hi alexandra
welcher depp hat das pferd den gekauft?
wieso ist das pferd so?
2 fragen nebenbei.
die möglichen antworten hast du ja selber gegeben, nur finde ich es
unglaublich, wenn man ein pferd nicht ohne zu sedieren aufhalftern resp.
hufe beschneiden kann.
zum kastrieren ist eine vollnarkose oder eine lokalanästhesie notwendig,
das ist klar. aber auch das sollte bei einem normalen pferd null
probleme darstellen.
also mich würde interessieren, was mit diesem pferd los ist. magst du es
erzählen?
gruss
heinz
btw: wenn du nicht zu weit weg wohnst komme ich gerne vorbei
Hallo Heinz,
>wer kauft so ein Pferd[etwas umformuliert]
>wieso ist das pferd so?
Fuer dieses mal bin ich einverstanden.
>also mich würde interessieren, was mit diesem pferd los ist. magst du es
>erzählen?
Auf jedem Fall die schlechtest moegliche Voraussetzungen mit einem Pferd
neu anzufangen.
Gruesse
Fons
hallo alexandra,
> Hat jemand von Euch eine Alternative "zur Hand", wie man ein Pferd,das
sich
> so von niemanden anfassen läßt, auf Entfernung so zu "beduseln" oder
> komplett zu betäuben,daß man es a) aufhalftern, b) die Hufe beschneiden ,
c)
> kastrieren kann?
> Das Pferd ist bereits verkauft, muß aber bevor man es verladen und zum
neuen
> Zuhause bringen kann,eben diese Dinge und letztendlich natürlich auch das
> Verladen über sich ergehen lassen...
was sagt denn der käufer zu all dem...:-)))
lg
reinhild
Hallo,
Sedieren mit dem Blasrohr oder einer Betaeubungswaffe ist eine Wissenschaft
fuer sich. Die Kontrolle ueber die Dosierung wird durch verschiedene
Unsicherheitsfaktoren erheblich erschwert: Eindringtiefe, Konstruktion des
Projektils, Trefferstelle, Stresszustand des Tieres etc. sind hierbei zu
beruecksichtigen. Desweiteren haben solche Methoden der
Wirkstoffverabreichung immer eine vollstaendige Betaeubung zum Ziel -
sprich, das Opfer faellt irgendwann um. Hierauf sind Wirkstoff und Dosis
zugeschnitten. Fuer Eure Zwecke eignen sich diese Mittel nicht.
Stattdessen bieten sich zwei Alternativen konventioneller Natur an. Die eine
ist Sedalin (wie eine Wurmkur oral verabreicht; kann auch ins Futter
gemischt werden, gibt's vom Tierarzt). Hiermit haben wir gute Erfahrungen
bei im Umgang gestoerten Pferden gemacht, die z.B. tieraerztlich behandelt,
geschoren oder beschlagen werden mussten. Zum Verladen ist das Mittel
weniger gut geeignet, weil es die Koordination des Pferdes beeintraechtigt
und es somit womoeglich im Haenger umhertorkelt.
Ohne mir bekannte Nebenwirkungen auf den Bewegungsapparat, und damit fuer
Probleme beim Verladen oder auch unter dem Sattel geeignet, ist dagegen ein
homoeopathisches Mittel fuer den Menschen. Es heisst Sedariston, enthaelt
Johanniskraut, Baldrian und Melisse, und ist frei in der Apotheke
erhaeltlich. Bei einem knapp 600kg schweren, hochbluetigen, Pferd, welches
zu Panikattacken neigt, hat sich eine Dosis von 60 Tropfen (= ca. 2,5 ml),
per Einwegspritze in Aepfel injiziert, rund 1 Stunde vor der Belastung, ganz
gut bewaehrt.
Gruss
Stefan
--
--
Stefan Ungemach (www.ungemachdata.de)
"Die Intelligenz auf der Erde ist eine Konstante. Nur die Bevoelkerung
waechst..."
Die Benutzung eines Blasrohrs zur Betäubung setzt Spezialkenntnisse
voraus und ist NATÜRLICH nur dem Fachmann vorbehalten.
Ein verantwortungsvoller TA wird das BR selbstverständlich nur
benutzen, wenn das Pferd NOCH NICHT in einem starken Erregungszustand
ist, eben weil das Sedierungsmittel dann möglicherweise nicht in
gewünschter Weise wirkt.
Deshalb auch die Forderung, daß man ohne große Beunruhigung relativ
dicht an das Pferd herankommen sollte.
Im Normalfall soll es nicht zu einer vollständigen Betäubung kommen.
Das Pferd wird auf den Beinen bleiben. Dafür wird ein entsprechendes
Sedativum in geeigneter Dosierung benutzt.
Meiner Meinung nach ist der Einsatz eines BR durchaus gerechtfertigt,
wenn keine anderen Möglichkeiten bestehen, gefahrlos an das Pferd
heranzukommen.
hey joey
wenn das wirklich so ist, würde ich anstelle des blasrohres vielleicht ein
gewehr nehmen?
gruss
heinz
Hallo Heinz
Warum und wieso diese Situation so ist, entzieht sich unser aller
Kenntnis.
