ich bin dabei einen Altbau zu renovieren/sanieren. Nachdem ich die
alten Holzdielen entfernt habe hat sich herausgestellt, daß darunter
nur Lehmboden und Kies ist.
Die Aussenwände habe ich nachträglich bereits bis ca 60-70cm unter dem
Boden mit Betonfundamenten unterfangen.
Meine Frage ist jetzt was ich am besten mit dem Boden bzw der
Bodenplatte mache? Soll/muß ich den Boden bis auf ca 50cm abtragen und
eine vollständige Betonbodenplatte erstellen (Mit verdichteter
Kiesschicht, Magerbeton, Bitumen, Bewehrung)? Oder gibt es andere
Möglichkeiten bzw worauf ist hier speziell zu achten?
Bin für jeden Hinweis/tip dankbar.
Viele Grüße
Reiner
> Bin für jeden Hinweis/tip dankbar.
die Frage ist wie hoch der Aufwand sein soll.
ich würde keinen Kies mit Feinanteil nehmen,
sondern eine Sieblinie, z.B. 8/16 mm oder
15/ 32 mm. Je nach Gegend kann dann anders
aussehen.
Dann den Leerkies als kapilarbrechende Schicht
zuunterst, wobei dir frei bleibt wie dick, z.B.
10 cm. Als Rundkies wird der nicht verdichtet,
nur eingebracht und eben gezogen.
Dann gibt es grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten.
Die einfachste wäre mehrere Lagen PE-Baufolie
auf den Kies, eine dünne Betonplatte drüber,
(event. mit einer Lage Q 133 Stahlmatte bewehrt)
Wärmedämmung, Lattung (breit) Dielen.
Man kann den Aufwand auf höher treiben, hängt
vom einzelfall und den Ansprüchen ab.
Gruß
Tobias
> Die Aussenwände habe ich nachträglich bereits
> bis ca 60-70cm unter dem
> Boden mit Betonfundamenten unterfangen.
schon mal gut.
>
> Meine Frage ist jetzt was ich am besten mit dem
> Boden bzw der Bodenplatte mache?
ich schlage vor: ausheben, Magerbeton als Sauberkeitsschicht ( hier kann
auch ein Ringerder rein ! ), PE-Folie, Foamglas zur Dämmung und
Kapillarbrechung, Boden. Der muß nicht unbedingt aus Beton sein, denn
mit dem Foamglas kriegt man schon eine ebene und belastbare Fläche.
viele Grüße
Werner
--
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Hm,
dieses Foamglas scheint mir ne Eierlegende Wollmilchsau zu sein.bekommt
man das bei jedem Baustoffhändler oder is das was ganz Spezielles? Bin
auch gerade dabei einen meiner Kellerräume tiefer zu legen incl.
Fundamente unterfangen etc. kann auf das Foamglas die Bodenplatte der
FB -Heizung?
Gruß
Christoph
@Tobias:
Der Aufwand spielt keine so große Rolle. Mir ist einfach wichtig daß
genügend Wärmedämmung vorhanden ist. Nach dem Motto: Lieber gleich
richtig als später ärgern müssen weil an der falschen Stelle gespart
Grüsse
Reiner
> Werner Reimann wrote:
>> ich schlage vor: ausheben, Magerbeton als Sauberkeitsschicht ( hier
>> kann auch ein Ringerder rein ! ), PE-Folie, Foamglas zur Dämmung und
>> Kapillarbrechung, Boden. Der muß nicht unbedingt aus Beton sein, denn
>> mit dem Foamglas kriegt man schon eine ebene und belastbare Fläche.
Estrich auf Schaumglas ohne Unterbeton/Bodenplatte? Das würde ich
nicht wagen, jedenfalls nicht für hochwertige Nutzung, und für
untergeordnete Bereiche ist die Dämmung zu teuer. Wenn sie als
Abdichtung gegen Bodenfeuchte funktionieren soll, muß IMO bei der
Verlegung mit viel Bitumen gepanscht werden und normgerecht ist das
trotzdem alles nicht.
Was soll der Vorteil sein gegenüber EPF und Bodenplatte?
> Hm,
> dieses Foamglas scheint mir ne Eierlegende Wollmilchsau zu sein.bekommt
> man das bei jedem Baustoffhändler oder is das was ganz Spezielles?
Es ist ein hochwertiger, feuchteunempfindlicher sehr druckfester
Dämmstoff - allerdings auch um den Faktor 2-3 teurer als extrudierter
Polystyrolschaum mit ähnlichen Eigenschaften. Die Verlegung ist auch
nicht ohne.
>Bin
> auch gerade dabei einen meiner Kellerräume tiefer zu legen incl.
> Fundamente unterfangen etc. kann auf das Foamglas die Bodenplatte der
> FB -Heizung?
FB-Heizung kommt in den Estrich, nicht in die darunter liegende
Bodenplatte- einen teuren Heizestrich würde ich nicht auf einen
wackeligen Untergrund verlegen.
