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11 Uhr Sherry? Tradition? Woher?

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ert...@hongkong.com

unread,
May 19, 1999, 3:00:00 AM5/19/99
to
hallo leute,

ich habe letztens einen toern mitgemacht. da wurde um 11 uhr eine sherry
getrunken. auf meine nachfrage wurde mir gesagt, dass es sich hier um eine
alte segler-tradition handelt. doch niemand wusste, wer diese tradition
eingeführt hat was dahinter steckt oder woher sie kommt.

vielleicht kann mir ja jemand hier auskunft geben?

gruss
ernst


--== Sent via Deja.com http://www.deja.com/ ==--
---Share what you know. Learn what you don't.---

Edgar Warnecke

unread,
May 19, 1999, 3:00:00 AM5/19/99
to
Am Wed, 19 May 1999 09:01:46 GMT, ert...@hongkong.com meinte:

Hi,

>vielleicht kann mir ja jemand hier auskunft geben?

Frag nicht, trink ! ;-)

BTW: Den Ersten bekommt bei mir immer der Rudergaenger:

Der Mann am Rohr geht vor !

Gruss

Edg@r vorm Huy
--
Keine Rechts- oder Steuerberatung. Zu Risiken und Nebenwirkungen
fragen Sie Ihren Rechtsanwalt oder Steuerberater !
http://edgarvormhuy.de

Michael Hoeckert

unread,
May 19, 1999, 3:00:00 AM5/19/99
to
Auch hi,
den Ersten bekommt doch aber Rasmus!
Viele Grüße
Michael
Edgar Warnecke <EWar...@t-online.de> schrieb in im Newsbeitrag:
3742afa4...@news.btx.dtag.de...

Stefan Komuzin

unread,
May 19, 1999, 3:00:00 AM5/19/99
to

am 19.05.99 schrieb ertappe:

> vielleicht kann mir ja jemand hier auskunft geben?

Ja sicher, die Tradition kenne ich. Irgendwo auf der Welt ist es immer
gerade 11 Uhr.

gruss
Stefan

--
Naa, walda rimmschnacken wirgmobel hundswebano, igna werbel du himham.
Sala wibble dakambra igmar dal motzenhub! [S.Tegethoff in dtl 5/10/99]

Olaf Hoffmann

unread,
May 19, 1999, 3:00:00 AM5/19/99
to
ert...@hongkong.com wrote:
> ich habe letztens einen toern mitgemacht. da wurde um 11 uhr eine sherry
> getrunken. auf meine nachfrage wurde mir gesagt, dass es sich hier um eine
> alte segler-tradition handelt. doch niemand wusste, wer diese tradition
> eingeführt hat was dahinter steckt oder woher sie kommt.

Ich vermute, die Tradition ist dieselbe wie das Einlaufbier, der
Wendewein, der Tonnenschnaps, der Auslaufschluck ... muß ich fortfahren?

In diesem Sinne: Prost! Aber obacht: Der Bundesgesundheits- und vor
allem -verkehrsminister warnt: Saufen gefährdet ihre Fahrerlaubnis. Auch
auf Seeschiffahrtsstraßen jetzt ab 0,8 Promille!

In diesem Sinne,

Olaf Hoffmann

Edgar Warnecke

unread,
May 19, 1999, 3:00:00 AM5/19/99
to
Am Wed, 19 May 1999 17:38:15 +0200, Michael....@t-online.de
(Michael Hoeckert) meinte:

>Auch hi,
>den Ersten bekommt doch aber Rasmus!

Verd..........

hast recht.

Na, hoffentlich geht das gut beim naechsten Mal :-(

BTW: Wieso eigentlich Rasmus (jaja, bei mir auch) und nicht Neptun ?

Gruss

Edg@r vorm Huy
--

Daniel Schinke

unread,
May 19, 1999, 3:00:00 AM5/19/99
to
> >In diesem Sinne: Prost! Aber obacht: Der Bundesgesundheits- und vor
> >allem -verkehrsminister warnt: Saufen gefährdet ihre Fahrerlaubnis. Auch
> >auf Seeschiffahrtsstraßen jetzt ab 0,8 Promille!
>
> >In diesem Sinne,
>
> >Olaf Hoffmann

Nur mal so ist denn jemand schon bei einer Geschwindigkeitkontrolle geblitz
worden?

