Schöne Grüsse aus Burghausen, Alexandra!
Alexandra schrieb:
> Hi!
> Ich habe da mal zwei Fragen und hoffe, dass mir jemand von Euch helfen
> kann!
> 1. Was ist der Unterschied zwischen Voll- Warm- und Kaltblut?
> Unterscheiden diese sich nur von der Abstammung?
Kaltblüter sind nicht allzugroße,meißt breite,kräftige Pferde mit viel
behang/Kötenbehang an den beinen.Sie werden/wurden für Zugarbeiten usw.
eingesetzt.Das sind Pferde mit ruhigem temperament aber enorm viel
kraft,die heute leider immer seltener werden. (z.B: schwedisches
Klatblut,brauereipferd ...)
Die meißten reit - und tunierpferde sind Warmblüter -also alles,was kein
Kalt - oder vollblut ist und kein Pony.Sie werden besonders hoch
(stockmaß),sind schmaler als Kaltblüter und haben meißt mehr
temperament,springen (meißt) hoch,laufen nicht allzu schnell - eben das
"normale GRoßpferd". (z.B. holsteiner,mecklenburger,dt.Reitpferd...)
Vollblüter sind kleiner als warmblüter,feiner gebaut,haben ein lebhaftes
temprament,feines Fellkleid-bei dem die adern zu sehn sind,wache
Instinkte,ausgeprägter bewegungsdrang,haben meißt nen edleren kopf und
sind meißt sehr schnell (galopper für kurz- und langstecken und erholen
sich sich anch größerer anstrengung verhältnismäßig rasch)
Das sind sehr edle Pferde - z.b. englische Vollblut,aber auch achal
tekkiner und araber,sie werden auch als veredeler zu anderen rassen
ingesetzt.Die werden auch zu trabrennen,galopprennen usw. genommen.
- so ungefähr ist das -
>
> 2. Was ist der Unterschied zwischen einem Paint Horse und einem Pinto?
> Kann leider in keinem Buch genaues darüber nachlesen. Hoffe auf
> Antworten!
Gesckeckte/gefleckte Quater horses heißen Paint horses - das is eine extra
einteilung bei denen.Hier gibt's TOBIANOS (Pferde mit weißer grundfarbe)
und OVEROS (Pfede mit dunkler grundfarbe).
Pintos sind keine fest umschrieben rasse,in den usa werden alle
gescheckten pder,auchwenn sie von einem anderen Zuchtverband anerkannt
sind als Pintos eingetragen.Sie umfassen alle Pferde,die gesckeckt sind -
auch Painthorses (stocktype) sowie Pleasuretype (steht araber nah,wird als
freizeitpferd genutzt),der saddletype (entspricht amerik.Saddle-horse),der
Huntertype (nach vorbild des Hunter).
Also ...Alle Gescheckten sind pintos - müssen aber keine Painthorses
sein.Aber jedes Painthorse ist ein Pinto.
>
>
Nane ...
On Thu, 19 Jul 2001 00:36:14 +0200, Janine Jäger <jan...@menphis.de>
wrote:
>Kaltblüter sind
>nicht allzugroße,
>meißt breite,kräftige Pferde mit viel
>behang/Kötenbehang an den beinen.Sie werden/wurden für Zugarbeiten usw.
>eingesetzt.
Als was ordnest Du die Shire ein?
Auf bald
Michael
von der www.TWARanch.de
"Michael A. Naujoks" <mic...@pferdl.de> schrieb im Newsbeitrag
news:p3ocltsbq6n4t238g...@4ax.com...
> >meißt breite,kräftige Pferde mit viel
> >behang/Kötenbehang an den beinen.Sie werden/wurden für Zugarbeiten usw.
> >eingesetzt.
>
> Als was ordnest Du die Shire ein?
Als grosse Hunde :-)
mfG René
Janine Jäger schrieb:
> Kaltblüter sind nicht allzugroße,meißt breite,kräftige Pferde mit viel
> behang/Kötenbehang an den beinen.
das ist so nicht ganz richtig - kaltblutpferde gibts in allen grössen -
von 1.50m (freiberger) bis zum shire mit 1.80m und mehr stockmass.
ausserdem haben nicht alle kaltblüter fesselbehang, das variiert von
rasse zu rasse.
gruss
jacqueline
On 18 Jul 2001 13:53:52 -0700, Sib...@gmx.de (Alexandra) wrote:
>1. Was ist der Unterschied zwischen Voll- Warm- und Kaltblut?
>Unterscheiden diese sich nur von der Abstammung?
Da gibt es große Unterschiede,
Kaltblut
Der Besitzer eines Kaltbluts ist stolz auf sein Pferd, liebt es,
dessen Kraft zu beweisen und ist überzeugt im Kaltblut das richtige zu
haben.
Vollblut
Die Besitzer eines Vollblutes lassen keine anderen Pferde gelten. Für
sie gibt es nur das Englische Vollblut und den Araber, alles andere
ist für die Masse. Sie lieben Ihre Pferde für das feurige und edle
Aussehen und lassen sie meistens von anderen reiten.
Warmblut
Ein Besitzer eines Warmblutes erzählt vom hohen Vollblutanteil seines
Pferdes, von seinem vollblutähnlichen Aussehen oder/und von der
kaltblutähnlichen Kraft seines Pferdes. Das Warmblut ist für seinen
Besitzer, so eine Art aufgemotzter Golf, man kann fast so viel
einladen wie in einem Laster und man kommt sich so sportlich vor, wie
in einem Ferrari.
In Wirklichkeit handelt es sich nur um Pferde und dessen Rassen, die
aufgrund vom Schubladendenken in drei Gruppen eingeordnet wurden.
Hallo Nane!
Das mit den Pintos/Paints ist mir jetzt soweit klar.
Das mit dem Unterschied zwischen Warm- Voll- und Kaltblut noch nicht.
Da ich selbst schon lange pferdeverrückt bin, kenn ich natürlich ein
Warmblut von einem Vollblut auseinander. Aber was ist der Grundlegende
Unterschied? Ich habe da mal was gehört, dass ein reinrassiges
Vollblut auf einen von drei Stammhensten zurückzuführen sein muss?!
Ist das so richtig?
Gruß, Alex!
[schnipp...]
>Nane ...
Hi Nane,
hey, ich bin beeindruckt!! Tolles Posting!
Liebe Gruesse,
Katje +Apollo, der heute mal besucht wird (Schei** Grippe!!)
> Vollblut
> Die Besitzer eines Vollblutes lassen keine anderen Pferde gelten. Für
> sie gibt es nur das Englische Vollblut und den Araber, alles andere
> ist für die Masse. Sie lieben Ihre Pferde für das feurige und edle
> Aussehen und lassen sie meistens von anderen reiten.
blödsinn........scnr
> In Wirklichkeit handelt es sich nur um Pferde und dessen Rassen, die
> aufgrund vom Schubladendenken in drei Gruppen eingeordnet wurden.
>
ja, _von dir_
liebe grüsse
tendre
> > In Wirklichkeit handelt es sich nur um Pferde und dessen Rassen, die
> > aufgrund vom Schubladendenken in drei Gruppen eingeordnet wurden.
Hallo,
Unter Kaltblueter werden verstanden die
urspruenglichen Bauernpferde wie Haflinger,
Fjordenpferde, Belgier, Geldersche, Friesen,
Groninger usw.
Warmblueter sind entstanden durch
vermisschung von Kaltblueter mit
Vollblueter damit ein mehr reittypisches
Pferd enntsteht.
Das Niederlaendische Warmblut kommt
urspruenglich von den Gelderschen und
Groninger Pferde und die genannte
Volblueter und importierte Warmblueter
wie Farn[Holstein] dessen Soehne Nimmerdor
Wolfgang sehr viel gutes geleistet haben
in die NL zucht.
Auch Abgar, Vollblut, hat viele gute
kinder hinterlassen.
Auch mitgemischt sind Franzoesische
Englische und Amerikanische Pferde.
Das KWPN[Koninklijk Warmbloed
Paard Nederland] Stammbuch besteht also aus eine
Mischung von Pferde aus fast die ganze
Welt wobei in die heutige Zucht micht
nur das Exterioer zaehlt aber auch die
Wert fuer die Sport d.h. der Hengst
*muss* selber in die Sport etwas geleistet
haben sowie die Mutter, oder die Mutter
muss aus eine sich bewiesen habende
Stutenstamm kommen.
Gruesse
Fons
>Unter Kaltblueter werden verstanden die
>urspruenglichen Bauernpferde wie Haflinger,
>Fjordenpferde, Belgier, Geldersche, Friesen,
>Groninger usw.
hallo Fons,
die Friesen zählen zu den ältesten *Warmblutrassen*
Europas, und sie zählten *nicht* zu den ursprünglichen
Bauernpferden.
Kommst Du wirklich aus den Niederlanden? Kaum zu
glauben. Falls doch, informiere Dich bitte beim FPS über
Friesen, Du sitzt näher dran als ich!
Gruß
Wolfgang
>
>
>
>
--
__________________________________________________________
News suchen, lesen, schreiben mit http://newsgroups.web.de
Koenntest du bei dir im Newsprogramm vielleicht deinen Namen etwas umaendern
bzw. deinen Nachnamen dazu schreiben??
Ich hab naemlich den gleichen Namen und das ist ziemlich irrefuehrend :-)
Oder soll ich meinen aendern??
nfu,
liebe Gruesse,
Alex
"Alexandra" <ab...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:9j7ai1$mgapj$1...@ID-61198.news.dfncis.de...
> Koenntest du bei dir im Newsprogramm vielleicht deinen Namen etwas
umaendern
> bzw. deinen Nachnamen dazu schreiben??
Eigendlich entspricht es der Netiquette den vollständigen Namen anzugeben.
vieleicht hast du mal lust etwas auf www.drtp.de zu stöbern, vor allem der
Punkt mit der Netiquette.
mfG René
Hi René!
Welche Alexandra meinst du jetzt?? :-))
Warum ICH meinen Nachnamen nicht dazu schreibe, haben wir hier schonmal
diskutiert!
Wir haben uns dann geeinigt, dass ich nicht nur Alex schreibe, sondern
Alexandra. Ist doch so okay, oder??
liebe Gruesse,
Alex
"Alexandra" <ab...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:9j7b0a$meqvn$1...@ID-61198.news.dfncis.de...
> Welche Alexandra meinst du jetzt?? :-))
Na beide :-)
> Warum ICH meinen Nachnamen nicht dazu schreibe, haben wir hier schonmal
> diskutiert!
Haben wir? Bist du wirklich diese Alexandra? glaub ich dir nicht :-)
mfG René (nur echt mit 52Zäh^^^^^ Vollmeier)
Na dann... :-)
>
> > Warum ICH meinen Nachnamen nicht dazu schreibe, haben wir hier schonmal
> > diskutiert!
>
> Haben wir?
Ja genau, haben wir! Ich glaube das war in dem Thread in dem es um die
Entstehung der Hinweise fuer Newbies ging. Du erinnerst dich?? :-)
>Bist du wirklich diese Alexandra? glaub ich dir nicht :-)
Also kannst du dich doch erinnern?? Schoen!! <g>
liebe Gruesse,
Alex
Ist die Rassebeschreibung eines Pferdes nicht viel aussagekräftig als
diese Einteilung in K. W. V.
Welchen Nutzen hat man von dieser Einteilung?
Auf bald
Michael
auf der www.twaRanch.de
>Ist die Rassebeschreibung eines Pferdes nicht viel
>aussagekräftig als diese Einteilung in K. W. V.
>
Mag sein. Ich habe nur eine objektiv falsche Aussage
korrigieren wollen zu einem Thema, mit dem ich mich
befasse. Ich würde es generell begrüßen, wenn sich die
hier anwortenden Leute auf Themen beschränken
würden, von denen sie auch etwas verstehen.
Ich dachte, hier sind Pferdekenner? Was ist jetzt mit den drei
Stammhengsten, auf die angeblich jedes Vollblut zurückzuführen sein
muß? Und kennt jemand den Namen dieser Hengste? Und ist das überhaupt
wahr?
Gruß, Alexandra Kramer
>1. Was ist der Unterschied zwischen Voll- Warm- und
Kaltblut?
das hat nix mit beschaffenheit des blutes oder
körpertemperatur zu tun, sondern mit körperbau und
temperament.
als vollblut gelten araber, englisches vollblut und
anglo-arabisches vollblut, also die kreuzung aus beiden.
manche wollen auch traber und achal-tekkiner dazu
zählen. vollblüter sind schnell und reaktionsschnell,
schlank und meistens sehr sensibel. beim reiten können
sie aber gerade deswegen wunderbar sein, weil kleine
signale genügen.
warmblut wird bei uns verwendet für alle anderen pferde,
die grösser sind als ponies und keine kaltblüter. die
meisten warmblutrassen haben in ihrer abstammung
einen hohen anteil an vollblütern. sie unterscheiden sich
kaum mehr voneinander, da bei den für den sport
gezüchteten warmblutrassen die hengste auch oft
untereinander anerkannt werden. etwa die französischen
selle francais, die in allen deutschen warmblutzuchten
eingesetzt werden, oder umgekehrt deutsche
warmblüter, die im niederländischen oder belgischen
oder dänischen reitpferd zu finden sind.
kaltblüter sind schwere pferde, die für den zug und zur
schlachtpferdeproduktion dienen. allerdings kann man
die meisten kaltblüter auch reiten, und sie werden
mittlerweile leichter gezüchtet. in österreich gibt es bspw.
eine norikerstute, die erfolgreich ist bei westernturnieren.
>2. Was ist der Unterschied zwischen einem Paint Horse
und einem Pinto?
ganz einfach: das paint horse ist ein geschecktes quarter
horse, in der zucht sind nur paints, quarters und vollblüter
erlaubt - bei letzteren gibt es auch schecken, allerdings
sehr selten.
pintos sind gescheckte pferde unterschiedlicher herkunft,
von kreuzungen paint x araber bis zu gescheckten
warmblütern. pintos haben viel seltener die
overo-scheckzeichung als paints, sie sind meist
tobianos. overo vererbt sich rezessiv, kann daher über
mehrere generationen als gen weitergegeben werden
und plötzlich auftauchen - das passiert bei warmblütern,
arabern und anderen pferden. tobiano vererbt sich
dominant, dh. wenn das gen weitergegeben wird, muss
das fohlen gescheckt sein.
alexandra
Alexandra Bader schrieb:
> vollblüter sind schnell und reaktionsschnell,
> schlank und meistens sehr sensibel. beim reiten können
> sie aber gerade deswegen wunderbar sein, weil kleine
> signale genügen.
Deiner Beschreibung nach hat mein Shire auch ein Vollblutanteil!
Er ist auch sehr sensibel und ist mit minimalen Signalen zu reiten.
Das liegt aber an der Ausbildung - nicht am Blut.
Gruß
Sandra
hallo alexandra,
deine beschreibung ist sehr anschaulich und gut.
>>>. tobiano vererbt sich
> dominant, dh. wenn das gen weitergegeben wird, muss
> das fohlen gescheckt sein.
na, so ganz dominant ist es doch nicht, denn meine kaida - aus einer fuchs
VA stute und einem tobiano pinto (der zum schimmel geworden ist) - ist
rotbraun.
liebe gruesse,
reinhild
Paint ist eine Rasse - quasi Quarterhorse in gescheckt. Allerdings ist nicht
jedes eingetragene Paint auch ein pinto - da eifarbige Paints trotzdem "Paints"
sind - die kommen in das sogenannte Breeding Strock Register.
Pinto ist jeder Schecke - und es gibt nicht nur Tobiano und Overo - sondern
auch noch Sabino und Tovero.
Petra
> Ich würde es generell begrüßen, wenn sich die
> hier anwortenden Leute auf Themen beschränken
> würden, von denen sie auch etwas verstehen.
Hallo Wolfgang,
Ich will um diese Sache nicht streiten, moechte
aber sagen dass unter Pferdemenschen hier, in
die breite,
die Friesen als Kaltblueter gesehen werden,
wo sie karakterlich und was die die sportliche
Belastbarkeit angeht auch hingehoeren,
meiner Erfahrung nach.
Wie das geschichtlich aussieht interessiert
die meisten nicht, und ehrlich gesagt mich
auch nicht.
Trotzdem wil ich gerne bei Gelegenheit
dass mal recherchieren.
Gruesse
Fons
Kann mir vielleicht einer sagen was Kaltblut / Warmblut auf englisch
heißt?
Vollblut heißt thorough bred -> vollendete/vollkommene Zucht
"Michael A. Naujoks" schrieb:
>
> Kann mir vielleicht einer sagen was Kaltblut / Warmblut auf englisch
> heißt?
für warmblut gibts den ausdruck "warmblood" (gib mal im google
"warmblood" als suchbegriff ein...).
ausserdem gibts den begriff "hunter", was eigentlich "jagdpferd"
bedeutet, aber da kenne ich mich im detail nicht so aus, da wissen
vielleicht die "engländerinnen" (petra rutiger?) besser bescheid.
es kann auch sein, dass da in england und USA/kanada verschiedene
bezeichnungen gebräuchlich sind.
kaltblüter fallen AFAIK unter den begriff "draught horse" (zugpferd).
>
> Vollblut heißt thorough bred -> vollendete/vollkommene Zucht
genau; wörtlich eigentlich "durchgezüchtet".
gruss
jacqueline
>Ich will um diese Sache nicht streiten, moechte
>aber sagen dass unter Pferdemenschen hier, in
>die breite, die Friesen als Kaltblueter gesehen werden,
Blödsinn, Du bist der erste Holländer, der keine Ahnung
von einheimischen Pferden hat. Nochmal: Bevor Du
etwas über Friesen schreibst, frage beim FPS nach.
