Probleme bei der Besiedlung des Mars

[Arne Luft]

Auf dem Mars sind neulich im Abstand von 1000 km zwei Meteoriten
eingeschlagen. Beide hinterließen jeweils einen 21 m tiefen und 150 m
beiten Krater.

https://vp.nyt.com/video/2022/10/27/103805_1_27mars-animation_wg_720p.mp4

Durch den Einschlag wurde Wassereis aus dem Oberflächenmantel
ausgeschleudert, wie die Aufnahmen zeigen. Das sind die weißen
Brocken, die da rumliegen.

Das ist gut für eine zukünftige Besiedlung des Mars, weil das Eis in
der Nähe des Äquators auftrat und nicht nur and en Polen.

Unangenehm für die Besiedlung hingegen sind die Gesteinsbrocken, die
bis zu 25 km vom Einschlagsort entfernt geschleudert wurden.

Da solche Meteoriteneinschläge auf dem Mars öfters vokommen als bei
uns, wären ziemlich massive Schutzräume nötig für die zukünftigen
Marsianer.

[Takvorian]

Arne Luft schrieb:

> Durch den Einschlag wurde Wassereis aus dem Oberflächenmantel
> ausgeschleudert, wie die Aufnahmen zeigen. Das sind die weißen
> Brocken, die da rumliegen.
> Das ist gut für eine zukünftige Besiedlung des Mars, weil das Eis in
> der Nähe des Äquators auftrat und nicht nur and en Polen.

Curiosity hat überraschend viel Wasser im Marsboden entdeckt, einen Anteil
von ca. zwei Prozent. Man kann also einfach Boden aufsammeln, ihn erhitzen
und schon hat man Wasser. Wenn man den Mars nach einer Besiedlung so be-
oder misshandelt wie die Erde, wird sich dessen Atmosphäre auch schnell
verdichten und erwärmen und das derzeit im Boden gebundene Wasser wird auf
der Oberfläche Seen und Meere bilden wie zu früheren Zeiten....

> Da solche Meteoriteneinschläge auf dem Mars öfters vokommen als bei
> uns,

Wo findet man einen Vergleich der Einschläge auf Erde und Mars, der die
Häufigkeit aufzeigt? Die Erde wird auch ständig getroffen und niemand geht
deswegen in Schutzräume.

> wären ziemlich massive Schutzräume nötig für die zukünftigen
> Marsianer.

Massive Schutzräume sind schon wegen der Strahlung ratsam. Die ersten
Habitate sind wohl erst mal oberirdisch geplant.

[Arne Luft]

On Fri, 28 Oct 2022 18:11:39 +0200, Takvorian <tak...@gmx.de> wrote:

>Wo findet man einen Vergleich der Einschläge auf Erde und Mars, der die
>Häufigkeit aufzeigt? Die Erde wird auch ständig getroffen und niemand geht
>deswegen in Schutzräume

Der Mars hat eine sehr massewarme Atmosphäre. Anders als auf der Erde
verglüht da kaum was.

Sowas

https://youtu.be/dpmXyJrs7iU
(Tscheljabinsk 2013)

kommt auf dem Mars nicht vor. Da rummst es wie in Hiroschima ganz ohne
Vorwarnung.


Dazu kommt die größere Nähe des Marses zum Asteroidengürtel. Das macht
Meteoritenkontakte häufiger als hierzuplanet, heißt es.

[Arne Luft]

On Fri, 28 Oct 2022 23:34:55 +0200, Arne Luft
<inv...@invalid.invalid> wrote:

>Der Mars hat eine sehr massewarme Atmosphäre. Anders als auf der Erde
>verglüht da kaum was.

Da ist ein "w" zuviel in dem Satz. :-)

[Takvorian]

Arne Luft schrieb:

> On Fri, 28 Oct 2022 18:11:39 +0200, Takvorian <tak...@gmx.de> wrote:
>
>>Wo findet man einen Vergleich der Einschläge auf Erde und Mars, der die
>>Häufigkeit aufzeigt? Die Erde wird auch ständig getroffen und niemand geht
>>deswegen in Schutzräume
>
> Der Mars hat eine sehr massewarme Atmosphäre. Anders als auf der Erde
> verglüht da kaum was.

Auf der Erde hingegen sorgt die Erosion dafür, dass die Einschlagkrater
recht schnell verschwinden, sonst sähe die Oberfläche marsähnlicher aus.

