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Weißer Bildschirm am TV

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Wolfgang Jäth

unread,
Oct 23, 2020, 9:40:08 AM10/23/20
to
Hi,

ich weiß nicht genau, ob ich hier richtig bin oder woanders hin müsste;
daher versuch ich es einfach mal.

Seit einigen Tagen hab ich ein größeres Problem mit meinem Fernseher. Es
began damit, dass beim Einschalten (steht normalerweise nur auf Standby)
nur noch ein komplett und gleichmäßig weißer Bildschirm angezeigt wurde.
Ton war aber da. Nach einigen Minuten kam dann auch das Bild zurück.

Diese Zeit, bis das Bild kommt, wurde dann von Tag zu Tag länger, erst
waren es nur wenige Minuten, dann 20 Minuten, halbe Stunde, Stunde, usw.
(naja, ich kannte das Problem ja inzwischen, und hab auch die
Möglichkeit, den TV auch längere Zeit im Hintergrund laufen lassen,
daher konnte ich das auch in Ruhe "aussitzen").

Für mich deutet das auf ein Problem mit dem TCON hin, mein Verdacht geht
in Richtung kalte Lötstelle oder so. Jedenfalls hab ich das Gerät mal
aufgeschraubt, und mir das Modul angeschaut. Ist aber leider alles nur
winzige SMD, da hab ich selbst mit Lupe kaum eine Chance, irgend was zu
finden (ok, hätte ich mir auch denken können; aber die Hoffnung stribt
eben zuletzt :-/). Aufgeblähte Kondensatoren o. ä. kann ich jedenfalls
definitiv ausschließen.

Also wieder zugeschraubt und angeschlossen. Und plötzlich war das Bild
beim Einschalten wieder da, allerdings nur beim ersten mal, dann begann
das Spiel mit dem immer-länger-weiß von neuem.

Inzwischen hab ich folgendes heraus gefunden: Wenn das Gerät längere
Zeit (je nachdem, wie lange es vorher lief, ein paar Minuten bis in den
Stundenbereich) vom Netz getrennt ist (oder auch nur ausgeschaltet, also
kein Standby), dann kommt bis jetzt - auf Holz klopf - das Bild sofort.
Wenn es jedoch in den Standby geschaltet wird (und sei es direkt nach
dem Einschalten), kommt daraufhin weiß.

Meine Vermutung ist, dass sich da irgend etwas statisch auflädt oder so,
welches dann eben das Fehlerbild verursacht. Liege ich damit völlig
falsch, oder könnt ihr das, der Beschreibung (ich hoffe, die ist
ausreichend; sonst: Nachfragen) nach, bestätigen? Und wenn ja, liegt es
am TCON, oder vielleicht doch eher am Netzteil, oder an einem ganz
anderen Modul?

Meine Frage zielt auf die Überlegung, ob sich ein Austausch des defekten
Moduls (welches?) evtl. lohnen würde. Das Gerät ist > 10 Jahre alt, eine
größere Reparatur macht also keinen Sinn. Andererseits funktioniert es
ja - im Prinzip - soweit noch weitgehend zufriedenstellend. Und TCONs
kosten nach meinen Recherchen wohl so im Bereich knapp unter 50,-, das
könnte ich mir gerade noch vorstellen - sofern ich einigermaßen sicher
sein kann, dass ich das richtige Modul austausche. Und wenn ich heraus
finde, wo man als Nicht-Fachbetrieb derartige Ersatzteile überhaupt
beziehen könnte (nein, bitte nicht auf Ebay verweisen).

Hoffe auf gute Ratschläge und Ideen.

Wolfgang
--
Donald Trump ist ein großer Visionär, der seiner Zeit weit voraus ist:
Er verbreitet schon jetzt den Slogan "make America great again", obwohl
dieser erst in der Ära /nach/ ihm seine volle Bedeutung entfalten wird.

Marcel Mueller

unread,
Oct 23, 2020, 12:54:51 PM10/23/20
to
Am 23.10.20 um 12:08 schrieb Wolfgang Jäth:
> Seit einigen Tagen hab ich ein größeres Problem mit meinem Fernseher. Es

So eine Modellbezeichnung macht sich bei Fragen übrigens immer ganz gut.

