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Alles! (Beobachtungsbericht vom 19./20.09.2003)

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Frank Stefani

unread,
Sep 22, 2003, 9:29:48 AM9/22/03
to
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Datum/Zeit: 19.09.03/22:00 bis 20.09.03/04:00
Optiken: 10x50 Fernglas, 10" Dobson (f/5, F/1250 mm)
Okulare 2": 35 mm
Vergrößerung: knapp 36-fach
Okulare 1.25": 32 / 15 / 7.5 / 5.2 / 3.5 mm
Vergrößerungen ca.: 40 / 80 / 160 / 240 / 360 -fach
Filter: UHC für 2" und 1.25"
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Meine Töchter haben eine Freundin zu Besuch. Beim
Essen kommen wir darauf zu sprechen, dass sie schon
den ganzen Sommer über den Mars sehen will, aber es
nicht einmal im Spanienurlaub geklappt hat.

Ich frage sie, ob sie heute bei uns übernachten
wolle, dann könnte ich sie nachts wecken und sie
könnte endlich den Mars im Teleskop bewundern.
Zustimmung von allen Seiten, auch meine Töchter
sind begeistert und so habe ich auch gleich das
passende Argument, dass sie einigermaßen zeitig
ins Bett müssen. "Ich werde euch gegen Mitternacht
wieder aufwecken - versprochen!"

Ab 22 Uhr baue ich meinen 10" Dobson im Garten
auf und werfe einen Blick an den Himmel: Es ist
klar und relativ dunkel und auch der Mond wird
sich von Nacht zu Nacht mehr Zeit lassen mit
seinem Aufgang. Dazu wird er auch allmählich
wieder dünner.

Gegen Mitternacht - Mars steht schon im Süden -
wecke ich wie versprochen die drei jungen Damen
und erkundige mich nach dem Ausmaß ihrer Begeisterung,
jetzt wieder aufzustehen.

Beschämenderweise haben meine Mädels keinen
rechten Drang zu frischer Luft und dunklem Himmel,
aber unser Gast springt sofort aus dem Schlafsack.

Draußen zeige ich ihr dann all die schönen Lichter,
an denen ich mich auch nicht satt sehen kann.
Natürlich beginnen wir mit Mars - deswegen ist sie
ja hier geblieben und trotz des schlechten Seeings
kann sie wenigstens die Polkappe erkennen. Damit
ist sie schon sehr zufrieden.

Nachdem sie keine Anstalten macht, zufrieden in
die Penntüte zurückzukehren, frage ich, ob sie
noch etwas anderes sehen möchte. Klare Zustimmung!

Dann mal los: Unter ausführlichen und blumigen
Erläuterungen meinerseits besuchen wir den Ringnebel
in der Leier (M57), den großen Dumbbell Nebel (M27)
und bestaunen die ausgeprägte Tonnen- oder Fassform.
Verschiedene Okulare bis 360x Vergrößerung kommen
zum Einsatz und der UHC-Filter zeigt seine Qualitäten.

Nach diesen lichtschwächeren Objekten kommen die
Kugelsternhaufen M13 im Herkules und M15 im geflügelten
Pferd an die Reihe ... stilles Staunen. Die Nachfrage:
"Gefällt's dir?" verkneife ich mir - ich schließe
ein "Ja!" aus der Tatsache, dass das Auge am Okular
kleben bleibt ;-)

Offene Sternhaufen, vor allem H und Chi im Perseus
sind natürlich prächtig, ebenso die hellen Galaxien
in der Andromeda, M31, M32 und M110, die alle in das
gleiche Gesichtsfeld des 2"/35mm Okulars passen.

Natürlich hatte ich vorher nicht versäumt das
schimmernde Band der Milchstraße zu erläutern, sodaß
ich nun davon profitieren und die Gestalt der
Spiralgalaxien erläutern kann.

M52 zwischen Kepheus und Kassiopeia besuchen wir und
auch NGC7789: Das Staunen wird größer, je kürzer die
Brennweite des verwendeten Okulars ist - vom Nebel
bis zum Meer von Stecknadelstichen tauchen wir in
dieses Objekt ein.

Einige Doppelsterne packe ich noch drauf - Albireo
natürlich und Epsilon Lyrae - und ich mache sie
immer wieder auf die Vielzahl der bisher beobachteten
Objektarten aufmerksam: Offene Sternhaufen, Kugel-
sternhaufen, Sternbilder, Asterismen (Plejaden!),
planetarische Nebel, Galaxien, Planet Mars ...

