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Femifaschismus: Warum die neue Diversity-Quote zum Einschaltquotenkiller werden könnte

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Bernd Meier

unread,
Jun 12, 2022, 8:27:24 AM6/12/22
to
Wie sieht der sonntägliche Tatort aus, wenn bei Besetzung und Produktion
Diversität und Gendergerechtigkeit im Vordergrund standen? In der
NDR-Produktion „Schattenleben“ mit Wotan Wilke Möhring und Franziska
Weisz kann man das besichtigen. Ein Erfahrungsbericht.

https://www.welt.de/kultur/article239256229/Tatort-Am-Sonntagabend-herrscht-jetzt-eine-Diversity-Quote-im-Ersten.html

Andy Angerer

unread,
Jun 12, 2022, 8:49:23 AM6/12/22
to
Am 12.06.22 um 14:27 schrieb Bernd Meier:
Den Bechdel-Test falsch zu schreiben,
ist hier ein wenig peinlich, Herr Krekeler.


--
! NEU !
Kurzgeschichten
eine davon ist von mir
<http://www.amazon.de/dp/B09K26CCXH>

Guido Grohmann

unread,
Jun 12, 2022, 3:37:52 PM6/12/22
to
Andy Angerer schrieb:
> Am 12.06.22 um 14:27 schrieb Bernd Meier:
>
>> Wie sieht der sonntägliche Tatort aus, wenn bei Besetzung und
>> Produktion Diversität und Gendergerechtigkeit im Vordergrund standen?
>> In der NDR-Produktion „Schattenleben“ mit Wotan Wilke Möhring und
>> Franziska Weisz kann man das besichtigen. Ein Erfahrungsbericht.
>>
>> https://www.welt.de/kultur/article239256229/Tatort-Am-Sonntagabend-herrscht-jetzt-eine-Diversity-Quote-im-Ersten.html
>
>
>
> Den Bechdel-Test falsch zu schreiben,
> ist hier ein wenig peinlich, Herr Krekeler.
>
>
Noch peinlicher ist, daß das hinter einer Paywall residiert. Das will
nicht gelesen werden.

CAOS

Heinz Schmitz

unread,
Jun 14, 2022, 4:24:03 AM6/14/22
to
Das wird alles besser, wenn viel mehr Behinderte als Täter auftreten
müssen, denn die sind bisher auch stark unterrepräsentiert.

Grüße,
H.


F. W.

unread,
Jun 14, 2022, 8:57:04 AM6/14/22
to
Am 12.06.2022 um 14:27 schrieb Bernd Meier:

> Wie sieht der sonntägliche Tatort aus, wenn bei Besetzung und
> Produktion Diversität und Gendergerechtigkeit im Vordergrund standen?
> In der NDR-Produktion „Schattenleben“ mit Wotan Wilke Möhring und
> Franziska Weisz kann man das besichtigen. Ein Erfahrungsbericht.

So schlimm fand ich diesen "Tatort" nicht. Da gab es weitaus schlimmere,
bei denen komplett von der Story abgelenkt wurde. Es gibt ja auch
schwarze Polizisten beispielsweise. Absolut realistisch. Kein Problem!

Störend finde ich dagegen, wenn in einem Rokoko-Film, in denen die
Schwarzen in Europa weitgehend unbekannt waren, regelmäßig Rollen mit
Schwarzen besetzt werden. Würde man eine afrikanische Stammesgeschichte
mit weißen Darstellern verfilmen, wären wohl auch die Wokesten verstört.

Denn wenn das nicht so wäre, wäre nicht mangelnde Vielfalt der Feind,
sondern der "white man"^1. Und das wäre auch Rassismus und damit übel
wie jeder Rassismus.

Konzentration auf die Form geht immer zulasten des Inhalts.