> began damit, dass beim Einschalten (steht normalerweise nur auf Standby)
> nur noch ein komplett und gleichmäßig weißer Bildschirm angezeigt wurde.
> Ton war aber da. Nach einigen Minuten kam dann auch das Bild zurück.
>
> Diese Zeit, bis das Bild kommt, wurde dann von Tag zu Tag länger, erst
> waren es nur wenige Minuten, dann 20 Minuten, halbe Stunde, Stunde, usw.
> (naja, ich kannte das Problem ja inzwischen, und hab auch die
> Möglichkeit, den TV auch längere Zeit im Hintergrund laufen lassen,
> daher konnte ich das auch in Ruhe "aussitzen").

Ein Wärmefehler. Könnte Flexing sein.

> Für mich deutet das auf ein Problem mit dem TCON hin, mein Verdacht geht
> in Richtung kalte Lötstelle oder so.

Ja, kann gut sein, aber meistens unter einem BGA-Chip. Das ist jetzt
nichts, was man mal eben nachlötet.

> Also wieder zugeschraubt und angeschlossen. Und plötzlich war das Bild
> beim Einschalten wieder da, allerdings nur beim ersten mal, dann begann
> das Spiel mit dem immer-länger-weiß von neuem.

Ja, das klingt nach BGA-Problemen.
Zufällig irgendwo ein Chip ohne sichtbare Beinchen auf der Platine?
Manchmal kann man der Sache mit einem Holzklötzchen unter den
betreffenden Chip etwas auf den Grund gehen. Wenn es dadurch besser oder
schlechter wird, ist man in der richtigen Gegend. Eine nachhaltige
Lösung ist es aber nicht.

> Meine Vermutung ist, dass sich da irgend etwas statisch auflädt oder so,

Nein. Das sind thermische Spannungen.

> welches dann eben das Fehlerbild verursacht. Liege ich damit völlig
> falsch, oder könnt ihr das, der Beschreibung (ich hoffe, die ist
> ausreichend; sonst: Nachfragen) nach, bestätigen? Und wenn ja, liegt es
> am TCON, oder vielleicht doch eher am Netzteil, oder an einem ganz
> anderen Modul?

Tendenziell die Hauptplatine.

> Meine Frage zielt auf die Überlegung, ob sich ein Austausch des defekten
> Moduls (welches?) evtl. lohnen würde. Das Gerät ist > 10 Jahre alt, eine
> größere Reparatur macht also keinen Sinn. Andererseits funktioniert es
> ja - im Prinzip - soweit noch weitgehend zufriedenstellend. Und TCONs
> kosten nach meinen Recherchen wohl so im Bereich knapp unter 50,-, das
> könnte ich mir gerade noch vorstellen - sofern ich einigermaßen sicher
> sein kann, dass ich das richtige Modul austausche. Und wenn ich heraus
> finde, wo man als Nicht-Fachbetrieb derartige Ersatzteile überhaupt
> beziehen könnte (nein, bitte nicht auf Ebay verweisen).

Du kannst auch Ali-Express nehmen. ;-)
Der Blaue Klaus wird das eher nicht im Sortiment haben.
Sei froh, wenn du das Board überhaupt bekommst. Ggf auf verschiedene
Revisionen achten. Die sind nicht immer ganz kompatibel.


> Hoffe auf gute Ratschläge und Ideen.

Tja, wer sich traut, legt die Platine zum aufbacken bei 270°C in den
Backofen. Aber nicht zu lang, sonst geht alles kaputt, vor allem die
Elkos. Und nicht zu kurz, sonst schmilzt das Zeug nicht.
Alufolie mit etwas Abstand um alles herum, die nicht heiß werden soll,
macht sich auch noch gut. Und den zu backenden Chips die Kühlkörper
vorher abmachen ebenfalls.
IR-Grill geht noch besser, allerdings ist es sehr schwierig dabei die
tatsächliche Temperatur zu kontrollieren. Ein Klümpchen Lötzinn
(bleirei, versteht sich) auf der Oberfläche des Chips kann als
Thermometer dienen. Kurz danach ist es auch unten heiß genug.
Ach, und last but not least. Nichts berühren, solange es noch heiß ist,
nicht einmal andeutungsweise, sonst verrutsch das ganze SMD-Hühnerfutter
und das war's.


