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Geknirscht - nicht geknackt! (Beobachtungsbericht 30.09.2003)

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Frank Stefani

unread,
Oct 1, 2003, 4:36:15 AM10/1/03
to
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Datum/Zeit: 30.09.2003, 21:00 bis 23:30 MESZ
Optiken: 10" Dobson (f/5, F/1250 mm)
Okulare 1.25": 32 / 15 / 7.5 / 5.2 / 3.5 mm
Vergrößerungen ca.: 40 / 80 / 160 / 240 / 360 -fach
----------------------------------------------------

Am Wochenende hat's nicht sollen sein, der Himmel über
den Alpen zeigte sich bedeckt. Dabei hätte es vom nicht
vorhandenen Mond und vom knackblauen Taghimmel her
passen müssen.

Der Montagabend ebenfalls bedeckt. War ausnahmsweise
um 22:00 Uhr in der Falle, um mir am Folgetag von meinem
Kollegen erzählen zu lassen, wie prächtig der Himmel
gegen Mitternacht gewesen sei.

Es ist also Dienstag geworden. Ab 21:00 Uhr kann ich
den zunehmenden Mond allmählich hinter die Berge sinken
sehen. Die Milchstraße im Zenit zeigt sich nur zögerlich,
kein Vergleich mit dem Anblick der letzten Wochen. Der
Delfin ist sehr mühsam zu erkennen, der Pfeil fliegt
diese Nacht nur indirekt durch's Auge.

Trotz allem habe ich mir zwei anspruchsvollere Deep
Sky Objekte vorgenommen: Die Galaxiengruppe um NGC7331
und Stephan's Quintett. Wozu habe ich schließlich vor
einer Woche mit XEphem detaillierte Beobachtungsplanung
betrieben und Kartendrucke von der Übersicht bis zum
Detail hergestellt.


Sternbild Pegasus
NGC7331 + NGC7335 + NGC7336 + NGC7337 + NGC7340
-----------------------------------------------
Da ich diese Galaxiengruppe bereits vor einigen Wochen
erfolgreich beobachten und mit NGC7337 (15m2) eine
neue visuelle Grenzgröße erreichte, starte ich diese
Nacht mit eben dieser Gruppe, um mir einen Eindruck
von den heutigen Bedingungen zu machen.

Ich ziehe gedanklich eine Linie von Eta Peg nach Alpha
Lac. Vom Stern 38 Peg ausgehend, schneide ich diese
Linie im rechten Winkel und finde knapp 1.5° nordöstlich
davon NGC7331 im GF des 32 mm Okulars. Gut zu erkennen
in ihrer Schrägdraufsicht liegt sie etwa von ein Uhr
nach 7 Uhr im Gesichtsfeld. Von den Nachbarn ist nichts
zu sehen, auch nicht ansatzweise.

Also setze ich auf hohe Vergrößerung und ab 160x kann
ich die ersten Nachbarn erkennen: Schwach, wirklich
schwach, was mich da anlacht. NGC7335, die rechts
unterhalb der großen Spirale von NGC7331 liegt, flimmert
nur blickweise in mein Bewußtsein. NGC7340 sehe ich
etwas öfter und NGC7337, die schwächste der genannten
Gruppe, nur mit langen Pausen - meistens ist sie
unsichtbar.

Die Transparenz des Himmels, der Kontrast zum Himmels-
hintergrund, ist nicht gut genug. Ein erneuter Blick
zur Milchstraße und in ihr Umfeld zeigt, dass es in
der Tat heute nicht so besonders ist.

Trotz allem will ich endlich wissen, ob ich


NGC7317 + NGC7318A + NGC3718B + NGC3719 + NGC3720
alias Stephan's Quintett
-------------------------------------------------
finde und sogar Details beobachten kann. Mit direktem
Anpeilen im Telrad geht da gar nichts, das wusste ich
bereits von der Planung. So hatte ich mir ein Routen-
planung von NGC7331 zu Stephan's Quintett gemacht.

