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Tiefergelegt

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Oliver Wannof

unread,
Jun 4, 2003, 3:55:42 AM6/4/03
to
Hallo,

es geht um die SV-Schäferhunde mit starker Winkelung der Hinterhand. Ich
nenn die "tiefergelegt" und find es optisch nicht schön. Erst recht
nicht die extrem gestellten Fotopositionen.
Aber ich habe mir mehrere solcher Hunde angesehen und festgestellt, daß
sie im Trab tatsächlich wesentlich mehr Raumgewinn haben als
"steilergestellte" Hunde dieser Rasse. Jeder Schritt bringt im Trab mehr
cm, weil der Hund weiter untertreten, also nach vorne treten kann, und
weiter nach hinten treten kann. Der
Hund ist dadurch im Trab schneller als die steileren dieser Rasse, weil
der Schub bei
gleichem Krafteinsatz größer ist und in mehr Raumgewinn umgesetzt werden
kann. Im Galopp konnte ich diesen Vorteil nicht beobachten, aber auch
keinen Nachteil.
Nach dem Satz "Funktion schafft Form" bzw. "Die Form folgt der Funktion"
wären solche Hunde ideal für langes Laufen im Trab. Dann wäre die
tiefergelegte Form also nicht häßlich, wie ich finde, sondern
zweckmäßig.
Die beobachteten Hunde sind alle HD frei und haben eine Ausdauerprüfung
bestanden. Die Eltern dieser Hunde waren auch HD frei und sind alle bis
ins hohe Alter ausdauernd gelaufen.
Soweit also meine Beobachtungen und Erkenntnisse. Aber ich weiß, daß es
auch Kritik an diesen tiefergelegten Hunden gibt. Abgesehen vom
optischen Eindruck, der mir auch nicht gefällt, - was spricht gegen
diese stärkere Winkelung der Hinterhand? Worauf gründet sich eine
sachliche Kritik? Wer hat Erfahrungen mit diesen SV-Schäferhunden
hinsichtlich der körperlichen Belastungsfähigkeit?

MfG Oliver


Birgit Kollmann

unread,
Jun 4, 2003, 9:05:07 AM6/4/03
to
Hi Oliver,

Oliver Wannof schrieb

> Soweit also meine Beobachtungen und Erkenntnisse.
> Aber ich weiß, daß es auch Kritik an diesen tiefergelegten
> Hunden gibt. Abgesehen vom optischen Eindruck, der
> mir auch nicht gefällt, - was spricht gegen diese stärkere
> Winkelung der Hinterhand? Worauf gründet sich eine
> sachliche Kritik?

Also ich bin wirklich kein DSH-Fachmann, ich kann nur sagen, daß es für mich
äußerst unnatürlich aussieht, wenn die DSHs so hyänenartig schleichen. Habe
neulich noch einen am Rad laufen sehen, der tat mir richtig leid. Und ob sie
deswegen länger oder schneller laufen können, kann ich nicht beurteilen.
Aber ich denke, wenn das der Fall wäre, warum hat sich das Prinzip in der
Natur noch nicht durchgesetzt? Vielleicht bei Wildhunden oder Wölfen?
Vor einer Weile gab es hier in der NG schonmal eine DSH-Diskussion, such mal
nach "Krumme Buckelhunde"... Und jemand hatte dazu - sorry, weiß nicht mehr
wer's war - einen sehr interessanten Link gepostet, der Dir weiterhelfen
könnte:

http://www.hund.ch/insider/owsv.htm

Gruß
Birgit


Paul Cech

unread,
Jun 4, 2003, 9:43:36 AM6/4/03
to

Birgit Kollmann schrieb:

>
> Also ich bin wirklich kein DSH-Fachmann, ich kann nur sagen, daß es für mich
> äußerst unnatürlich aussieht, wenn die DSHs so hyänenartig schleichen.

Soviel ich weiss, gab es bei den DSH oft Probleme bei
Hürden/Sprüngen. Mit der Frosch-Zucht wollte man die Winkelung der
Hinterläufe dahingehend verändern, damit die DSH schneller und höher
springen können. Was aber eindeutig misslang.

Kurioserweise ist mir kein Frosch-DSH bekannt, der bei Mondioring
eine 2,40m senkrechte Steilwand schafft - "gerade" Malinois jedoch
schon.

Und jemand hatte dazu - sorry, weiß nicht mehr
> wer's war - einen sehr interessanten Link gepostet, d

No problem - war ich ;-)

Herzliche Grüsse
Paul

Oliver Wannof

unread,
Jun 4, 2003, 10:15:14 AM6/4/03
to
Hallo,

danke für die Links. Ich finde das erschreckend mit der Kreuzlahmheit.
Interessant wäre zu wissen, wie viel % der SV-Hunde kreuzlahm sind vor
dem 12 Lebensjahr.
Die alten ehemaligen Zuchthunde, die ich jetzt bei drei verschiedenen
SV-Züchtern gesehen habe, waren es nicht.

MfG Oliver

Oliver Wannof

unread,
Jun 4, 2003, 10:11:47 AM6/4/03
to

"Paul Cech" <p.c...@aon.at> schrieb

>Mit der Frosch-Zucht wollte man die Winkelung der
> Hinterläufe dahingehend verändern, damit die DSH schneller und höher
> springen können.

Das finde ich sehr interessant. Wo kann ich das nachlesen?

> Kurioserweise ist mir kein Frosch-DSH bekannt, der bei Mondioring
> eine 2,40m senkrechte Steilwand schafft - "gerade" Malinois jedoch
> schon.

Ich hab da meine Zweifel, ob das für die Hunde gut ist. Deshalb finde
ich das nicht unbedingt erstrebenswert und nötig, im Gegensatz zum
langen Laufen. Aber eine Schrägwand sollte eine gesunder Schäferhund
natürlich auch bewältigen können.

MfG Oliver

Birgit Kollmann

unread,
Jun 4, 2003, 10:27:50 AM6/4/03
to
Paul Cech schrieb

> Soviel ich weiss, gab es bei den DSH oft Probleme bei
> Hürden/Sprüngen. Mit der Frosch-Zucht wollte man die
> Winkelung der Hinterläufe dahingehend verändern, damit
> die DSH schneller und höher springen können. Was aber
> eindeutig misslang.

Aber mehr als eindeutig. :-( Und ich hatte mal gelesen (ich glaube es war in
einem Buch von Gert Haucke), daß die DSH-Züchter mit ihren tiefergelegten
Hunden den Eindruck erwecken wollten, sie seien ständig "auf dem Sprung".
Also es sollte wohl... dynamisch aussehen.

> Kurioserweise ist mir kein Frosch-DSH bekannt, der bei
> Mondioring eine 2,40m senkrechte Steilwand schafft -
> "gerade" Malinois jedoch schon.

*g* Frosch-DSH hatte ich noch nie gehört, trifft es aber gut. Aber auch auf
die Gefahr hin, mich jetzt als Kretin (Crouton? ;-) zu outen: Was ist
Mondioring?
Und stimmt es, daß die Polizei immer öfter Malinois statt DSHs nehmen?

> > Und jemand hatte dazu - sorry, weiß nicht mehr
> > wer's war - einen sehr interessanten Link gepostet, d

> No problem - war ich ;-)

Na, dann haben wir das ja gelöst. :-) Ich war vorhin zu faul, das ganze
nochmal zu suchen, gebe es ja zu. Aber bei der "Bergab-Seite" hatte ich mir
gleich ein Bookmark reingesetzt.

> Herzliche Grüsse
Ebenso
Birgit


Paul Cech

unread,
Jun 4, 2003, 12:13:32 PM6/4/03
to

Oliver Wannof schrieb:


> "Paul Cech" <p.c...@aon.at> schrieb
>
>
>>Mit der Frosch-Zucht wollte man die Winkelung der
>>Hinterläufe dahingehend verändern, damit die DSH schneller und höher
>>springen können.
>
>
> Das finde ich sehr interessant. Wo kann ich das nachlesen?
>

Weiss ich echt nicht, wo man das nachlesen kann - aber es war (für
uns als Malinois-Besitzer) die auf SVÖ-Plätzen gelebt haben - die
durchaus gängige Argumentation.

Herzliche Grüsse
Paul

Paul Cech

unread,
Jun 4, 2003, 12:19:37 PM6/4/03
to

Birgit Kollmann schrieb:

Was ist
> Mondioring?

Mondioring ist so ähnlich wie SchH - nur ein bisserl anders ;-)
Es gibt Kriege, ob Mondioring "scharfer" oder "für Hunde besser"
ist. Ich tendiere zu zweiterer Meinung.
Schau unter: www.malinois.net und frage dort Helmut Steinberger, der
früher hier schrieb (von ihm haben wir auch unseren Mali) - Helmut
"lebt" für Mondioring!

> Und stimmt es, daß die Polizei immer öfter Malinois statt DSHs nehmen?

Yep! DSH sind mittlerweile viel zu plump, krankheitsanfällig (HD),
zu langsam, zu "durchschnittlich".
Malis sind die "Ferraris" - noch! Wenn der Mali-Boom so weitergeht,
wird diese Rasse in ein paar Jahren auch versaut sein.
In Ö ist der Anteil der Malis bei den neue angeschafften
Diensthunden bereits über 40%.

Ich war vorhin zu faul, das ganze
> nochmal zu suchen, gebe es ja zu.

Damit haben wir was gemeinsam ;-)
Ich such auch nicht endlos ein Zitat nach - was einige hier zwar
gerne weidlich ausnützen - ist mir aber egal ;-)

Herzliche Grüsse
Paul

Oliver Wannof

unread,
Jun 4, 2003, 12:52:50 PM6/4/03
to
Hallo,

der SV sagt, daß die Winkelung dem raumgreifenden Trab dient. Von
"besser springen" oder "dynamischer Aussehen" habe ich nichts gefunden.
"Besser springen" wäre nachvollziehbar, wenn die Hunde damit
Schwierigkeiten gehabt hätten. Meines Wissens nach ist das Springen über
Hürde und Schrägwand nie ein besonderes Problem gewesen, sondern gehörte
immer zu den leichteren Übungen. Von daher fände ich das als Motiv für
das Tieferlegen unwahrscheinlich. Aber das ist Spekulation, jedenfalls
hab ich beim SV solche Aussagen nicht gefunden.
"Dynamischer Aussehen" wäre denkbar - je nach Geschmack, was Dynamik
ist. Die Frage wäre, ob Hauck eine Vermutung anstellt oder das belegen
kann. Auch da hab ich beim SV nichts gefunden. Auch im Standard hab ich
das Wort "dynamisch" nicht gefunden.
Aber wenn man mal dem SV keine verborgenen Motive unterstellt, sondern
sich an dessen eigene Aussagen hält, ist Motiv der "bessere Trab". Weiß
jemand, ob biomechanisch mit der stärkeren Winkelung tatsächlich ein
besserer, schnellerer, kräftesparenderer Trab möglich ist? Aussehen tut
es so.
In der Pferdezucht gehört das Übertreten zu den wichtigsten Kriterien
für die Gebrauchsfähigkeit. So argumentiert ja auch der SV: das
Übertreten, also die Hinterhand soll möglichst in oder über das
Trittsiegel des Vorderfußes reichen, ist erwünscht wegen des daraus
folgenden besseren Trabes. Allerdings hab ich in der Pferdezucht noch
nichts von tiefergelegten Pferden gehört, um dieses Ziel zu erreichen.
Vielleicht ist ja auch die Biomechnanik beim Pferd anders als beim Hund.
Vielleicht weiß ja jemand darüber Bescheid?
Und wenn die stärkere Winkelung beim Schäferhund bezüglich des Trabes
eine Verbesserung bringt, hat die stärkere Winkelung auch nachgewiesene
ursächliche Nachteile? Abgesehen
von der veränderten Optik, die ja reine Geschmackssache ist.
Besteht z.B. eine nachgewiesener Zusammenhang zwischen stärkerer
Winkelung und HD? Zwischen Winkelung und Kreuzlahmheit? Oder hat das
eine mit dem anderen nichts zu tun?
Meines Wissens nach ist die HD-Häufigkeit im SV zurückgegangen in den
letzten Jahren und nicht gestiegen mit der stärkeren Winkelung.

MfG Oliver


Karl-Otto Simonsen

unread,
Jun 4, 2003, 1:43:39 PM6/4/03
to

"Paul Cech" <p.c...@aon.at> schrieb

> Soviel ich weiss, gab es bei den DSH oft Probleme bei
> Hürden/Sprüngen. Mit der Frosch-Zucht wollte man die Winkelung der
> Hinterläufe dahingehend verändern, damit die DSH schneller und höher
> springen können. Was aber eindeutig misslang.

wurde der Standard des DSH-West mal geändert. Wenn ja, seit wann
gibt es die hinten abfallenden DSH's?

> Kurioserweise ist mir kein Frosch-DSH bekannt, der bei Mondioring
> eine 2,40m senkrechte Steilwand schafft - "gerade" Malinois jedoch
> schon.

könnte auch mit dem Eigengewicht zusammenhängen

bis denne
karl-otto


Charlie

unread,
Jun 4, 2003, 3:51:10 PM6/4/03
to
Heute um 18:19 Uhr schrieb Paul Cech <p.c...@aon.at>:
> Birgit Kollmann schrieb:

>> Und stimmt es, daß die Polizei immer öfter Malinois statt DSHs nehmen?

> Yep! DSH sind mittlerweile viel zu plump, krankheitsanfällig (HD),
> zu langsam, zu "durchschnittlich".

Na Paul, mal wieder eifrig dabei mit unzulässigen Verallgemeinerungen?
Mir wäre nicht bekannt, daß zu krankheitsanfällige Hunde z.B. als
Blindenführhunde ausgebildet würden. Dabei kommt es insbesondere auf den
Bewegungsapparat an. Ein blindenführhund ist auch ganz sicher nicht zu
"durchschnittlich"...

