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ROC

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Dujna13

unread,
Aug 8, 2000, 3:00:00 AM8/8/00
to
Hallo Pferdefreunde!
Hat jemand von Euch Erfahrungen mit dem Sattel ROC, der früher German Podium
hieß?
Viele Grüße, Nina

Christine Froemel

unread,
Aug 9, 2000, 3:00:00 AM8/9/00
to
hallo, nina,

in unserem stall hat eine distanzreiterin den podium (ganz neu, sie hat
ihn vor ein paar wochen beommen) und ist recht zufrieden. v.a. weil das
gute stueck grad noch auf ihren sehr kurzen kleinen passt..
frag, dann kann ich deine fragen weiterreichen und die antwort (halt mit
verzoegerung) posten.

christine

Anke Spix

unread,
Aug 10, 2000, 3:00:00 AM8/10/00
to
Dujna13 <duj...@aol.com> wrote:

> Hallo Pferdefreunde! Hat jemand von Euch Erfahrungen mit dem Sattel ROC,
> der früher German Podium hieß?

Bekannte von mir haben einen gekauft, und sehr bald wieder *ver*kauft.

Ich hatte ihn mir damals angesehen. Wie man drin sitzt weiss ich nicht,
aber die verarbeiteten Materialien sind das Billigste vom Billigen.
Zudem sind die komischen Auflageverbreiterungen (die ja angeblich nun
auf einmal dazu gar nicht dienen sollen, sondern nur die Decke halten)
festgetackert (kaufe nie einen getackerten Sattel...). Das Leder ist
nicht nur duenn (koennte ich ja zur Gewichtsersparnis verstehen),
sondern auch von schlechter Qualitaet, die Fender sind aus einer Art
Autoschlauch-Gummi (soll wohl stossdaempfend sein) und die Schnalle
daran ist ebenso billig wie alles andere und ausserdem gefaehrlich
scharfkantig und wenig stabil.
Die 80 g mehr fuer eine ordentliche Western-Fenderplatte haette man IMO
schon investieren koennen.
Die Gurtung ist aus billigstem Nylonmaterial, wie man es an den
Western-Reitpads findet oder an Halftern fuer 10 ,- DM.
Und auch die Decke (die einzig verwendbare) ist AFAIK an der Unterseite
nicht aus Kodel oder Vestan, wenn schon synthetisch, sondern auch
"irgend so ein" Webpelz, der sich zudem noch extrem leicht
zusammendrueckt.

Gut waren die Steigbuegel konzipiert, breit, gut geformt, sodass man
kaum durchrutschen kann, und mit Moosgummi als Stossdaempfung versehen,
wenn auch, wie alles, leicht und wenig stabil wirkend.

Meine Bekannten haben zumindest nicht gut drin gesessen - Vergleich war
zugegebenermassen aber auch ein Rieser-Sattel. (und mal einer meiner
Hestar-Saettel, der nach Angabe sicher und bequem war, obwohl die Leute
eher Western-Saettel gewoehnt waren)

Fazit: Wer viel im Schwebesitz reitet, Geld zuviel hat und einen
leichten Sattel haben will, der nicht lange zu halten braucht, mag mit
dem Sattel gut bedient sein.
Sonst sollte man besser einen Rando Forestier, einen Marathippo oder
einen Sommer Wanderreitsattel kaufen - die kosten dasselbe Geld und
sind *viel* besser verarbeitet.

Gruss,

Anke,

die sich nicht wundern wuerde, wenn der R.O.C. eine Eintagsfliege bliebe

iris brassel

unread,
Aug 11, 2000, 3:00:00 AM8/11/00
to
Anke...@t-online.de (Anke Spix) wrote:
>Dujna13 <duj...@aol.com> wrote:
>
>> Hallo Pferdefreunde! Hat jemand von Euch Erfahrungen mit dem Sattel ROC,
>> der früher German Podium hieß?
>
.....


