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Matschiger Paddock

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Isolde Kommer

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Aug 2, 1998, 3:00:00 AM8/2/98
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Hallo,

wir halten 4 Pferde in Offenstall-/Paddock-/Weidehaltung. Im Winter und bei
starkem Regen, wie wir's diesen Sommer halt oft haben, müssen die Pferde leider
im Paddock bleiben. Dieser matscht dann irgendwann natürlich stark auf. Da wir
unsere Pferde in einem ehemaligen Schloßpark halten, der unter Denkmalschutz und
Landschaftsschutz steht, wurde uns auch keine Drainage erlaubt.

Wir haben von diversen Lösungen auf der Basis von Gummimatten oder
Kunststoffgittern gehört. Da die Lösungen ja nicht ganz billig sind, bräuchten
wir Erfahrungswerte, bevor wir Derartiges kaufen.

Wer kennt sich mit diesen oder auch anderen Lösungen für Paddockbeläge aus? Wir
sind für jeden Hinweis dankbar.

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Martin Stegmaier

unread,
Aug 3, 1998, 3:00:00 AM8/3/98
to
HAllo Isolde

> wir halten 4 Pferde in Offenstall-/Paddock-/Weidehaltung. Im Winter und
bei
> starkem Regen, wie wir's diesen Sommer halt oft haben, müssen die Pferde
leider
> im Paddock bleiben. Dieser matscht dann irgendwann natürlich stark auf.
Da wir
> unsere Pferde in einem ehemaligen Schloßpark halten, der unter
Denkmalschutz und
> Landschaftsschutz steht, wurde uns auch keine Drainage erlaubt.
Ich kann zwar keine Ursache sehen, warum der Landschaftsschutz einer
Drainage entgegen stehen sollte, wenn die Pferdehaltung an sich erlaubt
wurde, aber im Stall, in dem das pferd meiner Freundin steht, hatte man
dieses Problem in diesem Winter versucht mit einer Auflage von groben
Holschnitzeln/Holzhäcksel in einer Schichtdicke von geschätzten 20 cm zu
lösen. Am Anfang war das recht gut, allerdings fingen die Pferde irgendwann
an, darin rumzugraben, das Zeugs auszulutschen (das macht Flecken auf den
Klamotten, kann ich dir sagen!) und sabberten schwarz rum. NAch der langen
Winterregenzeit war denn auch eine gewisse Aufweichung des Belags zu
bemerken und er wurde in den UNtergrund eingematscht, der dadurch
allerdings auch stabilisiert wurde. Da der Paddock etwas erhöht ist, war
auch festzustellen, daß Sickerwasser aus dem Belag rausläuft, das könnte
evt. Problemne mit dem Landschaftsschutz ergeben...

>
> Wir haben von diversen Lösungen auf der Basis von Gummimatten oder
> Kunststoffgittern gehört. Da die Lösungen ja nicht ganz billig sind,
bräuchten
> wir Erfahrungswerte, bevor wir Derartiges kaufen.
>
> Wer kennt sich mit diesen oder auch anderen Lösungen für Paddockbeläge
aus? Wir
> sind für jeden Hinweis dankbar.
Martin

Simone Peist

unread,
Aug 3, 1998, 3:00:00 AM8/3/98
to
Isolde Kommer <Isolde...@t-online.de> wrote:
> Hallo,

Hallo, Isolde!

> unsere Pferde in einem ehemaligen Schloßpark halten, der unter Denkmalschutz und
> Landschaftsschutz steht, wurde uns auch keine Drainage erlaubt.

> Wir haben von diversen Lösungen auf der Basis von Gummimatten oder

> Kunststoffgittern gehört. Da die Lösungen ja nicht ganz billig sind, bräuchten

Soweit ich weiss, funktionieren die Loesungen mit Gitterplatten auch nur,
wenn Ihr vorher Mutterboden aushebt und mit grobem und feinem Kies auffuellt
und dann mit Ruettelmaschine festruettelt.
Dann werden die Platten verlegt, und oben kommt noch eine Tretschicht aus
Sand drauf. Diese Kosten muessen dann noch auf die Gitterplatten-Kosten
aufgeschlagen werden. An sich sind die Gitterplatten sicher klasse, denn
sie verhindern ja wohl auch ein Vermischen der drunterliegenden Drainage-
Schichten und ein allmaehliches Wegtreten dieser Schichten ...
(wie es in meinem Paddock gerade
passiert: Jeden Tag kommen aus der Sandschicht neue Pflastersteine
herausgeschoben :-( Die sind dann ploetzlich da, und gestern guckten sie noch
nicht hervor... Mein Verpaechter hat wohl einfach einen Haufen Steine auf-
getuermt und Sand draufgeschmissen)

> Wer kennt sich mit diesen oder auch anderen Lösungen für Paddockbeläge aus? Wir
> sind für jeden Hinweis dankbar.
>

Ich wuerde Dir von der "Hackschnitzel-Methode" abraten. Viele verwenden diese
recht preisguenstigen Schnitzel, um die Feuchtigkeit rauszuziehen, und
schmeissen sie einfach nur auf dem Matsch. Leider verrotten die Holzschnitzel
wohl ziemlich schnell, und dann modert alles genauso weiter.
Wie waere es denn, einfach erstmal kraeftig Sand aufschuetten zu lassen,
der vielleicht eine gewisse "Schaerfe" hat (Beratung gibts bestimmt bei der
Kieskuhle), und den die Pferde dann mit Ihren Hufen unter den Matschboden
"unterziehen"?
Das ein System mit Drainage besser ist, ist klar...