Fehlt nur noch eine besondere Art: Die Gasnebel.
Nachdem die junge Dame immer noch keine Anstalten
macht wieder in die Falle zu gehen und sich statt-
dessen bereits vor einer halben Stunde meinen
warmen Winterpullover übergezogen hatte, schwenke
ich zum krönenden Abschluss noch einmal zum Schwan.

2"/35 mm Okular reingestöpselt, zu 52 Cyg rüber
geschwenkt und erstmal testen, ob man bereits ohne
Filter etwas von diesem Teil des Cirrusnebelkomplexes
erkennen kann ... ja ... ein Hauch ... ein Hauch
von Nebligkeit ist in der Umgebung des Sterns
erkennbar.

Ich lasse sie ebenfalls schauen und etwas zögerlich
stimmt sie zu ;-) Dann den UHC-Filter drauf und
das ganze nochmal ... scharf und deutlich zeichnet
der Sturmvogel seine schlanke Schwinge an den
Nachthimmel!

Meine treue Begleiterin ist begeistert und freut
sich auch noch über den Hauptteil des Cirrusnebels,
zu dem ich anschließend rüberschwenke. Er ist ja
im Vergleich zum Sturmvogel noch heller und wirkt
mit UHC-Filter einfach großartig.

Da man aufhören soll, wenn es am schönsten ist,
schicke ich die Freundin meiner Töchter nun
endgültig zurück in die Falle und beginne mit der
Kür ... Objekte, die mich persönlich reizen und
Grenzen, die ich hinausschieben will.

Zunächst peile ich ein paar bekannte Objekte an,
um mir eine Vorstellung von der Transparenz machen
zu können - schließlich will ich meinen Deep Sky
Horizont erweitern.


Sternbild Jagdhunde (Canes Venatici, CVn)
M51 + NGC5195
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Problemlos gefunden, trotzdem der Große Wagen sehr
tief über dem gebirgigen Horizont steht. Im Uhrzeiger-
sinn laufen Spiralarme aus dem Zentrum von M51 und
ich erkenne auch die dunklen Strukturen dazwischen.
NGC5195 ein milchiges Oval und zwischen beiden sehe
ich ab und zu eine Verbindung aufblitzen. Ich halte
mich nicht lange auf, schwenke ins Zenith und suche


Sternbild Kepheus (Cepheus, Cep)
NGC6939 + NGC6946
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im Sternbild Kepheus. Auch diese beiden sind mir
gut vertraut und ich erkenne sie sofort im weiten
Winkel des 2"/35 mm Nagler Okulars. Der offene
Sternhaufen NGC6939 ist mit 8' nicht riesig, aber
bei seiner integrierten Helligkeit von 7m8 doch
eher leicht zu finden. Gemeinsam mir der Galaxie
NGC6936 passt er ins Gesichtsfeld (GF).

Ich nehme mir die Zeit, beide Objekte schrittweise
bis zum Maximum zu vergrößern und während bei dem
offenen Sternhaufen immer mehr Details sichtbar
werden und neue Sternchen und Sternchenchen auf-
tauchen, bleibt die Galaxie ohne klar erkennbare
Konturen - wabernd und aufblitzend wie eine Amöbe,
die sich im Wassertropfen unterm Mikroskop räkelt.


Sternbild Kassiopeia (Cassiopeia, Cas)
NGC281
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In der Kassiopeia befindet sich dieser kleine
Sternhaufen, der in eine Gaswolke eingebettet
ist. Hat mir bisher nie sonderlich gefallen, weil
er eher unspektakulär ist. Allmählich gewöhne
ich mich wohl an sein Erscheinungsbild und finde
ihn mittlerweile durchaus schön und besuchenswert.

Der Nebel ist mit 4 Grad Ausdehnung recht groß,
allerdings nicht gerade hell, daher bietet sich
hier unbedingt eine geringe Vergrößerung an. Seine
äußeren Bereiche verschwinden allmählich im
Himmelshintergrund - daher auch der Eindruck, dass
es nicht viel zu sehen gibt oder dass er völlig
unspektakulär sei. Das folgende Bild

http://ngcic.org/dss/n/0/n0281.jpg

ist natürlich weit von dem entfernt, was man mit
Auge hinterm UHC-Filter erkennen kann.


