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Auslaufverbot für Katzen im Frühjahr und Sommer????

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Heiner Dolina

unread,
Jun 10, 1999, 3:00:00 AM6/10/99
to
Hi,liebe Katzenfreunde
heute wurde ich von einem Nachbarn drauf hingewiesen (eher angemacht ), daß
unsere Katze in den Monaten :April, Mai, Juni und Juli keinen Auslauf haben
darf. Diese Regelung soll vom Gesetzgeber abgesegnet sein. Stimmt das ??
Mir ist schon bewußt das Katzen ihre Jagtinstinkte nie ablegen können. Die
möglichen Folgen sind mir auch bekannt. Ich möchte nur nicht daran glauben,
daß auch dafür ein "Gesetz" erlassen wurde. Ich bin an eurer
Meinung interessiert, insbesondere aber an konkreten Hinweisen darauf wo ich
diesen Gesetzentwurf einsehen kann, falls es ihn gibt.
Gruß an alle
Heiner


Tim Anger

unread,
Jun 10, 1999, 3:00:00 AM6/10/99
to
>daß auch dafür ein "Gesetz" erlassen wurde. Ich bin an eurer
>Meinung interessiert, insbesondere aber an konkreten Hinweisen darauf wo ich
>diesen Gesetzentwurf einsehen kann, falls es ihn gibt.
>Gruß an alle

Hi Heiner,
die letzte Frage solltest Du eigentlich Deinem sachkundigen Nachbarn
stellen. Eher glaube ich an ein Gesetzt, daß solchen Schwätzern das
Schnacken verbietet!

Xxgabi

unread,
Jun 10, 1999, 3:00:00 AM6/10/99
to
Im Artikel <376029c...@news.rrz.uni-hamburg.de>,
in5...@public.uni-hamburg.de (Tim Anger) schreibt:

>daß auch dafür ein "Gesetz" erlassen wurde. Ich bin an eurer
>>Meinung interessiert, insbesondere aber an konkreten Hinweisen darauf wo ich
>>diesen Gesetzentwurf einsehen kann, falls es ihn gibt.
>>Gruß an alle

Meine Nachbarn haben mir dieses Gesetz, daß es angeblich in Hamburg geben soll,
auch mehrmals unter die Nase gerieben. Dort sollen angeblich die Katzen wärend
der Brutzeit der Vögel entweder gar nicht, oder nur mit Glöckchen raus dürfen.
Zum Glück konnte ich erwiedern, daß wir in NRW wohnen. Tims Vorschlag finde ich
gut, soll der Nachbar Dir doch konkret sagen, wo genau was steht.

Gruß Gabi

>Hi Heiner,
>die letzte Frage solltest Du eigentlich Deinem sachkundigen Nachbarn
>stellen. Eher glaube ich an ein Gesetzt, daß solchen Schwätzern das
>Schnacken verbietet!


--
Gabriele Firsbach

WiegandCJ

unread,
Jun 11, 1999, 3:00:00 AM6/11/99
to
Im Artikel <7jonm8$4ec$1...@news02.btx.dtag.de>, "Heiner Dolina"
<Dol...@t-online.de> schreibt:

>heute wurde ich von einem Nachbarn drauf hingewiesen (eher angemacht ), daß
>unsere Katze in den Monaten :April, Mai, Juni und Juli keinen Auslauf haben
>darf. Diese Regelung soll vom Gesetzgeber abgesegnet sein. Stimmt das ??

Das kommt darauf an, in welchem Bundesland Du wohnst. In einigen Ländern gibt
es tatsächlich entsprechende Verbote im Naturschutzrecht, in anderen nicht.
Außerdem ist es nach einigen Landesjagdgesetzen eine Ordnungswidrigkeit, Katzen
in einem Jagdbezirk (also nicht überall wie bei den Naturschutzregelungen)
unbeaufsichtigt laufen zu lassen.

Carl

Michael Stiefler

unread,
Jun 11, 1999, 3:00:00 AM6/11/99
to
Hallo Heiner,

Du schreibst:

[... Katzen nicht während der Vogelbrutzeit rauslassen ...]

Ein Gesetz, das den Freilauf von Katzen in der Brutzeit der
Vögel _generell_ unterbindet gibt es AFAIK nicht.

Allerdings gibt es je nach Bundesland unterschiedliche
Gesetze die den Freilauf auch unterschiedlich einschränken.
Das entsprechende Gesetz in Hamburg kannst Du auf unserer
Homepage (siehe Signatur) in der Rubrik "Rechtsfragen rund
um die Katze" im Abschnitt "Katzen und Freilauf" unter
"Katzen in der Vogelbrutzeit nicht unbeaufsichtigt laufen lassen!"
lesen.

Gruß

Michael Stiefler

--
/--------------------------------------------------------------\
| Michael Stiefler | Katzenhilfe Norderstedt e.V. |
| mailto:stie...@tu-harburg.de | mailto:katze...@gmx.de |
| ICQ: 38206469 | http://come.to/katzenhilfe |
\--------------------------------------------------------------/


Tim Anger

unread,
Jun 12, 1999, 3:00:00 AM6/12/99
to
>Allerdings gibt es je nach Bundesland unterschiedliche
>Gesetze die den Freilauf auch unterschiedlich einschr=E4nken.

>Das entsprechende Gesetz in Hamburg kannst Du auf unserer
>Homepage (siehe Signatur) in der Rubrik "Rechtsfragen rund
>um die Katze" im Abschnitt "Katzen und Freilauf" unter
>"Katzen in der Vogelbrutzeit nicht unbeaufsichtigt laufen lassen!"
>lesen.

O je, ich habe mal Deine (sehr informative) Homepage besucht und mußte
zu meinem Erstaunen sehen, daß es für Hamburg tatsächlich so ein
Gesetzt gibt.

Ich darf den Text hoffentlich hier für alle anderen Interessierten
zitieren:

(Der ganze Text ist, mal ganz abgesehen von der Sache, allein von den
Details her so schwachsinnig, daß ich wirklich am Verstand der
Hamburger Regierung zweifel, daß solche alten Schinken nicht längst in
die Tonne getreten worden sind. Ich kann es einfach nicht fassen!)

"Als Beispiel §16 der Hamburger Naturschutzverordnung vom 18. März
1936 (alt aber dennoch rechtskräftig):

(1) Den Grundstückseigentümern, den Nutzungsberechtigten oder deren
Beauftragten ist gestattet, fremde, unbeaufsichtigte Katzen, die
während der Zeit vom 15. März bis 15. August, und solange Schnee den
Boden bedeckt, in Gärten, Obstgärten, Friedhöfen, Parken und ähnlichen
Anlagen betroffen werden, unversehrt zu fangen und in Verwahr zu
nehmen. In Verwahr genommene Katzen sind pfleglich zu behandeln.

(2) Der Fang ist der zuständigen Behörde und, wenn der Eigentümer oder
Halter der Katze bekannt ist, auch diesem binnen 24 Stunden
anzuzeigen. Holt der Eigentümer oder Halter die Katze nicht innerhalb
weiterer drei Tage gegen Zahlung eines Aufbewahrungsgeldes von einer
Deutschen Mark für jeden angefangenen Tag ab, so ist die gefangene
Katze an die zuständige Behörde abzuliefern, die sie auf Kosten des
Eigentümers oder Halters tötet oder sonst unschädlich macht; einer
vorherigen Mitteilung an den Betroffenen bedarf es nicht. Wird eine
Katze, deren Eigentümer oder Halter bekannt ist, innerhalb eines
Kalenderjahres mehr als zweimal in Verwahr genommen, so ist sie nach
Satz 2 unschädlich zu machen. "

Wenn mein Nachbar mir also meine Katze klaut, dann muß ich ihm pro Tag
eine Mark zahlen. Wenn er sie zum dritten mal fängt, dann darf er sie
"unschädlich" machen. Kann mir mal jenand sagen, daß das hier ein Joke
ist?

WiegandCJ

unread,
Jun 12, 1999, 3:00:00 AM6/12/99
to
Im Artikel <37624fb...@news.rrz.uni-hamburg.de>,
in5...@public.uni-hamburg.de (Tim Anger) schreibt:

>


>Wenn mein Nachbar mir also meine Katze klaut, dann muß ich ihm pro Tag
>eine Mark zahlen. Wenn er sie zum dritten mal fängt, dann darf er sie
>"unschädlich" machen. Kann mir mal jenand sagen, daß das hier ein Joke
>ist?
>

Wenn Dein Nachbar auf seinem Grundstück Deine Katze fängt, "klaut" er sie
nicht, denn sie befindet sich in dem Moment nicht in Deinem Gewahrsam. Würde er
sie Dir nicht wiedergeben, wäre das kein Diebstahl, sondern Fundunterschlagung.

Und wenn Du nicht willst, daß er sie fängt, wähl das naheliegende Gegenmittel:
laß Deine Katze nicht unbeaufsichtigt laufen.

Carl

Michael Enezian

unread,
Jun 12, 1999, 3:00:00 AM6/12/99
to

WiegandCJ schrieb:


>
>
> Wenn Dein Nachbar auf seinem Grundstück Deine Katze fängt, "klaut" er sie
> nicht, denn sie befindet sich in dem Moment nicht in Deinem Gewahrsam. Würde er
> sie Dir nicht wiedergeben, wäre das kein Diebstahl, sondern Fundunterschlagung.
>
> Und wenn Du nicht willst, daß er sie fängt, wähl das naheliegende Gegenmittel:
> laß Deine Katze nicht unbeaufsichtigt laufen.
>
> Carl


So ein Blödsinn!

denn:

Wenn einer auf der Strasse Dein abgestelltes Auto entwendet, "klaut" er
es
nicht, denn es befindet sich in dem Moment nicht in Deinem Gewahrsam.
Würde er es Dir nicht wiedergeben, wäre das kein Diebstahl, sondern
Fundunterschlagung.

Und wenn Du nicht willst, daß er es entwendet, wähl das naheliegende
Gegenmittel: laß Dein Auto nicht unbeaufsichtigt stehen.

Michael

Simone Demmel

unread,
Jun 12, 1999, 3:00:00 AM6/12/99
to
Hi,

In article <19990612142759...@ngol03.aol.com>, WiegandCJ wrote:
>Und wenn Du nicht willst, daß er sie fängt, wähl das naheliegende Gegenmittel:
>laß Deine Katze nicht unbeaufsichtigt laufen.

Leichter gesagt als getan: ich kenne keine Katze, die auch wirklich immer
kommt, wenn man sie ruft.

Hintergrund: Mephi hat momentan tieraerztliches Ausgehverbot (siehe auch
den Verletzungsthread).

Seit Mittwoch habe ich jede Nacht ca 3 Stunden geschlafen, den Rest der
Zeit hat der Kleine damit zugebracht, lautstark seine 'Freiheitsberaubung'
zu bejammern (da hilft nicht mal Tuer zu machen).

Heute vormittag haben wir ihn dann zum Fruehstueck mit in den Garten
genommen, weil da geht er nicht so weit weg... und schwup war er ueber die
Mauer in Nachbars Garten.. da half kein Rufen und locken, da half nur
abwarten, bis er sich wieder blicken laesst - was (da Vormittags) auch
relativ zuegig wieder geschah.

Jetzt sind Fenster und Tueren wieder zu und er hat geschlagene 2 Stunden
im Fenster gesessen und vor sich hingequiekt...

Unter diesem Gesichtspunkt kann ich diese und aehnliche Gesetze ehrlich
gesagt nur als weltfremd und voellig daneben bezeichnen. Vielleicht mag
der Gesetzgebende sich ja mal eine Woche lang mit meinem eingesperrten
Katz befassen... ok, jetzt werde ich zynisch, ich hoer ja schon auf.

neko
--
Simone Demmel *** ne...@greenie.muc.de *** http://greenie.muc.de/~neko/

Brigitte Grohmann

unread,
Jun 12, 1999, 3:00:00 AM6/12/99
to
WiegandCJ schrieb:
>
> Wenn Dein Nachbar auf seinem Grundstück Deine Katze fängt, "klaut" er sie
> nicht, denn sie befindet sich in dem Moment nicht in Deinem Gewahrsam. Würde er
> sie Dir nicht wiedergeben, wäre das kein Diebstahl, sondern Fundunterschlagung.
>
> Und wenn Du nicht willst, daß er sie fängt, wähl das naheliegende Gegenmittel:
> laß Deine Katze nicht unbeaufsichtigt laufen.

