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Artensprung in der Evolution

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Ulf Andrick

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Feb 25, 1996, 3:00:00 AM2/25/96
to
In de.sci.biologie, Kai Runte (ze...@nena.hrz.uni-bielefeld.de) writes:
: Mesut Kaya (ka...@gkss.de) wrote:
: > Erklaert mir doch bitte einmal,
: >
: > wie sich verschieden Arten waehrend der Evolution entwickeln koennten.
: > Wie mir bekannt ist, koennen sich Affen und Menschen z.B. nicht paaren,
: > weil sie unterschiedliche Chromosomenzahl haben.
: >
: > Warum gibt es uns dann ?
: >
[Beschreibug der Artenbildung, gegen die ich nichts einzuwenden habe.]
:
: Anmerkung:
: Ich habe das ganze mehr oder weniger aus meinem Schulwissen zusammen-
: geschrieben, daher bitte ich Fehler oder Ungenauigkeiten zu entschuldigen.
: Auf jeden Fall kann mensch aber in jeden Evolutionsbuch ueber Artenentstehung
: nachlesen. Buchvorschlaege habe ich jetzt leider keine.
:
Eine ähnliche Antwort wollte ich auch schon geben, aber sie trifft
die eigentliche Feinheit von Mesuts Frage nicht:

Menschenaffen haben 48 Chromosomen, Menschen 46. Der Unterschied
besteht in der Verschmelzung eines Chromosomenpaares. Das Auftreten
einer solchen Chromosomenmutation in einem Individuum ist sicher nicht
ungewöhnlich. Aber sie beeinträchtigt die Fortpflanzungsfähigkeit,
da die Chromosomenpaarung gestört ist. Nehmen wir nun an, es gäbe
ein Individuum mit 46 Chromosomen in einer Population von
48-Chromosomern, dann stellt sich die Frage, wie findet es einen
geeigneten Partner, um Nachkommen zu erzeugen. Die Wahrscheinlichkeit,
daß zwei solche Inviduen in einer Population existieren, verschiedenes
Geschlecht haben und sich dann noch finden, dürfte ziemlich klein
sein.

Allerdings muß man das Ganze eher auf der Ebene der Keimzellen
betrachten: In einer Eizelle finde eine solche Mutation statt, ist es
wahrscheinlich, daß es eine entsprechende Samenzelle gibt? Bei den
hohen Zahlen von Samenzellen vielleicht nicht ganz abwegig; aber auch
hier wieder: wie sollen sich die richtigen finden?

Die Antwort dürfte wahrscheinlich eher in der Richtung liegen, daß
die Fusion zweier Chromosomen doch nicht ein absolutes Fortpflanzungs-
hindernis ist, sondern daß es passieren kann, daß z. B. in einer
Samenzelle ein solches Chromosom auftritt, sich bei der Befruchtung
mit den zwei homologen Chromosomen aus der Eizelle zusammenlagert
und daß womöglich Reparaturmechanismen der Zelle dafür sorgen,
daß die beiden mütterlichen Chromosomen auch verschmolzen werden.

verschmolzene Chromosom mit den zwei originalen Chromosomen aus der
Eizelle zusammenlagert.
hat sicher in einer Keimzelle stattgefunden, und die Frage
--
Ulf Andrick
u...@strix.pfalz.de

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