> Ich such auch nicht endlos ein Zitat nach - was einige hier zwar
> gerne weidlich ausnützen - ist mir aber egal ;-)

Warum erwähnst Du es denn, wenn's Dir so egal ist? :->
Es ist eigentlich ganz einfach, Du mußt nur ein wenig drauf achten, daß Du
keinen allzugroßen Mist schreibst, dann brauchst Du auch keine Angst davor
zu haben, daß es Dir später mal jemand um die Ohren haut.

Ist natürlich etwas anstrengender, als einfach nur mal so drauflos zu
schreiben...

so long,
Bert

Paul Cech

unread,
Jun 4, 2003, 4:05:48 PM6/4/03
to

Karl-Otto Simonsen schrieb:


>
>
> wurde der Standard des DSH-West mal geändert. Wenn ja, seit wann
> gibt es die hinten abfallenden DSH's?

Sovel mir bekannt ist, wurde der Standard nicht geändert - aber die
Ausstellungsrichter haben ihren "Trend". Und ohne Ausstellung keine
Zuchtgenehmigung.

Es ist ja interessant, dass es nicht nur bei DSH, sondern auch bei
anderen völlig überzüchteten Rassen zu einem Umdenken kommt. Der ÖKV
ist da sicher konsequenter als der VDH - aber der ÖKV setzt sich
auch in der FCI durch.

ÖKV-Richter richten jedenfalls bereits international "skandalös":
Nämlich nach Rassestandard und Gesundheit und nicht ausschliesslich
nach angeblicher "Schönheit", die von einigen Promi-Züchtern
vorgegeben wird.

>
>
>>Kurioserweise ist mir kein Frosch-DSH bekannt, der bei Mondioring
>>eine 2,40m senkrechte Steilwand schafft - "gerade" Malinois jedoch
>>schon.
>
>
> könnte auch mit dem Eigengewicht zusammenhängen
>

Jein. Es gibt gesunde DSH, die es auch schaffen. Und es gibt Malis,
die gleich schwer wie DSH sind.

Herzliche Grüsse
Paul

Jürgen Stupperich

unread,
Jun 5, 2003, 4:57:19 AM6/5/03
to
Hallo Paul,

klingt so, als wäre die Richter in Österreich etwas vernünftiger.

[Sarkasmus on]

Ob die deutschen Richter und Züchter schon mal über ihr eigenes Trabtempo und
Schönheit nachgedacht haben?
Und wenn, wie wirkt sich das auf Ihre eigenen Fortpflanzungspläne aus??

[Sarkasmus off]

Beste Grüße,
Jürgen mit Charly, gesunder Klassehund

Paul Cech

unread,
Jun 5, 2003, 5:14:14 AM6/5/03
to

Jürgen Stupperich schrieb:
Servus Jürgen,


>
> klingt so, als wäre die Richter in Österreich etwas vernünftiger.


Einige - natürlich nicht alle. Aber es werden immer mehr.
Im ÖKV wird zu dem Thema viel diskutiert + vorgeschlagen. Auch in
der Verbands-Zeitung gibt es tws. heftige Debatten zu dem Thema.

Wenn ich an meine einzige Ausstellung denke (ich musste für den
Züchter daran teilnehmen): Mein Geoff gewann zwar die Jugendklasse,
wurde aber nicht schönster aller Hovis, weil er im Ring nicht dieses
gekünstelte "Ausstellungs-Steh" konnte, um wie zu einer Salzsäule
erstarrt, völlig sinnlos trapezförmig dazustehen.
Sowas gibt es in der Bewertung heute in Ö viel seltener.
Demgegenüber gibt es schon viele Richter, die Hunde raushauen, wenn
sie nicht wesensfest sind - egal, ob schön oder nicht.

>
> [Sarkasmus on]
>
> Ob die deutschen Richter und Züchter schon mal über ihr eigenes Trabtempo und
> Schönheit nachgedacht haben?
> Und wenn, wie wirkt sich das auf Ihre eigenen Fortpflanzungspläne aus??

LOL!
Nur wie beschreibt man das Thema (auch in einer Glosse) ohne als
Rassist oder Nazi abgestempelt zu werden? ;-)


Herzliche GRüsse
Paul

S. Heinz

unread,
Jun 5, 2003, 4:10:07 AM6/5/03
to
Oliver Wannof wrote:

> Aber ich habe mir mehrere solcher Hunde angesehen und festgestellt,
> daß sie im Trab tatsächlich wesentlich mehr Raumgewinn haben als
> "steilergestellte" Hunde dieser Rasse.

halt ich für ein gerücht, bzw falsch beobachtet!

> Jeder Schritt bringt im Trab
> mehr cm, weil der Hund weiter untertreten, also nach vorne treten
> kann, und weiter nach hinten treten kann.

hunde setzen die pfoten beim trab diagonal und vor allem laufen sie
etwas schräg zur laufrichtung:
also linke hinterpfote geht dahin wo dierechte vorderpfote war.

> Der
> Hund ist dadurch im Trab schneller als die steileren dieser Rasse,
> weil der Schub bei
> gleichem Krafteinsatz größer ist und in mehr Raumgewinn umgesetzt
> werden kann.

bestimmt nicht.
windhunde/laufhunde (gleiche schulterhöhe) etc haben eine geraden
rücken und sind/können in allen laufarten schneller sein als dsh (egal
ob froschhund oder mit geradem rücken)

> (...) was spricht gegen


> diese stärkere Winkelung der Hinterhand? Worauf gründet sich eine
> sachliche Kritik? Wer hat Erfahrungen mit diesen SV-Schäferhunden
> hinsichtlich der körperlichen Belastungsfähigkeit?

sprech mal mit einen statiker (ernsthaft): die statik stimmt nicht,
muskeln müssen das ausgleichen was des sklet nict mehr richtig kann.

steffen

Jürgen Stupperich

unread,
Jun 5, 2003, 8:48:49 AM6/5/03
to
Hallo Paul,

> Demgegenüber gibt es schon viele Richter, die Hunde raushauen, wenn
> sie nicht wesensfest sind - egal, ob schön oder nicht.

das wäre allerdings mal ein richtiges Kriterium, für das allerdings auf die
Richter etwas mehr Sachkunde haben müssen (Rassestandart auswendig langt da
nicht...).



> Nur wie beschreibt man das Thema (auch in einer Glosse) ohne als
> Rassist oder Nazi abgestempelt zu werden? ;-)

Hmm, ziemlich schwierig, deswegen habe ich mich ja zu dieser mehr als
eindeutigen Kennzeichnung entschieden [Sarkasmus on/off].

Die Bemerkung zum Trab der Wertungrichter fußt übrigens auf den von mir
sorgfältig kultivierten Vorurteil, daß es sich dabei zumindest teilweise um
den Typus adipöser, unsportlicher und wenig attraktiver Verbandsmeier
gesetzten Alters handelt.
Wenn die dann so merkwüridge Kriterien bei der Bewertung der Hunde anlegen,
werde ich den Eindruck nicht los, daß die Tiere das leisten sollen, was die
Richter nicht auf die Reihe bringen.

Aber das ist natürlich rein subjektiv, ich war nur einmal auf einer
Ausstellung und fand das extrem unsinnig (deswegen auch nur einmal).

Hovis finde ich übrigens auch sehr schön, Freunde hatten mal ein blondes
Mädchen. Und in Charly steckt (genauer: in seiner Labi-Mama steckte ;-)
auch ein Hovawart, der wohnte drei Häuser weiter - eine Liebesheirat.
Das Ergebnis ist ein lieber Kerl, der etwas wie ein zu groß und wuchtig
geratener Flat aussieht (für'n Hovi aber deutlich zu klein).
Daher der Spruch vom Klassehund - womit Rasse Klasse natürlich nicht
ausschließt - aber leider auch nicht bedingt.

Was hast Du denn für einen Hovi? Blond, schwarz, schwarzmarken?
Ich hatte damals auch mal in Netz bei Hovi-in-Not gesucht, aber viele dort
hatten Dominanzprobleme und die kann ich wegen meiner Schwester mit Down-
Syndrom nicht riskieren.
Außerdem daß dann Charly im TH Leverkusen und war ziemlich geknickt: Er war
3 jahre als und kam aus einer Familie mit drei Kindern, wo die Eltern nun
plötzlich wieder beide arbeiten mußten (weiß man das nicht vorher?). Es war
Liebe auf den ersten Blick (beiderseits!) und die Beschreibung des Heims
paßte: Nicht dominant, verträglch mit andern Tieren (auch Rüden), ruhig,
einfach lieb.
Nun, daß Seehund und Wildschwein auch ihre Gene in ihm verewigt haben,
haben sie verschwiegen, aber das gehört zu "Gesamtkunstwerk" ;-)))

Beste Grüße,
Jürgen

Oliver Wannof

unread,
Jun 5, 2003, 12:40:11 PM6/5/03
to
"S. Heinz" schrieb

> Oliver Wannof wrote:
>
> > Aber ich habe mir mehrere solcher Hunde angesehen und festgestellt,
> > daß sie im Trab tatsächlich wesentlich mehr Raumgewinn haben als
> > "steilergestellte" Hunde dieser Rasse.
>
> halt ich für ein gerücht, bzw falsch beobachtet!

In lockerem Sand kann man die Pfotenabdrücke gut vergleichen. Man sieht
dann auf den ersten Blick ohne Ausmessen, daß der Raumgewinn pro Schritt
mehrere cm beträgt. Es war so deutlich, daß ich mir ein genaues Messen
erspart habe. Die natürliche Schiefe spielt hinsichtlich Übertritt keine
Rolle.


>
> > Der
> > Hund ist dadurch im Trab schneller als die steileren dieser Rasse,
> > weil der Schub bei
> > gleichem Krafteinsatz größer ist und in mehr Raumgewinn umgesetzt
> > werden kann.
>
> bestimmt nicht.
> windhunde/laufhunde (gleiche schulterhöhe) etc haben eine geraden
> rücken und sind/können in allen laufarten schneller sein als dsh (egal
> ob froschhund oder mit geradem rücken)

Soweit ich weiß sind die Windhunde im Galopp u.a. so schnell, weil sie
ihre Wirbelsäule extrem krümmen und strecken/überstrecken können. Auch
ist ja das Verhältnis von Rumpf- und Beinlänge, Gewicht und Größe usw.
ganz anders, weil für Galopp gezüchtet und nicht für den Trab.
Trab ist eine Sache der Ausdauer, nicht der Höchstgeschwindigkeit. Da
erscheint es mir vom Ansatz her plausibel eine Anatomie zu züchten, die
unter möglichst geringem Kraftaufwand diesen Trab ermöglicht. Natürlich
können auch steilergestellte Hunde einen genau so schnellen Trab leisten
durch entsprechend höhere Schrittfrequenz. Die ist dann aber
kraftaufwendiger. Bei Pferden, die für Distanzritte geeignet sind,
findet man immer einen sehr raumgreifenden, übertrittigen Trab. Ein
Pferd mit steifer Hinterhand und entsprechenden Trippelschritten ermüdet
wesentlich schneller. Bei Hunden gibt es als Extrem den Chow Chow, der
so steil in der Hinterhand ist, daß er kaum noch traben kann.


>
> > (...) was spricht gegen
> > diese stärkere Winkelung der Hinterhand? Worauf gründet sich eine
> > sachliche Kritik? Wer hat Erfahrungen mit diesen SV-Schäferhunden
> > hinsichtlich der körperlichen Belastungsfähigkeit?
>
> sprech mal mit einen statiker (ernsthaft): die statik stimmt nicht,
> muskeln müssen das ausgleichen was des sklet nict mehr richtig kann.

Selbstverständlich nehme ich Deinen Rat ernst. Genau das versuche ich
herauszukriegen: ist das Skelett der stärker
gewinkelten Hunde instabiler und damit krankheitsanfälliger? Einen
Statiker, der sich gut in Hundeanatomie auskennt, kenne ich leider
nicht. Vielleicht weiß ein Hundetierarzt da auch besser Bescheid. Oder
jemand hier aus der Newsgroup.
Aber um über eigene Erfahrungen zu berichten, muß man ja weder Statiker
noch Tierarzt sein.

MfG Oliver


Helmut P. Einfalt

unread,
Jun 5, 2003, 1:29:12 PM6/5/03
to
Oliver Wannof wrote:
> In lockerem Sand kann man die Pfotenabdrücke gut vergleichen. Man
> sieht dann auf den ersten Blick ohne Ausmessen, daß der Raumgewinn
> pro Schritt mehrere cm beträgt. Es war so deutlich, daß ich mir ein
> genaues Messen erspart habe. Die natürliche Schiefe spielt
> hinsichtlich Übertritt keine Rolle.


Anecdotal evidence is no evidence, wie die Angelsachsen in so einem
Fall sagen würden.

Um tatsächlich einen sachlich korrekten Vergleich herzustellen,
müßtest Du jeweils eine Gruppe von n>10 Hunden beider Formen, also
Fließheck und Steilheck mit gleichen Körpermaßen traben lassen.

Wobei n>10 erforderlich ist, um zukmindest *irgendeine* statistische
Signifikanz zusammenzubringen, und "gleiche Körpermaße" für diesen
Vergleich bedeuten würde: Gleiche Länge der Vorderläufe, gleicher
Abstand zwischen Schultergelenk und Hüftgelenk, und vor allem gleiche
Länge der Hinterläufe (Skelettmaß gemessen ab Hüftgelenk). Nur wenn Du
die Gleichheit all dieser Faktoren sicherstellen kannst, läßt sich ein
Schluß darauf ziehen, ob die Lage der Hüfte über dem Boden und die
Stellung der Hinterläufe tatsächlich einen Einfluß auf das Ausgreifen
der Bewegung hat.

Und da bei gleicher Länge des Hinterlaufs der Radius des
Bogensegments, den die Pfote bei der Bewegung (im Prinzip) zwischen
Anfangs- und Endlage beschreibt, ja gleich ist, könnte als einziger
Unterschied der Bogenwinkel eine Rolle spielen.

Es stellt sich also die Frage:
Kann ein Fließheck-Schäfer insgesamt einen größeren Bogenwinkel mit
dem Hinterlauf beschreiben als ein Steilheck-Schäfer? Sprich: kann er
"weiter ausholen"?