Gruß
Wolfgang
>
>>
--
hi alex
na dann will ich deine frage doch mal beantworten:
englische vollblüter (egal wo geboren) haben alle am ende des names ein xx,
arabische vollblüter ein ox, dies mal vorweg.
xx, also englische vollblüter gehen _alle_ auf einen der drei folgenden
hengste zurück:
godolphin arabian
darley arabien
byerley turk
wenn nicht, sind sie eben keine englischen vollblüter.
arabische vollblüter (ox) sind alle araber die im entsprechenden zuchtbuch
verzeichnet sind und seit bestehen desselben keine einkreuzungen mehr
hatten.
wurde eine einkreuzung vorgenommen, so darf man sie nicht mehr ox nennen,
sondern pardbred araber. eine ausnahme davon sind die shagyaaraber., eine
eigene zuchtlinie, entstanden aus ox und einer einkreuzung in ungarn. ox aus
ägypten werden auch asile araber genannt.
die kreuzung xx mit ox führt ebenfalls zu einem vollblüter, dem angloaraber.
sämtliche rennpferde (99 %) sind xx, ein paar ganz wenige angloaraber, dann
hauptsächlich auf der hindernissbahn, da für flachrennen zu langsam.
hth
tendre
s. antwort an alexandra:-)
mlg
tendre
Throughbred - Vollblut ( Englisch oder Irisch ) or Pure bred Arab ( Vollblut
Araber )
Kaltblut ist entweder Coldblood oder Draft
>
>Vollblut heißt thorough bred -> vollendete/vollkommene Zucht
Nein - es heisst "durchgezuechtet"
Petra
In England heisst "Hunter" entweder Jagd-pferd im Jagd Gebrauch - oder
"Showhunter" - ein Pferd welches dem Ideal eines Jagd-Pferdes nahe kommt aber
nicht unbedingt im Einsatz ist - manche der Show-Hunter sind so fett und
ungeschickt dass sie keine Jagd ueberleben wuerden ...
Unter den Showhunters gibt es dann alle moeglichen Klassen - "Working Hunter"
Klassen beinhalten einen Parcours, dann hat es Lightweight, Middleweight und
Heavyweight Hunters, die sind in der Statur von leicht bis schwerer gestaffelt
-0 die meisten Lightweights sind ganz oder fast Vollblut - normalerweise
Irisch. Dann gibt es noch die "Ladies Hunter" - diese sind normalerweise Light
oder Middleweight und werden im Damensattel vorgestellt.
Dann gibt's das Ganze auch noch in klein - Showhunter ponies der verschiedenen
Groessen und Working Hunter Ponies.
"Hunter" ist keine Rasse - sondern ein Typ.
Petra
hallo alexandra,
> Ich dachte, hier sind Pferdekenner? Was ist jetzt mit den drei
> Stammhengsten, auf die angeblich jedes Vollblut zurückzuführen sein
> muß? Und kennt jemand den Namen dieser Hengste? Und ist das überhaupt
> wahr?
frag tendre, ich kriege sie nicht ganz zusammen: godolphin arabian, beyerly
türk, oder so ähnlich, und der dritte ist mir davon galoppiert.
gruss,
reinhild
> Blödsinn, Du bist der erste Holländer, der keine Ahnung
> von einheimischen Pferden hat.
Dass kannst du offenbar nicht beurteilen,
aber was soll's, ich kann auf jedem fall
damit fahren und darauf kommts an und
dass ist fuer mich auch wichtiger als
Theorie.
Nochmal: Bevor Du
> etwas über Friesen schreibst, frage beim FPS nach.
Schrieb ich ja schon.
Uebrigens: Was Karakter und gebrauchswert
angeht hattest du kein Kommentar ?
Schoene Gruesse
Fons
>Uebrigens: Was Karakter und gebrauchswert
>angeht hattest du kein Kommentar ?
Ich führe keine sinnlosen Diskussionen.
Gruß
Wolfgang
>
>
>
--
Hallo,
Wenn eine Wahrheit dir unbeliebig
ist bist du also weg.
Was mich auch wundert wenn ich hier
eine *Unwahrheit* verbreite, warum
erzaelst du hier nicht ausfuerlich die
einzig echte und vollstaendige Geschichte.
Davon haben alle mehr.
Gruesse
Fons
>"Fons de Bruyn" <fo...@de-bruyn5.myweb.nl> wrote:
>
>>Uebrigens: Was Karakter und gebrauchswert
>>angeht hattest du kein Kommentar ?
>
>Ich führe keine sinnlosen Diskussionen.
Wuerde es mehr Sinn machen, wenn ich sagen wuerde, dass ich da auch zu
gerne was drueber wissen wuerde? Wir haben im Stall auch eine
Friesenstute und sie scheint mir einfach anders zu sein als die
anderen Pferde. Ich wuerde gerne mehr darueber wissen, und auch sehr
gerne von einem Fachmann wie Dir. Also? Es wurde hier ja schon
mehrmals angedeutet, dass Friesen nicht so belastbar sind wie zB ein
Warmblut - ist da was dran? Wie ist der Charakter beschaffen? Die
meisten Friesen, die ich kenne, scheinen recht zurueckhaltend zu sein.
Kannst Du also doch nochmal was auch zu Fons` Aussagen schreiben?
So long,
Katje + Apollo, der heute eingerenkt ("gradegerichtet") wurde - hurra!
>frag tendre, ich kriege sie nicht ganz zusammen: godolphin arabian, beyerly
>türk, oder so ähnlich, und der dritte ist mir davon galoppiert.
Huhu, ich hab sie wieder eingefangen:
Byerleys Turk (aus der Tuerkei)
Darleys Arabian (aus dem damaligen Arabien)
Godolphin Barbe (wohl ein Berber)
Diese drei orientalischen Hengste wurden mit Exmoorponys und anderen
in England heimischen Rassen gepaart und bildeten die Grundlage der
Zucht des Englischen Vollblutes.
So long,
Katje + Apollo, der sich mindestens so edel fuehlt wie die alle drei
zusammen...
>Kannst Du also doch nochmal was auch zu Fons` Aussagen
>schreiben?
Hallo Katje,
das ist sinnlos, weil Fons nix über Friesen weiß.
>Wenn eine Wahrheit dir unbeliebig
>ist bist du also weg.
Nein, falls Du zur Wahrheit zurückfindest, können wir gerne
weiter diskutieren. Ich habe es Dir schon zwei Mal geraten, nun
zum dritten Mal: Wenn Du etwas über Friesen wissen willst,
frage beim FPS nach. Du als NL-Bürger sitzt näher dran als wir
alle. Ansonsten: Hör auf, Blödsinn zu verbreiten.
Mehr ist dazu nicht zu sagen.
Für Spinnereien ist mir meeine Zeit zu schade.
Gruß
Wolfgang
--
Hallo Katje,
Leider will der grosse Fachmann uns
nicht in seine Weisheit teilen lassen.
Auch wenn anstaendich gefragt, keine
anstaendige Antwort.
Die Frage ist jetzt welches Buch
schreibt er nach ?
Die Friesen die ich kenne, und dass
sind lebendige, sind inder tat wie du
schriebst abstaendlicher als W.b.er.[imdurchschnitt]
Die Friesen die ich fuer das Fahren
ausgebildet habe brauchten mehr
*Ueberzeugungskraft* als Warmblueter
aber sobald sie mich als Chef akzeptiert
hatten haben so lange ich sie gefahren
habe keine krumme Sachen mehr
ausprobiert, was ein Wber doch meistens
tut.
Ein Friesen ist weniger sensibel.[durchschnitt]
Kann ich erfahrungsgemaess bestaetigen.
Was leistungsvermoegen angeht...
Jetzt erzaehle ich die Geschichte von
Johan Verhoeven[den ich persoenlich kenne] der wie Leo
Kraayenbrink[Sponsored vom FPS]
in die obere Regionenen der NL Fahrerei
mitspielt.[4er-Gespann]
Stand mal als 4-ter in NL und hat
auch international ziemlich was geleistet.
Seine Friesen kommen sehr gut mit in
die Dressur, idem mit das Kegelnfahren,
aber in der Marathon kommen seine
Friesen nicht mehr mit an der Spitze
weil sie das konditionel nicht schaffen.
Und dass bei intensive Trainung .
Also die guten Resultate bei den
ersten 2 Teile werden im Marathon
zu nichte gemacht.
Wenn er die Wahl haette wuerde er
umschalten auf Warmblueter, aber
in den Fall macht seine Frau Marianne
nicht mehr mit.
Um kurz zu gehen es sind wunderschoene
Pferde fuer Freizeit fahren und Reiten[wenn
man sie aussitzen kann]
In die unteren Regionen bei Fahrtourniere
kommen sie gut mit[eigene Erfahrung]
kommt man in die Klassen 4,5 oder 6
wird es anders.
Liebe Gruesse
Fons
Schoenster Friesenerfolg: Das erwerben von
das SFAZ[ NL] bei den ersten 9 Persohnen die
das bei die NBVAP geschaft haben.
Der Praktische Teil hab ich gefahren mit
einer von mir von *nul* an erzogene und
trainierte Friesen Stute von ein Bekannter.
>bin...@uni-muenster.de (Katje Binder) wrote:
>
>
>>Kannst Du also doch nochmal was auch zu Fons` Aussagen
>>schreiben?
>
>das ist sinnlos, weil Fons nix über Friesen weiß.
Lieber Wolfgang,
dann kannst doch Du was dazu schreiben...? Oder nicht? Wir wissen
jetzt alle, dass Du Fons das vorwirfst, aber zu seinen Aussagen
schreibst Du nur, dass sie nicht richtig sind. Was waere denn statt
dessen richtig? Es interessiert mich wirklich, also bitte schreib doch
mal was dazu.
So long,
Katje
Hallo Fons,
>Die Friesen die ich fuer das Fahren
>ausgebildet habe brauchten mehr
>*Ueberzeugungskraft* als Warmblueter
Den Eindruck hatte ich auch :-)
>Seine Friesen kommen sehr gut mit in
>die Dressur, idem mit das Kegelnfahren,
>aber in der Marathon kommen seine
>Friesen nicht mehr mit an der Spitze
>weil sie das konditionel nicht schaffen.
Schade. Ich dachte, dass Friesen sehr ausdauernd seien? Und
urspruenglich wurden sie doch fuer die Kutsche gezuechtet, oder?
>Wenn er die Wahl haette wuerde er
>umschalten auf Warmblueter, aber
>in den Fall macht seine Frau Marianne
>nicht mehr mit.
;-)))
>Schoenster Friesenerfolg: Das erwerben von
>das SFAZ[ NL] bei den ersten 9 Persohnen die
>das bei die NBVAP geschaft haben.
Was ist SFAZ und NBVAP??
So long und danke fuer die ausfuehrliche Antwort,
Katje + Apollo, der mit Friesen seelenverwandt ist ;-)
>In die unteren Regionen bei Fahrtourniere
>kommen sie gut mit[eigene Erfahrung]
Untere Regionen?
Tjeerd Velstra wurde mit seinem Viererzug 1977 bei den
Europameisterschaften Vizemeister,
bei den Weltmeisterschaften 1984 bewahrte Leo Kraaijenbrink
die Niederländische Mannschaft mit einer Top-Leistung vor dem
Ausscheiden, nachdem zwei NL-Gespanne mit "normalen"
Warmblütern nicht das Ziel erreicht hatten
bei den Weltmeisterschaften 1988 belegte Kraaijenbrink unter 44
Teilnehmern den 12. Platz.
Verhoeven ist ein Schüler von Kraaijenbrink, er wurde bei den
niederländischen Meisterschaften im Jahr 2000 fünfter.
Bei den Zweipännern ist Jacob Jan Kramer seit 1997 dabei, 1998
fuhr er mit seinen Friesen unter die besten zehn in den
Niederlanden, 1999 gewann er den DIO-Cup als bestes
Zweiergespann der Saison.
Nebenbei: Piet de Boer steht mit einem 25-Spänner (!) im
Guiness-Buch der Rekorde.
lieber wolfgang
deine aufgezählten resultate belegen aber schon, dass sie auf
internationalem niveau den warmblütern unterlegen sind.
bloss: ist das schlimm? nein!
ihre eignung ist eben nicht der marathon sondern ein anderes gebiet.
genau gleich ging es auch den halbblütern im militarysport: keine chance auf
der geländestrecke.
ein militarypferd muss schon einen sehr hohen vollblutanteil haben um
bestehen zu können. dies betrifft aber _nur_ das geforderte tempo!
hoffe, du bist nicht böse ob meiner worte?
liebe grüsse
tendre
btw: mit 2 vollblutarabern, die auch nirgends spitze wären im sport, aber
von allem ein wenig könn(t)en.
>ihre eignung ist eben nicht der marathon sondern ein anderes
>gebiet.
Hallo tendre,
wie Du weist, bin ich ein Gegner von Verallgemeinerungen, und
dazu gehört auch, dass man einen Friesen nicht in ein Schema
pressen sollte, das nicht für den Friesen gemacht worden ist.
Ich schrieb an anderer Stelle, dass Friesen weder Galopper soch
Springwunder sind, in diesem Sinne sind sie dem Sportwarmblut
natürlich unterlegen. Das ist bekannt.
Meine Beispiele belegen aber auch, dass die Behauptung, Friesen
seien nur etwas für die unteren Klassen, falsch ist.
Ähnliches gilt für die Dressur, immer vor dem Hintergrund, dass
Friesen *anders* sind und sich *anders* bewegen. Insofern ist
schon der Vergleich mit "normalen" Warmblütern problematisch.
Die Barockpferde (also nicht nur Friesen) passen schlecht in das
heutige Reglement, viele Richter haben Probleme mit der
gerechten Benotung, und deshalb gibt es ja auch Pferdefreunde,
die eigene Turniere für die Barockpferderassen schaffen wollen.
Die Western- und Isländer-Leute haben ähnliches ja mit Erfolg
vorgemacht.
Sicherlich kann man auch den Friesen in der Dressur auf
S-Niveau bringen, wenn die speziellen Bewegungseigenarten
gerecht bewertet werden. Friesen haben zum Beispiel ein Talent
für Piaffe und Passage. Auch das hat nichts mehr mit unteren
Klassen zu tun.
Außerdem sollte man die wechselvolle Geschichte der Friesen
berücksichtigen, wenn heute schon einige Nachkommen der
Pferde, die 1960 noch als schweres Zugpferd in der
Landwirtschaft eingesetzt waren, sich international im Sport
zeigen, stellt das in relativ kurzer Zeit eine beachtliche
Entwicklung dar. Dennoch sind wir mit dem "Sport-Friesen" erst
am Anfang einer Entwicklung, die auch für manche
Friesenzüchter noch neu ist.
Aber für die vielen Friesenliebhaber im Hobby- und
Freizeitbereich sind solche Überlegungen uninteressant, sie
mögen dieses Pferd wegen der einmaligen Mischung aus
beeindruckender Optik, spektakulären Bewegungen und
freundlichem Charakter.
Diese Mischung ist die eigentliche Stärke der Friesen, wer nur
Hochleistung sucht, wird mit anderen Rassen wesentlich
glücklicher.
Micha
"Wolfgang Marchewka" <Webm...@funny-friesland.de> schrieb im Newsbeitrag
news:3b5c...@netnews.web.de...
> "tendre" <ten...@smile.ch> wrote:
[snip]
> Aber für die vielen Friesenliebhaber im Hobby- und
> Freizeitbereich sind solche Überlegungen uninteressant, sie
> mögen dieses Pferd wegen der einmaligen Mischung aus
> beeindruckender Optik, spektakulären Bewegungen und
> freundlichem Charakter.
> Diese Mischung ist die eigentliche Stärke der Friesen, ................
> Gruß
> Wolfgang
hi wolfgang
> wie Du weist, bin ich ein Gegner von Verallgemeinerungen, und
> dazu gehört auch, dass man einen Friesen nicht in ein Schema
> pressen sollte, das nicht für den Friesen gemacht worden ist.
sehr schön gesagt.
> Ich schrieb an anderer Stelle, dass Friesen weder Galopper soch
> Springwunder sind, in diesem Sinne sind sie dem Sportwarmblut
> natürlich unterlegen. Das ist bekannt.
dieses.......sehr gute posting von dir...........kam nach meinem, da ich die
postings in ihrer reihenfolge sofort beantworte und nicht erst alle
durchlese.
> Meine Beispiele belegen aber auch, dass die Behauptung, Friesen
> seien nur etwas für die unteren Klassen, falsch ist.
ich denke, dass du mit fons etwas zu hart umgehst. du siehst in ihm ein
feindbild, wo gar keines vorhanden ist.
> Ähnliches gilt für die Dressur, immer vor dem Hintergrund, dass
> Friesen *anders* sind und sich *anders* bewegen. Insofern ist
> schon der Vergleich mit "normalen" Warmblütern problematisch.
> Die Barockpferde (also nicht nur Friesen) passen schlecht in das
> heutige Reglement, viele Richter haben Probleme mit der
> gerechten Benotung, und deshalb gibt es ja auch Pferdefreunde,
> die eigene Turniere für die Barockpferderassen schaffen wollen.
> Die Western- und Isländer-Leute haben ähnliches ja mit Erfolg
> vorgemacht.
ja, und zu recht machen sie das!
auch die araber haben ihre eigenen rennen, hätten bei xx null chancen.
dito in dressur und springen, in militarys...............
die spezialisten schlagen jede rasse................
> Sicherlich kann man auch den Friesen in der Dressur auf
> S-Niveau bringen, wenn die speziellen Bewegungseigenarten
> gerecht bewertet werden. Friesen haben zum Beispiel ein Talent
> für Piaffe und Passage. Auch das hat nichts mehr mit unteren
> Klassen zu tun.
nein. trotzdem sind sie....wie auch die andalusier...........chancenlos in
internationalen dressurwettbewerben.
nicht weil sie schlecht sind, sondern weil das entsprechende sportreglement
es so will.
> Außerdem sollte man die wechselvolle Geschichte der Friesen
> berücksichtigen, wenn heute schon einige Nachkommen der
> Pferde, die 1960 noch als schweres Zugpferd in der
> Landwirtschaft eingesetzt waren, sich international im Sport
> zeigen, stellt das in relativ kurzer Zeit eine beachtliche
> Entwicklung dar. Dennoch sind wir mit dem "Sport-Friesen" erst
> am Anfang einer Entwicklung, die auch für manche
> Friesenzüchter noch neu ist.
ohne einkreuzung wird es kein traber, kein galopper, kein spring und kein
militarypferd werden..................soll es doch aber auch nicht, oder?
> Aber für die vielen Friesenliebhaber im Hobby- und
> Freizeitbereich sind solche Überlegungen uninteressant, sie
> mögen dieses Pferd wegen der einmaligen Mischung aus
> beeindruckender Optik, spektakulären Bewegungen und
> freundlichem Charakter.
> Diese Mischung ist die eigentliche Stärke der Friesen, wer nur
> Hochleistung sucht, wird mit anderen Rassen wesentlich
> glücklicher.
meine rede!
also lass die friesen tolle pferde für die friesenfreunde sein und ärgere
dich nicht über vergleiche mit anderen, die eh hinken:-)
liebe grüsse
tendre
mit 2 unvergleichlichen arabern..............ausser der vergleich würde auf
sportlicher ebene stattfinden:-)
>ohne einkreuzung wird es kein traber, kein galopper, kein
>spring und kein militarypferd werden..................soll es
>doch aber auch nicht, oder?
Nein, das soll es sicher nicht und wird es auch nicht. Dafür
gibt es ja die anderen Rassen.