Da die Gegend des Zielgebiets für mich völlig unbekannt
ist, weiß ich nicht, ob und welche Asterismen es gibt,
die mir helfen können, den Weg zu finden. Ich rechne
auch nicht mit einer Sichtbarkeit des Quintetts bei
40x Vergrößerung im übersichtlichen GF des 32 mm Okulars.

Tatsächlich muss ich immer wieder neu zu NGC7331 zurück
gehen und von vorne mit meiner Wanderung beginnen, weil
ich unterwegs die Orientierung verliere. Weit kann es
ja nicht sein, dennoch finde ich zunächst nicht den
Hauch einer Galaxie - zweifele deshalb auch, ob ich an
der richtigen Stelle suche.

Nach einiger Zeit habe ich meine Orientierungsmarken
gefunden und jetzt, wo sie sich eingeprägt haben, ist
der Weg von der Galaxiengruppe um NGC7331 zu Stephan's
Quintett sogar ganz einfach:

Liegt NGC7331 (wie erwähnt) von 1 Uhr nach 7 Uhr im GF,
erreiche ich in Richtung 10 Uhr nach kurzem Schwenk eine
Sterngruppe, die mich sofort an den Kopf des Skorpions
erinnert: Drei Sterne stehen auf einer leicht gebogenen
Linie einem vierten Stern gegenüber. Es könnte auch
eine alte, dreizackige Holz-Heugabel sein, aber mich
erinnerte es, wie gesagt, an den Kopf des Skorpions
im gleichnamigen Sternbild.

Die vier Sterne sind um die 10m0 hell und es gibt noch
eine Reihe weiterer Sterne dort, die alle lichtschwächer
sind.

Nimmt man nun von diesen drei "Gabelspitzen" den linken
und den mittleren Stern, kann man oberhalb davon zwei
weitere Sterne erkennen, die zusammen - also diese vier -
aussehen, wie das große Trapez im Sternbild Herkules,
welches den Kugelsternhaufen M13 beheimatet.

Knapp unterhalb der Mitte dieses Trapezes stehen zwei
Sterne übereinander, der untere 11m8 und der obere 14m3
hell ... und direkt darüber befindet sich Stephan's
Quintett!

Natürlich sehe ich erstmal nix. Bei 80x nicht und bei
160x auch nicht. Ich stecke das weitwinkelige 5.2 mm
Pentax Okular ein und versuche, sehr entspannt hinein
zu schauen. Dabei fokussiere ich ständig an den gerade
noch sichtbaren schwachen Sternen (GSC 2743-1548, 12m7
und GSC 2743-1466, 12m5) und schiebe diese dann zum
Rande des GF, damit sie mich nicht ... ähm ... blenden!

Ich weiß nicht, wie lange ich so sitze und schaue und
fokussiere und schaue und nachführe und justiere und
die Augen ausschüttele und die Hände und schaue und
fokussiere und den Rücken strecke und schaue ... aber
irgendwann sehe ich kurz hintereinander das Aufglimmen
von vier Galaxien:

NGC7317 (14m8) kommt interessanterweise zuerst, danach
NGC7318B (14m0), dann die von mir während der Vorbereitung
als vergleichsweise "leichte Beute" eingestufte Galaxie
NGC7320 (13m6) und zuletzt noch die NGC7319 (14m4).

Vier der fünf Galaxien kann ich also heute wahrnehmen.
Wobei das Galaxienpaar NGC7318A+B aufgrund ihrer Nähe
zueinander für mich natürlich nicht unterscheidbar
ist - NGC7318A ist deutlich lichtschwächer als B -
so vermute ich, dass ich NGC7318B gesehen habe.

Mit "gesehen" meine ich nun wirklich nicht das "gesehen",
dass ich bei der Triangulumgalaxie M33 verwenden würde.
Auch nicht das "gesehen" wie bei der Materiebrücke von
der Whirlpoolgalaxie M51 zu ihrer Begleitgalaxie NGC5195.