Und falls, ja:
Warum wirkt sich das Deiner Beobachtung nach nicht auch auf den Galopp
aus?

Fragen über Fragen...

Helmut & Chester

Christoph von Nathusius

unread,
Jun 5, 2003, 1:49:20 PM6/5/03
to
begin quoting, "Oliver Wannof" wrote:
> Trab ist eine Sache der Ausdauer, nicht der Höchstgeschwindigkeit. Da
> erscheint es mir vom Ansatz her plausibel eine Anatomie zu züchten, die
> unter möglichst geringem Kraftaufwand diesen Trab ermöglicht. Natürlich
> können auch steilergestellte Hunde einen genau so schnellen Trab leisten
> durch entsprechend höhere Schrittfrequenz. Die ist dann aber
> kraftaufwendiger.

Der Übertritt ist nur einer von vielen Faktoren. Durch
den "Umbau" verändert man z.B. auch den Ansatz der
Muskulatur und damit die einsetzbaren Hebel bzw.
Drehmomente. Dann sind da die nötigen Ruhephasen
für die Muskulatur, die effektiver oder weniger
effektiv ausfallen können. Ein größerer Übertritt
sollte eigentlich - bei gleicher Beinlänge - zu
einer stärkeren Vertikalbewegung der Hüfte und
könnte dadurch zu etwas größeren "Energieverlusten"
führen. Das sind alleine drei Unbekannte, die mir
spontan einfallen.

Und du hast auch noch nicht ausgeführt, warum die
etwas(!) höhere Schrittfrequenz bei gleicher
Horizontalgeschwindigkeit kraftaufwendiger sein muss.
(Haben Marathonsieger eher besonders große oder
eher kleine Schrittlängen?)

> Bei Pferden, die für Distanzritte geeignet sind, findet
> man immer einen sehr raumgreifenden, übertrittigen Trab. Ein
> Pferd mit steifer Hinterhand

Wer redet denn hier von Steifheit? Es ging doch
um "Steilheit". (Und du wirst doch nicht behaupten,
dass eine "normal" steile Hunde-Hinterhand steif sei,
oder?)

> und entsprechenden Trippelschritten ermüdet
> wesentlich schneller.

Kannst du bitte mal Rassen nennen.

> Bei Hunden gibt es als Extrem den Chow Chow, der
> so steil in der Hinterhand ist, daß er kaum noch traben kann.

Die Schwäche des einen Extrems, hier die Stuhlbeinigkeit
des Chows, ist kaum geeignet, um eine Überlegenheit des
anderen Extrems zu belegen.


Nur zur Klarstellung: Ich behaupte nicht, dass das
Schrägheck schlechtere Trabeigenschaften bedingt.
Ich sehe nur keine schlüssigen Belege für eine
Verbesserung.

CvN
--
___X__ "Hoch die Knie bis ins Gesicht. ____
|o__|__|O - |o|o |
|o | | Halt, Moment, das kann ich nicht." X|_|_ |X
|___X__|O MIST |_|__|

Oliver Wannof

unread,
Jun 5, 2003, 3:19:46 PM6/5/03
to

"Christoph von Nathusius" <usenet...@gmx.de> schrieb

> Der Übertritt ist nur einer von vielen Faktoren. Durch
> den "Umbau" verändert man z.B. auch den Ansatz der
> Muskulatur und damit die einsetzbaren Hebel bzw.
> Drehmomente. Dann sind da die nötigen Ruhephasen
> für die Muskulatur, die effektiver oder weniger
> effektiv ausfallen können. Ein größerer Übertritt
> sollte eigentlich - bei gleicher Beinlänge - zu
> einer stärkeren Vertikalbewegung der Hüfte und
> könnte dadurch zu etwas größeren "Energieverlusten"
> führen. Das sind alleine drei Unbekannte, die mir
> spontan einfallen.

Genau - die Unbekannten. Wo kann man da eine fachkundige Antwort
kriegen?


>
> (Haben Marathonsieger eher besonders große oder
> eher kleine Schrittlängen?)

Mit Marathonsieger meinst Du wahrscheinlich Menschen? Mir geht es hier
um Hunde. 2 und 4 Füßer kann man bestimmt was Trab betrifft nicht
sinnvoll vergleichen.


>
> Nur zur Klarstellung: Ich behaupte nicht, dass das
> Schrägheck schlechtere Trabeigenschaften bedingt.
> Ich sehe nur keine schlüssigen Belege für eine
> Verbesserung.

Ich sehe eine meßbare Verbesserung, habe aber starke Bedenken, ob nicht
die Nachteile im Zusammenspiel von Skelett und Muskulatur überwiegen.
Ansonsten finde ich Schrägheck einfach nicht schön. Würde aber meinen
Geschmack hintenanstellen, wenn es dafür vernünftige Gründe gäbe.

MfG Oliver


Oliver Wannof

unread,
Jun 5, 2003, 3:21:53 PM6/5/03
to

"Helmut P. Einfalt" <hp.ei...@t-online.de> schrieb

> Anecdotal evidence is no evidence, wie die Angelsachsen in so einem
> Fall sagen würden.

Das ist wohl ein Mißverständnis: es handelt sich um meine doch auch
ausdrücklich so genannten Beobachtungen und nicht um irgendwelche
Anekdoten.

> Um tatsächlich einen sachlich korrekten Vergleich herzustellen,
> müßtest Du jeweils eine Gruppe von n>10 Hunden beider Formen, also
> Fließheck und Steilheck mit gleichen Körpermaßen traben lassen.

Auch mit einer solchen fast wissenschaftlichen Untersuchung kann ich
nicht dienen. Sowas in der Richtung würde mich sehr interessieren.
Kennst Du eine?

> Warum wirkt sich das Deiner Beobachtung nach nicht auch auf den Galopp
> aus?

Vielleicht weil ich nicht richtig hingeguckt habe. Keine Ahnung. Im Trab
konnte ich den Unterschied deutlich sehen.
>
> Fragen über Fragen...

Wenn Du Antworten hast, würde mich das sehr interessieren, weil Fragen
habe ich ja selbst genug.

MfG Oliver

Oliver Wannof

unread,
Jun 5, 2003, 4:07:25 PM6/5/03
to

"Paul Cech" <p.c...@aon.at> schrieb

> Yep! DSH sind mittlerweile viel zu plump, krankheitsanfällig (HD),
> zu langsam, zu "durchschnittlich".
> Malis sind die "Ferraris" - noch! Wenn der Mali-Boom so weitergeht,
> wird diese Rasse in ein paar Jahren auch versaut sein.
> In Ö ist der Anteil der Malis bei den neue angeschafften
> Diensthunden bereits über 40%.

Der Malinois ist als Diensthund bei der Polizei und deren Sonderheiten
dem Schäferhund inzwischen haushoch überlegen was Schärfe und Beißen
betrifft.
Der SV-Schäferhund ist wirklich eher durchschnittlich: gut führig, nicht
zu scharf, nicht so hyperaktiv, nicht so sensibel bei falscher
Behandlung. Ich persönlich finde das gut, weil er sich mehr auch als
Familienhund mit Wach- und Schutzeigenschaften eignet. Der Malinois hat
eine "sensible Härte", d.h. schon bei leichten Fehlern des Hundeführers
kann der Hund neurotisch unberechenbar werden. Der Schäferhund ist da
inwischen fehlertoleranter - eben durchschnittlicher. "Versaut" finde
ich das nicht, sondern angepaßt an die Verhältnisse in einer normalen
Familie mit Wach- und Schutzbedürfnis. Der Malinois in der scharfen
Variante sollte den professionellen Sicherheitskräften vorbehalten
bleiben. Wie Ferraris auch nur von besonnenen Kennern gefahren werden
sollten.
Daß der Schäferhund zu plump ist, ist Ansichtssache. Daß er zu
HD-anfällig ist, mag stimmen. Er ist es aber weniger als andere
vergleichbar große Rassen, wenn er aus einer SV-Zucht stammt. Denn dort
gibt es für jeden Hund eine Zuchtwertbestimmung, die die Nachkommen
eines jeden Hundes über Generationen kontrolliert. Wer will, findet
leicht einen Welpen, deren Vorfahren seit 5 Generationen keine HD
hatten. Um diesen Weg zu unterstützen ist das Röntgen aller Hunde so
wichtig. Daraus bildet sich der Zuchtwert. Hunde, deren Nachkommen HD
haben, kriegen einen schlechten Zuchtwert. So kann man sich mittels des
Zuchtwertes der Eltern schon eine gewisse Sicherheit verschaffen.
Im Übrigen darf man nicht vergessen, daß HD nach dem letzten Stand der
Wissenschaft nur zu 30% vererbt wird und zu 70% von der Aufzucht nach
der Geburt abhängt (Futter, Belastung).

MfG Oliver


Helmut P. Einfalt

unread,
Jun 5, 2003, 4:41:52 PM6/5/03
to
Oliver Wannof wrote:
>> Anecdotal evidence
>
> Das ist wohl ein Mißverständnis: ... nicht um irgendwelche
> Anekdoten.

"Anecdotal evidence..." (von an + ekdotos, "nicht herausgegeben")
heißt "Eine Erzähhlung ist noch kein Beweis".

Ich hab' auch *einen* Deutschen getroffen, der...[Bbeliebige
Eigenschaft einsetzen] -- und trotzdem kann ich daraus nicht den
Schluß ziehen, daß "die Deutschen" [obige Eigenschaft einsetzen] sind.
Warum das so ist, sage ich unten.


>> Um tatsächlich einen sachlich korrekten Vergleich herzustellen,
>> müßtest Du jeweils eine Gruppe von n>10 Hunden beider Formen, also
>> Fließheck und Steilheck mit gleichen Körpermaßen traben lassen.
>
> Auch mit einer solchen fast wissenschaftlichen Untersuchung kann ich
> nicht dienen. Sowas in der Richtung würde mich sehr interessieren.
> Kennst Du eine?

Nein -- das würde mich eben *auch* interessieren. Es wäre die einzige
Art, Deine Beboachtung zu verifizieren oder zu falsifizieren.

Aus einer einfachen *Beobachtung* von irgendwas kann und darf man
nämlich keine Schlüsse ziehen, und aus nur *einer* Beobachtung schon
erst nicht. Du könntest (weil Populationen ja normalverteilt sind um
einen Zentralwert) genau das einzige Fließheck-Vieh beobachtet haben,
das im Trab weiter ausgreift als ein Pony und gleichzeitg genau das
einzige Steilheck-Vieh, das aus welchen auch immer Gründen vorzieht,
zu trippeln wie ein nervöser Rehpinscher. Und solange Du das nicht
ausschließen kannst, daß Du zufälligerweise Extremwerte miteinander
vergleichst, kann mensch keine Aussage dazu treffen. Und
schließlich -- Du könntest Dich schlichtweg getäuscht haben... (siehe
unten)


> Vielleicht weil ich nicht richtig hingeguckt habe.

Genau das meine ich.
Deine Beobachtung kann völlig richtig sein und/oder sogar den
richtigen Schluß enthalten.
Sie kann aber auch völlig daneben sein und/oder der daraus gezogene
Schluß ebenfalls.

Vielleicht hatte der eine Hund einfach keine Lust, größere Schritte zu
machen.
Vielleicht tat ihm was weh.
Vielleicht war bei einem der Sand tiefer.
Vielleicht hast Du vor Erstaunen über die Tatsache, daß der
Fließheck-Hund *überhaupt* gehen konnte, den anderen nicht hinreichend
beobachtet...
Vielleicht aber auch nicht.

Wenn jemand sagen könnte: Ich hab das an x Paaren von DSH gleicher
Größe unter diesen und jenen für beide Hunde gleichen Bedingungen
probiert und dabei dieses oder jenes Ergebnis erzielt, und das kann
jeder nachprüfen -- *dann* haben wir eine Basis für die Aussage.

Auch Pauls Feststellung, daß die Fließheck-DSH da oder dort nicht
drüberspringen konnten, ist nicht anders zu bewerten: Nichts schließt
aus, daß genau er die lahmärschigsten plattfüßigsten hüftkrankesten
von allen DSH dieser Erde beobachtet hat...

> Wenn Du Antworten hast, würde mich das sehr interessieren, weil
Fragen
> habe ich ja selbst genug.

Nö -- hab' ich leider nicht, und ich hab' auch noch niemanden
gefunden, der welche hätte...

Helmut & Chester

Gerhard Bayer

unread,
Jun 5, 2003, 4:45:42 PM6/5/03
to
Oliver Wannof schrieb:

> Genau - die Unbekannten. Wo kann man da eine fachkundige Antwort
> kriegen?

> MfG Oliver

Wenn Du schwören kannst, daß Du nicht als Öffentlichkeitsarbeiter des
VDH - Abteilung DSH - hier auf Abwegen agierst, und uns somit nur mit
rhetorischen Kniffen vorführen willst, dann könnte man ja Zeit in
Recherchen investieren. Aber warum beschleicht mich so ein seltsames
Gefühl, wenn ich Deinen Diskussionsstil verfolge...?

Servus
Gerhard

Oliver Wannof

unread,
Jun 5, 2003, 4:44:54 PM6/5/03
to

"Birgit Kollmann" <Bir...@gmx.net> schrieb im Newsbeitrag
news:bbkvl2$an6$1...@ngspool-d02.news.aol.com...

> Paul Cech schrieb
>
> > Soviel ich weiss, gab es bei den DSH oft Probleme bei
> > Hürden/Sprüngen. Mit der Frosch-Zucht wollte man die
> > Winkelung der Hinterläufe dahingehend verändern, damit
> > die DSH schneller und höher springen können. Was aber
> > eindeutig misslang.
>
> Aber mehr als eindeutig. :-(

Nein. Alle Schäferhunde im SV mit Körklasse 1 müssen die Hürde und
Schrägwand im Rahmen der Schutzhundprüfung bewältigen. Das betrifft auch
die Frosch-Zucht. Außerdem müssen die Frösche aus guter Zucht die
Ausdauerprüfung von 20
km am Fahrrad bestehen. Und die Begleithundeprüfung.