Hallo miteinand',


ich habe mich eben sehr gewundert. Die Sättel von Trailhorse, die eben auch den
ROC 1 bis 3 verkaufen haben zwei Leute in meinem Stall, die sie gerade aus
Verarbeitungsgründen, Gewicht und Lastverteilung bei Distanzen reiten. Ich habe
mir die Verschiedenen Satteltypen auf der Euro-Cheval angesehen und war
begeistert allein schon von der Qualität des Leders. Vielleicht war der German
Podium noch eines der älteren Modelle, mittlerweile heißen alle ROC. Gehört habe
ich von den italienischen Podiums, daß der gesteppte Sitz recht unangenehm sei.
Die Steigbügelriemem sind aus sehr stabilem Material, war es nicht Biothane?, das
Leder ist klasse, die Satteldecken, ist eigendlich keine Decke, sondern 2
Überzüge für die individuelle Polsterung, Material weiß ich etzt nicht. Was
allerdings sehr gewöhnungsbedürftig ist, ist die so gaaanz andere Sitzposition.
Das braucht so sene Zeit.


Ja, ich für meinen Teil werde mir den Classic oder die Sparversion ROC 1 oder
Sputnik zulegen. Aber die getackerten Stellen werde ich jetzt mal gezielt suchen,
da die Werbung eindeutig sagt, der Sattel wäre jederzeit problemlos zu zerlegen.
Das habe ich bislang ach immer so gesehen.


Grüßli, Iris
--
_____________________________________________________________
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Nine

unread,
Aug 11, 2000, 3:00:00 AM8/11/00
to
Hi,

das ist doch der Sattel den man verstellen kann, oder? Also ich fand das
ziemlich praktisch als ich ihn gesehen habe, hab aber keinerlei Erfahrungen
damit. Er ist ja auch nicht mal so günstig, ich hab ihn für 2799,- gesehen.
Die neuen Polsterungen haben 300,- gekostet.

Gruß Nine

Anke Spix

unread,
Aug 12, 2000, 3:00:00 AM8/12/00
to
iris brassel <gp...@lif.de> wrote:

> Anke...@t-online.de (Anke Spix) wrote:
> >Dujna13 <duj...@aol.com> wrote:

Hallo!

> ich habe mich eben sehr gewundert. Die Sättel von Trailhorse, die eben
> auch den ROC 1 bis 3 verkaufen haben zwei Leute in meinem Stall, die sie
> gerade aus Verarbeitungsgründen, Gewicht und Lastverteilung bei Distanzen
> reiten. Ich habe mir die Verschiedenen Satteltypen auf der Euro-Cheval
> angesehen und war begeistert allein schon von der Qualität des Leders.

Dann haben wir entweder sehr unterschiedliche Meinungen zu
Lederqualitaet oder der Sattel hat schnellerern upgraderythmus als jedes
Computerprogramm.
Meine Bekannten hatten den Sattel im letzten Herbst gekauft.

> Vielleicht war der German Podium noch eines der älteren Modelle,
> mittlerweile heißen alle ROC. Gehört habe ich von den italienischen
> Podiums, daß der gesteppte Sitz recht unangenehm sei.

Den italienischen habe ich ebenfalls gesehen, deutlich besser
verarbeitet, nicht ganz so leicht, bequemer Sitz zum Aussitzen und fuer
einen Entlastungssitz. Wuerde ich demnach eher empfehlen. Nicht absolut
erstklassig (erstklassig ist fuer mich, wenn er 20 Jahre haelt und dabei
komfortabel und belastbar bleibt), aber ganz o.k.
War aber auch ein aelteres Modell.