Daß man solche Situationen normalerweise nicht entstehen läßt, oder
daß es wahrscheinlich auch andere Möglichkeiten gäbe, durch Gewöhnung,
Zeit und Anwendung von Join-Up-ähnlichen Techniken an das Pferd
heranzukommen, versteht sich eigentlich von selbst.
Nur, diese Problemlösung läßt sich aus der Entfernung ohne
Vorkenntnisse der Situation nicht vermitteln.
Und ich denke, daß stand auch gar nicht zur Debatte.
Hier geht es wohl in erster Linie um eine, für alle Beteiligten
gefahrlose, Methode an das Pferd heranzukommen, ohne WERTUNG der
Situation.
Und dazu ist die Anwendung von Blasrohr oder Betäubungsgewehr durch
den Fachmann nun mal eine sichere und gängige Methode.
Auch wenn einigen dazu nur die Hatari- und Daktarie-Filme einfallen,
die sie mal gesehen haben.
VG Joey
hi joey
sag ich doch (betäubungs)gewehr nehmen:-)
gruss
heinz
btw: absichtlich nur gewehr geschrieben, weil mich die reaktion wunder
nahmen.
Am Sun, 17 Mar 2002 13:31:27 +0100, schrieb "tendre":
> sag ich doch (betäubungs)gewehr nehmen:-)
Ich bin mir nicht ganz sicher, ist aber ein Betäubungsgewehr nicht auf
Distanzen > 30 Meter angwiesen?
PS: Mein TA nimmt je nach Entfernung Armbrust (weite Distanzen) Gewehr
(näher) Blasrohr (<10m).
Hallo!
> Hat jemand von Euch eine Alternative "zur Hand", wie man ein Pferd,das sich
> so von niemanden anfassen läßt, auf Entfernung so zu "beduseln" oder
> komplett zu betäuben,daß man es a) aufhalftern, b) die Hufe beschneiden , c)
> kastrieren kann?
> Das Pferd ist bereits verkauft, muß aber bevor man es verladen und zum neuen
> Zuhause bringen kann,eben diese Dinge und letztendlich natürlich auch das
> Verladen über sich ergehen lassen...
Es duerfte schwierig sein, ein Pferd so medikamentoes ruhigzustellen,
das es sowohl eine Operation als auch das verladen zulaesst. Eher ist
das eine oder das andere moeglich.
Domosedan waere wohl ein Mittel, das aufhalftern und evtl. Hufe
beschneiden und auch ganz vielleicht noch den Transport zuliesse (in
einem sehr gut gepolsterten Haenger mit sehr, sehr vorsichtiger
Fahrweise), ob es aber die OP zuliesse, ist fraglich, ausserdem werden
da AFAIK sehr geringe Dosen benoetigt, was bei einer "Blasrohrinjektion"
eher das Risiko einer Ueberdosierung in sich traegt.
Wenn Stefan besagtes pflanzliches (nicht homoeopathisches) Mittel
empfiehlt, muss ers wissen, von den Bestandteilen her muesste es wie
beschrieben wirken, ob aber die Wirkung reicht, um die Angst eines
menschenscheuen Pferdes genuegend zu daempfen, weiss ich nicht. Es
haette aber den Vorteil, dass das Pferd noch sicher auf den Beinen
bleibt. Wie die Inhaltsstoffe allerdings mit einem eventuellen
Betauebungsmittel fuer die Kastration interagieren, duerfte nicht mal
ein TA wissen.
Es ist alles in allem eine sehr heikle Angelegenheit. Besser wuerde ich
es auch ansehen, wenn die Neubesitzer (die sich ja ohnehin mit dem
scheuen Verhalten auseinandersetzen muessen) mit diesem Pferd an Ort und
Stelle zumindest so weit arbeiten, dass es sich halftern laesst, der
Rest muesste dann ja machbar sein.
Meine "Pferdenachbarn" hier im Dorf haben so ein Pferd aufgenommen -
einen Merenswallach, zwei Jahre lang wild aufgewachsen in den Pyrenaeen,
eingefangen, kastriert, in den Haenger gesteckt und nach Deutschland
gefahren. Und dann noch so behandelt wie ein voellig handzahmes Pferd -
einmal "einfach so" in der Bremer Innenstadt vor eine Kutsche gespannt
und ein anderes Mal "einfach so" gesattelt und geritten.
Dass das Pferd niemanden mehr an sich heranlassen wollte und auf alles
Neue extrem scheu reagierte, war danach natuerlich kein Wunder.
Fazit aus dieser Episode: Falls das nicht schon vorher passiert ist,
besteht ein grosses Risiko, dieses Pferd genauso zu traumatisieren, wie
es mit dem Merenswallach passiert ist.
Aber vielleicht gehts in diesem Fall wirklich nicht anders.
Gruesse,
Anke
hi rene
ich habe null ahnung, da ich nie ein pferd hatte, dem man sich nicht
annähern konnte.
zumindest mit tricks war es immer möglich.
gruss heinz, der schon mal ein pferd in der boxe mit lasso einfing, da es
anders nicht möglich war (hufe flogen immer auf kopfhöhe entgegen)