Marcel

Wolfgang Jäth

unread,
Oct 23, 2020, 11:27:34 PM10/23/20
to
Am 23.10.2020 um 18:54 schrieb Marcel Mueller:
> Am 23.10.20 um 12:08 schrieb Wolfgang Jäth:
>> Seit einigen Tagen hab ich ein größeres Problem mit meinem Fernseher. Es
>
> So eine Modellbezeichnung macht sich bei Fragen übrigens immer ganz gut.

Sony Bravia KDL 37W5500; aber da ich das weniger für ein
modellspezifisches Problem halte, und eher für ein eher allgemeines
elektronisch-mechanisches, dürfte das IMHO eher irrelevant sein.

>> Für mich deutet das auf ein Problem mit dem TCON hin, mein Verdacht geht
>> in Richtung kalte Lötstelle oder so.
>
> Ja, kann gut sein, aber meistens unter einem BGA-Chip. Das ist jetzt
> nichts, was man mal eben nachlötet.
>
>> Also wieder zugeschraubt und angeschlossen. Und plötzlich war das Bild
>> beim Einschalten wieder da, allerdings nur beim ersten mal, dann begann
>> das Spiel mit dem immer-länger-weiß von neuem.
>
> Ja, das klingt nach BGA-Problemen.
> Zufällig irgendwo ein Chip ohne sichtbare Beinchen auf der Platine?

Hmm, ich hab leider kein Foto gemacht (ist mir erst eingefallen, als ich
das Gerät schon wieder zugeschraubt hatte); aber kann gut sein.

> Manchmal kann man der Sache mit einem Holzklötzchen unter den
> betreffenden Chip etwas auf den Grund gehen. Wenn es dadurch besser oder
> schlechter wird, ist man in der richtigen Gegend. Eine nachhaltige
> Lösung ist es aber nicht.
>
>> Meine Vermutung ist, dass sich da irgend etwas statisch auflädt oder so,
>
> Nein. Das sind thermische Spannungen.

Thermische Spannung, kalte Lötstelle, Haarriss, Wackelkontakt ö.ä. war
ja auch mein erster Gedanke.

Was mich aber daran irritiert, ist das beobachtete zeitliche Verhalten.
Wenn es nur etwas in der Art wäre, sollte man doch meinen, dass der
Effekt unter ähnlichen Bedingungen auch ähnlich abläuft, und nicht wie
hier, dass der Effekt, aka die Zeit, bis das Bild wieder da ist, sich
systematisch irgendwie 'aufsummiert' (die Zeit zwischen
abends-in-Standby und am nächsten Tag abends wieder an ist doch eher
relativ konstant, trotzdem dauert die Weiß-Phase von Tag zu Tag länger),
und v.a. dass man ihn sogar 'resetten' kann (Ausschalten für mehrere
Minuten). Das lässt sich IMHO nicht (oder nicht allein) durch so was
erklären.

>> welches dann eben das Fehlerbild verursacht. Liege ich damit völlig
>> falsch, oder könnt ihr das, der Beschreibung (ich hoffe, die ist
>> ausreichend; sonst: Nachfragen) nach, bestätigen? Und wenn ja, liegt es
>> am TCON, oder vielleicht doch eher am Netzteil, oder an einem ganz
>> anderen Modul?
>
> Tendenziell die Hauptplatine.

Hmpf; wenn es eh unklar ist, auf welcher Platine der Fehler überhaupt
steckt, brauch ich gar nicht weiter zu überlegen. Wenn ich potenziell
alle Module durchprobieren muss aka nur im Nebel herum stochere, lohnt
sich der Aufwand nicht. :-((

Hoffentlich hält der Kerl noch durch bis nach Weihnachten, wenns
günstige Angebote gibt ... :-/

> Sei froh, wenn du das Board überhaupt bekommst.