So wie beim Autofahren.

Gruß,
Daniel

Wem Gott will rechte Gunst erweisen,
den schickt er dreimal um Kap Hoorn,
dort lernt er seine Wunder preisen,
bekommt er erst den Wind von vorn.

Frank Busch

unread,
May 19, 1999, 3:00:00 AM5/19/99
to

ert...@hongkong.com schrieb in Nachricht <7htulq$m89$1...@nnrp1.deja.com>...
>hallo leute,

>
>ich habe letztens einen toern mitgemacht. da wurde um 11 uhr eine sherry
>getrunken. auf meine nachfrage wurde mir gesagt, dass es sich hier um eine
>alte segler-tradition handelt. doch niemand wusste, wer diese tradition
>eingeführt hat was dahinter steckt oder woher sie kommt.
>
>vielleicht kann mir ja jemand hier auskunft geben?
>
>gruss
>ernst
>
>
>--== Sent via Deja.com http://www.deja.com/ ==--
>---Share what you know. Learn what you don't.---

Und die individuelle Bordzeit ist immer 11 Uhr.

Prost

Frank

--
Frank Busch

E-Mail: Busch-Bra...@t-online.de
--

Eberhard Burkard

unread,
May 20, 1999, 3:00:00 AM5/20/99
to
In article <37432626...@cityweb.de>, Daniel Schinke <sch...@cityweb.de> writes:
>...

>Nur mal so ist denn jemand schon bei einer Geschwindigkeitkontrolle geblitz
>worden?
>
>So wie beim Autofahren.
>

Selber noch nicht, aber die deutsche und schweizer Waschpo kontrolliert die
Geschwindigkeit auf dem Seerhein (Bodensee) wirklich, aber die blitzen nicht,
die kassieren aufgrund Stopuhr und Strecke.

Eberhard


Olaf Hoffmann

unread,
May 20, 1999, 3:00:00 AM5/20/99
to
Daniel Schinke wrote:

> Nur mal so ist denn jemand schon bei einer Geschwindigkeitkontrolle geblitz
> worden?

Auf dem NOK blitzen sie, aber wohl eher die "Dicken", die durch zu hohe
Geschwindigkeit die Kanalsohle und -wände beschädigen.

Olaf Hoffmann

> Wem Gott will rechte Gunst erweisen,
> den schickt er dreimal um Kap Hoorn,
> dort lernt er seine Wunder preisen,
> bekommt er erst den Wind von vorn.

Ich nehme das mal in die "Weckspruchliste" unter "Sonstiges" auf, ok?

Guenther Harms

unread,
May 20, 1999, 3:00:00 AM5/20/99
to
Michael Hoeckert wrote:
>
> Auch hi,
> den Ersten bekommt doch aber Rasmus!
> Viele Grüße
> Michael
> Edgar Warnecke <EWar...@t-online.de> schrieb in im Newsbeitrag:
> 3742afa4...@news.btx.dtag.de...
> > >
> > BTW: Den Ersten bekommt bei mir immer der Rudergaenger:

Das ist bei mir aber nur beim ersten Mal am ersten Tag so!
(Oder vielleicht beim ersten Schluck aus einer neuen Flasche?)

Sonst schwimmen die Fische bald in Alkohol:

11:00 Uhr-Sherry, Anker auf Sherry, Segel-gesetzt-Sherry,
Motor-aus-Sherry, Vorleine-los-... ... ;-)

MfG Günther

Dominik Demisch

unread,
May 20, 1999, 3:00:00 AM5/20/99
to

Guenther Harms schrieb:

Normal gibts immer einen Hafensherry...also den ersten wohl meistens
beim Aufstehen.

Dom


Christian Meyer

unread,
May 20, 1999, 3:00:00 AM5/20/99
to

Guenther Harms schrieb in Nachricht <3743F4EE...@draeger.com>...