> Sowas
> https://youtu.be/dpmXyJrs7iU
> (Tscheljabinsk 2013)
>
> kommt auf dem Mars nicht vor. Da rummst es wie in Hiroschima ganz ohne
> Vorwarnung.
> Dazu kommt die größere Nähe des Marses zum Asteroidengürtel. Das macht
> Meteoritenkontakte häufiger als hierzuplanet, heißt es.

Wobei ich an den derzeit aktuellen Plänen für mögliche Habitate nicht
erkennen kann, dass Meteoriten als so große Gefahr angesehen werden, dass
ein Ausweichen tief unter die Erde erforderlich sei. Es ist z.B. von
aufblasbaren Habitaten die Rede, die recht dick mit Regolith aufgeschüttet
werden, zum Schutz vor Strahlung und kleineren Einschlägen. Weiterhin ist ja
vorgesehen, mit Fahrzeugen und auch frei in Druckanzügen an der Oberfläche
tätig zu werden. Da macht sich anscheinend niemand Sorgen, während dieser
Tätigkeit durchbohrt zu werden...

[Wendelin Uez]

> Wobei ich an den derzeit aktuellen Plänen für mögliche Habitate nicht
> erkennen kann, dass Meteoriten als so große Gefahr angesehen werden, dass
> ein Ausweichen tief unter die Erde erforderlich sei. Es ist z.B. von
> aufblasbaren Habitaten die Rede, die recht dick mit Regolith aufgeschüttet
> werden, zum Schutz vor Strahlung und kleineren Einschlägen. Weiterhin ist
> ja
> vorgesehen, mit Fahrzeugen und auch frei in Druckanzügen an der Oberfläche
> tätig zu werden. Da macht sich anscheinend niemand Sorgen, während dieser
> Tätigkeit durchbohrt zu werden...

Die Marsbesiedlungsenthusiasten machen sich über noch mehr keine Sorgen. Und
die, die davon profitieren, werden sich hüten, sie darauf hinzuweisen.

[Carla Schneider]

Arne Luft wrote:
>
> On Fri, 28 Oct 2022 18:11:39 +0200, Takvorian <tak...@gmx.de> wrote:
>
> >Wo findet man einen Vergleich der Einschläge auf Erde und Mars, der die
> >Häufigkeit aufzeigt? Die Erde wird auch ständig getroffen und niemand geht
> >deswegen in Schutzräume
>
> Der Mars hat eine sehr massewarme Atmosphäre. Anders als auf der Erde
> verglüht da kaum was.

Die Marsatmosphaere entspricht vom Druck her der Erdatmosphaere oberhalb von 30km hoehe.
Allerdings hat die Marsatmosphaere eine Skalenhoehe von 10.8km die Erdatmosphaere nur 6km.
Das ist die Strecke die man nach oben gehen muss damit sich Druck und Dichte halbieren.
Der Mars hat nur 38% der Schwerkraft auf der Erde, d.h. oberhalb dem gleichen Druck liegt beim
Mars 2.6 mal soviel Atmosphaere und sie geht auch noch deutlich hoeher hinauf.
D.h. es koennte sein dass kleine Meteoriten auf dem Mars sogar besser abgefangen werden als auf der Erde.

>
> Sowas
>
> https://youtu.be/dpmXyJrs7iU
> (Tscheljabinsk 2013)
>
> kommt auf dem Mars nicht vor. Da rummst es wie in Hiroschima ganz ohne
> Vorwarnung.

Der ist aber auch auf der Erde eingeschlagen.

>
> Dazu kommt die größere Nähe des Marses zum Asteroidengürtel. Das macht
> Meteoritenkontakte häufiger als hierzuplanet, heißt es.

Das ist wahrscheinlich und wirklich ein Grund zur Vorsicht.

[Arne Luft]

On Mon, 21 Nov 2022 16:08:31 +0100, Carla Schneider
<carl...@yahoo.com> wrote:

>Arne Luft wrote:
>>
>> On Fri, 28 Oct 2022 18:11:39 +0200, Takvorian <tak...@gmx.de> wrote:
>>
>> >Wo findet man einen Vergleich der Einschläge auf Erde und Mars, der die
>> >Häufigkeit aufzeigt? Die Erde wird auch ständig getroffen und niemand geht
>> >deswegen in Schutzräume
>>
>> Der Mars hat eine sehr massewarme Atmosphäre. Anders als auf der Erde
>> verglüht da kaum was.
>
>Die Marsatmosphaere entspricht vom Druck her der Erdatmosphaere oberhalb von 30km hoehe.
>Allerdings hat die Marsatmosphaere eine Skalenhoehe von 10.8km die Erdatmosphaere nur 6km.
>Das ist die Strecke die man nach oben gehen muss damit sich Druck und Dichte halbieren.
>Der Mars hat nur 38% der Schwerkraft auf der Erde, d.h. oberhalb dem gleichen Druck liegt beim
>Mars 2.6 mal soviel Atmosphaere und sie geht auch noch deutlich hoeher hinauf.
>D.h. es koennte sein dass kleine Meteoriten auf dem Mars sogar besser abgefangen werden als auf der Erde.
>