FW

^1 Man = Mensch, Mann

Andy Angerer

unread,
Jun 14, 2022, 10:10:58 AM6/14/22
to
Am 14.06.22 um 10:24 schrieb Heinz Schmitz:
Der Rollstuhlkiller hat erneut zugeschlagen!
Und wieder wurden nur seine Reifenspuren gefunden.

Ralph Angenendt

unread,
Jun 16, 2022, 9:18:49 AM6/16/22
to
["Followup-To:" header set to de.rec.tv.misc.]
Well, F. W. <m...@home.com> wrote:
> Störend finde ich dagegen, wenn in einem Rokoko-Film, in denen die
> Schwarzen in Europa weitgehend unbekannt waren, regelmäßig Rollen mit
> Schwarzen besetzt werden. Würde man eine afrikanische Stammesgeschichte
> mit weißen Darstellern verfilmen, wären wohl auch die Wokesten verstört.

Wenn du dich da mal nicht wieder irrst:
https://www.euroethno.hu-berlin.de/de/veranstaltungen/2020/dekolonial/faq-zur-umbenennung/schwarze-menschen-im-17.-18.-jahrhundert-in-brandenburg-preussen
https://www.spiegel.de/geschichte/afrikaner-in-europa-die-sklaven-die-nicht-so-hiessen-a-6dadcfc4-0a03-40a0-9e04-1d887485c22b
https://taz.de/Schwarze-im-weissen-Land/!1334570/

> Denn wenn das nicht so wäre, wäre nicht mangelnde Vielfalt der Feind,
> sondern der "white man"^1. Und das wäre auch Rassismus und damit übel
> wie jeder Rassismus.

Schwätzer.

Ralph
--
Is your mother worried?
Would you like us to assign someone to worry your mother?

F. W.

unread,
Jun 20, 2022, 8:04:49 AM6/20/22
to
Am 16.06.2022 um 15:18 schrieb Ralph Angenendt:

>> Störend finde ich dagegen, wenn in einem Rokoko-Film, in denen die
>> Schwarzen in Europa weitgehend unbekannt waren, regelmäßig Rollen
>> mit Schwarzen besetzt werden. Würde man eine afrikanische
>> Stammesgeschichte mit weißen Darstellern verfilmen, wären wohl auch
>> die Wokesten verstört.

> Wenn du dich da mal nicht wieder irrst:

Die Wokesten wären nicht verstört?

>> Denn wenn das nicht so wäre, wäre nicht mangelnde Vielfalt der
>> Feind, sondern der "white man"^1. Und das wäre auch Rassismus und
>> damit übel wie jeder Rassismus.
>
> Schwätzer.
>

Ach ja, ich vergaß: Rassismus ist ein Leiden nur von Schwarzen. So
scharf kann man zum Glück nicht schielen, wie man linksgrün denken kann.

FW

F. W.

unread,
Jun 21, 2022, 2:00:18 AM6/21/22
to
Am 20.06.2022 um 21:20 schrieb Cornell Binder:

> Wie genau soll man Dein Wunschdenken belegen oder wider- legen? Gibt
> es diese "Wokesten" überhaupt, oder ist das nur so ein Strohmann auf
> dem man wunderbar einprügeln kann, nach dem das Wort mit
> beispiellosem (G)Eifer usurpiert wurde.

Ich kann die Frage ja mal anders formulieren: ist es in Ordnung, eine
unrealistische Geschichte zu erzählen, um politisch korrekt alle Farben
und Formen zu beteiligen?

Zunächst mal: Also eine erfundene Geschichte ist natürlich eine
erfundene Geschichte. Wenn ich also ein Drehbuch über Karl den Großen
schreibe, dann kann ich ihn natürlich als Schwarzen oder Asiaten
darstellen. Das sollte künstlerische Freiheit sein.

Allerdings vermittelt es ein schiefes Bild. Die meisten Menschen werden
wissen, dass Karl der Große ein Weißer war. Es geht auch gar nicht
darum, dass andere Hautfarben im Fernsehen (öfter) auftreten. Es geht
überhaupt nicht gegen Menschen. Das muss man leider dabei betonen.

