Kurzfassung:
Welcher Sand eignet sich neben dem Kirchhellener als Tretschicht fuer
einen drainierten Reitplatz?
Lange Version:
So wie es ausschaut, bekommen wir endlich einen neuen Reitplatz :-)
Der alte soll zusaetzlich saniert werden, so dass wir nun auf der
Suche nach einer moeglichst allwettertauglichen Tretschicht sind
(Unterbau Lava mit Drainage). Die auf Reitplatzbau spezialisierten
Firmen, die uns Angebote fuer den neuen Platz erstellt haben, arbeiten
ausschliesslich mit Kirchhellener Sand - wir haetten fuer den
vermutlich nur noch sporadisch genutzten Zweitplatz aber gerne eine
kostenguenstigere Alternative.
Hat jemand von euch Erfahrungen, Tipps und Ideen, welchen Sand man
alternativ nehmen koennte? Aus unmittelbarer Nachbarschaft koennten
wir Rhein- und Quarzsand bekommen - eignen sich diese in irgend einer
Form auch als Tretschicht? Ich kann mir einfach nicht vorstellen,
dass es in ganz Deutschland nur Reitplaetze mit Kirchhellener gibt,
man muss doch auch auf anderem Sand reiten koennen?!
Viele Gruesse,
Steffi
--
es ist vielleicht eine dumme frage, aber was ist Kirchhellener Sand?
MFG, Nane
Steffi Keup schrieb:
> Welcher Sand eignet sich neben dem Kirchhellener als Tretschicht fuer
> einen drainierten Reitplatz?
Aus unmittelbarer Nachbarschaft koennten
> wir Rhein- und Quarzsand bekommen - eignen sich diese in irgend einer
> Form auch als Tretschicht?
wir hatten im alten Stall auch Flußsand, der sich sehr gut bewährt hat.
Die Körner sollten rund sein, damit die Hufe nicht abgerieben werden und
sie müssen eine bestimmte Grösse haben, damit es nicht staubt.
LG
Edith
Hi Steffi!
> Kurzfassung:
> Welcher Sand eignet sich neben dem Kirchhellener als Tretschicht fuer
> einen drainierten Reitplatz?
>
Ich habe einen mit grobem Rheinsand.
Er hat aber einige Nachteile gegenueber dem Kirchhellener Sand: Zum
einen ist er tiefer, d.h. die Pferde mussen mit etwas Hankenbeugung
laufen, sonst kommen sie nicht vom Fleck, zum anderen wird er schnell
rollig und damit nicht ganz ungefaehrlich, wenn er trocken ist. Ganz
trocken ist er aber nur dann, wenn es mehr als 4 Wochen lang nicht
regnet (selten genug in D). Wenn er gut feucht ist, ist er gut
bereitbar, und der Platz laeuft schnell trocken, wenn es gegossen hat.
Ist der Kirchhellener Sand eigentlich grau oder so gelblich? Hier habe
ich zwei Hallenbelaege mit gelblichem Sand ("Schmiersand") gesehen, der
wohl auch aehnlich positive Eigenschaften wie der Kirchhellener haben
soll, und nicht viel teurer war als der Rheinsand (9 Euro/t ?). Ich
weiss nicht mehr, woher er kam, aber AFAIK war es *nicht* Kirchhellener.
Ich haette ueberlegt, meinen Platz zu verbessern, indem ich von diesem
Sand beimische, weil sich dieser Schmiersand eben schnell zusammentritt
und dder Platz deswegen haeufig abgezogen werden muss. Zusammen mit dem
Rheinsand, der sich so gut wie gar nicht festtritt, koennte das evtl.
eine recht pflegeleichte Sache geben. Einem der Hallenbelaege waren
Hobelspaene o.ae. beigemischt, um das Verdichten zu verhindern - das
geht draussen natuerlich nicht.
Ob das aber in der Praxis funktionieren wuerde, kann ich nicht sagen.
Wie immer bei Mischungen koennen sich ja die positiven Eigenschaften
addieren oder die negativen...
Liebe Gruesse,
Anke
Hallo Edith,
>wir hatten im alten Stall auch Flußsand, der sich sehr gut bewährt hat.
>Die Körner sollten rund sein, damit die Hufe nicht abgerieben werden und
>sie müssen eine bestimmte Grösse haben, damit es nicht staubt.
danke fuer deine Antwort! Ich dachte schon, dass in ganz Mitteleuropa
niemand mehr auf etwas anderem als auf Kirchellener Sand reitet...
Kannst du etwas zu der von mir befuerchteten und auch von Anke
angesprochenen "Rolligkeit" sagen? Hattet ihr damit Probleme oder
war dem Sand etwas beigemischt?
