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Nymphensittich schreit die ganze Zeit

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Kevin L700

unread,
Jun 1, 2000, 3:00:00 AM6/1/00
to
Hallo wer kann mir helfen,habe vor drei Tagen einen Nymphensittich gekauft.
Das ist schon mein zweite,der erste ist leider vor eine Woche gestorben.
Ja der neue schreit ganz laut den ganzen Tag,obwohl wir nicht zu nah an Käfig
gehen,er schreit auch wenn er alein im Zimmer ist.
Damian

Nikki Britz

unread,
Jun 1, 2000, 3:00:00 AM6/1/00
to
Kevin L700 schickte folgendes in den Datenstrom:

Ich wuerde auch schreien wenn ich ohne Partner allein in einem Kaefig
eingesperrt waere und sich keiner um mich kuemmert.

dyfa

--
. ,,,, n i k k i ' d y f a ' b r i t z
(, ~/== Private Homepage: http://www.addict.de/~dyfa/
( ) Wellensittiche - possierliche Schreihälse:
''\\ http://www.welli.addict.de/

Nina Baltes

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Jun 1, 2000, 3:00:00 AM6/1/00
to
kevi...@aol.com (Kevin L700) wrote:

>Hallo wer kann mir helfen,habe vor drei Tagen einen Nymphensittich gekauft.
>Das ist schon mein zweite,der erste ist leider vor eine Woche gestorben.
>Ja der neue schreit ganz laut den ganzen Tag,obwohl wir nicht zu nah an Käfig
>gehen,er schreit auch wenn er alein im Zimmer ist.

Er schreit, weil er einsam ist. Nymphensittiche sind Schwarmvögel, und
die Schreie sind Kontaktrufe. Tut dem Vogel einen Gefallen und kauft
ihm einen Partner.

Nna
--
www.critterwoman.de
C'est les microbes qui auront le dernier mot.
Louis Pasteur

Thomas Scherhag

unread,
Jun 1, 2000, 3:00:00 AM6/1/00
to
kevi...@aol.com schreibt:

>Hallo wer kann mir helfen,habe vor drei Tagen einen Nymphensittich
>gekauft.
>Das ist schon mein zweite,der erste ist leider vor eine Woche gestorben.
>Ja der neue schreit ganz laut den ganzen Tag,obwohl wir nicht zu nah an
>Käfig
>gehen,er schreit auch wenn er alein im Zimmer ist.

warum Nymphen schreien ist oft genauso schwer auszumachen wie bei
Menschenbabys. ie haben keine Sprache.

I.d.R. schreien sie genau so wie Menschenbabys, wenn ihnen irgendetwas
fehlt oder nicht paßt.

Das kann ein leerer Futternapf sein, zu lauter Fernseher/Musik,
Imponiergehabe gegenüber dem Artgenossen oder, was ich auf Grund Deiner
Beschreibung vermute, weil er einsam ist.

Kaufe einen zweiten Partner.

Viele Grüße
Thomas


Stefan Seifert

unread,
Jun 1, 2000, 3:00:00 AM6/1/00
to
Kevin L700 schrieb:

Bitte Realnamen angeben.

> Ja der neue schreit ganz laut den ganzen Tag,obwohl wir nicht zu nah an Käfig
> gehen,er schreit auch wenn er alein im Zimmer ist.

Es ist sein Kontaktruf. Er ruft seinen Schwarm oder
Partner. Nymphensittiche sind Schwarmvögel und sollten
mindestens zu zweit gehalten werden.

Bedenke, dass er im Moment unter *sehr hohem* Stress
steht, und hilf ihm, indem Du ihm *umgehend* einen
Partner hinzu gesellst. Der jetzige Zustand kann ohne
Umschweife als Quälerei bezeichnet werden.

Die Behauptung, zwei Nymphensittiche würden nicht
zutraulich werden, wurde schon etliche Male widerlegt,
um es schonmal prophylaktisch erwähnen. :)

Stefan
--
home @ http://www.whoops.de
apn @ http://www.papageien.org

Phantomine

unread,
Jun 3, 2000, 3:00:00 AM6/3/00
to
Hi!

Also nachdem Du ihn ja erst drei Tage hast, kann er aufgrund verschiedener
Möglichkeiten schreien - zum einen, weil er hier noch ncihts kennt, zum
anderen, weil er vielleicht aus dem Käfig möchte, damit er sich frei bewegen
kann, zum anderen, weil er ein bißchen Ansprache braucht!

Setz Dich ein bißchen entfernt vom Käfig hin und rede mit ihm - ganz leise -
auch wenn er nicht gleich aufhört zu schreien, wird er Dir früher oder
später zuhören! Ich habe seit So. meinen zweiten Nymphie - als Partner für
Nr.1 und sie schreit auch jede Menge - hauptsächlich weil sie will, daß sich
mein Alter um sie kümmert - der ist allerdings noch ein bißchen zu
verschreckt - sie ist nämlich eine ganz Freche! Und auf der anderen Seite
will sie laufend aus dem Käfig raus und fliegen - aber das auch
hauptsächlich weil sie zu ihm hinfliegen will - meiner ist da gar nicht so
begeistert *g*!

Anfangs hatte sie die Panik, wenn ich zu ihrem Käfig kam, gestern abend saß
sie auf ihrem Stangerl und hat mich aufmerksam beobachtet - ich rede ihr
leise zu, und etwas lauter mit meinem älteren Exemplar, und sie scheint doch
auch Interesse an mir zu haben.

Also, rede viel mit ihm - auch wenn er anfangs schreit - überprüfe, ob er
alles hat (Futter, Wasser etc..) und überleg Dir eventuell einen zweiten
Vogel - gemeinsam sollten sie ruhiger sein. Mach nicht den Fehler und warte
solange wie ich (4 Jahre) - meiner ist ein Angsthase und darum wirds wohl
noch ein bißchen dauern bis er sich an seine neue Parnterin gewöhnt hat! Das
gibt dann nämlich auch 'ne Schreierei *ggg*!!

mfg, Karin!

Claus Breuer

unread,
Jun 4, 2000, 3:00:00 AM6/4/00
to
Hi,

also ich hab nen Nymphensittich zusammen mit einem
Wellensittich.
Und mein Nympfensittich schreit auch wie ein bekloppter
und zwar immer morgens und weckt mich (grrrr) oder,
wenn der Wellensittich das Zimmer gewechselt hat und auf
Rundflug ist. Doch anstatt hinterherzufliegen schreit er sich
lieber die Seele aus dem Hals!

Aber warum muss der mich JEDEN morgen wecken?

mfg Claus


Thomas Scherhag schrieb in Nachricht ...


>kevi...@aol.com schreibt:
>>Hallo wer kann mir helfen,habe vor drei Tagen einen Nymphensittich
>>gekauft.
>>Das ist schon mein zweite,der erste ist leider vor eine Woche gestorben.

>>Ja der neue schreit ganz laut den ganzen Tag,obwohl wir nicht zu nah an
>>Käfig
>>gehen,er schreit auch wenn er alein im Zimmer ist.
>

Thomas Scherhag

unread,
Jun 4, 2000, 3:00:00 AM6/4/00
to
smu...@netcologne.de schreibt:

>Aber warum muss der mich JEDEN morgen wecken?

Er mag Dich halt und will, daß Du endlich rauskommst.

Hättest Du eine Katze, würde sie solange auf Deinen Brustkorb liegen und
Dich anatmen, bis Du aufstehst. Ein Hund würde Dir die Morgenwäsche
besorgen ...

Viele Grüße
Thomas


Doris Widtmann

unread,
Jun 5, 2000, 3:00:00 AM6/5/00
to
Hallo!

> also ich hab nen Nymphensittich zusammen mit einem
> Wellensittich.