Wer sich den Mars so anschaut, bekommt einen anderen Eindruck.

https://youtu.be/rxB0QLh94lM
(Metoriteneinschlag Dez.2021)

>
>>
>> Sowas
>>
>> https://youtu.be/dpmXyJrs7iU
>> (Tscheljabinsk 2013)
>>
>> kommt auf dem Mars nicht vor. Da rummst es wie in Hiroschima ganz ohne
>> Vorwarnung.
>
>Der ist aber auch auf der Erde eingeschlagen.

Das wird aber nicht immer so sein.

[Carla Schneider]

Arne Luft wrote:
>
> On Mon, 21 Nov 2022 16:08:31 +0100, Carla Schneider
> <carl...@yahoo.com> wrote:
>
> >Arne Luft wrote:
> >>
> >> On Fri, 28 Oct 2022 18:11:39 +0200, Takvorian <tak...@gmx.de> wrote:
> >>
> >> >Wo findet man einen Vergleich der Einschläge auf Erde und Mars, der die
> >> >Häufigkeit aufzeigt? Die Erde wird auch ständig getroffen und niemand geht
> >> >deswegen in Schutzräume
> >>
> >> Der Mars hat eine sehr massewarme Atmosphäre. Anders als auf der Erde
> >> verglüht da kaum was.
> >
> >Die Marsatmosphaere entspricht vom Druck her der Erdatmosphaere oberhalb von 30km hoehe.
> >Allerdings hat die Marsatmosphaere eine Skalenhoehe von 10.8km die Erdatmosphaere nur 6km.
> >Das ist die Strecke die man nach oben gehen muss damit sich Druck und Dichte halbieren.
> >Der Mars hat nur 38% der Schwerkraft auf der Erde, d.h. oberhalb dem gleichen Druck liegt beim
> >Mars 2.6 mal soviel Atmosphaere und sie geht auch noch deutlich hoeher hinauf.
> >D.h. es koennte sein dass kleine Meteoriten auf dem Mars sogar besser abgefangen werden als auf der Erde.
> >
>
> Wer sich den Mars so anschaut, bekommt einen anderen Eindruck.
>
> https://youtu.be/rxB0QLh94lM
> (Metoriteneinschlag Dez.2021)

Das war der Einschlag eine Meteoriten mit einem Durchmesser von 5 bis 12 Metern Durchmesser
also einem der auch von der Erdatmosphaere nicht aufgehalten wird.
Sowas kommt nicht besonders oft vor. Mit klein meine ich Meteoriten von millimeter bis zentimeter
Groesse, die haeufig vorkommen und auf Mars und Erde in der Atmosphaere verdampfen.

>
> >
> >>
> >> Sowas
> >>
> >> https://youtu.be/dpmXyJrs7iU
> >> (Tscheljabinsk 2013)
> >>
> >> kommt auf dem Mars nicht vor. Da rummst es wie in Hiroschima ganz ohne
> >> Vorwarnung.
> >
> >Der ist aber auch auf der Erde eingeschlagen.
>
> Das wird aber nicht immer so sein.

Der ist in 27km Hoehe ueber der Erde zerbrochen, seine Bruchstuecke sind aber eingeschlagen,
und die Energie wurde weit verteilt, richtete aber Schaden an.

Auf dem Mars waere er vielleicht in einem Stueck herunter gekommen,
oder viel naeher an der Oberflaeche zerbrochen als auf der Erde.
Aufgefallen ist der Einschlag nur weil man seit 2018 ein Seismometer auf dem Mars hatte.

[Dr. Ferdinand Haar]

Arne Luft wrote:

> Auf dem Mars sind neulich im Abstand von 1000 km zwei Meteoriten
> eingeschlagen. Beide hinterließen jeweils einen 21 m tiefen und 150 m
> beiten Krater.

Klar. Und zwei Säcke Reis von der Marssonde Chang'e 44.

Wer's glaubt.....

Dr. Haar