Galaxien im Sternbild Pegasus (Peg)
-----------------------------------
Nun wird es Zeit, die eigentliche Herausforderung
dieser Nacht anzunehmen. Mit XEphem unter Linux
hatte ich mir Detailkarten erstellt, die die
Nachbarschaft der Spiralgalaxie NGC7331 zeigen.
Derart schwache Objekte sind leider im Sky Atlas
2000.0, den ich ansonsten sehr gerne nutze, nicht
enthalten.

NGC7331
-------
NGC7331 läßt sich recht einfach finden: Ich ziehe
gedanklich eine Linie von Eta Peg nach Pi Peg und
etwa auf Höhe des Doppelsterns 38 Peg gehe ich mit
dem Telrad Finder rechtwinklig nach oben.

Diese Galaxie ist vergleichsweise hell (10m3) und
man fragt sich, ob oder warum Messier sie übersehen
hatte. Die Schrägdraufsicht ist gut zu erkennen,
ich sehe sie in etwa von 1 Uhr nach 7 Uhr im GF.
Genauer gesagt erkenne ich den helleren Teil des
Kerns und weiß, dass sie tatsächlich viel, viel
größer uns ausgestreckter ist.

An ihrem unteren Ende befindet sich ein Stern
der Helligkeit 13m6 der die Spitze eines schlanken
Dreiecks mit zwei weiteren Sternen bildet, die
sich noch weiter rechts befinden. Letztere sind
12m7 und 13m4 hell. Dieses Dreieck sieht also
etwa wie eine Pfeilspitze aus, die an das untere
Ende von NGC7331 zeigt.

NGC7335
-------
Mitten in dieser Pfeilspitze, eher zum rechten,
also breiten Teil des Spitze verschoben, befindet
sich NGC7335, eine Galaxie, die ich neulich auf
der Zugspitze wegen der aufkommenden Morgendämmerung
knapp verpasst hatte: Ich *musste* einfach mal zum
Piseln gehen ;-)

Erst vor wenigen Wochen konnte ich sie vom Garten
aus erarbeiten: 14m5 ist ihre Helligkeit und
diesmal erkenne ich sie etwas besser, weil ich
zuversichtlicher zur Sache gehe. Sie blinkt und
wechselt so scheinbar ihre Helligkeit zwischen
"fast unsichtbar" und "immerhin da".

So gestärkt wage ich mich an

NGC7340
-------
und finde sie relativ schnell und einfach: Die
beiden Sterne, die die flache Seite der erwähnten
Pfeilspitze bilden, haben weiter rechts noch zwei
Nachbarn, die deutlich heller sind, nämlich 9m9
der untere und 10m8 der obere Stern.

Verlängert man vom unteren über den oberen dieser
beiden Sterne, erreicht man nach etwa derselben
Strecke die Position der Galaxie NGC7340.

Hier finde ich ein schwaches Glimmen, das oft
verschwindet und dann wieder auftaucht. Alles
in allem kann ich ihre Sichtung bestätigen,
zumal ich später - um momentane Einbildung
auszuschließen - noch einmal vorbeikomme.

Was kostet die Welt? 14m7 mit dem 10" Dobson
ist sicher keine Standardübung, also kann ich
ja ganz frech auch noch diese Leistung toppen ...

NGC7337
-------
Auch die Position dieser Galaxie ist aufgrund
einiger Sterne leicht zu finden: Vom oberen
sichtbaren Ende der Spirale NGC7331 gehe ich
leicht aufwärts und rechtshaltend erscheinen dann
drei Sterne nebeneinander. Die beiden äußeren
haben Helligkeiten um 13m0 und der mittlere
Stern ist mit etwa 12m4 etwas heller.

In unmittelbarer Nachbarschaft dieses mittleren
Sterns ist NGC7337 zu vermuten, eine Galaxie, die
nur noch 15m2 (fotografische) Helligkeit hat.

Ich bemühe mich, ganz entspannt und ohne Fixierung
an die erwartete Stelle zu schauen, aber es bleibt
alles dunkel. Ich lasse mein Auge ganz langsam hin
und her wandern, versuche den Punkt des optimalen
Indirektsehens zu erwischen ... da! .... DA!!!