Es geht um Politik. Es geht darum, das Gefühl der Erziehung zu
vermeiden. Erwachsene fühlen sich gegängelt, wenn man ihnen dauernd
erklärt, wie die Welt zu sein hat. Zumal diejenigen, die das
entscheiden, gar nicht gewählt sind.

Genau das führt IMHO übrigens zur "Spaltung der Gesellschaft": die eine
Hälfte findet den Gebrauch von Massenmedien für politische Zwecke, wenn
die Zwecke stimmen. Die andere Hälfte findet diesen Gebrauch für
grundsätzlich falsch.

Zumal einer der größten und auf allen Seiten beliebtesten
Fernsehjournalisten, noch dazu aus den ÖR, gesagt hat, ein guter
Journalist sollte sich mit keiner Sache, auch nicht mit einer guten,
gemein machen.

Der WDR ist da Meister. Inzwischen unverblümt werden klar regelmäßig und
in allen Fernsehformaten grüne Positionen vertreten. Natürlich sieht
sich der WDR als unpolitisch. Er bestreitet oder erklärt, wie wichtig
sein Anliegen ist.

Aber auch darum geht es nicht. Kann man Fernsehen nicht politisch
neutral gestalten? Muss fast jeder "Tatort" erklären, wie schlecht die
Welt ist? Kann "Westpol" nicht mal neutral aus Düsseldorf berichten?
Muss gefühlt alle dreißig Minuten das Wort "Klimawandel" irgendwo
auftauchen? Müssen die Medien "gendern", wenn das Gendern doch im Alltag
trotz aller Bemühungen immer noch kaum eine Rolle spielt?

FW

Ralph Angenendt

unread,
Jun 21, 2022, 9:02:40 AM6/21/22
to
Well, F. W. <m...@home.com> wrote:
> Am 20.06.2022 um 21:20 schrieb Cornell Binder:
>
>> Wie genau soll man Dein Wunschdenken belegen oder wider- legen? Gibt
>> es diese "Wokesten" überhaupt, oder ist das nur so ein Strohmann auf
>> dem man wunderbar einprügeln kann, nach dem das Wort mit
>> beispiellosem (G)Eifer usurpiert wurde.
>
> Ich kann die Frage ja mal anders formulieren: ist es in Ordnung, eine
> unrealistische Geschichte zu erzählen, um politisch korrekt alle Farben
> und Formen zu beteiligen?

Es ist nicht unrealistisch, dass in Barockfilmen PoC auftauchen, weil
diese an den Höfen zum Amüsement durchaus "gehalten" wurden. Das ist es,
was ich als Geschwätz deinerseits bezeichnet habe. Du irrst dich, wenn
du denkst, dass es im Europa des barocks keine PoC gegeben hat.

> Zunächst mal: Also eine erfundene Geschichte ist natürlich eine
> erfundene Geschichte. Wenn ich also ein Drehbuch über Karl den Großen
> schreibe, dann kann ich ihn natürlich als Schwarzen oder Asiaten
> darstellen. Das sollte künstlerische Freiheit sein.

Ja, aber das passiert ja in den Filmen, die du meinst, nicht. Da wird
nicht Elisabeth die 1. oder Katharina die Große von einer nicht-weißen
Person gespielt.

> Es geht um Politik. Es geht darum, das Gefühl der Erziehung zu
> vermeiden. Erwachsene fühlen sich gegängelt, wenn man ihnen dauernd
> erklärt, wie die Welt zu sein hat. Zumal diejenigen, die das
> entscheiden, gar nicht gewählt sind.

Dein Problem ist, dass du nicht verstehst, dass auch in solchen Filemn
dargestellt wird, wie die Welt *war*. Das hat nix mit Wokestan oder
Politik zu tun, es war einfach so, dass diese Menschen in Europa gelebt
haben.

Da wird niemandem erklärt, wie die Welt zu sein hat.