Mit "gesehen" meine ich hier, dass ich mehrfach ganz
schwache Aufhellungen, besser gesagt: ein schwaches
und sehr kurzes Aufglimmen wahrgenommen habe. Es lagen
teilweise Minuten zwischen den Ereignissen und es waren
nie mehrere Galaxien gleichzeitig zu sehen. Die Positionen
des Aufglimmens sind allerdings eindeutig zugeordnet,
sodass ich sicher bin, die genannten Galaxien richtig
lokalisiert zu haben.

Ich bin sehr zuversichtlich, dass ich bei entsprechender
Dunkelheit in den nächsten Monaten einen vollen Sichtungs-
erfolg vermelden kann. Wenn der Himmel noch einmal so
dunkel ist, wie er war, als ich NGC7337 entdeckte, dann
dürfte die Aussicht auf spontane Indirektsichtung groß sein.

Geknackt habe ich Stephan's Quintett also nicht, aber
geknirscht hat's schon ;-)

Viele Grüße aus den Alpen,
Frank
--
My Home: 47°31'29" N / 11°06'51" E

Volker Gringmuth

unread,
Oct 1, 2003, 10:00:03 AM10/1/03
to
Frank Stefani (frank....@ead-systeme.de) wrote:

> Die Transparenz des Himmels, der Kontrast zum Himmels-
> hintergrund, ist nicht gut genug. Ein erneuter Blick
> zur Milchstraße und in ihr Umfeld zeigt, dass es in
> der Tat heute nicht so besonders ist.

Jo, gestern hat mich der Himmel auch ein wenig enttäuscht. Da ich
momentan ein (geliehenes) Auto habe, bin ich in guter Hoffnung 15 km
rausgefahren, auf 600 Meter Höhe, um der städtischen Licht- und
Dunstglocke zu entfliehen. Merklich klarer war es da schon, aber nicht
so das Gelbe.

Bei den Messiers in der Adler/Schild-Gegend lief gar nichts. Sie stehen
schon recht niedrig und außerdem im Lichtschein von Göppingen - nichts
zu machen.

Etwas weiter östlich steht ja noch das Oppositions-Trio. Mars war nicht
zu erkennen - okay, den Witz ziehe ich zurück *g*. Uranus war deutlich,
ein schönes, ruhiges, bläuliches Pünktchen. Neptun war wohl sichtbar,
aber nicht sicher auszumachen, der Widerschein von Göppingen verdarb
alle Kontraste.

M 31 war auch nicht so deutlich wie noch vor vier Wochen. Schön hell,
natürlich, aber auch irnkwie milchig, längst nicht so "plastisch" wie
kürzlich noch. Von M 110 ist keine Spur im 10×50 zu sehen, und M 32
krieg ich sowieso nicht vom M-31-Kern getrennt :)

Schwenk abwärts zu M 33 - leicht zu finden, wenn man eine Linie von
M 31 zu Mirach zieht und nochmal so weit nach unten verlängert: ja, das
lohnte sich doch. Keine Spiralform auszumachen (und das Stillhalten war
bei kaltem Wind auch schon nicht mehr so einfach), aber ein deutlich
unregelmäßiges Nebelfleckchen, dem man zumindest ansieht, daß es noch
größer ist, als es meinen zweimal 20 cm² Glasfläche zeigen möchte.

Ich hatte den Wind unterschätzt, die Finger wurden langsam steif. Also
abschließend noch einen Blick auf h+chi geworfen. Auch bei dunstigem
Himmel ein wunderschöner Anblick, die Sternhaufen glitzern wie eine
riesige Truhe voller funkelnder Juwelen :) Ich folgte vom Doppelhaufen
aus der "Lichterkette" nach Nordost und stieß in der Cassiopeia auf
einen relativ kleinen, aber auffallenden Haufen, der fast wie ein
Kugelhaufen wirkte. Für eine genaue Lokalisierung fehlte mir die
Geduld, aber es wird wohl NGC 663 gewesen sein, der mir seinen Gruß mit
nach Hause gab.