Die Steigbügelriemem
> sind aus sehr stabilem Material, war es nicht Biothane?,

Hm... stand nicht drauf ;-). Aber selbst *wenn* es neu belastbar ist, es
ist ein Kunststoff! Kunststoffe altern alle unter Belastung, gerade
solche, die dehnbar sind. Wenns auch jetzt belastbar ist, was ist, wenn
der Sattel fuenf, sieben, zehn Jahre alt ist?
Und den Buegelriemenschnallen haette ich mein Gewicht jedenfalls nicht
anvertrauen wollen.

das Leder ist
> klasse,

wie gesagt, kann ich nicht nachvollziehen.

die Satteldecken, ist eigendlich keine Decke, sondern 2 Überzüge

> für die individuelle Polsterung, ...

Eben das kann auch ein Problem werden. Das ganze ist AFAIK so konzipiert
worden, damit die Wirbelsaeule frei liegt und "belueftbar" ist, was ich
fuer eine grundsaetzlich gute Idee halte.
Aber ich fuerchte, dass auf Langstreckenritten diese Befestigung ihre
Tuecken haben wird.
Beim Wandern kennt man das "Zwei-Socken-Prinzip":
Es soll besser sein, um Blasen und Druckstellen zu vermeiden, zwei Paar
duenne Socken anzuziehen als ein Paar dicke, weil durch die Bewegung des
Fusses der Schuh am Fuss reibt, und wenn die Socke am Schuh haftet,
reibt diese auf der Haut. Hat man jedoch zwei Socken uebereinander an,
findet die Reibung zwischen den Stoffschichten statt. (Ausprobiert,
stimmt)
Deswegen auch idR die Kombination von Pad und Navajodecke beim
Westernsattel.
Beim Englischsattel kann die Reibung wegen der glatten Oberflaeche der
Polsterung zwischen Sattel und Decke stattfinden, was jeder weiss, der
mal ein Pad zu einem Englischsattel bei einem Pferd mit locker
schwingendem Ruecken benutzt hat - das verschwindet dann naemlich durch
die Rueckenbewegung mehr oder weniger schnell nach hinten (habe es mal
in 10 min erlebt, dann war es rausgefallen, danach hatte ich neue Decken
gekauft-> englisch, duenner, Lammfell, mit Schlaufen).
Beim Militaersattel wird derselbe Effekt durch den mehrschichtig
gefalteten Woilach erreicht.
Beim R.O.C. kann aber keins dieser Systeme greifen, da die Decke mit den
Trachten so fest verbunden ist. Da sich aber der Pferderuecken auch
unter einem R.O.C. bewegt, wird die Reibung zwischen Decke und Haut
stattfinden. Ich nehme an, dass dadurch das Risiko von Druckstellen eher
vergroessert werden wird.
Zudem ist die Unterseite zumindest der Decke des mir bekannten Sattels
duennfloriger Synthetikpelz. Wie weit der eine hohe Qualitaet hat (in
Sachen "Flauschigkeit", Waermetransport, Waermestau,
Wasseraufnehmevermoegen, Allergiepotential usw. koennen wir nicht
wissen, da wir nicht wissen, was es fuer ein Material ist.
Ich habe z.B. noch nie erlebt, dass sich (dickfloriges) Kodel bis zum
Grundgewebe abgerieben haette, habe das aber bei "billigem"
Synthetikpelz innerhalb von drei Tagen erleben duerfen, woraufhin das
harte Grundgewebe stark gescheuert und zu wunden Stellen gefuehrt hatte.
Wenns also Kodel oder ein aehnlich bewaehrtes und belastbares Material
sein sollte, duerfte es noch gehen, wenn nicht, duerfte man bald ein
Problem haben.

Was
> allerdings sehr gewöhnungsbedürftig ist, ist die so gaaanz andere
> Sitzposition. Das braucht so sene Zeit.

Und auch das ist eien Sache, die mich misstrauisch macht. Saettel werden
seit Jahrhunderten gebaut, und seit Jahrhunderten haben sich bestimmte
Sitzpositionen bewaehrt. Und jetzt kommen auf einmal jede Menge Saettel
auf den Markt, die diese Positionen verschieben. Da bleibe ich lieber
misstrauisch beim "Altbewaehrten".