> Genau das führt IMHO übrigens zur "Spaltung der Gesellschaft": die eine
> Hälfte findet den Gebrauch von Massenmedien für politische Zwecke, wenn
> die Zwecke stimmen. Die andere Hälfte findet diesen Gebrauch für
> grundsätzlich falsch.

Welche politischen Zwecke? Findest du nicht, dass es langsam mal an der
Zeit wäre, das irgendwie mit Belegen zu unterfüttern?

> Zumal einer der größten und auf allen Seiten beliebtesten
> Fernsehjournalisten, noch dazu aus den ÖR, gesagt hat, ein guter
> Journalist sollte sich mit keiner Sache, auch nicht mit einer guten,
> gemein machen.

AAAAAAAAAAAAAAAARGH. Nein. Hat er nicht. Das habe ich dir auch schon
anhand von Quellen widerlegt. Cordt Schnibben ist schuld.

> Der WDR ist da Meister. Inzwischen unverblümt werden klar regelmäßig und
> in allen Fernsehformaten grüne Positionen vertreten. Natürlich sieht
> sich der WDR als unpolitisch. Er bestreitet oder erklärt, wie wichtig
> sein Anliegen ist.

Aha. Belege bitte.

> Aber auch darum geht es nicht. Kann man Fernsehen nicht politisch
> neutral gestalten? Muss fast jeder "Tatort" erklären, wie schlecht die
> Welt ist? Kann "Westpol" nicht mal neutral aus Düsseldorf berichten?

Ja, über das Gehabe des Tatort muss man sich nicht streiten, das ist mir
auch zu sehr pädagogisiert. Nicht, dass da nicht trotzdem manchmal
grandiose Filme herausfallen, aber stimmt.

Warum sollte Westpol *neutral* berichten? Das ist ein politisches und
invetigatives Magazin.

> Muss gefühlt alle dreißig Minuten das Wort "Klimawandel" irgendwo
> auftauchen?

Stimmmt. Eigentlich müsste Klimakatastrophe auftauchen. Was ist denn
jetzt schon wieder falsch, wenn ständig auf die Bühne hingewiesen wird,
auf denen sich die anderen Konflikte, die wir so gerade haben,
hingewiesen wird?

> Müssen die Medien "gendern", wenn das Gendern doch im Alltag
> trotz aller Bemühungen immer noch kaum eine Rolle spielt?

Nein, sie müssen nicht gendern. Viele in den Medien machen es dennoch,
genau so wie es viele im Alltag auch machen. Und?

F. W.

unread,
Jun 21, 2022, 9:20:52 AM6/21/22
to
Am 21.06.2022 um 15:02 schrieb Ralph Angenendt:

>> Ich kann die Frage ja mal anders formulieren: ist es in Ordnung,
>> eine unrealistische Geschichte zu erzählen, um politisch korrekt
>> alle Farben und Formen zu beteiligen?

> Es ist nicht unrealistisch, dass in Barockfilmen PoC auftauchen, weil
> diese an den Höfen zum Amüsement durchaus "gehalten" wurden. Das ist
> es, was ich als Geschwätz deinerseits bezeichnet habe. Du irrst dich,
> wenn du denkst, dass es im Europa des barocks keine PoC gegeben hat.

Es wäre schön, wenn Du auf meine Frage eingehen könntest.

>> Zunächst mal: Also eine erfundene Geschichte ist natürlich eine
>> erfundene Geschichte. Wenn ich also ein Drehbuch über Karl den
>> Großen schreibe, dann kann ich ihn natürlich als Schwarzen oder
>> Asiaten darstellen. Das sollte künstlerische Freiheit sein.

> Ja, aber das passiert ja in den Filmen, die du meinst, nicht. Da wird
> nicht Elisabeth die 1. oder Katharina die Große von einer
> nicht-weißen Person gespielt.

