Am 06.11.21 um 17:37 schrieb Beate Goebel:
>> Den Job Audiowiedergabe spielt hier seit fast 10 Jahren ein
>> Raspberry Pi (mit Soundkarte).
>
> Ich habe immer noch im Sinn, dass gute/teure Bauteile sich auch auf
> den Klang auswirken. Abgesehen von Streufrequenzen etc. Aber
> vielleicht ist das heute nicht mehr so wichtig, wo die meisten
> Bauteile eh aus Taiwan kommen.
Das ist schon noch so. Deshalb ja Raspi /mit/ Soundkarte. Dessen
Analogausgang taugt wirklich nicht sehr viel.
Aber es ist auch so, dass heutzutage jeder billige Soundchip - so man
denn einen hat, der Raspi hat keinen - weit mehr als HiFi-Qualität bietet.
Also ein HiFiBerry-HAT für gut 10€, und das Problem ist gelöst.
Eine billige USB-Soundkarte ist hätte es genauso getan, aber die
kostet schon 20€ und ist technisch schlechter - gleichwohl immer noch
ausreichend gut.
>> Softwareupdates versorgt. Insofern stören mich auch neue Codecs
>> oder Protokolle nicht.
>
> Ich habe mich inzwischen dran gewöhnt, für alle Geräte regelmäßig
> nach Firmware-Updates zu schauen. Da ist nicht mal mein Rotel aussen
> vor.
Nur dass die Hersteller, bei Geräten, die alle Jahre die Technik ändern
ein Problem mit der Bereitstellung derselben haben. Sobald das Gerät
nicht mehr in Handel ist, ist das ein reines Minusgeschäft. Und es ist
sehr aufwändig.
Die Technikänderungen sind dabei oft noch nicht einmal anforderungs-
bzw. marktgetrieben. Da stellt einfach der Hersteller von einem der
verbauten Chips die Produktion ein, und das war's. Dann kann man sein
Schaltungsdesign und nicht selten auch die Firmware dazu in die Tonne
treten. So etwas passiert regelmäßig.
Nur mit Updates versorgen muss man die nun verblichene Firmware
trotzdem, denn es sind ja schon etliche Geräte damit in Umlauf.
> Deshalb für jede Anforderung einen Spezialisten. Die Hama zB bekommen
> die Garantie, dass nie(!) eine Sendeliste verloren geht. Wenn es den
> Anbieter nicht mehr gibt, garantiert Hama, einen anderen zu nehmen
> ohne Eingriff des Kunden.
Interessante Garantie, zumal Hama nur ein Reseller ist, der irgendwo
sein Bapperl drauf klebt.
>> Dafür braucht es in der Realität spätestens alle paar
>> Wochen Sicherheitsupdates. Macht man das nicht, kann es sich
>> leicht mal in die Reiche der Millionen ferngesteuerter IoT-Devices
>> einreihen, die gerne für kriminelle Aktivitäten wie DDOS-Attacken
>> verwendet werden. Manchmal aber auch, um in das jeweilige lokale
>> Netzwerk einzudringen.
>
> Über das Radio in meine PC? Be2fel. Da sind die Kameras an meinen
> Schleppis kritischer.
Nein, sind sie nicht. Der Schleppi bekommt mutmaßlich regelmäßige
Updates und ist daher ohne Zutun des Nutzers gar nicht so leicht
einzunehmen.
IoT-Devices strotzen in der Regel nur so vor ungepatchen
Sicherheitslücken. Das geht viel einfacher. Und wenn die Biester im WLAN
sind, gibt es dieses Passwort schon mal frei Haus.
Entweder genügt das dann schon, weil man für DDOS ja gar keinen PC
braucht, oder man guckt mal weiter, wie es im Intranet so aussieht. Den
Router und damit die Firewall hat man ja schon mal umgangen.
Sind wirklich alle Dateifreigaben durch zusätzliche, abweichende
Passwörter geschützt? Kommen nicht bei irgendwelchen Geräten alte,
mittlerweile unsichere Protokolle oder Softwareversionen zum Einsatz?
Lauert vielleicht irgendwo eine unbeabsichtigte Fehlkonfiguration? Da
geht eigentlich immer etwas.
> Und das heißt, die Fritz kompromitieren. Dann
> ist sowieso Alarm fällig.
Das ist nicht nötig. Über UPnP kann man die hinreichend umkonfigurieren,
um eigene Dienste aus dem Netz erreichbar zu machen.
> Im Hifi-Bereich ist man da relativ konservativ. Im Computerbereich
> ist das schlimmer. Und ich finde es nicht schlimm, dass mein BD keine
> Netzverbindung mehr kann, Philips. Die vorhandenen Scheiben laufen
> immer noch und neue Filme bevorzuge ich inzwischen als Stream.