Für Sekundenbruchteile schimmert es golden aus
den Tiefen des Universums - NGC7337 gibt mir
Morsezeichen und ich lese: "H ... a ... llo,
l ... ieb ... ... ... e ... r ......... Fra ...
n ... ... k! ... ... H .... i ... e ... r
bin i ... c ... h!"

"Klasse!", morse ich zurück und bin begeistert,
"Schön, dich kennenzulernen!" und ein Lächeln
erhellt mein nachtschwarzes Gesicht :-)

15m2. Es war noch nie so spannend, soviel fast
nix zu sehen :-)))

Nachdem die Nacht fast grenzenlos für meine
Augen ist und ich mich an vorhin erinnere "Man
soll aufhören, wenn es am schönsten ist",
beschließe ich zum Ende hin nur kurz der eher
einfachen Galaxie

NGC7457
-------
ebenfalls im Pegasus "Hallo" zu sagen. Über Beta
Peg und Eta Peg bildet ihre Position einen stumpfen
Winkel, so ist die Telrad-Peilung schnell von
Erfolg gekrönt.

NGC7457 ist auch nicht brüllend hell, aber mit
11m8 doch vergleichsweise einfach, wenn ich an
die vorigen Objekte denke. Einigermaßen auf-
fällig ist eine Sterngruppe etwas östlich, die
wie die Eckpunkte eines kleinen rechten Winkels
angeordnet ist. Die beiden nahe bei der Galaxie
stehenden Sterne sind etwa 10m5 hell, der dritte
Eckpunktstern hat 11m3 Helligkeit.

NGC7457 ist etwa 11m8 hell, also nicht so leicht
zu sehen wie NGC7331.


Sternbild Wassermann (Aquarius, Aqr)
NGC7293
------------------------------------
Tief im Süden, niedrig über dem Wetterstein
Gebirge und fast völlig in der Lichtglocke von
Garmisch-Partenkirchen, liegt der südliche Teil
des Sternbildes Wassermann. Unterhalb von Mars
ist gähnende Leere für das unbewaffnete Auge
und auch weiter im Osten ist allenfalls der
helle Formalhaut im Südlichen Fisch ein Licht-
blick.

Der Helixnebel, auch Sonnenblumennebel, ist
laut Karkoschka der "größte und hellste Plane-
tarische Nebel, Fernglasobjekt" ...

Ha ha :-) ... der war gut!

Mag stimmen, wenn er hoch am Himmel steht,
in Marokko vielleicht und dann bei Neumond
und ohne Lichtverschmutzung.

Nachdem ich ihn früher schon mehrfach gesucht
habe, immer in Licht und Dunst verborgen, setze
ich - Deep Sky gestärkt - neu an. Es dauert
eine ganze Weile und ich korrigiere immer wieder
mit dem Telrad die vermeintliche Position.
Endlich entdecke ich einen geringfügig helleren
Fleck vor dem Himmelshintergrund, relativ groß
dazu. Zuerst denke ich an einen Wasserfleck im
Okular und drehe dasselbe ein wenig, aber der
Fleck behält seine Form und Position und dreht
sich nicht mit - ergo: Gefunden!

Die integrierte Helligkeit des Helixnebels beträgt
zwar 7m0, aber diese Helligkeit verteilt über seine
recht große Fläche (15' - etwa halber Vollmond)
hat eine Helligkeit von nur 13m0.

NGC7293 liegt rund und fett in der Mitte eines
Sterndreiecks, dessen Basis unten und die
Spitze demzufolge oben zu sehen ist. Etwas
links oberhalb dieser Spitze befindet sich
ein weiterer Stern.

Der Sonnenblumennebel ist ein würdiger Abschluss
für diese Nacht und so beginne ich um etwa
04:00 MESZ mit dem Abbauen. Bis ich alles in
der Wohnung und vom starken Tau getrocknet
habe, geht es auf halb Fünf zu. So richtig
todmüde sinke ich ins Bett, mache mir die
Ohrenstöpsel rein und gehe auf Reisen ...

"Papaaaaaa ...", reißt mich eine Stimme um
halb Acht aus dem Tiefschlaf, deutliches Zeichen,
dass die Nachtruhe vorbei ist ...

Ich ergebe mich in mein Schicksal, bereite
wortkarg das Frühstück, während die Mädels
Semmeln holen. Beim fröhlichen Speisen hören
meine Töchter dann interessiert zu, was die
gemeinsame Freundin nachts alles gesehen hat.