>11:00 Uhr-Sherry, Anker auf Sherry, Segel-gesetzt-Sherry,
>Motor-aus-Sherry, Vorleine-los-... ... ;-)

Womit ja auch klar wäre, daß dieser Brauch den dunklen Machenschaften
eines Sherry-Importeurs- und Entzugsklinikensyndikats zu verdanken
sein muß ;-)

Ich mag übrigens am liebsten den mit der gelben "Bauchbinde" %)

Gruß, Christian

Edgar Warnecke

unread,
May 20, 1999, 3:00:00 AM5/20/99
to
Am Thu, 20 May 1999 16:11:13 +0200, "Christian Meyer"
<me...@fairwind.de> meinte:

>
>Guenther Harms schrieb in Nachricht <3743F4EE...@draeger.com>...
>
>>11:00 Uhr-Sherry, Anker auf Sherry, Segel-gesetzt-Sherry,
>>Motor-aus-Sherry, Vorleine-los-... ... ;-)
>
>Womit ja auch klar wäre, daß dieser Brauch den dunklen Machenschaften
>eines Sherry-Importeurs- und Entzugsklinikensyndikats zu verdanken
>sein muß ;-)

Haeh ?
Womit putzt Ihr Euch die Zaehne ?

>Ich mag übrigens am liebsten den mit der gelben "Bauchbinde" %)

Versteh ich nicht ;-)

Gibt es noch einen anderen Schiffsausruester als Xldi ?

Christian Meyer

unread,
May 20, 1999, 3:00:00 AM5/20/99
to

Edgar Warnecke schrieb in Nachricht
<374427fd...@news.btx.dtag.de>...

>Am Thu, 20 May 1999 16:11:13 +0200, "Christian Meyer"
><me...@fairwind.de> meinte:
>
>>
>>Guenther Harms schrieb in Nachricht
<3743F4EE...@draeger.com>...
>>
>>>11:00 Uhr-Sherry, Anker auf Sherry, Segel-gesetzt-Sherry,
>>>Motor-aus-Sherry, Vorleine-los-... ... ;-)
>>
>>Womit ja auch klar wäre, daß dieser Brauch den dunklen
Machenschaften
>>eines Sherry-Importeurs- und Entzugsklinikensyndikats zu verdanken
>>sein muß ;-)
>
>Haeh ?
>Womit putzt Ihr Euch die Zaehne ?

Witzkie! Ich bevorzuge <schleichwerbung> Bushmill's Single Malt
</schleichwerbung> wegen der besonders reinigenden Wirkung im
Rachenbereich ;-)

>
>>Ich mag übrigens am liebsten den mit der gelben "Bauchbinde" %)
>
>Versteh ich nicht ;-)
>
>Gibt es noch einen anderen Schiffsausruester als Xldi ?

Klar. Den mit der gelben Binde, den laß ich mir per E-Karre kommen -
natürlich unter strikter Beachtung der Zollvorschriften ;-)
>
>Gruss
>
> Edg@r vorm

dto.
Christian

Britta Amtmann

unread,
May 21, 1999, 3:00:00 AM5/21/99
to

ert...@hongkong.com wrote:
>hallo leute,>
>ich habe letztens einen toern mitgemacht. da wurde um 11 uhr eine sherry
>getrunken. auf meine nachfrage wurde mir gesagt, dass es sich hier um eine
>alte segler-tradition handelt. doch niemand wusste, wer diese tradition
>eingeführt hat was dahinter steckt oder woher sie kommt.
>
>vielleicht kann mir ja jemand hier auskunft geben?
>
>gruss
>ernst
>
>
Hallo Ernst,

diese Tradition hängt Wachsystemen bzw. dem Fahren nach Wachsystem zusammen.
Treffen allen Wachen/Segler um 11.00 zwecks Infoaustausch etc. und natürlich
einem ...