Eben. Und die Streams laufen nicht so lange wie Silberscheiben.
Allerdings ist das auch ein abweichendes Vertragsmodell. Man bezahlt ja
/dauerhaft/ dafür. Dadurch findet dort natürlich auch eine Wartung
statt, denn jetzt bekommt der Anbieter ja Geld dafür.
Mit Überlassung nach Urheberrecht hat das aber eben auch gar nichts mehr
zu tun.
> Den einzigen harten Bruch, an den ich mich erinnere, war der Umbau
> von VHS auf DVD. Da ging eine komplette Star-Trek-Sammlung in den
> Müll und Louis de Funes und... Das war tragisch.
Bei Streams stellt sich diese Frage nicht. Du musst ja auch für
denselben Film ja immer wieder bezahlen. Und wenn sich der Anbieter mit
dem Rechteinhaber überwirft, ist er von heute auf morgen weg.
Der Vorteil ist, du kannst kündigen und einen anderen Anbieter suchen.
Der Nachteil ist, du musst das tun. Und wenn die Eierlegende
Wollmilchsau nicht dabei ist, sind es schnell mal zwei drei Anbieter.
Das ist schlicht und ergreifend ziemlich teuer. So viel habe ich für
Silberscheiben pro Jahr nie ausgegeben. Und die kann ich immer noch
gucken. Und wenn die Laufwerke rar werden, kopiere ich sie halt auf die
Platte.
>>> Aber ich achte mehr
>>> auf die Auswahl des Fabrikats und gebe kein dickes Geld mehr
>>> dafür aus. Der Ton kommt eh aus dem Verstärker.
>>
>> Ja, da lohnt sich kein langfristiger Invest. Aber die Bedienung
>> mancher Geräte ist auch unterirdisch. Oder aber sie beglücken
>> einen mit Dingen, die man nicht will.
>
> Ah wa. Das sollten wir Alten doch gewohnt sein und für viele gibt es
> auch eine App auf dem Mobil.
Damit will man aber nicht ernsthaft TV gucken.
Und diese Apps sind zuweilen auch zweifelhaft. Vom Datenschutz kaum zu
sprechen.
> Unangenehmer finde ich das alte Problem mit den, gefühlt, 200
> Fernbedienungen, inzwischen auch, gefühlt, 200 Apps.
Eben.
Das war auch ein Grund für den Raspi. Nur eine FB. OK, die ist groß,
eine kleine Funktastatur mit Pad. Aber alles andere ist für eine
Textsuche eben auch ungeeignet.
> OK. Der Hifi-Altar ist heute vielleicht antiquiert, aber da ich Wert
> auf anständige Lautsprecher lege, ergibt sich das vor selbst.
;-)
Same here. Die Dinger sind über 30 Jahre alt und spielen alles außer
vielleicht Studioequipment an die Wand. (Einmal mussten sie allerdings
instandgesetzt werden, weil die Schaumstoffsicken aufgegeben haben.)
Aber das juckt die nächste Generation wenig. Da reicht der
BT-Brüllwürfel, der die Hälfte der Musik für sich behält. Und wenn's
besser klingen soll, kommt ein Schmalzbohrer ins Ohr.
> Und da
> hat dann auch ein Radio, ein LP-Player, ein CD-Player (noch ein Hifi-
> Brenner), ein BD-Player platz. Wenn ich noch was brauche, kann das
> die Minix und ein paar externe HDs, analog zu Deiner Himbeere.
Tatsächlich habe ich der Himbeere mittlerweile auch ein optisches
Laufwerk spendiert. Unter anderem, weil man z.B. CD-Player kaum noch
bekommt, und wenn doch, nur zu Mondpreisen. Das spielt natürlich auch
DVD, und da der DVD auch am verrecken ist, und ich eigentlich keinen
mehr anschaffen möchte, wird er wohl irgendwann übernehmen. Bei meiner
Mutter ist der Fall schon eingetreten.
> Du darfst bei dem Geräte-Zoo nicht vergessen, dass dem ein Medien-Zoo
> gegenüber steht. Angefangen bei LPs von 2001, - damals.
Ja, die LPs sammeln hier eigentlich nur noch Staub. Den Thorens hatte
ich schon ewig nicht mehr an. Wer weiß, ob der Riemen noch geht.
Ich hatte aber auch nicht gar so viele LPs. Das meiste ist schon CD.
Aber die Player verrecken auch und 500 CDs digitalisieren ist ein A***
voll Arbeit.
> Da sind unterschiedliche Codecs das kleinere Problem, zumal, wenn man
> Wert auf Qualität gelegt und kein YT-Flash-Filme mehr hat. ;-)
Mittlerweile MP4 mit mindestens H.264. Das ist durchaus brauchbar.
marcel