Und auch hier gilt: immer paarweise halten, also 2 Wellensittiche und 2
Nymphensittiche, denn mit einem Wellensittich und einem Nymphensittich
hast du nur zwei Einzelvögl, die im gleichen Käfig sitzen.

> Und mein Nympfensittich schreit auch wie ein bekloppter
> und zwar immer morgens und weckt mich (grrrr) oder,
> wenn der Wellensittich das Zimmer gewechselt hat und auf
> Rundflug ist. Doch anstatt hinterherzufliegen schreit er sich
> lieber die Seele aus dem Hals!

Wenn er dem Wellensittich hinterher schreit, kann man sagen dass dein
Nymph "fehlgeprägt" ist, also glaubt der Welli wäre sein Partner. Das
Verhalten zeigt vielmehr dass dein Nymph nach "Hilfe" schreit, er also
verzweifelt nach einen Partner sucht. Das einzige, was dem Partner noch
am nächsten kommt ist der Wellensitticht, deshalb "erträgt" er es nicht
wenn er keinen Sichtkontakt mehr zu ihm hat, er klammert sich nunmal am
Wellensittich fest, auch wenn sie nicht so gut miteinander auskommen
sollten, der Wellensittich ist ja leider der einzige "Partner" den der
Nymph finden kann. Und dass er morgens schreit hat warscheinlich
vielmehr mit dem Schreien eines unglücklichen Einzelvogels zu tun, als
dass er dich wecken will. Ich finde es nur recht egoistisch, wenn du nur
fragst, wieso er dich denn wecken will, also anders gesagt, der Vogel
kann deiner Meinung nach unglücklich sein wie er will, solange er dich
nicht weckt ist alles in Ordnung.... Tschuldigung, aber für sowas hab
ich kein Verständnis.

Doris

Doris Widtmann

unread,
Jun 7, 2000, 3:00:00 AM6/7/00
to
nochmals Hallo!

Nur um es mal im Vorhinein zu erwähnen, auch paarweise gehaltene Vögel
sind und bleiben zahm. Ich habe 6 Nymphen und 6 Wellensittiche, sie
werden frei in einem Vogelzimmer gehalten und führen ein richtiges
Schwarmleben,- sind aber alle bis auf einen Nymphen, der beim
Vorbesitzer schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht hat, zahm. Sie
fliegen auf den Finger, lassen sich kraulen,..... Ich habe sie nicht
einzeln gezähmt (auf die Idee würde ich auch nie kommen ;-), es dauerte
bei allen ca. 2-3 Wochen, dann waren sie zum ersten Mal auf meinen
Finger. Den Erfolg brachte Kolbenhirse, wenn ich heute mit einem Bündel
Kolbenhirse ins Vogelzimmer gehe werde ich gleich von 11 Sittichen
belagert (der zwölfte wartet immer bis ich aus dem Zimmer verschwunden
bin..), es ist wirklich sehr schön die Tiere im paar, oder in meinem
Falle im "Klein-Schwarm" zu beobachten, und was noch viel wichtiger ist
es liegt in der Natur der Vögel nie alleine zu sein. Auch kann niemand
behaupten, auch nur annähernd genug Zeit für Einzelvögel zu haben, denn
man muss in dem Fall den Partner ersetzen (wobei das ja sowieso nur sehr
beschränkt funktioniert, da wir ja keine Vögel sind), und was macht ein
solch ein Partnervogel? Genau,- er sitzt 24 Stunden lang in der Nähe des
anderen, zwei Papageien lassen sich nie, auch nicht für 5 Minuten
alleine. Und ein Mensch, der nichteinmal die Sprache und Mymmik des
Vogels beherrschen kann, und vielleicht 3-6 Stunden am Tag Zeit für
seine Einzelvögel hat, soll den Partner dann ersetzen? Auch nicht wenn
der Halter eines Einzelvogels nie ausser Haus geht, kann er den partner
nicht ersetzen, ausser er bekommt Federn, schrumpft auf Wellen oder
Nymphengröße und lernt die (Körper)Sprache seines Vogels ;-), und, kann
das jemand von sich behaupten? ;-)
Mich würde wirklich einmal interresieren, aus welchen Gründen Vögel
heute immer noch einzeln gehalten werden, vielleicht bereitet sich ja
jemand bereit, und "erklärt" mir das mal?!?

Hoffe wirklich auf Antwort ;-)

Doris

Nina Baltes

unread,
Jun 7, 2000, 3:00:00 AM6/7/00
to
Doris Widtmann wrote:

> Mich würde wirklich einmal interresieren, aus welchen Gründen Vögel
> heute immer noch einzeln gehalten werden, vielleicht bereitet sich ja
> jemand bereit, und "erklärt" mir das mal?!?

Oh, das ist einfach: purer Egoismus. :>

Nina
--

C'est les microbes qui auront le dernier mot.
Louis Pasteur

http://www.critterwoman.de

Phantomine

unread,
Jun 7, 2000, 3:00:00 AM6/7/00
to
Hallo!!

So, um diese Frage einmal zu beantworten und auch gleich ein paar andere
Sachen loszuwerden!

1.) schon mal daran gedacht, daß man sich aus Unwissenheit nur einen
hält???? Mir z.B.: hat niemand gesagt, daß man einen zweiten Vogel
dazukaufen sollte - weder der Züchter, noch der Tierarzt. Meine Eltern
habens anfangs verboten und nachdem er älter geworden war, dachte ich gar
nicht mehr daran, daß das überhaupt ginge - ohne das dabei Mord- und
Totschlag herausschaut!

2.) glaubt Ihr wirklich mit solchen Ansagen irgendjemanden dazu zu bringen
sich einen Partnervogel zuzulegen? Außer, daß man einfach nicht weiterliest,
erreicht IHR gar nichts! Nur weil Ihr es besser wißt, braucht Ihr Euch noch
lange nicht sooo aufzuführen! Man darf hier nämlich nicht vergessen, daß die
meisten nicht daran denken, daß sie ihre Tiere quälen, sondern, daß sie es
unwissentlich tun....da wäre(n) vielleicht Aufklärung aber nicht
Überheblichkeit und Beleidigungen angebracht!

Zu meiner Situation (damit sich jetzt keiner aufregen kann!!!) - meiner
hat'ne Partnerin, sobald er sie akzeptiert.....

mfg, Karin!

Nina Baltes <ni...@critterwoman.de> schrieb in im Newsbeitrag:
393DF2F6...@critterwoman.de...

Mario Jakab

unread,
Jun 7, 2000, 3:00:00 AM6/7/00
to
Am Wed, 7 Jun 2000 09:21:34 +0200, "Phantomine" <phant...@aon.at>
schrieb:


>2.) glaubt Ihr wirklich mit solchen Ansagen irgendjemanden dazu zu bringen
>sich einen Partnervogel zuzulegen? Außer, daß man einfach nicht weiterliest,
>erreicht IHR gar nichts! Nur weil Ihr es besser wißt, braucht Ihr Euch noch
>lange nicht sooo aufzuführen! Man darf hier nämlich nicht vergessen, daß die
>meisten nicht daran denken, daß sie ihre Tiere quälen, sondern, daß sie es
>unwissentlich tun....da wäre(n) vielleicht Aufklärung aber nicht
>Überheblichkeit und Beleidigungen angebracht!

ich kann deine argumentation durchaus verstehen,trotzdem im
strassenverkehr kann sich auch niemand herausreden
"ach ich wusste es nicht....hat mir keiner gesagt...."

es gibt weis gott genügend möglichkeiten sich zu informieren *bevor*
man sich ein tier anschafft,natürlich können wir hier nur ratschläge
geben,da schlagen manche schonmal einen harten ton an wenn man dauernd
daselbe zu hören bekommt,zwingen kann man letztlich niemand.

ich fände es auch besser wenn die käufer im zoohandel wenigstens eine
infobroschüre oder so mitbekämen,weil doch viele erst kaufen und dann
wenns probleme gibt zu uns kommen "was ist los?...was soll ich tun?"

immerhin wird in der broschüre von trill jetzt auch die Paarhaltung
propagiert (das war nicht immer so),nochbesser die druckten das gleich
auf alle Futterpackungen
Mfg!
Mario
--
Sittiche Online: http://sittich.de
Wellis im Web: http://wellensittich-web.de


Nina Baltes

unread,
Jun 7, 2000, 3:00:00 AM6/7/00
to
Phantomine wrote:

> 1.) schon mal daran gedacht, daß man sich aus Unwissenheit nur einen
> hält????