>
>
> Ja, ich für meinen Teil werde mir den Classic oder die Sparversion ROC 1
> oder Sputnik zulegen.

Viel Spass damit. Melde Dich doch in fuenf Jahren mal, ob Du ihn immer
noch hast...uebrigens: Wenn er nach einem halben Jahr nicht mehr passen
sollte, kann das daran liegen, dass das Pferd darunter den Ruecken
anspannt. Wenn das mehrfach passieren sollte und es definitiv *nicht* am
Reitersitz liegen kann (meist ist es eher das), wuerde ich mir
ueberlegen, ihn das dritte Mal umbauen zu lassen...

Gruesse,

Anke,

die eher fuer Sommer-Saettel schwaermt und gerne einen "Evolution
englisch" haette

Steff (Stefan Knoll)

unread,
Aug 13, 2000, 3:00:00 AM8/13/00
to
Servus Anke!

Anke Spix schrieb in Nachricht
<1ef96z9.17m...@p3e9d34f4.dip.t-dialin.net>...


>iris brassel <gp...@lif.de> wrote:
>
>> Anke...@t-online.de (Anke Spix) wrote:
>> >Dujna13 <duj...@aol.com> wrote:
>
>> Was
>> allerdings sehr gewöhnungsbedürftig ist, ist die so gaaanz andere
>> Sitzposition. Das braucht so sene Zeit.
>
>Und auch das ist eien Sache, die mich misstrauisch macht. Saettel werden
>seit Jahrhunderten gebaut, und seit Jahrhunderten haben sich bestimmte
>Sitzpositionen bewaehrt. Und jetzt kommen auf einmal jede Menge Saettel
>auf den Markt, die diese Positionen verschieben. Da bleibe ich lieber
>misstrauisch beim "Altbewaehrten".


Naja, Schwebesitz und "Altbewährtes" sind das gleiche - bloß die
"moderne" Reitweise auf "unseren" Warmblütern harmoniert damit nicht.
Frankreich und weite Teile der "Gebrauchsreiterei" aller Länder hatten
diese Geometrie schon immer, denn ob man ständig hinter dem Schwerpunkt
aufsteht und nach vorne geht, um dann wieder hinter den Schwerpunkt zu
kommen, oder gleich im Schwerpunkt bleibt, macht bei tagelangem Reiten
viel aus. Ich halte letzteres für deutlich logischer und
pferdefreundlicher, jedenfalls für längere Strecken (und dafür soll der
Podium/ROC/oder/wie/auch/immer ja gedacht sein).

>> Ja, ich für meinen Teil werde mir den Classic oder die Sparversion ROC
1
>> oder Sputnik zulegen.
>
>Viel Spass damit. Melde Dich doch in fuenf Jahren mal, ob Du ihn immer
>noch hast...

Man kann iris ja noch den Tipp geben, sich mal zu überlegen, daß der
Sattel zigmal als Gebrauchter angeboten wird - warum wohl?

IdS

CU

Steff

Anke Spix

unread,
Aug 14, 2000, 3:00:00 AM8/14/00
to
Steff (Stefan Knoll) <stefan...@t-online.de> wrote:

Hi Steff!

> >Und auch das ist eien Sache, die mich misstrauisch macht. Saettel werden
> >seit Jahrhunderten gebaut, und seit Jahrhunderten haben sich bestimmte
> >Sitzpositionen bewaehrt. Und jetzt kommen auf einmal jede Menge Saettel
> >auf den Markt, die diese Positionen verschieben. Da bleibe ich lieber
> >misstrauisch beim "Altbewaehrten".
>
>

> Naja, Schwebesitz und "Altbewährtes" sind das gleiche - bloß die
> "moderne" Reitweise auf "unseren" Warmblütern harmoniert damit nicht.
> Frankreich und weite Teile der "Gebrauchsreiterei" aller Länder hatten
> diese Geometrie schon immer, denn ob man ständig hinter dem Schwerpunkt
> aufsteht und nach vorne geht, um dann wieder hinter den Schwerpunkt zu
> kommen, oder gleich im Schwerpunkt bleibt, macht bei tagelangem Reiten
> viel aus. Ich halte letzteres für deutlich logischer und
> pferdefreundlicher, jedenfalls für längere Strecken (und dafür soll der
> Podium/ROC/oder/wie/auch/immer ja gedacht sein).