Das heißt, wenn mein Auto drei Straßen weiter steht und jemand fährt
ohne meine Zustimmnug damit weg, dann klaut er es nicht, weil ich mein
Auto ja auch mit in meine Wohnung nehmen könnte? Sorry, das geht mir
nicht ganz ein.

cu, brigitte

--
"He's dead, Jim."

in memory of DeForest Kelley (1920-1999)


Brigitte Grohmann

unread,
Jun 12, 1999, 3:00:00 AM6/12/99
to
Michael Enezian schrieb:

> Wenn einer auf der Strasse Dein abgestelltes Auto entwendet, "klaut" er
> es

> nicht, denn es befindet sich in dem Moment nicht in Deinem Gewahrsam.
> Würde er es Dir nicht wiedergeben, wäre das kein Diebstahl, sondern
> Fundunterschlagung.
>

> Und wenn Du nicht willst, daß er es entwendet, wähl das naheliegende
> Gegenmittel: laß Dein Auto nicht unbeaufsichtigt stehen.
>
> Michael

Hm, ich dachte, das wäre nur meine Idee gewesen...;-)

Thorsten Bick

unread,
Jun 13, 1999, 3:00:00 AM6/13/99
to

Brigitte Grohmann schrieb in Nachricht <3762CE0E...@blackbox.at>...

>WiegandCJ schrieb:
>>
>> Wenn Dein Nachbar auf seinem Grundstück Deine Katze fängt, "klaut" er sie
>> nicht, denn sie befindet sich in dem Moment nicht in Deinem Gewahrsam.
Würde er
>> sie Dir nicht wiedergeben, wäre das kein Diebstahl, sondern
Fundunterschlagung.
>>
>> Und wenn Du nicht willst, daß er sie fängt, wähl das naheliegende
Gegenmittel:

>> laß Deine Katze nicht unbeaufsichtigt laufen.
>
>Das heißt, wenn mein Auto drei Straßen weiter steht und jemand fährt
>ohne meine Zustimmnug damit weg, dann klaut er es nicht, weil ich mein
>Auto ja auch mit in meine Wohnung nehmen könnte? Sorry, das geht mir
>nicht ganz ein.
>


Hallo Brigitte,

sooo einfach ist die Sache nicht - die Straße gehört ja schließlich nicht
dem Nachbarn, sie ist (immer noch) Allgemeingut - der Garten gehört aber dem
Nachbarn und er darf auf seinem Besitz machen, was er will. Wenn Du ganz
bösartig wärst, könntest Du es so sehen, wie mit den Kirschen, die über
Deinen Zaun wachsen und die Du ja auch ernten darfst.

Gruß,
Thorsten


Thorsten Bick

unread,
Jun 13, 1999, 3:00:00 AM6/13/99
to

Michael Enezian

unread,
Jun 13, 1999, 3:00:00 AM6/13/99
to

Thorsten Bick schrieb:
>
> ...


> sooo einfach ist die Sache nicht - die Straße gehört ja schließlich nicht
> dem Nachbarn, sie ist (immer noch) Allgemeingut - der Garten gehört aber dem
> Nachbarn und er darf auf seinem Besitz machen, was er will.

Hi Thorsten,

Ich muss Dir leider widersprechen, zumindest was die Rechtslage in der
Schweiz betrifft. Der Nachbar darf auch auf seinem Besitz nicht alles
machen was er will. (Er kann nicht sagen: "Ach schau her, ich habe einen
neuen BMW auf meinem Grundstück 'gefunden', davon habe ich schon lange
geträumt. Ich stell' den mal in meine Garage.") Er müsste entweder
vorgängig das Abstellen eines fremden Wagens auf seinem Grundstück
gerichtlich verbieten lassen, was leicht Monate dauert und nicht ganz
billig ist, und entsprechende Schilder aufstellen. Oder er müsste im
konkreten Fall eine gerichtliche Verfügung (Räumungsbefehl) erwirken,
unter Einhaltung der vorgesehenen Fristen. In beiden Fällen dürfte er
nicht selbst Hand an den Wagen legen, sondern müsste eine amtliche
Räumung veranlassen. Die Kosten dafür kann er zwar auf den Besitzer des
Wagens abwälzen, sofern dieser zahlungsfähig ist, andernfalls bliebe er
auf dem von ihm geleisteten Kostenvorschuss sitzen. (Haben wir als
Grundeigentümer alles schon erlebt.) :-(

Es ist eben so, das die Eigentumsrechte an einer Sache (die Frage ob
Tiere Sachen sind oder nicht, klammere ich hier mal aus) nicht vom Ort
abhängig sind, wo sich diese Sache gerade befindet.

Natürlich kann der Grundeigentümer ausserdem noch auf Hausfriedensbruch
klagen, aber das nützt ihm nicht viel, da dies ein strafrechtliches
Verfahren ist, und kein zivilrechtliches.

> Wenn Du ganz
> bösartig wärst, könntest Du es so sehen, wie mit den Kirschen, die über
> Deinen Zaun wachsen und die Du ja auch ernten darfst.
>

Ja, diese Regelung besteht tatsächlich. Dürfte aber auf Katzen oder
Autos nicht anwendbar sein. (Beim Baum könnte man ev. sagen, dass die
überhängenden Kirschen Produkte derjenigen Wurzelteile sind, die der
Baum unter dem Gartenzaun hindurch auf Nachbar's Grundstück entsendet.
Naja.. ich weiss nicht wirklich, ob das die Ueberlegung hinter dieser
Regelung ist. Nur so eine Vermutung.)


Liebe Grüsse.. Michael.

Michael Enezian

unread,
Jun 13, 1999, 3:00:00 AM6/13/99
to

Brigitte Grohmann schrieb:


>
> Hm, ich dachte, das wäre nur meine Idee gewesen...;-)
>


Was hältst Du von 'kollektivem Bewusstsein'? :)


Grüssli.. Michael

WiegandCJ

unread,
Jun 13, 1999, 3:00:00 AM6/13/99
to
Im Artikel <slrn7m5j8...@sleepy.space.net>, ne...@sleepy.greenie.muc.de
(Simone Demmel) schreibt:

>
>Unter diesem Gesichtspunkt kann ich diese und aehnliche Gesetze ehrlich
>gesagt nur als weltfremd und voellig daneben bezeichnen. Vielleicht mag
>der Gesetzgebende sich ja mal eine Woche lang mit meinem eingesperrten
>Katz befassen... ok, jetzt werde ich zynisch, ich hoer ja schon auf.
>
>

Vielleicht setzt der Gesetzgeber voraus, daß man sich diese Probleme vor Augen
führt, bevor man sich eine Katze anschafft. Bei Katzenhaltern sind solche
Vorüberlegungen anscheinend nicht allgemein üblich, während man bei
Hundehaltern, die Auslaufprobleme haben, immer sofort mit dem Argument "das
hättest Du Dir vorher überlegen müssen, wenn man nicht genug Zeit/nicht genug
Auslaufgelegenheit/nicht genug..." immer sofort bei der Hand ist.

BTW: Ichj kann auch Nachbarn verstehen, die fremde Katzen nicht auf ihrem
Grundstück haben wollen. Z.B. weil sie selbst einen Hund haben und keine
Hunde-/Katzenkämpfe wünschen. Oder weil ihnen einfach das Markieren im wahrsten
Sinn des Wortes stinkt.

Carl

WiegandCJ

unread,
Jun 13, 1999, 3:00:00 AM6/13/99
to
Im Artikel <7jvogc$pmr$1...@sun27.hrz.tu-darmstadt.de>, "Thorsten Bick"
<bi...@hrz2.hrz.tu-darmstadt.de> schreibt:

>sooo einfach ist die Sache nicht - die Straße gehört ja schließlich nicht
>dem Nachbarn, sie ist (immer noch) Allgemeingut - der Garten gehört aber dem

>Nachbarn und er darf auf seinem Besitz machen, was er will. Wenn Du ganz


>bösartig wärst, könntest Du es so sehen, wie mit den Kirschen, die über
>Deinen Zaun wachsen und die Du ja auch ernten darfst.
>

sooo einfach ist die Sache nicht. Kirschen, die über den Zaun wachsen, darfst
Du NICHT ernten. Erst wenn sie reif sind und herunterfallen gehören sie Dir.

Carl

WiegandCJ

unread,
Jun 13, 1999, 3:00:00 AM6/13/99
to
Im Artikel <3762CE0E...@blackbox.at>, Brigitte Grohmann
<brigitte...@blackbox.at> schreibt:

>>
>> Wenn Dein Nachbar auf seinem Grundstück Deine Katze fängt, "klaut" er sie
>> nicht, denn sie befindet sich in dem Moment nicht in Deinem Gewahrsam.
>Würde er
>> sie Dir nicht wiedergeben, wäre das kein Diebstahl, sondern
>Fundunterschlagung.
>>

>Das heißt, wenn mein Auto drei Straßen weiter steht und jemand fährt
>ohne meine Zustimmnug damit weg, dann klaut er es nicht, weil ich mein
>Auto ja auch mit in meine Wohnung nehmen könnte? Sorry, das geht mir
>nicht ganz ein.

Nein, das heißt es nicht. Der juristisch entscheidende Unterschied ist der
Gewahrsam. Deine Katze auf einem fremden Grundstück ist ja nun mal völlig
außerhalb Deiner -sorry, Juristen nennen das nun mal so- Sachherrschaft. Dein
(ja doch hoffentlich ebgeschlossenes) Auto ist das aber nicht, eben weil Du es
abgeschlossen und damit jedermann gezeigt hast, daß er die Finger davon lassen
soll. Selbst wenn das Auto am Frankfurter Terminal abgestellt ist und Du auf
den Seychellen in der Sonne brätst.

Carl

WiegandCJ

unread,
Jun 13, 1999, 3:00:00 AM6/13/99
to
Im Artikel <3762C1B1...@webshuttle.ch>, Michael Enezian
<ene...@webshuttle.ch> schreibt:

>So ein Blödsinn!
>
>denn:


>
>Wenn einer auf der Strasse Dein abgestelltes Auto entwendet, "klaut" er
>es

>nicht, denn es befindet sich in dem Moment nicht in Deinem Gewahrsam.
>Würde er es Dir nicht wiedergeben, wäre das kein Diebstahl, sondern
>Fundunterschlagung.
>


>Und wenn Du nicht willst, daß er es entwendet, wähl das naheliegende
>Gegenmittel: laß Dein Auto nicht unbeaufsichtigt stehen.
>

So ein Blödsinn!

Carl

PS: Ich finde langsam Spaß an ME's Stilmitteln...

Tim Anger

unread,
Jun 13, 1999, 3:00:00 AM6/13/99
to
>>Wenn mein Nachbar mir also meine Katze klaut, dann muß ich ihm pro Tag
>>eine Mark zahlen. Wenn er sie zum dritten mal fängt, dann darf er sie
>>"unschädlich" machen. Kann mir mal jenand sagen, daß das hier ein Joke
>>ist?

>Wenn Dein Nachbar auf seinem Grundstück Deine Katze fängt, "klaut" er sie
>nicht, denn sie befindet sich in dem Moment nicht in Deinem Gewahrsam. Würde er
>sie Dir nicht wiedergeben, wäre das kein Diebstahl, sondern Fundunterschlagung.
>Und wenn Du nicht willst, daß er sie fängt, wähl das naheliegende Gegenmittel:


>laß Deine Katze nicht unbeaufsichtigt laufen.

Hi Carl,

Dein Vorschlag in Ehren, aber das würde bedeuten, daß ich die Katzen
in meine kleine Einzimmerwohnung einsperren müßte, und das kommt
einfach nicht in Frage. Meine Katzen haben zwar schon jede Menge
Mäuse, aber noch keinen Vogel gefangen, und ich kann mir auch nicht
vorstellen, wie sie das anstellen sollen. Wenn meine Nachbarin, die
alte, tierfeindliche Hexe, meine Katzen bei sich einsperren würde,
dann würde ich sie eigenhändig erwürgen, egal, ob man das nun
"klauen", "finden" oder sonstwie rechtlich korrekt nennt. Sorry für
die Harten Worte, aber ich faß' es einfach nicht, wie man so ein
beknacktes Gesetz auch noch verteidigen kann!

Michael Enezian

unread,
Jun 13, 1999, 3:00:00 AM6/13/99
to

WiegandCJ schrieb:


>
> Nein, das heißt es nicht. Der juristisch entscheidende Unterschied ist der
> Gewahrsam. Deine Katze auf einem fremden Grundstück ist ja nun mal völlig
> außerhalb Deiner -sorry, Juristen nennen das nun mal so- Sachherrschaft. Dein
> (ja doch hoffentlich ebgeschlossenes) Auto ist das aber nicht, eben weil Du es
> abgeschlossen und damit jedermann gezeigt hast, daß er die Finger davon lassen
> soll. Selbst wenn das Auto am Frankfurter Terminal abgestellt ist und Du auf
> den Seychellen in der Sonne brätst.
>
> Carl


Immer noch 'Blödsinn'.