Gruß Britta


>--== Sent via Deja.com http://www.deja.com/ ==--
>---Share what you know. Learn what you don't.---

_____________________________________________________________
NewsGroups Suchen, lesen, schreiben mit http://netnews.web.de


Alexander Stielau

unread,
May 21, 1999, 3:00:00 AM5/21/99
to
Daniel Schinke <sch...@cityweb.de> writes:

> Nur mal so ist denn jemand schon bei einer Geschwindigkeitkontrolle geblitz
> worden?

Rate mal, wozu z.B. die Kanallotsen im NOK bei jedem Passieren von
Brücken, Weichen usw. immer genau die Uhrzeit mitnotieren.

Im NOK wird geblitzt und gezeitet (Stoppuhr/Wegstrecke), in Berlin
wohl nur per Stoppuhr, in anderen Revieren ist mir das noch nicht
besonders aufgefallen.

Aleks


Alexander Stielau

unread,
May 21, 1999, 3:00:00 AM5/21/99
to
EWar...@t-online.de (Edgar Warnecke) writes:

> Am Wed, 19 May 1999 09:01:46 GMT, ert...@hongkong.com meinte:
>
> Hi,
>

> >vielleicht kann mir ja jemand hier auskunft geben?
>

> Frag nicht, trink ! ;-)

Nich lang schnaken, Kopf in' Nacken!

Aleks

Edgar Warnecke

unread,
May 21, 1999, 3:00:00 AM5/21/99
to
Am 21 May 1999 19:00:46 +0100, "Britta Amtmann"
<32000398...@t-online.de> meinte:

>Hallo Ernst,

Hallo Britta,

>diese Tradition hängt Wachsystemen bzw. dem Fahren nach Wachsystem zusammen.
>Treffen allen Wachen/Segler um 11.00 zwecks Infoaustausch etc. und natürlich
>einem ...

aehhh, was war denn jetzt gemeint ?

11 Uhr oder 23 Uhr ?

Klar, um 23 Uhr treffen sich alle in der Oude Sluis in Lemmer. Aber
doch nicht zum Sherry, oder ?

Walter Klemmer

unread,
May 21, 1999, 3:00:00 AM5/21/99
to

> Womit ja auch klar wäre, daß dieser Brauch den dunklen Machenschaften
> eines Sherry-Importeurs- und Entzugsklinikensyndikats zu verdanken
> sein muß ;-)

Wie kam es eigentlich von der guten alten Rum-Tradition zum Sherry?
Ich bin eher für das Altbewährte.

--
Gruß - wakl -

Christian Lissa

unread,
May 24, 1999, 3:00:00 AM5/24/99
to
Moin zusammen,

ert...@hongkong.com schrieb in Nachricht <7htulq$m89$1...@nnrp1.deja.com>...

>hallo leute,
>
>ich habe letztens einen toern mitgemacht. da wurde um 11 uhr eine sherry
>getrunken. auf meine nachfrage wurde mir gesagt, dass es sich hier um eine
>alte segler-tradition handelt. doch niemand wusste, wer diese tradition
>eingeführt hat was dahinter steckt oder woher sie kommt.
>

>vielleicht kann mir ja jemand hier auskunft geben?
>

>gruss
>ernst
>


Die Idee hinter dem "Rum am Mittag" (es fing mit Rum an, und der wurde,
glaube ich, etwas spaeter verabreicht) ist ziemlich perfide und wurde in der
englischen Navy schon vor ein paar hundert Jahren eingefuehrt. Sie hat mit
der damaligen Bordroutine zu tun. Die schwersten und unangenehmsten Arbeiten
wurden auf den Segelschiffen der damaligen Zeit am Vormittag ausgeführt und
es ist offensichtlich, daß sich bei den Matrosen dabei viel Ärger, Wut,
Meutereigelüste und ähnliche Gefühle aufbauten. Mit dem "Rum am Mittag"
wurden sie einfach abgefüllt, um sie für den Rest des Tages ruhig zu halten.
Außerdem standen am Nachmittag noch die bekannten Diziplinarmaßnahmen an,
für die man ebenfalls keine rebellische Mannschaft brauchen konnte.