Dann hat man sich vorher nicht genügend über das Tier, das man halten
möchte, informiert. Das ist keine Entschuldigung. "Haben wir schon immer
so gemacht" gilt nicht.

> 2.) glaubt Ihr wirklich mit solchen Ansagen irgendjemanden dazu zu bringen
> sich einen Partnervogel zuzulegen? Außer, daß man einfach nicht weiterliest,
> erreicht IHR gar nichts!

Doch, nämlich, daß einige Leute zumindest über ihr Verhalten nachdenken.
Das funktioniert mit einer kleinen Provokation ganz gut, wie man an
Deiner Reaktion sieht ;-).
Und aus Trotz nicht weiterlesen? Man sollte schon soweit kritikfähig
sein, sonst zeigt man nur, daß ein wunder Punkt getroffen wurde.

> lange nicht sooo aufzuführen! Man darf hier nämlich nicht vergessen, daß die
> meisten nicht daran denken, daß sie ihre Tiere quälen, sondern, daß sie es
> unwissentlich tun....da wäre(n) vielleicht Aufklärung aber nicht
> Überheblichkeit und Beleidigungen angebracht!

Wo war da Überheblichkeit oder Beleidigung? Das war lediglich eine
Feststellung. *Jegliche* Heimtierhaltung ist egoistisch. Warum hältst Du
Tiere? Höchstwahrscheinlich, weil es *Dir* gefällt, mit ihnen
zusammenzuleben. Das Tier wird nicht gefragt. Wenn das nicht egoistisch
ist, was dann?
Und ja, ich bin auch so egoistisch und halte mir Tiere.

Es ist nur die Frage, wie weit man den Egoismus gehen läßt, inwieweit
man die Bedürfnisse des Tieres z.B. der eigenen Bequemlichkeit
unterordnet.
Was meinst Du, wie oft man hier die "Argumente" hört "nein, ich will
keinen Zweiten, dann ist der eine nicht mehr zahm zu bekommen" oder
"wenn ich mich mit ihm beschäftige, reicht das auch" oder "der hat schon
immer alleine gelebt, das ist er so gewohnt".

Heutzutage mangelt es nun wirklich nicht an Informationen in der
Richtung. Und wer sich im Fernsehen einen Film über Sittiche in
Australien ansieht, in dem sie zu Tausenden im Schwarm fliegen, und dann
immer noch meint, dem Vogel würde ein Mensch als Partner reichen (oder
schlimmer noch, dem gar nicht der Gedanke kommt,es könne vielleicht
nicht so sein), der ist nicht unwissend, sondern ignorant.

Stefan Seifert

unread,
Jun 7, 2000, 3:00:00 AM6/7/00
to
Nina Baltes schrieb:

> Doris Widtmann wrote:

> > Mich würde wirklich einmal interresieren, aus welchen Gründen Vögel
> > heute immer noch einzeln gehalten werden, vielleicht bereitet sich ja
> > jemand bereit, und "erklärt" mir das mal?!?
>
> Oh, das ist einfach: purer Egoismus. :>

So einfach ist es ja nun auch nicht. Krankheit, Behinderung,
Fehlprägung oder Agressivität eines Vogels können durchaus
Argumente für eine andauernde oder temporäre Einzelhatung sein.

Stefan Seifert

unread,
Jun 7, 2000, 3:00:00 AM6/7/00
to
Mario Jakab schrieb:

> ich kann deine argumentation durchaus verstehen,trotzdem im
> strassenverkehr kann sich auch niemand herausreden
> "ach ich wusste es nicht....hat mir keiner gesagt...."

Den Vergleich finde ich gut! Ginge es nach mir, müsste
jeder zukünftige Tierhalter seine Eignung nachweisen.
Ein "Papageienführerschein" könnte einiges an Schäden
vermeiden helfen.

Nina Baltes

unread,
Jun 7, 2000, 3:00:00 AM6/7/00
to
Stefan Seifert wrote:
>
> Nina Baltes schrieb:
> > Doris Widtmann wrote:
>
> > > Mich würde wirklich einmal interresieren, aus welchen Gründen Vögel
> > > heute immer noch einzeln gehalten werden, vielleicht bereitet sich ja
> > > jemand bereit, und "erklärt" mir das mal?!?
> >
> > Oh, das ist einfach: purer Egoismus. :>
>
> So einfach ist es ja nun auch nicht. Krankheit, Behinderung,
> Fehlprägung oder Agressivität eines Vogels können durchaus
> Argumente für eine andauernde oder temporäre Einzelhatung sein.

Sicherlich. Aber glaube nicht, das das die Art von Einzelhaltung ist,
die Doris meinte, denn das wäre ja logisch (und Fehlprägung ist ja meist
sogar *Folge* der Einzelhaltung, und nicht der primäre Grund dafür).
Die Realität ist Hansi allein in einem Käfig, kaum größer als ein
Schuhkarton, dafür aber voller Leitern, Plastikvögel und Spiegel.

Mario Jakab

unread,
Jun 7, 2000, 3:00:00 AM6/7/00
to
Am Wed, 07 Jun 2000 14:46:52 +0200, Nina Baltes <ni...@critterwoman.de>
schrieb:


>Die Realität ist Hansi allein in einem Käfig, kaum größer als ein
>Schuhkarton, dafür aber voller Leitern, Plastikvögel und Spiegel.

und der "witz" dabei ist das der ganze plastekrimskrams oft mehr
kostet als ein 2.vogel

Stefan Seifert

unread,
Jun 7, 2000, 3:00:00 AM6/7/00
to
Nina Baltes schrieb:

> Sicherlich. Aber glaube nicht, das das die Art von Einzelhaltung ist,
> die Doris meinte, denn das wäre ja logisch

Eh klar - ich halte nur nichts davon, jede Einzelhaltung ungesehen
als verwerflich zu bezeichnen. Es gibt mittlerweile viel zu viele
selbsternannte "Tierretter", die sich mit Schlagworten wie
"Kampf gegen die Einzelhaltung" auf einen "Kreuzzug" im Dienste
der Zwangsvergesellschaftung begeben und mehr Schaden als anderes
anrichten, weil sie sich nicht mit der Psyche der Tiere beschäftigt
haben.

>(und Fehlprägung ist ja meist
> sogar *Folge* der Einzelhaltung, und nicht der primäre Grund dafür).

Ich denke, die Ursache für Fehlprägung ist allgemein in der immer
populärer werdenden Handaufzucht von Einzeltieren zu suchen.
393ba9e...@news.cis.dfn.de hier in der NG ist ein "schönes"
Beispiel dafür: Handaufzucht -> Fehlprägung -> Probleme

> Die Realität ist Hansi allein in einem Käfig, kaum größer als ein
> Schuhkarton, dafür aber voller Leitern, Plastikvögel und Spiegel.

Das ist Mist, fürwahr...

Nina Baltes

unread,
Jun 7, 2000, 3:00:00 AM6/7/00
to
Stefan Seifert wrote:

> > Sicherlich. Aber glaube nicht, das das die Art von Einzelhaltung ist,
> > die Doris meinte, denn das wäre ja logisch
>
> Eh klar - ich halte nur nichts davon, jede Einzelhaltung ungesehen
> als verwerflich zu bezeichnen.