Denn auch wenn Du es nicht abgeschlossen hast, so ist es immer noch
Diebstahl, wenn es einer entwendet. Mit dem einzigen Unterschied, dass
deine Versicherung ev. auf Dich Regress nimmt, falls sie es erfährt.
(Also: immer sagen es sei abgeschlossen gewesen.) :)

Michael (der Carl gerne etwas Spass bereitet)

Michael Enezian

unread,
Jun 13, 1999, 3:00:00 AM6/13/99
to

Tim Anger schrieb:
>
> >>[...] Kann mir mal jenand sagen, daß das hier ein Joke
> >>ist?
>

Hi Tim,

Ja... ich kann's Dir sagen: Es *ist* ein Joke. Einer aus dem Jahre 1936.
:)


>
> Hi Carl,
>
> Dein Vorschlag in Ehren, aber das würde bedeuten, daß ich die Katzen
> in meine kleine Einzimmerwohnung einsperren müßte, und das kommt
> einfach nicht in Frage. Meine Katzen haben zwar schon jede Menge
> Mäuse, aber noch keinen Vogel gefangen, und ich kann mir auch nicht
> vorstellen, wie sie das anstellen sollen. Wenn meine Nachbarin, die
> alte, tierfeindliche Hexe, meine Katzen bei sich einsperren würde,
> dann würde ich sie eigenhändig erwürgen, egal, ob man das nun
> "klauen", "finden" oder sonstwie rechtlich korrekt nennt. Sorry für
> die Harten Worte, aber ich faß' es einfach nicht, wie man so ein
> beknacktes Gesetz auch noch verteidigen kann!

Nun, es gibt 3 Möglichkeiten wie man das kann:

1. Jemand ist ein absoluter Vogelfan. (was ich verstehen und akzeptieren
kann. Hinweis: de.rec.tiere.voegel = ideale Newsgroup.)

2. Jemand ist ein Katzenhasser. (sic!)

3. Jemand fühlt sich berufen, wann immer möglich für Recht und Ordnung
zu sorgen. Also ein richtiger Mr. Saubermann. (ja wo kämen wir denn hin
ohne Disziplin..... Anarchie... pfui Teufel!)

Im übrigen bin ich 100% einig mit Dir, Tim.


Liebe Grüsse.. Michael (aka: der Würger)

Brigitte Grohmann

unread,
Jun 13, 1999, 3:00:00 AM6/13/99
to
WiegandCJ schrieb:

> Vielleicht setzt der Gesetzgeber voraus, daß man sich diese Probleme vor Augen
> führt, bevor man sich eine Katze anschafft. Bei Katzenhaltern sind solche
> Vorüberlegungen anscheinend nicht allgemein üblich, während man bei
> Hundehaltern, die Auslaufprobleme haben, immer sofort mit dem Argument "das
> hättest Du Dir vorher überlegen müssen, wenn man nicht genug Zeit/nicht genug
> Auslaufgelegenheit/nicht genug..." immer sofort bei der Hand ist.
>

Das Gesetz stammt aus dem Jahre Schnee. Damals hat wohl kaum jemand so
gedacht.

Brigitte Grohmann

unread,
Jun 13, 1999, 3:00:00 AM6/13/99
to
Michael Enezian schrieb:

>
> Brigitte Grohmann schrieb:
> >
> > Hm, ich dachte, das wäre nur meine Idee gewesen...;-)
> >
>
> Was hältst Du von 'kollektivem Bewusstsein'? :)
>
Viel! :-)

Brigitte Grohmann

unread,
Jun 13, 1999, 3:00:00 AM6/13/99
to
WiegandCJ schrieb:
>
> Nein, das heißt es nicht. Der juristisch entscheidende Unterschied ist der
> Gewahrsam. Deine Katze auf einem fremden Grundstück ist ja nun mal völlig
> außerhalb Deiner -sorry, Juristen nennen das nun mal so- Sachherrschaft. Dein
> (ja doch hoffentlich ebgeschlossenes) Auto ist das aber nicht, eben weil Du es
> abgeschlossen und damit jedermann gezeigt hast, daß er die Finger davon lassen
> soll. Selbst wenn das Auto am Frankfurter Terminal abgestellt ist und Du auf
> den Seychellen in der Sonne brätst.

§ 388 ABGB:
"Es ist im Zweifel nicht zu vermuten, daß jemand sein Eigentum wolle
fahren lassen; daher darf kein Finder eine gefundene Sache für verlassen
ansehen und sich dieselbe zueignen."

Also egal, ob Auto zugesperrt oder nicht, ob Katz auf meinem Grund oder
woanders. Mein Eigentum ist im Zweifel mein Eigentum. Zumindest
hierzulande.

X-Mozilla-Status: 0009"He's dead, Jim."

Michael Enezian

unread,
Jun 13, 1999, 3:00:00 AM6/13/99
to

Brigitte Grohmann schrieb:


>
>
> § 388 ABGB:
> "Es ist im Zweifel nicht zu vermuten, daß jemand sein Eigentum wolle
> fahren lassen; daher darf kein Finder eine gefundene Sache für verlassen
> ansehen und sich dieselbe zueignen."
>
> Also egal, ob Auto zugesperrt oder nicht, ob Katz auf meinem Grund oder
> woanders. Mein Eigentum ist im Zweifel mein Eigentum. Zumindest
> hierzulande.
>

Schon wieder ein Beispiel kollektiven Bewusstseins. (Es nimmt
Ueberhand.) :)


Grüssli.. Michael (der sein Eigentum nicht wolle fahren lassen,
höchstens einen F...)

Thorsten Bick

unread,
Jun 13, 1999, 3:00:00 AM6/13/99
to

Michael Enezian schrieb in Nachricht <37638764...@webshuttle.ch>...

>> sooo einfach ist die Sache nicht - die Straße gehört ja schließlich nicht
>> dem Nachbarn, sie ist (immer noch) Allgemeingut - der Garten gehört aber
dem
>> Nachbarn und er darf auf seinem Besitz machen, was er will.

>Ich muss Dir leider widersprechen, zumindest was die Rechtslage in der
>Schweiz betrifft. Der Nachbar darf auch auf seinem Besitz nicht alles
>machen was er will.
>(Er kann nicht sagen: "Ach schau her, ich habe einen
>neuen BMW auf meinem Grundstück 'gefunden', davon habe ich schon lange
>geträumt. Ich stell' den mal in meine Garage.")

Hi Michael,

gut, er darf nicht "alles machen was er will", da gebe ich Dir recht. Er
kann das ganze auch gerichtlich verbieten lassen, was dauert. Er kann aber
auch ein Schild anscharuebn, was das parken verbietet und dann abschleppen
lassen (wofür er in Vorleistung treten muß).
Er könnte aber auch eine ortsübliche Miete für den Parkplatz verlangen, eine
Parkgebühr.

Ähnliches könnte dann auch für deine Katze in Nachbars Garten gelten, weil
sie ja nunmal auf seinem Eigentum angetroffen wurde. Er nimmt das arme
Tierchen in gewahrsam, päppelt es auf und erhebt dafür eine
Aufwandsentschädigung, die mit 1 DM pro Tag bei Handelsüblichen KaFu-Preisen
ja ehr moderat ist.

>Die Kosten dafür kann er zwar auf den Besitzer des
>Wagens abwälzen, sofern dieser zahlungsfähig ist, andernfalls bliebe er
>auf dem von ihm geleisteten Kostenvorschuss sitzen. (Haben wir als
>Grundeigentümer alles schon erlebt.)


Genau.

>Es ist eben so, das die Eigentumsrechte an einer Sache (die Frage ob
>Tiere Sachen sind oder nicht, klammere ich hier mal aus) nicht vom Ort
>abhängig sind, wo sich diese Sache gerade befindet.

Nein, das Eigentumsrecht nicht! Entscheidend ist aber, wo sich Dein Eigentum
befindet und was Du damit anstellst: steht es auf der Straße, hast Du über
Deine Steuern diese ja irgendwann mal mitbezahlt. Zusätzlich zahlst Du
vielleicht noch Parkgebühren. Auf diese Weise hast Du ein temporäres
Nutzungsrecht an diesen 10 qm Strasse erworben. Erkläre mir aber bitte mal,
in welcher Form Du gegenüber Deinem Nachbarn ein Nutzungsrecht an seinem
Grund und Boden erworben hast, der von Deinem Eigentum genutzt wird!?

Beste Grüße,
Thorsten

Rolf u. Inge Geishecker

unread,
Jun 13, 1999, 3:00:00 AM6/13/99
to
Hallo Michael,

>> Wenn Du ganz
>> bösartig wärst, könntest Du es so sehen, wie mit den Kirschen, die >>über
>> Deinen Zaun wachsen und die Du ja auch ernten darfst.

>Ja, diese Regelung besteht tatsächlich.

Das mag für die Schweiz gelten. In Deutschland ist es so, daß die Kirsche
erst vom Baum auf Dein Grundstück gefallen sein muß. Du kannst allerdings
verlangen, daß der auf Dein Grundstück ragende Ast abgeschnitten wird. Wenn
dies trotz mehrfacher Aufforderung nicht geschieht, kannst Du selbst Hand
anlegen.

Bzgl. des Auslaufverbotes für Katzen ist das wohl je nach Bundesland
verschieden. Praktisch läßt sich sowas doch bei Freigang gewöhnten Katzen
gar nicht durchführen.

Herzl. Grüße
Inge m. Felix, Fridolin und Fritzchen


Rainer Georg Blankenagel

unread,
Jun 13, 1999, 3:00:00 AM6/13/99
to
in5...@public.uni-hamburg.de (Tim Anger) wrote:

>Dein Vorschlag in Ehren, aber das würde bedeuten, daß ich die Katzen
>in meine kleine Einzimmerwohnung einsperren müßte, und das kommt
>einfach nicht in Frage. Meine Katzen haben zwar schon jede Menge
>Mäuse, aber noch keinen Vogel gefangen, und ich kann mir auch nicht
>vorstellen, wie sie das anstellen sollen. Wenn meine Nachbarin, die
>alte, tierfeindliche Hexe, meine Katzen bei sich einsperren würde,
>dann würde ich sie eigenhändig erwürgen, egal, ob man das nun
>"klauen", "finden" oder sonstwie rechtlich korrekt nennt. Sorry für
>die Harten Worte, aber ich faß' es einfach nicht, wie man so ein
>beknacktes Gesetz auch noch verteidigen kann!

Wenn mann ein Tier tiergerecht halten möchte, geht das nur, wenn man
auch die entsprechenden Voraussetzungen dafür hat. D.h.:
Wohnungsgröße, Auslaufmöglichkeit, Zeit etc. müssen gegeben sein.

Sich ein Tier anzuschaffen und für die Voraussetzungen nicht zu
sorgen, ist fahrlässig und dem Tier gegenüber nicht fair. Das dann
dadurch auszugleichen, daß man das Tier bsw. in Gegenden frei laufen
läßt, in denen es aufgrund legitimer Interessen anderer nichts zu
suchen hat, ist diesen Anderen gegenüber nicht fair.

Du beklagst Dioch vermutlich auch nicht darüber, daß Deine Kinder
nicht mitten auf der Hauptstraße Fußballspielen dürfen, obwohl sie
doch so gern möchten und es ihnen 'im Blut liegt'.


Rainer

Michael Enezian

unread,
Jun 13, 1999, 3:00:00 AM6/13/99
to

Thorsten Bick schrieb:
>
> [...] Erkläre mir aber bitte mal,


> in welcher Form Du gegenüber Deinem Nachbarn ein Nutzungsrecht an seinem
> Grund und Boden erworben hast, der von Deinem Eigentum genutzt wird!?
>

Lieber Thorsten,

Natürlich hast Du vollkommen recht, das Abstellen des Wagens auf
Nachbar's Boden ist sicher illegal, sofern er es nicht duldet. Ich
wollte auch nichts anderes behaupten. Ich wollte nur sagen, dass
Selbstjustiz in unserer Gesellschaft nicht vorgesehen ist, und dass die
Mühlen des Gesetzes eben langsam mahlen, und das ist vielleicht nicht
mal schlecht so, weil man sich dadurch wohl in den allermeisten Fällen
direkt einigt, und die Justiz nur im Notfall bemüht.


