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Hufprobleme - Fast jede Woche ein Eisen verloren! Hilfe!

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Astrid Eglmeier

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Jun 7, 2004, 3:54:14 PM6/7/04
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Hallo liebe Reiterfreunde,

mein 7jähriger Wallach (steht im Offenstall) und verliert fast jede
Woche ein Hufeisen. Ich weiss bald nicht mehr was ich machen soll.
Kann mir von Euch jemand Tipps geben, was ich tun kann, um die Hufe zu
stärken?
Hufpflege? Fütterung?

Ich füttere sowieso schon ständig Biotin dazu. Habe es jetzt mal mit
Sonnenblumenkernen probiert. Tipp von meinem Hufschmied. Allerdings
mag mein
Pferd diese nicht fressen.
Ansonsten pflege ich die Hufe mit Heinzelsalbe und Hufol mehrfach die
Woche. Vielleicht zuviel? Über Tipps würd ich mich tierisch freuen!!
:-)

Astrid & Charmeur

René 'vollmi' Vollmeier

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Jun 7, 2004, 4:18:06 PM6/7/04
to
a_egl...@yahoo.de (Astrid Eglmeier) schrieb folgendes:

> Ansonsten pflege ich die Hufe mit Heinzelsalbe und Hufol mehrfach die
> Woche. Vielleicht zuviel? Über Tipps würd ich mich tierisch freuen!!

Wie wird das Pferd gehalten? Bzw auf was steht es grösstenteils?

Wie verliert der die Hufeisen? Durch ausbrechen der Wände? Wenn Ja:

Ich würd das mit dem Huföl für die nächsten Monate mal sein lassen.
Stattdessen täglich gut wässern (besser wär morgens auf die Weide) und
regelmässig gut saubermachen (Einstreu ebenfalls).
Das Biotin würd ich weiterfüttern.

In dieser Zeit würd ich entweder nicht mit Nägeln beschlagen. Vieleicht
ziehst du für einige Monate Klebebeschlag in Betracht.

Mach dich darauf gefasst das es Monate dauern kann bis das gut wird.

mfG René

Lars Stein

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Jun 8, 2004, 3:31:53 AM6/8/04
to
Astrid Eglmeier schrieb:

> Hallo liebe Reiterfreunde,
>
> mein 7jähriger Wallach (steht im Offenstall) und verliert fast jede
> Woche ein Hufeisen. Ich weiss bald nicht mehr was ich machen soll.
> Kann mir von Euch jemand Tipps geben, was ich tun kann, um die Hufe zu
> stärken?
> Hufpflege? Fütterung?
>

Die zentrale Frage sollte zunächst mal lauten (und auch beantwortet werden):

Warum und wie veliert der Wallach seine Eisen und welche?

So schlecht, das ein korrektes frisch beschlagenes Eisen innerhalb von
ein bis drei Wochen bei normalen Bodenverhältnissen abfällt, kann kaum
ein Hufmaterial sein. Wesentlich häufiger sind Beschlagsfehlern als Ursache.

Also ist für eine Ferndiagnose interesant:
Welche Eisen fehlen regelmäßig?
Fehlen die Eisen plötzlich oder lockern sie sich erst, bevor sie "abfallen"?
Sind die Eisen, nachdem sie verloren wurden noch gerade, oder häufig
verbogen?
Bodenverhältnisse am Stall, auf der Weide?
Bodenverhältnisse beim Reiten?
Wie sieht der Beschlag an den kritischen Hufen aus (Sonderbeschlag)?
Werden Stollen oder Widiastifte verwendet?
Wie weit stehen die Eisen hinten und an den Seiten über?
Fast der Schmied die Eisen an der Oberseite der Schenkel an?
Mit wieviel Nägeln pro Seite wird beschlagen?
Beim wievielten Nagel von der Zehe aus gesehen, liegt die weiteste
Stelle des Hufes?
Passiert das nur deinem Pferd oder auch anderen, die der Schmied beschlägt?
Passiert das nur deinem Pferd oder auch anderen unter den selben
Haltungsbedingungen?

usw.

Ein paar mehr Informationen wären nicht schlecht.


> Ich füttere sowieso schon ständig Biotin dazu. Habe es jetzt mal mit
> Sonnenblumenkernen probiert. Tipp von meinem Hufschmied. Allerdings
> mag mein
> Pferd diese nicht fressen.

Sonnenblumenkerne für die Hufe hab ich noch nicht gehört, aber wenn er
die nicht gerade pfundweise kriegt, werden sie zumindest nicht schaden.
Mit ein bisschen Kraftfutter gemischt, nehmen eigentlich alle das
Vogelfutter.

> Ansonsten pflege ich die Hufe mit Heinzelsalbe und Hufol mehrfach die
> Woche. Vielleicht zuviel? Über Tipps würd ich mich tierisch freuen!!
> :-)

Ich würde es mit Ölen und Salben nicht übertreiben, bei sehr trockenen
Verhältnissen und regelmäßigem Feuchtwerden der Hufe z.B. auf der Weide
reicht AFAIC ein - zweimal die Woche. Erst wenn der Schmied schimpft,
das er mit der Hauklinge nicht mehr durchkommt (wobei ich in diesem Fall
sogar überlegen würde, die Eisen ganz ab zu lassen) oder sich feine
Risse auf der Oberfläche bilden, würde ich öfter fetten oder ölen.