Allerdings wird der durchschnittliche Friese in Zukunft ein
wenig sportlicher sein, da heute und in Zukunft der
Verwendungszweck anders ist als früher - nämlich Reiten statt
Pflügen.
Dafür muss die Friesenzucht ohne Einkreuzung das immer noch
aus alter Zeit vorhandene "sportliche Friesenblut" Schritt für
Schritt vom "landwirtschaftlichen Blut" befreien, ohne dass
die Gesamterscheinung und der angenehme Charakter des Friesen
verloren geht. Die im Friesen steckenden Attribute wie "Luxus"
und "Adel" werden mehr betont.
Im Prinzip bedeutet das Fortschritt durch Rückschritt -
nämlich der Rückschritt in die Zeit, bevor der Friese zu
einem landwirtschaftlichen Nutztier umgezüchtet worden ist.
Denn den leichten, eleganten, eher zierlich wirkenden Friesen
gab es schon bei der Gründung des FPS.
Insofern die die Aussagen von Fons zum "bäuerlichen Kaltblut"
schlicht und einfach falsch.
Gruß
Wolfgan
> > Ähnliches gilt für die Dressur, immer vor dem Hintergrund, dass
> > Friesen *anders* sind und sich *anders* bewegen. Insofern ist
> > schon der Vergleich mit "normalen" Warmblütern problematisch.
> > Die Barockpferde (also nicht nur Friesen) passen schlecht in das
> > heutige Reglement, viele Richter haben Probleme mit der
> > gerechten Benotung, und deshalb gibt es ja auch Pferdefreunde,
> > die eigene Turniere für die Barockpferderassen schaffen wollen.
> > Die Western- und Isländer-Leute haben ähnliches ja mit Erfolg
> > vorgemacht.
> > Sicherlich kann man auch den Friesen in der Dressur auf
> > S-Niveau bringen, wenn die speziellen Bewegungseigenarten
> > gerecht bewertet werden. Friesen haben zum Beispiel ein Talent
> > für Piaffe und Passage. Auch das hat nichts mehr mit unteren
> > Klassen zu tun.
>
> nein. trotzdem sind sie....wie auch die andalusier...........chancenlos in
> internationalen dressurwettbewerben.
> nicht weil sie schlecht sind, sondern weil das entsprechende sportreglement
> es so will.
Das stimmt alles so nicht (mehr). Beim CHIO Aachen (12.-17.Juni)
belegten die Spanier mit ihren Andalusiern den 3. Platz im
Nationenpreis, sowie einen 4. Platz in der Grand Prix Kuer und noch zwei
weitere Reiter unter den ersten 10. Ein Andalusier (Invasor) bekam fuer
seine Piaffe-Passage-Tour sogar die Idealnote 10!
Das Reglement schreibt nichts vor, was Barockpferde nicht erfuellen
koennten. Es liegt natuerlich im subjektiven Ermessen der Richter, wie
sie eine Vorfuehrung bewerten. Bis jetzt war es halt immer so, dass eine
hohe Knieaktion nicht sehr geschaetzt wurde, bzw. die Verstaerkungen
nicht mit denen der WB zu vergleichen waren. Aber eigentlich sollte ja
ein Pferd in Bezug auf die Moeglichkeiten seines Gebaeudes beurteilt
werden.
Aber Barockpferde kommen immer mehr in Mode und wahrscheinlich sieht man
in Hinkunft wieder mehr davon auf Turnieren!
lG
Edith
>Es liegt natuerlich im subjektiven Ermessen der Richter, wie
>sie eine Vorfuehrung bewerten. Bis jetzt war es halt immer so,
>dass eine hohe Knieaktion nicht sehr geschaetzt wurde, bzw.
>die Verstaerkungen nicht mit denen der WB zu vergleichen
>waren. Aber eigentlich sollte ja ein Pferd in Bezug auf die
>Moeglichkeiten seines Gebaeudes beurteilt
>werden.
Hallo Edith,
so sollte es sein. In der Realität jedoch gibt es immer noch viele
Richter, die Probleme mit dem typischen Bewegungsablauf der
Barockpferde haben und deshalb häufig zu ungerechten
Bewertungen kommen. In den Hinterköpfen mancher
Altgedienter steckt immer noch das Vorurteil, die Barockpferde
gehören in den Zirkus und nicht auf den Turnierplatz.
>Aber Barockpferde kommen immer mehr in Mode und
>wahrscheinlich sieht man in Hinkunft wieder mehr davon auf
>Turnieren!
Davon gehe ich aus, ich schrieb ja, dass wir mit dem
"Sport-Friesen" erst am Anfang einer Entwicklung stehen.
>Es liegt natuerlich im subjektiven Ermessen der Richter, wie
>sie eine Vorfuehrung bewerten. Bis jetzt war es halt immer so,
>dass eine hohe Knieaktion nicht sehr geschaetzt wurde, bzw.
>die Verstaerkungen nicht mit denen der WB zu vergleichen
>waren. Aber eigentlich sollte ja ein Pferd in Bezug auf die
>Moeglichkeiten seines Gebaeudes beurteilt
>werden.
Hallo Edith,
so sollte es sein. In der Realität jedoch gibt es immer noch viele
Richter, die Probleme mit dem typischen Bewegungsablauf der
Barockpferde haben und deshalb häufig zu ungerechten
Bewertungen kommen. In den Hinterköpfen mancher
Altgedienter steckt immer noch das Vorurteil, die Barockpferde
gehören in den Zirkus und nicht auf den Turnierplatz.
>Aber Barockpferde kommen immer mehr in Mode und
>wahrscheinlich sieht man in Hinkunft wieder mehr davon auf
>Turnieren!
Davon gehe ich aus, ich schrieb ja, dass wir mit dem
"Sport-Friesen" erst am Anfang einer Entwicklung stehen.
>In der Realität jedoch gibt es immer noch viele
>Richter, die Probleme mit dem typischen Bewegungsablauf der
>Barockpferde haben und deshalb häufig zu ungerechten
>Bewertungen kommen.
Als Ergänzung dazu: In dem von mir sehr geschätzen "Handbuch
Pferd" steht unter "Friesen" unter anderem:
...und berühmt durch ihre hohe Aktion. Dieser sehr effektvolle
Bewegungsablauf enspricht nicht dem bei unseren Reitpferden
gewünschten Ablauf....
Wer das gelernt hat, bekommt zwangsläufig Probleme mit der
gerechten Benotung der Friesen.
>so sollte es sein. In der Realität jedoch gibt es immer noch viele
>Richter, die Probleme mit dem typischen Bewegungsablauf der
>Barockpferde haben und deshalb häufig zu ungerechten
>Bewertungen kommen. In den Hinterköpfen mancher
>Altgedienter steckt immer noch das Vorurteil, die Barockpferde
>gehören in den Zirkus und nicht auf den Turnierplatz.
Das ist nicht wirklich wahr. Die bewertungen sind schon gerecht. Sie können es
eben nicht besser(gemessen an den Anforderungen). Und ob Du es nun hören willst
oder nicht, ein Friese ist auf Schub- und nicht auf Tragkraft gezüchtet. Damit
ist er ein ideales Wagenpferd und wird immer ein unkomfortables Reitpferd sein.
Eine hohe Aktion, ein langer Rücken und eine gerade Hinterhand sind so
ziemlich das Schwierigste was man zum Reiten finden kann.
Gruß
norbert
Stimmt. Aberfrage dann auch; Warum nicht gewünscht?
Diese übermäßige aktion der Vorhand geht einher mit hohem Verschleiß der
Gelenke.
gruß
norbert
>Stimmt. Aberfrage dann auch; Warum nicht gewünscht?
>Diese übermäßige aktion der Vorhand geht einher mit hohem
>Verschleiß der Gelenke.
Das glaube ich nicht. Den Hintergrund bilden die aus der
Militärreiterei stammenden schnellen, flachen Tritte. Das ist im
Reglement gewüscht.
Hohe Aktion kann aber nicht zugleich schnell sein.
Zudem hat der Friese im typischen Trab eine deutlich niedrige
Taktfrequenz als herkömmliche Warmblutpferde. Der Grund
dafür liegt in der bei Friesen *erwünschten* Schwebephase, die
wiederum bei der (Militär-)Dressur nicht erwünscht ist.
Wenn man den Friesen korrekt beurteilen will muss man wissen
und berücksichtigen, dass er sich *anders* bewegt.
>Und ob Du es nun hören willst oder nicht, ein Friese ist auf
>Schub- und nicht auf Tragkraft gezüchtet. Damit
>ist er ein ideales Wagenpferd und wird immer ein
>unkomfortables Reitpferd sein.
> Eine hohe Aktion, ein langer Rücken und eine gerade
>Hinterhand sind so ziemlich das Schwierigste was man zum
>Reiten finden kann.
Nun ja, glänzenden Halbwissen.
Die Menschen ritten bereits auf Friesen, als die moderne
Pferdewelt noch nicht erfunden war.
Und der Urfriese war ein quadratiches Reitpferd. Die älteste und
zugleich bekannteste Darstellung ist eine Radierung aus dem
Jahre 1568: Der Friesenhengst "Phryso", mit dem Don Juan von
Österreich nach Neapel geritten ist.
Den Friesen gibt es nach wie vor als eher quadratischen
"Dressurtyp" sowie als Rechteckigen "Fahrtyp". Wenn Du mal
kurz über den Zaun blickst, wird Du bei mir beide Typen sehen:
die rechteckigen Ster-Stuten "Funny" und "Simone", die aus
gutem Grund ihre Leistungsprüfungenn als Fahrpferd abgelegt
haben, sowie den wesentlich kürzeren Hengst "Jippe".
> >Stimmt. Aberfrage dann auch; Warum nicht gewünscht?
> >Diese übermäßige aktion der Vorhand geht einher mit hohem
> >Verschleiß der Gelenke.
>
> Das glaube ich nicht. Den Hintergrund bilden die aus der
> Militärreiterei stammenden schnellen, flachen Tritte. Das ist im
> Reglement gewüscht.
"Schnelle, flache" Tritte sind bei der Bewertung von Dressurpferden (bzw. im
"Reglement") eindeutig NICHT gewuenscht, sondern als "Eilen" verpoent. Was
der Dressurrichter sehen will, ist Raumgriff.
BTW: ein raumgreifender Tritt kann gerade NICHT "flach" sein. Einfache
Geometrie: da Ab- und Auffusspunkt des einzelnen Beins weiter
auseinanderliegen, befindet sich das Becken in des Pferdes in den beiden
Endphasen naeher am Boden - und weil das Bein zwischendrin von diesem
wegmuss, wird es ganz nebenbei auch hoeher gehoben...
Wenn sich ein Pferd mit mehr Raumgriff bewegt, kommt es bei gleicher
Geschwindigkeit mit einer niedrigeren Trittfrequenz aus. Damit wird die
Bewegung der einzelnen Gliedmasse langsamer; insbesondere wirken auf diese
beim Auffussen die geringeren horizontalen Bremskraefte. Diese jedoch sind
mindestens so sehr wie die vertikalen fuer den Verschleiss insbesondere des
Vorderbeins verantwortlich (vgl. u.a. die Diskussionen ueber Stuetzbein-,
kaudale und kraniale Phase, bzw. Ueberlegungen zur Versammlung).
In diesen Zusammenhang passt uebrigens auch die Haeufigkeit von chronischen
Sehnenschaeden bei Sportpferden in Zusammenhang mit der Art ihrer Belastung:
die Hitliste fuehren mit Riesenabstand Galopper an, gefolgt von Western- und
dann erst Springpferden (wobei die ihre Vordergliedmassen zwar spektakulaer
VERTIKAL bei der Landung belasten - die kommt jedoch nur gut ein Dutzend Mal
im Parcours vor. Die horizontale Belastung dagegen laesst sich in
Abhaengigkeit von der dressurlichen Grundlage erheblich drosseln).
Damit wird klar, dass die wahrscheinlichsten Kandidaten fuer einen im
Vergleich zur zurueckgelegten Strecke hohen Verschleiss zwei Gruppen von
Pferden sind: die mit einer naturgemaess hoch angelegten Aktion, und die,
die nicht in ausreichenden Raumgriff geritten werden und deshalb schneller
vor- und auffussen. Wohlgemerkt: wir reden hier von der dauerhaften
Belastung, nicht von extremen Spitzen. Der Friese arbeitet eben dauernd mehr
vertikal, und der "Wuseler" erfaehrt dauernd staerkere horizontale
Bremskraefte am Fuss.
Dem Dressurrichter ist es nun weitgehend egal, aus welchem Grund - Exterieur
oder Gerittensein - ein Pferd einen solcherart unguenstigen Bewegungsablauf
zeigt. Was er sehen will, ist ein in Uebereinstimmung mit den Richtlinien
gehendes Pferd, dessen Gerittensein den "Verschleissminderungsgedanken" von
HdV & Co. widerspiegelt - also eines, das in seiner Normalbewegung bei
moeglichst viel Bodengewinn moeglichst wenig Gelenkbelastung erfaehrt. Weder
der barocke "Hochtreter", noch der ausdruckslose "Wuseler" entsprechen
diesem Ideal und werden deshalb gleichermassen schlechter bewertet - es
handelt sich also keinesfalls um eine einseitige oder unbegruendete
"Friesen-Diskriminierung" im Turniersport...
Gruss
Stefan
--
--
Stefan Ungemach (www.ungemachdata.de)
"Die Intelligenz auf der Erde ist eine Konstante. Nur die Bevoelkerung
waechst..."
>"Schnelle, flache" Tritte sind bei der Bewertung von
>Dressurpferden (bzw. im "Reglement") eindeutig NICHT
gewuenscht, sondern als "Eilen" verpoent.
So habe ich das nicht gemeint, sondern mehr im Sinne der
historischen Entwicklung, in der die "barocken" Pferde durch
"modernere" Militärpferde mit vergleichsweise kurzen,
schnellen Schritten abgelöst worden sind. Das Reglement der
Dressurreiterei hat sich aus der Militärreiterei entwickelt
und berücksichtigt dabei naturgemäß nicht die *anderen*
Bewegungsabläufe der barocken Pferde.
>Dem Dressurrichter ist es nun weitgehend egal, aus welchem
>Grund - Exterieur oder Gerittensein - ein Pferd einen
>solcherart unguenstigen Bewegungsablauf
>zeigt. Was er sehen will, ist ein in Uebereinstimmung mit den
>Richtlinien gehendes Pferd,
Das ist ein Widerspruch in sich, das Exterieur der Barocken
ist jahrhunderte alt, ebenso die typischen Bewegungen dieser
Pferde. Die "Richtlinien" jedoch sind relativ jung und
berücksichtigen die Besonderheiten der barocken Pferde nicht.
Dein Beitrag zeigt, weshalb eine ganze Reihe von
Barockpferdefreunde für eigenständige Wettbewerbe plädieren.
Gruß
Wol
>So habe ich das nicht gemeint, sondern mehr im Sinne der
>historischen Entwicklung, in der die "barocken" Pferde durch
>"modernere" Militärpferde mit vergleichsweise kurzen,
>schnellen Schritten abgelöst worden sind.
Sorry, nicht vergleichsweise "kurzen", sondern vergleichsweise
"flachen" Schritten.
Das kommt davon, wenn man sich neben der Arbeit noch an einer
Diskussion beteiligt!
Gruß
Wolfgang
> So habe ich das nicht gemeint, sondern mehr im Sinne der
> historischen Entwicklung, in der die "barocken" Pferde durch
> "modernere" Militärpferde mit vergleichsweise kurzen,
> schnellen Schritten abgelöst worden sind.
Aber das stimmt doch gar nicht. Nicht die Schritte der moderneren Pferde
waren kuerzer, sondern der Pferdekoerper laenger. Der Raumgriff des im
Barocktyp stehenden Pferdes ist sogar eher geringer als der des
Rechteckpferdes.
Dagegen brachte die Wandlung vom Quadrat- zum Rechteckpferd auch eine
Weiterentwicklung der Reitlehre mit sich, in deren Folge der Verlaengerung
der Tritte, der Erweiterung des Rahmens, viel mehr Bedeutung zukam. Sprich:
hier fand eine VERLAENGERUNG der Schritte, nicht eine Entwicklung hin zu
"vergleichsweise kurzen", statt. Weil, ganz nebenbei, der modernere
Pferdetyp hierfuer auch mehr Platz laesst.
So findet sich auch das "Vorwaerts" eines Steinbrecht (womit die Aktivierung
der Hinterhand gemeint ist) in den Klassikern der barocken Reitlehren noch
kaum: dlG als erster "Barockpapst" gesteht da beispielsweise der Reiterhand
noch sehr viel mehr Bedeutung zu und singt das Hohelied nach oben statt nach
vorne gerichteter Bewegung.
Uebrigens waren auch die barocken Pferde "Militaerpferde"; die ganze
Schulreiterei, insbesondere die Schule ueber der Erde, gruendet sich auf
militaerische Einsatzzwecke - von der Versammlung (Wendigkeit im
Schlachtengetuemmel) ueber die Kapriole ("Befreiungsschlag") bis zur Levade
(Pferd als Kugel- resp. Miniefang).
> Das ist ein Widerspruch in sich, das Exterieur der Barocken
> ist jahrhunderte alt, ebenso die typischen Bewegungen dieser
> Pferde. Die "Richtlinien" jedoch sind relativ jung und
> berücksichtigen die Besonderheiten der barocken Pferde nicht.
Im Gegenteil - das ist eine Weiterentwicklung und kein Widerspruch. Die
Lauftechnik des Menschen beispielsweise hat sich doch auch weiterentwickelt;
die Bewegungsablaeufe sind heutzutage - gerade im Sport - anders. Und sie
haben mit der koerperlichen Entwicklung der Athleten Schritt gehalten.
Sollte man nun, nur weil es vor hunderten Jahren auch schon Laeufer gegeben
hat, deren Technik konservieren oder Sonderregeln fuer Laeufer von
mittelalterlichem Koerperbau bzw. Fitness einfuehren?
Das kann's doch nicht sein. In der Tat ist da der Gedanke an eigene
Wettbewerbe (sowohl von Meldelaeufern in Kostuemen des Bauernkrieges, als
auch von Barockpferdedressuren oder gar -springen) naheliegender - aber
nicht, weil das Althergebrachte in diesem Fall so effizient oder gesund
waere. Sondern aus Nostalgie, und um den Stress eines Leistungsvergleichs
mit von vorneherein schlechteren Karten von den Protagonisten zu nehmen.
> Dein Beitrag zeigt, weshalb eine ganze Reihe von
> Barockpferdefreunde für eigenständige Wettbewerbe plädieren.