Und natuerlich darauf achten, dass die Pferde nicht auf dem Sand gefuettert
werden, oder aus Verzweiflung (weil eins rangmaessig nichts zu fressen
abbekommt) Sand frisst (Sandkolik!).

Viele Gruesse,
Simone & Abel (der wohl bald mit Mikjall noch mehr Matsch (und Quatsch)
machen wird... )


Anke Spix

unread,
Aug 4, 1998, 3:00:00 AM8/4/98
to
Isolde Kommer <Isolde...@t-online.de> wrote:

> Hallo,
>

> wir halten 4 Pferde in Offenstall-/Paddock-/Weidehaltung. Im Winter und
> bei starkem Regen, wie wir's diesen Sommer halt oft haben, müssen die
> Pferde leider im Paddock bleiben. Dieser matscht dann irgendwann natürlich

> stark auf. Da wir unsere Pferde in einem ehemaligen Schloßpark halten, der


> unter Denkmalschutz und Landschaftsschutz steht, wurde uns auch keine
> Drainage erlaubt.
>
> Wir haben von diversen Lösungen auf der Basis von Gummimatten oder
> Kunststoffgittern gehört. Da die Lösungen ja nicht ganz billig sind,

> bräuchten wir Erfahrungswerte, bevor wir Derartiges kaufen.
>

> Wer kennt sich mit diesen oder auch anderen Lösungen für Paddockbeläge
> aus? Wir sind für jeden Hinweis dankbar.
>

Hallo, Isolde!

In dieser Situation ist das natürlich schwierig. Aber wieso würden die
Behörden Euch Gummimatten schon, aber Drainage nicht erlauben? Obwohl
man sowas ja eingentlichlieber nicht fragen sollte... da bekommt man in
Deutschland ja behördenseits selten eine Antwort, mit der man was
anfangen kann (seufz)

Möglichkeiten, das zu lösen, gäbe es evtl schon. Einfachste und
billigste Lösung wäre eine Aufschüttung mit Holz-Hackschnitzeln, die
jedoch, je anchdem, wie groß der Auslauf ist, jedes Jahr oder alle zwei
Jahre komplett ausgetauscht werden müßte, da sie anfängt, zu
kompostieren (und somit erneuter Matsch da wäre). Zweite Möglichkeit,
die hier in der Gegend (Hunsrück/Eifel) viel gemacht wird, ist eine
Aufschüttung einer Schicht grober Lava-Steinchen, gerüttelt, mit einer
weiteren Schicht sandfeiner Lava obendrauf, ebenfalls gerüttelt. Alles
mit etwas Gefälle zum tiefsten Punkt des Auslaufs hin angelegt.
Dasergibt dann eine Fläche mit "wassergebundener Oberfläche" (also nicht
befestigt), die aber meist glatt ist und nur bei starker Nässe die Hufe
sich eindrücken läßt. Nachteil wäre die fragliche Erlaubnis dafür, evtl.
zu lange Anfahrtswege (zu teuer) und daß die Oberfläche recht hart ist,
was beim herumtraben und -galoppieren sich ungünstig auf die Sehnen
auswirkt. Vorteil ist, daß diese Ausläufe wirklich ziemlich
knochentrocken sind und über den Abrieb durch die Lava das Hufhorn auf
die Dauer härten.
Eine weitere, ähnliche Möglichkeit kenne ich nur vom Hörensagen, das
wäre Kalkstein-Gries aus den Dolomiten. Auch da sind die Anfahrtswege
bestimmt "preisauswirkend", wenn man überhaupt aus Umweltschutzgründen
so etwas machen will ("Raubbau" der Dolomiten, Transport). Es ist wohl
im Duisburger Zoo eingesetzt worden für die Wildpferde-Herde, damit sie
einen Untergrund hatten, der die Hufe genügend abgerieben hat. Fraglich
ist dann allerdings, ob es nicht für unsere verzärtelten Hauspferde
nicht ein bißchen zu "raspelig" ist. Der Gries soll sich durch die
Huftritte so verdichten, daß auch er eine feste Oberfläche bildet, die
aber im Gegensatz zur Lava nicht wasserdurchlässig ist. Also Gefälle
einbauen unbedingt notwendig, Rütteln oder Walzen empfehlenswert.
Genehmigung auch hier fraglich, weiß nicht, welche Bestimmungen ihr
beachten müßt. Was den Denkmalschutz angeht, ist aber ein trockener
Auslauf immer noch ansehnlicher als ein total vermatschter. Aber was
"früher" in solchen Fällen gemacht wurde, weiß ich auch nicht, am
ehesten wohl gar nichts, weil es Offenstallhaltung überhaupt nicht gab.
Und wenn, waren die Ausläufe aber auch mit den verschiedensten
Materialien (Pflastersteine, Sand, etc.) belegt, oder es wurden einfach
die Tiere auf GROSSE Weiden entlassen. Im Mittelalter waren ja sogar
Zäune recht selten, hier im Hunsrück z.B. (zugegebenermaßen kein
Pferde-Land) wurden die (Fohlen)Stuten zum Weiden auf einsame
Waldlichtungen getrieben und dort den Sommer über gehütet.
Aber wenn ihr E-zaun verwenden dürft, dann müßte auch ein Auslaufbelag
"drin" sein.

Hoffe, das hilft,

Anke

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