am.
266:4 (1992) 68-75) haben durch Analyse der mitochondrialen DNA (die
fast nur über die weibliche Linie übertragen wird) gezeigt, daß alle
heute lebenden Menschen von einer einzigen Frau abstammen, die vor ca
200.000 Jahren (6500 Generationen!) lebte, übrigens in Afrika (mt-MRCA,
"genetische Eva"). Einen "genetischen Adam" (Y-MRCA) kann man
entsprechend durch Analyse des Y-Chromosoms definieren, mit im
Wesentlichen gleichen Ergebnis.

Wenn man die Situation nicht genetisch, sondern genealogisch sieht,
liegt der gemeinsamme Vorfahre sogar noch kürzer zurück: Wir haben 2
Eltern, 4 Großeltern, 8 Urgroßeltern usw, d.h., die Zahl der
genealogischen Vorfahren steigt über die Zeit exponentiell. Jedoch ist
die Zahl der lebenden Menschen begrenzt (früher noch mehr als heute),
also müßen alle heute lebenden Menschen viele gemeinsame Vorfahren haben
die nur 3000 Jahre vor uns lebten, also ca 1000 v. Ch. (Swamidass 2018).

Die "objektiv sichtbaren Unterschiede" beziehen sich hauptsächlich auf
die Hautfarbe, ein Merkmal daß durch nur 2 Genkomplexe reguliert wird
(wir haben etwa 20.000) und einer starken Umweltselektion unterliegt:
Die Haut braucht genügend UV-Licht um Vitamin D herstellen zu können,
zuviel führt aber zu Sonnenbrand und Krebs. Daher hängt die optimale
Hautfarbe von der geographischen Breite ab und paßt sich nach
Migrationsereignissen innerhalb weniger Hundert Jahre an. Daneben gibt
es noch kleine Unterschiede in der Schädelform (Verhältnis von Gesichts-
und Hirnschädel, Vorhandensein eines Inkabeines,...), die aber ebenfalls
nicht groß genug sind um eine zuverlässige Einteilung in Rassen
durchführen zu können.

Unterschiede im geistigen Bereich hängen nicht mit Rasse, sondern mit
Bildung zusammen. Die Stimulierung des Gehirns in industrialisierten
Gesellschaften hat über die letzten 100 Jahre zu einer Steigerung der im
Durchschnitt gemessenen Intelligenz geführt (Flynn-Effekt), den weniger
entwickelte Gesellschaften noch vor sich haben. Das hat aber nichts mit
Genetik zu tun, und mithin auch nicht mit Rasse. Die Intelligenz wird,
grob gesagt, zu 2/3 genetisch und zu 1/3 durch Umweltfaktoren bestimmt.
Der Flynn-Effekt bedeutet einfach, daß das genetische Potential in
modernen Gesellschaften vollständiger genutzt wird, und zeigt daher auch
Sättigung.

horst-d.winzler

unread,
Nov 12, 2020, 11:59:39 AM11/12/20
to
Am 12.11.20 um 09:49 schrieb Dr Engelbert Buxbaum:
> In article <rnsrnp$shs$1...@news.mixmin.net>, umbo...@kamazz.ru says...
>>
>> Gerald Gruner wrote:
>>> Fred schrieb am 2.11.20:
>>> Eigentlich besteht nur Einigkeit, dass das Wort "Rasse" heutzutage
>>> tabuisiert ist. Aber wer glaubt, dass objektiv _sichtbare_ Unterschiede
>>> verschwinden werden, nur weil man sie per "Neusprech" umbenennt, ist
>>> entweder ein Heuchler oder ein Lügner. (Bei Politikern wohl beides...)
>>> Das sind vermutlich die gleichen Spinner, die auch behaupten, dass das
>>> Geschlecht nur ein soziales Konstrukt wäre...
>>
>> Danke, bester Kommentar des Tages.
>
> Nein, es ist biologisch Unsinn,

Wenn Rasse nicht biologisch sondern ideologisch determiniert ist, dann
bitte folgenden Artikel erklären.

https://www.welt.de/print-welt/article179668/Medikamente-passend-zur-Hautfarbe.html