> [...] Er nimmt das arme Tierchen in gewahrsam, päppelt es auf und erhebt

> dafür eine Aufwandsentschädigung, die mit 1 DM pro Tag bei Handelsüblichen
> KaFu-Preisen ja ehr moderat ist.
>

Ja, mehr als das, ein klares Verlustgeschäft. Stammt wohl noch aus
Zeiten als 1 DM noch etwas wert war. Zu meinen Studentenzeiten (vor 20
Jahren) pflegten wir zu sagen, dass eine Katze 1 sFr / Tag kostet, genau
gleich wie das Fahren mit einer Lambretta (inkl. Steuern/Versicherung).
Ich konnte mir beides leisten damals. :) (DM/sFr. = ca. 1:1 zu jenen
Zeiten)

Heute kostet unser Kuno ca. 3 sFr./Tag (ohne Tierarztkosten) und eine
Lambretta dürfte etwa auf 6 sFr/Tag kommen. (Ein weiteres Beispiel
dafür, dass die offiziellen Inflationszahlen getürkt sind, zwecks
Beruhigung des Volkes.)

Deshalb nun hier mein Tip an alle geplagten Nachbarn: Anstatt das
Monster 3 Tage lang durchzufüttern und sich mit 3 DM zu begnügen, locke
man das fragliche Objekt in sein Haus, mache alle Luken dicht und warte
einige Tage, bis die Vermisstanzeigen an allen Bäumen im Quartier
angeschlagen sind. Danach begebe man sich zur angegebenen Adresse,
überreiche das Tier den überglücklichen Besitzern und kassiere 50 DM
Finderlohn. Kann mehrmals wiederholt werden. Hähä.. ätsch! (*mad
giggle*)

Herzliche Grüsse von.. Michael (der immer einen 50-er Schein in der
Kommode bereit hält)

Simone Demmel

unread,
Jun 13, 1999, 3:00:00 AM6/13/99
to
Hi,

In article <19990613064104...@ngol02.aol.com>, WiegandCJ wrote:
>Vielleicht setzt der Gesetzgeber voraus, daß man sich diese Probleme vor Augen
>führt, bevor man sich eine Katze anschafft. Bei Katzenhaltern sind solche

Also ob ich mir meine erste katze 'angeschafft' haette... Eine Kiste im
Studentenheim mit zwei viel zu kleinen verweisten herrenlosen Kaetzchen
und keiner will was gesehen haben oder wissen, was man mit sowas tut.
Sorry, aber im Zweifelsfalle sprich mir Weiblichkeit zu.

>Vorüberlegungen anscheinend nicht allgemein üblich, während man bei
>Hundehaltern, die Auslaufprobleme haben, immer sofort mit dem Argument "das
>hättest Du Dir vorher überlegen müssen, wenn man nicht genug Zeit/nicht genug
>Auslaufgelegenheit/nicht genug..." immer sofort bei der Hand ist.

eine Katze besteht nunmal nicht wie ein Hund auf Begleitung, wenn sie
ausgeht - im Gegenteil.

Wenn ich jetzt damit rechnen muss, dass ihr was passiert - gut. Wenn ich
damit rechnen muss, dass ihr jemand mutwillig Schaden zufuegt: z.B. im Ort
zu schnell gefahrener Autofahrer (der haette genauso gut ein Kind statt
dem Katz erwischen koennen), Leute, die Katzen jagen um sie umzubringen
oder anderweitig zu misshandeln und zu quaelen (als ob das Katz was fuer
seine Existenz koennte). Letzteres sehe ich nicht ein.

Das waer irgendwo genauso, wie wenn ich mich ueber das knapp an der
Ausfahrt parkende Auto aergern wuerde und dafuer jetzt das Ding
zerkratzen und demontieren taete.

Wenn ich nicht will, dass irgendwelche Hunde ihre Haeufchen in meinem
Vorgarten als Tretmienen ablegen, kann ich genauso viel dagegen tun, wie
jemand, der meint, eine Katze wuerde seinen Garten verschandeln: ich kann
Anzeige gegen Unbekannt erstatten, ich kann Anzeige gegen den Besitzer
erstatten (dann mit Beweis und Zeuge) und mich fuer den Rest meines Lebens
in dieser Gegend hoechst unbeliebt machen. Ich kann mich auch mit einem
Gartenschlauch (o.ae.) auf die Lauer legen und das Tier selbst vertreiben
oder den gassifuehrenden Besitzer ansprechen (im Zweifelsfalle ist der mit
angemessener Notwehr seitens des Grundstueckeigentuemers/besetzers
einverstanden).

Ich finde, die letzte Art ist die natuerlichste um Probleme anzugehen.

Bei Voegeln stellen wir Vogelscheuchen auf, Maeuse werden auf raffinierteste
Arten 'vertrieben' (nicht umgebracht), Aehnliches bei maulwuerfen. Wieso
soll man jetzt ploetzlich wegen eines anderen Tieres vor Gerichten rennen?

Das ist doch echt albern. Wenn jemand sein Tier darauf abrichtet, nur
noch in diesen Garten zu kacken, dann ist das ein echter Fall fuer
'Reden mit dem Halter/Dompteur' aber bei natuerlichem Verhalten...

Ich stelle immer wieder fest: unserer Zivilisatzion mangelt es an aktiver
Kommunikation - und das sehen wir schon in Firmen im kleinen Stil, dass es
dann nicht klappt; weder mit dem Betriebsklima, noch mit der
Produktivitaet.

>BTW: Ichj kann auch Nachbarn verstehen, die fremde Katzen nicht auf ihrem
>Grundstück haben wollen. Z.B. weil sie selbst einen Hund haben und keine
>Hunde-/Katzenkämpfe wünschen. Oder weil ihnen einfach das Markieren im wahrsten
>Sinn des Wortes stinkt.

Kann ich auch voll und ganz verstehen - schliesslich mag ich auch keine
Tretminen in meinem Garten. Aber deswegen gleich Gerichte beschaeftigen -
das ist doch echt albern. Dann mach ich halt die Tretmine selber weg. Weil
wenn ich mich aufrege, kostet es mich viel mehr Zeit, Nerv und Geld als so
und wenn ich das Mistviech erwische, dann bekommt es halt eine Dusche und
traut sich hoffentlich demnaechst nicht wieder rein.

neko, die diese ganze Rechtverdreherei auf Teufel komm raus uebertrieben
und voellig unnatuerlich findet - Kleinkram kann man sicher auch so
regeln, ohne gleich ein Fass aufzumachen.

Simone Demmel

unread,
Jun 13, 1999, 3:00:00 AM6/13/99
to
Hi,

In article <7k0bkg$6oj$2...@sun27.hrz.tu-darmstadt.de>, Thorsten Bick wrote:
>Ähnliches könnte dann auch für deine Katze in Nachbars Garten gelten, weil

>sie ja nunmal auf seinem Eigentum angetroffen wurde. Er nimmt das arme


>Tierchen in gewahrsam, päppelt es auf und erhebt dafür eine
>Aufwandsentschädigung, die mit 1 DM pro Tag bei Handelsüblichen KaFu-Preisen
>ja ehr moderat ist.

:-) Naja, das kann man auch uebertreiben, allerdings wuerde ich z.B.
vollstes Verstaendnis dafuer aufbringen, dass der Katzenhalter zum
Schadensersatz verpflichtet wird, wenn sein Monster etwas anstellt. Das
geht ja nicht an, dass der Tiger nachbars Wohnzimmer-Waende und -Moebel
neugestaltet und sich alle auf den Standpunkt stellen: c'est la vie... (na
klar, in diesem Fall wuerde ein ordentlicher Richter dem Geschaedigten
wegen nicht ausrechend gesicherter Wohnung (unbeaufsicht offengelassener
Tuere z.B.) zumindest eine Teilschuld einraeumt.

(Autobeispiel: die Versicherung stellt sich auch an, wenn meine Auto
unabgeschlossen rumsteht und geklaut wird oder anderweitig 'benutzt')

>in welcher Form Du gegenüber Deinem Nachbarn ein Nutzungsrecht an seinem
>Grund und Boden erworben hast, der von Deinem Eigentum genutzt wird!?

Er kann es abschleppen lassen - darf es aber keinesfalls eigenmaechtig
zerstoeren oder beschaedigen.

Wenn diese Sache ploetzlich kein Auto mehr ist, sondern eine Katze, dann
darf er es in seiner Garage einsperren, ein bisschen misshandeln und bei
widerholtem antreffen auch zerstoeren.

Das ist eindeutig eine Schieflage der Gesetzgebung. (mM. zuurueckzufuehren
auf veraltetes Gesetz)

neko

Katrin Kurjo

unread,
Jun 13, 1999, 3:00:00 AM6/13/99
to
ene...@webshuttle.ch meinte am 13.06.99
zum Thema "Re: Auslaufverbot =?iso-8859-1?Q?f=FCr?= Katzen im =?iso-8859-1?Q?F":

> Deshalb nun hier mein Tip an alle geplagten Nachbarn: Anstatt das
> Monster 3 Tage lang durchzufüttern und sich mit 3 DM zu begnügen, locke
> man das fragliche Objekt in sein Haus, mache alle Luken dicht und warte
> einige Tage, bis die Vermisstanzeigen an allen Bäumen im Quartier
> angeschlagen sind. Danach begebe man sich zur angegebenen Adresse,
> überreiche das Tier den überglücklichen Besitzern und kassiere 50 DM
> Finderlohn. Kann mehrmals wiederholt werden. Hähä.. ätsch! (*mad
> giggle*)
>
> Herzliche Grüsse von.. Michael (der immer einen 50-er Schein in der
> Kommode bereit hält)

Hi Michael,

was hast denn DU für Nachbarn *fg* ????

Gruß
Katrin
-------------------------------------------------------------------------
IRC #katzen (takshilla) / ICQ 38430008
-------------------------------------------------------------------------

Joachim Thewes

unread,
Jun 13, 1999, 3:00:00 AM6/13/99
to
Quote:brigitte.grohmann # blackbox.at@242:4900/99.0
Subject:"Re: Auslaufverbot fuera= Katzen im"
MsgID:<3762D457...@blackbox.at> d4b6f43d

Tach ihr elenden ideenklauer :)
"BG>> Michael
"BG>
"BG>Hm, ich dachte, das waere nur meine Idee gewesen...;-)

ne auch meine .....:)

achtung es ist juni und doengensstaebe mit denen man grudgen kann
sind zur zeit aeusserst billig !
--
Ciao .....
My HomePage: http://privat.schlund.de/jthewes
Links in German to Space,Cats,Music and Raytracing !

Frank Wendt

unread,
Jun 14, 1999, 3:00:00 AM6/14/99
to
On Sun, 13 Jun 1999 11:48:02 GMT, in5...@public.uni-hamburg.de
(Tim Anger) wrote:


>Hi Carl,


>
>Dein Vorschlag in Ehren, aber das würde bedeuten, daß ich die Katzen
>in meine kleine Einzimmerwohnung einsperren müßte, und das kommt
>einfach nicht in Frage.

Fazit : Du erfüllst nicht die Vorraussetzungen, eine Katze
artgerecht zu halten !

Gruss Frank


Frank Wendt

unread,
Jun 14, 1999, 3:00:00 AM6/14/99
to
On Sat, 12 Jun 1999 21:13:28 GMT, ne...@sleepy.greenie.muc.de
(Simone Demmel) wrote:

>Hi,

>Unter diesem Gesichtspunkt kann ich diese und aehnliche Gesetze ehrlich
>gesagt nur als weltfremd und voellig daneben bezeichnen. Vielleicht mag
>der Gesetzgebende sich ja mal eine Woche lang mit meinem eingesperrten
>Katz befassen... ok, jetzt werde ich zynisch, ich hoer ja schon auf.

Löwen im Zoo sollen auch immer laut jammern, weil sie gerne die
Umgebung erkunden würden !?

Gruss Frank
>
>neko
>--
>Simone Demmel

Tim Anger

unread,
Jun 14, 1999, 3:00:00 AM6/14/99
to
>Wenn mann ein Tier tiergerecht halten möchte, geht das nur, wenn man
>auch die entsprechenden Voraussetzungen dafür hat. D.h.:
>Wohnungsgröße, Auslaufmöglichkeit, Zeit etc. müssen gegeben sein.
>Sich ein Tier anzuschaffen und für die Voraussetzungen nicht zu
>sorgen, ist fahrlässig und dem Tier gegenüber nicht fair. Das dann
>dadurch auszugleichen, daß man das Tier bsw. in Gegenden frei laufen
>läßt, in denen es aufgrund legitimer Interessen anderer nichts zu
>suchen hat, ist diesen Anderen gegenüber nicht fair.
>Du beklagst Dioch vermutlich auch nicht darüber, daß Deine Kinder
>nicht mitten auf der Hauptstraße Fußballspielen dürfen, obwohl sie
>doch so gern möchten und es ihnen 'im Blut liegt'.