Nicht ungesehen, nur "grundsätzlich", das läßt Ausnahmen zu ;-). m.W.
sind Beos eine solche.

Es gibt mittlerweile viel zu viele
> selbsternannte "Tierretter", die sich mit Schlagworten wie
> "Kampf gegen die Einzelhaltung" auf einen "Kreuzzug" im Dienste
> der Zwangsvergesellschaftung begeben und mehr Schaden als anderes
> anrichten, weil sie sich nicht mit der Psyche der Tiere beschäftigt
> haben.

Das Phänomen des Fanatismus zieht sich ja quer durch die
Tierschutzszene.

> >(und Fehlprägung ist ja meist
> > sogar *Folge* der Einzelhaltung, und nicht der primäre Grund dafür).
>
> Ich denke, die Ursache für Fehlprägung ist allgemein in der immer
> populärer werdenden Handaufzucht von Einzeltieren zu suchen.

^^^^^^^^^^^^
Eben ;). Die Handaufzucht macht das Problem der Einzelhaltung noch
schlimmer.

> 393ba9e...@news.cis.dfn.de hier in der NG ist ein "schönes"
> Beispiel dafür: Handaufzucht -> Fehlprägung -> Probleme

Ich glaube, Handaufzucht und Einzelhaltung sind ziemlich dicht
verbunden, was die Motivation angeht, die dahinter steht.
Die Handaufzucht von Einzeltieren ist für mich die "Weiter"entwicklung
der Einzelhaltung in Richtung: Mein Vogel, der Kind-/Partnerersatz.

Solche 'gescheiterten Existenzen' kann sich jeder, der nach Hannover
kommt, in der Graupapageien-Resozialisierungsvoliere der Vogelklinik der
TiHo ansehen.

Massenhaft abschreckende Beispiele finden sich da auch auf
amerikanischen Vogelseiten, wo dem Vogel sogar Anzüge angezogen werden.
Vom routinemäßigen Flügelbeschneiden ganz zu schweigen...

Wie sieht's eigentlich mit der Handaufzucht von mehreren Vögeln
gemeinsam aus? Werden die Probleme behoben? Oder nur gemildert?

Stefan Seifert

unread,
Jun 7, 2000, 3:00:00 AM6/7/00
to
Nina Baltes schrieb:

[Beurteilung von Einzelhaltung]


> Nicht ungesehen, nur "grundsätzlich", das läßt Ausnahmen zu ;-).

Na gut: ack ;)

Ich hab mal von einem Finkenzüchter gehört, der typische
Einzelgänger (Rotkehlchen?) zusammen in eine Voliere
gesteckt hat. Er wunderte sich hinterher über die "hohen
Ausfälle durch Agressivität". - unglaublich...

> Die Handaufzucht von Einzeltieren ist für mich die "Weiter"entwicklung
> der Einzelhaltung in Richtung: Mein Vogel, der Kind-/Partnerersatz.

Das ist sie in vielen Fällen und es ist teilweise grauenhaft.
Wiederum gibt es aber auch Menschen, die auf Grund fehlender
sozialer Kontakte (Alter, Behinderung, etc) auf ein Tier
zurückgreifen, das ihnen einen lieben Menschen ersetzen soll
und oft auch ersetzen kann.

Ein Segen für den Betroffenen, ein Armutszeugnis für
unsere Gesellschaft und für das Tier? Ich weiss es nicht...

> Wie sieht's eigentlich mit der Handaufzucht von mehreren Vögeln
> gemeinsam aus? Werden die Probleme behoben? Oder nur gemildert?

Schwierig, weil es da keine gesicherten Erkenntnisse gibt.
Der eine Züchter schwärmt bei handaufgezogenen Zuchttieren
von deren Zuverlässigkeit und fehlender Menschenscheu. Ein
anderer klagt darüber, dass sie Artgenossen nicht als
Geschlechtspartner akzeptieren.

Wir haben auf unserem Server zu dieser Thematik die
Zusammenfassung einer interessanten Studie von Ralf
Sistermann. Er hat sich letztes Jahr sehr eingehend
mit dem Thema Fehlprägung handaufgezogener Papageien
befasst. http://www.papageien.org/stefan/rs/

Doris Widtmann

unread,
Jun 7, 2000, 3:00:00 AM6/7/00
to
Hallo!

> > So einfach ist es ja nun auch nicht. Krankheit, Behinderung,
> > Fehlprägung oder Agressivität eines Vogels können durchaus
> > Argumente für eine andauernde oder temporäre Einzelhatung sein.

Wieso Krankheit oder Behinderung ein Grund für die Einzelhaltung sein
sollen, leuchtet mir nicht ein,- was meinst du damit? Eine ansteckende
Krankheit, Parasiten oder Viren, etc... das ist ja kein Dauerzustand, in
solchen Fällen muss der Vogel für ein paar Tage, Wochen, wenn es schlimm
ist vielleicht Monate isoliert gehalten werden, aber es ist kein
Normalzustand in der Haltung. Wegen der Behinderung weiss ich auch nicht
was du meinst, flugunfähige Vögel können genauso paarweise gehalten
werden wie andere (mein Ara ist auch "behindert", er brach sich als
Küken beim Züchter den Flügel, das ganze wurde nicht behandelt und ist
falsch zusammengewachsen und somit lernte er nie fliegen, er lebt aber
trotzdem in der Gruppe), und bei sonstigen Behinderungen gibt es auch
sicher eine möglichkeit zur Paarhaltung. Fehlprägung ist eine Folge der
Einzelhaltung, nicht eine Folge der Handaufzucht (falls du das meinst).
Mein Ara Johnny ist eine Naturbrut, und volkommen fehlgeprägt, er balzte
seine Menschen an, war richtig "psychisch abhängig". Er wurde sieben
Jahre lang beim Vorbesitzer einzeln gehalten, jetzt ist er bei mir und
nach anfänglichen Problemen (das erste Weibchen wurde zum Züchter
zurrückgebracht, da Johnny pure Angst vor ihr hatte) hat er jetzt seinen
Partner, und lebt jetzt in "Gemeinschaftshaltung" mit einem
Grünflügelbaby. Mein Rosakakadu, Handaufzucht, wurde jahrelang isoliert
gehalten, er war schon so schwer verhaltensgestört dass es eigentlich
keine Hoffnung mehr gab (er schlug mit den Kopf immer wieder gegen die
Sitzstange, bis er blutete und schon total verstört war),- aber es ist
doch gelungen und jetzt lebt er zusammen mit einem Salomoenenkakadu
(gegen andere Rosakakadus war er höchst aggresiv) im Vogelzimmer, und
sein Verhalten bessert sich auch allmählich. Meine anderen
Handaufzuchten, welche mit den Geschwistern aufgezogen wurden und nie
von Artgenossen getrennt wurden zeigen keinerlei Verhaltensstörungen,
leben im Paar oder in der Gruppe und sind keinesfalls fehlgeprägt. Eine
Fehlprägung entsteht immer wegen der Einzelhaltung, nicht wegen der
Aufzuchtmethode. (Johnny,- Naturbrut, ist ja der beste Beweis dafür) Und
dass Vögel wegen Aggresivität einzeln gehalten werden, heisst nur dass
sie wegen der jahrelangen Einzelhaltung nichts mehr mit Artgenossen
anfangen können, es gibt keine unverträglichen Papageien (wie wäre dass
den überhaupt mit der Lebensweise von Papageien zu vereinbaren?), ausser
solche die zuvor einzeln gehalten wurden.

> 1.) schon mal daran gedacht, daß man sich aus Unwissenheit nur einen

> hält???? Mir z.B.: hat niemand gesagt, daß man einen zweiten Vogel
> dazukaufen sollte - weder der Züchter, noch der Tierarzt. Meine Eltern
> habens anfangs verboten und nachdem er älter geworden war, dachte ich gar
> nicht mehr daran, daß das überhaupt ginge - ohne das dabei Mord- und
> Totschlag herausschaut!