Nein, es werden aber nicht immer Schwarze als "zum Amüsement gehalten"
gezeigt. Das würde ich aber auch unerträglich finden.

>> Es geht um Politik. Es geht darum, das Gefühl der Erziehung zu
>> vermeiden. Erwachsene fühlen sich gegängelt, wenn man ihnen dauernd
>> erklärt, wie die Welt zu sein hat. Zumal diejenigen, die das
>> entscheiden, gar nicht gewählt sind.

> Dein Problem ist, dass du nicht verstehst, dass auch in solchen
> Filemn dargestellt wird, wie die Welt *war*. Das hat nix mit
> Wokestan oder Politik zu tun, es war einfach so, dass diese Menschen
> in Europa gelebt haben.
>
> Da wird niemandem erklärt, wie die Welt zu sein hat.
>

Leider nicht. Klar haben die in Europa gelebt. Aber ob sie wirklich so
gleichberechtigt waren, wie manchmal dargestellt? Schön wäre es. Aber Du
schreibst ja selbst, dass das nicht so war.

>> Genau das führt IMHO übrigens zur "Spaltung der Gesellschaft": die
>> eine Hälfte findet den Gebrauch von Massenmedien für politische
>> Zwecke, wenn die Zwecke stimmen. Die andere Hälfte findet diesen
>> Gebrauch für grundsätzlich falsch.

> Welche politischen Zwecke? Findest du nicht, dass es langsam mal an
> der Zeit wäre, das irgendwie mit Belegen zu unterfüttern?

Die politischen Zwecke, von denen hier im Text schon sehr lange die Rede
ist: Erziehung erwachsener Menschen zu einer "woken" Einstellung. Ob die
das wollen oder nicht.

>> Zumal einer der größten und auf allen Seiten beliebtesten
>> Fernsehjournalisten, noch dazu aus den ÖR, gesagt hat, ein guter
>> Journalist sollte sich mit keiner Sache, auch nicht mit einer
>> guten, gemein machen.

> AAAAAAAAAAAAAAAARGH. Nein. Hat er nicht. Das habe ich dir auch schon
> anhand von Quellen widerlegt. Cordt Schnibben ist schuld.

„Das hab’ ich in meinen fünf Jahren bei der BBC in London gelernt:
Distanz halten, sich nicht gemein machen mit einer Sache, auch nicht mit
einer guten, nicht in öffentliche Betroffenheit versinken, im Umgang mit
Katastrophen cool bleiben, ohne kalt zu sein. Nur so schaffst du es, daß
die Zuschauer dir vertrauen, dich zu einem Familienmitglied machen, dich
jeden Abend einschalten und dir zuhören.“

– Hanns Joachim Friedrichs: Interview mit dem Spiegel 13/1995

Hat er nicht?

>> Der WDR ist da Meister. Inzwischen unverblümt werden klar
>> regelmäßig und in allen Fernsehformaten grüne Positionen
>> vertreten. Natürlich sieht sich der WDR als unpolitisch. Er
>> bestreitet oder erklärt, wie wichtig sein Anliegen ist.

> Aha. Belege bitte.

Nein, da müsste ich aus persönlicher Korrespondenz zitieren.

>> Aber auch darum geht es nicht. Kann man Fernsehen nicht politisch
>> neutral gestalten? Muss fast jeder "Tatort" erklären, wie schlecht
>> die Welt ist? Kann "Westpol" nicht mal neutral aus Düsseldorf
>> berichten?

> Ja, über das Gehabe des Tatort muss man sich nicht streiten, das ist
> mir auch zu sehr pädagogisiert. Nicht, dass da nicht trotzdem
> manchmal grandiose Filme herausfallen, aber stimmt.

Die Qualität der ÖR stimmt fast immer. Aber die politische Einstellung
sollten sie doch bitte für sich behalten.

> Warum sollte Westpol *neutral* berichten? Das ist ein politisches und
> invetigatives Magazin.