MfG Oliver


Helmut P. Einfalt

unread,
Jun 5, 2003, 4:55:38 PM6/5/03
to
Gerhard Bayer wrote:
> Aber warum beschleicht mich so ein seltsames
> Gefühl, wenn ich Deinen Diskussionsstil verfolge...?


"Ich habe bei mir im Baum vor dem Fenster einen Nymphensittich
gesehen -- also gibt es ihn hier in meiner Gegend in freier Wildbahn,
also ist er ein einheimischer Vogel!"

"Ich habe hier bei uns noch nie einen Uhu (außerhalb der gelben Tube,
versteht sich) gesehen -- also gibt es ihn hier nicht in freier
Wildbahn, also ist er kein einheimischer Vogel."

Genau *das* ist das Problem.
Da freut sich wer, daß er was entdeckt zu haben glaubt, und dann
kommen solche Leute daher wie ich (und ein paar andere) und nehmen ihm
die Freude an der Entdeckung weg. Er *weiß* aber, daß er gesehen hat,
was er gesehen hat und wird dies sein Wissen in jeder Diskussion
verteidigen...

...und deswegen glaube ich *nicht*, daß wir der Paranoia anheim fallen
und hinter einer nicht näher verifizierbaren Zufallsbeobachtung einen
Agenten der DSH-Fließheck-Fraktion vermuten sollen... *ggg*

Helmut & Chester
--
"Warum schreibst du eigentlich immer Fleißheck,
wo die DSH sowieso lauter Faulhecke sind?"
(Coventry Prince "Hintenhöheralsvorne" Chester)

Gerhard Bayer

unread,
Jun 5, 2003, 5:08:50 PM6/5/03
to
Helmut P. Einfalt schrieb:

> Gerhard Bayer wrote:
>>Aber warum beschleicht mich so ein seltsames
>>Gefühl, wenn ich Deinen Diskussionsstil verfolge...?

> ...und deswegen glaube ich *nicht*, daß wir der Paranoia anheim fallen


> und hinter einer nicht näher verifizierbaren Zufallsbeobachtung einen
> Agenten der DSH-Fließheck-Fraktion vermuten sollen... *ggg*
>
> Helmut & Chester

Trolle auf hohem Niveau hatten wir eben noch nicht in dieser Gruppe. :-)

Servus
Gerhard

Oliver Wannof

unread,
Jun 5, 2003, 5:10:16 PM6/5/03
to

"Helmut P. Einfalt" <hp.ei...@t-online.de> schrieb

> "Anecdotal evidence..." (von an + ekdotos, "nicht herausgegeben")


> heißt "Eine Erzähhlung ist noch kein Beweis".

Anekdote = kurze Geschichte von zeit- oder personentypischem Inhalt, die
in einer heiteren oder unerwarteten Wendung gipfelt. (Fremdwörter
Lexikon)

Ich habe keine Anekdoten erzählt, sondern von meinen Beobachtungen
berichtet.
Aus meinem Thema "Welche Rasse" geht hervor, daß ich für einen
bestimmten Zweck einen Hund suche. Dabei kommt der Schäferhund in
Betracht. Um meine Bedenken hinsichtlich Gesundheit abzuklären, habe ich
hier Fragen gestellt. Für kompetente Antworten bin ich dankbar. Ein
allgemeines Kommunikationsbedürfnis möchte ich hier nicht befriedigen.
Ich brauche einen Hund für einen bestimmten Zweck und würde mich über
fachkundige Antwort freuen.

MfG Oliver

Patrick Kormann

unread,
Jun 5, 2003, 5:49:51 PM6/5/03
to
Oliver Wannof wrote:

> Schutzbedürfnis. Der Malinois in der scharfen Variante sollte den
> professionellen Sicherheitskräften vorbehalten bleiben. Wie Ferraris
> auch nur von besonnenen Kennern gefahren werden sollten.

Was heisst in der scharfen Variante? Zum Beissen ausgebildet gilt das
wohl für jeden Hund :)
Ich habe allerdings auch das Gefühl, dass Malinois noch etwas
'hibbeliger' sind als z.B. ein Dobi.
Die Aussage bez. Ferrari kann ich übrigens nicht bestätigen, mit F1
Schaltung fahren sich die Dinger ganz easy :)
(Übrigens - keiner wird als Kenner geboren....)

Helmut P. Einfalt

unread,
Jun 6, 2003, 1:59:27 AM6/6/03
to
[Vorhang auf. Früher Morgen. Man sieht eine nur mäßig aufgeräumte
Junggesellenwohnung in der Freien Hansestadt B. mit mehreren
praktikablen Türen. In der Mitte des Zimmers ein Bulldog, faul herum
liegend. Am Rechner H., der seine Morgenrunde durch die Newsgroups
dreht.
H. stößt auf ein Posting von O., liest, schüttelt den Kopf, liest
nochmals, schüttelt nochmals den Kopf]

[H., zu Chester]: Wuzel, willst wissen, was er geantwortet hat? Ich
les' dir's vor:

[liest vor:] "Anekdote = kurze Geschichte von zeit- oder


personentypischem Inhalt, die in einer heiteren oder unerwarteten
Wendung gipfelt. (Fremdwörter Lexikon)"

[Zum Publikum]: Also Englisch kann er schon mal *nicht*...

[zu Chester]: Aber ein Wörterbuch hat er. Respekt.

[Zum Poster gewendet]: Das ist die Definition im
*literaturhistorisch/literarischen* Sinne. Es ist nicht die einzige,
und vor allem: Es ist keine Übersetzung des Begriffs "anecdotal
evidence", den ich mit gutem Grund verwendet habe -- nämlich deswegen,
weil es im Deutschen keine exakte Entsprechung dafür gibt.
Was damit gemeint ist, habe ich oben sehr ausführlich erklärt.

[Zum Publikum gewendet]: Also lesen kann er offensichtlich *auch*
nicht.

[H. liest weiter vor]: "Ich habe keine Anekdoten erzählt, sondern von
meinen Beobachtungen berichtet."

[zu Chester]: Naja, seiner eigenen definition nach... also besonders
heiter war's ja nicht... obwohl, in einer unerwarteten Wendung gipfeln
tut's schon, das Ganze

[Zum Poster gewendet]: Diese Deine Erzählung Deiner
Einzelfallbeobachtung *ist* eine Anekdote.

[Zum Publikum gewendet]: Und verstehen kann oder will er schon erst
recht nicht... hmmm... der Gerhard Bayer hat womöglich *doch* recht...

[Zu Chester gewendet]: Weißt', Chester, der kann froh sein, daß ich
ein freundlicher Mensch bin. Andere, weniger freundliche Menschen
würden sich jetzt ärgern oder gar grob werden mit ihm aus Ärger über
die bisher mit ihm verschwendete Zeit. Der Bert zum Beispiel würde aus
der Tatsache, daß der Junge partout nix merkt oder nix merken will,
den Schluß ziehen, daß der Junge davon befreit ist, was zu merken...
Soweit werd' ich mich allerdings nicht versteigen -- reine
Zeitverschwendung, weil womöglich tät' der das dann nämlich *frisch*
net merken...
Weißt' was, Wuzel? Mir gengan Gassi. [Der Bulldog springt freudig
knubbelwackelnd auf.] Draußen isses schön, und am See ist sicher
irgendwer zum Toben... vielleicht ja sogar ein beim Trab weit
ausgreifender Fließheck-Schäfer... Nehmen mir halt an Zollstock mit,
sicherheitshalber. Sand ist da draußen am See ja auch genug...

[singt halblaut vor sich hin]: Spuuu-ren im Saaand....
[singend samt Chester durch die Wohnungstür ab.]

[Vorhang]
--
If I have to explain *that*
you won't understand the explanation either!

Graziella Pugliese

unread,
Jun 6, 2003, 2:03:05 AM6/6/03
to
"Oliver Wannof" <ngfa...@gmx.de> writes:

> Ich habe keine Anekdoten erzählt, sondern von meinen Beobachtungen
> berichtet.

Liest und *verstehst* Du Helmuts Postings eigentlich?

kopfschuettelnd, Grazi

--
Vios & Demis Hundepage:
http://www.kiruna.de/hunde.htm

Graziella Pugliese

unread,
Jun 6, 2003, 2:00:50 AM6/6/03
to
"Oliver Wannof" <ngfa...@gmx.de> writes:

> Im Übrigen darf man nicht vergessen, daß HD nach dem letzten Stand der
> Wissenschaft nur zu 30% vererbt wird und zu 70% von der Aufzucht nach
> der Geburt abhängt (Futter, Belastung).

Koenntest Du das bitte wissenschaftlich belegen? Woher stammen
diese prozentualen Angaben?

Interessiert, Grazi

Paul Cech

unread,
Jun 6, 2003, 2:20:15 AM6/6/03
to

Oliver Wannof schrieb:

> Nein. Alle Schäferhunde im SV mit Körklasse 1 müssen die Hürde und
> Schrägwand im Rahmen der Schutzhundprüfung bewältigen.

Reife Leistung! Das kann eigentlich jeder Hund, der die BGH2 macht.
...und Schrägwand... bei Mondioring geht es um eine senkrechte Wand.

Das betrifft auch
> die Frosch-Zucht. Außerdem müssen die Frösche aus guter Zucht die
> Ausdauerprüfung von 20
> km am Fahrrad bestehen.

_Am_ Fahrrad dürfte sogar ein Frosch-DSH keine Probleme haben.

> Und die Begleithundeprüfung.
>


Huch! Die machen aber auch Westies, gell!

Herzliche Grüsse
Paul


Paul Cech

unread,
Jun 6, 2003, 2:27:00 AM6/6/03
to

Oliver Wannof schrieb:

>
> Der Malinois ist als Diensthund bei der Polizei und deren Sonderheiten
> dem Schäferhund inzwischen haushoch überlegen was Schärfe und Beißen
> betrifft.


????? Nö, die sind auf Malis umgestiegen, weil sie (noch) gesübder
sind, als der DSH-Durchschnitt.

Der Malinois hat
> eine "sensible Härte", d.h. schon bei leichten Fehlern des Hundeführers
> kann der Hund neurotisch unberechenbar werden.

????? Du kennst Malis?


> Daß der Schäferhund zu plump ist, ist Ansichtssache. Daß er zu
> HD-anfällig ist, mag stimmen.

Mag stimmen???? Zeige mir Linien, die HD-frei sind!
Ich hab nix gegen gute, gesunde DSH - aber man findet sie zu selten.

Er ist es aber weniger als andere
> vergleichbar große Rassen, wenn er aus einer SV-Zucht stammt. Denn dort
> gibt es für jeden Hund eine Zuchtwertbestimmung, die die Nachkommen
> eines jeden Hundes über Generationen kontrolliert.

Es stimmt, dass (jedenfalls in Ö) die Zuchbestimmungen strenger
wurden. Deshalb gibt es auch 30% weniger Würfe.

Wer will, findet
> leicht einen Welpen, deren Vorfahren seit 5 Generationen keine HD
> hatten. Um diesen Weg zu unterstützen ist das Röntgen aller Hunde so
> wichtig. Daraus bildet sich der Zuchtwert. Hunde, deren Nachkommen HD
> haben, kriegen einen schlechten Zuchtwert.

Wenn ich mir in Ö die "SVÖ-Nachrichten anschaue, un dort nach der
Körung die Zuchthunde präsentiert und beschrieben sind, dann kommt
einem das Ko.... Keine 10% der sog. besten Hunde sind völlig HD-frei!

So kann man sich mittels des
> Zuchtwertes der Eltern schon eine gewisse Sicherheit verschaffen.
> Im Übrigen darf man nicht vergessen, daß HD nach dem letzten Stand der
> Wissenschaft nur zu 30% vererbt wird und zu 70% von der Aufzucht nach
> der Geburt abhängt (Futter, Belastung).
>

Eine SV-Statistik?

Herzliche Grüsse
Paul

Paul Cech

unread,
Jun 6, 2003, 2:33:25 AM6/6/03
to

Jürgen Stupperich schrieb:

> Die Bemerkung zum Trab der Wertungrichter fußt übrigens auf den von mir
> sorgfältig kultivierten Vorurteil, daß es sich dabei zumindest teilweise um
> den Typus adipöser, unsportlicher und wenig attraktiver Verbandsmeier
> gesetzten Alters handelt.

Es gibt auch fesche, resche Mädels. Susi (Dalamtiner-Club) z.B. -
sie schrieb früher in dieser NG.
Wobei sich bei mir der Verdacht erhärtet, dass in letzter Zeit
weniger Leute das Sagen haben, die man ins Ausgedinge schickte, als
jüngere, die was bewirken wollen.

>
> Was hast Du denn für einen Hovi? Blond, schwarz, schwarzmarken?

2 Hovis schwarzmarken (Rüde + Hündin)

Herzliche Grüsse
Paul

S. Heinz

unread,
Jun 6, 2003, 4:22:37 AM6/6/03
to
Oliver Wannof wrote:
> "S. Heinz" schrieb
>
>> Oliver Wannof wrote:
>>
>>> Aber ich habe mir mehrere solcher Hunde angesehen und festgestellt,
>>> daß sie im Trab tatsächlich wesentlich mehr Raumgewinn haben als
>>> "steilergestellte" Hunde dieser Rasse.
>>
>> halt ich für ein gerücht, bzw falsch beobachtet!
>
> In lockerem Sand kann man die Pfotenabdrücke gut vergleichen. Man
> sieht dann auf den ersten Blick ohne Ausmessen, daß der Raumgewinn
> pro Schritt mehrere cm beträgt.

ok, wenn magst du recht haben (waren die anderen hunde gleichgroß,
zahlreich genug um individuelle eigenarten auszuchließen?)
andererseits:was bringt dieser raumgewinn? schnelligkeit? oder ist der
raumgewinn der "ausgleich duch eine behinderung im sklet" (ich weis nict
wie ich es ausdrücken soll)?