Sehe ich auch so (s.o.). Sich eigene Wettbewerbe fuer jede Nische zu
definieren, liegt in der Natur des erfindungsreicheren Menschen - bevor der
beispielsweise jahrelang fuer einen Marathon trainiert, fuehrt er lieber die
Spezialdisziplin des - von mir aus - Eierlaufs ein. Warum auch nicht: ihm
spart's Aufwand und Enttaeuschungen, niemand anderem schadet es, und die
Chance, einer der Besten im Eierlauf zu werden, ist angesichts des
vergleichsweise kleinen Konkurrenzfeldes auch groesser.
Uebrigens stehen die meisten Groessen in der Barockpferdeszene wie
Branderup, Hinrichs oder auch v.Neindorff dem Wettbewerbsgedanken an sich
sehr skeptisch gegenueber (Nuno Oliveira hingegen brachte ihm, obwohl selber
nicht aktiv, sehr viel mehr Verstaendnis entgegen). Das macht sie sogar zu
einem wesentlichen Teil aus. Den Wunsch nach eigenen Wettbewerben kann ich
fuer die von mir als solche anerkannte "Art for Art's sake"-Gemeinde deshalb
gar nicht so leicht nachvollziehen - handelt es sich dabei nicht eher um den
jenes kleinen Teils von Reitern, die (vgl. Eierlauf) aufgrund allgemein
schlechterer Chancen auf "Normalpferden" in "Normalpruefungen" ihr heil in
Nischen suchen?
Immerhin kenne ich zufaellig so jemand: zeitlebens voellig erfolglos im
normalen Reiten, dann auf einen Andalusier umgestiegen und damit wenigstens
ein paar Jahre lang auf andere Weise besonderer Aufmerksamkeit gewahr, jetzt
auch damit uninteressant geworden und neuerdings - bemuehte Fuersprecherin
von "Iberer-Spezialpruefungen". Nicht mal ein rassespezifisches Phaenomen -
das gleiche kenn' ich auch von Trakehnerliebhabern... :-)
Dabei sind - um auf die zurueckzukommen - "barockere" Pferde durchaus in der
Lage, in den modernen Disziplinen mitzuhalten. Beim grossen internationalen
Dressurturnier in Aachen bestach "Invasor", der zum Publikumsliebling
avancierte, eher quadratische, Andalusier aus Spanien, neben anderen
Rassegenossen durch hervorragende Rittigkeit - und zwar nach allen Regeln
der Richtlinien. Will heissen, der Reiter konnte problemlos auch kernige
Verstaerkungen herauslassen, seine Wechsel reell nach vorne springen, und
ganz allgemein vor der Konkurrenz der anderen "Richtlinienreiter
und -pferde" bestehen (und noch was: das mit Abstand leistungsfaehigste
Pferd in meinem letzten, immerhin bis knapp M gerittenen, Springkurs war -
ein Andalusier!). Wenn sich ein Reiter um die Umsetzung der Richtlinien
bemueht, profitieren Pferde *jeden* Typs davon - man muss erstere also gar
nicht fuer Barockpferde "ungueltig reden", sondern sich bloss
(buchstaeblich) auf den Hintern setzen und reiten.
> Wenn sich ein Reiter um die Umsetzung der Richtlinien
> bemueht, profitieren Pferde *jeden* Typs davon - man muss erstere also gar
> nicht fuer Barockpferde "ungueltig reden", sondern sich bloss
> (buchstaeblich) auf den Hintern setzen und reiten.
Stimmt. Aber als Lusitanobesizter bin ich mir bewusst dass mein Pferd für einige
Prüfungen 'nicht gemacht ist'. So zb S-Springen. In der Dressur ist er ziemlich
ok, das kommt aber mehr von seinem Körperbau her, weil er eher ein Sporttyp ist.
Ich konnte zu 99% nie erkennen dass ich wegen ihm weniger Punkte bekommen hätte.
Ich war mir auch bewusst dass ich so mit einigen Problemen kämpfen müsste.
IMO soll man sich immer das Pferd anschaffen für das was man damit tun will, und
sich nicht nachher über böse und ungerechte Richter ärgern. Man reitet ja auch
keine Mounted-Games mit 1.70m Trakis.
Pierre
Das stimmt.
>in der die "barocken" Pferde durch
>"modernere" Militärpferde mit vergleichsweise kurzen,
>schnellen Schritten abgelöst worden sind.
nicht richtig. Raumgriff gibt es kaum bei viel aktion. Ergo: Aktion = kurze
Tritte
>Das Reglement der
>Dressurreiterei hat sich aus der Militärreiterei entwickelt
>und berücksichtigt dabei naturgemäß nicht die *anderen*
>Bewegungsabläufe der barocken Pferde.
Das ist nur bedingt richtig. Ziel war es Pferd und Reiter gesund ans Ziel zu
bringen. Und dazu war der Bewegungsablauf der barocken nicht so sehr geeignet.
Er geht bei den Pferden auf die Gelenke und beim Reiter auf die Wirbelsäule.
>>Dem Dressurrichter ist es nun weitgehend egal, aus welchem
>>Grund - Exterieur oder Gerittensein - ein Pferd einen
>>solcherart unguenstigen Bewegungsablauf
>>zeigt.
Das stimmt, er bewertet nur was er sieht.
>Das ist ein Widerspruch in sich, das Exterieur der Barocken
>ist jahrhunderte alt, ebenso die typischen Bewegungen dieser
>Pferde.
Ja, und wurde vom reiter als nicht gut befunden.
>Die "Richtlinien" jedoch sind relativ jung und
>berücksichtigen die Besonderheiten der barocken Pferde nicht.
Und ob. Gerade bei den Militärs wurde akribisch darüber Buch geführt, welches
Pferd wie in erscheinung trat.
>Dein Beitrag zeigt, weshalb eine ganze Reihe von
>Barockpferdefreunde für eigenständige Wettbewerbe plädieren.
Das ist auch ok so. dann immer noch sind es qua exterieur keine Reitpferde.
Auch Dein "kurzer" Jippe hat eine Mords Aktion und eine gerade Hinterhand.
Eindeutige Zeichen für viel Schub und wenig Tragkraft. Es bleiben Zugpferde.
Und ohne Einkreuzung anderer Rassen wird es auch keine andere Hinterhand geben,
woher auch? Und die Aktion ist erwünscht bei Barockpferden, ergo bleiben sie
immer unbequemer als viele andere Rassen.
Apropo: Der mit dem Halbwissen war echt klasse und hat hier zu schallendem
Gelächter geführt :-) Kannst Dir sicher denken warum?
gruß
Norbert
>Apropo: Der mit dem Halbwissen war echt klasse und hat hier
>zu schallendem Gelächter geführt :-) Kannst Dir sicher denken
>warum?
Na klar, weil bei euch viele Leute sitzen, die sich seit Jahren mit
der wechselvollen Geschichte der Friesenzucht intensiv
beschäftigen...
Gruß
Wolfgang
Übrigens: Es ging bei dieser Diskussion nicht darum, welches das
*bequemere* Pferd ist
>Sich eigene Wettbewerbe fuer jede Nische zu
>definieren, liegt in der Natur des erfindungsreicheren Menschen
>- bevor der beispielsweise jahrelang fuer einen Marathon
>trainiert, fuehrt er lieber die Spezialdisziplin des - von mir aus -
>Eierlaufs ein. Warum auch nicht: ihm spart's Aufwand und
>Enttaeuschungen, niemand anderem schadet es, und die
>Chance, einer der Besten im Eierlauf zu werden, ist angesichts
>des vergleichsweise kleinen Konkurrenzfeldes auch groesser.
Ich weiß nicht, wem diese spezielle Form der ungemachschen
Arroganz nützt. Was hat es mit Eierlaufen zu tun, wenn
beispielsweise ein Dressurturnier der Klassen A, L und M *nach
FN-Richtlinien* ausgeschrieben wird mit der Besonderheit
*offen für alle Barockrassen*, und die Teilnehmer von einem
*FN-Richter* nach einheitlichen Grundsätzen benotet werden?
Gruß
Wolfgang
Nicht mit der Friesenzucht, wohl aber mit dem Thema Anatomie von Reitpferden.
Und dieses Wiederum ist rasseübergreifend.
Gruß
Norbert
>Nicht mit der Friesenzucht, wohl aber mit dem Thema
>Anatomie von Reitpferden.
>Und dieses Wiederum ist rasseübergreifend.
Das wiederum ist ein anderes Thema als Deine Behauptung,
Friesen seien generell nur als Zugpferde gezüchtet worden. Diese
Behauptung ist historisch falsch.
Gruß
Wolfgang
>beispielsweise ein Dressurturnier der Klassen A, L und M *nach
>FN-Richtlinien* ausgeschrieben wird mit der Besonderheit
>*offen für alle Barockrassen*, und die Teilnehmer von einem
>*FN-Richter* nach einheitlichen Grundsätzen benotet werden?
Was schließt denn die Barockrassen von im Normalfall von diesen
Prüfungen aus, so daß man sie extra dazu einladen muß? Es war mir
nicht bekannt, daß es da ein Startverbot gibt??? Und die Grundsätze
eines FN-Richters werden sich ja auch nicht ändern, nur weil da
plötzlich Barockpferde vorreiten???
Bea
> Was schließt denn die Barockrassen von im Normalfall von diesen
> Prüfungen aus, so daß man sie extra dazu einladen muß? Es war mir
> nicht bekannt, daß es da ein Startverbot gibt??? Und die Grundsätze
> eines FN-Richters werden sich ja auch nicht ändern, nur weil da
> plötzlich Barockpferde vorreiten???
Man muß sie nicht EXTRA einladen, es wird wohl nur darauf hingewiesen,
daß die Richter wahrscheinlich mehr nach den _Fähigkeiten_ der Pferde
richten.
Du bekommst einen starken Trab sehr viel schwerer (manchmal gar nicht)
mit einem Luso hin als mit einem deutschen Dressurpferd. Es gibt
natürlich Ausnahmen. Aber wir sprechen doch vom normalen Durchschnitt.
So langsam bekomme ich das Gefühl daß einige Leute nicht begreifen
wollen, dass sich die meisten Barockpferde in höheren Dressur- und
Springprüfungen (aber das ist noch was anderes) schwerer tun als halt
das 'deutsche Dressurpferd'. Sie führen die Aufgaben gemäß ihrer
Veranlagerung und Disposition nicht unbedingt schlechter aus, aber es
sieht anderes aus, oft fehlt der Raumgriff im Vergleich zum 'deutschen
Dressurpferd' usw. IMO ist es natürlich daß bei einem Barockpferd,
welches eine natürliche Veranlagerung zur Versammlung, Piaffe usw. hat,
sich der Trab, die Schwebephasen in der Trabverlängerung, ein langer,
ruhiger und raumgreifender Gallop nicht soooo gut entwickelt haben
können. Man kann doch nicht alles haben! Warum gibt es denn zuchtbedingt
und interessenbedingt so viele Pferderassen?
Ubrigens hat Stefan mit seinem Eierlaufvergleich (auch wenn's vielleicht
weh tat) sehr Recht. Ich habe schon oft solche Spezialturniere über mich
ergehen lassen und das Niveau war erschreckend niedrig, so unter dem
Motto: unter den Blinden ist der einaügige König'.
IMO sollen sich Barockpferdereiter nicht verstecken und in Nischen
untergehen. Nur gemeinsam sind wir stark. Und wenn sich Aufgrund der
immens steigenden Beliebtheit von Barockpferden immer mehr Reiter in die
klassische Turnierszene wagen, dann könnten die Richter früher oder
später umdenken und die Pferde mehr nach ihren Fähigkeiten richten.
Pierre, seit Jahren Lusitanoreiter und einziger Vertreter der Lusos im
Turniersport in L
Hm, wir reden aneinander vorbei. Friesen sind schon von Kreuzrittern geritten
worden.
Damals lagen die anforderungen an Pferde etwas anders als heute. Der Großteil
zog irgendwelche Wagen Richtung Jerusalem. Nur wenige Ritter saßen auf Pferden.
Der friese in seiner heutigen Form ist vom Exterieur her ein Zugpferd. Diese
Hinweise(steile Schulter, gerade Kruppe) sind eindeutig und nicht hinweg zu
disskutieren.
Wenn Du mir nun erklärst, wie ich ohne Beikreuzung diese Exterieurmängel(für
ein Reitpferd, nicht für Zugpferd) wegbekomme, bist Du gut. Aber es soll ja
nicht eingekreuzt werden.
Ich mag ja Deine Friesen. Aber deshalb bin ich nicht blind gegenüber
Exterieurmängeln als Reitpferd. Ich mag auch meine Quarter, aber deshalb bleibt
doch, dass mittlerweile so gut wie alle Hunterpferde ein miserabeles Fundament
haben. Nur wenn ich bereit bin, diese Mängel auch zu sehen, bin ich in der Lage
sie zu beseitigen.
Und zu Stefan
Es gibt noch etwas mehr als Deine allerheiligsten Reitregeln der FN. Ich bin
auch für eine gerechte Beurteilung der Pferde nach ihrem Können. Und das geht
nur, wenn man sie getrennt wertet. Ich möchte Deinen Reitelefanten mal sliden,
stoppen und spinen sehen. Da bricht der sich die Beine. Oder ich baue Dir einen
Springparcour für einen Quarter. Sei sicher, Dein Riese räumt den komplett ab.
Pferde sind für eine bestimmte Anforderung gezüchtet worden. Und für diesen
Pferdetyp wurden die Disziplinen zusammengestellt. Und viele davon sind für
andere Rassen(anforderungen) gar nicht relevant.
Gruß
Norbert
> Und zu Stefan
> Es gibt noch etwas mehr als Deine allerheiligsten Reitregeln der FN. Ich
bin
> auch für eine gerechte Beurteilung der Pferde nach ihrem Können. Und das
geht
> nur, wenn man sie getrennt wertet. Ich möchte Deinen Reitelefanten mal
sliden,
> stoppen und spinen sehen. Da bricht der sich die Beine. Oder ich baue Dir
einen
> Springparcour für einen Quarter. Sei sicher, Dein Riese räumt den komplett
ab.
> Pferde sind für eine bestimmte Anforderung gezüchtet worden. Und für
diesen
> Pferdetyp wurden die Disziplinen zusammengestellt. Und viele davon sind
für
> andere Rassen(anforderungen) gar nicht relevant.
> Gruß
> Norbert
hi norbert
absolut richtig!
am einfachsten zu sehen bei trabern.
jedes pferd kann traben, aber du kannst es trainieren wie du willst, es wird
einem trabrennen nie folgen können.
will jemand also trabrennen organisieren für bsp friesen oder freiberger, so
muss er die traber ausschliessen.
deswegen gibt es doch auch galopprennen für araber. die hätten bei den xx
auch null chancen. deswegen muss man über die araberennen auch nicht als
eierrennen lästern. es gibt auch springprüfungen für ponies (nachwuchs!), da
werden die grosspferde ausgeschlossen. innerhalb der ponies gibt es wieder
extra prüfungen für haflinger, fjordies etc..............hat doch alles
seine berechtigung!
also: weswegen keine dressurprüfungen für barockpferde? mit einem
angepassten anforderungs- und bewertungsprofil.
mfg
tendre
Hi Tendre
Habe ich keine Mühe mit. Im Gegenteil. Das ändert jedoch nichts an der
Tatsache, dass das Exterieur eines reitpferdes anders aussehen sollte. Immer im
Hinblick fdarauf, dass Exterieurmängel nun einmal zu erhöhtem Verschleiß bei
Pferden führen. Nicht ohne Grund geht die Warmblutzucht wieder weg von
Reitelefanten.
Gruß
Norbert
hi norbert
> Habe ich keine Mühe mit. Im Gegenteil.
:-)
Das ändert jedoch nichts an der
> Tatsache, dass das Exterieur eines reitpferdes anders aussehen sollte.
Immer im
> Hinblick fdarauf, dass Exterieurmängel nun einmal zu erhöhtem Verschleiß
bei
> Pferden führen.
ich persönlich würde mir einen friesen kaufen, wenn ich bsp.
hochzeitskutschen fahren wollte.
Nicht ohne Grund geht die Warmblutzucht wieder weg von
> Reitelefanten.
alles was in's extreme gezüchtet wird kann nicht mehr laufen oder läuft so
schnell, dass die sehnen nicht mehr halten, der rücken leidet oder sonstwas.
mlg
tendre
> Es gibt noch etwas mehr als Deine allerheiligsten Reitregeln der FN. Ich
bin
> auch für eine gerechte Beurteilung der Pferde nach ihrem Können. Und das
geht
> nur, wenn man sie getrennt wertet.
Da sind die Grenzen fliessend. Es gibt mehr oder minder rasse-, eher sogar
exterieurspezifische, Disziplinen. Ein hoher Grad der Spezialisierung
erfordert getrennte Wettbewerbe, die automatisch auch eine getrennte Wertung
nach sich ziehen. Bestimmte Westerndiszplinen beispielsweise sind fuer
Pferde mit deutlich laengeren Gliedmassen und hoeherem Gewicht schlicht
gesundheitlich nicht zumutbar, weil die Hebelkraefte zu gross werden - das
koennen sie gar nicht vollstaendig durch gezieltes Training ausgleichen.
Andere jedoch - und die Dressur, gerade in den eher "Abfragen der
Grundausbildung" zu nennenden Einstiegsklassen, an denen sich die Gemueter
am ehesten erhitzen, ist dafuer DAS Paradebeispiel - gestatten das
Ueberwinden der Rasseschranken durch gezielte Arbeit. Erfolgreiche Pferde
auch vermeintlich benachteiligter Rassen beweisen dies durch objektiv gute
Leistung. Ich kenne solche "Dressurfriesen" (aber auch "Dressurquarter" und
einen "Springpaint"...), und die zeigen dann eben auch einen ordentlich
verlaengerten Tritt - da hat der Reiter gut gearbeitet, statt auf eine
Sonderbewertung zu hoffen. Es geht schon, wenn man nur will.
Deshalb haengt es von der Disziplin selbst ab, inwiefern eine
Spezialisierung der Bewertung erforderlich ist. Massgeblich hierfuer sollten
aber nur gesundheitliche Gruende, und nicht der Wunsch nach leichterer
Anerkennung dank eines einen verkleinerten Teilnehmerkreises, sein. Wenn ein
Handicap durch Training oder Engagement ueberwunden werden KANN, bedarf es
keiner Spezialpruefungen oder -wertungen - je nach den Umstaenden winkt ja
hierfuer auch ein zusaetzlicher Lohn (...den auch der Barockpferdereiter,
der in einer Dressur reuessiert, selbstverstaendlich einstreicht: der wertet
seine Schleife auch mit einem "und das gegen die Dressurspezialisten" noch
mal zusaetzlich auf.).