Unwissenheit ist absolut keine Entschuldigung, es zeugt nur noch mehr
davon dass sich der Halter rein gar nicht für die Bedürfnisse seines
Tieres interresiert. Was dann herauskommt, hast du ja an deinem Vogel
genau gesehen (siehe Vogelforen). Es gibt viele "Ausreden", Nr. 1 ist
sicher "das habe ich ja gar nicht gewusst", Nr. 2 "der verträgt sich ja
eh nicht mehr" (obwohl man es gar nicht erst versucht hat)....

> 2.) glaubt Ihr wirklich mit solchen Ansagen irgendjemanden dazu zu bringen
> sich einen Partnervogel zuzulegen? Außer, daß man einfach nicht weiterliest,

> erreicht IHR gar nichts! Nur weil Ihr es besser wißt, braucht Ihr Euch noch
> lange nicht sooo aufzuführen!

Bitteschön was meinst du damit? Ich habe niemanden beleidigt! Und wenn
jemand einfach nicht mehr weiterliest, nur weil es ihm nicht gefällt was
ich schreibe, zeugt dass auch davon dass man sich für das Tier nicht
interresiert, und nur einen Weg finden will dass es den Schnabel hällt.
Wenn man einen einzelnen Vogel, der vielleicht schon verhaltensgestört
ist, etc. hält, und dann als Antwort bekommt, dass die Paarhaltung ein
Muss bei Papageien ist, liest man dann natürlich einfach nicht
weiter,... das ist ja der bequemste Weg...

> Man darf hier nämlich nicht vergessen, daß die
> meisten nicht daran denken, daß sie ihre Tiere quälen, sondern, daß sie es
> unwissentlich tun....

Wer aus Unwissenheit handelt, ist auch selbst schuld, denn man MUSS sich
nun einmal über die Tierart die man halten will informieren.

Phantomine

unread,
Jun 7, 2000, 3:00:00 AM6/7/00
to
Hallo!

Ich geb Euch ja absolut recht, daß man sich informieren muß! Aber wenn einem
der Züchter sagt "Kein Problem!" der Arzt sagt "Kein Problem!" und wenn man
in den Büchern liest - es ist kein Problem solange man genug Zeit für den
Vogel hat - dann, bitteschön frage ich mich doch, woher man es besser wissen
sollte (nur zur Info: Internet hat nicht jeder und ich hätte es schließlich
auch nicht gewußt, wenn ich nicht auf Euch gestoßen wäre!)!

Ich für mein Teil meinte mit weiterlesen - einfach drüber hinweglesen und
"paßt schon!" Ich - und wahrscheinlich auch viele andere - lasse mich
leichter überzeugen, wenn man mir konkrete Beispiele gibt und mir erklärt,
warum oder wieso z.B.: ein Partner besser wäre. Das meinte ich auch mit
Aufklärung....sicher wäre es ratsam, wenn der jeweilige Züchter oder
Tierarzt von vornherein mal erklärt, wie die Sachlage aussieht und was so
alles passieren kann, aber Tatsache ist, daß es auch daran hapert!

Mit Überheblichkeit meinte ich die Art der Abgehobenheit, die hier
präsentiert wird - sicher ist man mal frustriert und genervt - aber nur weil
man's vorher schon ein paar anderen erklärt hat - kann doch grade Nr.5 oder
Nr.6 nichts dafür, wenn er um Hilfe fragt und dann wird er etwas barsch
angefaßt! Schließlich und endlich sind hier doch alles erwachsene,
vernünftige Menschen mit denen man wohl auch normal wird reden können!

Und, natürlich Doris, Du hast recht, mit meinem hat's aufgrund der
Einzelhaltung Probleme gegeben - aber ich hab meinen zweiten erst gekauft,
da waren die Probleme schon wieder vorbei - er war nämlich bereits wieder
ruhig (bitte nicht verwechseln mit apathisch oder so.....), neugierig,
ausgelassen und auch freundlich wie immer - aber obwohl er sich
offensichtlich wieder gefangen hatte - hab ich beschlossen, es zumindest
einmal zu versuchen. Meiner wird immer zu mir kommen, ob Nr.2 jemals soweit
ist, weiß ich nicht - macht aber auch nichts! Trotzdem glaub ich nicht, daß
ich meinen je gequält habe - ich bin an die 18 Stunden am Tag zuhause und er
war laufend heraußen (tagsüber, nachts muß er in seinen Käfig)...daß das
trotzdem kein "vogelwürdiger" Zustand ist, hab ich nirgends nachlesen können
und hat mir auch der Tierarzt nicht gesagt!

mfg, Karin!

Doris Widtmann

unread,
Jun 7, 2000, 3:00:00 AM6/7/00
to
Hallo!

> > Ich denke, die Ursache für Fehlprägung ist allgemein in der immer
> > populärer werdenden Handaufzucht von Einzeltieren zu suchen.
> ^^^^^^^^^^^^

Genau, in der Handaufzucht von EINZELTIEREN,- kannst dir ja schon denken
worauf ich hinauswill....

> Eben ;). Die Handaufzucht macht das Problem der Einzelhaltung noch
> schlimmer.

Das stimmt auch nicht immer. Mein Gelbbrustara, Naturbrut, ist, bzw. war
fehlgeprägt und verhaltensgestört (Rupfer), da er einzeln gehalten
wurde, mein Rosakakadu, Handaufzucht ist auch wegen der Einzelhaltung
verhaltensgestört. Es gibt unter einzeln gehaltenen Naturbruten, sowie
unter Handaufzuchten Rupfer, Schreier, etc.

> > Beispiel dafür: Handaufzucht -> Fehlprägung -> Probleme

Da kann ich dir nicht zustimmen, einzeln gehaltene Naturbruten sind
leider oft fehlgeprägt und verhaltensgestört, genauso wie einzeln
gehaltene Handaufzuchten.
Paarweise gehaltene Handaufzuchten sind genausowenig wie paarweise
gehaltene Naturbruten verhaltensgestört.
Ich finde, dass die Handaufzucht von Papageien nicht zu verurteielen
ist, sondern die Einzelhaltung.
Hällt man Naturbruten im Wohnraum, bedeutet das für die Vögel meist
Stress und Angst, wenn man ihnen zu Nahe kommt,- und das ist ja in der
Haltung im Wohnraum nicht zu vermeiden. Naturbruten leben zusammen mit
Menschen, haben aber mehr oder weniger Scheu vor ihm,- haben kein
Vertrauen. Handaufgezogene Tiere leben stressfrei mit dem Menschen,
haben Vertrauen und sind somit meiner Meinung nach am Besten für die
Heimtierhaltung geeignet. Aber leider gibt es auch wieder Menschen,
welche das für sich ausnutzen und die Tiere dann einzeln halten......
(aber wie gesagt, dann ist nicht die Handaufzucht, sondern die ignorante
Halter schuld, der seinem Vogel keinen Partner geben will)
Fehlprägung heisst ja z. B. keine Partnerschaft mit einem Tier seiner
Art eingehen zu können, eine Fehlprägung ist es z. B. auch wenn ein
Vogel den Menschen anbalzt, etc. Von Anfang an paarweise gehaltene
Handaufzuchten zeigen solches Verhalten nicht. Es ist ein großer
Unterschied zwischen zahmen Vögeln (Zahmheit bedeutet ja keine Scheu,
und Vertrauen in Menschen,- und genau dass ist ja in der Heimtierhaltung
wichtig, damit die Vögel stressfrei mit Menschen auskommen) und
fehlgeprägten Vögeln.