Steffi Keup schrieb:
ich habe ein wenig gezögert mit meiner Antwort, da ich - wie du
hoffentlich gesehen hast - in Österreich zu Hause bin. Ich nehme
allerdings an, dass euer Flußsand mit unserem vergleichbar ist.
> Kannst du etwas zu der von mir befuerchteten und auch von Anke
> angesprochenen "Rolligkeit" sagen? Hattet ihr damit Probleme oder war
> dem Sand etwas beigemischt?
ja, wir hatten Sägespäne beigemischt. Ich weiss nicht warum Anke meint,
dass das nicht ginge - ich vermute, weil sie irgendwann verrotten. Das
stimmt, man muss damit rechnen, dass man nach einigen Jahren den
Belag austauschen muss.
Mir ist Sand alleine zu wenig federnd. Wenn du ein und dasselbe Pferd
auf reinem Sand und auf einem Sand-Späne-Gemisch (möglich wäre auch
Kunststoff bzw. Gummi oder auch Textil, jedoch problematisch bei der
Entsorgung) gehen siehst, so weisst du, was ich meine. Mir sind die
Beine, Rücken und Gelenke des Pferdes (und in weiterer Folge mein
Rücken) sehr wichtig.
Alle professionellen Reitplatzbauer mischen ebenfalls verschiedenes zu.
Die Tretschicht sollte insgesamt ja nur ca. 10 cm hoch sein, daher macht
das von den Kosten (im Vergleich zu den anderen Kosten) nicht so viel
aus.
Im neuen Stall haben wir Hackschnitzel beigemischt. Das ist eine
annehmbare, kostengünstigere, aber nicht ganz so ideale Lösung.
Hackschnitzel sind etwas rutschiger besonders bei Nässe und können sich
in Hufe bzw. Eisen eintreten oder -klemmen. Wir kontrollieren nach dem
Reiten und bis jetzt hat auch noch kein Pferd im Stall ein Problem damit
gehabt. Trotzdem waren mir die Sägespäne lieber.
LG
Edith
Hallo, Edith!
> ja, wir hatten Sägespäne beigemischt.
Ich nehme an, Du meinst Hobelspaene.
> Ich weiss nicht warum Anke meint,
> dass das nicht ginge - ich vermute, weil sie irgendwann verrotten.
Es geht schon, aber es passiert genau das - sie verrotten irgendwann. In
der Regel und nach allem, was ich gehoert habe, draussen in spaetestens
zwei bis drei Jahren. Sie zerbrechen ja auch beim Drueberreiten und
zerkruemeln dann irgendwann, und je kleiner die Teile sind, desto
schneller verrotten sie bei Feuchtigkeit.
In der einen Halle war dem Schmiersand ja auch Spaene beigemischt - ich
werds im Sommer ja dann erleben, wie die Pferde darauf gehen. In der
Halle ists nicht ganz so problematisch, weil die Spaene seltener und
weniger nass werden.
> Das
> stimmt, man muss damit rechnen, dass man nach einigen Jahren den
> Belag austauschen muss.
Ja, und das ist auch aufwendig und teuer. Ich kann es weder finanziell
noch von meinem (nichtvorhandenen) Maschinenpark her machen, weswegen
ich eine rein mineralische Loesung favorisieren wuerde. Im Uebrigen ist
auch die Entsorgung jeglichen Belages teuer - Sand/Spaenegemisch waere
zwar relativ unproblematisch, aber dafuer waere es immer noch reichlich.
Steffi hatte ja auch nach einem tolerierbaren preiswerten Belag gefragt
- wenn er aber alle paar Jahre ausgetauscht werden muss, ist er nicht
mehr preiswerter als einer, der laenger haelt.
Gruesse,
Anke,
die sich nicht wundern wuerde, wenn man hier demnaechst einen gemischten
Belag vor der Entsorgung sieben muesste, um organische Bestandteile und
anorganische Bestandteile zu trennen
> die sich nicht wundern wuerde, wenn man hier demnaechst einen gemischten
> Belag vor der Entsorgung sieben muesste, um organische Bestandteile und
> anorganische Bestandteile zu trennen,
Das ist ein Problem mit den Belegen, die wir hier oft haben - Gummi/Sand
Gemische oder andere kuenstliche Konstruktionen. Diese synthetischen
Belege sind oftmals absolut super zum Reiten - federnd, nicht tief, und
super instandzuhalten, ausserdem super Drainage.
Ich wuerde unseren umweltfreundlichen Sandplatz liebend gern fuer einen
solchen eintauschen; aber vom Umweltstandpunkt her ist mir die Idee,
Gummi oder Kabelisolierungen in die Landschaft zu kippen, natuerlich
nicht angenehm.
Besondern nicht, wenn man bedenkt, dass die Aepfel abgesammelt werden
und mit dem Material auf dem Misthaufen landen.
Catja
und der Count