Ich muss mich auch jedes Wochenende gegen Junioren durchsetzen, von deren
Moeglichkeiten ich nur traeumen kann. Die auf Luxustransporter, eigenen
Betreuerstab, einen ganzen Schwung von Spitzenpferden und einen vom
Broetchenverdienen unbelasteten Trainingsalltag aufbauen duerfen. Soll ich
deshalb - denn hier gibt's genauso wie bei den Pferden auch per se
Benachteiligte - nach Richtern plaerren, die Teilnehmern mit Normalberuf,
ohne Turnierhelfer, mit einem einzelnen Pferd, Trainingsmoeglichkeit nur
abends in der vollbesetzten Halle und Woche fuer Woche selbst
zusammengeflicktem Fuhrpark Bonuspunkte einraeumen - weil die armen Kerle
doch sooo benachteiligt sind?
Die Antwort lautet, selbstredend, "nein" - es zwingt mich ja keiner dazu.
Und wenn ich trotzdem siege (was ausreichend oft vorkommt), sonne ich mich
besonders gerne im Wissen, dass man auch unter schwereren Startbedingungen
halbwegs mithalten kann. Man muss halt mehr, manchmal viel mehr, dafuer
bringen - aber dafuer gibt's auch mehr Anerkennung. So ist der Sport.
Versuche, Sportler (gleichwohl menschliche wie vierbeinige) trotz
unterschiedlicher Faehigkeiten unter allen Umstaenden in den gleichen
Wettbewerb zu quetschen, UND dabei eine kuenstliche Chancengleichheit zu
fabrizieren, finden sich vorwiegend in zwei Bereichen: wo es um richtiges
Geld geht, und wo der Sport nur Vorwand fuer ganz anderes, beispielsweise
gesellschaftliche Kontakte, ist.
Ein Beispiel fuer ersteres ist der Pferderennsport, bei dem sich die
menschliche Einflussnahme auf die Erfolgschancen im Beruf des Handicappers
niederschlaegt. So ein Witz: einem staerkeren "Athleten" ein paar Pfund mehr
draufzupacken, bloss damit den Zockern ihr Gluecksspielchen erhalten bleibt.
Fakt ist schlicht und einfach, dass das eine Pferd schneller als das andere
ist - und damit hat es auch verdient, Sieger zu sein (glaub' nicht, dass
Pferde das nicht ganz genau mitbekommen, wenn sie gewonnen haben).
Und das Paradebeispiel fuer das zweite ist das Golfspiel (das ich als Sport,
jedenfalls als Wettkampfsport, sowieso nicht fuer voll nehmen kann). Auch da
wird dem besseren Spieler ein Handicap angerechnet, damit schlechtere gegen
ihn spielen - und "siegen" - koennen. So ein "Schmarrn": wenn letztere
Erfolg haben wollen, sollen sie entweder mindestens gleich gut spielen
lernen, oder nur gegen Spieler gleicher Leistungsklasse antreten.
> Ich möchte Deinen Reitelefanten mal sliden,
> stoppen und spinen sehen. Da bricht der sich die Beine. Oder ich baue Dir
einen
> Springparcour für einen Quarter. Sei sicher, Dein Riese räumt den komplett
ab.
Da muss man unterscheiden. Ersteres gehoert ja wirklich zu einer speziellen
Disziplin, fuer die ich kein Interesse aufbringe (BTW auch aus
gesundheitlichen Erwaegungen heraus), und fuer die mein Pferd nicht gezogen
bzw. ausgebildet wurde.
Kaeme ich allerdings auf die skurrile Idee, trotzdem mit einem solcherart
ungeeigneten Pferd hier anzutreten, so wuerde ich weder nach einem "Slide-,
Stop- und Spin-Wettkampf nur fuer grosse Warmblueter" rufen, noch im
"Normalwettbewerb" eine besonders ruecksichtsvolle Bewertung meiner
Darbietung verlangen. Ersteres waere laecherlich, und letzteres den anderen
Teilnehmern gegenueber unfair.
Was den Springparcours angeht, unterschaetzt Du hingegen mit ziemlicher
Sicherheit das Bewegungsspektrum eines gut gerittenen Pferdes. Bestimmt
raeumt der eine oder andere Warmblueter einen Parcours mit kleineren
Distanzen und/oder engeren Wegen, wie sie Dir wohl vorschweben, "komplett
ab" - ob *meine* das trotz ihrer Groesse ebenfalls tun, muesste sich erst
mal zeigen. Du machst Dir vermutlich keine rechte Vorstellung davon, wie
rittig Sportpferde in den vorderen Leistungsraengen sein koennen...
Ob ich einem Pferd allerdings extrem unpassende Distanzen zumuten wuerde,
steht auf einem anderen Blatt. Wenn Du ein In-Out mit zwei statt dreieinhalb
Metern Abstand baust, weil die viel kleineren Quarter dazwischen noch
auffussen koennen, werde ich es womoeglich nicht als solches zu springen
versuchen - aber als zwei Meter tiefer und zwangslaeufig ziemlich flacher
Oxer (fairerweise mit einem Blickfang fuer das Pferd dazwischen) schreckt's
mich wenig <g>. Und alles andere, was Dir so an Abstaenden und Wenderadien
einfallen koennte, reite ich Dir, dann halt ueber den entsprechend
regulierten Galoppsprung, aller Wahrscheinlichkeit nach problemlos durch.
BTW: mir hat mal einer demonstrieren wollen, dass er mit einem
"Westernpferd" Unmoegliches vollbringen kann. Der hetzte ueber einen flachen
Gymnastiksprung, drehte ein paar Pferdelaengen danach eine Art Spin, und kam
zurueck. Nun gut: ich pariere halt in der gleichen Entfernung zum Halten
durch, mache eine Hinterhandwendung, und galoppiere aus dem Halten wieder an
(im wirklichen Leben wuerde ich das Hindernis schraeg springen und ueber
eine enge Dreiviertelvolte zurueckkommen, aber hier ging's ums Prinzip).
Allerdings habe ich mein Pferd so unter Spannung, und mit soviel Vermoegen,
dass es diese Nummer auch mit drei Galoppspruengen Distanz vom Wende- bzw.
Haltepunkt ueber einen M-Endmass-Oxer schafft (genauso vor drei Wochen auf
einem real existierenden Turnier im M-Stechen gezeigt). Und da kommt der
"Schnellwender" trotz Spin und Cowboyhut selbst beim einmaligen Anreiten auf
beliebigem Weg bestenfalls untendrunter durch...
>Wir reden aneinander vorbei
Stimmt, wobei Du den Fehler machst, die Jahrhunderte alte
Geschichte des Friesen und seine vielseitige Verwendung auf die
landwirtschaftliche Periode zu reduzieren, die es vor allem um
1950/60 gegeben hat. Da überlebte der vom Aussterben bedrohte
Friese in seiner landwirtschaftlichen Nische. Dennoch gibt es in
alten Linien noch das "Leistungsblut", das seit einigen Jahren
unter dem Stichwort "Modernisierung der Rasse" behutsam
bevorzugt wird.
>Der friese in seiner heutigen Form
Ein Vorteil des Friesen in seiner heutigen Form ist, dass es *den*
Friesen in seiner heutigen Form nicht gibt. Allein vom Typ her
gibt es drei Varianten von schwer bis leicht. Alle Typen
allerdings mit allen typischen Friesenmerkmalen.
>ist vom Exterieur her ein Zugpferd. Diese Hinweise(steile
>Schulter, gerade Kruppe) sind eindeutig und nicht hinweg zu
>disskutieren.
Aus dem Exterieur-Index: "Durch seine lange *schräge* Schulter
ist das Friesenpferd auch zu einem guten Raumgriff fähig". Zitat
Ende (Dazu gibt es übrigens sehr schöne Fotos von Reit-Friesen)
In der erwünschten schrägen Schulter liegt übrigens auch ein
Grund dafür, dass der *zu kurze* Friese nicht erwünscht ist,
weil ein zu kurzer Rücken häufig mit einer zu steilen Schulter
einhergeht.
Aus dem Exterieur-Index: "Die Kruppe ist leicht *abfallend*,
rund und leicht gespalten mit tief angesetztem Schweif."
Ein weitere Vorteil der Friesenzucht im FPS, dass es für fast alle
zuchtrelevanten Faktoren Statistiken gibt. So sind auch die
Vererbungstendenzen jedes Hengstes bekannt. Ich habe mir in
diesem Jahr Feitse pref. unter anderem deshalb ausgesucht, weil
bei ihm die Tendenzen in Richtung kurzer Rücken, schräge
Schulter und raumgreifende Gänge geht.
>Ich mag ja Deine Friesen.
:-)
>Aber deshalb bin ich nicht blind gegenüber
>Exterieurmängeln als Reitpferd.
Ich weiß nicht so recht ob es korrekt ist, ein Pferd mit
ausgesprochenem Talant zu Piaffe und Passage sowie für die
weiteren Lektionen der Hohen Schule mit dem Begriff
"Exterieurmängel als Reitpferd" zu belegen. Ebenso ddürfte der
bei Friesen so beeindruckende "Spanische Schritt" bei einem
Pferd mit zu steiler Schulter kaum möglich sein.
Aber ich will daraus keinen neuerlichen Religionskrieg machen,
zumal inzwischen einige dieser "Kutsch- und Zugpferde" in
Reit-Dressuren der Klasse S gesehen worden sind. Offensichtlich
müssen es recht begabte "Kutschpferde" sein :-)
Vielleicht verführt das besondere Erscheinungsbild des Friesen
aber auch zu einer optischen Täuschung, denn wenn man die
Hufabdrücke betrachtet, wird man feststellen, dass der gute
Friese enorm weit unter tritt, mein reiterlich noch nicht
ausgebildeter "Robyn" beispielweise fußt mit der Hinterhand
deutlich vor der Vorhand auf. Das ist es doch, was wir von einem
Reitpferd verlangen, und auch das spricht nach meiner Meinung
nicht für "Exterieurmängel als Reitpferd".
>Was schließt denn die Barockrassen von im Normalfall von
>diesen Prüfungen aus,
Natürlich nichts,
es geht eher um die Frage, ob Friesen noch gerecht bewertet
werden können, wenn ein Richter die friesentypische Art der
Bewegung als "fehlerhaft" ansieht.
>Dem Dressurrichter ist es nun weitgehend egal, aus welchem Grund - Exterieur
>oder Gerittensein - ein Pferd einen solcherart unguenstigen Bewegungsablauf
>zeigt. Was er sehen will, ist ein in Uebereinstimmung mit den Richtlinien
>gehendes Pferd, dessen Gerittensein den "Verschleissminderungsgedanken" von
>HdV & Co. widerspiegelt - also eines, das in seiner Normalbewegung bei
>moeglichst viel Bodengewinn moeglichst wenig Gelenkbelastung erfaehrt. Weder
>der barocke "Hochtreter", noch der ausdruckslose "Wuseler" entsprechen
>diesem Ideal und werden deshalb gleichermassen schlechter bewertet - es
>handelt sich also keinesfalls um eine einseitige oder unbegruendete
>"Friesen-Diskriminierung" im Turniersport...
Die alte Debatte "was ist besser"...
Ich bezweifle dass jeder (Klassisch-) Reiter einverstanden ist "effizienten
Gang" mit Bodengewinn gleichzusetzen, obwohl ich mich persönlich damit durchaus
anfreunden kann. Ich verstehe aber nicht aus welchem Beweggrund der Dressurreiter
mit möglichst wenigen Tritten über die Diagonale kommen will, denn üblicherweise
sind das nicht dieselben Leute die danach 80km Strecke reiten wollen. Ich selber
tue dies gelegentlich und würde den extrem raumgreifenden Trab dazu dennoch nicht
benutzen, denn er ist weder kraftsparend noch schont er die Beine besonders.
Genausowenig würde ich mein Auto im 2.Gang über die Autobahn jagen. Ein ruhig
gerittener Canter ist besser und wird von den meisten Pferden auch vorgezogen,
sicher nicht zufällig.
Die Frage "was verschleisst stärker", starke Knieaktion ("Stampfen/ Strampeln")
oder langes Schweben mit harten Landen auf den Trachten, finde ich auch
unerquicklich, denn jeder wird behaupten dass seine Art zu reiten besser ist.
Aber wahrscheinlich werden nur unterschiedliche Teile belastet oder verschlissen,
nämlich Fesselträger oder Hufrolle/ Trachten. In jedem Fall unerfreulich. Extreme
Gänge sind immer verschleißend, deshalb finde ich es eigentlich nicht besonders
gut sie in Prüfungen zu verlangen, auch wenn sie einen Leistungsbeweis darstellen
mögen. Denn damit wächst die Gefahr dass ihr Training übertrieben wird. Hinzu
kommt noch die Versuchung das Bewegungstier Pferd unphysiologisch lang
stehenzulassen und dabei zu überfüttern, damit dessen Bewegungen nachher umso
spektakulärer aussehen. Das kann nicht gesund sein auf Dauer. Die Gänge gründlich
auszubilden, aber dann die ruhigen mittleren vorwiegend zu reiten, finde ich den
gesünderen Ansatz. Ob es immer gelingt dieses Maß zu treffen, oder man nicht doch
"zuwenig Dressur" macht (oder wie Du es vielleicht vorziehst zu formulieren "daß
ich das einfach als bequemen Vorwand benutze weil ich einfach zu faul bin mein
Pferd anständig zu reiten") weiß ich auch nicht - ich bemühe mich soweit ich
kann. Ganz sicher tun das andere auch, und erfinden nicht einfach Wettbewerbe
weil ihnen die FN/ LPO-LP'en "zu schwer" sind... ein Vergleich mit Eierlaufen
würde ich, wenn ich Barockpferdereiter wäre, als doch etwas verächtlich
empfinden, um nicht zu sagen arrogant und herrenreiterhaft...
Das spektakuläre Schießen über die Diagonale mit möglichst wenig Tritten ist
auch nichts anderes als "Reiten zur Show", und ich zweifle stark ob dies
grundsätzlich pferdegerecht ist, wie Du es darstellst. Nix "Weiterentwicklung der
Reitkunst", sondern eine Adaption auf den heute verwendeten Sportpferdetyp, und
abhängig vom Geschmack des Publikums. Ist ja nichts schlechtes. Aber von der
Zielsetzung der Militärreiterei "Effizient-zweckmäßig-schonend" hat es sich lange
(mindestens seit ca. 1930) verabschiedet. Deren Pferde waren ja auch noch
kleiner, und kompakter. Ich neige mehr und mehr der Ansicht zu daß gutes Reiten
eher unspektakulär und unauffällig ist, und durch ein Vergleichs-Prüfungssystem
dieses herauszufinden ein unlösbares Dilemma darstellt, und darum nicht
überbetont werden sollte.
(..Entschuldigung, ich wollte eigentlich nicht schon wieder philosophieren ;-)
Gruß Frank
hi stefan
>
> Ein Beispiel fuer ersteres ist der Pferderennsport, bei dem sich die
> menschliche Einflussnahme auf die Erfolgschancen im Beruf des Handicappers
> niederschlaegt. So ein Witz: einem staerkeren "Athleten" ein paar Pfund
mehr
> draufzupacken, bloss damit den Zockern ihr Gluecksspielchen erhalten
bleibt.
> Fakt ist schlicht und einfach, dass das eine Pferd schneller als das
andere
> ist - und damit hat es auch verdient, Sieger zu sein
auch oder gerade du solltest nicht über sachen schreiben, die du
offensichtlich nicht verstanden hast.
ich schätze deine dressurbeiträge, lese sie gerne und lerne dabei. lass den
rennsport aussen vor.
mfg
tendre
btw: bitte keinen streit und kein 20 mb posting als antwort. danke:-)
hallo edith und wolfgang,
>>. In den Hinterköpfen mancher
> Altgedienter steckt immer noch das Vorurteil, die Barockpferde
> gehören in den Zirkus und nicht auf den Turnierplatz.
so einen richter kennen wir auch, er wird vermutlich nicht mehr als richter
eingeladen werden, weil es zu viel ärger gegeben hat. die teilnehmer treten
einfach in den bewerben, wo er richtet, nicht mehr an. da dies nicht der
zweck eines turniers sein kann, wird sich die sache von selbst erledigen.
gruss,
reinhild
Wenn das so offensichtlich ist, kannst Du mir bestimmt erklaeren, WAS ich da
Deiner Ansicht nach nicht verstanden habe - jedenfalls bevor Du mir den Mund
zu verbieten versuchst.
BTW: einem solchen Versuch ein "bitte keinen Streit, und liebe Gruesse"
folgen zu lassen sieht uebrigens auch etwas seltsam aus - ich schleich' mich
auch nicht von hinten an Dich ran, geb' Dir einen Tritt in den Hintern und
stehe, wenn Du Dich umdrehst, mit einem lieben Laecheln und den Worten "lass
uns alle liebe Freunde sein, ich bin doch so harmoniebeduerftig" auf den
Lippen vor Dir...
Aber bevor Du hierzu mit Ausfuehrungen zu Wesen und Zielsetzung eines
Pferderennens beginnst, vergiss bitte nicht, dass ich meine Aussage in einem
Zusammenhang getroffen habe: naemlich als Beispiel dafuer, wie eine
wettbewerbstypische Qualifizierung (Sieger oder nicht) von aussen verzerrt
werden kann. Ob es hierfuer Gruende gibt, ob man diese akzeptieren muss,
traegt nichts zur Sache bei - das Beispiel zeigt lediglich, dass eine
Verzerrung der Wettkampfbedingungen sowieso keine Aussage ueber die
tatsaechlichen Verhaeltnisse mehr ermoeglicht, und damit den Wettbewerb
seines Sinnes beraubt. Egal in welchem Sport. Sobald derartiges geschieht,
treten die Kontrahenten nur noch fuer Aussenstehende an, fuehren aber keinen
reellen Wettstreit mehr durch.
> Ich bezweifle dass jeder (Klassisch-) Reiter einverstanden ist
"effizienten
> Gang" mit Bodengewinn gleichzusetzen, obwohl ich mich persönlich damit
durchaus
> anfreunden kann. Ich verstehe aber nicht aus welchem Beweggrund der
Dressurreiter
> mit möglichst wenigen Tritten über die Diagonale kommen will, denn
üblicherweise
> sind das nicht dieselben Leute die danach 80km Strecke reiten wollen.
Der Dressurreiter reduziert sein Ziel doch nicht darauf, mit moeglich
wenigen Tritten ueber die Diagonale kommen. Waere dem so, wuerde eine
Dressuraufgabe nur aus Verstaerkungen bestehen.