Warum sollten sie nicht? Niemand in der Redaktion ist gewählt und jede
positive Erwähnung politischer Forderungen verschafft einer Partei einen
demokratisch nicht gerechtfertigten Vorteil.

Man stelle sich vor, die "Westpol"-Redaktion würde geschlossen AfD
wählen. Da bekämen die Blutdruck, die Forderungen nach politischer
Neutralität jetzt einfach abtun.

Das geht nicht. Aber andersherum eben auch nicht.

>> Muss gefühlt alle dreißig Minuten das Wort "Klimawandel" irgendwo
>> auftauchen?

> Stimmmt. Eigentlich müsste Klimakatastrophe auftauchen. Was ist denn
> jetzt schon wieder falsch, wenn ständig auf die Bühne hingewiesen
> wird, auf denen sich die anderen Konflikte, die wir so gerade haben,
> hingewiesen wird?

Ich bezweifle, dass die Klimakatastrophe aufgehalten werden kann, wenn
wenige Länder mitmachen. Das ist ein Problem für die UN.

>> Müssen die Medien "gendern", wenn das Gendern doch im Alltag trotz
>> aller Bemühungen immer noch kaum eine Rolle spielt?

> Nein, sie müssen nicht gendern. Viele in den Medien machen es
> dennoch, genau so wie es viele im Alltag auch machen. Und?

Viele? Ich kenne niemanden der gendert. Nicht mal alle Medien.

In der "tagesschau" gab es einmal eine Richtlinie, die jeglichen Dialekt
verbot. Damit sollten die vielen regionalen Dialekte in Deutschland
weder bevorzugt noch benachteiligt werden. Die Urväter und -mütter
dieser Idee rotieren derzeit vermutlich im Grabe.

FW

Ralph Angenendt

unread,
Jun 21, 2022, 10:02:48 AM6/21/22
to
Well, F. W. <m...@home.com> wrote:
>>> Zumal einer der größten und auf allen Seiten beliebtesten
>>> Fernsehjournalisten, noch dazu aus den ÖR, gesagt hat, ein guter
>>> Journalist sollte sich mit keiner Sache, auch nicht mit einer
>>> guten, gemein machen.
>
>> AAAAAAAAAAAAAAAARGH. Nein. Hat er nicht. Das habe ich dir auch schon
>> anhand von Quellen widerlegt. Cordt Schnibben ist schuld.
>
> „Das hab’ ich in meinen fünf Jahren bei der BBC in London gelernt:
> Distanz halten, sich nicht gemein machen mit einer Sache, auch nicht mit
> einer guten, nicht in öffentliche Betroffenheit versinken, im Umgang mit
> Katastrophen cool bleiben, ohne kalt zu sein. Nur so schaffst du es, daß
> die Zuschauer dir vertrauen, dich zu einem Familienmitglied machen, dich
> jeden Abend einschalten und dir zuhören.“
>
> – Hanns Joachim Friedrichs: Interview mit dem Spiegel 13/1995
>
> Hat er nicht?

https://uebermedien.de/64851/mit-keiner-sache-gemein-die-wahrheit-ueber-das-hanns-joachim-friedrichs-zitat/

>> Warum sollte Westpol *neutral* berichten? Das ist ein politisches und
>> invetigatives Magazin.
>
> Warum sollten sie nicht? Niemand in der Redaktion ist gewählt und jede
> positive Erwähnung politischer Forderungen verschafft einer Partei einen
> demokratisch nicht gerechtfertigten Vorteil.
>
> Man stelle sich vor, die "Westpol"-Redaktion würde geschlossen AfD
> wählen. Da bekämen die Blutdruck, die Forderungen nach politischer
> Neutralität jetzt einfach abtun.
>
> Das geht nicht. Aber andersherum eben auch nicht.

Dazu müsste halt auch mal irgendwann jemand definieren, was neutrale
Berichterstattung ist. Abseits von Ablesen von Presseerklärungen kann da
ja nicht viel kommen.