Gruß

Lars

Knut Krueger

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Jun 8, 2004, 6:12:18 AM6/8/04
to

Astrid Eglmeier schrieb:

Hi Astrid, wie oft brennt der Schmied mit heißen Eisen auf das Horn,
d.h. wie oft muss er nachkorrigieren bis das Eisen passt.
Bei jedem mal auflegen des heißen Eisens wird das Horn brüchiger.

Wir haben einen Schmied hier der verwendet Schablonen, richtet die Eisen
zu hause vor und legt sie nur einmal kurz auf um zu sehen dass es passt.
Er arbeitet auch sehr genau vor, also muss er nur kurz das Eisen aufsenken.
Das macht sich viel mehr in der Hornqualität bemerkbar als alle
Vitamine, und Salben. (Wir haben hier den direkten Vergleich zu viel
aufsenken.)

Und wenn Du Dein Pferd viel gymnastiziert so wird es auch weniger Eisen
verlieren, denn es wird sich weniger in die Eisen treten, weil es
einfach geschickter wird.
Auch das ist ein Erfahrungswert den wir schon bei vielen Pferden erlebt
haben.

--
Viele Grüße
Knut Krüger
--
Reitpark Einthal

Leitung: 1 Tierarzt und 1 Berufsreiter
Eine fachgerechte Betreuung rund um die Uhr.

Homepage: http://www.einthal.de

Astrid Eglmeier

unread,
Jun 8, 2004, 8:52:02 AM6/8/04
to
Hallo René,

mein Pferd steht tagsüber meistens draussen. Hat direkten Zugang zur
Koppel. Kann also rein und reis wie er will. Die Koppel ist eh schon
ziemlich feucht (Grundwasser). Deshalb dachte ich, DAS wäre vielleicht
der Grund. In unserem alten Stall waren die Koppeln am Hang und immer
schön trocken. Da hat er nie Hufeisen verloren.

Im Offenstall selbst ist gut und viel eingestreut. Da stehen sie ganz
trocken. Sogar die Strahlfäule, die er seit zwei Jahren immer wieder
hatte, ist jetzt weg.

Vielleicht liegts auch daran, dass ich seit Januar anderen Hufschmied hab,
der die Trachten ziemlich weg nimmt. ER sagt, dass muss er machen,
wegen dem kaputten Huf, um Druck auf die Hufwand wegzunehmen.
(Hufspalt wurde geschraubt und geklebt).

Was ist denn ein Klebebeschlag?

René 'vollmi' Vollmeier <vol...@vollmi.ch> wrote in message news:<s0j9c05ml2b164ior...@4ax.com>...

René 'vollmi' Vollmeier

unread,
Jun 8, 2004, 10:40:53 AM6/8/04
to
Knut Krueger <muelleimer.o...@freenet.de> schrieb folgendes:

> Und wenn Du Dein Pferd viel gymnastiziert so wird es auch weniger Eisen
> verlieren, denn es wird sich weniger in die Eisen treten, weil es
> einfach geschickter wird.

Kannst du beschreiben auf was man bei solchen Problemen vermehrt achten
sollte? Ich hab nämlich ein ähnliches Problem (ohne Eisenverlust)
Im Trab streift Silken ab und zu mit dem Vorderhuf beim Abfussen in
Fesselnähe des gerade aufgefussten Hinterfusses. Dadurch verletzt sie
sich hin und wieder mit den Umgebogenen Hufnägelspitzen. Die
Streifkappen bieten leider nur unzureichenden Schutz, denn genau da wo
sie Streift hören die übelichen Verstärkungen der Gamaschen auf und das
Neoprene reisst ein.

Mir fehlt ehrlichgesagt völlig die Idee wie man ein Pferd trainieren
kann z.B. mit den Hinterhaxen etwas breiter zu gehen.

mfG René

Lars Stein

unread,
Jun 9, 2004, 3:00:21 AM6/9/04
to
René 'vollmi' Vollmeier schrieb:

Die Möglichkeit, ein bodeneng gehendes Pferd durch Training zu
korrigieren ist mir (leider) nicht bekannt. Knuts Tip bezog sich mit
ziemlicher Sicherheit auf das Greifen, das durch vermehrte Aufrichtung
und besseres Sich-Tragen auf der Hinterhand vermindert werden kann.

Allerdings kann der Schmied durch vorsichtiges Kürzen der inneren
Trachten das Pferd etwas breiter stellen. Er braucht dazu die
Information, das das Pferd streift und den Auftrag des Besitzers das
auch zu tun. Da die Umstellung in die Anatomie des Pferds eingreift,
sollte sie allmählich passieren, umso langsamer je älter das Pferd ist.

Weiterhin kann der Schmied die Nieten (umgebogene Nagelspitzen) auch
etwas tiefer versenken als normal und damit die Verletzungsgefahr
deutlich mindern. Die gelegentliche Nachschlagen der Nieten mit dem
Hammer hilft auch schon.

Gruß

Lars


Gruß

Lars

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