Worauf er Wert legt, ist ein ordentlicher Raumgriff resp. Bodengewinn
bereits in ganz normalen Grundgangarten, die ja auch bezeichnenderweise
Arbeitstrab bzw. -galopp heissen. Die Verstaerkungen stehen als Mittel- oder
starker Trab/Galopp gleich in zwei Stufen darueber. Abgefragt wird hierbei
vor allem das Mass, in dem das Gangmass durch die reiterliche Einwirkung bei
gleichem Takt veraendert werden kann - mithin u.a. die Anlehnung und
Rittigkeit. Gerade wenn das Mittelding "Arbeitsgangart" als Ausgangspunkt
genommen wird und geritten werden kann, sagt die Groesse des Spektrums
zwischen Versammlung und Verstaerkung etwas ueber den Einfluss des Reiters
auf die Gangarten des Pferdes aus; die maximale Schrittweite hingegen haengt
ja schon mal von der Pferdegroesse ab und kann somit gar nicht als
Verschleisskriterium o.ae. hergenommen werden.
Im Arbeitstrab beispielsweise will der Dressurrichter ein in etwa bei der
Spur des Vorderfusses aufsetzendes Hinterbein sehen. Sofern hierzu noch
weder eine besondere Absenkung der Hinterhand erforderlich ist, noch eine
verlaengerte Schwebephase eintritt, stellt das gleichzeitig auch den in
Sachen Fortbewegung effizientesten Trab dar.
Das "weitere" Treten in der Trabverstaerkung wird ja ueberhaupt erst dadurch
moeglich, dass die Pferdeschulter etwas mehr nach oben "arbeitet" und sich
das ganze Pferd vermehrt vom Boden abstoesst - andernfalls muesste es sich
in die eigenen Vorderbeine treten. Damit jedoch wird das Verhaeltnis von
Aufwand und Wirkung (=Bodengewinn) unguenstiger - niemand wird daher
Verstaerkungen als besonders effizientes oder auch nur verschleissarmes
Gehen verstehen wollen.
Das Dressurpferd ist, sozusagen, dem Zehnkaempfer vergleichbar, in dessen
Programm sich sowohl Sprints, aber auch Ausdauer- und Kraftleistungen finden
(als Analogien zu Verstaerkung, Arbeitsgangarten und Versammlung - uebrigens
geht in beiden Beispielen der optimalen Vorwaertsentfaltung starke
Versammlung voraus: beim aus der Kauerstellung losschnellenden Sprinter
genauso wie beim vor der reellen Verstaerkung die Hinterhand deutlich
absenkenden Dressurpferd). Er, der Zehnkaempfer, wird mit Sicherheit nicht
behaupten wollen, "Arbeitsstrecken" im Sprint zurueckzulegen sei besonders
effizient oder gesund - aber er wird ein ordentliches Schrittmass beim
Mittelstreckenlauf vorweisen koennen...
Um auf Deine Frage zurueckzukommen, so es eine solche war: der Dressurreiter
will die stark gerittene Diagonale als Masstab fuer die antrainierte
Maximalkraft und die Bereitwilligkeit des Pferdes, diese jederzeit
punktgenau zur Verfuegung zu stellen, verstanden wissen. Er will keineswegs
so 80 oder auch nur einen Kilometer reiten.
> Aber wahrscheinlich werden nur unterschiedliche Teile belastet oder
verschlissen,
> nämlich Fesselträger oder Hufrolle/ Trachten. In jedem Fall unerfreulich.
Extreme
> Gänge sind immer verschleißend, deshalb finde ich es eigentlich nicht
besonders
> gut sie in Prüfungen zu verlangen, auch wenn sie einen Leistungsbeweis
darstellen
> mögen.
Dann darf es ueberhaupt keine Sportarten ausser Dauerwandern oder so geben.
Denn im Leistungsbereich sind alle Bewegungen gegenueber dem untrainierten
Zustand "extrem". Deshalb trainiert man sie ja und fordert sie nicht einfach
so.
> Denn damit wächst die Gefahr dass ihr Training übertrieben wird.
Das gilt auch fuer das ersatzweise Training von Ausdauerleistungen, welches
durch unvernuenftige Menschen ebenfalls uebertrieben werden kann. Die
Teildisziplin, die Einzellektion, ist hierfuer nicht verantwortlich - der im
sportlichen Sinne unreife Mensch ist es.
> Hinzu kommt noch die Versuchung das Bewegungstier Pferd unphysiologisch
lang
> stehenzulassen und dabei zu überfüttern, damit dessen Bewegungen nachher
umso
> spektakulärer aussehen. Das kann nicht gesund sein auf Dauer.
Mit Sicherheit nicht. Aber mit Gaengen, die durch Stehenlassen und
Ueberfuettern spektakulaer aussehen, ist auch kein Blumentopf zu gewinnen -
gleichzeitig werden die Pferde ja auch verspannt und unrittig. Taktfehler
und Anlehnungsverluste verhindern so bereits im Ansatz, dass sich ein
Dressurrichter die "tollen Gaenge" ueberhaupt noch anschaut...
> Das spektakuläre Schießen über die Diagonale mit möglichst wenig Tritten
ist
> auch nichts anderes als "Reiten zur Show", und ich zweifle stark ob dies
> grundsätzlich pferdegerecht ist, wie Du es darstellst.
Das ist, wie gesagt, ein Missverstaendnis. In den Richtlinien steht
nirgendwo, dass das gerittene Pferd andauernd spektakulaer ueber die
Diagonale zu schiessen habe - es soll lediglich hierzu wie zu allem anderen
jederzeit bereit und in der Lage sein, was durch solche Lektionen
ueberprueft wird. Die "Pferdegerechtigkeit" der Richtlinien zeigt sich eher
in deren Zielsetzung, ein effizientes Gangmass in den Arbeitsgaengen bei
gleichzeitig losgelassenem Pferd zur Grundlage zu machen, und hieraus per
fortgeschrittener Gymnastizierung ein moeglichst vielseitiges Spektrum an
darueberhinausgehenden Bewegungen zu ermoeglichen.
hi stefan
so gestresst oder fiel dir keine passende anrede ein?
> Wenn das so offensichtlich ist, kannst Du mir bestimmt erklaeren, WAS ich
da
> Deiner Ansicht nach nicht verstanden habe - jedenfalls bevor Du mir den
Mund
> zu verbieten versuchst.
nene, den mund verbiete ich dir bestimmt nicht, wie auch?
ich fand es nur schade, dass ein mann mit deinem wissen sich auf einem
gebiet zu aussagen hinreissen lässt, das er offensichtlich nicht versteht.
>
> BTW: einem solchen Versuch ein "bitte keinen Streit, und liebe Gruesse"
> folgen zu lassen sieht uebrigens auch etwas seltsam aus - ich schleich'
mich
> auch nicht von hinten an Dich ran, geb' Dir einen Tritt in den Hintern und
> stehe, wenn Du Dich umdrehst, mit einem lieben Laecheln und den Worten
"lass
> uns alle liebe Freunde sein, ich bin doch so harmoniebeduerftig" auf den
> Lippen vor Dir...
lach............es war eben kein tritt in deinen hintern sondern ein klapps
auf die schulter.....so unter ng freunden:-)
du hast in deinem stress die bussis vergessen zu erwähnen:-)
>
> Aber bevor Du hierzu mit Ausfuehrungen zu Wesen und Zielsetzung eines
> Pferderennens beginnst, vergiss bitte nicht, dass ich meine Aussage in
einem
> Zusammenhang getroffen habe: naemlich als Beispiel dafuer, wie eine
> wettbewerbstypische Qualifizierung (Sieger oder nicht) von aussen verzerrt
> werden kann. Ob es hierfuer Gruende gibt, ob man diese akzeptieren muss,
> traegt nichts zur Sache bei - das Beispiel zeigt lediglich, dass eine
> Verzerrung der Wettkampfbedingungen sowieso keine Aussage ueber die
> tatsaechlichen Verhaeltnisse mehr ermoeglicht, und damit den Wettbewerb
> seines Sinnes beraubt.
dem ist eben nicht so. da die pferderennen zur auslese für die zucht dienen
hilft das getrage gewicht mit, die leistung eines pferdes einzustufen.
ein rennpferd läuft nur wenige rennen im jahr und kann über das
handicapgewicht mit anderen, mit denen es nie zusammenlief, verglichen
werden.
im übrigen sind handicaprennen eh für die schlechteren pferde und dienen
auch dazu, jedem pferd zu ermöglichen, etwas an seinen sehr teuren unterhalt
zu verdienen. mit dem wetter..............wie von dir gesagt............hat
das rein gar nichts zu tun!
die meisten rennen sind sogenannte altersgewichtsrennen, wo kein
handicapper, sondern die rennausschreibung das gewicht bestimmt.
in den guten rennen, den klassischen, tragen alle pferde eh dasselbe
gewicht, mit ausnahme der stuten, die 1,5 kg weniger tragen müssen, wenn das
rennen für hengste und stuten ist. das alles nur als kleine ergänzung. der
rennsport ist etwas differenzierter als handicap und wetter.............
Egal in welchem Sport. Sobald derartiges geschieht,
> treten die Kontrahenten nur noch fuer Aussenstehende an, fuehren aber
keinen
> reellen Wettstreit mehr durch.
aber sicher doch.
du hast geschrieben, wie ein barockreiter seine schleife aufwerten kann,
indem er dressurpferde der modernen art schlug. genauso kann ein
pferdebesitzer einen sieg mit mehrgewicht aufgewertet sehen. und wie gesagt:
handicaprennen sind nur ein kleiner teil und für die eh schon schwächeren
pferde.
liebe grüsse
tendre
> "Die Intelligenz auf der Erde ist eine Konstante. Nur die Bevoelkerung
> waechst..."
in der tat! die menschen werden immer wie grösser:-)
>Der Dressurreiter reduziert sein Ziel doch nicht darauf, mit moeglich
>wenigen Tritten ueber die Diagonale kommen. Waere dem so, wuerde eine
>Dressuraufgabe nur aus Verstaerkungen bestehen.
Das ist mir bewusst. Aber auch dass Richter Tritte zählen auf der erwähnten
Diagonale, und die Verstärkungen zu einem Hauptkriterium gemacht worden sind. Und
da können Friesen und Andalousier eben nicht mit dem in die Länge gezüchteten
deutschen Sportreitpferd mithalten, das dafür auf kurzer Basis weniger glänzt und
oft gezwungen und verkrampft wirkt.
>
>Worauf er Wert legt, ist ein ordentlicher Raumgriff resp. Bodengewinn
>bereits in ganz normalen Grundgangarten, die ja auch bezeichnenderweise
>Arbeitstrab bzw. -galopp heissen.
...Darauf legt auch der an "ordentlichem" Reiten interessierte Geländereiter
höchsten Wert. Und das gilt auch für den (Viertakt-) Schritt.
>Die Verstaerkungen stehen als Mittel- oder
>starker Trab/Galopp gleich in zwei Stufen darueber. Abgefragt wird hierbei
>vor allem das Mass, in dem das Gangmass durch die reiterliche Einwirkung bei
>gleichem Takt veraendert werden kann
Takt im Sinne einer unveränderten Schrittfolge ist ästhetisch schön und
erstrebenswert, taugt aber m.E. nur als Maß der Rittigkeit wenn gleichartige
Pferde verglichen werden. Je größer das Pferd, desto lieber bewegt es sich in
klarem Takt. Einige werden damit geboren, andere legen zeitlebens keinen
gesteigerten Wert darauf (was für den Reiter unbequemer ist, keine Frage). Ich
bin mir aber nicht sicher welches die geistig, motorisch und reflexiv flexibleren
Typen sind. Es gibt welche die treten lieber auf einen Felsbrocken und vertreten
sich das Bein als einen Zwischenschritt einzulegen. Möglicherweise ist der
Vergleich mit dem Menschen (Fließbandarbeit) gar nicht so weit hergeholt.
> - mithin u.a. die Anlehnung und
>Rittigkeit. Gerade wenn das Mittelding "Arbeitsgangart" als Ausgangspunkt
>genommen wird und geritten werden kann, sagt die Groesse des Spektrums
>zwischen Versammlung und Verstaerkung etwas ueber den Einfluss des Reiters
>auf die Gangarten des Pferdes aus
Ganz recht. Deshalb lasse auch ich meine Pferde manchmal "schweben"...
>Das "weitere" Treten in der Trabverstaerkung wird ja ueberhaupt erst dadurch
>moeglich, dass die Pferdeschulter etwas mehr nach oben "arbeitet" und sich
>das ganze Pferd vermehrt vom Boden abstoesst - andernfalls muesste es sich
>in die eigenen Vorderbeine treten. Damit jedoch wird das Verhaeltnis von
>Aufwand und Wirkung (=Bodengewinn) unguenstiger - niemand wird daher
>Verstaerkungen als besonders effizientes oder auch nur verschleissarmes
>Gehen verstehen wollen.
Du würdest Dich wundern wenn Du manche Distanzreiter sehen würdest... ich gebe
aber zu dass auch ich in der Beziehung früher übertrieben habe, und diebische
Freude hatte 20cm grössere Pferde im Trab abzuhängen, und ihre Reiter schlecht
aussehen zu lassen...
>> Aber wahrscheinlich werden nur unterschiedliche Teile belastet oder
>verschlissen,
>> nämlich Fesselträger oder Hufrolle/ Trachten. In jedem Fall unerfreulich.
>Extreme
>> Gänge sind immer verschleißend, deshalb finde ich es eigentlich nicht
>besonders
>> gut sie in Prüfungen zu verlangen, auch wenn sie einen Leistungsbeweis
>darstellen
>> mögen.
>
>Dann darf es ueberhaupt keine Sportarten ausser Dauerwandern oder so geben.
>Denn im Leistungsbereich sind alle Bewegungen gegenueber dem untrainierten
>Zustand "extrem". Deshalb trainiert man sie ja und fordert sie nicht einfach
>so.
Ja mit dem "Dauerwandern" habe ich in der Tat die wenigsten "ethischen" Probleme
...;-)
Doch es darf sie geben, aber man muss sich als Reiter immer bewußt sein, das man
(trotz allen "Trainings") eigentlich etwas unnatürliches fordert, was Mutter
Natur dem Pferd nicht ins Pflichtenheft geschrieben hat, und den möglicherweise
fatalen Konsequenzen.
Und dann sollte es gelingen, zu differenzieren zwischen solchen Anforderungen die
der Natur mehr oder weniger fremd sind. Bei ersteren ist ein stärkerer Argwohn im
Hinblick auf hässliche Gesundheitsfolgen angebracht - bei letzteren weniger, aber
immer noch mehr als keine...
>
>> Denn damit wächst die Gefahr dass ihr Training übertrieben wird.
>
>Das gilt auch fuer das ersatzweise Training von Ausdauerleistungen, welches
>durch unvernuenftige Menschen ebenfalls uebertrieben werden kann.
Ganz zweifellos. Auch mit Distanzleistungen kann dem Pferd geschadet, es sogar
verschlissen werden. Sogar mit Wanderreiten im Schritt. Besonders wenn es sich um
unerfahrene oder idiotische Reiter handelt. Aber Wanderreiten im Schritt ist dem
"Pflichtenheft" des Pferdes näher, und deshalb macht man es nicht so schnell
kaputt, selbst wenn sich einer Mühe geben würde. (und wenn, dann wird vielleicht
nur der Rücken unbrauchbar und nicht die Beine)
Galopprennen oder Springen von Häusern ist etwas anderes, weil das Pferd von
Natur aus keine höheren Hindernisse springt, oder im höchsten Tempo länger als
einige dutzend Meter galoppiert (schon gar nicht mit Reiter)...
>Die Teildisziplin, die Einzellektion, ist hierfuer nicht verantwortlich - der
im
>sportlichen Sinne unreife Mensch ist es.
Das kommt noch hinzu. Und Siegprämien verderben die Moral...
>
>> Hinzu kommt noch die Versuchung das Bewegungstier Pferd unphysiologisch
>lang
>> stehenzulassen und dabei zu überfüttern, damit dessen Bewegungen nachher
>umso
>> spektakulärer aussehen. Das kann nicht gesund sein auf Dauer.
>
>Mit Sicherheit nicht. Aber mit Gaengen, die durch Stehenlassen und
>Ueberfuettern spektakulaer aussehen, ist auch kein Blumentopf zu gewinnen -
>gleichzeitig werden die Pferde ja auch verspannt und unrittig. Taktfehler
>und Anlehnungsverluste verhindern so bereits im Ansatz, dass sich ein
>Dressurrichter die "tollen Gaenge" ueberhaupt noch anschaut...
>
Das stünde zu hoffen! (aber so sicher bin ich mir nicht)
>> Das spektakuläre Schießen über die Diagonale mit möglichst wenig Tritten
>ist
>> auch nichts anderes als "Reiten zur Show", und ich zweifle stark ob dies
>> grundsätzlich pferdegerecht ist, wie Du es darstellst.
>
>Das ist, wie gesagt, ein Missverstaendnis. In den Richtlinien steht
>nirgendwo, dass das gerittene Pferd andauernd spektakulaer ueber die
>Diagonale zu schiessen habe - es soll lediglich hierzu wie zu allem anderen
>jederzeit bereit und in der Lage sein, was durch solche Lektionen
>ueberprueft wird. Die "Pferdegerechtigkeit" der Richtlinien zeigt sich eher
>in deren Zielsetzung, ein effizientes Gangmass in den Arbeitsgaengen bei
>gleichzeitig losgelassenem Pferd zur Grundlage zu machen, und hieraus per
>fortgeschrittener Gymnastizierung ein moeglichst vielseitiges Spektrum an
>darueberhinausgehenden Bewegungen zu ermoeglichen.
Nein Stefan, ich verstehe Dich nicht miß, die Verstärkungen habe ich schon
bewußt als plakatives Beispiel gewählt, und mir ist schon klar dass dies nicht
die ganze FN-Reitweise ist. Aber nimm einen Jahrgang St.Georg oder Bayernpferd
und zähl nach wie oft trabverstärkende und wie selten piaffierende Warmblüter
abgebildet wurden. Das bildet das Maß ab, was "man" (= die Richter, das Publikum,
die Züchter, das Reitervolk) sehen will und anstrebt. Die "Barockpferdereiter"
sind eine kleine (wenngleich im Schnitt zahlungskräftige) Minderheit. Sie haben
das erkannt, resignieren, und machen ihren eigenen "Verein" auf. Damit versagt
der oft erhobene Anspruch der FN wieder einmal, die ganze Reiterei zu vertreten.