>>> Müssen die Medien "gendern", wenn das Gendern doch im Alltag trotz
>>> aller Bemühungen immer noch kaum eine Rolle spielt?
>
>> Nein, sie müssen nicht gendern. Viele in den Medien machen es
>> dennoch, genau so wie es viele im Alltag auch machen. Und?
>
> Viele? Ich kenne niemanden der gendert. Nicht mal alle Medien.

Also müssen die Medien ja doch nicht gendern. Sind wir uns ja einig.

> In der "tagesschau" gab es einmal eine Richtlinie, die jeglichen Dialekt
> verbot. Damit sollten die vielen regionalen Dialekte in Deutschland
> weder bevorzugt noch benachteiligt werden. Die Urväter und -mütter
> dieser Idee rotieren derzeit vermutlich im Grabe.

*seufz*

F. W.

unread,
Jun 22, 2022, 1:21:56 AM6/22/22
to
Am 21.06.2022 um 16:02 schrieb Ralph Angenendt:

> Well, F. W. <m...@home.com> wrote:

>>>> Zumal einer der größten und auf allen Seiten beliebtesten
>>>> Fernsehjournalisten, noch dazu aus den ÖR, gesagt hat, ein
>>>> guter Journalist sollte sich mit keiner Sache, auch nicht mit
>>>> einer guten, gemein machen.
>>
>>> AAAAAAAAAAAAAAAARGH. Nein. Hat er nicht. Das habe ich dir auch
>>> schon anhand von Quellen widerlegt. Cordt Schnibben ist schuld.
>>
>> „Das hab’ ich in meinen fünf Jahren bei der BBC in London gelernt:
>> Distanz halten, sich nicht gemein machen mit einer Sache, auch
>> nicht mit einer guten, nicht in öffentliche Betroffenheit
>> versinken, im Umgang mit Katastrophen cool bleiben, ohne kalt zu
>> sein. Nur so schaffst du es, daß die Zuschauer dir vertrauen, dich
>> zu einem Familienmitglied machen, dich jeden Abend einschalten und
>> dir zuhören.“
>>
>> – Hanns Joachim Friedrichs: Interview mit dem Spiegel 13/1995
>>
>> Hat er nicht?
>
> https://uebermedien.de/64851/mit-keiner-sache-gemein-die-wahrheit-ueber-das-hanns-joachim-friedrichs-zitat/
>
>
>
>
Er hat Wheeler nicht wörtlich zitiert. Insofern ist das schon auf seinem
Mist gewachsen. Ein Zitat anders zu deuten, das seit 27 Jahren überall
zitiert (und gelehrt) wird, halte ich für verwegen.

Wieder einmal: neue Interpretationen alter Quellen ist Kunstfrevel. Ob
Räuber Hotzenplotz, Pippi Langstrumpf oder Friedrichs: nur weil man
Bekanntes in Frage stellt, ist man kein Revolutionär.

Und so bleibt die Frage: darf man öffentlich-rechtliche Medien nutzen,
um seine private Meinung zu verbreiten?

FW

F. W.

unread,
Jun 22, 2022, 1:23:21 AM6/22/22
to
Am 21.06.2022 um 17:06 schrieb Cornell Binder:

>> Ich kann die Frage ja mal anders formulieren: ist es in Ordnung,
>> eine unrealistische Geschichte zu erzählen, um politisch korrekt
>> alle Farben und Formen zu beteiligen?

> Um welche Ordnung geht es da eigentlich die erfüllt werden soll? Es
> sind doch am Ende nur Befindlichkeiten, ob eine Darstellung den
> eigenen Erwartungen/Vorstellung/Wünschen entspricht oder nicht.

Wer schützt uns eigentlich davor, dass eine ganze Generation von jungen
Leuten unterwegs in die Redaktionen ist, um "endlich der AfD mal Gehör
zu verschaffen"? Werden wir die Geister wieder los, die wir gerade rufen?

FW
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