Doris

Stefan Seifert

unread,
Jun 7, 2000, 3:00:00 AM6/7/00
to
Doris Widtmann schrieb:

> Wieso Krankheit oder Behinderung ein Grund für die Einzelhaltung sein
> sollen, leuchtet mir nicht ein,- was meinst du damit? Eine ansteckende
> Krankheit, Parasiten oder Viren, etc... das ist ja kein Dauerzustand, in
> solchen Fällen muss der Vogel für ein paar Tage, Wochen, wenn es schlimm
> ist vielleicht Monate isoliert gehalten werden, aber es ist kein
> Normalzustand in der Haltung.

Darum schrieb ich ja auch "temporär". Eine Ausnahme ist PBFD,
denn da kommt nur eine Einzelhaltung in Frage. Vorausgesetzt,
das Partnertier respektive der Schwarm ist nicht auch infiziert.

> Wegen der Behinderung weiss ich auch nicht was du meinst,

Eine unsere Amazonen ist blind. Erst seit sie allein in
ihrem Käfig lebt, führt sie wieder ein ruhiges Leben.
Vorher hat es ständig Probleme gegeben, weil sie den
anderen permanent in die Quere kam, ihr Verhalten nicht
erkannte und immer wieder attackiert wurde. Zum Schluss
war sie nurnoch verstört und ängstlich bei jedem
papageienartigen Geräusch, das sie hörte.

> flugunfähige Vögel können genauso paarweise gehalten
> werden wie andere

Würde ich nicht pauschal mit "ja" beantworten, weil ich
schon Amazonen erlebt habe, die flugunfähig waren und
unter permanenter Angst litten, wenn sie mit flugfähigen
Artgenossen zusammen waren. Sie haben ein Bewusstsein
für ihre fehlende Fluchtfähigkeit, was sich schnell
in Panik wandeln kann und die Lebenssituation auf Dauer
unerträglich macht. Bei zweien endete es sogar im Rupfen.
was bei Amazonen schon grosses seelisches Leid bedeutet.

> Fehlprägung ist eine Folge der
> Einzelhaltung, nicht eine Folge der Handaufzucht (falls du das meinst).

Was Du meinst, ist Anpassung nicht Prägung. Prägung
bedeutet die Fixierung von Instinkten während der sog.
sensiblen Phase auf einen Auslöser. Das zu dem Zeitpunkt
Erlernte "bleibt" und kann auch während einer Umlernphase
bestenfalls kompensiert, aber nicht beseitigt werden.
Um es mal kurz und grob zu umschreiben.

> Mein Ara Johnny ist eine Naturbrut, und volkommen fehlgeprägt, er balzte
> seine Menschen an, war richtig "psychisch abhängig". Er wurde sieben
> Jahre lang beim Vorbesitzer einzeln gehalten, jetzt ist er bei mir und
> nach anfänglichen Problemen (das erste Weibchen wurde zum Züchter
> zurrückgebracht, da Johnny pure Angst vor ihr hatte) hat er jetzt seinen
> Partner, und lebt jetzt in "Gemeinschaftshaltung" mit einem
> Grünflügelbaby.

Ebend ;) Wäre er wirklich fehlgeprägt gewesen und nicht
nur angepasst, wäre es wesentlich schwieriger wenn nicht
unmöglich gewesen, ihn zu verpaaren.

> Meine anderen
> Handaufzuchten, welche mit den Geschwistern aufgezogen wurden und nie
> von Artgenossen getrennt wurden zeigen keinerlei Verhaltensstörungen,
> leben im Paar oder in der Gruppe und sind keinesfalls fehlgeprägt.

Das wird sich endgültig erst zeigen, wenn sie
geschlechtsreif werden und die Brutsaison ins
Haus steht.

> Eine
> Fehlprägung entsteht immer wegen der Einzelhaltung, nicht wegen der
> Aufzuchtmethode. (Johnny,- Naturbrut, ist ja der beste Beweis dafür)

s.o.
So Du Lust hast, lies mal die Studie, die ich
in der Antwort auf Ninas Posting erwähnt habe.

> Und
> dass Vögel wegen Aggresivität einzeln gehalten werden, heisst nur dass
> sie wegen der jahrelangen Einzelhaltung nichts mehr mit Artgenossen
> anfangen können, es gibt keine unverträglichen Papageien (wie wäre dass
> den überhaupt mit der Lebensweise von Papageien zu vereinbaren?), ausser
> solche die zuvor einzeln gehalten wurden.

Wir reden nicht vom normalen Papageienleben, sondern
von Tieren, die sich einen kleinen Lebensraum zwangsweise
teilen und sich dort anpassen müssen. Du hast schonmal von
Kakadumännchen gehört, die ihre Weibchen aus sexueller
Motivation töten? In Gefangenschaft schon hunderte Male
passiert, aber in der Freiheit wurde es AFAIK noch nie
beobachtet.

Um es nochmal ausdrücklich zu erwähnen: Ich verteidige
nicht die Einzelhaltung, verlange aber von jedem, der
sich uneingeschränkt gegen diese ausspricht, dass er
seine Meinung am Einzelfall und nicht an seiner
persönlichen allgemeinen Vorstellung von Haltung fest
macht, bevor er "handelt".

Stefan Seifert

unread,
Jun 7, 2000, 3:00:00 AM6/7/00
to
Phantomine schrieb:

> Mit Überheblichkeit meinte ich die Art der Abgehobenheit, die hier
> präsentiert wird - sicher ist man mal frustriert und genervt - aber nur weil
> man's vorher schon ein paar anderen erklärt hat - kann doch grade Nr.5 oder
> Nr.6 nichts dafür, wenn er um Hilfe fragt und dann wird er etwas barsch
> angefaßt! Schließlich und endlich sind hier doch alles erwachsene,
> vernünftige Menschen mit denen man wohl auch normal wird reden können!

Recht haste! Wer hier durch immer gleiche Fragen
genervt ist, soll halt 'ne FAQ schreiben.

Stefan Seifert

unread,
Jun 7, 2000, 3:00:00 AM6/7/00
to
Doris Widtmann schrieb:

>>> Beispiel dafür: Handaufzucht -> Fehlprägung -> Probleme
> Da kann ich dir nicht zustimmen, einzeln gehaltene Naturbruten sind
> leider oft fehlgeprägt und verhaltensgestört, genauso wie einzeln
> gehaltene Handaufzuchten.
> Paarweise gehaltene Handaufzuchten sind genausowenig wie paarweise
> gehaltene Naturbruten verhaltensgestört.

> Ich finde, dass die Handaufzucht von Papageien nicht zu verurteielen
> ist, sondern die Einzelhaltung.

Grrr :)

Doris, bitte zitiere doch mal g'scheit. Obiges bezog
sich ausnahmsweise mal nicht auf Papageien sondern auf:

>>> 393ba9e...@news.cis.dfn.de hier in der NG [..]

Doris Widtmann

unread,
Jun 8, 2000, 3:00:00 AM6/8/00
to
Hallo!

> Schwierig, weil es da keine gesicherten Erkenntnisse gibt.
> Der eine Züchter schwärmt bei handaufgezogenen Zuchttieren
> von deren Zuverlässigkeit und fehlender Menschenscheu. Ein
> anderer klagt darüber, dass sie Artgenossen nicht als
> Geschlechtspartner akzeptieren.

> > Meine anderen


> > Handaufzuchten, welche mit den Geschwistern aufgezogen wurden und nie
> > von Artgenossen getrennt wurden zeigen keinerlei Verhaltensstörungen,
> > leben im Paar oder in der Gruppe und sind keinesfalls fehlgeprägt.

> Das wird sich endgültig erst zeigen, wenn sie
> geschlechtsreif werden und die Brutsaison ins
> Haus steht.