Die "anderen" nun mit Eierläufern zu vergleichen und zu Nichtkönnern zu stempeln,
macht es nicht unbedingt besser.
hi frank
> Das ist mir bewusst. Aber auch dass Richter Tritte zählen auf der
erwähnten
> Diagonale,
meinst du das im ernst?
ich kann es nicht widerlegen, da fehlt mir das wissen dazu.
es kommt mir nur so vor, wie wenn ein guter richter das auge für die
geforderte lektion hat und allenfalls ein anfänger die tritte zählt, etwa so
wie beim tanzkurs:-)
wer hilft oder weiss es genau? du?
> Du würdest Dich wundern wenn Du manche Distanzreiter sehen würdest... ich
gebe
> aber zu dass auch ich in der Beziehung früher übertrieben habe, und
diebische
> Freude hatte 20cm grössere Pferde im Trab abzuhängen, und ihre Reiter
schlecht
> aussehen zu lassen...
frank, hast du einen minderwertigkeitskomplex wegen der grösse deiner
pferde?
ich liebe meine kleinen und vergleiche nicht.
> Ja mit dem "Dauerwandern" habe ich in der Tat die wenigsten "ethischen"
Probleme
> ...;-)
ich denke auch, dass spitzensport für ein pferd mit vielen
unannehmlichkeiten verbunden ist.
> Und dann sollte es gelingen, zu differenzieren zwischen solchen
Anforderungen die
> der Natur mehr oder weniger fremd sind. Bei ersteren ist ein stärkerer
Argwohn im
> Hinblick auf hässliche Gesundheitsfolgen angebracht - bei letzteren
weniger, aber
> immer noch mehr als keine...
naja, da dürften viele menschen nicht mehr in die kohlengrube runter,
spitzensport müsste abgeschaft werden, stress und büro sowieso.
das leben ist nun mal geprägt von positiven wie negativen dingen, auch für
unsere pferde.
aber lieber wäre ich mark todds militarypferd als eines der verdurstenden in
der namibiawüste, die ja sooo frei und wild leben.
> >Das gilt auch fuer das ersatzweise Training von Ausdauerleistungen,
welches
> >durch unvernuenftige Menschen ebenfalls uebertrieben werden kann.
unvernunft ist immer zerstörerisch und abzulehnen.
> Ganz zweifellos. Auch mit Distanzleistungen kann dem Pferd geschadet, es
sogar
> verschlissen werden. Sogar mit Wanderreiten im Schritt. Besonders wenn es
sich um
> unerfahrene oder idiotische Reiter handelt. Aber Wanderreiten im Schritt
ist dem
> "Pflichtenheft" des Pferdes näher, und deshalb macht man es nicht so
schnell
> kaputt, selbst wenn sich einer Mühe geben würde. (und wenn, dann wird
vielleicht
> nur der Rücken unbrauchbar und nicht die Beine)
das "nur" kannst du in diesem zusammenhang streichen...........
> Galopprennen oder Springen von Häusern ist etwas anderes, weil das Pferd
von
> Natur aus keine höheren Hindernisse springt, oder im höchsten Tempo länger
als
> einige dutzend Meter galoppiert (schon gar nicht mit Reiter)...
zum springen kann dir stefan mehr sagen, galopprennen ruinieren die sehnen
zweifelsfrei:-(
> Das kommt noch hinzu. Und Siegprämien verderben die Moral...
ich kenne nur reiter, die des erfolges willen und nicht des geldes willen
sport betreiben.
> Das stünde zu hoffen! (aber so sicher bin ich mir nicht)
>
da glaube ich stefan...........nur mit frische hast du in keiner sportart
eine chance...............vielleicht beim rodeo..........
Sie haben
> das erkannt, resignieren, und machen ihren eigenen "Verein" auf. Damit
versagt
> der oft erhobene Anspruch der FN wieder einmal, die ganze Reiterei zu
vertreten.
wieso nicht? als dachverband doch durchaus möglich.
> Die "anderen" nun mit Eierläufern zu vergleichen und zu Nichtkönnern zu
stempeln,
> macht es nicht unbedingt besser.
diesen vergleich fand ich auch deplaziert.
mlg
tendre
>Du bekommst einen starken Trab sehr viel schwerer (manchmal gar nicht)
>mit einem Luso hin als mit einem deutschen Dressurpferd. Es gibt
>natürlich Ausnahmen. Aber wir sprechen doch vom normalen Durchschnitt.
Nun, den bekomme ich mit meiner schon etwas älteren Warmblutstute auch
nicht hin. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, daß das auch in Zukunft so
bleiben wird. Die Konsequenz ist, daß ich mit diesem Pferd wohl
demnach nicht in höheren Dressurklassen starten könnte, wenn ich
diesen Ehrgeiz hätte. Trotzdem rufe ich nicht nach anderer/separater
Bewertung dieses Dilemmas. Das würde wohl auch etwas kauzig anmuten,
oder?
>So langsam bekomme ich das Gefühl daß einige Leute nicht begreifen
>wollen, dass sich die meisten Barockpferde in höheren Dressur- und
>Springprüfungen (aber das ist noch was anderes) schwerer tun als halt
>das 'deutsche Dressurpferd'.
Sie tun sich also schwerer, den geforderten Kriterien zu entsprechen?
Das geht diversen Warmblütern auch so. Nicht jedes Pferd ist für die
höheren Klassen geeignet, weil es die nötigen Voraussetzungen nicht
hat. Das ist nichts schlimmes. Man kann trotzdem mit ihnen glücklich
werden.
>Sie führen die Aufgaben gemäß ihrer
>Veranlagerung und Disposition nicht unbedingt schlechter aus, aber es
>sieht anderes aus, oft fehlt der Raumgriff im Vergleich zum 'deutschen
>Dressurpferd' usw.
Nun ist aber vielleicht gerade dieser Raumgriff in den Prüfungen
gefragt. Wenn er fehlt, dann führt das Pferd die Aufgabe nicht anders
aus, es führt es sie gar nicht aus. Dann sollte man sich nicht
wundern, wenn sich das in der Bewertung der bösen, unverständigen
Richter niederschlägt.
>IMO ist es natürlich daß bei einem Barockpferd,
>welches eine natürliche Veranlagerung zur Versammlung, Piaffe usw. hat,
>sich der Trab, die Schwebephasen in der Trabverlängerung, ein langer,
>ruhiger und raumgreifender Gallop nicht soooo gut entwickelt haben
>können. Man kann doch nicht alles haben!
Wenn ein Warmblut einen tollen Raumgriff hat, aber Piaffe und Passage
nicht gut beherrscht, dann wird es in den entsprechenden Prüfungen
auch keinen Blumentopf gewinnen können, da es die nötigen
Anforderungen nicht gut genug erfüllen kann. Auch das wird sich in der
Note niederschlagen. Wird der Reiter deshalb eine andere Bewertung
verlangen? Wohl kaum.
>immens steigenden Beliebtheit von Barockpferden immer mehr Reiter in die
>klassische Turnierszene wagen, dann könnten die Richter früher oder
>später umdenken und die Pferde mehr nach ihren Fähigkeiten richten.
Werden bei einer Turnierprüfung die Pferde nach ihren Fähigkeiten
beurteilt (von Reitpferdeprüfungen mal abgesehen) oder danach, wie gut
sie eine bestimmte Anforderung, nämlich die abgefragten Lektionen,
erfüllt haben?
>Pierre, seit Jahren Lusitanoreiter und einziger Vertreter der Lusos im
>Turniersport in L
Gratuliere! Dann hast du ein sogenanntes Barockpferd, das den
Anforderungen dieser Klasse gewachsen ist? Wenn es das gibt, was
spricht dann dafür, bei anderen, vielleicht nicht so talentierten
Vertretern dieser Rasse einen Bonus für eventuell vorhandene Defizite
zu geben, während du dir den Ausbildungsstand hart erarbeitest hast?
Bea
>es geht eher um die Frage, ob Friesen noch gerecht bewertet
>werden können, wenn ein Richter die friesentypische Art der
>Bewegung als "fehlerhaft" ansieht.
Du setzt das "fehlerhaft" ja schon selbst in Anführungszeichen, also
weißt du, daß es mit Fehlern nichts zu tun hat. Der Richter sieht die
friesentypische Art sicher nicht als fehlerhaft an. Er ist aber
gezwungen, bei einem Turnier nach festgelegten Kriterien zu werten.
Wenn diese Kriterien einem Friesen nicht entgegenkommen, dann kann der
Richter das nicht ändern. Das wäre wiederum unfair anderen gegenüber,
die sich im täglichen Taining bemühen, diesen Kriterien entsprechend
zu reiten. Da kann man einem Friesen nicht einfach anders bewerten.
Es gibt auch viele Warmblutbesitzer, die ein Pferd haben, das den
geforderten Kriterien nicht so entsprechen kann, wie es sich der
Besitzer vielleicht wünscht. Sei es durch Körperbau, mangelnde
Ausbildung, fehlende Veranlagung, einen nicht so fortgeschrittenen
Reiter etc. Dafür kann es viele Gründe geben. Dieses Pferd wird dann
vielleicht nie eine L- oder M-Dressur gehen können.
Trotzdem habe ich noch nie die Forderung gehört, für diese Pferde eine
eigene Wertung einzuführen, wo auf diese Besonderheiten Rückdicht
genommen wird. <g>
Wenn man unbedingt Turniererfolge sammeln will, dann sollte man sich
ein Pferd suchen, das die geforderten Kriterien erfüllen kann, und
nicht umgekehrt nach angepassten Kriterien rufen.
Bea
Hi Pierre
Wo in Luxembourg sitzt Du denn.
Gruß
Norbert
> >Du bekommst einen starken Trab sehr viel schwerer (manchmal gar nicht)
> >mit einem Luso hin als mit einem deutschen Dressurpferd. Es gibt
> >natürlich Ausnahmen. Aber wir sprechen doch vom normalen Durchschnitt.
>
> Nun, den bekomme ich mit meiner schon etwas älteren Warmblutstute auch
> nicht hin. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, daß das auch in Zukunft so
> bleiben wird. Die Konsequenz ist, daß ich mit diesem Pferd wohl
> demnach nicht in höheren Dressurklassen starten könnte, wenn ich
> diesen Ehrgeiz hätte. Trotzdem rufe ich nicht nach anderer/separater
> Bewertung dieses Dilemmas. Das würde wohl auch etwas kauzig anmuten,
> oder?
Da hast du 100 pro Recht. Aber ich habe gelernt daß die Wahrscheinlichkeit
mit einem 'normalen Warmblutpferd' in der Turnierszene erfolgreich zu sein
größer ist als mit einem 'normalen Luso'.
> Wenn ein Warmblut einen tollen Raumgriff hat, aber Piaffe und Passage
> nicht gut beherrscht, dann wird es in den entsprechenden Prüfungen
> auch keinen Blumentopf gewinnen können, da es die nötigen
> Anforderungen nicht gut genug erfüllen kann. Auch das wird sich in der
> Note niederschlagen. Wird der Reiter deshalb eine andere Bewertung
> verlangen? Wohl kaum.
Stimmt auch. Aber ich würde mal sagen daß 75 % der Turnierreiter nie Passage
oder Piaffe in ihrer Prüfung reiten werden ...Und in E, A oder auch noch L
Dressur wird halt viel Wert auf Rittigkeit und Losgelassenheit gelegt. Was
schon beim Luso zu einem Problem führen kann, denn die werden meistens selten
tief und lang gerittem sondern eher à la K.F. Hempfling, mit 5 Jahren die
Nase auf die Brust gedrückt. Das Pferd ist zwar scheinbar versammelt und am
Zügel, aber von Hinterhandaktivität und Losgelassenheit keine Spur. Ergo
geht's schon bei einer E-Prüfung daneben.
> >Pierre, seit Jahren Lusitanoreiter und einziger Vertreter der Lusos im
> >Turniersport in L
>
> Gratuliere! Dann hast du ein sogenanntes Barockpferd, das den
> Anforderungen dieser Klasse gewachsen ist? Wenn es das gibt, was
> spricht dann dafür, bei anderen, vielleicht nicht so talentierten
> Vertretern dieser Rasse einen Bonus für eventuell vorhandene Defizite
> zu geben, während du dir den Ausbildungsstand hart erarbeitest hast?
Naja. Fakt ist daß sich mein Luso halt auch dafür eignet, vom Körperbau her.
Aber du hast schon Recht: zur jeweiligen Prüfung, das jeweilige Pferd. Mann
nimmt ja auch keinen feingliedrigen Luso zum Baumschleppen ...
Pierre
> Hi Pierre
> Wo in Luxembourg sitzt Du denn.
In der Haupstadt: Luxemburg. Aber mit 2500 qkm Landesfläche fällt es eh
nicht auf (g).
Pierre
Ich glaube, bei aller Rederei wird hier der Sinn der Übungen vegessen.
Raumgreifender Schritt, Trab z.B. sagt einfach etwas aus über den
Traininfgszustand des Pferdes. Und zwar über Bänder und Sehnen.
Und dieses Training wiederum ist nötig, damit ein Pferd richtig unter den
Schwerpunkt treten kann.
Also: Alle Übungen in der dressur sind darauf ausgerichtet, ein Reitpferd
gesund zu erhalten. Und da kann und darf kein Richter anders werten, schon im
Interesse der Pferde.
Gruß
Norbert
> Ich glaube, bei aller Rederei wird hier der Sinn der Übungen vegessen.
> Raumgreifender Schritt, Trab z.B. sagt einfach etwas aus über den
> Traininfgszustand des Pferdes.
Das stimmt, aber mein Lusitano wird auch nach 100 Jahren Arbeit keine 30 cm im
Schritt übertreten wie manche Warmblüter. Und das wird nunmal hier bei den
Richtern gerne gesehen, wobei wir wieder am Anfang der Diskussion wären, nicht
wahr?
Pierre
> Ich habe schon oft solche Spezialturniere über mich
> ergehen lassen und das Niveau war erschreckend niedrig, so unter dem
> Motto: unter den Blinden ist der einaügige König'.
*lach*, das hört sich an als ob du auch schonmal ein Gangpferdeturnier
gesehen hättest.
Ich hab mal die sogenante deutsche Meisterschaft der Gangpferdereiter sehen
dürfen (müssen?), das Niveau lag knapp unterhalb eines einfachen
Reiterwettbewerbes auf nem ländlichen Turnier, erschreckend.
Aus der Abteilung: Grundgangarten können wir nicht, nur langsamen, schnellen
und ganz schnellen Tölt...... :-)
Gruß, Daniel
> Das ist mir bewusst. Aber auch dass Richter Tritte zählen auf der
erwähnten
> Diagonale, und die Verstärkungen zu einem Hauptkriterium gemacht worden
sind. Und
> da können Friesen und Andalousier eben nicht mit dem in die Länge
gezüchteten
> deutschen Sportreitpferd mithalten, das dafür auf kurzer Basis weniger
glänzt und
> oft gezwungen und verkrampft wirkt.
Es stimmt zwar, dass Richter Tritte zaehlen (hallo, Heinz). Wer an einem Tag
Hunderte Paare zu bewerten hat, bedarf einiger Tricks. Aber sie zaehlen die
Tritte/Spruenge in Verstaerkung UND Versammlung, und bewerten die Differenz.
Damit haben auch andere Rassen ihre Chance.
Die gleiche Vorgehensweise verwende ich auch, um Dressurreiter zu
beobachten. Nicht selten entlarvt dies spektakulaer tretende Blender, die
zwar wild mit den Vorderbeinen in die Luft stossen, aber eigentlich nicht
wirklich "Boden machen". Und auch die vermeintlich versammelnden Lektionen
so mancher mit S-Lektionen glaenzende Dressurkoryphaee entpuppen sich als
"Kasperltheater", wenn der Unterschied zwischen Arbeits- und Mittelgalopp
auf einer 40m-Seite gerade mal von 10 zu neuneinhalb Galoppspruengen, die
aber ein wenig fixer, reicht - in dem Moment kann ich ueber die ganze
restliche Show, vom bodenunterstuetzten "Anpiaffieren" bis zur als
"Arbeitspirouette" deklariertem halbwegs kruppehereinartigen Galoppvolte,
nur noch breit grinsen.
> Takt im Sinne einer unveränderten Schrittfolge ist ästhetisch schön und
> erstrebenswert, taugt aber m.E. nur als Maß der Rittigkeit wenn
gleichartige
> Pferde verglichen werden. Je größer das Pferd, desto lieber bewegt es sich
in
> klarem Takt.
Das hat aber einen anderen Grund. Je kleiner es ist, desto kuerzer ist
i.d.R. auch sein Ruecken (kleinere Rassen sind gleichzeitig auch weniger
"rechteckig), womit seine Neigung zum "Wuseln" und die Wahrscheinlichkeit
von Taktfehlern zunehmen. Fuer den Reiter ist das - die schnelle, eher
flache Schrittfolge, nicht der Taktfehler! - uebrigens sogar bequemer.
> Einige werden damit geboren, andere legen zeitlebens keinen
> gesteigerten Wert darauf (was für den Reiter unbequemer ist, keine Frage).
Ich
> bin mir aber nicht sicher welches die geistig, motorisch und reflexiv
flexibleren
> Typen sind. Es gibt welche die treten lieber auf einen Felsbrocken und
vertreten
> sich das Bein als einen Zwischenschritt einzulegen. Möglicherweise ist der
> Vergleich mit dem Menschen (Fließbandarbeit) gar nicht so weit hergeholt.
Zweierlei waere hierzu zu sagen. Erstens legt Deine Darstellung nahe,
taktreines Gehen hinge hauptsaechlich vom Pferd, genaugenommen von dessen
Veranlagung, Groesse und - was besonders auffaellt - dem von ihnen "auf
diese Faehigkeit gelegten Wert" ab (letzteres waere eine Verstandesleistung,
zu der Pferde nicht in der Lage sind. Auch nach Blendinger nicht...).
Das stimmt nur in Ansaetzen. Jedes Pferd ist bei gegebener Losgelassenheit
und koerperlicher Unversehrtheit zu taktreinem Gehen in der Lage. Der dieses
am haeufigsten stoerende Faktor ist - der Reiter. Der Begriff der
"Zuegellahmheit" macht einen Aspekt hiervon deutlich; einen reinen Takt zu
erhalten ist die niedrigste Forderung, sozusagen das Fundament, der
Ausbildungsskala. Nicht zuletzt aufgrund des Umstandes, dass der reine Takt
die gleichmaessigste Lastenverteilung gewaehrleistet, gilt er als
Grundvoraussetzung fuer jedes Reiten, vor allem gymnastizierendes.