Ja, das ist meine (zweite) Sorge; die erste ist latürnich, den Fehler
überhaupt erst mal zu lokalisieren.

> Ggf auf verschiedene
> Revisionen achten. Die sind nicht immer ganz kompatibel.

Ja, ist mir bewusst. Für die genaue Modell- und Versionsbezeichnung
müsste ich das Gerät eh nochmal aufschrauben (wie gesagt, ist mir erst
nachher eingefallen, dass ich ein Foto hätte machen sollen), aber der
Aufwand macht nur Sinn, wenn ich weiß, dass ich das auch reparieren kann.

> Tja, wer sich traut, legt die Platine zum aufbacken bei 270°C in den
> Backofen.

Kannste eh knicken, man Gasherd. :-((

Trotzdem herzlichen Dank für deine Antwort.

Marcel Mueller

unread,
Oct 24, 2020, 1:47:26 PM10/24/20
to
Am 24.10.20 um 05:26 schrieb Wolfgang Jäth:
> Am 23.10.2020 um 18:54 schrieb Marcel Mueller:
>> So eine Modellbezeichnung macht sich bei Fragen übrigens immer ganz gut.
>
> Sony Bravia KDL 37W5500; aber da ich das weniger für ein
> modellspezifisches Problem halte, und eher für ein eher allgemeines
> elektronisch-mechanisches, dürfte das IMHO eher irrelevant sein.

Jedes Modell hat seine bekannten Wehwehchen.


>> Manchmal kann man der Sache mit einem Holzklötzchen unter den
>> betreffenden Chip etwas auf den Grund gehen. Wenn es dadurch besser oder
>> schlechter wird, ist man in der richtigen Gegend. Eine nachhaltige
>> Lösung ist es aber nicht.
>>
>>> Meine Vermutung ist, dass sich da irgend etwas statisch auflädt oder so,
>>
>> Nein. Das sind thermische Spannungen.
>
> Thermische Spannung, kalte Lötstelle, Haarriss, Wackelkontakt ö.ä. war
> ja auch mein erster Gedanke.

Nur sind die Zeiten, wo man einmal mit dem Lötkolben über die Lötstellen
geht, vorbei.

> Was mich aber daran irritiert, ist das beobachtete zeitliche Verhalten.
> Wenn es nur etwas in der Art wäre, sollte man doch meinen, dass der
> Effekt unter ähnlichen Bedingungen auch ähnlich abläuft, und nicht wie
> hier, dass der Effekt, aka die Zeit, bis das Bild wieder da ist, sich
> systematisch irgendwie 'aufsummiert' (die Zeit zwischen
> abends-in-Standby und am nächsten Tag abends wieder an ist doch eher
> relativ konstant, trotzdem dauert die Weiß-Phase von Tag zu Tag länger),
> und v.a. dass man ihn sogar 'resetten' kann (Ausschalten für mehrere
> Minuten). Das lässt sich IMHO nicht (oder nicht allein) durch so was
> erklären.

Klar. Gerät an, Platine erwärmt sich. Und dadurch bekommt es gerade so
wieder Kontakt. Mit der Zeit werden diese Fehler erfahungsgemäß schlimmer.

Das mit den BGA-Chips ist sowieso von vorne bis hinten Mist. Die
thermische Ausdehnung des Platinenmaterials und der Chip-Gehäuse
unterscheiden sich. Insofern ist da schon ab der ersten Sekunde nach dem
Reflow-Löten Spannung drauf. Und mangels Beinchen ist nichts da, was
diese Spannungen ausgleichen könnte. BGA ist vor allem eins: billig.
Praktisch bekommst Du aber keine Geräte mehr, bei denen nicht mindestens
der Videoprozessor als BGA ausgeführt ist.