--
---hdw---

Ina Koys

unread,
Nov 12, 2020, 12:21:25 PM11/12/20
to
Am 12.11.2020 um 17:59 schrieb horst-d.winzler:

> Wenn Rasse nicht biologisch sondern ideologisch determiniert ist, dann
> bitte folgenden Artikel erklären.
>
> https://www.welt.de/print-welt/article179668/Medikamente-passend-zur-Hautfarbe.html

Es ist auch schon lange bekannt, dass Medikamente bei Frauen anders
wirken als bei Männern und noch mal anders bei Kindern.

https://www.aerzteblatt.de/archiv/78227/Arzneimitteltherapie-Mehr-Ruecksicht-auf-das-Geschlecht
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/altersgerechte-arzneiformen/

Willst du für Kinder jetzt auch ne eigene Rasse aufmachen? Mindestens
bei Krebs geht die Tendenz dahin, für jeden Menschen einen eigenen
Wirkstoff zu verabreichen.

https://www.wiwo.de/technologie/medizin-medikamente-nach-mass-seite-3/5154348-3.html

Die beiden am wenigsten verwandten Menschen auf der Welt sind sich
genetisch ähnlicher als gelegentlich zwei Schimpansen einer Gruppe. Da
ist kein Platz für Rassen. Wir sind uns alle verwandter als eine
Tierfamilie.

Ina
--
Die Natur versteht gar keinen Spaß, sie ist immer wahr, immer ernst,
immer strenge, sie hat immer Recht und die Fehler und Irrtümer sind
immer des Menschen. - Johann Wolfgang Goethe

horst-d.winzler

unread,
Nov 12, 2020, 12:43:49 PM11/12/20
to
Am 12.11.20 um 18:21 schrieb Ina Koys:
> Am 12.11.2020 um 17:59 schrieb horst-d.winzler:
>
>> Wenn Rasse nicht biologisch sondern ideologisch determiniert ist, dann
>> bitte folgenden Artikel erklären.
>>
>> https://www.welt.de/print-welt/article179668/Medikamente-passend-zur-Hautfarbe.html
>
>
> Es ist auch schon lange bekannt, dass Medikamente bei Frauen anders
> wirken als bei Männern und noch mal anders bei Kindern.

Willst du damit sagen das bei Frauen & Kindern keine Unterschiede
zwischen den Rassen bestehen?

> https://www.aerzteblatt.de/archiv/78227/Arzneimitteltherapie-Mehr-Ruecksicht-auf-das-Geschlecht
>
> https://www.pharmazeutische-zeitung.de/altersgerechte-arzneiformen/

So wie ich das verstehe muß vor einer Medikamenteneinführung dezidiert
getestet werden. Widerspricht das meiner Frage?

> Willst du für Kinder jetzt auch ne eigene Rasse aufmachen? Mindestens
> bei Krebs geht die Tendenz dahin, für jeden Menschen einen eigenen
> Wirkstoff zu verabreichen.
>
> https://www.wiwo.de/technologie/medizin-medikamente-nach-mass-seite-3/5154348-3.html
>
>
> Die beiden am wenigsten verwandten Menschen auf der Welt sind sich
> genetisch ähnlicher als gelegentlich zwei Schimpansen einer Gruppe. Da
> ist kein Platz für Rassen. Wir sind uns alle verwandter als eine
> Tierfamilie.
>
> Ina

Widerspricht deine Auslegung der Kategorisierung von Rassen?

--
---hdw---

Ina Koys

unread,
Nov 13, 2020, 5:33:45 AM11/13/20
to
Am 12.11.2020 um 18:43 schrieb horst-d.winzler:

> Widerspricht deine Auslegung der Kategorisierung von Rassen?

Meine Auslegung nicht. Aber die biologischen Fakten.