Christian

Edgar Warnecke

unread,
May 24, 1999, 3:00:00 AM5/24/99
to
Am Mon, 24 May 1999 16:54:55 +0200, "Christian Lissa"
<c.l...@pop.ruhr.de> meinte:

Hallo Christian,

>Die Idee hinter dem "Rum am Mittag" (es fing mit Rum an, und der wurde,
>glaube ich, etwas spaeter verabreicht) ist ziemlich perfide und wurde in der
>englischen Navy schon vor ein paar hundert Jahren eingefuehrt.

Damit liegst Du leider falsch. Der Rum wurde immer zum Mittagessen
ausgegeben, um damit das schon nach kurzer Zeit mit Keinem verseuchte
Trinkwasser (zum Salzfleisch) aus den Holzfaessern zu desinfizieren.

>Sie hat mit
>der damaligen Bordroutine zu tun.

Stimmt. 8 Glasen Mittags gab's Mittag, wenn die Bordroutine es
zuliess. Vor Gefechten wurde ggfs. schon fueher gemahlzeitet.

>Die schwersten und unangenehmsten Arbeiten
>wurden auf den Segelschiffen der damaligen Zeit am Vormittag ausgeführt und
>es ist offensichtlich, daß sich bei den Matrosen dabei viel Ärger, Wut,
>Meutereigelüste und ähnliche Gefühle aufbauten.

Die schwersten und soweiter Taetigkeiten wurden dann ausgefuehrt, wenn
sie dran waren und nicht nur vormittags. Geweckt wurde *normalerweise*
um 7 Glasen (also recht spaet) auf der Morgenwache. Um 8 Glasen war
Fruehstueck. Dann war normaler Dienst bis 7 Glasen auf der
Vormittagswache. Da gab es die erste Haelfte von 1/7 Liter Rum. Um 8
Glasen war Mittag bis 2 Glasen auf der Nachmittagswache. Also eine
ganze Stunde. Um Um 2 Glasen auf der Dog watch gab es dann die zweite
Haelfte des Rum.

Den genauen Ablauf findest Du bei Frank Adam: Hornblower, Bolitho &
Co. auf Seite 167

> Mit dem "Rum am Mittag"
>wurden sie einfach abgefüllt, um sie für den Rest des Tages ruhig zu halten.

Wo hast Du denn das her ? :-)))
Versuch Dich mal von einem siebtel (1/7) Liter Rum zu betrinken und
dass auch noch in zwei *Schlueckchen* oder ruhig zu stellen. Zumal,
wenn kein Rum da war, gab's Duennbier. Ob das aber das Trinkwasser
desinfizieren konnte ?

>Außerdem standen am Nachmittag noch die bekannten Diziplinarmaßnahmen an,
>für die man ebenfalls keine rebellische Mannschaft brauchen konnte.

Auch wieder falsch. Wenn ueberhaupt welche anstanden, dann um 6 Glasen
(11 Uhr) auf der Vormittagswache.

Mannomann, was machst Du denn.

Erst schlau machen und dann posten. Nachher glaubt's noch einer ;-)

Christian Lissa

unread,
May 25, 1999, 3:00:00 AM5/25/99
to
Moin,

>>Die schwersten und unangenehmsten Arbeiten
>>wurden auf den Segelschiffen der damaligen Zeit am Vormittag ausgeführt
und
>>es ist offensichtlich, daß sich bei den Matrosen dabei viel Ärger, Wut,
>>Meutereigelüste und ähnliche Gefühle aufbauten.
>
>Die schwersten und soweiter Taetigkeiten wurden dann ausgefuehrt, wenn
>sie dran waren und nicht nur vormittags.

Ja nun, Routinearbeiten wie Deckreinigung und Geschützexerzieren fanden
meines Wissens aber vormittags statt. Das ist irgendwie logisch, daß man
beispielsweise Leckagen zu jeder Zeit abdichtet.

>> Mit dem "Rum am Mittag"
>>wurden sie einfach abgefüllt, um sie für den Rest des Tages ruhig zu
halten.
>
>Wo hast Du denn das her ? :-)))

Ich habe das sicherlich irgendwo gelesen und fand es sehr plausibel. Wenn
ich in der naechsten Zeit Zeit finde, werde ich die Quelle suchen.