Meine Meinung zu dem Thema ist, dass man die Zucht, professionellen
Züchtern überlassen sollte, welche sich eigens zu dem Zweck Naturbruten,
ohne viel menschenkontakt halten. Ich sehe keinen Grund, wieso
Zuchttiere mit der Hand aufgezogen werden sollten. Von
"Wohnzimmerzuchten", wo jemand ein Paar Amazonen, etc. hällt und diese
dann zur Brut schreiten halte ich ehrlich gesagt nichts, denn wenn etwas
schief geht fehlt den Leuten die Erfahrung und das Wissen. Worauf ich
hinauswill?- Zuchtvögel sollten mit geringstmöglichen Menschenkontakt
gehalten werden, daher Naturbruten sein. Vögel welche in Wohnräumen mit
Menschenkontakt gehalten werden, sind als Handaufzuchten allemal besser
dran, weil sie von anfang an mit der Situation, dem Zusammenleben mit
Menschen, vertraut sind und sich so mit viel freier und stressfreier in
seiner Nähe aufhalten können, dabei berücksichtige ich aus oben
genannten Gründen die "Züchterperspektive" nicht.

> Du hast schonmal von
> Kakadumännchen gehört, die ihre Weibchen aus sexueller
> Motivation töten? In Gefangenschaft schon hunderte Male
> passiert, aber in der Freiheit wurde es AFAIK noch nie
> beobachtet.

Das hat viele Gründe. Meist liegt es an zu kleinen Volieren, in der
Natur können die Vögel ausweichen, der Hahn lebt seine Aggresionen
anderwertig aus. In Gefangenschaft kann er seine Aggresionen dann aber
nicht abbauen, und richtet sie gegen das Weibchen oder gegen die
Jungvögel. Oft ist es auch der Fall, dass dieses Aggresionsverhalten
vorkommt, wenn z. B. zwei Paare in Nachbarvolieren gehalten werden, und
die Männchen ihr Revier durch die Anwesenheit des anderen Paares, bzw.
des anderen Männchens bedroht sehen. Oft liegt es auch an der zu
häufigen Präsenz von Menschen, wo dann auch das Revierverhalten
auftritt. Wenn Kakadus ihr Revier bedroht sehen, es verteidigen wollen,
werden sie natürlich aggresiv. Aber auch hier haben sie oft in
Gefangenschaft keine Ausweichmöglichkeit, und richten ihre Aggresionen
deshalb gegen die Henne ode die Jungvögel. Deshalb aber Kakadus einzeln
zu halten, ist wohl volkommener Unsinn, eher sollte man ihren
Bedürfnissen gerecht werden und die Volierenmaße um einiges vergrößern,
und Brutpaare soweit wie möglich voneinander entfernt halten. Das gibt
meist eine einigermaßen hohe Sicherheit, diese Erfahrung konnte
zumindest ein mir bekannter Züchter von Gelbhaubenkakadus machen. (bei
Volierengröße 10m mal 5m mal 2,5 m ist ihm soetwas,- bei 200 Tieren,
nicht mehr passiert, wobei es zuvor bei Volierengröße 5m mal 3m zu
großen Schwierigkeiten kam)

> Und, natürlich Doris, Du hast recht, mit meinem hat's aufgrund der
> Einzelhaltung Probleme gegeben - aber ich hab meinen zweiten erst gekauft,
> da waren die Probleme schon wieder vorbei

Hättest du ihm jetzt keinen Partner besorgt, bzw. würde keine Verpaarung
funktionieren, kannst du aber fast sicher sein dass die Probleme früher
oder später wiederkehren, oder irgendwann zum Dauerzustand werden. Alles
wegen der Einzelhaltung. Sicher, du hast dich ja auch nicht positiv über
die Einzelhaltung ausgesprochen, aber ich wollte es trotzdem nocheinmal
gesagt haben.

> ...daß das
> trotzdem kein "vogelwürdiger" Zustand ist, hab ich nirgends nachlesen können
> und hat mir auch der Tierarzt nicht gesagt!

Über den Tierarzt hast du ja auch schon im Forum geschrieben, und dazu
kann ich nur sagen dass ein Tierarzt noch lange kein Vogelexperte ist.
So wurde mir mal von einem Tierarzt gesagt, man solle Papageien kein
Wasser anbieten (Flüssigkeitsbedarf wird ja auch vom Obst gedeckt), und
ihenen ja nicht zu viele verschiedene Obstsorten geben (Abwechslung ist
ja so schlecht..), etc...... Wenn der Tierarzt nicht auf Papageien
spezialisiert ist hilft dir die Aussage von ihm auch nicht weiter und
ist rein gar nichts wert, genauso steht es mit Zoohändlern, welche nicht
auf Papageien spezialisiert sind. (mittlerweile gibt es einige
Geschäfte, welche sich voll auf Papageien spezialisiert haben, dort
bekommt man dann die entsprechenden Infos,- sicher, es ist noch nicht
überall üblich, besonders nicht bei Tierhandlungen, dass die Paarhaltung
befürwortet wird, oft wird man auch vom Züchter falsch informiert, der
sich denkt zwei Vögel kaufen die mir eh nicht ab, die wollen ja nen
sprechenden, also verkaufe ich lieber einen als keinen,.... daran ist
noch viel zu arbeiten, aber wer sich wirklich über die Vögel informieren
will kann das auch tun, aber nicht mit GU-Büchern, wobei es aber auch da
vor allem bei den neuen Auflagen von Wellensittichbüchern besserungen
gibt, sondern mit sachlicher Lektüre wie z. B. "Papageien,- ihr Leben in
Freiheit" oder "Verhaltensstörungen von Papageien",- wo nicht nur die
Therapie sondern auch allgemein die artgerechte Haltung angesprochen
wird)

>> Wegen der Behinderung weiss ich auch nicht was du meinst,

> Eine unsere Amazonen ist blind. Erst seit sie allein in
> ihrem Käfig lebt, führt sie wieder ein ruhiges Leben.
> Vorher hat es ständig Probleme gegeben, weil sie den
> anderen permanent in die Quere kam, ihr Verhalten nicht
> erkannte und immer wieder attackiert wurde. Zum Schluss
> war sie nurnoch verstört und ängstlich bei jedem
> papageienartigen Geräusch, das sie hörte.

>> flugunfähige Vögel können genauso paarweise gehalten
>> werden wie andere

> Würde ich nicht pauschal mit "ja" beantworten, weil ich
> schon Amazonen erlebt habe, die flugunfähig waren und
> unter permanenter Angst litten, wenn sie mit flugfähigen
> Artgenossen zusammen waren. Sie haben ein Bewusstsein
> für ihre fehlende Fluchtfähigkeit, was sich schnell
> in Panik wandeln kann und die Lebenssituation auf Dauer
> unerträglich macht. Bei zweien endete es sogar im Rupfen.
> was bei Amazonen schon grosses seelisches Leid bedeutet.

Na gut, dass kommt dan wirklich auf die näheren Umstände an. Aber eins
noch: wenn die blinde oder flugunfähige Amazone mit den Geschwistern
aufgewachsen ist, nie von Artgenossen getrennt wurde, dürfte sie
eigentlich keine Angst vor den anderen haben. Natürlich kann ich mich da
auch irren, aber ich denke mal dass eine blinde Amazone welche nie von
Artgenossen getrennt wurde nicht Angst vor ihnen haben kann, denn sie
ist ja mit ihnen von klein an aufgewachsen und ist somit den Kontakt und
die Lautäußerungen gewöhnt. Genauso mit der flugunfähigen. Sicher, darin
bin ich kein Experte, aber wurden die Vögel wirklich immer mit
Artgenossen gehalten? Falls Ja liegt es wirklich an der Behinderung, was
ich auch nicht ausschliessen kann, falls Nein muss man auch hier die
Unverträglichkeit auf die Einzelhaltung schieben.