Andy Angerer

unread,
Nov 13, 2020, 8:02:11 AM11/13/20
to
Am 12.11.20 um 18:21 schrieb Ina Koys:
> Am 12.11.2020 um 17:59 schrieb horst-d.winzler:
>
>> Wenn Rasse nicht biologisch sondern ideologisch determiniert ist, dann
>> bitte folgenden Artikel erklären.
>>
>> https://www.welt.de/print-welt/article179668/Medikamente-passend-zur-Hautfarbe.html
>
>
> Es ist auch schon lange bekannt, dass Medikamente bei Frauen anders
> wirken als bei Männern und noch mal anders bei Kindern.
>
> https://www.aerzteblatt.de/archiv/78227/Arzneimitteltherapie-Mehr-Ruecksicht-auf-das-Geschlecht
>
> https://www.pharmazeutische-zeitung.de/altersgerechte-arzneiformen/
>
> Willst du für Kinder jetzt auch ne eigene Rasse aufmachen? Mindestens
> bei Krebs geht die Tendenz dahin, für jeden Menschen einen eigenen
> Wirkstoff zu verabreichen.
>
> https://www.wiwo.de/technologie/medizin-medikamente-nach-mass-seite-3/5154348-3.html

Geh; Du willst doch nur eine eigene Rasse für Dich selber!
Und das haut auch hin; andere Leute schauen anders aus als Du.
Und wir wissen ja: objektiv _sichtbare_ Unterschiede....


--
**** Die andere Site ****
(mit den anderen Links)
www.angerer-bodenlos.de

horst-d.winzler

unread,
Nov 13, 2020, 8:20:17 AM11/13/20
to
Am 13.11.20 um 14:02 schrieb Andy Angerer:
Genau, jedem seine eigeen Rasse und meinetwegen auch sein eigenes
Geschlecht. Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.
Allerdings die Menschen sind selten mit dem was sie sich so ersehnt
haben dann bei Lieferung auch zufrieden. :-)
--
---hdw---

Gerald Gruner

unread,
Nov 14, 2020, 8:25:47 AM11/14/20
to
Dr Engelbert Buxbaum schrieb am 12.11.20:

> In article <rnsrnp$shs$1...@news.mixmin.net>, umbo...@kamazz.ru says...
>>
>> Gerald Gruner wrote:
>>> Fred schrieb am 2.11.20:
>>> Eigentlich besteht nur Einigkeit, dass das Wort "Rasse" heutzutage
>>> tabuisiert ist. Aber wer glaubt, dass objektiv _sichtbare_ Unterschiede
>>> verschwinden werden, nur weil man sie per "Neusprech" umbenennt, ist
>>> entweder ein Heuchler oder ein Lügner. (Bei Politikern wohl beides...)
>>> Das sind vermutlich die gleichen Spinner, die auch behaupten, dass das
>>> Geschlecht nur ein soziales Konstrukt wäre...
>>
>> Danke, bester Kommentar des Tages.
>
> Nein, es ist biologisch Unsinn, und wir haben das hier auch schon
> diskutiert. Die Menschheit ist während ihrer Evolution mehrfach durch
> sog. "genetische Flaschenhälse" gegangen, also Situationen wo die
> Population auf wenige Dutzend Individuen zusammengeschrumpft war. Die
> letzte fand vor ca. 200.000 Jahren statt, seither ist nicht genug Zeit
> vergangen um soviel genetische Variabilität anzusammeln, daß eine
> Einteilung in Rassen gerechtfertigt wäre. Dies wurde mit dem "1000
> Genome Project" vor 20 Jahren eindrucksvoll bestätigt. Unterschiede
> zwischen "Rassen" sind kleiner als die innerhalb, d.h., taugen nicht zur
> Unterscheidung von Rassen.
> [...]

Mit diesem Argument habe ich schon gerechnet und es wird auch durch die
ständige Wiederholung nicht besser, sondern ist im Gegenteil in _diesem_
konkreten Kontext und Verwendung beinahe schon eine Lüge.
(Die Halbwahrheit ist bekanntlich die perfideste Form der Lüge.)

Ja, richtig, die genetischen Unterschiede zwischen Menschen sind gering.
Aber auch geringe genetische Unterschiede können große Wirkungen haben. Das
lässt sich am deutlischsten an Erbkrankheiten oder Genderfekten und deren
teils massiven Auswirkungen erkennen.
Es ist daher unsinnig, nur Genetiker nach Unterschieden zwischen "Rassen"
zu befragen und das als einzig zulässiges Kriterium zu betrachten. Richtig,
für _sein_ _Forschungsgebiet_ bedeutet das nicht mehr als Millionen anderer
genetischer Faktoren und Einflüsse.