>Versuch Dich mal von einem siebtel (1/7) Liter Rum zu betrinken und
>dass auch noch in zwei *Schlueckchen* oder ruhig zu stellen.

Soviel ich weiß gibt es Rum mit bis zu 80% Alkohol. Ich weiß zwar nicht, was
damals verteilt wurde, aber wer nach 1/7 Liter Rum (das sind wohl 140 ml,
also etwa eine Kaffeetasse) nicht zumindest etwas gedaempft ist, sollte das
mal in seiner Runde der anonymen Alkoholiker diskutieren.

>Zumal, wenn kein Rum da war, gab's Duennbier.

Wo ist denn da die Logik? Genau so gilt: "Wenn der Hund nicht vor die Tuer
gesch..... haette, laege da jetzt kein Haufen"!

>>Außerdem standen am Nachmittag noch die bekannten Diziplinarmaßnahmen an,
>>für die man ebenfalls keine rebellische Mannschaft brauchen konnte.
>
>Auch wieder falsch. Wenn ueberhaupt welche anstanden, dann um 6 Glasen
>(11 Uhr) auf der Vormittagswache.
>

Mag sein, dass ich mich in der Zeit irre. Das steht der Plausibilitaet vom
"ruhig stellen" aber nun wirklich nicht im Weg.

Edgar Warnecke

unread,
May 26, 1999, 3:00:00 AM5/26/99
to
Am Tue, 25 May 1999 21:13:28 +0200, "Christian Lissa"
<c.l...@pop.ruhr.de> meinte:

>Moin,

Moin Christian,

[...]

>>Die schwersten und soweiter Taetigkeiten wurden dann ausgefuehrt, wenn
>>sie dran waren und nicht nur vormittags.
>
>Ja nun, Routinearbeiten wie Deckreinigung und Geschützexerzieren fanden
>meines Wissens aber vormittags statt. Das ist irgendwie logisch, daß man
>beispielsweise Leckagen zu jeder Zeit abdichtet.

Nun, dafuer gab es aber primaer die sogenannten *Idler*, die
Faulenzer.Deckoffiziere wie Tischler, Zimmermann und Segelmacher, die
keiner Wache zugeordnet waren und eigentlich einen ganz normalen
Dienst wie an Land machten. Deckreinigen war immer die erste
Taetigkeit, noch *vor* dem Fruehstueck.

[...]

>>Versuch Dich mal von einem siebtel (1/7) Liter Rum zu betrinken und
>>dass auch noch in zwei *Schlueckchen* oder ruhig zu stellen.
>
>Soviel ich weiß gibt es Rum mit bis zu 80% Alkohol. Ich weiß zwar nicht, was
>damals verteilt wurde, aber wer nach 1/7 Liter Rum (das sind wohl 140 ml,
>also etwa eine Kaffeetasse) nicht zumindest etwas gedaempft ist, sollte das
>mal in seiner Runde der anonymen Alkoholiker diskutieren.

Nun, die Aussage stelle ich mal zur allgemeinen Diskussion :-)

>>Zumal, wenn kein Rum da war, gab's Duennbier.
>Wo ist denn da die Logik? Genau so gilt: "Wenn der Hund nicht vor die Tuer
>gesch..... haette, laege da jetzt kein Haufen"!

Die Logik ?
Ganz einfach, auf Langfahrt oder im Blockadedienst ging der Rum schon
mal aus. Und dann ?
Meuterei ?

Wenn Du mal genau nachliest, wirst Du zumindest in der englischen
Kriegsmarine eigentlich nur zwei Beispiele fuer Meutereien finden. Die
beruhten allerdings nicht auf Rummangel :-)

>>>Außerdem standen am Nachmittag noch die bekannten Diziplinarmaßnahmen an,
>>>für die man ebenfalls keine rebellische Mannschaft brauchen konnte.
>>
>>Auch wieder falsch. Wenn ueberhaupt welche anstanden, dann um 6 Glasen
>>(11 Uhr) auf der Vormittagswache.
>>
>Mag sein, dass ich mich in der Zeit irre.