Ich habe mich, glaube ich, missverstaendlich ausgedrueckt.
Was ich meine, ist nicht, den Reiter "in den Schwerpunkt zu setzen",
obwohl selbst das Interpretationssache und sitzabhaengig ist (der
Schwerpunkt ist beim Vollsitz und verkuerzten Gaengen woanders als beim
Springsitz und flotten Gaengen), sondern z.B. die bei Islandsaetteln
inzwischen nicht mehr ganz so haeufig gesehene Verschiebung des tiefsten
Punktes nach hinten.
Auch manche modernen Distanz-oder Wanderreitsaettel verschieben den
tiefsten Punkt gegenueber ihren "Ausgangsmodellen", was IMHO nicht
sinnvoll ist. Oder die schraeg nach hinten abfallende Sitzform mancher
Westernsaettel, oft kombiniert mit einer weit vorn befindlichen
Fender-Aufhaengung, die einen quasi in den Stuhlsitz mit staendig
gekippten Becken zwingt.
"Duemmstes" Beispiel ist das Argument von den Rai-Anhaengern, dass sie,
um die Hinterhand vermehrt zu belasten, einfach weiter hinten satteln.
Ich warte noch auf den revolutionaer neuen "Rai-Sattel", der den
Schwerpunkt des Reiters so verlegt. Aber vielleicht ist der Mann zu
dumm, um zu wissen, dass der Schwung der Trachten eines gewoehnlichen
Sattels nicht mehr "eine Handbreit weiter hinten" passt...
Da ich aber den R.O.C. nicht "geritten" gesehen habe, kann ich nichts zu
den anatomischen Konsequenzen dieser Sitzform sagen.
Ich kann uebrigens nicht sagen, dass die "modernen" Warmblut, sprich:
VS-oder Dressursaettel keinen vernuenftigen Schwebesitz erlauben
wuerden, ich sehe hier eher das Gegenteil. Zumindest so, wie ich
Schwebesitz gelernt habe...
Abgesehen davon, dass Schwebesitz a) unterschiedlich definiert und b)
fuer hoechst unterschiedlich sinnvoll angesehen wird.
Ich persoenlich halte ihn auf Dauer nicht fuer sinnvoll, es sei denn,
als Chiron-Sitz, was aber kein Distanzreiter auf die Laenge der Strecke
aushalten koennte.

> Man kann iris ja noch den Tipp geben, sich mal zu überlegen, daß der
> Sattel zigmal als Gebrauchter angeboten wird - warum wohl?

Das wusste ich nicht - sonst haette ich es getan. Prinzipiell muss man
sich fragen, wenn viele relativ neue Saettel einer bestimmten Bauart
"wegen Fehlkauf" zu verkaufen sind, ob man sich so einen antun sollte...

Wars eigentlich schoen in Waldmuenchen?

Gruss,

Anke

Steff (Stefan Knoll)

unread,
Aug 14, 2000, 3:00:00 AM8/14/00
to
Servus Anke!

Anke Spix schrieb in Nachricht

<1efb3mw.g3p...@p3e9e1c2e.dip.t-dialin.net>...