>> bestimmt nicht.
>> windhunde/laufhunde (gleiche schulterhöhe) etc haben eine geraden
>> rücken und sind/können in allen laufarten schneller sein als dsh
>> (egal ob froschhund oder mit geradem rücken)
>
> Soweit ich weiß sind die Windhunde im Galopp u.a. so schnell, weil sie
> ihre Wirbelsäule extrem krümmen und strecken/überstrecken können. Auch
> ist ja das Verhältnis von Rumpf- und Beinlänge, Gewicht und Größe usw.
> ganz anders, weil für Galopp gezüchtet und nicht für den Trab.

ok: ich schrieb extra wind/laufhunde... es gibt hier exelente traber
dabei

> Trab ist eine Sache der Ausdauer, nicht der Höchstgeschwindigkeit.

richtig, richtig....
trotzdem: manche hunde können noch traben wo andere schon längst
gallopieren.


>Da
> erscheint es mir vom Ansatz her plausibel eine Anatomie zu züchten,
> die unter möglichst geringem Kraftaufwand diesen Trab ermöglicht.
> Natürlich können auch steilergestellte Hunde einen genau so schnellen
> Trab leisten durch entsprechend höhere Schrittfrequenz. Die ist dann
> aber kraftaufwendiger.

ist das so? bei vorführungen laufen die hunde kaum auch nur in der näher
der "natürlichen" trabgeschwindigkleit (die emnschen sind halt zu
langsam) wer weis wie dann die schrittlänge aussieht? der wolf ist in
bezug auf beilänge, körpergröße, dem schäferhund ganz ähnlich (nein,
nicht dem froschhund) wölfe können stundenlang traben auch 100km an
einem stück. schlittenhunde sind auch nict tiefergelegt, traben auch
unendlich lange...
wenn die tieferlegung sinn machen würde *beim trab* hätte die natur sie
schon längst von selbst entwickelt


> Bei Pferden, die für Distanzritte geeignet
> sind, findet man immer einen sehr raumgreifenden, übertrittigen Trab.
> Ein Pferd mit steifer Hinterhand und entsprechenden Trippelschritten
> ermüdet wesentlich schneller.

hast du mal gesehn wie hunde traben?

ich habs schonmal erwähnt? hunde laufen "schräg" setzen also z.b. den
*inken* hinterfuß etwa dahin wo der pfotenabdruck de *rechten*
vorderfußes war (im schnee gut zu sehen. die rückenlinie des hunde ist
also im winkel zur laufrichtung, und nict auf einer linie.
die beine stören sich also in keiner weise, weil alle beine nach forn
und hinten praktisch "unendliche" raum haben


> Selbstverständlich nehme ich Deinen Rat ernst. Genau das versuche ich
> herauszukriegen: ist das Skelett der stärker
> gewinkelten Hunde instabiler und damit krankheitsanfälliger?

ja! laut tierazt kommt/ kann es durch die angezüchtete fehlstellung zu
übermäßigem verschleis der hinterhandgelenke kommen, zudem kann es zu
wirbelsäulenprobleme kommen.

steffen


Christoph von Nathusius

unread,
Jun 6, 2003, 5:01:11 AM6/6/03
to
begin quoting, Paul Cech wrote:
> Oliver Wannof schrieb:
>
>> Nein. Alle Schäferhunde im SV mit Körklasse 1 müssen die Hürde und
>> Schrägwand im Rahmen der Schutzhundprüfung bewältigen.
> Reife Leistung! Das kann eigentlich jeder Hund, der die BGH2 macht.
> ...und Schrägwand...

Das ist das Ding, wo mein Hund oben schon mal "Sitz" macht ...

> bei Mondioring geht es um eine senkrechte Wand.

... o.k., alles hat Grenzen, dadrauf nicht.

Oliver Wannof

unread,
Jun 6, 2003, 8:45:55 AM6/6/03
to

"S. Heinz" <steffe...@cityweb.de> schrieb

>laut tierazt kommt/ kann es durch die angezüchtete fehlstellung zu
> übermäßigem verschleis der hinterhandgelenke kommen, zudem kann es zu
> wirbelsäulenprobleme kommen.

Hallo,
das finde ich sehr spannend, was Du da berichtest.

Ist gemeint, daß alle oder die meisten im SV
zur Zucht zugelassenen Hunde eine angezüchtete Fehlstellung haben?

Ist das die Meinung eines einzelnen Tierarztes?

Oder ist es allgemein gesicherte tierärztliche Erkenntnis, daß die
im SV zur Zucht zugelassenen Hunde
eine angezüchtete Fehlstellung haben?
Wenn ja, wo kann ich diese Erkenntnisse, Untersuchungen nachlesen?

Für jede Quellenangabe wäre ich sehr dankbar.

MfG Oliver

Oliver Wannof

unread,
Jun 6, 2003, 2:52:00 PM6/6/03
to
Hallo Graziella,

ich habe mal nach "HD Vererbung" im Internet gesucht. Da findet man eine
Fülle von Informationen, soviel kann ich gar nicht auf einmal lesen. Da
ich kein Tierarzt bin, kann ich die
gefundenen Aussagen nicht bewerten, sondern nur zu Kenntnis nehmen.
http://www.hundezucht-aktuell.de/publikation/svzws1.html
Dr. Reiner Beuing ,Institut für Tierzucht und Haustiergenetik
der Justus Liebig Universität Giessen, spricht z.B. von 20% erbliche
Gründe bei HD.
1966 sollen 26% aller geröntgen Schäferhunde HD haben, heute nur noch 5
bis 6 %.
Die Wahrscheinlichkeit, daß ein Welpe von Vorfahren, die seit 3
Generationen keine HD hatten, ist noch viel niedriger. Solche
Zuchtlinien kann man finden unter
http://www.schafer.is/english/search.html
Da wird auch deutlich, daß es einen Zusammenhang zwischen stärkerer
Winkelung und HD so nicht gibt.
Aber für mich bleibt die Frage: besteht ein Zusammenhang von stärkerer
Winkelung und anderen Skelettbeschwerden bzw. -krankheiten
("Kreuzlahmheit")? Eine Untersuchung habe ich nicht gefunden. Deshalb
bleibt mir nur der Weg, mir bei Züchtern von HD freien 3 Generationen
die alten Zuchthunde anzusehen. Wenn die mit 10-12 Jahren noch 20 km
laufen können, ist das für mich o.k. Drei solcher Züchter habe ich schon
gefunden und besucht. Die gezeigten alten Zuchthunde waren o.k. Aber wie
hoch der Anteil der vielleicht nicht gezeigten, kranken alten Zuchthunde
ist, weiß ich natürlich nicht. Ich würde auf jeden Fall nur einen Welpen
nehmen, wo die Vorfahren von drei Generationen nachweislich mit 10 bis
12 Jahren noch fit sind.
Irgendwann kriegt jeder alte Hund über 12 auch Bewegungseinschränkungen.
Das ist wohl normal.
Natürlich kommen für mich auch andere Rassen in Frage, wenn sie
wesensmäßig ähnliche Eigenschaften haben wie der Schäferhund. Aber mir
fällt nichts ein: der Malinois ist mir zu hibbelig, nervös, hyperaktiv,
egal wie man es jetzt nennt; der Dobermann auch; der Rottweiler ist mir
nicht führig genug und zu schwer. Der Hovawart ist mir im Schutzdienst
zu schwach und auch nicht führig genug. Aber positive Ausnahmen gibt es
sicher auch überall.
Hat jemand noch eine Idee?

>Liest und *verstehst* Du Helmuts Postings eigentlich?
>kopfschuettelnd, Grazi

Laß uns doch bitte in freundlichem und sachlichem Ton miteinander
umgehen.

MfG Oliver

Gerhard Bayer

unread,
Jun 6, 2003, 3:52:59 PM6/6/03
to
Oliver Wannof schrieb:

> ich habe mal nach "HD Vererbung" im Internet gesucht. Da findet man eine
> Fülle von Informationen, soviel kann ich gar nicht auf einmal lesen.

...


> Aber für mich bleibt die Frage: besteht ein Zusammenhang von stärkerer
> Winkelung und anderen Skelettbeschwerden bzw. -krankheiten
> ("Kreuzlahmheit")? Eine Untersuchung habe ich nicht gefunden. Deshalb
> bleibt mir nur der Weg, mir bei Züchtern von HD freien 3 Generationen
> die alten Zuchthunde anzusehen. Wenn die mit 10-12 Jahren noch 20 km
> laufen können, ist das für mich o.k.

...


> Hat jemand noch eine Idee?

> MfG Oliver

Ich lobe ausdrücklich Leute, die derart verantwortungsvoll an die
Vorauswahl ihres künftigen Hundepartners herangehen.

"Aus dem Ärmel geschüttelt", ohne große Recherchen angestellt zu
haben, fallen mir in Sachen DSH Aussagen "meiner" beiden TA ein, denen
ich aus Erfahrung viel Vertrauensvorschuß zugestehe:

Haustierarzt: (sinngemäß) Seit Beginn der 90er mußte er in seiner
Praxis in der Hauptsache DSH mittels Spritze endgültig von ihren
Leiden befreien. Durchschnittsalter: 7 Jahre. Begründung: Irreparable
Schäden im Bewegungsapparat haben diese Hunde zu Wracks gemacht.
Zwei Hauptursachen, die sich scheinbar widersprechen: Es handelte sich
vorwiegend um Großstadthunde, die viel zu wenig Bewegung hatten. Oder
aber auch um Hunde, die von ihren Haltern auf Sportveranstaltungen /
Training zu hart gefordert wurden. Dazu gesellt sich eine teilweise
unverantwortliche Fütterungsgewohnheit der betroffenen Halter.

Clubtierarzt: (sinngemäß) Fehler der massenhaft zur Verbreitung
gelangenden Hundehalter haben (wegen völliger Fehleinschätzung der
wahren Bedürfnisse eines Hundes) dazu geführt, daß in den vergangenen
30 Jahren die durch Zuchtauswahl und verbesserter Ernährung
angewachsene Lebenserwartung der Gebrauchshunderassen im statistischen
Mittel wieder zunichte gemacht werden. Insbesondere die z.T. weit
übersteigerten Erwartungen in den bekannten Hundesportdisziplinen,
gemeinsam mit unverantwortlichen Trainingsgewohnheiten zeigen bei den
verbreitetsten Hunderassen (DSH) frühzeitige Abnützungserscheinungen,
die häufig letal enden. Zuerst sind die Anforderungen dem erklärten
Liebling DSH so angepaßt worden, daß andere Rassenhunde von den
Veranstaltungen fernblieben, danach wurden die Erwartungen
(Ehrgeiz/Geld) so lange hochgeschraubt, bis der DSH diese auch nicht
mehr erfüllen konnte. Nach den Malis kommen zur Zeit wieder die
Riesenschnauzer in Mode. DSH sind total im Rückzug, weil die wenigen
Verbliebenen den Haltern zu teuer geworden sind. Die erforderlichen
Investitionen, von der Anschaffung bis zum prämierten Hund, sind
unerträglich geworden. Jedenfalls in Hinblick auf die kurze
Lebenserwartung.

Servus
Gerhard

Walter Padewski

unread,
Jun 6, 2003, 5:02:58 PM6/6/03
to

Christoph von Nathusius schrieb:

>
>
> Der Übertritt ist nur einer von vielen Faktoren. Durch
> den "Umbau" verändert man z.B. auch den Ansatz der
> Muskulatur und damit die einsetzbaren Hebel bzw.
> Drehmomente. Dann sind da die nötigen Ruhephasen
> für die Muskulatur, die effektiver oder weniger
> effektiv ausfallen können. Ein größerer Übertritt
> sollte eigentlich - bei gleicher Beinlänge - zu
> einer stärkeren Vertikalbewegung der Hüfte und
> könnte dadurch zu etwas größeren "Energieverlusten"
> führen. Das sind alleine drei Unbekannte, die mir
> spontan einfallen.
>

Was mir zum Tema schnellermachen und tieferlegen spontan einfällt ist:
Wahrscheinlich ist das Thema schnellermachen und tieferlegen bei Autos
ausgereizt. Beim Auto geht nix mehr, muß der Hund herhalten.
Irgendwann werden sie auch verstehn das der Chip beim Hund zu ID-Zwecken
eingesetzt wird und nicht zum Tuning.

Walter

Paul Cech

unread,
Jun 7, 2003, 4:51:01 AM6/7/03
to

Christoph von Nathusius schrieb:


>
>
> Das ist das Ding, wo mein Hund oben schon mal "Sitz" macht ...

Ich hab's jetzt nicht genau im Kopf: Aber die "Steil"-Wand muss bei
der SchH-1-Prüfung ca. 1,20m hoch sein. Für einen Frosch-DSH
natürlich eine unendliche Herausforderung.
BTW: Ich kenne auch einen Sheltie, der das Platz-Geschehen von oben,
von der "Steil"-Wand, stets beobachtet. Der trappelt einfach rauf
und knotzt sich nieder ;-)

>
>
>>bei Mondioring geht es um eine senkrechte Wand.
>
>
> ... o.k., alles hat Grenzen, dadrauf nicht.
>

Schleissig! Kann Dein Hund nicht balancieren?

Herzliche Grüsse
Paul

Paul Cech

unread,
Jun 7, 2003, 5:21:03 AM6/7/03
to

Oliver Wannof schrieb:

Ich bin zwar auch kein Tierarzt:

> Dr. Reiner Beuing ,Institut für Tierzucht und Haustiergenetik
> der Justus Liebig Universität Giessen, spricht z.B. von 20% erbliche
> Gründe bei HD.
> 1966 sollen 26% aller geröntgen Schäferhunde HD haben, heute nur noch 5
> bis 6 %.

Dazu drei Sachen:

1) Mendel's Vererbungslehre geht von weit mehr als 3 Generationen aus.