Ist ja auch nicht schlimm, mit Glasen und Uhr komme ich auch oft
durcheinander.

> Das steht der Plausibilitaet vom
>"ruhig stellen" aber nun wirklich nicht im Weg.

Die Zeit nicht, aber der Rest des Postings ;-)
Nix fuer ungut

Edg@r vorm Huy

P.S.: Wenn Du mal Zeit hast, such Deine Quelle mal raus. Interessiert
mich. Wenn es nicht von allgemeinem Interesse ist auch gerne als Mail.

Alexander Stielau

unread,
May 27, 1999, 3:00:00 AM5/27/99
to
EWar...@t-online.de (Edgar Warnecke) writes:

> Wenn Du mal genau nachliest, wirst Du zumindest in der englischen
> Kriegsmarine eigentlich nur zwei Beispiele fuer Meutereien finden. Die
> beruhten allerdings nicht auf Rummangel :-)

Die große Meuterei der halben im Spithead versammelten Kanalflotte
beruhte mE genau darauf, jedenfalls war eine der wichtigsten
Forderungen der Meuterer, die Rumration auch wirklich regelmäßig zu
erhalten.

Aleks
--
UNIX System V wird "Sys Feif" gelesen. "Feif" wie "Pfeif drauf". Die
juengere Generation spricht dabei UNIX wie "Linux" aus.

99-05-21, Kristian Koehntopp in de.comp.os.unix.discussion

Edgar Warnecke

unread,
May 27, 1999, 3:00:00 AM5/27/99
to
Am 27 May 1999 11:52:39 +0200, Alexander Stielau
<al...@zedat.fu-berlin.de> meinte:

>EWar...@t-online.de (Edgar Warnecke) writes:
>
>> Wenn Du mal genau nachliest, wirst Du zumindest in der englischen
>> Kriegsmarine eigentlich nur zwei Beispiele fuer Meutereien finden. Die
>> beruhten allerdings nicht auf Rummangel :-)
>

>Die gro=DFe Meuterei der halben im Spithead versammelten Kanalflotte


>beruhte mE genau darauf, jedenfalls war eine der wichtigsten

>Forderungen der Meuterer, die Rumration auch wirklich regelm=E4=DFig zu
>erhalten.

Hallo Alexander,

die Meuterei vom 16.4.1797 im Spithead zielte zuerst auf generell
verbesserte Lebensbedingungen ab. Diese hier darzustellen, wuerde
zuweit fuehren. Betrachtet man die *Lebensbedingungen* etwas genauer,
so ist darunter natuerlich auch die *regelmaessige* Zuteilung der
Rumration zu verstehen. Unter anderem ging es aber auch um
regelmaessige Heuerzahlungen, Landgang, gerechtere Verteilung der
Prisengelder und vieles andere mehr.

Endete diese Meuterei mit einem koeniglichen Genmeralpardon und
Teilerfolgen, so wurde die Meuterei der Nordseeflotte (mit den
gleichen Forderungen) vom 12. Mai des gleichen Jahres gewaltsam
niedergeschlagen.

Gruss

Edg@r vorm Huy

Michael Ottenbruch

unread,
Jun 18, 1999, 3:00:00 AM6/18/99
to
Sorry für die späte Antwort, aber ich habe im Moment wg. Zeitmangels ein
paar Wochen News aufzuarbeiten:

Am Wed, 26 May 1999 07:31:53 GMT, schrieb Edgar Warnecke:

> >>Versuch Dich mal von einem siebtel (1/7) Liter Rum zu betrinken und
> >>dass auch noch in zwei *Schlueckchen* oder ruhig zu stellen.
> >
> >Soviel ich weiß gibt es Rum mit bis zu 80% Alkohol. Ich weiß zwar nicht, was
> >damals verteilt wurde, aber wer nach 1/7 Liter Rum (das sind wohl 140 ml,
> >also etwa eine Kaffeetasse) nicht zumindest etwas gedaempft ist, sollte das
> >mal in seiner Runde der anonymen Alkoholiker diskutieren.
>
> Nun, die Aussage stelle ich mal zur allgemeinen Diskussion :-)

Ich gelte was Alkoholkonsum angeht durchaus als versierter und
engagierter Zeitgenosse, aber selbst bei meinen 108 kg Schlachtgewicht,
die unter den in Rede stehenden Lebensbedingungen kaum zu halten,
geschweige denn zu erreichen, gewesen sein dürften, tragen 140 ml
handelsüblichen Whiskies (40 Vol.-%) durchaus zu einer gewissen
Friedfertigkeit bei.