Auf meine Frage, was ihr denn am allerbesten
gefallen hat, antwortet sie: "Alles!"

Das sehe ich auch so :-)

Viele Grüße aus den Alpen,
Frank
--
My Home: 47°31'29" N / 11°06'51" E

harald c. greier

unread,
Sep 22, 2003, 9:52:14 AM9/22/03
to
Hallo Frank,

Ein wirklich schöner Bericht!
Beneid dich wegen deiner "Möglichkleiten"
(10", Nagler, UHC, Piseln im Garten...) :)

Ich denke die Astronomie ist - wie Sagan sagte - charakterbildend.
Manchmal holt sie (was mich betrifft) uns auf den Boden zurück und zeigt
uns, wie klein und unbedeutend wir in dem Zirkus da sind....

Ich denke auch das Mädchen wird das Erlebte nicht so schnell vergessen,
und wenn doch, wird sie sich immer wieder gerne daran erinnern :))

greets
harald

--
The Feynman Problem-Solving Algorithm: (1) write down the problem;
(2) think very hard; (3) write down the answer

Frank Stefani

unread,
Sep 22, 2003, 3:28:31 PM9/22/03
to
Hi Harald,

harald c. greier schrieb:
> Ein wirklich schöner Bericht!

danke dir!

> Beneid dich wegen deiner "Möglichkleiten"
> (10", Nagler, UHC, Piseln im Garten...) :)

Hab's zwar nicht raushängen lassen, aber das 35 mm Nagler
und der passende UHC sind (noch) nicht mein eigen. Die
große Hürde, die solche Investitionen immer überwinden
müssen, hat zwei Beine, schöne lange Haare, eine kecke
Brille auf der Nase, ist einige Zentimeter kleiner als
ich, interessiert sich nicht für Astronomie ... und hat
stets ein Auge auf die Finanzen ...

... und zum Piseln bin ich rein gegangen ;-)

> Ich denke die Astronomie ist - wie Sagan sagte - charakterbildend.
> Manchmal holt sie (was mich betrifft) uns auf den Boden zurück und zeigt
> uns, wie klein und unbedeutend wir in dem Zirkus da sind....

Ja ... es läßt sich einiges relativieren, wenn man offen
für die Dimensionen des Sehens nach außen und nach innen
ist.

> Ich denke auch das Mädchen wird das Erlebte nicht so schnell vergessen,
> und wenn doch, wird sie sich immer wieder gerne daran erinnern :))

Ist zu wünschen! Wenn ich an meine Zeit zurückdenke - da gab
es immer wieder so kleine Begegnungen und Erlebnisse, die
beeindruckten und letztendlich auch nicht verloren gegangen
sind.

Viele Grüße über Berg und Tal,

Frank Feger

unread,
Sep 22, 2003, 4:00:54 PM9/22/03
to
On Mon, 22 Sep 2003, Frank Stefani wrote:

>interessanter Bericht gesnippt>

>Der Helixnebel, auch Sonnenblumennebel, ist
>laut Karkoschka der "größte und hellste Plane-
>tarische Nebel, Fernglasobjekt" ...
>
>Ha ha :-) ... der war gut!
>
>Mag stimmen, wenn er hoch am Himmel steht,
>in Marokko vielleicht und dann bei Neumond
>und ohne Lichtverschmutzung.

Es geht auch in Günsen (südlich Olpe), wenn der Himmel _wirklich_ gut
ist. Da hat einmal sogar ein 8x30 ausgereicht, was erklärt, warum ich
das Ding nie eintauschen werde.


Grüße,

F^2

Frank Stefani

unread,
Sep 23, 2003, 3:27:07 AM9/23/03
to
Frank Feger wrote:

> Es geht auch in Günsen (südlich Olpe), wenn der Himmel _wirklich_ gut
> ist. Da hat einmal sogar ein 8x30 ausgereicht, was erklärt, warum ich
> das Ding nie eintauschen werde.

Ja, das glaub ich sogar! Sollte gar nicht so
exklusiv klingen. Bei mir ist es halt so, dass es
in Richtung Süden immer hell ist, wenn es dunkel
ist. Kann leicht sein, dass man den Helixnebel
10 km weiter östlich wunderbar sieht.