2) Kein SV-Züchter lässt seine Hunde freiwillig registrieren und
röntgenisieren, wenn grober HD-Verdacht besteht. Diese Hunde werden
dann "unter der Hand" verkauft. Eine Situation, die auch im SVÖ und
ÖKV sehr wohl bekannt ist. Fast nur aus diesem Grund "lügt" diese
Statistik, dass alles besser wurde. (allerdings gibt es ein Umdenken
und somit eben 30% weniger - gemeldete - Würfe)

3) Mit HD A2 kann man in Ö züchten. Wenn natürlich körperliche
Überanstrengung _dazu_kommt, ist der Hund nach einigen Jahren
trotzdem ein Krüppel.


Drei solcher Züchter habe ich schon
> gefunden und besucht. Die gezeigten alten Zuchthunde waren o.k. Aber wie
> hoch der Anteil der vielleicht nicht gezeigten, kranken alten Zuchthunde
> ist, weiß ich natürlich nicht.


Genau das ist der Punkt. Du suchst offenbar engagiert und hast in D
3 Züchter gefunden, die es Dir Wert waren, sie zu besuchen. 3 von
wievielen?

Ich kenne einige DSH-Turniersportler (WM-Teilnahmen) - die kennen
jede gute DSH-Zucht und fahren quer durch Europa, um einen guten,
gesunden Hund zu bekommen.
Ein Freund von uns (WM-Teilnehmer) musste jetzt pausieren, weil er
in den letzten Jahren keinen gesunden DSH fand. Jetzt baut er erst
wieder einen Junghund auf.


> Irgendwann kriegt jeder alte Hund über 12 auch Bewegungseinschränkungen.
> Das ist wohl normal.

Nein. Warum? Ab diesem Alter geht es eher ums Herz.

> Natürlich kommen für mich auch andere Rassen in Frage, wenn sie
> wesensmäßig ähnliche Eigenschaften haben wie der Schäferhund. Aber mir
> fällt nichts ein:


der Malinois ist mir zu hibbelig, nervös, hyperaktiv,
> egal wie man es jetzt nennt; der Dobermann auch; der Rottweiler ist mir
> nicht führig genug und zu schwer. Der Hovawart ist mir im Schutzdienst
> zu schwach und auch nicht führig genug. Aber positive Ausnahmen gibt es
> sicher auch überall.
> Hat jemand noch eine Idee?

Natürlich gibt es überall Ausnahmen. Ich kenne z.B. tolle
Rotti-Schutzhunde. Vor einigen Jahren wurde übrigens bei der FCI-WM
ein Riesenschnauzer Vizeweltmeister.

Ein DSH ist ein Super-Hund, wenn er gesund ist.
Ich würde aber nicht von 3 Generationen reden, die 10-12 Jahre
gesund sind, sondern von 10-12 Generationen, wo auch 3-jährige noch
gesund sind.

Aber finde das einmal

Herzliche Grüsse
Paul

S. Heinz

unread,
Jun 7, 2003, 4:02:25 AM6/7/03
to
Oliver Wannof wrote:
> "S. Heinz" <steffe...@cityweb.de> schrieb
>
>> laut tierazt kommt/ kann es durch die angezüchtete fehlstellung zu
>> übermäßigem verschleis der hinterhandgelenke kommen, zudem kann es zu
>> wirbelsäulenprobleme kommen.
>
> Hallo,
> das finde ich sehr spannend, was Du da berichtest.
>
> Ist gemeint, daß alle oder die meisten im SV
> zur Zucht zugelassenen Hunde eine angezüchtete Fehlstellung haben?

ja

> Ist das die Meinung eines einzelnen Tierarztes?

nein


>
> Oder ist es allgemein gesicherte tierärztliche Erkenntnis, daß die
> im SV zur Zucht zugelassenen Hunde
> eine angezüchtete Fehlstellung haben?

jein, die einen meinen das das so ist, die anderen nicht (von wegen
"allgemein gesicherte erkenntnis...)
die froschhunde werden zumindest an den rand des begriffs qualzucht
gestellt.

das es auch andere fehlzüchtungen (außer bei dsh) gibt hast du schon
gehört?

du wirst wohl mehr befürworter dieser froschhunde finden als gegner,
weil eben die froschhundzüchter größeren anteil bei den dsh haben.
der froschhund wird nicht gezüchtet weil er so gesünder ist, sondern
weil er so besser "aussieht", egal wenn der "gebrauchshund" darunter
leidet.

steffen

Oliver Wannof

unread,
Jun 7, 2003, 6:42:50 AM6/7/03
to
Hallo Paul,

"Paul Cech" <p.c...@aon.at> schrieb
>
> Oliver Wannof schrieb:


>
> > 1966 sollen 26% aller geröntgen Schäferhunde HD haben, heute nur
>>noch 5 bis 6 %.
>

> Kein SV-Züchter lässt seine Hunde freiwillig registrieren und
> röntgenisieren, wenn grober HD-Verdacht besteht. Diese Hunde werden
> dann "unter der Hand" verkauft. Eine Situation, die auch im SVÖ und
> ÖKV sehr wohl bekannt ist. Fast nur aus diesem Grund "lügt" diese
> Statistik, dass alles besser wurde.

Die Statistik sagt nicht, daß 5 bis 6 % aller SV-Schäferhunde HD haben.
Sie sagt, daß 5 bis 6 % aller geröntgen SV-Schäferhunde HD haben. Ein
Lügen kann ich da nicht erkennen. Für mich ist das sehr hilfreich, weil
ich zusammen mit dem für jedes geröntge Zuchttier ermittelten Zuchtwert
die Wahrscheinlichkeit abschätzen kann, ob ein Welpe aus Vorfahren, die
seit drei oder mehr Generationen nachweisbar HD frei sind, HD bekommt.
Die Wahrscheinlich liegt bei etwa 1%. Das Risiko wäre ich bereit zu
tragen.
Ganz anders ist das natürlich bei den von Dir erwähnten nicht geröntgen
und nicht zur Zucht zugelassenen Hunden. Wer sich davon einen Welpen
kauft, geht ein wesentlich höheres Risiko ein. Ich beabsichtige nicht,
einen solchen Hund "unter der Hand" zu kaufen. Deshalb ist diese
Problematik für meine Entscheidung uninteressant.

> Du suchst offenbar engagiert und hast in D
> 3 Züchter gefunden, die es Dir Wert waren, sie zu besuchen. 3 von
> wievielen?

Eigentlich reicht mir einer, der mir einen Welpen verkauft aus 3 oder
mehr Generationen, die nachweislich HD frei waren/sind und bis ins Alter
gesund waren/sind. Wenn dann der Zuchtwert beider Eltern noch unter 90
ist, müßte ich schon extremes Pech haben, wenn ich einen erblich HD
belasteten Welpen bekomme. Ich bin sehr schnell fündig bei drei Züchtern
geworden. Das reicht mir für eine Entscheidung, da ich keinen Hund aus
einer Hochleistungslinie für Sportmeisterschaften suche. Solche Hunde
werden aus Ehrgeiz oft körperlich überfordert und dann auch krank.

> Ein DSH ist ein Super-Hund, wenn er gesund ist.

Gut zu hören. Ich glaube auch, daß es im Wesen/Charakter grundsätzlich
ein guter Hund für meine Zwecke ist. Es wäre mein erster Schäferhund.
Aber es bleibt dabei, daß ich das Tiefergelegte optisch nicht mag. Ich
stell das aber hinten an, weil mir Wesen, Leistungsfähigkeit und
Gesundheit wichtiger sind
als meine Schönheitsideale.

MfG Oliver


Oliver Wannof

unread,
Jun 7, 2003, 6:52:48 AM6/7/03
to

"S. Heinz" <steffe...@cityweb.de> schrieb

> Oliver Wannof wrote:
> > "S. Heinz" <steffe...@cityweb.de> schrieb
> >

> > Oder ist es allgemein gesicherte tierärztliche Erkenntnis, daß die
> > im SV zur Zucht zugelassenen Hunde
> > eine angezüchtete Fehlstellung haben?
>
> jein, die einen meinen das das so ist, die anderen nicht (von wegen
> "allgemein gesicherte erkenntnis...)
> die froschhunde werden zumindest an den rand des begriffs qualzucht
> gestellt.

Diese pauschalen Behauptungen solltest Du belegen. Ich hatte Dich schon
einmal um Belege gebeten. Wenn Du keine hast, sind Deine Behauptungen
für mich wertlos.

MfG Oliver


Christoph von Nathusius

unread,
Jun 7, 2003, 7:26:50 AM6/7/03
to
begin quoting, Paul Cech wrote:
> Christoph von Nathusius schrieb:

>> Das ist das Ding, wo mein Hund oben schon mal "Sitz" macht ...
> Ich hab's jetzt nicht genau im Kopf: Aber die "Steil"-Wand muss bei
> der SchH-1-Prüfung ca. 1,20m hoch sein.

Steil-_Wand_? Oder ist das Ding nur 'ne Hürde? *eg*

> BTW: Ich kenne auch einen Sheltie, der das Platz-Geschehen von oben,
> von der "Steil"-Wand, stets beobachtet. Der trappelt einfach rauf und
> knotzt sich nieder ;-)

Bei der genannten 1,20er?

>>> bei Mondioring geht es um eine senkrechte Wand.
>> ... o.k., alles hat Grenzen, dadrauf nicht.
> Schleissig! Kann Dein Hund nicht balancieren?

Da erwischst du mich natürlich: Ich habe nämlich
Null Ahnung, wie die Steilwand oben drauf aussieht.
Sitzen auf z.B. einer 2-3cm breiten Kante habe
ich bei Sparkje nicht gesehen/hinbekommen.

CvN
--
###### ____
##o#o# "Was heißt hier: |o|o |
X######X 'Weil's cool aussieht'?" X|_|_ |X
|__|_| MIST |_|__|

Paul Cech

unread,
Jun 7, 2003, 8:13:04 AM6/7/03
to

Christoph von Nathusius schrieb:

>
> Bei der genannten 1,20er?

Hab gerade die SV-SchH-Prüfungsordnung durchgelesen: Ist doch 1,80m
hoch. Kann aber auch ein 100-Grad-Winkel sein ;-)

Unsere "Wand" steht in ca. 120°-Winkel. Eben für Putzi-Hunde, die
das als Spielzeug sehen ;-)
>

> Da erwischst du mich natürlich: Ich habe nämlich
> Null Ahnung, wie die Steilwand oben drauf aussieht.
> Sitzen auf z.B. einer 2-3cm breiten Kante habe
> ich bei Sparkje nicht gesehen/hinbekommen.
>

Naja: Ich meine: Bis zu 4cm breit. Also trainiere schön ;-)


Herzliche Grüsse
Paul


Christoph von Nathusius

unread,
Jun 7, 2003, 9:20:25 AM6/7/03
to
begin quoting, Paul Cech <p.c...@aon.at> wrote:
> Christoph von Nathusius schrieb:
>
> Hab gerade die SV-SchH-Prüfungsordnung durchgelesen: Ist doch 1,80m
> hoch. Kann aber auch ein 100-Grad-Winkel sein ;-)
> Unsere "Wand" steht in ca. 120°-Winkel. Eben für Putzi-Hunde, die das
> als Spielzeug sehen ;-)

Ach sooo; das ist aber nichts, was ich eine /Steilwand/
nennen würde. Die 1,80m-Wand ist eben genau das Ding, auf dem
Sparkje sitzen kann.

>> Da erwischst du mich natürlich: Ich habe nämlich Null Ahnung, wie
>> die Steilwand oben drauf aussieht.

Hier hätte vielleicht besser "Eskaladierwand" gestanden.

>> Sitzen auf z.B. einer 2-3cm breiten Kante habe
>> ich bei Sparkje nicht gesehen/hinbekommen.
> Naja: Ich meine: Bis zu 4cm breit. Also trainiere schön ;-)

O.k. - eine "sogenannte Steilwand" muss nicht mehr trainiert
werden. - Wäre inzwischen vielleicht auch ein bisschen spät,
als neu zu lernender Alterssport bietet sich "Steilwandsitzen"
nicht unbedingt an.

CvN
--
____ ____
o|o | "Der Busch hat Verbesserungen |o|o |
_|_ |X vorgenommen, ... X|_|_ |X
_|__| weg hier!" MIST |_|__|

Oliver Wannof

unread,
Jun 8, 2003, 6:06:21 AM6/8/03
to
Hallo Graziella,

"Graziella Pugliese" <le...@web.de> schrieb

> Liest und *verstehst* Du Helmuts Postings eigentlich?

Gelesen habe ich sie, aber ob ich sie richtig verstanden habe, weiß ich
nicht. Es geht hier in der Newsgroup doch um Hunde und nicht um Sittiche
und Eulen.

Zum allerdings auch erwähnten Bulldog ist meines Wissens bekannt, daß er
zu den drei dümmsten
Hunderassen gehört, siehe Quelle: Stanley Coren: The Intelligence of
Dogs, New York 1994.

Der Bulldog sei ein "atmungs- und bewegungsfähiges, übergewichtiges
Monster, das
sich kaum noch natürlich forpflanzen kann und mit allen möglichen
Krankheiten behaftet ist" steht im Kosmos Hundeführer.
"Heute besinnen sich die Züchter wieder und versuchen, dem Unikum wieder
das atmungsfreie Laufen beizubringen... Dieser Hund hat unter anderem
geradezu gerade Läufe statt der leider noch üblichen, fast
Chippendale-Stuhl-förmigen krummen."
http://www.hundezeitung.de/hundekunde/artenkunde5.html

Ansonsten bin ich an sachlicher Information interessiert. Für alles
andere fehlt mir das Interesse und die Zeit.

Schöne Pfingsten.
MfG Oliver


Oliver Wannof

unread,
Jun 8, 2003, 6:37:42 AM6/8/03
to
Berichtigung von Tippfehler. Es muß richtig heißen:

Der Bulldog sei ein "atmungs- und bewegungs*un*fähiges, übergewichtiges


Monster, das
sich kaum noch natürlich forpflanzen kann und mit allen möglichen
Krankheiten behaftet ist" steht im Kosmos Hundeführer.