Dosissteigerungen machen mich dann zwar u. U. wieder etwas
konfliktbereiter, aber genau das wurde ja vermieden.
--
...und tschuess!

Michael
E-mail: M.Otte...@sailor.ping.de

Uwe Keller

unread,
Aug 25, 1999, 3:00:00 AM8/25/99
to
Hallo, jetzt lese ich hier in dem alten Zeug rum und finde unheimlich
spannende Sachen.

> >Außerdem standen am Nachmittag noch die bekannten Diziplinarmaßnahmen an,
> >für die man ebenfalls keine rebellische Mannschaft brauchen konnte.
>
> Auch wieder falsch. Wenn ueberhaupt welche anstanden, dann um 6 Glasen
> (11 Uhr) auf der Vormittagswache.
>

Ich dachte, die gabs immer Sonntags nach Verlesung der Kriegsartikel?

> Mannomann, was machst Du denn.
>
> Erst schlau machen und dann posten. Nachher glaubt's noch einer ;-)
>

Mann, Edgar, Du überraschst mich immer wieder. Du kennst nicht nur den
Vettermann, nein, auch Forester und Adam sind Dir ein Begriff, Wahscheinlich
auch noch Pope, O'Brien und Woodman;-)

Beste Grüße

Uwe

Edgar Warnecke

unread,
Aug 25, 1999, 3:00:00 AM8/25/99
to
Am Wed, 25 Aug 1999 19:48:23 +0200, "Uwe Keller"
<uwe-k...@t-online.de> meinte:

>Hallo, jetzt lese ich hier in dem alten Zeug rum und finde unheimlich
>spannende Sachen.
>
>> >Außerdem standen am Nachmittag noch die bekannten Diziplinarmaßnahmen an,
>> >für die man ebenfalls keine rebellische Mannschaft brauchen konnte.
>>
>> Auch wieder falsch. Wenn ueberhaupt welche anstanden, dann um 6 Glasen
>> (11 Uhr) auf der Vormittagswache.
>>
>
>Ich dachte, die gabs immer Sonntags nach Verlesung der Kriegsartikel?

Auch, aber die Disziplin machte es erforderlich schnell zu bestrafen.
Deswegen wurde, wenn noetig, taeglich verhauen ;-)

>> Mannomann, was machst Du denn.
>>
>> Erst schlau machen und dann posten. Nachher glaubt's noch einer ;-)
>
>Mann, Edgar, Du überraschst mich immer wieder. Du kennst nicht nur den
>Vettermann, nein, auch Forester und Adam sind Dir ein Begriff, Wahscheinlich
>auch noch Pope, O'Brien und Woodman;-)

...Brustat-Naval, Kent, Parkinson, Hill, DillonWhite, Fock... und so
weiter und so fort.

Gerbault, Tamb, Hiscock und wie sie alle heissen nicht zu vergesen.
Sind so 4 bis 6 m.

Was willste machen, wenn es auf Charterkaehnen keine Buecher gibt.

Handbreit und komm gut heim,

Gruss

Edg@r vorm Huy
--
Alles selbst machen zu wollen ist das Kennzeichen des Unbegabten.
Richard von Schaukal
http://edgarvormhuy.de
--E

Andre Tornow

unread,
Aug 26, 1999, 3:00:00 AM8/26/99
to
EWar...@t-online.de (Edgar Warnecke) wrote:

>
>Handbreit und komm gut heim,
>

Mensch Kinners, das ist ja richtig ruehrend ;-)
Da will ich mal nicht aussen vor bleiben.
Junge, komm bald wieder, bald wieder ...
Andre


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