Henning Sponbiel wrote:
>Wer Filme mag, in denen dumpf ein holzschnittartiges Klischee an das
>nächste gereiht wird, wird den Film sicherlich mögen.
Da geht es m.E. viel tiefer.
In den letzten Szenen schneidet sich "Fnan Berhe" (Victoire Laly) die
Pulsadern auf. Ob sie überlebt bleibt offen.
Nach dem Bericht, den sie zuvor gegeben hat, eigentlich ein Notwehrfall.
Sie hatte mit dem späteren Opfer "Al Raschid" einmalig einvernehmlichen Sex.
Dann unterschiedliche Interpretation.
"Al Raschid" sah darin eine Dauereinladung, während sie doch gerne gefragt
worden wäre und dann wohl nein gesagt hätte.
Es fiel der Satz: "Ich habe ihn erst bemerkt, als seine Hand in meiner
Unterhose steckte".
Abwehr durch Elektroschoker, was ihn wegen Herzschwäche tötete.
"Ich habe ihn draußen gefunden. Ich weiß nicht, ob er schon tot war. Ich
konnte ihn nicht anfassen. Dann habe ich Defne geholt."
Bezieht sich auf Dr. Defne Sahinkaya (Canan Samadi)
Hier thematisiert sich der Gegensatz zwischen Realität und "wokem Gelaber".
Juristisch war Abwehr von Übergriffigkeit (thematisiert nebenbei
Weinstein: Muss man sich als (letztlich vom Visum abhängige) Frau
bespringen lassen, wie es dem wissenschaltlichem MA gefällt?) völlig OK.
Als körperlich unterlegene Frau ist Elektroschocker auch ein angemessenes,
geeignetes Mittel. Schwaches Herz ist halt Pech, bedauerlicher Unglücksfall.
Das Problem kommt aus dem Satz:
"Ich weiß nicht, ob er schon Tod war"
Hier wäre es notwendig gewesen, den Rettungsdienst zu rufen. Juristisch
unterlassene Hilfeleistung.
Hier biegt ganz langsam die Frage um die Ecke, ob die "Woken" nicht auch
mit Haß aufgefüllt sind.
Spätestens bei der dazugeholten Defne hätte der Respekt vor menschlichem
Leben siegen müssen.
Wenn da wer liegt und gerade u.U. am verrecken ist, ruft auch frau bitte
den Rettungsdienst, statt die Person mit "RAPIST" zu beschmieren und zur
Schau zu stellen.
Hier zeigt sich m.E. Haß. In der woken Gedankenwelt lieb und nett,
weltrettende Gutmenschen.
Wer nicht in ihr Weltbild passt, bekommt ihren Haß zu spüren. Im
Einzelfall sehr konkret und öfter verbal, wie in einigen Szenen, z.B. mit
"Kackscheiße" (27:45).
Die Frage: Was unterscheidet solche Leute eigentlich von Neonazis, die aus
Haß Ausländer abfackeln wollen? muß mensch sich selbst stellen und
beantworten.
Vielleicht:
Die Nazis glauben, gut für Deutschland zu sein, und wer nicht ihrer
Auffassung ist gehört vernichtet.
Die Woken glauben, gut für die gesamte Welt zu sein, und wer nicht ihrer
Auffassung ist. gehört vernichtet.
Nur so ein kleiner Teil.
Ich könnte noch viel über Bezüge zu Rammstein Sänger Till Lindemann
schreiben.
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/rammstein-lindemann-vorwurf-gericht-berichterstattung-100.html
oder Andreas Türck
https://www.berliner-zeitung.de/der-prozess-gegen-den-tv-moderator-andreas-tuerck-endet-mit-einem-freispruch-sex-auf-der-bruecke-und-andere-charakterfragen-li.64461
Deren Probleme passen gut zu den theoretischen Möglichkeiten, die im Film
von Otto Ikwuakwu (Bless Amada) aufgezählt werden (20:45):
zuletzt Versionen 4 und 5:
*er war es nicht, sagt nichts, was ihm als Schuldeingeständnis ausgelegt,
worauf er sizial geächtet wird,
*er war es nicht, gibt ein Statement seiner Sicht zum Fall, was ihm als
Täter/ Opfer-Umkehr ausgelegt wird, worauf er als schuldig angesehen und
sozial geächtet wird
und wer auf der Unschuldsvermutung beharrt, ist ein misogyner Täterschützer.
Auch die Polizeipräsidentin ist nett gezeichnet, wenn sie darum bittet,
den "Leitfaden für diskriminierungsfreie Kommunikation" zu beachten.
Der Schwachsinn, der dann zur Schluckaufsprechweise führt.