>Steff (Stefan Knoll) <stefan...@t-online.de> wrote:
>
>Hi Steff!
>

>> Naja, Schwebesitz und "Altbewährtes" sind das gleiche - bloß die


>> "moderne" Reitweise auf "unseren" Warmblütern harmoniert damit nicht.
>> Frankreich und weite Teile der "Gebrauchsreiterei" aller Länder hatten
>> diese Geometrie schon immer, denn ob man ständig hinter dem
Schwerpunkt
>> aufsteht und nach vorne geht, um dann wieder hinter den Schwerpunkt zu
>> kommen, oder gleich im Schwerpunkt bleibt, macht bei tagelangem Reiten
>> viel aus. Ich halte letzteres für deutlich logischer und
>> pferdefreundlicher, jedenfalls für längere Strecken (und dafür soll
der
>> Podium/ROC/oder/wie/auch/immer ja gedacht sein).
>
>Ich habe mich, glaube ich, missverstaendlich ausgedrueckt.
>Was ich meine, ist nicht, den Reiter "in den Schwerpunkt zu setzen",
>obwohl selbst das Interpretationssache und sitzabhaengig ist (der
>Schwerpunkt ist beim Vollsitz und verkuerzten Gaengen woanders als beim
>Springsitz und flotten Gaengen), sondern z.B. die bei Islandsaetteln
>inzwischen nicht mehr ganz so haeufig gesehene Verschiebung des tiefsten
>Punktes nach hinten.


Ich halte den Schwerpunkt selbst nicht für verschiebbar, sondern nur die
Position des Reiters relativ zum Schwerpunkt. Abhängig von der Gangart
des Pferdes erhält man bei "normalen" Englisch-Sätteln eine ständige
Bewegung des Reiters um seinen (objektiven) Schwerpunkt, im Trab dauernd
vor und zurück, im "leichten" Sitz bleibt der Reiter vor seinem und dem
gemeinsamen Schwerpunkt und gibt damit eine treibende Hilfe.

Was ich mit Schwebesitz meine ist eine Sitz- oder besser Stehposition des
Reiters, bei der er in Bezug auf seinen Schwerpunkt nicht mehr "arbeiten"
muß, wenn er den Kontakt der Sitzfläche mit dem Sattel aufgibt. man kann
so einfach aus den Sprunggelenken heraus den Rücken des Pferdes dadurch
entlasten, daß man quasi auf Stoßdämpfern (=Beine) steht. Zudem belastet
man das Pferd nicht einseitig, weil man nicht "auf der einen Hand"
leichttrabt.

>Auch manche modernen Distanz-oder Wanderreitsaettel verschieben den
>tiefsten Punkt gegenueber ihren "Ausgangsmodellen", was IMHO nicht
>sinnvoll ist. Oder die schraeg nach hinten abfallende Sitzform mancher
>Westernsaettel, oft kombiniert mit einer weit vorn befindlichen
>Fender-Aufhaengung, die einen quasi in den Stuhlsitz mit staendig
>gekippten Becken zwingt.


Well, das ist aber eine Frage der Sitzgeometri, nicht der Bügelgeometrie,
die meines Erachtens den Sattel geeignet für einen entspannten
Schwebesitz macht.

>"Duemmstes" Beispiel ist das Argument von den Rai-Anhaengern, dass sie,
>um die Hinterhand vermehrt zu belasten, einfach weiter hinten satteln.


Hast Du aus der Ecke schon mal was anderes gehört? <g>

>Da ich aber den R.O.C. nicht "geritten" gesehen habe, kann ich nichts zu
>den anatomischen Konsequenzen dieser Sitzform sagen.


Das Modell, das wir mal für eine Marbacher VA ausprobiert hatten, hatte
genau dieses Problem. Aber das lag vielleicht (!) am kurzen Rücken der
Kleinen.

>Ich kann uebrigens nicht sagen, dass die "modernen" Warmblut, sprich:
>VS-oder Dressursaettel keinen vernuenftigen Schwebesitz erlauben
>wuerden, ich sehe hier eher das Gegenteil. Zumindest so, wie ich
>Schwebesitz gelernt habe...