>> Tendenziell die Hauptplatine.
>
> Hmpf; wenn es eh unklar ist, auf welcher Platine der Fehler überhaupt
> steckt, brauch ich gar nicht weiter zu überlegen. Wenn ich potenziell
> alle Module durchprobieren muss aka nur im Nebel herum stochere, lohnt
> sich der Aufwand nicht. :-((

Naja, so viele Platinen haben die üblicherweise nicht.
- Netzteil ist raus, sonst hättest Du keinen Ton.
- Inverter für die CCFLs (der hat doch kein LED, oder?) ist auch raus.
Wo soll sonst das Licht her kommen.
- Panel-Treiber ist zumindest untypisch für solche Fehler.
Bleibt noch die Hauptplatine, auf der die Schnittstellen und der
Videoprozessor sitzen. Oder hat der Bursche noch mehr?

Da fällt mir nochwas ein. Mit Kältespray könntest Du den Fehler auch
lokalisieren. Wahlweise gehen auch Eiswürfel. Allerdings muss man bei
denen höllisch aufpassen kein Wasser ins Gerät zu bringen. Selbst im
Tütchen bildet sich außen leicht Kondenswasser.

> Hoffentlich hält der Kerl noch durch bis nach Weihnachten, wenns
> günstige Angebote gibt ... :-/
>
>> Sei froh, wenn du das Board überhaupt bekommst.
>
> Ja, das ist meine (zweite) Sorge; die erste ist latürnich, den Fehler
> überhaupt erst mal zu lokalisieren.

Das geht meistens noch. Irgendwie verrecken ja doch fast immer dieselben
Sachen. Wenn Du nochmal nach der genauen Modell, bzw. Board-Nummer
recherchirest, findest Du womöglich weitere Betroffene. Und spätestens
dann ist klar, wo die Achillesferse des Modells liegt.
Es kann ja auch sein, dass es bei /diesem/ Modell eine andere Ursache ist.
In der Elektrokingruppe wäre die Frage wohl auch besser aufgehoben. Hier
/benutzt/ man Fernseher und nimmt sie nicht auseinander.

>> Tja, wer sich traut, legt die Platine zum aufbacken bei 270°C in den
>> Backofen.
>
> Kannste eh knicken, man Gasherd. :-((

Naja, der macht auch warm. Aber ohne IR-Thermometer würde ich mich damit
nicht trauen.

> Trotzdem herzlichen Dank für deine Antwort.

Bitte, bitte, man tut halt was man kann, um die Müllberge im Zaum zu
halten. ;-)


Marcel

Ralph A. Schmid, dk5ras

unread,
Oct 27, 2020, 9:47:55 AM10/27/20
to
Marcel Mueller <news.5...@spamgourmet.org> wrote:

>Das mit den BGA-Chips ist sowieso von vorne bis hinten Mist. Die
>thermische Ausdehnung des Platinenmaterials und der Chip-Gehäuse
>unterscheiden sich. Insofern ist da schon ab der ersten Sekunde nach dem
>Reflow-Löten Spannung drauf. Und mangels Beinchen ist nichts da, was
>diese Spannungen ausgleichen könnte. BGA ist vor allem eins: billig.
>Praktisch bekommst Du aber keine Geräte mehr, bei denen nicht mindestens
>der Videoprozessor als BGA ausgeführt ist.

BGA ist vor allem eins: notwendig. Du willst nicht wirklich ein IC mit
500 oder 1000 Beinchen zum Einlöten in THT. BGA ist bewährte und
beherrschte Technik, und BGA kann nix dafür, wenn beim Platinendesign
oder/und der Fertigung gepfuscht wird.


-ras

--
Ralph A. Schmid +49-171-3631223 +49-911-21650056
http://www.schmid.xxx/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/ http://www.kabuliyan.de/

Andreas Bockelmann

unread,
Oct 27, 2020, 12:59:00 PM10/27/20
to
Ralph A. Schmid, dk5ras schrieb:
> Marcel Mueller <news.5...@spamgourmet.org> wrote:
>
>> Das mit den BGA-Chips ist sowieso von vorne bis hinten Mist. Die
>> thermische Ausdehnung des Platinenmaterials und der Chip-Gehäuse
>> unterscheiden sich. Insofern ist da schon ab der ersten Sekunde nach dem
>> Reflow-Löten Spannung drauf. Und mangels Beinchen ist nichts da, was
>> diese Spannungen ausgleichen könnte. BGA ist vor allem eins: billig.
>> Praktisch bekommst Du aber keine Geräte mehr, bei denen nicht mindestens
>> der Videoprozessor als BGA ausgeführt ist.
>
> BGA ist vor allem eins: notwendig. Du willst nicht wirklich ein IC mit
> 500 oder 1000 Beinchen zum Einlöten in THT. BGA ist bewährte und
> beherrschte Technik, und BGA kann nix dafür, wenn beim Platinendesign
> oder/und der Fertigung gepfuscht wird.
>