MfG Oliver


Oliver Wannof

unread,
Jun 11, 2003, 6:10:28 AM6/11/03
to

"Paul Cech" <p.c...@aon.at> schrieb
>
> Karl-Otto Simonsen schrieb:
> >
> > wurde der Standard des DSH-West mal geändert. Wenn ja, seit wann
> > gibt es die hinten abfallenden DSH's?
>
> Sovel mir bekannt ist, wurde der Standard nicht geändert - aber die
> Ausstellungsrichter haben ihren "Trend".

Die Originalfassung von 1899 wurde geändert und zwar 1901, 1909, 1930,
1961, 1976 und 1991.
Allerdings weiß ich nicht, ob das auch die Winkelung der Hinterhand
betrifft.

gültiger FCI Standard: Deutschland / 23.03.1991

"Die Stellung der Hinterläufe ist leicht rückständig, wobei die
Hintergliedmaßen von hinten gesehen parallel zueinander stehen.
Oberschenkel und Unterschenkel sind von annähernd gleicher Länge und
bilden einen Winkel von ca. 120 Grad, die Keulen sind kräftig und gut
bemuskelt.
Die Sprunggelenke sind kräftig ausgebildet und fest, der Hintermittelfuß
steht senkrecht unter dem Sprunggelenk.
Die Kruppe soll lang und leicht abfallend (ca. 23 Grad zur Horizontalen)
sein und ohne Unterbrechung der Oberlinie in den Rutenansatz übergehen."

Da sich die Anatomie des Schäferhundes ja ganz offensichtlich verändert
hat in all den Jahren, würde ich gerne wissen,
ob die Winkel schon immer im Standard waren oder neu
aufgenommen wurden? Und wenn ja, wann?
Oder hat sich ein "Trend" durchgesetzt, der eigentlich nicht konform mit
dem offiziellen Standard ist?

Mfg Oliver

Paul Cech

unread,
Jun 11, 2003, 7:55:59 AM6/11/03
to

Oliver Wannof schrieb:

>
> Die Originalfassung von 1899 wurde geändert und zwar 1901, 1909, 1930,
> 1961, 1976 und 1991.
> Allerdings weiß ich nicht, ob das auch die Winkelung der Hinterhand
> betrifft.


Wo hast Du diese Jahreszahlen her?
Steht dann nirgendwo eine Änderung dabei?

Leider haben wir vor ein paar Monaten alle alten "SVÖ-Nachrichten"
weggeworfen. Da gab es anlässlich 100 Jahre DSH eine Serie über
diese Hunde.
Pervers dabei: Auf der einen Seite zeigte man die HD-Zucht-Frösche -
und wenn man umblätterte, gab es Fotos von wunderschönen, geraden DSH.

>
> gültiger FCI Standard: Deutschland / 23.03.1991
>

<snip>

Witzig dabei: Trotzdem gewinnen immer öfter "gerade" DSH bei
Ausstellungen.
Also halten sich schon einige Richter nicht mehr an die 23°.

>
> Da sich die Anatomie des Schäferhundes ja ganz offensichtlich verändert
> hat in all den Jahren, würde ich gerne wissen,
> ob die Winkel schon immer im Standard waren oder neu
> aufgenommen wurden? Und wenn ja, wann?

Das erhoffte ich, von Dir zu erfahren ;-)

Herzliche Grüsse
Paul
<schwitz bei 34,7 Grad Aussen-Temperatur - nicht Bein-Winkelung>

Steffi Lenz

unread,
Jun 11, 2003, 8:03:57 AM6/11/03
to
Paul Cech schrieb:

> Pervers dabei: Auf der einen Seite zeigte man die HD-Zucht-Frösche - und
> wenn man umblätterte, gab es Fotos von wunderschönen, geraden DSH.
>

Hallo,

vielleicht interessiert dazu das Kapitel "Schäferhund" auf den
Barfers-Seiten von Swanie Simon (www.barfers.de). Unter Kritik sind
einige Links zum "Bergabschäferhund" zu finden, Artikel von Dr. Helmut
Raiser.

Viele Grüße
Steffi - zusammen mit den Tibis im dunklen kühlen Büro sitzend und auf
den Abend wartend -

Oliver Wannof

unread,
Jun 12, 2003, 1:20:24 PM6/12/03
to
Hallo Steffi,

danke für den Link. Die Kritik von Raiser findet man häufig
veröffentlicht. Aber er scheint allein auf weiter Flur zu stehen. Oder
gibt es noch andere Kritiker?

MfG Oliver


Oliver Wannof

unread,
Jun 12, 2003, 1:21:36 PM6/12/03
to

"Paul Cech"

> Wo hast Du diese Jahreszahlen her?

http://www.dshausgeeste.de/geeste/schaeferhund.htm

> Steht dann nirgendwo eine Änderung dabei?

Nein, und es ist für mich auch unklar, ob es sich wirklich um Standard-
oder nur um Satzungsänderungen handelt.


>
> Pervers dabei: Auf der einen Seite zeigte man die HD-Zucht-Frösche

> und wenn man umblätterte, gab es Fotos von wunderschönen, geraden DSH.

Wenn man Fotos von Schäferhunden von früher und heute zeigt, finde ich
das nicht pervers.
Eher finde ich den abschätzigen Ausdruck "HD-Zucht-Frösche" bedenklich.
Immerhin handelt es sich um Hunde, auch wenn sie einem nicht gefallen.
Auch wenn man - mit gutem Recht - Bedenken hinsichtlich der Gesundheit
dieser Hunde hat. Die Bedenken teile ich, kann sie aber immer noch nicht
begründet nachvollziehen, weil mir fachlich fundierte tierärztliche
Informationen fehlen.

Insgesamt scheint mir weniger HD als die "Kreuzlahmheit" (Cauda equina
Syndrom, oder die degenerative lumbosakrale Stenose (DLSS)" ein Problem
zu sein.
http://www.vetmed.unibe.ch/kkh/d/radio_dt/radiorescauda_dt.htm
"Die Winkelung dieses Übergangs ist beim Deutschen Schäferhund und den
zwei an­deren untersuchten Rassen sehr ähnlich. Die Unterschiede
zwischen den drei Ras­sen sind so gering, daß der beim Deutschen
Schäferhund etwas größere Winkel zwi­schen dem letzten Lendenwirbel und
dem Kreuzbein kaum für die Anfälligkeit dieser Rasse für
Cauda-equina-Kompressionen gemacht werden kann."

Je mehr ich mich mit diesen Krankheiten beschäftige, umso mehr vergeht
mir die Lust an einem größeren Hund allgemein. Gibt es denn keine
größere Schutzhundrasse, die nachgewiesen ziemlich gesund ist?

MfG Oliver

franz hegele

unread,
Jun 12, 2003, 1:55:59 PM6/12/03
to
On Thu, 12 Jun 2003 19:21:36 +0200, "Oliver Wannof" <ngfa...@gmx.de>
wrote:

>Gibt es denn keine
>größere Schutzhundrasse, die nachgewiesen ziemlich gesund ist?

z.B. diese :
http://www.hovawart.org/

Grüsse,
franz

Steffi Lenz

unread,
Jun 12, 2003, 2:08:31 PM6/12/03
to
Oliver Wannof schrieb:

> Je mehr ich mich mit diesen Krankheiten beschäftige, umso mehr vergeht
> mir die Lust an einem größeren Hund allgemein. Gibt es denn keine
> größere Schutzhundrasse, die nachgewiesen ziemlich gesund ist?

Hi Oliver,

was ist denn mit einer "Rotsocke", dem Beauceron? Da habe ich jetzt
schon sehr viele im Schutzdienst gesehen... "nachgewiesen ziemlich
gesund" dürfte da zutreffen, allerdings sind natürlich auch HD-Fälle
bekannt. Da ich aber eher zur Ernährungstheorie tendiere, denke ich, das
man bei guter Auswahl des Zwingers und entsprechender Fütterung
tatsächlich einen "ziemlich gesunden" Hund haben kann.

Viele Grüße
Steffi

Oliver Wannof

unread,
Jun 12, 2003, 4:27:26 PM6/12/03
to
Hallo Franz,

seh ich das richtig, daß Hovawarts ohne Schutzhundprüfung zur Zucht
zugelassen sind?

MfG Oliver


Oliver Wannof

unread,
Jun 12, 2003, 4:21:42 PM6/12/03
to
Hallo Steffi,

seh ich das richtig, daß Beaucerons ohne Schutzhundprüfung zur Zucht
zugelassen sind?

MfG Oliver

Patrick Kormann

unread,
Jun 12, 2003, 5:52:00 PM6/12/03
to
Steffi Lenz wrote:

> was ist denn mit einer "Rotsocke", dem Beauceron? Da habe ich jetzt
> schon sehr viele im Schutzdienst gesehen... "nachgewiesen ziemlich

Oh, die gefallen mir auch sau gut (wohl weil sie ein bisserl aussehen
wie ein Dobi-irgendwas Mix). Und vom Wesen her müssen sie ja auch ganz
toll sein, wenn man dem Standard glauben darf (wobei, welcher Hund ...)

Patrick Kormann

unread,
Jun 12, 2003, 6:02:53 PM6/12/03
to
Oliver Wannof wrote:

> seh ich das richtig, daß Beaucerons ohne Schutzhundprüfung zur Zucht
> zugelassen sind?

Ich würde darauf nicht allzu viel geben. Ein Hovi oder ein Beauceron
wird sich auch für Beutespiele begeistern lassen, warum sollte
Schutzhund also nicht möglich sein?
Ich hab übrigens einen Dobi dessen Eltern natürlich SchH haben und
trotzdem hab ich's sein lassen, weil mein Hund nicht mit dem Figuranten
spielen wollte. Gut, ich hab jetzt noch etwas Zeit da drein investiert,
dass ihr Beutespiele wichtiger werden und werd's nun bei Gelegenheit
nochmal versuchen, aber ...
Ausserdem sind diese Prüfungen doch je nach Stellung im Verein sowieso
reine Formsache.

Steffi Lenz

unread,
Jun 13, 2003, 1:40:33 AM6/13/03
to
Oliver Wannof schrieb:

> seh ich das richtig, daß Beaucerons ohne Schutzhundprüfung zur Zucht
> zugelassen sind?


Hi Oliver,

da bin ich leicht überfragt :-)) ich gehöre zu den Kleinhundehaltern,
habe bloß Kontakte zu Beaucis.

M.W. nach war er ursprünglich Herdengebrauchshund und wird jetzt vor
allem in Frankreich im Diensthunde- und Sporthundebereich erfolgreich
eingesetzt, in D setzt er sich neben Malinois und Schäferhund langsam
durch. Es gibt Schau- und Leistungslinien... einige der Leute, die ich
kenne, findest du im Leistungshundeforum wieder (www.schaeferhund.net),
das Forum ist wirklich gar nicht meine Linie, vielleicht aber deine -
und dort kannst du aber ganz sicher mehr Infos über die Rotsocken kriegen.

Viele Grüßlis am morgen
Steffi

franz hegele

unread,
Jun 13, 2003, 2:27:05 AM6/13/03
to
On Fri, 13 Jun 2003 00:02:53 +0200, "Patrick Kormann"
<sir...@hotmail.com> wrote:


>Ausserdem sind diese Prüfungen doch je nach Stellung im Verein sowieso
>reine Formsache.

eben ..!!

Dafür musst du dich aber erstmal im Enddarm des Dressurwarts kuschelig
einrichten, oder selber z.B. Kassenwart werden.

Etwas viel Aufwand, wenn man nur für seinen Hund die Option haben
will, die Erbanlagen "standesgemäss" zu duplizieren.

- Vor allem, wenn es gute sind, wie z.B. bei den allgem.
Zuchtrichtlinien der Hovawärter zu erhovawarten ...

Grüsse,
franz

Paul Cech

unread,
Jun 13, 2003, 4:45:31 AM6/13/03
to

Oliver Wannof schrieb:

>
> Wenn man Fotos von Schäferhunden von früher und heute zeigt, finde ich
> das nicht pervers.

Doch! Weil eine Winkelung um 28 Grad einfach nur küstlich gezüchtet
wurde. Kein normales Wirbeltier würde sich selbst so verbauen, um
optischen Wünschen zu entsprechen.
Bin zwar kein Mediziner: Aber diese angezüchtete Winkelung kann ja
nur durch verstärkte Sehnen/Muskeln als "Ersatzgerüst" ausgeglichen
werden.
Nimm einen normalen Rückgrat-Schaden bei einem Menschen: Entweder
man geht am Stock oder man baut parallel ein extrem starkes
Muskelsystem auf, um die Wirbelsäule zu entlasten.


> Eher finde ich den abschätzigen Ausdruck "HD-Zucht-Frösche" bedenklich.
> Immerhin handelt es sich um Hunde, auch wenn sie einem nicht gefallen.

Auch ein dreibeiniger oder blinder Hund ist ein Hund. Deswegen darf
trotzdem seine Körpermerkmale beschreiben.

Herzliche Grüsse
Paul

Paul Cech

unread,
Jun 13, 2003, 4:57:21 AM6/13/03
to

Oliver Wannof schrieb:

>
> seh ich das richtig, daß Hovawarts ohne Schutzhundprüfung zur Zucht
> zugelassen sind?


>
In Ö ja. Aber dort ist die Zuchttauglichkeitsprüfung bei Hovis um
vieles strenger, als bei DSH.
Bei Hovis wird vorrangig auf die Wesensfestigkeit geachtet - und
dieser Test ist sogar schwieriger als ein Wesenstest, um bei einer
Rettungshunde-Staffel aufgenommen zu werden.
Natürlich wird extrem auf die Gesundheit (besonders HD) geachtet.
Med. Gutachten gibt es nur von einigen auserwählten Tierärzten und
nicht von "Freunderl-TA's".

Ich bin zwar kein Gegner von SchH, aber eine SchH-Prüfung in einem
SV-Verein, um zur Zucht zugelassen zu werden, schafft jeder
10-jährige Irgendwas-Hund nach 2 Wochen Training - sogar im Anbiss.
Woher kommt denn der allgemeine Ausdruck "Züchter-V"? Weil eben eh
jeder Hund, der irgendwie den Weg zum Richter schafft, durchkommt.