Hmmm, mach den mal über einige Stunden, und Du weißt, was der Witz daran
ist - _Dein_ Kreuz! Ich habe auch versucht, in meinem alten "Englischen"
Schwebesitz zu reiten, es geht zwar, aber auf Kosten von üblen
Kreuzschmerzen.

>Abgesehen davon, dass Schwebesitz a) unterschiedlich definiert und b)
>fuer hoechst unterschiedlich sinnvoll angesehen wird.
>Ich persoenlich halte ihn auf Dauer nicht fuer sinnvoll, es sei denn,
>als Chiron-Sitz, was aber kein Distanzreiter auf die Laenge der Strecke
>aushalten koennte.


Eben.

>> Man kann iris ja noch den Tipp geben, sich mal zu überlegen, daß der
>> Sattel zigmal als Gebrauchter angeboten wird - warum wohl?
>
>Das wusste ich nicht - sonst haette ich es getan. Prinzipiell muss man
>sich fragen, wenn viele relativ neue Saettel einer bestimmten Bauart
>"wegen Fehlkauf" zu verkaufen sind, ob man sich so einen antun sollte...


Daher der Tip... <SCNR>

>Wars eigentlich schoen in Waldmuenchen?


Hmmm, in WaMü ist es immer schön, aber auch auf dem Weg dort war es
klasse <schwelg>. Ich habe erstmals den Weg ohne Karte geritten, und
abgesehen von 2 tüchtigen Verhauern, die ich mir und meinen Mitreitern
sonst gespart hätte, habe ich die Strecke schön gefunden und erlebt,
anders als mit der Nase dauernd in der Karte.

Wer noch nie was davon gehört hat, sollte sich mal schlau machen, es ist
ein von der VFD By. veranstalteter Wochenritt über ca. 250 km von München
(diesmal Start bei Freising) nach Waldmünchen, an dem ca. 100 Reiter
teilnehmen, die in kleinen Gruppen auf die Strecke gehen. Weil man ohne
Gepäck reiten kann, sind die Etappen von bis zu 55 km gut zu reiten,
jeden Abend ist Party und die Leute sind (bis auf die unvermeidlichen
Ausnahmen) klasse.

Ein Eindruck ist in dem Zusammenhang mit dem Jagdreiter-Thread noch
erwähnenswert: Die "Harten" von den WaMü-Reitern saufen eine komplette
Jagdgesellschaft unter die Hängerklappe und gehen dann erstmal einen
Trinken... wenn die nicht am nächsten Morgen um 6:00 ihre Gäule gut
versorgen würden, wären sie Krattler, aber da kann man ihnen wirklich
nichts nachsagen, außer vielleicht, daß sie um 3:00 noch kräftig singen
;-) .

Ein Spruch passt zu dem Ritt: Entweder einmal und immer wieder - oder nie
mehr wieder.

IdS

CU

Steff


iris brassel

unread,
Aug 15, 2000, 3:00:00 AM8/15/00
to
HI Leute,


nicht umsonst reiten die erfolgreicheren Distanzreiter den ROC. In ihm ist der
Schwebesitz einfach ohne Probleme von Muskelverspannungen und Überbelastung der
Vorhand des Pferdes stundenlang zu reiten.


Ja es ist richtig, daß relativ viele German Podiums zu verkaufen sind, weil die
Leute sich nciht an die Sitzposition gewöhnen. Die Pferde haben da wohl weniger
Probleme, auch welche mit erheblichen Rückenproblemen... Im übrigen bin ich den
Sattel schon geritten, fand ihn auch seltsam, wobei ich endlich ohne Quälerei für
mich und Pferd im stabil Schwebesitz stehen konnte.


Wer nähere Info sucht, ich habe die Homepage mit Fragenforum gestern im WEB
gefunden. http://www.trail-horses-best.de. <nein ich bekomme keine Prozente dafür.
..>


Ansonsten folge ich meinem Motto, jedem das Seine, für's Pferd das Beste.
Hauptsache der Sattel paßt.