>> Mein Ara Johnny ist eine Naturbrut, und volkommen fehlgeprägt, er balzte
>> seine Menschen an, war richtig "psychisch abhängig". Er wurde sieben
>> Jahre lang beim Vorbesitzer einzeln gehalten, jetzt ist er bei mir und
>> nach anfänglichen Problemen (das erste Weibchen wurde zum Züchter
>> zurrückgebracht, da Johnny pure Angst vor ihr hatte) hat er jetzt seinen
>> Partner, und lebt jetzt in "Gemeinschaftshaltung" mit einem
>> Grünflügelbaby.

> Ebend ;) Wäre er wirklich fehlgeprägt gewesen und nicht
> nur angepasst, wäre es wesentlich schwieriger wenn nicht
> unmöglich gewesen, ihn zu verpaaren.

Ich wollte den Fall hier nicht nochmal genauer beschreiben, aber dann
tue ich es eben. Er wurde wie gesagt bis zur Geschlechtsreife beim
Vorbesitzer einzeln gehalten, kümmerte dahin, balzte Menschen an, etc.
Als er dann bei mir war (da er den Vorbesitzern wohl zu unbequem wurde,
da er anfing zu schreien) bekam er nach ein paar Wochen einen partner,
ein ca. 1-jähriges Weibchen, handaufgezogen, vom Züchter. Sie suchte
immer seine Nähe, er fing aber immer zu schreien an. Nach ein paar Tagen
schrie er nur wenn er sie sah, eine Haltung im gleichen zimmer war
unmöglich. Aber auch dann schrie er immer, denn solange er noch
Hörkontakt zu ihr hatte bekam er auch pure Angst. Das äusserte sich oft
auch durch angst bzw. stressbedingten Durchfall. Nach ein paar Monaten
fing Johnny dann an sich die Federn abzubeissen, nach 3 Tagen waren die
ganzen Schwanzfedern weg... Das eine Weibchen wurde dem Züchter
zurrückgebracht, aber ich konnte Johnny nicht einfach so dahinvegetieren
lassen, also habe ich mich dann doch dazu entschlossen es nocheinmal zu
versuchen, diesesmal mit einem gerademal futterfesten Vogel, da dann die
Chancen ja manchmal besser sein sollen. Jenny kam, ich öffnete die
Transportschachtel, und diesesmal klappte alles von Anfang an, aber
leider ist er auch heute noch recht "gestört". Er schreit immer noch
wenn er meine Mutter, seine Bezugsperson, reden hört, bekommt wieder
wegen dem Stress den Durchfall, etc. auch kann man man Jenny und Johnny
nicht wirklich als Paar bezeichnen, da Johnny vor den meisten Sachen die
Jenny unternimmt (spielen, fliegen, lebhaft sein) Angst hat, da er sowas
ja gar nichtmehr kannte. Es war großes Glück dass Jenny und Johnny sich
vertrugen, eine andere Erklärung gibt es dafür nicht. Wenn das keine
Fehlprägung ist (anbalzen von Menschen, psychische "Abhängigkeit",
Panische Angst vor Artgenossen, Stress wenn der Artgenossen nur hört
oder sieht, rupfen,..), dann weiss ich nicht was noch alles passieren
muss das ein Vogel als fehlgeprägt eingestuft wird. Um es auch mal
anders zu sagen, die Verpaarung meines fehlgeprägten Rosakakadus,
Handaufzucht, war um einiges leichter als die Verpaarung meines zuvor
einzeln gehaltenen Aras, Naturbrut.

> Um es nochmal ausdrücklich zu erwähnen: Ich verteidige
> nicht die Einzelhaltung, verlange aber von jedem, der
> sich uneingeschränkt gegen diese ausspricht, dass er
> seine Meinung am Einzelfall und nicht an seiner
> persönlichen allgemeinen Vorstellung von Haltung fest
> macht, bevor er "handelt".

Gebe dir ja recht, es gibt bedauernswerte Vögel welche wegen Leiden oder
sehr starken Verhaltensstörungen nicht verpaarungsfähig sind. Aber man
kann auch nciht erwarten, dass man bei Beantwortung eines Beitrags wo
die Rede von einem Wellen und einem Nymphensittich ist, wo der eine oft
schreit, etc. in der Antwort ALLE Ausnahmen berücksichtigt, z. B. gehe
ich dabei mal nicht davon aus dass der eine Vogel flugunfähig oder blind
ist, oder unter PBFD leidet. Und einen anderen Grund als PBFD gibt es
eigentlich auch gar nicht, um eine Verpaarung nicht zu versuchen, denn
auch bei behinderten Tieren _könnte_ eine Verpaarung klappen.

> Mit Überheblichkeit meinte ich die Art der Abgehobenheit, die hier
> präsentiert wird - sicher ist man mal frustriert und genervt - aber nur weil
> man's vorher schon ein paar anderen erklärt hat - kann doch grade Nr.5 oder
> Nr.6 nichts dafür, wenn er um Hilfe fragt und dann wird er etwas barsch
> angefaßt! Schließlich und endlich sind hier doch alles erwachsene,
> vernünftige Menschen mit denen man wohl auch normal wird reden können!

Ich weiss nicht wer hier Überheblich sein soll, wer genervt, frustriert
oder sonstwas ist. Wer genervt wegen Beiträgen ist, wo von der
Einzelhaltung die Rede ist, soll bitteschön nicht antworten. Dass einem
in der Diskussion vielleicht mal der Kragen platzt, und man deshalb
einmal eine andere tonart gebraucht, ist normal, das gehört zu einer
Diskussion und solange es nicht ständig der Fall ist, und solange es
nicht beleidigend wird, solange niemand persönlich angegriffen wird ist
es auch in Ordnung, einmal etwas "härter" klarzustellen und mal zu
sagen: "Einzelhaltung von Papageien beruht oft auf Egoismus",...
Alles was bisher geschrieben wurde sind Erfahrungen, Meinungen, Kritik,
Feststellungen und es wurde auch viel im Allgemeinen über die Haltung
von Papageien geschrieben,- also was ist falsch? Die Aussagen dass es
einem recht egoistisch und ignorant erscheint wenn hier nur gefragt wird
wieso denn der Vogel den halter mit seinem Geschrei weckt,- und nicht
gefragt wird was dem kleinen fehlt, was man verbessern könnte,-, bzw.
wenn da geschrieben wird dass der Grund dazu meist Egoismus ist,- das
sind reine Feststellungen und Meinungen, da war niemand genervt,
überheblich, etc. Frage mich wirklich was du denn erwartest, dass man
den Halter, der seine Vögel artwidrig hällt und dann nur mal wissen will
wie man sie dazu brint am morgen den Schnabel zu halten (was auch kein
Angriff sondern eine reine Interpretation ist,- falls sie nicht stimmt,
was ja für alle beteiligten besser wäre, sollte derjenige sich doch
bitte melden und die Gründe die bei ihm zur Einzelhaltung der Vögel
führten klarstellen!), vielleicht bedauern, dass er sich nicht
informiert hat, dass man ihm sein Mitleid ausspricht weil er von den
schreienden Vögeln ja so genervt wird?! Sowas bringt nichts, und ich
kanns nur nochmal wiederholen,- wann wurde hier jemand beleidigt? (sagt
mal konkret welche Stellen gemeint sind) Also ich frag mich schon
langsam ob wir die selben Beiträge lesen. ;-)

Doris

Stefan

unread,
Jun 8, 2000, 3:00:00 AM6/8/00
to

Mario Jakab wrote:

> es gibt weis gott genügend möglichkeiten sich zu informieren *bevor*
> man sich ein tier anschafft,natürlich können wir hier nur ratschläge

Das ist schon richtig, schuetzt aber nicht vor Fehlinformationen. Die
Alleinhaltung z.B. von Wellensittichen wird in diesen Ratgeberbuechern
normalerweise nicht abgelehnt.

Viele Gruesse, Stefan


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