Gruß, Udo
Udo Forstmann schrieb in der newsgroup de.sci.architektur:
> >> Foamglas zur Dämmung /./
> > dieses Foamglas scheint mir ne Eierlegende Wollmilchsau zu sein././
> Es ist ein hochwertiger, feuchteunempfindlicher sehr druckfester
> Dämmstoff /./
Hm. Eierlegende Wollmilchsau? Hoert sich gut an. Wird von Peter Vetsch
bei seinen erdbedeckten Wohnschalenhaeusern verwendet.
> Die Verlegung ist auch
> nicht ohne.
Was sagt das? Gib bitte eine Beschreibung der Schwierigkeiten.
K.L.
Karl-Ludwig Diehl schrieb:
> Udo Forstmann schrieb in der newsgroup de.sci.architektur:
>>Die Verlegung ist auch
>>nicht ohne.
>
> Was sagt das? Gib bitte eine Beschreibung der Schwierigkeiten.
nachzulesen in: Az.: 114 C 8441/ 03 beim Amtsgericht Dresden in Sachen
Hänel gegen Fitsche (vertreten für Fa. Fritsche- Bau)
Ups. na ja wenn man dafür unten nur ne Magermischung und ne PE Folie
machen muss rechnet es sich wieder
>
>> Bin
>> auch gerade dabei einen meiner Kellerräume tiefer zu legen incl.
>> Fundamente unterfangen etc. kann auf das Foamglas die Bodenplatte der
>> FB -Heizung?
>
> FB-Heizung kommt in den Estrich, nicht in die darunter liegende
> Bodenplatte- einen teuren Heizestrich würde ich nicht auf einen
> wackeligen Untergrund verlegen.
DAS meinte ich auch so. Ne "richtige" Bodenplatte würde es dann nicht
geben, weil statisch nicht notwendig. Über dem Foamglas die FB-Heizung
und dann Anhydritestrich drauf fettich is. Ds mit dem "wacklig" stimmt
mich jedoch bedenklich.
Gruß
Christoph
Hallo,
>ich bin dabei einen Altbau zu renovieren/sanieren. Nachdem ich die
>alten Holzdielen entfernt habe hat sich herausgestellt, daß darunter
>nur Lehmboden und Kies ist.
Du schreibst von alten Holzdielen. Lagen die direkt auf dem
Boden auf?
Waren sie schadhaft?
>Die Aussenwände habe ich nachträglich bereits bis ca 60-70cm unter dem
>Boden mit Betonfundamenten unterfangen.
>
mmh ... nun gut. Gab es einen konkreten Anlass?
Waren keine Fundamente vorhanden?
>Meine Frage ist jetzt was ich am besten mit dem Boden bzw der
>Bodenplatte mache? Soll/muß ich den Boden bis auf ca 50cm abtragen und
>eine vollständige Betonbodenplatte erstellen (Mit verdichteter
>Kiesschicht, Magerbeton, Bitumen, Bewehrung)? Oder gibt es andere
>Möglichkeiten bzw worauf ist hier speziell zu achten?
>
ich gehe mal davon aus, dass es normal wohnlich genutzt
werden soll. Weiterhin befindet es sich nicht im Keller.
Ist was über den zu erwartenden maximalen Wasserstand
bekannt?
Kann ja nicht so kritisch gewesen sein, wenn Holz als
Fußboden diente.
Ich möchte mit meinen Fragen darauf hinaus, dass man
überlegen sollte, inwieweit man ein altes Bauwerk nach
modernen Gesichtspunkten und Anforderungen anfassen soll.
Das Problem ist, dass bei den Altbausanierungen vieles
auseinandergerissen wird und man im Endeffekt dem Bauwerk
nichts gutes tut. Ein altes Bauwerk ist ein altes und kein
Neubau. Es muss nicht schlecht sein, nur weil es alt ist.
Man sollte sich die Punkte raussuchen, die tatsächlich
schadhaft sind und die die Funktionalität des Hauses
tatsächlich beeinträchtigen (jetzt oder mittelfristig).
Zum Beispiel kannst Du durch Unterfangungsarbeiten an den
Fundamenten Spannungsumlagerungen erzeugen, die erst zu
Rissen im aufgehenden Mauerwerk führen.
Leute, lasst die alten Kisten möglichst in Ruhe. Die stehen
oft noch lange, wenn keiner das Basteln bekommt. Man muss
nur seine Ausbauvorstellungen an den Möglichkeiten
orientieren, die der Bestand hergibt.
Anekdote:
Letzt Jahr erst bei unserem alten Pastorenwohnhaus. Es
sollte vermietet werden, da man den Gottesmann
wegrationalisiert hat.
Der Estrich im OG ist krumm, der muss runter und neu. Firma
her und los. Plötzlich großes Gepöbel, weil dem Maler im EG
Teile des Deckenputzes in den Eimer gefallen waren und der
nun die Stemmer im OG verhauen wollte.