Happy day noch,
Frank

Volker Gringmuth

unread,
Sep 23, 2003, 6:47:22 AM9/23/03
to
Frank Stefani (frank....@ead-systeme.de) wrote:

> Für Sekundenbruchteile schimmert es golden aus den Tiefen des
> Universums - NGC7337 gibt mir Morsezeichen und ich lese: "H ... a
> ... llo, l ... ieb ... ... ... e ... r ......... Fra ... n ... ...
> k! ... ... H .... i ... e ... r bin i ... c ... h!"

Ähm - in *dem* Alter sollte man aber nachts nicht mehr so lange draußen
bleiben! Du wirst uns ja noch krank ;-)


vG

--
~~~~~~ Volker Gringmuth ~~~~~~~~~~~ http://einklich.net/ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

"...bin mal gespannt, wie du von einer E-Mail booten willst." ("Frank" in defbm
auf die Bemerkung, Disketten seien durch E-Mail überflüssig geworden)

Frank Stefani

unread,
Sep 23, 2003, 8:22:45 AM9/23/03
to
Volker Gringmuth wrote:
>
> Frank Stefani (frank....@ead-systeme.de) wrote:
>
> > Für Sekundenbruchteile schimmert es golden aus den Tiefen des
> > Universums - NGC7337 gibt mir Morsezeichen und ich lese: "H ... a
> > ... llo, l ... ieb ... ... ... e ... r ......... Fra ... n ... ...
> > k! ... ... H .... i ... e ... r bin i ... c ... h!"
>
> Ähm - in *dem* Alter sollte man aber nachts nicht mehr so lange draußen
> bleiben! Du wirst uns ja noch krank ;-)

Ähm ... du meinst, ich bin jetzt in dem Alter, wo man
sich bis gegen 4 Uhr morgens in Jazz-Clubs rumtreibt?

Ich glaube, an einer Frischluftvergiftung ist noch
keiner gestorben ;-)

Greets,
Frank

Volker Gringmuth

unread,
Sep 23, 2003, 10:20:18 AM9/23/03
to
Frank Stefani (frank....@ead-systeme.de) wrote:

>>> Für Sekundenbruchteile schimmert es golden aus den Tiefen des
>>> Universums - NGC7337 gibt mir Morsezeichen und ich lese: "H ...
>>> a ... llo, l ... ieb ... ... ... e ... r ......... Fra ... n
>>> ... ... k! ... ... H .... i ... e ... r bin i ... c ... h!"
>>
>> Ähm - in *dem* Alter sollte man aber nachts nicht mehr so lange
>> draußen bleiben! Du wirst uns ja noch krank ;-)
>
> Ähm ... du meinst, ich bin jetzt in dem Alter, wo man
> sich bis gegen 4 Uhr morgens in Jazz-Clubs rumtreibt?

Ich weiß ja nicht, wo du dich rumtreibst, geht mich auch nix an, aber
wenn die Kunde von deiner Existenz bis zu NGC7337 gedrungen und deren
Glückwunschtelegramm auch schon hier ist ...


vG

--
~~~~~~ Volker Gringmuth ~~~~~~~~~~~ http://einklich.net/ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Der Montag hat doch mehr Stunden als der Freitag - oder? (Hägar)

Frank Feger

unread,
Sep 23, 2003, 3:13:37 PM9/23/03
to
On Tue, 23 Sep 2003, Frank Stefani wrote:

>Sollte gar nicht so exklusiv klingen.

Wenn Du ihn mal mit dem Fernglas im Mitteleuropa sehen kannst, hast
Du tatsächlich ein exklusives Erlebnis! :-)

>Bei mir ist es halt so, dass es
>in Richtung Süden immer hell ist, wenn es dunkel
>ist.

Ist bei mir meistens auch so ähnlich. :-(

>Kann leicht sein, dass man den Helixnebel
>10 km weiter östlich wunderbar sieht.

Wenn Dir mal so ein Ort in Mitteleuropa über den Weg läuft, dann
bitte einfangen! *g*

Mal ernst: den Helixnebel konnte ich im Fernglas nur einmal so eben
erkennen, er war also mindestens einmal ein "Fernglasobjekt", und
zwar tief am Himmel, in Deutschland, zugegebenermaßen wirklich bei
Neumand, dafür aber mit Lichtverschmutzung. *fg*


Viel Glück bei weiteren Beobachtungen!

F^2

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