Grüßli

Anke Spix

unread,
Aug 16, 2000, 3:00:00 AM8/16/00
to
iris brassel <gp...@lif.de> wrote:

> HI Leute,
>
>
> nicht umsonst reiten die erfolgreicheren Distanzreiter den ROC.


Das bezweifle ich nicht - nur: Seit wann und wie lange noch?

In ihm ist
> der Schwebesitz einfach ohne Probleme von Muskelverspannungen und
> Überbelastung der Vorhand des Pferdes stundenlang zu reiten.

Das sagt sich so leicht - aber ich kann das Gegenteil nicht hier in
diesem Medium beweisen, zudem werden wir Schwebesitz verschieden
definieren, also bringt es nix, darueber zu diskutieren.

>
>
> Ja es ist richtig, daß relativ viele German Podiums zu verkaufen sind,
> weil die Leute sich nciht an die Sitzposition gewöhnen.

Und warum nicht?

Zum Thema Leichttraben und Schwebesitz hatte ich mal eine heftige
Diskussion mit Stefan Umgemach. Ich will meine Argumente nicht so weit
wiederholen, nur ein paar Stichpunkte:
1. Man kann auch leichttraben, ohne dauernd den Schwerpunkt vor und
zurueck zu verlagern, das ist auch wenig anstrengend, Und alle 500- 1000
m umsitzen ist wohl machbar...
2. Jeder Schwebesitz, den ich bisher kenne, fuehrt, allzu haeufig
genutzt, zu schlampigem, "naehmaschinenartigem" Gang. Wobei hier nicht
das leichttraben, sondern das Aussitzen Korrektur waere.

Gruss,

Anke,

die nicht sehr viel von Distanzreiten haelt

Frank Mechelhoff

unread,
Aug 21, 2000, 3:00:00 AM8/21/00
to
> Gruss,
>
> Anke,
>
> die nicht sehr viel von Distanzreiten haelt

Dem würden hier sicherlich viele zustimmen. Komisch dass ich aber hier
gleich suche, ob da nicht ein "r" vergessen wurde...

Aber mal im Ernst, jeder hat Disziplinen die er mehr oder weniger liebt,
aber das sollte doch nicht dazu führen, das man unseriös herum-unkt nach dem
Motto "Jaja die Pferde sind gesund - aber wie lange noch..?" Dieses Argument
zieht nämlich solange bis die Pferde an Altersschwäche eingehen, und beweist
nix.

Und wen würde es interessieren wenn ich in der Art schrieb "ich halte nix
von dem in-Mode-gekommenen Pferdeverbiegen und geschwollen-darüberherreden,
genannt Gymnastizieren und Iberisch-Reiten" In einer gemischten Gesellschaft
aus verschiedenen Disziplin-Liebhabern mache ich mir damit bestimmt keine
Freunde.

Ich habe die Erfahrung gemacht, daß Voreingenommenheit eine guter
Horsemanship äußerst abträgliche Eigenschaft ist.

Gruss,
Frank


Hans Thiel

unread,
Aug 28, 2000, 3:00:00 AM8/28/00
to
duj...@aol.com (Dujna13) wrote:


>Hat jemand von Euch Erfahrungen mit dem Sattel ROC, der früher German Podium


Nina,


ich hab ihn (Version: Classik) einmal auf einer Walker-Stute ausprobieren können
und fand ihn gut. Aber ich fände es grundsätzlich besser, wenn man die Details
mit den Herstellern oder Anpassern diskutieren würde, bei www.trail-sorses-best.
de, im Forum.


Es gibt zwar ein durchgängiges Prinzip aber doch sehr unterschiedliche Versionen
und Einstellmöglichkeit. Und wenn denn so viele (gerade auch beim "Race Of
Champions"), unter Belastungsumsttänden von langer Dauer damit zufrieden sind,
kann man das wohl nicht nur als "Eintagsfliegen" beiseitewischen.


Gruß
Hans

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