Das Argument der angeblichen Irrelevanz "kleiner" genetischer Unterschiede
ist ein Popanz. Ina hat weiter unten im Thread ungewollt ein weiteres,
passendes Beispiel gebracht.

BTW: Genetikner können anhand solcher "nicht vorhandener" Unterschiede
inzwischen sogar Wanderungsbewegungen in ferner Vergangenheit
nachvollziehen. Und in der Biologie reicht manchem Taxonomen eine
zusätzliche Borste am Bein aus, eine "neue" Insektenart zu definieren und
zu benennen...


Noch ein Analogon, an dem die Unsinnigkeit angeblich irrelevanter, "zu
kleiner" Unterschiede erkennbar wird: Für einen Phyiker sind Kohle. Graphit
und Diamant nur "Modifikationen von Kohlenstoff". Und für den Astrophysiker
ist ohnehin alles oberhalb von Helium ein "Metall".
Der Juwelier wird dagegen sehr deutlich zwischen Kohle, Graphit und Diamant
unterscheiden und hat auch zwischen nahezu identischen Edelsteinen eine
sehr feingranulare Taxonomie.

Du kannst nun natürlich mit dem Fuß aufstampfen und zutiefst empört immer
wieder wiederholen, dass es zwischen verschiedenen Edelsteinen
chemisch/physikalisch weniger als 0,1% Unterschied gäbe. Der Juwelier wird
dich auslachen und dir trotzdem keinen Korund als Rubin und kein Stück
Graphit zum Diamantpreis abkaufen...


Aber der mich bei solchen Diskussionen typischerweise am meisten anwidernde
Punkt ist, dass es um pures "Neusprech" geht.
Ob man die objektiv und erkennbar verschiedenen Populationen nun als
"Rasse", als "Unterart", "Subspezies" usw. bezeichnet oder ob man alle
diese Begriffe der Reihe nach tabuisiert, ist letztlich gleichgültig und
ändern NICHTS an der Realität. Nur die "Aktivisten" spüren dabei ein kurzes
Lüftchen von Definitionsmacht.
Solches politisch korrektes "Neusprech" hat aus meiner Sicht eher den
Charakter einer psychologischen *Ersatzhandlung*, mit der derjenige nur so
tut, als würde er etwas tun, um sich selbst auf die Schulter klopfen und
sich danach bequem zurück lehnen zu können. Den Betroffenen hilft das GAR
NICHTS!
Darum muss auch kurze Zeit später der nächste vergleichbare Begriff
ebenfalls tabuisiert werden und die Wortkette springt nur eins weiter.

MfG
Gerald

fup2 dspm

--
Wo waren die Humanisten unter uns, als das UN-Welternährungsprogramm die
Gelder für die syrischen Flüchtlinge in den bereits existierenden Unter-
künften kürzte? Ein Bruchteil des Geldes, das heute für die Angekommenen
ausgegeben wird, hätte gereicht.
- Imad Karim, libanesisch-deutscher Regisseur, im Cicero

Gerald Gruner

unread,
Nov 14, 2020, 8:29:10 AM11/14/20
to
Ina Koys schrieb am 12.11.20:

> Am 12.11.2020 um 17:59 schrieb horst-d.winzler:
>
>> Wenn Rasse nicht biologisch sondern ideologisch determiniert ist, dann
>> bitte folgenden Artikel erklären.
>>
>> https://www.welt.de/print-welt/article179668/Medikamente-passend-zur-Hautfarbe.html
>
> Es ist auch schon lange bekannt, dass Medikamente bei Frauen anders
> wirken als bei Männern und noch mal anders bei Kindern.

Heureka!
Aber was folgerst du daraus...?