Kling alles ganz vernünftig, aber was hat das mit dem hamburger
Gesetzt zu tun, um dessen Sinn und Unsinn es ursprünglich ging? Ich
habe die hamburger Regierung nicht gewählt, und ich erwarte keine
großen Taten von denen. Aber ich erwarte zumindest, daß antiquierte
Gesetze wie dieses aus dem Verkehr gezogen werden. Nun, leider haben
SPD-Politiker in Hamburg schon set langem ihre Leidenschaft für
exessive Auslandsreisen auf Kosten der Steuerzahler entdeckt, da
bleibt nicht viel Zeit für vernünftige Dinge übrig.

Thorsten Bick

unread,
Jun 14, 1999, 3:00:00 AM6/14/99
to
Hi auch,

Simone Demmel schrieb in Nachricht ...


>Das geht ja nicht an, dass der Tiger nachbars Wohnzimmer-Waende und -Moebel
>neugestaltet und sich alle auf den Standpunkt stellen: c'est la vie... (na
>klar, in diesem Fall wuerde ein ordentlicher Richter dem Geschaedigten
>wegen nicht ausrechend gesicherter Wohnung (unbeaufsicht offengelassener
>Tuere z.B.) zumindest eine Teilschuld einraeumt.

Na, ja, es muß ja nicht das Mobiliar sein - der Vogelbauer reicht ja auch
schon, oder die preisgekrönten Zuchtrosen - doch um auch auf Dein anderes
Posting bzgl Korinthenk*ei einzugehen: Der "Grenzschaden", den Deine Katze
bei einem Gartenübertritt (ich rede hier nur vom Garten) anrichtet, dürfte
in den meisten Fällen nicht feststellbar sein. Sollte der Nachbar anderer
Meinung sein - bei meinen Eltern flogen dann gerne bei Sichtung trockene
Dreckklümpchen, nachdem zum wiederholten Male gequirtlte Katzenexkrmente
durch das Fangnetzt des Rasenmähers flogen ....

>
>(Autobeispiel: die Versicherung stellt sich auch an, wenn meine Auto
>unabgeschlossen rumsteht und geklaut wird oder anderweitig 'benutzt')

tja, und die Münchner Politessen auch :-(((

>
>>in welcher Form Du gegenüber Deinem Nachbarn ein Nutzungsrecht an seinem
>>Grund und Boden erworben hast, der von Deinem Eigentum genutzt wird!?
>

>Wenn diese Sache ploetzlich kein Auto mehr ist, sondern eine Katze, dann
>darf er es in seiner Garage einsperren, ein bisschen misshandeln und bei
>widerholtem antreffen auch zerstoeren.
>

In wieweit gilt hier eigentlich wieder der Grundsatz "Bundesrecht bricht
Landesrecht"? Mißhandeln darf er das Tierchen sicher nicht, denn daß wäre ja
"Schmerzen zufügen ohne vernünftigen Grund" (wenn es denn mal (in der
Garage) eingesperrt ist, gibt es ja keinen Grund mehr).

Gruß,
Thorsten


Thorsten Bick

unread,
Jun 14, 1999, 3:00:00 AM6/14/99
to
Hallo Michael,

>.... und das ist vielleicht nicht


>mal schlecht so, weil man sich dadurch wohl in den allermeisten Fällen
>direkt einigt, und die Justiz nur im Notfall bemüht.

ACK

>> [...] Er nimmt das arme Tierchen in gewahrsam, päppelt es auf und erhebt


>> dafür eine Aufwandsentschädigung, die mit 1 DM pro Tag bei
Handelsüblichen
>> KaFu-Preisen ja ehr moderat ist.

>Ja, mehr als das, ein klares Verlustgeschäft. Stammt wohl noch aus


>Zeiten als 1 DM noch etwas wert war. Zu meinen Studentenzeiten (vor 20
>Jahren) pflegten wir zu sagen, dass eine Katze 1 sFr / Tag kostet, genau
>gleich wie das Fahren mit einer Lambretta (inkl. Steuern/Versicherung).
>Ich konnte mir beides leisten damals. :) (DM/sFr. = ca. 1:1 zu jenen
>Zeiten)

Na denn Glückwunsch - die reichen Schweizer wieder ;-)) - kannst Du Dir denn
auch heutzutage noch ohne EU-Mitgliedschaft die Milch leisten? (2,50 SFr pro
Liter)


>
>Heute kostet unser Kuno ca. 3 sFr./Tag (ohne Tierarztkosten) und eine
>Lambretta dürfte etwa auf 6 sFr/Tag kommen.

Na, die große Flasche Lambrusco kostet aber deutlich weniger, die hat aber
sogar 3l Hubraum ;-) oder meinst Du so etwas kleines mit einem Takt pro Rad?

>(Ein weiteres Beispiel
>dafür, dass die offiziellen Inflationszahlen getürkt sind, zwecks
>Beruhigung des Volkes.)

Solltest Du etwas widerspruch brauchen, lasse ich mich Dir gegenüber per PM
gerne zur Erstellung von Preisindizes nach Paasche und Laspeyres aus - nur
soviel hier: getürkt ist da nix, nur neben dem Futter für Deine Katze kommt
da auch beispielsweise Dein Heizöl (wird/wurde billiger) und
Unterhaltungselektronik in den Warenkorb ....

Hast Du bei der Gelegenheit (na, ja, Gelegenheit ist wohl zuviel gesagt)
vielleicht noch ein paar tröstende Worte für meinen im Frühjahr umgezogenen
Kollegen, dessen Katze seit Freitag weg ist und dessen Nachbar sagt, er habe
in der darauffolgenden Nacht einen Schrei gehört, der durch Mark und Bein
ginge? Kämpfende Katzen klingen ja schonmal so, aber die kleine ist
kastriert ...

Beste Grüße,
Thorsten

Michael Enezian

unread,
Jun 15, 1999, 3:00:00 AM6/15/99
to

Thorsten Bick schrieb:
>
> ...


> Na denn Glückwunsch - die reichen Schweizer wieder ;-)) - kannst Du Dir denn
> auch heutzutage noch ohne EU-Mitgliedschaft die Milch leisten? (2,50 SFr pro
> Liter)
>

Der Liter uperisierte Milch kostet momentan 1.60 sfr, ein Liter
pasteurisiert vermutlich 1.40 sfr. So ist es gerade noch auszuhalten.
Aber Kuno kriegt keine Milch.. wäre ja Verschwendung.. ;-)

> >...


> >Lambretta dürfte etwa auf 6 sFr/Tag kommen.
>
> Na, die große Flasche Lambrusco kostet aber deutlich weniger, die hat aber
> sogar 3l Hubraum ;-) oder meinst Du so etwas kleines mit einem Takt pro Rad?
>

Es sind nur 2/3 Takt pro Rad. Du hast das Reserverad vergessen. :)


> >(Ein weiteres Beispiel
> >dafür, dass die offiziellen Inflationszahlen getürkt sind, zwecks
> >Beruhigung des Volkes.)
>
> Solltest Du etwas widerspruch brauchen, lasse ich mich Dir gegenüber per PM
> gerne zur Erstellung von Preisindizes nach Paasche und Laspeyres aus - nur
> soviel hier: getürkt ist da nix, nur neben dem Futter für Deine Katze kommt
> da auch beispielsweise Dein Heizöl (wird/wurde billiger) und
> Unterhaltungselektronik in den Warenkorb ....
>

Ja ok, würde mich schon interessieren. Also, see you soon at the Inbox.

> Hast Du bei der Gelegenheit (na, ja, Gelegenheit ist wohl zuviel gesagt)
> vielleicht noch ein paar tröstende Worte für meinen im Frühjahr umgezogenen
> Kollegen, dessen Katze seit Freitag weg ist und dessen Nachbar sagt, er habe
> in der darauffolgenden Nacht einen Schrei gehört, der durch Mark und Bein
> ginge? Kämpfende Katzen klingen ja schonmal so, aber die kleine ist
> kastriert ...
>

Hum.. das ist übel, und ich würde ja gerne sagen: "Mach Dir mal keine
Sorgen, Junge." Aus eigener Erfahrung schätze ich mal die Chancen so
über den Daumen 50:50, dass sie wiederkommt und dann auch bleibt. Na,
immerhin 50%, ist doch schon ein kleiner Trost, man muss Optimist
bleiben. Vielleicht irrt sie nur ein bisschen umher und kommt dann
wieder. Und die andern 50% bedeuten noch nicht, dass sie umkommt.
Vielleicht findet sie ein neues Heim. Der Schrei in der Nacht würde mich
noch nicht beunruhigen. Es könnten andere Katzen gewesen sein. Oder sie
war es tatsächlich, als ihr der King of Lions zur Begrüssung gleich mal
den Tarif bekanntgab. Sie würde es überleben, Katzenkämpfe gehen nie
tödlich aus. Es kommt natürlich auch drauf an, wie weit Dein Kollege
umzog. Wenn es so innerhalb 3km war, so ist die Chance gegeben, dass
Mieze zum alten Heim zurückgeht und dort die Vorgärten unsicher macht.
Würd' ich mal nachschauen gehen. Wenn es weiter war.. hm.. naja, man
hört immer wieder Geschichten von 100km-Märschen und sieht entsprechende
Filme, aber ich weiss nicht, was da wirklich dran ist. Auf jeden Fall
drück' ich ihm alle 11 Daumen. Manchmal braucht es ein wenig Zeit bis
zum Happy End, magst Du Dich noch erinnern an das Posting von der
Wanderkatz? Es war von Joe Nentwich, 'Geduld (länglich)' vom 29.05.99,
das beste Posting dieses Frühjahrs. Vielleicht kannst Du's ihm mal zum
Lesen geben, ich weiss nicht ob es hilft, oder ob es ihn nur noch
trauriger stimmt. (Wenn Du's nicht mehr hast, so kann ich es Dir senden,
oder ich reposte es hier, die Geschichte ist einfach gut.)

So, genug des Trostes. Ich bin ein schlechter Tröster, denk' ich, weil
es mich selbst ganz traurig macht. *snief*

Liebe Grüsse, auch an Deinen Kollegen.. Michael

Simone Demmel

unread,
Jun 15, 1999, 3:00:00 AM6/15/99
to
Hi,

In article <7k3lhd$e3p$1...@sun27.hrz.tu-darmstadt.de>, Thorsten Bick wrote:
>Meinung sein - bei meinen Eltern flogen dann gerne bei Sichtung trockene
>Dreckklümpchen, nachdem zum wiederholten Male gequirtlte Katzenexkrmente
>durch das Fangnetzt des Rasenmähers flogen ....

Hmm.. nicht gerade die feine Englische... hoffentlich flogendie Kluemperl
nach dem Katz und nicht in den Fruehstuecks-Kaffee.

>>(Autobeispiel: die Versicherung stellt sich auch an, wenn meine Auto
>>unabgeschlossen rumsteht und geklaut wird oder anderweitig 'benutzt')
>tja, und die Münchner Politessen auch :-(((

Ach nee.... ;-/

>In wieweit gilt hier eigentlich wieder der Grundsatz "Bundesrecht bricht
>Landesrecht"? Mißhandeln darf er das Tierchen sicher nicht, denn daß wäre ja
>"Schmerzen zufügen ohne vernünftigen Grund" (wenn es denn mal (in der
>Garage) eingesperrt ist, gibt es ja keinen Grund mehr).

Nein, misshandelt werden darf es im Grunde genommen nicht, schlieslich
steht im Gesetz auch in einem Nebensatz sinngemaess etwas von Artgerecht.
Ich interpretiere das so, dass er dem Tier zumindest ausreichend Wasser
und ggf. Futter hinstellen muss, wenn er es schon einen Tag behalten
will...

Tina Solda

unread,
Jun 21, 1999, 3:00:00 AM6/21/99
to
Hei!

Michael Enezian <ene...@webshuttle.ch> schrieb im Beitrag
<3762C1B1...@webshuttle.ch>...


> >
> Wenn einer auf der Strasse Dein abgestelltes Auto entwendet, "klaut" er
> es

> nicht, denn es befindet sich in dem Moment nicht in Deinem Gewahrsam.
> Würde er es Dir nicht wiedergeben, wäre das kein Diebstahl, sondern
> Fundunterschlagung.