Die Cassiopeia mit ihren vielen Sternhaufen muß ich mir in einer
ruhigen, lauwarmen Winternacht einmal vornehmen.


vG

--
~~~~~~ Volker Gringmuth ~~~~~~~~~~~ http://einklich.net/ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
"Wellen sind auch Teilchen und Teilchen sind auch Wellen. Ausnahmen gibt es beim
Bäcker, wo Donauwellen nicht als Donauteilchen gelten und Puddingteilchen nie
als Puddingwellen verkauft würden." (Frank Feger in de.sci.astronomie)

Frank Stefani

unread,
Oct 2, 2003, 3:27:52 AM10/2/03
to
Volker Gringmuth wrote:
>
> Etwas weiter östlich steht ja noch das Oppositions-Trio. Mars war nicht
> zu erkennen - okay, den Witz ziehe ich zurück *g*. Uranus war deutlich,
> ein schönes, ruhiges, bläuliches Pünktchen. Neptun war wohl sichtbar,
> aber nicht sicher auszumachen, der Widerschein von Göppingen verdarb
> alle Kontraste.

Mit Neptun habe ich auch in den letzten Monaten meine Probleme.
Sicher habe ich ihn gesehen, aber ob genau *dieser* Punkt
es war, war nicht immer leicht zu beantworten. Die Garmischer
Dunstglocke raubt mir einfach den Blick nach Süden, mit dem
Fernglas fehlen Sterne zur Orientierung, mit dem Dobson sind
es zu viele ...

> M 31 war auch nicht so deutlich wie noch vor vier Wochen. Schön hell,
> natürlich, aber auch irnkwie milchig, längst nicht so "plastisch" wie
> kürzlich noch. Von M 110 ist keine Spur im 10×50 zu sehen, und M 32
> krieg ich sowieso nicht vom M-31-Kern getrennt :)

M32 wirst du sicherlich sehen können, wenn du M31 gut
siehst. Ist halt im 10x50 stellar mit leichter Unschärfe,
die man übersehen könnte. Ich erkenne immer ein "L" aus
drei Sternen, dessen kurze Seite mehr oder weniger parallel
zur größten Ausdehnung von M31 liegt und dessen längeres
Ende von M31 weg zeigt. Der Eckpunkt dieses "L" ist M32
sieht also stellar aus.

> Schwenk abwärts zu M 33 - leicht zu finden, wenn man eine Linie von
> M 31 zu Mirach zieht und nochmal so weit nach unten verlängert: ja, das
> lohnte sich doch. Keine Spiralform auszumachen (und das Stillhalten war
> bei kaltem Wind auch schon nicht mehr so einfach), aber ein deutlich
> unregelmäßiges Nebelfleckchen, dem man zumindest ansieht, daß es noch
> größer ist, als es meinen zweimal 20 cm² Glasfläche zeigen möchte.

Ich habe nur zweimal in den vergangenen Sommerwochen
Teile der Spiralarme von M33 gesehen, allerdings mit
dem 10"-er Dobson. Mit dem 10x50 kam nie mehr als
ein unregelmäßiger Kern zum Vorschein. Es soll allerdings
möglich sein, M33 in wirklich optimaler Nacht mit bloßem
Auge zu sehen ... ich übe noch :-)

> Die Cassiopeia mit ihren vielen Sternhaufen muß ich mir in einer
> ruhigen, lauwarmen Winternacht einmal vornehmen.

Ja, das ist ein riesiges Thema. Allein die vielen OS dort,
manche wirklich winzig in der Fläche. Macht richtig Spaß,
dort was zu entdecken.

Ein größeres und sehr schönes Objekt ist NGC7789, ebenfalls
ein OS mit sehr vielen, sehr schwachen Sternen. Ist von Beta
Cas ausgehend leicht zu finden, war mir aber lange unbekannt.
Schöner Milchkleks im 10x50!

Frank Stefani

unread,
Oct 2, 2003, 10:38:23 AM10/2/03
to
Hi Volker :-)