Wesen? Schau sie Dir an, wenn sie aufgereiht stehen: Wenn der
Richter hingeht, dann knurren sie, zucken zurück - bis auf wenige
Ausnahmen.

Erst kürzlich sprach ich mit einem befreundeten und pensionierten
SchH-Richter und DSH-Fan: Wenn's nach dem ginge, würden mehr als die
Hälfte der Hunde auf SV-Plätzen nach 30 Sekunden den Platz verlassen
müssen. Und er war auch einer, der oft genug Hunde+Herrchen/Frauchen
bei Prüfungen sofort des Platzes verwiesen hat, wenn ein Hund kein
festes Wesen zeigte. Deswegen war der Richter zwar verhasst - aber
recht hatte er!

Herzliche Grüsse
Paul

Paul Cech

unread,
Jun 13, 2003, 5:12:18 AM6/13/03
to

Steffi Lenz schrieb:

>
> vielleicht interessiert dazu das Kapitel "Schäferhund" auf den
> Barfers-Seiten von Swanie Simon (www.barfers.de). Unter Kritik sind
> einige Links zum "Bergabschäferhund" zu finden, Artikel von Dr. Helmut
> Raiser.
>

Und genau dieser Raiser hätte 1997 (nachdem er in "Wuff" ein
kritisches Interview gab) aus dem SV ausgeschlossen werden sollen.
Heute ist er Bundeszuchtwart - und steht weiter zu seiner Meinung:
Gesunde Leistungshunde und nicht "schöne" Krüppel!

Aber nach wenigen Wochen sägt man im SV schon heftig an seinem Sessel...


Herzliche Grüsse
Paul

Oliver Wannof

unread,
Jun 13, 2003, 5:21:06 AM6/13/03
to
Ich habe gerade erst gelesen, daß Dr. Helmut Raiser der SV
Bundeszuchtwart ist . Das ist doch gut, wenn der bekannteste Kritiker
der tiefergelegten Hund in das höchste Zuchtamt gewählt wird. Warum wird
dann immer noch pauschal auf den SV geschimpft?

MfG Oliver


Oliver Wannof

unread,
Jun 13, 2003, 5:23:19 AM6/13/03
to

"Paul Cech" <p.c...@aon.at> schrieb

> Ich bin zwar kein Gegner von SchH, aber eine SchH-Prüfung in einem
> SV-Verein, um zur Zucht zugelassen zu werden, schafft jeder
> 10-jährige Irgendwas-Hund nach 2 Wochen Training - sogar im Anbiss.

Pauschale Behauptungen wie, daß jeder 10 jährige Hund nach 2 Wochen
Training eine Schutzhundprüfung besteht, kann ich nicht ernst nehmen.
Ich glaube, daß solchen Aussagen einfach die sachliche und fachliche
Grundlage fehlt.

MfG Oliver

Paul Cech

unread,
Jun 13, 2003, 5:55:40 AM6/13/03
to

Oliver Wannof schrieb:

>
> Pauschale Behauptungen wie, daß jeder 10 jährige Hund nach 2 Wochen
> Training eine Schutzhundprüfung besteht, kann ich nicht ernst nehmen.
> Ich glaube, daß solchen Aussagen einfach die sachliche und fachliche
> Grundlage fehlt.
>

Klar fehlt die Grandlage - aber sei doch nicht so ernst ;-)

Herzliche Grüsse
Paul,
der 7 Jahre auf SVÖ-Plätzen "lebte" und arbeitete

Wolfgang Marchewka

unread,
Jun 13, 2003, 8:04:15 AM6/13/03
to
Paul Cech schrieb in der newsgroup
de.rec.tiere.hunde:

> Klar fehlt die Grandlage

Rotwein?
:-))
Gruß
WolfgangM.
inzwischen mit Ina&Anton
--
Immer auf dem aktuellen Stand mit den Newsgroups von freenet.de:
http://newsgroups.freenet.de


Paul Cech

unread,
Jun 13, 2003, 6:07:37 AM6/13/03
to

Oliver Wannof schrieb:


>
> Die Originalfassung von 1899 wurde geändert und zwar 1901, 1909, 1930,
> 1961, 1976 und 1991.
> Allerdings weiß ich nicht, ob das auch die Winkelung der Hinterhand
> betrifft.
>

So. Jetzt habe ich mit einem ÖKV-Ausstellungsprofi
(Ex-OKV-Präsidium) gesprochen:

Über die Standard-Änderungen von 1901 & Co weiss er nix (so alt ist
er ja auch nicht ;-))) - aber er erzählte, dass eine der letzten
Standard-Änderungen (gekrümmter Rücken) wieder auf "geraden Rücken"
zurückgeführt wurde. Allerdings nicht horizontal (wie z.B. bei den
ersten DSH vor 100 Jahren), sondern schräg abfallend.

Grund dafür: Im SV glaubte man, dass ein gekrümmter Rücken (wie bei
Windhunden) den DSH "raumgreifender" mache und der Hund so
ausdauernder traben kann.

In diesem Zusammenhang, so der ÖKV-Funktionär, vergass man aber auf
die Winkelung der Hinterhaxen. Durch diese "unnatürliche
Frosch-Stellung" (Zitat: ÖKV-Mensch) müsste ein DSH extrem
trainierte Sehnen/Muskeln haben, um die Gelenke zu entlasten. Da
dies selten der Fall ist, kommt es u.a. zu HD.

Ein Fehler sei gewesen, dass man alles zugleich beim DSH
"verbessern" wollte: Frosch-Haltung wegen Sprungfähigkeit und Buckel
wegen ausdauernden Trabens. Beides miteinander vertrug sich aber
anatomisch nicht.

Jetzt wurde eben der Rücken - lt. Standard - wieder gerade-"gebogen"
- bald wird es auch die Hinterhand sein, weil (so der ÖKV-ler) diese
Haltung neimals das Gewicht des hinteren Teils eines Hundes halten
kann.

Den Standard einer Hunderasse kann übrigens jeweils nur jener Verein
eines Landes ändern, in dem die Hunderasse erstmals gemeldet wurde.
Also: Deutscher Schäfer = Deutschland = SV
Weisser Schäfer/Schweiz = Schweiz
Steirische Brake = Österreich, etc.

Die Änderungen der Standard in einem Land gelten dann - via FCI - in
allen angeschlossenen Verbänden.

Herzliche Grüsse
Paul

Paul Cech

unread,
Jun 13, 2003, 6:11:59 AM6/13/03
to

Wolfgang Marchewka schrieb:


> Paul Cech schrieb in der newsgroup

>

>>Klar fehlt die Grandlage
>
>
> Rotwein?
> :-))

Mag ich nicht - obwohl in _der_ Rotwein-Gemeinde Österreich lebend ;-)

Herzliche Grüsse + alles Gute an Anton
Paul

Walter Padewski

unread,
Jun 13, 2003, 6:35:37 AM6/13/03
to

Paul Cech schrieb:

>
>
> Mag ich nicht - obwohl in _der_ Rotwein-Gemeinde Österreich lebend ;-)
>

Oggau?

Walter

Patrick Kormann

unread,
Jun 13, 2003, 6:38:07 AM6/13/03
to
franz hegele wrote:

> Etwas viel Aufwand, wenn man nur für seinen Hund die Option haben
> will, die Erbanlagen "standesgemäss" zu duplizieren.

Ich würde niemals nicht in einen Verein gehen, selbst wenn ich züchten
wollte. Du wird mir einfach zu viel gemauschelt. Plötzlich müssten noch
irgendwelche missliebigen Welpen verschwinden oder sowas... nene

Paul Cech

unread,
Jun 13, 2003, 7:01:46 AM6/13/03
to

Walter Padewski schrieb:


>
>
>>
>> Mag ich nicht - obwohl in _der_ Rotwein-Gemeinde Österreich lebend ;-)
>>
>
> Oggau?
>

Tattendorf

Paul

franz hegele

unread,
Jun 13, 2003, 7:09:30 AM6/13/03
to
On Fri, 13 Jun 2003 12:07:37 +0200, Paul Cech <p.c...@aon.at> wrote:

>Ein Fehler sei gewesen, dass man alles zugleich beim DSH
>"verbessern" wollte: Frosch-Haltung wegen Sprungfähigkeit und Buckel
>wegen ausdauernden Trabens. Beides miteinander vertrug sich aber
>anatomisch nicht.

- Als nächstes sollten die wirklich das graue australische
Riesenkänguru einkreuzen, vielleicht erfüllt das Ergebnis ja alle
Wünsche.

gerader Rücken, aber geneigt & nicht gekrümmt ... gerüttelt & nicht
geschürt .. von begnadeten Selektierern gefickt eingeschädelt ...

- Wie ich mich ja weiter oben schon ausgelassen habe, einer Bande
fettarschiger, schmalschultriger Deppen, die hier Lieber Gott spielen.

franz

Maico Schulz

unread,
Jun 13, 2003, 7:16:36 AM6/13/03
to
Hihø franz hegele <franz....@web.de>

>- Wie ich mich ja weiter oben schon ausgelassen habe, einer Bande
>fettarschiger, schmalschultriger Deppen, die hier Lieber Gott spielen.

Ein ganz fettes, dickes, dreifach unterstrichenes, eingerahmtes,
vergoldetes und mit Beleuchtung an die Wand gehängtes ACK.

so weit
Maico
--
keep your dogs happy.. www.bello2000.de
...and mush!
Markenhunde nach Maß!
www.maico-schulz.de Qualität, die wufft!

Cristine Knoll

unread,
Jun 13, 2003, 11:33:08 AM6/13/03
to
Hallo Paul,

>aber eine SchH-Prüfung in einem
>SV-Verein, um zur Zucht zugelassen zu werden, schafft jeder
>10-jährige Irgendwas-Hund nach 2 Wochen Training - sogar im Anbiss.
>Woher kommt denn der allgemeine Ausdruck "Züchter-V"? Weil eben eh
>jeder Hund, der irgendwie den Weg zum Richter schafft, durchkommt.

Also dazu will ich jetzt auch mal was schreiben. Mittlerweile seit 3 Jahren in
einer SV OG habe ich Prüfungen, Schauen und eine Körung gesehen. Diese Züchter
- V gehen nur an Hunde, die (bzw. deren Halter) den "richtigen" Namen haben.
Wir als unbekannte Hundesportler mit no-name-Schäferhund (dazu noch grau mit
geradem Rücken) haben es nicht leicht.
Ich will jetzt nicht meckern, aber es ist echt zum K...en, wenn man einen
gesunden wesenfesten Hund zur Körung fertigmachen will und muss sich 10mal mehr
anstrengen als Herr XY mit seinem Hasso von Und- zu.
Obwohl genau der Hasso eigentlich gar nicht züchtenswert ist.

Es gibt also auch reelle Prüfungen. Für gewisse Hunde.

>Wesen? Schau sie Dir an, wenn sie aufgereiht stehen: Wenn der
>Richter hingeht, dann knurren sie, zucken zurück - bis auf wenige
>Ausnahmen.

Dazu kann ich dir kurz den Verhaltenstest beschreiben, der bei unserer
Schäferhündin durchgeführt wurde. (2. Teil der Begleithundeprüfung.)
Erstmal ging die Frau des Richters mit ihrem Hund mit. Es hat zwar niemand ein
Wort darüber verloren, aber garantiert diente dies auch zur Überprüfung. Der
Fremde Hund ging in der Menschengruppe (ca. 12 Leute) so 5 Meter hinter den
Prüfungsteilnehmern mit.
Erstmal joggten dann 2 Leute von hinten und wieder von vorn an den Hunden
vorbei.
Wir erreichten eine Kreuzung.
Der eine Hund wurde neben abgelegt, Herrchen blieb nebendran stehen. Die 12
Leute bildeten ein dichte Gruppe, mehrfach ging mein Mann mit Hund durch und
setzte dann mittendrin den Hund ab. Die Leute rückten alle bei. Der Richter gab
meinen Mann die Hand und ging ganz eng um beide herum.
Dann ging mein Mann mit Hündin an Autos vorbei. Eines startete als er daneben
war. Am nächsten wurde die Tür auf und zu gemacht. Dann kam ein Auto gefahren,
hielt an und der Fahrer sprach mit meinem Mann. Als nächstes
ging mein Mann die Straße entlang 2 Meter am abgelegten Hund vorbei. Ein
Fahrradfahrer überholte ihn laut klingelnd von hinten. (auf Seite des Hundes)
Auf Richteranweisung sollte der Radfahrer nachdem er gewendet hatte dichter am
Hund vorbeifahren. Das sah so aus, dass der Fahrer direkt auf den Hund zufuhr,
weil er beim Klingeln das Lenkrad verrissen hatte. Denkt nur, das sprang doch
der Hund hinter Herrchens Beine! Das hat der Richter allen Ernstes moniert.
Als letztes wurde unsere Hündin an einem Zaun angebunden und mein Mann ging weg
ausser Sicht. Der Richter ging erst von hinten am Hund vorbei, wobei er mit
seinem Oberschenkel den Kopf des Hundes bei Seite drückte. Dann kam der Richter
von vorne auf den Hund zu und wich erst im letzten Moment aus um vorbeizu
gehen.

So einen Verkehrsteil habe ich noch nie auf einer Begleithundeprüfung gesehen.
Und ich wette, nicht mal ein Viertel aller Schäferhunde, die ich kenne, hätte
da so gut ausgesehen.
Denn ausser der Sache mit dem Fahrrad gabs nix zu meckern.
Und ich wäre froh, wenn in Zukunft die Prüfungen in der Form sämtlichen Hunden
vorgesetzt würde.

Übrigens hat sich die Hoffnung vieler DSH - Leute auf eine Aufwertung der
Leistungshunde zerschlagen, Raiser ist schon vor 3 Wochen abgewählt worden.

Viele Grüße

Cristine


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