Kein Witz: Hierzulande wird das offiziell nicht länger als Diebstahl
bezeichnet, sondern als "unerlaubtes Ausleihen" oder "unrechtmäßiges
Führen" eines Kraftfahrzeugs... Übrigens ist der Stadtrat von Helsinki
derzeit mit der Neufassung der innerstädtischen Vorschriften zur
öffentlichen Ordnung beschäftigt, und es gibt ernsthafte Vorstöße
dahingehend, das Freilaufen(lassen) von Katzen grundsätzlich zu verbieten.
Nicht daß es hier in der Stadt besonders viele schutzbedürftige Vögel gäbe
(die Möwen dürften ihre zahlreiche Brut ganz gut selbst verteidigen
können), aber es geht halt ums Prinzip. Im Moment sieht es so aus, als
würde die Initiative am Widerstand der Grünen scheitern, aber endgültig
entschieden wird die Sache wohl erst im September. In der Nachbarstadt
Vantaa (wo wir wohnten, bevor Mikki & Melinda bei uns Einzug hielten)
dürfen Katzen bereits jetzt nur angeleint ins Freie, und ich habe dort
tatsächlich nur ein oder zweimal eine "gesetzbrecherische" Freigängerkatze
gesehen. In dem Block, wo wir da wohnten, gab es zwei Katzen, die durften
immer zwischendurch mal "raus" - mit langer Leine am Fahnenmast
festgebunden, konnten sie sich in dem kleinen (immerhin begrünten) Innenhof
mehr schlecht als recht die Zeit vertreiben. Besonders glücklich wirkten
sie nicht darüber.

Bei unseren beiden steht auch im Übernahmevertrag vom Tierheim, daß sie
"nur unter Aufsicht" raus dürfen. Ich bin ja auch froh, daß ihnen unsere
Wohnung offenbar groß genug ist und sie sich als Wohnungspanther ganz wohl
zu fühlen scheinen. Aber wenn ich an Mao denke (RIP - still miss her), die
hätte sich nie an ein reines Stubendasein gewöhnt...

Gruß aus dem heißen (28°C) und hellen (Sonnenuntergang heute 22:50 Uhr)
Norden von Tina
mit
Melinda & Mikki (auf meinem Schoß - schnurr...)
/\-/\ /\-/\
>^x^< >^x^<
...mmmrrrraaaaaooo!

Michael Enezian

unread,
Jun 21, 1999, 3:00:00 AM6/21/99
to

Tina Solda schrieb:
>
> Hei!

Liebe Tina,

Tja, ich weiss nicht, was ich sagen soll. Das ist doch nun wirklich
traurig. Man könnte glatt depressiv werden, wenn man es nicht schon
wäre. "Es geht halt ums Prinzip." Um welches Prinzip denn? Geht es
darum, dass sich die andern nicht am Leben freuen sollen, weil man es
selber nicht kann? Ist es Neid? Ist es so, dass jeder versucht, den
andern zu bevormunden, zu unterdrücken? Nein, sicher nicht jeder, ein
paar wenige lehnen sich gewiss auf; in diesem Fall, wie Du schreibst,
sind es 'die Grünen'. Doch die meisten schweigen, zucken mit den Achseln
und denken es gibt Wichtigeres. Aber gibt es wirklich Wichtigeres? Das
hatten wir doch alles schon, das Achselzucken und Schweigen. Und so
nähern wir uns wieder mal mit Riesenschritten einem Orwell'schen 1984
oder einer Huxley'schen Brave New World. Die nämlich, die das wollen,
zucken nicht mit den Achseln, sondern treiben ihre Sache aktiv voran,
und sie haben Erfolg, obwohl sie in der Minderzahl sind, eben weil die
Masse schweigt und keinen Widerstand leistet. Schliesslich kommt dann
das böse Erwachen, wenn wir feststellen, wohin uns unser Schweigen
geführt hat. Dann werden wir merken warum wir nicht hätten schweigen
dürfen, als es noch Zeit war. Aber zu spät, wir werden weiterhin
schweigen (müssen), diesmal allerdings nicht mehr aus Gleichgültigkeit,
sondern aus Angst.

Ich bin schon froh, dass ich in der Schweiz lebe. Es gibt hier
tatsächlich noch so etwas wie Freiheit, wie sie anscheinend nicht mehr
überall selbstverständlich ist. Und es gibt noch ein
Zusammengehörigkeitsgefühl, auch wenn das von aussen nicht unbedingt auf
den ersten Blick ersichtlich ist, und die Schweizer selbst oft etwas
verschämt reagieren, wenn die Rede darauf fällt. Aber ich kann sie
spüren, die Wärme zwischen den Menschen hier, in einem gewissen Sinne
ist es noch immer der Geist einer Eidgenossenschaft, so unglaublich das
klingt. Ich kann am Morgen aufwachen, zu den Schneegipfeln hochschauen
und mich freuen am Leben und an der Schönheit der Welt. Ich bin
tatsächlich glücklich. Kitschig, nicht? Aber das stört mich nicht die
Bohne. Ich kann aus dem Fenster schauen und sehe Katzen über den Platz
spazieren und über die Dächer, und weiter draussen sehe ich Katzen auf
den Wiesen, die Mäuse fangen. Ich sehe Enten, Eichhörnchen, Fische,
Vögel. Unser Kater Kuno kann hinaus gehen und seine Abenteuer erleben,
wann immer er will, und sein Revier ist nur durch die Reviere anderer
Katzen begrenzt, und nicht durch Gesetze oder lauernde Jäger. Und es
rührt mich immer wieder zu sehen, wie Nachbarn, Passanten, Touristen,
Polizisten, Pöstler, Kinder, kurz _alle_ an Kuno und den andern Katzen
ihre Freude haben. Und Kuno geniesst die allgemeine Bewunderung
offensichtlich. "Ae rächte Moudi" ist das höchste Kompliment, das man
Kuno machen kann, und er hört es nicht zu knapp, von vielen Leuten, es
bedeutet "ein richtiger Kater". Diese allgemeine Zustimmung zu Katzen,
die sich frei bewegen, scheint mir eine gewisse Garantie zu geben, dass
es hier noch eine Weile so bleiben wird, dass wir keine angeleinten und
um einen Pfahl schleichenden Katzen sehen müssen, dass katzenschiessende
Jäger und Gesetzeskleber keine Chance haben, dass Freude und Wärme
erhalten bleiben, nicht nur in Bezug auf Katzen. Ich denke, das ist es
schon wert, dass man was tut, und nicht nur mit den Achseln zuckt.
Natürlich gibt es auch hier Katzenhasser, die Katzen vergiften,
erwürgen, aufhängen, erschiessen. Aber sie sind doch recht selten, es
sind kranke Menschen, ohne dass eine systematische Ideologie
dahinterstünde. Es gibt sogar ein 300-m-Todeszonen-Gesetz, ähnlich wie
in Deutschland, aber niemand beachtet es und es werden keine Katzen
geschossen, höchstens ganz vereinzelt von ein paar Fanatikern im
Geheimen. Ich liebe dieses Land.

Doch zurück nach Finnland. Die Finnen gelten hierzulande als ein
freiheitsliebendes, ungebändigtes und fortschrittliches Volk, und diesen
Eindruck hatte ich selbst, als ich vor ca. 20 Jahren das Land bereiste.
Die Weite der Landschaft und die Freundlichkeit der Bewohner waren
gewaltig. Ihre Trinkfestigkeit auch <g>. Ich glaubte sogar eine gewisse
Aehnlichkeit zwischen Finnen und Schweizern zu entdecken, obwohl ich
kein Wort verstand von dem was sie redeten (ging ihnen wohl ebenso). Sie
hatten zwei übermächtigen Feinden getrotzt, im 2. Weltkieg, das hat mich
schon sehr beeindruckt. Ich habe die paar Wochen zwischen Helsinki und
Kirkenes nie vergessen, es war schön bei Euch.

Und nun dieses, ich kann es kaum glauben. Warum schreit das Volk nicht
auf, sondern lässt es einfach geschehen? Vielleicht gibt es zu wenige
Katzen in Finnland. Andererseits, es gibt doch norwegische und
sibirische Waldkatzen, oder sind das nur Züchternamen. Habt Ihr keine
Mäuse in Finnland? Nur Mücken? (Sorry, nicht ernst gemeint.) Naja, Ihr
müsst es selbst wissen. Vielleicht ist es nur ein Informationsproblem
und die Leute wissen gar nicht, welche Gesetze im Parlament beraten
werden. Dann wäre es die Aufgabe derer, die es wissen, die Sache an die
grosse Glocke zu hängen. Wie gesagt, ich weiss nicht recht was ich davon
halten soll. In der Geschichte gab es Zeiten, wo Katzen vergöttert
wurden, und Zeiten, wo sie verfolgt und hingemetzelt wurden. Interessant
wäre, mal zu schauen, was in letzteren Zeiten sonst noch ablief, ich
glaube es waren auch für Menschen nicht die glücklichen Zeiten. Kann es
sein, dass das Pendel wieder mal umschlägt?

Jedenfalls, ich fühle mit Dir, Tina, und wünsche Euch allen drei viel
Kraft und Mut zur Verteidigung Eurer Freiheit.

Herzliche Grüsse aus der Schweiz.. Michael und Kuno (ä rächte Moudi)

Carsten Witte

unread,
Jun 21, 1999, 3:00:00 AM6/21/99
to
Tina Solda wrote in <01bebbf0$85ab6520$b90f...@ns1.eunet.fi>:

>das Freilaufen(lassen) von Katzen grundsätzlich zu verbieten.

...


>würde die Initiative am Widerstand der Grünen scheitern

Hey, endlich mal ein paar Grüne, die sich sympathisch machen. <veg>
Davon ab: klar, alles, was keine Steuern bringt, wird verboten.


Carsten Witte

--
"Die Macht ist stark in ihm. Die Macht, Futter verschwinden zu lassen." :)
Lenins Hompage: (Letztes Update 20.06.1999)
http://www.users.comcity.de/~carsten/dcat.htm

Simone Demmel

unread,
Jun 22, 1999, 3:00:00 AM6/22/99
to
Hi,

In article <7kme4l$ta6$3...@news.comcity.de>, Carsten Witte wrote:
>Tina Solda wrote in <01bebbf0$85ab6520$b90f...@ns1.eunet.fi>:
>>das Freilaufen(lassen) von Katzen grundsätzlich zu verbieten.
> ...
>>würde die Initiative am Widerstand der Grünen scheitern
>Hey, endlich mal ein paar Grüne, die sich sympathisch machen. <veg>
>Davon ab: klar, alles, was keine Steuern bringt, wird verboten.

Mal abgesehen davon: aber so wird es darauf rauslaufen, dass alle, die
keine 500qm-Wohnung haben, sich eigentlich nicht mehr ruhigen Gewissens
ein Katz halten koennen. Wie war das im Mittelalter mit den verbrannten
schwarzen Hexenkatzen? Vielleicht koennen sie ja jetzt gleich alle
ordentlich ausrotten?

neko, die die Haus- und Rasse-Haus-Katze dann demnaechst wohl auf die
Liste der von aussterben bedrohten Tiere setzen lassen wird ;-)

Tina Solda

unread,
Jun 22, 1999, 3:00:00 AM6/22/99
to
Lieber Michael,

danke für Dein schönes langes Posting und die aufmunternden Worte, das tat
richtig gut! Und verdient natürlich auch eine möglichst ausführliche
Antwort, daher bitte ich schon mal um Entschuldigung für die diversen
OT-Passagen in diesem Text...

Michael Enezian <ene...@webshuttle.ch> schrieb im Beitrag

<376EA6F2...@webshuttle.ch>...


> Tja, ich weiss nicht, was ich sagen soll. Das ist doch nun wirklich
> traurig. Man könnte glatt depressiv werden, wenn man es nicht schon
> wäre. "Es geht halt ums Prinzip." Um welches Prinzip denn? Geht es
> darum, dass sich die andern nicht am Leben freuen sollen, weil man es
> selber nicht kann? Ist es Neid? Ist es so, dass jeder versucht, den
> andern zu bevormunden, zu unterdrücken? Nein, sicher nicht jeder, ein

Ich glaube auch nicht, daß letztendlich böser Wille dahintersteckt. Eher
ist es so, daß etwas ursprünglich Gutes (fürsorglicher Sozialstaat) in der
Alltagspraxis über das Ziel hinausschießt - aus der Fürsorge für die
BürgerInnen wird dann Bevormundung, das "Prinzip" des geordneten
Zusammenlebens zum Vorwand für unnütze und oft unsinnige Beschneidungen der
persönlichen Handlungs- und Entscheidungsbefugnis. Finnland hat eine
massive Bürokratie, die auch in anderen Dingen Dingen oft Positives ins
Negative umkehrt, Beispiel: die umfassende staatliche
Gesundheitsversorgung. Eigentlich ein Musterbeispiel für den sinnvollen
Einsatz von Steuergeldern, aber leider auch so durchbürokratisiert, daß es
für die Patienten nachteilige Auswirkungen hat (kein persönliches
Hausarztverhältnis, lange Wartezeiten, im Krankenhaus oft unnötiges
Weiterreichen durch verschiedene Abteilungen u.s.w.).