> https://www.aerzteblatt.de/archiv/78227/Arzneimitteltherapie-Mehr-Ruecksicht-auf-das-Geschlecht
> https://www.pharmazeutische-zeitung.de/altersgerechte-arzneiformen/
>
> Willst du für Kinder jetzt auch ne eigene Rasse aufmachen? Mindestens
> bei Krebs geht die Tendenz dahin, für jeden Menschen einen eigenen
> Wirkstoff zu verabreichen.
>
> https://www.wiwo.de/technologie/medizin-medikamente-nach-mass-seite-3/5154348-3.html
>
> Die beiden am wenigsten verwandten Menschen auf der Welt sind sich
> genetisch ähnlicher als gelegentlich zwei Schimpansen einer Gruppe. Da
> ist kein Platz für Rassen. Wir sind uns alle verwandter als eine
> Tierfamilie.

Du bemerkst wirklich nicht, dass du da ein Eigentor geschossen hast, oder?

Rein _genetisch_ ist der Unterschied zwischen Männern und Frauen nur ein
winziges Y-Chromosom statt eines X.Trotzdem hat dieser eine Unterschied
massive Auswirkungen und reale Unterschiede zur Folge

Die Begriffe "Männer" und "Frauen" zu tabuisieren, weil deren _genetische_
Unterschiede so gering wären, wäre genauso dumm, wie "Rasse" aus gleichem
Grund zu tabuisieren.
Also Danke für deine obiges Argument als Unterstützung, auch wenn du es
wohl anders gemeint hast.

Sorry, ich vergaß, dass es schwachmatische Aktivist:schluckauf:innen gibt,
die auch das Geschlecht für ein rein soziales Konstrukt halten und
fundamentale Unterschiede strackwegs verleugnen. Diese Aktivist:ixe werden
aber vermutlich auch "Rasse" und viele weitere Begriffe genauso
tabuisieren.

MfG
Gerald

fup2 dspm

--
Respekt an Alice Schwarzer. Sie leistet auch heute noch wichtige Arbeit
für die Gleichberechtigung, indem sie der ganzen Welt zeigt, dass auch
Frauen alte weiße Männer sein können.
- aus den Twitterperlen

Bhagavati Baba

unread,
Nov 14, 2020, 3:58:14 PM11/14/20
to
Dr Engelbert Buxbaum wrote:

> Nein, es ist biologisch Unsinn, und wir haben das hier auch schon
> diskutiert. Die Menschheit ist während ihrer Evolution mehrfach durch
> sog. "genetische Flaschenhälse" gegangen, also Situationen wo die
> Population auf wenige Dutzend Individuen zusammengeschrumpft war. Die
> letzte fand vor ca. 200.000 Jahren statt, seither ist nicht genug Zeit
> vergangen um soviel genetische Variabilität anzusammeln, daß eine
> Einteilung in Rassen gerechtfertigt wäre.

Hallo. Die Erde wurde vor 6.000 Jahren erschaffen. Weder gibt es da eine
Evolution noch Flaschenhälse, durch die wir gegangen sind.

--
Namaste! Euer:
Bhagavati Baba
https://www.youtube.com/watch?v=0rxiJq2E2Wc

Dr Engelbert Buxbaum

unread,
Nov 17, 2020, 3:48:54 AM11/17/20
to
In article <i157vp...@mid.individual.net>, horst.d...@web.de
says...
>
> Wenn Rasse nicht biologisch sondern ideologisch determiniert ist, dann
> bitte folgenden Artikel erklären.
>
> https://www.welt.de/print-welt/article179668/Medikamente-passend-zur-Hautfarbe.html

Da der molekulare Mechanismus für die Unterschiede der Bidil-Wirkung
zwischen Populationen noch nicht bekannt ist, kann man nur spekulieren.

Eine Möglichkeit wurde ja schon im Artikel angesprochen: Unterschiede im
Cytochrom P-450 Profil. CyP-450 ist eine Gruppe von 57 Enzymen, deren
Hauptaufgabe das Einfügen von Sauerstoff-Atomen (?Monooxygenasen?, etwa
X-H + O2 + NADPH + H+ -> X-OH + NADP+ + H2O) in körperfremde Substanzen
(?Xenobiotika?), das ist die sog. Phase 1 ihrer Verstoffwechselung: die
Reaktivität und Wasserlöslichkeit der Substanzen wird erhöht. Daneben
spielen sie eine Rolle im Stoffwechsel von Vitamin D, von bestimmten
Lipiden und von Steroidhormonen. Das Substratspektrum von CyP-450 ist
ungewöhnlich breit (ein Enzym, viele Substrate). Die meisten Xenobiotika
werden durch CyP-450 inaktiviert, es gibt aber auch Beispiele wo die
Ausgangssubstanz wirungslos ist (Codein, E-605, Aflatoxin), das Produkt
der CyP-450 Reaktion jedoch nicht (Morphin, E-600, Aflatoxin-2,3-
epoxyd), das nennt man dann ?Giftung?.