für dein Kassiopeia-Projekt hätte ich noch was:

http://home.claranet.de/harzi/astronomie/projekte/oscas.htm

Ob da allerdings *eine* laue Winternacht ausreicht,
ist mehr als fraglich ;-)

Volker Gringmuth wrote:
> Die Cassiopeia mit ihren vielen Sternhaufen muß ich mir in einer
> ruhigen, lauwarmen Winternacht einmal vornehmen.

Viele Grüße aus den Alpen,

Jörg 'Yadgar' Bleimann

unread,
Oct 5, 2003, 2:02:57 PM10/5/03
to
High!

Frank Stefani schrieb:

> Da ich diese Galaxiengruppe bereits vor einigen Wochen
> erfolgreich beobachten und mit NGC7337 (15m2) eine
> neue visuelle Grenzgröße erreichte,

15m2! Wow... hast Du schon mal versucht, in einer vergleichbaren Nacht
Saturn zu bespechteln? 10 Monde müßten mindestens drin sein...

Also, die innersten, erst von den Voyagers entdeckten Kleinmonde (Pan
bis Epimetheus) kann mal wohl vergessen, aber schon Janus hat immerhin
14m5, Mimas 12m9 und Enceladus dank seiner extrem hellen Eisoberfläche
sogar 11m7. Die großen Monde ab Dione sollten eh kein Problem sein
(zumindest nicht mit einem Zehnzöller...), auch Hyperion (14m19) sollte
noch drin sein.

Die kleineren der genannten Monde (also Janus, Mimas und Enceladus) wird
man wohl nur bei Kantenstellung der Ringe und jeweils maximaler
Elongation sehen können - da wäre es mal interessant, festzustellen, ob
der Winkelabstand zu Saturn (oder besser, zum dem jeweiligen Mond
nächsten Punkt der Saturnscheibe) überhaupt eine Beobachtung zuläßt...
also, im Falle von Janus wäre das
atan((151472-60268)/(1429400000-149600000))*(pi/180)= 14,7". Geht das
mit 10 Zoll noch, oder ist Saturn derart hell, daß er Janus komplett
überstrahlt?

Wer hat denn überhaupt schon andere Saturnmonde gesehen als die üblichen
großen 5 (also Titan, Iapetus, Rhea, Dione, Tethys)? Ich muß zu meiner
Schande gestehen, daß ich bis jetzt nicht mal Titan reinbekommen hab...

Mal eine andere Frage in diesem Zusammenhang: hat hier eigentlich schon
einmal jemand Durchgänge von Monden/Mondschatten vor der Saturnscheibe
beobachtet?

Bis bald im Khyberspace -
http://home.arcor.de/yadgar/khyberspace/index-d.html
Afghanistan-Chronik: http://home.arcor.de/yadgar/
Elektronische Musik im Eigenbau: http://home.arcor.de/yadgar/music/

Yadgar ((:->

Now playing: Girl U Want (Devo)

--
Pashto 2.0, a protocol language for the Advanced Fractal Geometric
Heightfield and Navigation
Implementation-Sensitive Texture Analysis Network

Frank Stefani

unread,
Oct 6, 2003, 8:27:47 AM10/6/03
to
Jörg 'Yadgar' Bleimann wrote:
> High!

Tach!



> Frank Stefani schrieb:
>
> > Da ich diese Galaxiengruppe bereits vor einigen Wochen
> > erfolgreich beobachten und mit NGC7337 (15m2) eine
> > neue visuelle Grenzgröße erreichte,
>
> 15m2! Wow... hast Du schon mal versucht, in einer vergleichbaren Nacht
> Saturn zu bespechteln? 10 Monde müßten mindestens drin sein...

Theorie und Praxis ... wichtigstes Hilfsmittel dürfte ein
Programm zu Anzeige der Mondpositionen zu gegebener Zeit sein.
Dann muss man auch sehr stark vergrößern.

Titan und Rhea würde ich vielleicht mal versuchen, mehr aus
sportlichen Erwägungen.

Auf astronomie.de habe ich einen Bericht von der Beobachtung der