> paar wenige lehnen sich gewiss auf; in diesem Fall, wie Du schreibst,

Erfreulich ist, daß in der Mediendiskussion zum Thema Katzenfreilauf die
"Leute auf der Straße" sich bislang mit deutlicher Mehrheit gegen die
Beschränkung dieser Freiheit geäußert haben. Ein gutes Zeichen!

> hatten wir doch alles schon, das Achselzucken und Schweigen. Und so
> nähern wir uns wieder mal mit Riesenschritten einem Orwell'schen 1984
> oder einer Huxley'schen Brave New World. Die nämlich, die das wollen,

[...]


> Masse schweigt und keinen Widerstand leistet. Schliesslich kommt dann
> das böse Erwachen, wenn wir feststellen, wohin uns unser Schweigen
> geführt hat. Dann werden wir merken warum wir nicht hätten schweigen

Ja, mit den gleichen Worten habe ich auch schon argumentiert, und zwar in
Diskussionen über Autoritätshörigkeit im allgemeinen, wie sie in Finnland
viel zu üblich ist (schon Demos sind hier ein äußerst seltenes Phänomen,
wie mir nach meinem Umzug aus Bonn hierher sofort auffiel...). Kritisches
Hinterfragen ist längst nicht die Regel, und z.B. in der Schule auch kaum
erwünscht - bei uns seinerzeit (NRW/80er Jahre) galt die Fähigkeit hierzu
als wichtiges Unterrichtsziel. Aus der Geschichte gelernt?!

> Zusammengehörigkeitsgefühl, auch wenn das von aussen nicht unbedingt auf

Das gibt es hier auch, für ein kleines Volk "am Rand von Europa" vielleicht
überlebenswichtig. Manchmal richtet sich das leider auch gegen
Außenstehende (Stichwort Fremdenfeindlichkeit), aber davon abgesehen ist
das Wir-Gefühl ein freundliches und sympathisches.

> klingt. Ich kann am Morgen aufwachen, zu den Schneegipfeln hochschauen
> und mich freuen am Leben und an der Schönheit der Welt. Ich bin
> tatsächlich glücklich. Kitschig, nicht? Aber das stört mich nicht die

Wieso kitschig, ist doch toll!!! Bei Deinen Zeilen könnte ich echt
Sehnsucht nach den Bergen kriegen, die ich leider nur aus dem Urlaub kenne.
Aber dafür hab ich ja hier das Meer, worüber ich auch sehr glücklich bin.

> Vögel. Unser Kater Kuno kann hinaus gehen und seine Abenteuer erleben,
> wann immer er will, und sein Revier ist nur durch die Reviere anderer
> Katzen begrenzt, und nicht durch Gesetze oder lauernde Jäger. Und es
> rührt mich immer wieder zu sehen, wie Nachbarn, Passanten, Touristen,
> Polizisten, Pöstler, Kinder, kurz _alle_ an Kuno und den andern Katzen
> ihre Freude haben. Und Kuno geniesst die allgemeine Bewunderung
> offensichtlich. "Ae rächte Moudi" ist das höchste Kompliment, das man
> Kuno machen kann, und er hört es nicht zu knapp, von vielen Leuten, es
> bedeutet "ein richtiger Kater". Diese allgemeine Zustimmung zu Katzen,

Ja, _das_ ist das wahre Katerleben! Ich kann ihn mir richtig vorstellen,
einer der wahren Würdenträger des Dorfs... ob wir irgendwann mal unseren
beiden Miezies einen vergleichbaren Lebens-Raum bieten können? Sie sind
noch so jung, und immer und ewig werden wir wohl auch nicht in dieser
Wohnung hier wohnen...

>
> Doch zurück nach Finnland. Die Finnen gelten hierzulande als ein
> freiheitsliebendes, ungebändigtes und fortschrittliches Volk, und diesen
> Eindruck hatte ich selbst, als ich vor ca. 20 Jahren das Land bereiste.
> Die Weite der Landschaft und die Freundlichkeit der Bewohner waren
> gewaltig. Ihre Trinkfestigkeit auch <g>. Ich glaubte sogar eine gewisse

Es ist wirklich ein wunderschönes Land, da gibt's nix dran zu rütteln.
Gerade jetzt im Sommer spürt mensch diese Intensität ganz besonders
deutlich. Und die meisten Menschen sind auch heute noch so freundlich wie
vor 20 Jahren, Du wärest bestimmt nicht enttäuscht, falls Du noch mal
hierher kämst! So ganz schlau bin ich aus diesem Volk (insbesondere als
Kollektiv, und mit dieser Betrachtungsweise will ich niemandem Unrecht tun,
es sind die Menschen hier selbst, die das Kollektivbewußtsein immer wieder
betonen) in den zwei Jahren, die ich jetzt hier wohne, allerdings noch
nicht geworden, und es wird auch sicher noch 'ne Weile dauern bis dahin.
Ohne in lange Analysen zu verfallen (is' schließlich schon die ganze Zeit
OT...), es liegt eine gewisse Schizophrenität in seinem Wesen, die z.B. in
den Kontrasten Freiheitsliebe/Autoritätshörigkeit oder auch
Freundlichkeit/Verschlossenheit zum Ausdruck kommt. Die Erklärung dafür
liegt wohl (darin sind sich so ziemlich alle einig) in der rasanten
Industrialisierung, die innerhalb von noch nicht mal zwei Generationen ein
armes Agrarland zu einem Mekka der High-Tech machte. Die Folgen: komplette
Neuorientierung, Urbanisierung, soziale Konflikte und Alkoholismus,
Massenarbeitslosigkeit und erneute Umstrukturierung... vielleicht kein
Wunder, daß die politisch Verantwortlichen manchmal den Überblick verlieren
und die falschen Dinge unter den falschen Prämissen am falschen Ende
anpacken?

> Aehnlichkeit zwischen Finnen und Schweizern zu entdecken, obwohl ich
> kein Wort verstand von dem was sie redeten (ging ihnen wohl ebenso). Sie

So ging's mir in der Schweiz aber auch... <g>

> hatten zwei übermächtigen Feinden getrotzt, im 2. Weltkieg, das hat mich

Das ist wahr, und ich glaube, daß die auch damit zusammenhängende
Entscheidung, nicht der Nato beizutreten, in den letzten Wochen von
ausgesprochen positiver Bedeutung war. (shit, jetzt wird's völlig OT...)

> schon sehr beeindruckt. Ich habe die paar Wochen zwischen Helsinki und
> Kirkenes nie vergessen, es war schön bei Euch.

Ist es immer noch, komm doch mal wieder! :-)

> Und nun dieses, ich kann es kaum glauben. Warum schreit das Volk nicht
> auf, sondern lässt es einfach geschehen? Vielleicht gibt es zu wenige
> Katzen in Finnland. Andererseits, es gibt doch norwegische und

Das kann schon sein, und natürlich gibt es viele Leute, die zwar Katzen
haben, aber sagen, es geht sie nix an, da ihre Miez (bzw. Mirri) ja eh nur
drinnen ist. Da wir hier 5 Monate Winter bei bis zu 30° Kälte haben, gibt
es wahrscheinlich nur relativ wenige Katzen, die sich das ganze Jahr
hindurch hinauswagen (NFC's und Maine Coons gehören hier übrigens gleich
nach Perser und Birma zu den 4 meistregistrierten Katzenrassen überhaupt,
eigentlich kein Wunder!) und viele Dosis beschließen daher von vorn herein,
die Katz nicht hinauszulassen. Aber andererseits, wie gesagt, die
allgemeine Öffentlichkeit scheint das Anleinungsgesetz bisher
glücklicherweise abzulehnen.

> halten soll. In der Geschichte gab es Zeiten, wo Katzen vergöttert
> wurden, und Zeiten, wo sie verfolgt und hingemetzelt wurden. Interessant
> wäre, mal zu schauen, was in letzteren Zeiten sonst noch ablief, ich
> glaube es waren auch für Menschen nicht die glücklichen Zeiten. Kann es
> sein, dass das Pendel wieder mal umschlägt?

Soviel kann ich sagen, daß ich als Frau mit genügend Dreistigkeit, zu
denken und den Mund aufzumachen, lieber im alten Ägypten gelebt hätte als
im europäischen Mittelalter, wo mir vielleicht schon meine roten Haare zum
Verhängnis geworden wären. Es heißt auch, daß die Einstellung einer Kultur
zu den Menschenrechten daran erkennbar ist, wie sie ihre Tiere behandelt.
Die Folgen der Rattenplage, welche die mittelalterlichen Pfaffen mit ihrer
Katzenhetze anrichteten, konnte letztendlich das Volk ausbaden, und nicht
zuletzt vermutlich die Nonnen, die wohl in ihren Spitälern wenigstens einem
Bruchteil der Pestkranken das Sterben zu erleichtern versuchten. Sorry,
wenn das jetzt ein bißchen düster war, aber ich hatte gerade einen Text zum
Thema Hexen und Katzen zu übersetzen, daher konnte ich mir das nicht
verkneifen...


>
> Jedenfalls, ich fühle mit Dir, Tina, und wünsche Euch allen drei viel
> Kraft und Mut zur Verteidigung Eurer Freiheit.
>
> Herzliche Grüsse aus der Schweiz.. Michael und Kuno (ä rächte Moudi)

Danke!!! Und auch Euch alles Gute - knuddel den Kater von mir und grüß' mir
die Berge!

Liebe Grüße,
Tina mit
Mikki & Melinda (die mich gerade bekuschelt...)

Carsten Witte

unread,
Jun 22, 1999, 3:00:00 AM6/22/99
to
Simone Demmel wrote in <slrn7muin...@sleepy.space.net>:

>Vielleicht koennen sie ja jetzt gleich alle
>ordentlich ausrotten?

Und als nächstes verbieten die Politiker freilaufende Mäuse... viel
Spaß.

Michael Enezian

unread,
Jun 23, 1999, 3:00:00 AM6/23/99
to
Hi Tina,

Ebenfalls vielen Dank für Deine ausführliche Antwort mit den vielen
interessanten Details über das finnische Leben. Ich denke nicht, dass
das OT ist, einen Thread 'Finnland und seine Katzen' hatten wir soweit
ich mich erinnere noch nicht.

Tina Solda schrieb:
>
> ...


> Erfreulich ist, daß in der Mediendiskussion zum Thema Katzenfreilauf die
> "Leute auf der Straße" sich bislang mit deutlicher Mehrheit gegen die
> Beschränkung dieser Freiheit geäußert haben. Ein gutes Zeichen!
>

Ich bin wirklich froh, das zu hören. Anscheinend ist die Lage doch nicht
so hoffnungslos, wie ich nach Deinem ersten Posting glaubte. Politiker
wollen ja in der Regel wiedergewählt werden und hören deshalb durchaus
auf die öffentliche Meinung. Ich hoffe nur, dass die Diskussion nicht
abreisst, bis zum Abstimmungstermin.

> Ja, mit den gleichen Worten habe ich auch schon argumentiert, und zwar in
> Diskussionen über Autoritätshörigkeit im allgemeinen, wie sie in Finnland
> viel zu üblich ist (schon Demos sind hier ein äußerst seltenes Phänomen,

Das ist lustig, weil ich mich an einen sehr abgelegenen Nordfinnen
erinnere, bei dem wir einige Tage zu Besuch waren auf unserem
Nordlandtrip. Da war weit und breit keine Autorität, der man hätte hörig
sein können. Es war wie im Wilden Westen. Auf dem Herd stand ein grosser
Topf, worin eine (selbstgeschossene) gebratene Ente in Unmengen von Oel
schwamm. Davon lebte der Mann während mindestens einer Woche, indem er
jeweils sein 'Brot' (die Dinger mit dem Loch in der Mitte) in das Oel
tunkte und ab und zu noch ein Stückchen Ente herausfischte. Als wir ihm
einen Apfel anboten, leuchteten seine Augen angesichts eines derartigen
Luxus'. Wie gesagt, von 'Staat' war nichts zu sehen, seine Hütte hätte
geradesogut auf der anderen Seite der russischen Grenze stehen können.
Seine einzige Sorge galt seiner abgebrannten Sauna (er hatte wohl etwas
zu stark eingeheizt), wovon nur noch ein schwarzer Fleck auf dem
Vorplatz zeugte, und er befürchtete, dass er mit dem Bau seines neuen
Saunahäuschens nicht mehr rechtzeitig vor Einbruch des Winters fertig
werden könnte <g>. Aber ich schweife ab.... In den Städten sind die
Verhältnisse sicher anders.