Wenn nun eine Population in der Nahrung viel von einer Substanz hat, das
von einem bestimmten CyP-450 verstoffwechselt wird, so wird sich über
die Generationen die Expression dieses CyP-450 erhöhen. Wenn nun ein
Pharmakon von genau diesem CyP-450 verstoffwechselt wird, wird es in
dieser Population anders wirken als im Rest der Menschheit. Das ist dann
aber ein Populations-, kein Rassemerkmal.

Frauen kennen übrigens solche CyP-450-vermittelten Wechselwirkung von
Nahrung mit Medikamenten: Sie sollten die ?Pille? nicht mit Grapefruit-
Saft einnehmen, weil sie dann nicht wirkt.

Eine andere mögliche Erklärung wäre der sog. ?heterozygote Vorteil?. Zum
Beispiel waren wir Europäer im Laufe der Geschichte mehreren Cholera-
Epidemien ausgesetzt. Das hat dazu geführt, daß sich Mutationen in einem
Membrantransporter angehäuft haben, der die Wasserausscheidung mit
Körpersekreten kontrolliert (CFTR). Menschen, die eine defekte Kopie
dieses Gens haben, haben nach Cholera-Infektion weniger Durchfall, und
überleben daher diese Krankheit besser als Menschen mit 2 normalen
Kopien. Umgekehrt sterben Menschen mit 2 defekten Kopien an zystischer
Fibrose, weil alle ihre Körperflüssigkeiten (Verdauungssäfte,
Lungenschleim, Schweiß?) zu wenig Wasser enthalten. Aufgrund unserer
Geschichte ist diese Krankheit bei Europäern etwa 2000-mal häufiger als
bei Asiaten. Ähnlich verhält es sich bei Thalassämien und
Sichelzellenanämie, wo die Heterozygoten resistent gegen Malaria sind,
diese sammeln sich daher in betroffenen Gegenden an (Italien, Teile von
Afrika und Asien). Wenn von einer solchen Mutation ein Gen betroffen
ist, das im Stoffwechsel eines Medikaments wichtig ist (oder gar der
Wirkort dieses Medikamentes), würde man ebenfalls Unterschiede zwischen
Populationen erwarten.

Im Übrigen ist Bidil nur ein weiteres Beispiel für die Notwendigkeit
einer ?individuellen Medizin?: Ein Patient sollte nicht die Behandlung
bekommen, die bei anderen Patienten gut funktioniert, sondern
maßgeschneidert die, die ihm am besten hilft. Das _kann_ dasselbe sein,
_muß_ es aber nicht.


--
DIN EN ISO 9241 Ergonomic requirements for office work with visual
display terminals (VDTs) - Part 13: User guidance
9.5.3 Error messages should convey what is wrong, what corrective
actions can be taken, and the cause of the error.

Dr Engelbert Buxbaum

unread,
Nov 19, 2020, 10:23:16 AM11/19/20
to
In article <c4hzo81y...@10235314.user.individual.de>, gerald314
@yahoo.de says...
> Ja, richtig, die genetischen Unterschiede zwischen Menschen sind
gering.
> Aber auch geringe genetische Unterschiede können große Wirkungen haben. Das
> lässt sich am deutlischsten an Erbkrankheiten oder Genderfekten und deren
> teils massiven Auswirkungen erkennen.

Nur daß diese individuellen genetischen Unterschiede rein gar nichts mit
Rasse zu tun haben.

> BTW: Genetikner können anhand solcher "nicht vorhandener" Unterschiede
> inzwischen sogar Wanderungsbewegungen in ferner Vergangenheit
> nachvollziehen. Und in der Biologie reicht manchem Taxonomen eine
> zusätzliche Borste am Bein aus, eine "neue" Insektenart zu definieren und
> zu benennen...