Die Probleme mit BGA sind weder durch Platinendesign noch durch Pfusch
entstanden, sondern durch die Blödköppe mit ihrem RoHS. Mit Blei verlötet
gibt es bei BGA so gut wie keine Probleme.


--
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Bockelmann

Marcel Mueller

unread,
Oct 27, 2020, 5:28:10 PM10/27/20
to
Am 27.10.20 um 14:47 schrieb Ralph A. Schmid, dk5ras:
> Marcel Mueller <news.5...@spamgourmet.org> wrote:
>
>> Das mit den BGA-Chips ist sowieso von vorne bis hinten Mist. Die
>> thermische Ausdehnung des Platinenmaterials und der Chip-Gehäuse
>> unterscheiden sich. Insofern ist da schon ab der ersten Sekunde nach dem
>> Reflow-Löten Spannung drauf. Und mangels Beinchen ist nichts da, was
>> diese Spannungen ausgleichen könnte. BGA ist vor allem eins: billig.
>> Praktisch bekommst Du aber keine Geräte mehr, bei denen nicht mindestens
>> der Videoprozessor als BGA ausgeführt ist.
>
> BGA ist vor allem eins: notwendig. Du willst nicht wirklich ein IC mit
> 500 oder 1000 Beinchen zum Einlöten in THT.

PGA hat dieselben Pin-Positionen und keine solchen Probleme.

> BGA ist bewährte und
> beherrschte Technik, und BGA kann nix dafür, wenn beim Platinendesign
> oder/und der Fertigung gepfuscht wird.

Das mit der thermischen Ausdehnung bekommt man nie komplett in den
Griff. Und die hohe Schmelztemperatur vom bleifreien Lot tut ihr übriges.


Marcel

Andreas Bockelmann

unread,
Oct 28, 2020, 4:01:32 AM10/28/20
to
Marcel Mueller schrieb:
Dem Bleifreilot fehlt auch die Fließfähigkeit um _entstehende_ Risse
schließen zu können.

Ich selbst hatte erst einen BGA-Ausfall. Das war die Grafikkarte in einem
Asus Notebook. Heute weiß ich auhc, dass der Steckplatz für Grafikkarten in
Notebooks genormt ist, damals hatte ich versucht die selbe Karte von Asus zu
bekommen, letztlich flog das Notebook in die Entsorgung.

Marcel Mueller

unread,
Oct 28, 2020, 3:20:00 PM10/28/20
to
Am 28.10.20 um 08:58 schrieb Andreas Bockelmann:
> Dem Bleifreilot fehlt auch die Fließfähigkeit um _entstehende_ Risse
> schließen zu können.

Das müsste aber dann für *alle* Lötstellen gelten.
Tatsächlich habe ich ein erhöhtes aufkommen defekter Lötstellen nur in
der Anfangszeit von bleifrei wahrgenommen. Schon lange kommt das nicht
mehr häufiger vor, ex BGA versteht sich.


> Ich selbst hatte erst einen BGA-Ausfall. Das war die Grafikkarte in
> einem Asus Notebook. Heute weiß ich auhc, dass der Steckplatz für
> Grafikkarten in Notebooks genormt ist, damals hatte ich versucht die
> selbe Karte von Asus zu bekommen, letztlich flog das Notebook in die
> Entsorgung.

WLAN-Karten sind auch genormt. Und wenn man sie tauscht, läuft das Gerät
nicht mehr, weil das BIOS nicht mitspielt. Bei Notebook sind solche
Steckplätze oft Makulatur.


Marcel
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