> ...


> Ohne in lange Analysen zu verfallen (is' schließlich schon die ganze Zeit
> OT...), es liegt eine gewisse Schizophrenität in seinem Wesen, die z.B. in
> den Kontrasten Freiheitsliebe/Autoritätshörigkeit oder auch
> Freundlichkeit/Verschlossenheit zum Ausdruck kommt. Die Erklärung dafür
> liegt wohl (darin sind sich so ziemlich alle einig) in der rasanten
> Industrialisierung, die innerhalb von noch nicht mal zwei Generationen ein
> armes Agrarland zu einem Mekka der High-Tech machte. Die Folgen: komplette
> Neuorientierung, Urbanisierung, soziale Konflikte und Alkoholismus,
> Massenarbeitslosigkeit und erneute Umstrukturierung... vielleicht kein
> Wunder, daß die politisch Verantwortlichen manchmal den Überblick verlieren
> und die falschen Dinge unter den falschen Prämissen am falschen Ende
> anpacken?
>

Ja, kann ich mir gut vorstellen.


> ...


> > hatten zwei übermächtigen Feinden getrotzt, im 2. Weltkieg, das hat mich
>
> Das ist wahr, und ich glaube, daß die auch damit zusammenhängende
> Entscheidung, nicht der Nato beizutreten, in den letzten Wochen von
> ausgesprochen positiver Bedeutung war. (shit, jetzt wird's völlig OT...)
>

Hm.. denkst Du, dass das noch damit zusammenhängt? Interessant.
Jedenfalls war die Vermittlung des finnischen Präsidenten (hab' seinen
Namen vergessen) im Kosovokonflikt schon toll, es war DER Durchbruch.
Und hätte wohl nicht funktioniert, wenn Finnland in der NATO gewesen
wäre. (OT-mode off)

> > schon sehr beeindruckt. Ich habe die paar Wochen zwischen Helsinki und
> > Kirkenes nie vergessen, es war schön bei Euch.
>
> Ist es immer noch, komm doch mal wieder! :-)
>

Ja.. das wäre schon was. *träum*
Wie habe ich das bloss gemacht, damals? Ich glaube es war so:
1. alter VW-Bus genommen (nein, jetzt weiss ich's wieder, es war ein
alter Hanomag F20, mit Holzboden, Diesel, 90km/h Spitze)
2. Matratze, übriger Krempel, Freundin reingeschmissen
3. Kanus aufs Dach gebunden
4. im Frühjahr losgefahren
5. Rückkehr im Herbst.
Ja, so einfach war das alles. Ob das heute noch so leicht ginge? Na..
warum nicht, spricht eigentlich nichts dagegen, ausser ein paar
Verpflichtungen, die seither dazugekommen sind, aber das liesse sich
regeln. Vielleicht in 2-3 Jahren.. muss mal darüber nachdenken. Und was
würde aus Kuno? Vielleicht.. hm.. doch.. wir könnten ihn mitnehmen. Ich
glaube, das würde funktionieren. Ohne Leine. Würde ihm sogar mächtig
Spass machen, so wie ich ihn kenne.

> ... Sorry,


> wenn das jetzt ein bißchen düster war, aber ich hatte gerade einen Text zum
> Thema Hexen und Katzen zu übersetzen, daher konnte ich mir das nicht
> verkneifen...
>

Das wäre möglicherweise ein interessanter Text für diese Newsgroup, was
meinst Du? Oder vielleicht nur als Link, falls im Internet zugänglich
und/oder falls die Copyright-Verhältnisse das zuliessen.


> Danke!!! Und auch Euch alles Gute - knuddel den Kater von mir und grüß' mir
> die Berge!
>

Hab' ich gemacht. Und als ich in den Wind lauschte, war mir, als hörte
ich sowas wie: "Whüüüüüuuuuu grüüüüüüüüüüsss
zuuuuuurrrrüüüüüüüück......"


Liebe Grüsse.. Michael und Kuno (ist gerade draussen auf der Pirsch)


Blick von Beatenberg ob Interlaken auf Eiger, Mönch und Jungfrau
(jungfrau.gif 241KB):
http://www.popnet.ch/kuno/plaidov/jungfrau.gif

Tina Solda

unread,
Jun 23, 1999, 3:00:00 AM6/23/99
to
Hi Michael,

danke für die "virtuelle Ansichtskarte" von Eurer Traumlandschaft!

Michael Enezian <ene...@webshuttle.ch> schrieb im Beitrag

<37700D64...@webshuttle.ch>...


>
> auf die öffentliche Meinung. Ich hoffe nur, dass die Diskussion nicht
> abreisst, bis zum Abstimmungstermin.

Ja, das ist wirklich zu hoffen!


>
> sein können. Es war wie im Wilden Westen. Auf dem Herd stand ein grosser
> Topf, worin eine (selbstgeschossene) gebratene Ente in Unmengen von Oel
> schwamm. Davon lebte der Mann während mindestens einer Woche, indem er

[...]


> Seine einzige Sorge galt seiner abgebrannten Sauna (er hatte wohl etwas
> zu stark eingeheizt), wovon nur noch ein schwarzer Fleck auf dem
> Vorplatz zeugte, und er befürchtete, dass er mit dem Bau seines neuen
> Saunahäuschens nicht mehr rechtzeitig vor Einbruch des Winters fertig

Stark! So urige Typen werden leider auch hier immer seltener - nicht
unwahrscheinlich, daß selbst dieser gute Mann inzwischen neben seinem
Messer auch ein Handy am Gürtel baumeln hat :-)


>
> 1. alter VW-Bus genommen (nein, jetzt weiss ich's wieder, es war ein
> alter Hanomag F20, mit Holzboden, Diesel, 90km/h Spitze)
> 2. Matratze, übriger Krempel, Freundin reingeschmissen
> 3. Kanus aufs Dach gebunden
> 4. im Frühjahr losgefahren
> 5. Rückkehr im Herbst.
> Ja, so einfach war das alles. Ob das heute noch so leicht ginge? Na..
> warum nicht, spricht eigentlich nichts dagegen, ausser ein paar
> Verpflichtungen, die seither dazugekommen sind, aber das liesse sich
> regeln. Vielleicht in 2-3 Jahren.. muss mal darüber nachdenken. Und was

Ich glaub schon, daß das noch geht (nur so einen Hanomag aufzutreiben
dürfte schwierig geworden sein...). Und mensch soll ja schließlich auch die
Verpflichtung gegenüber seiner Seele nicht vernachlässigen, womit ein
langer Abschalt- und Entspannungsurlaub immer zu rechtfertigen ist...

> würde aus Kuno? Vielleicht.. hm.. doch.. wir könnten ihn mitnehmen. Ich
> glaube, das würde funktionieren. Ohne Leine. Würde ihm sogar mächtig
> Spass machen, so wie ich ihn kenne.

War es nicht Regina, die für eine Fahrt quer durch Europa ihren Bully zum
Katzomobil umfunktioniert hat? Und vielleicht noch mit ein paar Tips und
Anregungen zu dem Thema aufwarten kann???


>
> > wenn das jetzt ein bißchen düster war, aber ich hatte gerade einen Text
zum
> > Thema Hexen und Katzen zu übersetzen, daher konnte ich mir das nicht
>

> Das wäre möglicherweise ein interessanter Text für diese Newsgroup, was
> meinst Du? Oder vielleicht nur als Link, falls im Internet zugänglich

Das wird er wohl nicht sein, es handelt sich nur um ein Kapitel eines
größeren Artikels zum Thema Brauchtum und Aberglaube, der in der
diesjährigen Ausgabe des "Jahrbuchs für deutsch-finnische
Literaturbeziehungen" erscheinen soll. Es geht darum, warum Katzen mit
Hexen, Dämonen und dem Teufel in Verbindung gebracht wurden und inwiefern
die Katze für die mittelalterlichen Kirchenmänner das Böse und Sündhafte
(oft genug gleichgesetzt mit "Weibliche", was will frau auch sonst erwarten
:-( ) verkörperte. Der Text enthält zum Beispiel die folgende Aufzählung
von Eigenschaften, die in einer Auswahl mittelalterlicher
"Naturkundebücher" der Katze zugeschrieben wurden (ich zitiere):

- Die Katze ist weich und zärtlich, schnurrt, schmust, schmeichelt und
fordert zum Spiel auf, fährt dann aber plötzlich mitten im Spiel die
Krallen aus und kratzt den nichts Böses ahnenden Menschen.
- Sie spielt zuerst mit der Maus und tötet sie erst danach: sie verfährt
wie der Teufel.
- Das Mäusefangen ist Zeichen ihrer kriegerischen Natur.
- Sie erbeutet Kleintiere, sogar Singvögel, und zwar mehr als sie zum Leben
braucht: sie ist eine gierige und heimtückische Mörderin.
- Sie buckelt, wenn sie einen Hund sieht. [Anm.: der Hund galt als das Tier
der guten, gottesfürchtigen Menschen]
- Aus ihren Augen funkelt Haß und Verachtung.
- Katzen kämpfen untereinander um Reviere, sie sind habgierige Wesen.
- Die Katze putzt sich mit äußerster Sorgfalt, das heißt, sie ist eitel.
Beim Putzen feuchtet sie sich am ganzen Körper an. Auch das ein böses
Zeichen, da ein von Dämonen besessenes Tier schweißnaß ist.
- Sie ist außerdem nachtaktiv, also zu einer Zeit, zu der ehrenhafte
Geschöpfe schlafen.
- Im Mondschein singende Kater geben Zeugnis von der Liebeshungrigkeit,
exzessiven Erotik und Schamlosigkeit der Kreatur.
- Die Katze läßt manchmal ihre Jungen im Stich, eine zumindest zweifelhafte
Eigenschaft.
- Sie ist unzähmbar.

Und sowas schrieb ich mit einem schnurrenden schwarzen Kater auf dem
Schoß... soviel zu der gelegentlich geäußerten Behauptung, eine Übersetzung
verlange nach Identifikation mit dem Ausgangstext ;-)


>
> Hab' ich gemacht. Und als ich in den Wind lauschte, war mir, als hörte
> ich sowas wie: "Whüüüüüuuuuu grüüüüüüüüüüsss
> zuuuuuurrrrüüüüüüüück......"

Danke! und alles Gute von
Tina
+
Mikki & Melinda (die auch 'ne gute Hexenkatze abgäbe...)

Holger Bruns

unread,
Jun 23, 1999, 3:00:00 AM6/23/99
to
On Tue, 22 Jun 1999 19:51:02 GMT, carste...@gmx.de (Carsten Witte)
wrote:

>Und als nächstes verbieten die Politiker freilaufende Mäuse... viel
>Spaß.

Und die freilaufenden Ratten in der Kanalisation gleich mit.
Mannomann, ist Politik einfach! Alles verbieten, und die ungebetenen
Tiere sind weg, weil sie ja verboten wurden....Ich weise darauf hin,
daß die von den Kirchenfürsten verteufelten Katzen die Menschheit
immerhin von der Pest befreiten, die mit ihren Epidemien eine wahre
Geißel des Mittelalters war. Die Pest wurde nämlich durch die Flöhe
der schwarzen Hausratte übertragen, die von unseren Katzen vollständig
ausgerottet wurde. So teuflisch sind die Katzen, daß sie den Menschen
die tödlichen Krankheiten nehmen...aber Hauptsache ist ja wohl, dieser
Jesus Christus kommt wieder und erledigt an seiner göttlichen
Selektionsrampe die Sortierung der Menschheit in die Guten, die in das
Himmelsreich müssen, um ewigliche Loblieder auf die Gnade des Herren
zu singen und die Bösen, die in das Fegefeuer müssen, um dort ewig zu
schmoren...warum erinnert mich das jetzt an Auschwitz und warum kriege
ich Kopfschmerzen, wenn ich an diese schlechterzählten Märchen aus der
Bibel denke und warum will ich weder in den Himmel noch in die Hölle?

Holger


Simone Demmel

unread,
Jun 24, 1999, 3:00:00 AM6/24/99
to
Hi,

In article <37711dd...@news.bremen.pop.de>, Holger Bruns wrote:
>Bibel denke und warum will ich weder in den Himmel noch in die Hölle?

Weil der Himmel mit seiner ewigen Glueckseeligkeit und Singerei zu
langweilig ist und die Hoelle leider fuer Computer und Internet ein
bisserl zu heiss?

neko, die sich auch noch nicht so recht entscheiden kann, ob der Himmel so
erstrebenswert ist ... *schluss*, es wird OT

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