Der Architekt holte mich hinzu und ich ging gleich wieder
raus aus dem Bau. Die hatten nicht den Estrich weggehauen,
es war der Aufbeton einer Ziegeldecke. *Volltreffer* .
Gruß
Olaf
--
Aquaristik: Mattenfilter, Statik, Diskussionsforum,
Bodengrund, Berechnungstools, Aquariencomputer
<http://www.deters-ing.de>
>dieses Foamglas scheint mir ne Eierlegende Wollmilchsau zu
>sein.bekommt man das bei jedem Baustoffhändler oder is das was ganz
>Spezielles?
Nö, Foamglass ist, wie der Name sagt, eine Art aufgeschäumtes Glas. Von
der Wärmedämmung her ist es nichts besonderes, WLG 040 halt. Ziemlich
druckfest ist es auch. Und vor allem nimmt es keinerlei Feuchtigkeit auf
und ist eine unheimlich gute Dampfbremse, so daß damit auch nicht
hinterlüftete Innendämmungen möglich sind.
Ach ja, teuer ist es auch. Aber wenn man es braucht ist es sein Geld
wert.
Im Hobbyshop um die Ecke findest du das Zeug normalerweise nicht. Aber
die wirklichen Baustoffhändler verkaufen dir das in ähnlichen Gebinden
wie *****dur oder Mineralfaserplatten.
Gruss, Werner
--
Morver, der Rollstuhl fuer kranke Windows-Newsreader und fuer OE.
Aktuelle Version 1.0.305: http://www.morver.de/
> Der Aufwand spielt keine so große Rolle. Mir ist einfach wichtig daß
> genügend Wärmedämmung vorhanden ist. Nach dem Motto: Lieber gleich
> richtig als später ärgern müssen weil an der falschen Stelle gespart
also denne:
-15 cm Leerkies
-PE -Folie 0,2 mm
-5 cm Magerbeton
-20 cm Polistyrol-Hartschaum (druckfest)
- PE Folie
Bodenplatte, normale Bewehrung aber
Beton als WU
bei meinem Bruder wurde folgendes gemacht:
das Haus stand mit den Fundamenten im Schichtenwasser,
die Wände zogen die Feuchte bis ca 1 m über Fußbodenniveau.
Der alte Dielenboden war vermodert.
1. hangseitiger offener Draingraben mit Tauchpumpe
2. neuer Fussbodenaufbau.
- 10 cm Leerkies (ins Schichtenwasser)
- 1 Lage PE-Folie 0,2mm (am Stück, Ränder hochgezogen)
- 8 cm Betonplatte mit Q 133
- Lattung/ Dielenboden
Seit 5 Jahren schadensfrei. Durch den Draingraben sind
zudem die Mauern ausgetrocknet (dauerte allerdings ca.
3 Jahre).
Wenn du eine wenig saugenden Mauerstein hast, reichen im
Grunde kleinere Maßnahmen.
Man kann mit sehr wenig Aufwand gute Erfolge erzielen.
Wichtig ist dann eine saubere Verarbeitung.
Damals hatte ich die PE-Baufolie als Abdichtung vorgeschlagen.
Heute würde ich ne Teichfolie empfehlen. Wird halbwegs
sauber verarbeitet kann eigentlich nichts mehr passieren,
nimmt zusätzlich noch ein Schutzflies.
Gruß
Tobias
Es waren Balken im Abstand von ca 1m direkt im Boden und auf denen
waren die Dielen drauf. Schadhaft? Die sind ca 50 Jahre dringelegen
also waren sie schon nicht mehr im guten Zustand. Aber nicht feucht
von unten.
Nutzungs ist als normaler Wohnraum gedacht.
> >Die Aussenwände habe ich nachträglich bereits bis ca 60-70cm unter dem
> >Boden mit Betonfundamenten unterfangen.
> >
> mmh ... nun gut. Gab es einen konkreten Anlass?
> Waren keine Fundamente vorhanden?
Grund dafür war, daß vereinzelt Risse im Mauerwerk waren und ich das
Risiko nicht eingehen wollte daß nach dem Verputzen im Putz wieder
welche entstehen bzw sich die alten ausdehnen.
> Ist was über den zu erwartenden maximalen Wasserstand
> bekannt?
> Kann ja nicht so kritisch gewesen sein, wenn Holz als
> Fußboden diente.
Grundwasser ist kein Problem. Habe einen eigenen Brunenn und dort ist
der Wasserstand ca 3m unter dem Boden. Die Hauswände sind auch
keineswegs feucht.
> Ich möchte mit meinen Fragen darauf hinaus, dass man
> überlegen sollte, inwieweit man ein altes Bauwerk nach
> modernen Gesichtspunkten und Anforderungen anfassen soll.
So denke ich auch. Will nur das machen, das unbedingt nötig ist bzw
was mir in einigen Jahren sonst Problem bereiten kann. Sonst hätte ich
auch gleich neu bauen können ;-)