Marsmonde - Deimos und Phobos - gelesen. Erfolg gab es mit
großer Öffnung (18"), sehr großer Vergrößerung (500x), Nachführung
per Handbox und vor allem einer künstlich eingebauten Blende, die
das Überstrahlen des hellen Mars einschränkte oder verhinderte.
Der Mond musste dann jeweils knapp diesseits der Blende gehalten
werden:

http://makeashorterlink.com/?U3FA15D16

Ich weiß nicht recht, ob ich mir das mit 10"/360x und ohne Blende
und vor allem Nachführung antun soll. Wie gesagt, ein Versuch an
den helleren Kameraden, wenn Saturn im Zenit steht, okay. Aber
jenseits davon nur, wenn der Funke überspringt ;-)

> atan((151472-60268)/(1429400000-149600000))*(pi/180)= 14,7". Geht das
> mit 10 Zoll noch, oder ist Saturn derart hell, daß er Janus komplett
> überstrahlt?

Ich fürchte, dass man dafür den Himmel nicht dunkel genug kriegt,
hab aber keine Erfahrung damit.

> Wer hat denn überhaupt schon andere Saturnmonde gesehen als die üblichen
> großen 5 (also Titan, Iapetus, Rhea, Dione, Tethys)? Ich muß zu meiner
> Schande gestehen, daß ich bis jetzt nicht mal Titan reinbekommen hab...

Keine Schande! Hab's noch nicht mal probiert, vermutlich weil
Saturn itself so sehr im Rampenlicht steht, dass ich ganz
übersehe, dass da vielleicht noch was wäre ...

> Mal eine andere Frage in diesem Zusammenhang: hat hier eigentlich schon
> einmal jemand Durchgänge von Monden/Mondschatten vor der Saturnscheibe
> beobachtet?

Interessante Frage! Ich hätte übrigens mit deiner Mail einen
ganz neuen Thread geöffnet, weil das unter "meinem" Beobachtungs-
bericht nicht vermutet und deshalb auch sicher kaum gelesen wird.


Viele Grüße aus den weit herunter beschneiten Alpen,

Jörg 'Yadgar' Bleimann

unread,
Oct 6, 2003, 7:54:16 PM10/6/03
to
High!

Frank Stefani schrieb:

> Theorie und Praxis ... wichtigstes Hilfsmittel dürfte ein
> Programm zu Anzeige der Mondpositionen zu gegebener Zeit sein.

Mich juckt es schon wieder in den Fingern, mein Redshift (3er-Version
- Frage an die Softwarespezis hier: kann ich da die Bahndaten von Asteroiden
etc. noch aktualisieren oder gibt es die Updates nur noch für die
4er-Version?)
wieder neu zu installieren (aber erstmal die ganzen eingescannten .af-Karten
irgendwie wegbrennen...) und dann mal ein paar Jahre lang auf Saturn
draufzuhalten...

> Auf astronomie.de habe ich einen Bericht von der Beobachtung der
> Marsmonde - Deimos und Phobos - gelesen. Erfolg gab es mit
> großer Öffnung (18"), sehr großer Vergrößerung (500x), Nachführung
> per Handbox und vor allem einer künstlich eingebauten Blende, die
> das Überstrahlen des hellen Mars einschränkte oder verhinderte.
> Der Mond musste dann jeweils knapp diesseits der Blende gehalten
> werden:

> http://makeashorterlink.com/?U3FA15D16
>

Visuell ist das sicherlich ohne Blende nicht zu machen... aber was
hältst Du hiervon: www.astro-bild.de/html/marsmonde.html - ein Celestron 11, 5
Minuten
Belichtung!

Afghanistan-Chronik: http://home.arcor.de/yadgar/
Elektronische Musik im Eigenbau: http://home.arcor.de/yadgar/music/

Yadgar ((:->

--

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