Was das auf den Felsbrocken tretende Pferd angeht: Du zeichnest hier das
Bild eines (vierbeinigen) dummen Schoenlings, der beim selbstgefaelligen
Stolzieren ueber seine eigenen Fuesse faellt, wohingegen ein "haessliches
Entlein" dank seiner inneren Werte, gesteigerte Intelligenz und Initiative
vorneweg genannt, den bewussten Zwischenschritt einlegt. Das ist ein Bild
vom Menschen, nicht eines vom Pferd. Sowieso werden nicht zuletzt aufgrund
des Umstandes, dass ein an den Hilfen stehendes Pferd ueberhaupt nicht sehen
kann, wohin es seine Fuesse setzt, andere Dinge viel wichtiger: der Reiter
hat IMO dafuer Sorge zu tragen, dass das Pferd an die richtige Stelle tritt.
Sprich, er hat sein Pferd so an den Hilfen und gleichzeitig die Umgebung im
Auge zu haben, dass diese Gefahr gar nicht erst auftritt. Oder - und das
entspricht wahrscheinlich eher Deiner Vorstellung - er ueberlaesst in
unwegsamem Gelaende weitgehend seinem Pferd die Entscheidung, den
Felsbrocken "per Zwischenschritt" zu umgehen, wozu er ihm aber Kopf und Hals
freigeben muss. Das wiederum machen dann aber auch die "taktreinen Doofen"
hinreichend geschickt. Immerhin ist dies im Gelaende sogar die bessere
Wahl - aber hier verlangt auch keiner mehr taktreines Gehen als Indiz fuer
eine solide Grundausbildung. Wohingegen das bei der Dressur, um die es hier
immer noch geht, unabdingbar ist.
> Du würdest Dich wundern wenn Du manche Distanzreiter sehen würdest... ich
gebe
> aber zu dass auch ich in der Beziehung früher übertrieben habe, und
diebische
> Freude hatte 20cm grössere Pferde im Trab abzuhängen, und ihre Reiter
schlecht
> aussehen zu lassen...
In welcher Disziplin sieht denn (ausser vielleicht im Rennsport) ein
"abgehaengter Reiter schlecht aus"? Hoffentlich nicht in Deiner, denn das
wuerde das Bild trueben - und mit Sicherheit nicht in meinen. Die
Geschwindigkeit ist's bei uns sowieso nicht (ausser im Parcours: selbst da
jedoch machen am oberen Ende des Teilnehmerfeldes die per Rittigkeit
erreichten Wege, und nicht die vielen schnellen Galoppspruenge, die guten
Zeiten aus), sondern - bei der Verstaerkung - die freie Schulter, die
abgesenkte Kruppe, das von oben herabgreifende Vorderbein, die stark
gebeugte Hanke etc. - kurz gesagt, wenn mich ein Pferd im Trabe ueberholt,
leide ich deshalb nicht unter Frust. Erst recht nicht, wenn es das bei 20cm
weniger Stock schafft, denn dann ist es im Regelfall nach meinem Begriff
viel zu eilig unterwegs.
Aber es stimmt schon, dass es - auch, und gerade, bei uns - Reiter gibt, die
das anders sehen und volle Kanne, den Tacho sozusagen im Auge, mit
befriedigtem Seitenblick auf "Langsamere" durch die Diagonalen fegen. Da sie
sich allerdings weder mit dem Antreten aus der Versammlung, noch mit dem
fluessigen Zurueckfuehren in ein kuerzeres Gangmass gegen Ende des Weges
besonders aufhalten, leidet der Eindruck in den Augen des gerade diese
kritischen Stellen im Auge habenden Betrachters schon einwenig.
> Ja mit dem "Dauerwandern" habe ich in der Tat die wenigsten "ethischen"
Probleme
> ...;-)
Das sei Dir gegoennt, muss aber nicht das Mass der Dinge fuer andere sein.
Immerhin zeichnet solche Sportarten in erster Linie aus, dass Leistungs- und
Belastungsspitzen umgangen werden, und stattdessen die Ausdauer ins
Blickfeld rueckt - aber der Effekt einer durch sinnvolles Training
erreichten Steigerung von Kraft, Geschwindigkeit oder Koordination ist auch
nicht zu verachten. Und Wettkaempfe auf *solchen* Gebieten fordern durchaus
ebenfalls "ethische" Qualitaeten - als Beispiel seien nur mal Mut,
Selbstbeherrschung, Disziplin, Konzentration oder Uebersicht (ausgesprochen
wesentlich fuer Springreiter) genannt...
Das Argument der Naehe des Wanderreitens zum "Pflichtenheft" des Pferdes
muss man allerdings schon geltenlassen. Ich gebe dabei nur zu bedenken, dass
auch die meisten Sportarten dem "Pflichtenheft" des modernen Menschen kaum
entsprechen: Schwimmen beispielsweise, oder Autorennen, oder Fechten (die
Liste ist natuerlich endlos) zielen allesamt auf ganz bestimmte,
unnatuerlich stark trainierte Faegigkeiten ab, ohne dass hierdurch
automatisch eine Gesundheitsschaedigung oder sonstige Beeintraechtigung der
Preis fuer die erhoehte Leistung sein muesste. Falsches Training, falscher
Ehrgeiz bergen natuerlich Gefahren - aber falsche Sitz- und Essgewohnheiten
des "Nicht-Sportlers" auch!
> Das kommt noch hinzu. Und Siegprämien verderben die Moral...
Fuer 99% der Turniersportler decken die "Siegpraemien" eines Wochenendes
nicht mal Nenngeld und Benzinkosten ab. Da ist nicht viel an der Moral zu
verderben. Und selbst ein Ludger Beerbaum kommt zwar schon mal mit 55 TDM
von einem besonders erfolgreichen Wochenende heim - aber ein fairer
Journalist (eine aussterbende Gattung) erwaehnte juengst bei dieser Meldung,
dass die laufenden Kosten aus Unterhalt, Training, Unterbringung etc. auf
die Wochenenden umgelegt in diesem Stall rund 30 TDM fuer JEDES Wochenende
ausmachen. Durch das Turnierreiten wird - direkt - keiner reich.
Vor wenigen Tagen habe ich im laendlichen Umfeld zwei Starts genannt, und
mit diesen beiden Ritten einen Grossen Preis gewonnen und einen dritten
Platz erzielt. Das ergibt eine Erfolgsqoute von 100%, also einen optimalen
Wirkungsgrad, wie er so gut wie nie die Regel ist. Die Sieggelder lagen
dabei um ca. 40 DM hoeher als die Kosten fuer Benzin und Nennung, und der
Zeitaufwand bezifferte sich fuer diesen Tag auf ca. 7 Stunden - wer wuerde
fuer diesen zudem hoechst ungewissen Stundenlohn von rund 5,50 DM einen so
gefaehrlichen Job, oder ueberhaupt irgendeinen, machen wollen? Hinzu kommen
Zeit und Kosten fuer Training und Unterhalt - nein, das Motiv der dicken
Siegpraemien ist und bleibt eine Maer!
> Die "anderen" nun mit Eierläufern zu vergleichen und zu Nichtkönnern zu
stempeln,
> macht es nicht unbedingt besser.
Da hast Du recht. Im gleichen Beitrag hatte ich jedoch, um den guten Willen
zu zeigen, auch ein anderes Beispiel angerissen - das vom "Laufen in
historischen Kostuemen". Da dieses selbst mit den Moeglichkeiten der
Textbausteine einen unhandlichen Text ergibt, bot sich die Formel vom
"Eierlauf" als Fortsetzung an - ich war mir zwar der Gefahr bewusst, dass
eine Menge Leute bequemlichkeitshalber *nur* diese, teils zustimmend, teils
ablehnend, herauspicken, hatte aber unvernuenftigerweise auf mehr Willen,
statt der vordergruendigen Formel das allgemeine Prinzip zu verstehen,
gehofft...;-)
Eigentlich war das ein Teil der ersten Antwort, aber zu dem kurzen Nebensatz
ist soviel zu sagen, dass ein eigener Beitrag gerechtfertigt erscheint:
> ... Springen von Häusern ist etwas anderes, weil das Pferd von
> Natur aus keine höheren Hindernisse springt...
Es ist aber interessanterweise von der Natur so konstruiert worden.
Vergleichsweise neu, und in Freizeitreiterkreisen (BTW: weil wir gerade
dabei sind: ich hoffe, Dir entgeht nicht, dass ich derzeit auf noch
vereinzelt in Deine Texte eingeflochtene Perlen wie "arrogant und
herrenreiterhaft" genausowenig wie auf Wolfgangs "ungemach'sche Arroganz"
mehr eingehe, um das Niveau zu halten. Moege das Schule machen...<g>)
verstaendlicherweise unpopulaer ist das Ergebnis einer Untersuchung des
Instituts fuer Biomechanik an der Ruhr-Universitaet (Prof.Dr.Preuschoft),
aus der ich kurz zitiere:
"Es erweist sich, dass der Durchmesser der Wirbelsaeule ... an jeder Stelle
genau den hoechsten Kraeften proportional ist, die wir fuer springende
Pferde errechnet haben. Das gilt nur fuer den Rumpf, waehrend die
Halswirbelsaeule weit hoehere Festigkeit aufweist, als aufgrund dieser
Betrachtung noetig erscheint. Aus diesem Befund kann man uebrigens die
Folgerung ableiten, dass Pferde durchaus fuer das Springen geschaffen sind."
Zwar springen Pferde in der Natur in der Tat nur selten ohne Reiter. Na und?
Menschen neigen, zumindest in unserer Gesellschaft, dazu, den groessten Teil
ihrer Zeit sitzend zu verbringen - soll man daraus schliessen, dass ihnen
das Laufen nicht gegeben ist? Dabei sind sie hierbei, sowohl in Bezug auf
Beschleunigung als auch auf Ausdauer, konstruktiv soger dem Pferd
ueberlegen...
Seit Horst Sterns "Bemerkungen ueber Pferde", deren Kapitel "Pferde zwischen
Zuckerbrot und Peitsche", "Je hoeher die Mauer, desto besser die Kasse",
"Eine Sache mit Pferdefuss" etc. wirklich geeignet erscheinen, emotional
aufgeladene Tierfreunde auf die Barrikaden zu treiben, scheint die Frage, ob
Pferde springen koennen, sollten oder duerften, fuer Lieschen Mueller klar
beantwortet zu sein. Und zwar negativ.
Zwei Dinge werden hierbei leicht uebersehen: erstens ist das Buch vor 25
Jahren geschrieben worden. Zu dieser Zeit herrschten tatsaechlich brutale
Missstaende: beginnend damit, dass die meisten Springreiter, auch die
erfolgreichsten darunter, offenbar wenig Vorliebe fuer die dressurliche
Grundlagenarbeit besassen; dass tierquaelerische Massnahmen in
Ausbildungsstaellen der Oeffentlichkeit voellig unbekannt waren; oder dass
die damalige Vorstellung von einem anspruchsvollen Parcours auf
rekordverdachtige Abmessungen der einzelnen Hindernisse reduziert war.
Das allerdings hat sich erheblich geaendert. Natuerlich auch dank solcher
Veroeffentlichungen, aber es ist an der Zeit, den aktuellen Stand
wahrzunehmen und die einstigen Kampfparolen beiseitezulegen. Die
Spitzenreiter haben ihre Pferde mittlerweile in perfekter Rittigkeit; selbst
auf laendlichen Turnieren sind die Springbilder in M/A bis S zum
allergroessten Teil angenehm (und die unverbesserlichen
"Drauf-und-drueber-Husaren" finden dank technischerer Parcours inzwischen
meistens bereits in L bis M/B ihre Grenzen - da kommen sie zwar noch
irgendwie durch, aber weder eine ganze Saison lang, noch mit mehr Erfolg als
einem gelegentlichen Zufallstreffer). An der breiten Basis ist
zugegebenermassen noch viel Arbeit zu leisten (aber das gilt auch fuer die
"breite Basis" der streckenorienterten Disziplinen, die durch den normalen
Spazierreiter repraesentiert ist) - aber die Vorbilder stimmen inzwischen.
Und zweitens bedient sich jenes Buch ganz bewusst einseitiger Polemik, und
zelebriert letztere als stilistischen Selbstzweck. Das geht aus der
Einleitung und der Besprechung im Klappentext eindeutig hervor. Der Autor
wollte ganz bewusst nicht eine objektive Bestandsaufnahme liefern, sondern
dem von ihm schmerzhaft wahrgenommenen Extrem mit seinen eigenen Mitteln,
also denen der ueberspitzten Feder, moeglichst provokativ ein anderes
entgegensetzen. Das hat funktioniert, aber die darueber errichtete "Pferde
springen nicht"-Philosophie steht auf toenernen Fuessen.
Hier erhaelt der Springreiter uebrigens Unterstuetzung von so unerwarteter
wie unbestreitbar kompetenter Seite. Naemlich vom - hoffentlich! - bei
Nicht-Turnierreitern besonders geliebten Fredy Knie:
"Da habe ich lange mit Horst Stern diskutiert, der ist ja sehr gegen das
Springen. Aber ich habe ihm gesagt, dass er nicht recht hat. Ein Pferd
springt von Natur, aber es wird nicht springen, wenn es nicht weiss, wo es
landet".
Was im uebrigen perfekt zum Ausdruck bringt, weshalb mir
Maechtigkeitsspringen, insbesondere die mit den Rekordversuchen an der
Mauer, so zuwider (und eines der wenigen Indizien fuer tatsaechlich dumme
Pferde) sind...
>> Du würdest Dich wundern wenn Du manche Distanzreiter sehen würdest... ich
>gebe
>> aber zu dass auch ich in der Beziehung früher übertrieben habe, und
>diebische
>> Freude hatte 20cm grössere Pferde im Trab abzuhängen, und ihre Reiter
>schlecht
>> aussehen zu lassen...
>
>frank, hast du einen minderwertigkeitskomplex wegen der grösse deiner
>pferde?
>ich liebe meine kleinen und vergleiche nicht.
Meinst Du jeder Wettkämpfer (der die Konkurrenz schlagen will) leidet gleich
unter Minderwertigkeitskomplexen?
Na, in dem Fall kann ich Dir bestätigen, dass ich mir die Wettkämpfe inzwischen
fast ganz entwöhnt habe...
>
>> Ja mit dem "Dauerwandern" habe ich in der Tat die wenigsten "ethischen"
>Probleme
>> ...;-)
>
>ich denke auch, dass spitzensport für ein pferd mit vielen
>unannehmlichkeiten verbunden ist.
>
So kann man es auch nennen. Für weniger vom Glück beqünstigste Exemplare noch
mit schlimmerem Folgen.
>
>> Und dann sollte es gelingen, zu differenzieren zwischen solchen
>Anforderungen die
>> der Natur mehr oder weniger fremd sind. Bei ersteren ist ein stärkerer
>Argwohn im
>> Hinblick auf hässliche Gesundheitsfolgen angebracht - bei letzteren
>weniger, aber
>> immer noch mehr als keine...
>
>naja, da dürften viele menschen nicht mehr in die kohlengrube runter,
>spitzensport müsste abgeschaft werden, stress und büro sowieso.
>das leben ist nun mal geprägt von positiven wie negativen dingen, auch für
>unsere pferde.
Dir ist doch der Unterschied zwischen dem Menschen (freie Selbstbestimmung) und
dem Haustier sicher bekannt, oder ?
>aber lieber wäre ich mark todds militarypferd als eines der verdurstenden in
>der namibiawüste, die ja sooo frei und wild leben.
..und ich, lieber tendre, wäre als Pferd lieber FREI und in der Wüste, als im
Stall irgendeines Sportlers zu stehen. Da hinge es nämlich allein von meiner
Intelligenz, Geschicklichkeit und Ausdauer ab zu überleben. (es gibt ja nicht nur
Mark Todds, und auch der wird seinen Anteil Pferde verschlissen haben)
(die Namibpferde sind übrigens in die Wüste zurückgewandert, als die Behörden
sie in "wirtlichere" Gefide umgesiedelt hatten)
>> >Das gilt auch fuer das ersatzweise Training von Ausdauerleistungen,
>welches
>> >durch unvernuenftige Menschen ebenfalls uebertrieben werden kann.
>
>unvernunft ist immer zerstörerisch und abzulehnen.
Der "Idiot" glaubt selbst immer bis zum Schluß vernünftig zu handeln ;-)
>> Ganz zweifellos. Auch mit Distanzleistungen kann dem Pferd geschadet, es
>sogar
>> verschlissen werden. Sogar mit Wanderreiten im Schritt. Besonders wenn es
>sich um
>> unerfahrene oder idiotische Reiter handelt. Aber Wanderreiten im Schritt
>ist dem
>> "Pflichtenheft" des Pferdes näher, und deshalb macht man es nicht so
>schnell
>> kaputt, selbst wenn sich einer Mühe geben würde. (und wenn, dann wird
>vielleicht
>> nur der Rücken unbrauchbar und nicht die Beine)
>
>das "nur" kannst du in diesem zusammenhang streichen...........
Warum, dann lässt es der Besitzer vielleicht eine Weile in Ruhe...
>ich kenne nur reiter, die des erfolges willen und nicht des geldes willen
>sport betreiben.
Ja leider.
> Ich glaube, bei aller Rederei wird hier der Sinn der Übungen
>vegessen. Raumgreifender Schritt, Trab z.B. sagt einfach etwas
>aus über den Trainingszustand des Pferdes. Und dieses
>Training wiederum ist nötig, damit ein Pferd richtig unter den
>Schwerpunkt treten kann.
Richtig. Das faszinierende beim Friesen ist jedoch: je besser er
trainiert ist, desdo spektakulärer tritt er, vor allem im
friesentypischen Trab. Er tritt nicht nur hoch, sondern auch
weit. Hohe Aktion und Raumgriff schließen sich beim Friesen
nicht aus, hinzu kommt die ebenfalls rassetypische
Schwebephase im Tab, was wiederum im Vergleich zu anderen
Warmblütern zu einer niedrigen Trittzahl/Minute führt. Das ist
rassetypisch und das sollte einer wissen, der Friesen richtet.
Gruß
Wolfgang
Gruß
Und ich lieber frank stände lieber in dem Stall eines "guten" Sportlers als in
90 % der Freizeitreiterställe
Gruß
Norbert
> Nein, eben darum vergleicxhst Du Äpfel mit Birnen wenn Du einen Luso oder
> friesen auf den "warmblut"dressurplatz stellst.
Hm, stimmt, sag ich ja auch: das Pferd muß der Prüfung 'gewachsen sein'. Aehh. was
war eigentlich der Auslöser der Diskussion?
Pierre