Nun, nur weil manche Taxonomen gerne eine neue Spezies publizieren (sie
unterliegen ja dem "publish or perish") muß das nicht richtig sein. Im
Übrigen ist das eher ein Problem der Paläontologie (wo eben nicht mehr
als ein Zahn da ist), bei lebenden Organismen wird man heute eh das
Genom sequenzieren.

> Noch ein Analogon, an dem die Unsinnigkeit angeblich irrelevanter, "zu
> kleiner" Unterschiede erkennbar wird: Für einen Phyiker sind Kohle. Graphit
> und Diamant nur "Modifikationen von Kohlenstoff".

Genau. Modifikationen eines Elements, nicht verschiedene Elemente.
Unterschiede in den physikalischen Eigenschaften, nicht in den
chemischen Reaktionen.

> Aber der mich bei solchen Diskussionen typischerweise am meisten
anwidernde
> Punkt ist, dass es um pures "Neusprech" geht.
> Ob man die objektiv und erkennbar verschiedenen Populationen nun als
> "Rasse", als "Unterart", "Subspezies" usw. bezeichnet

Das ist die Sicht eines nicht-Biologen, dem Fachbegriffe egal sind. Für
den Fachmann (oder sollte man "Fachmensch" sagen...) sind diese Begriffe
genau definiert, und erlauben deshalb eine fachgerechte Kommunikation.
Ein Klempner unterscheidet ja auch zwischen "Wasserpumpenzange" und
"Kombizange"; und aus gutem Grund, auch wenn für den Laien beides
einfach nur "Zangen" sind.

Der Begriff "Rasse" in der Biologie impliziert Populationen, zwischen
denen Unterschiede größer sind als die Unterschiede (beim gleichen
Merkmal) innerhalb der Populationen. Nur dann sind die Populationen
anhand dieser Merkmale klar unterscheidbar. Aus dem Mathematikunterricht
ist den meisten noch die Schnittmenge bekannt, üblicherweise dargestellt
als Kreise, die sich mehr oder weniger stark überlappen. Genau so kann
man sich das mit den Populationen vorstellen: Wenn die Kreise völlig
getrennt sind, haben wir unterschiedliche Spezies. Wenn sie nur ganz
wenig überlappen, Unterarten. Wenn sie etwas mehr überlappen, aber noch
deutlich getrennt sind, Rassen. Statistisch formuliert: Wenn ich die
Rasse-definierenden Eigenschaften eines beliebigen Menschen messe, mit
welcher Sicherheit könnte ich ihn dann aufgrund dieser Merkmale seiner
Rasse zuordnen? Wenn das mit, sagen wir, 99%iger Sicherheit möglich
wäre, dann würde man diese(s) Merkmal(e) für sehr zuverlässig halten.
Wäre es nur mit 50%iger Sicherheit möglich, könnte man die Frage genauso
gut durch Münzwurf entscheiden. Und genau letzteres ist der Fall.

Ein instruktives Beispiel ist der Nazi-Begriff der "jüdischen Rasse".
Selbst die "Rassenkundler" der SS konnten jedoch kein einziges
biologisches Merkmal (oder Merkmalskombination) benennen, an dem sich
"Juden" und "Arier" unterscheiden lassen. Das einzige Merkmal, das
letztlich verwendet wurde, war die Religionszugehörigkeit, aber das hat
mit Biologie nichts zu tun. "Juden" und "Arier" sind also bestenfalls
unterschiedliche Religionsgemeinschaften (und selbst das würde auf die
"Arier" nicht zutreffen), aber keine unterschiedlichen Rassen.

Jörg W.

unread,
Feb 25, 2021, 1:39:14 PM2/25/21
to
Es gibt fast keine farbenblinden Frauen. Sind Frauen nun auch eine eigene Rasse? Wer hier von Rasse spricht soll doch bitte präzisieren was er meint.

Das Wort "Rasse" zu streichen ist eine gute Übung und gern darf ein Hinweis auf die Streichung und die Begründung als Fußnote aufgenommen werden. Das ist ggf. für gerichtliche Auslegungen hilfreich.

Jörg
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