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Bodensee Juli 2021

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Ignatios Souvatzis

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Aug 2, 2021, 4:00:11 PM8/2/21
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Bodensee Juli 2021
==================

Die Coskipperin vom letzten Jahr erwähnte im Winter, mal an den
Bodensee reisen zu wollen, und konnte sich - um es mir schmackhafter
zu machen - vorstellen, sich dort segelnd fortzubewegen.

De.rec.sport.segeln hatte keine Tipps. Ich studierte "das Internet".
Wir charterten (zu dem Zeitpunkte) auf Verdacht eine Bente 24 bei
Graf in Kressbronn-Gohren. Die epidemiebedingten Auflagen war zu dem
Zeitpunkt noch schwierig, aber wir hofften auf Besserung bis zum
angepeilten Zeitpunkt Mitte Juli, und hätten zumindest zwei Wochen
später das Schiff nicht bekommen; Schiffe unter 34 Fuß mit Kajüte
und Toilette sind am Bodensee selten... (und bei gleichem Preis
oft 3 Fuß kürzer als am IJsselmeer). Auch war ein Gennaker mit
Rollkabeleinrichtung zubuchbar, was an einem Gewässer mit
Schwachwindneigung wichtig ist, um die Laune der Coskipperin zu
erhalten, der dahindümpeln und spät in den Hafen kommen nicht sehr
liegt.

Zum Vertragsabschluss war wg. des baden-würrtembergischen
Beherbergungsverbots die einzige legale Option, in die Schweiz
hinüberzusegeln und vor der Rückkehr (vorzugsweise negativ) getestet
zu werden. (Oder abends einen Schweizer Hafen anlaufen, vormittags
dann einen deutschen, um die 24-Stunden- Begrenzung einzuhalten.)

Die Crew würde zu dem Zeitpunkt voll geimpft sein; nur mir war das
Glück nicht hold, so stellte ich mich darauf ein, den einen oder
anderen Test vornehmen lassen zu müssen - laut Hygienekonzept des
Charterbetriebs vor Yachtübernahme und dann alle drei Tage.

Ein Ferienpatent wurde über die Charterfirma beim Bodenseekreis
beantragt und traf zwei Wochen vor Reisebeginn ein, nebst der
Gebührenrechnung und einer Kurzfassung der wichtigsten teils
abweichenden Vorschriften. (Das erklärt auch die Vier- Wochen-
Begrenzung des prüfungslosen Gastpatents; spätestens dann dürften
die meisten das Merkblatt verloren haben... ich habe meins noch,
ha!)

Zur weiteren Vorbereitung:

Ich hatte mir ein Bodenseepatent-Lehrbuch angeschafft, um mich
über das lokale Schifffahrtsrecht zu informieren. Die Prüfungsfragen
sind teils für Charterer nicht allzu relevant (wie oft muss die
Gasanlage geprüft werden, und wieviel Zeit hat man nach einem Umzug,
um sein Boot umzumelden?), teils wirken sie auf etwas skurril (Maße
des Bodensees: ca. 63km (mit Überlinger See) oder 47 km lang (ohne),
14 km breit, größte Tiefe und Volumen); wirklich wichtig sind z.B.
Kenntnis des Sturmwarnsystems mit Blitzlichtern (und das Bewusstsein,
auch bei Schwachwind den nächsten Schutzhafen kennen zu müssen),
die teils abweichenden Schallzeichen, Schutz der Uferzonen,
Kennzeichnung der Vorrangfahrzeuge, die Nummerntafeln, die - außer
zur Orientierung - auch zur Markierung der Flachwasserzone dienen.
Und vielleicht noch die Berechnung der Brückendurchfahrthöhe in
Konstanz, bei 12,50m Masthöhe über Wasser aber nicht einmal bei
Niedrigwasser für uns interessant.

Youtube-Videos wurden studiert, die die Funktion des Gennakers mit
Rollkabel bei der Bente24 praktisch zeigten. [sailingsomeday.com]
Die Entscheidung fiel, den Gennaker auf jeden Fall dazuzubuchen.
Ebenso das Ess- und Kochgeschirr nebst einer tragbaren
Induktionskochplatte, die wir praktisch aber nur zum erhitzen des
Wassers für den Morgenkaffee benutzten.

Da unsere Freunde aus der Gegend teils zur Seekrankheit neigen,
selbst auf Bodenseefähren, verzichteten wir einerseits darauf, sie
einen Tag an Bord zu nehmen, andererseits auf den Vorabendcheckin
und besuchten sie stattdessen am Vorabend in ihrer Wohnstätte, etwa
30 Minuten vom Starthafen, und reisten erst am Samstagmorgen nach
Gohren. Dafür schloss sich uns meine in Zürich lebende Schwester
für das Wochenende als Bordärztin an.

Papier-Einchecken - speziell die Vorlage des Ferienpatents und der
Kreditkartennummer für die Kaution, der Impfnachweise der Crew und
der Bordärztin und meines Coronatests - dann Bootsübernahme. Sabine
Graf ist recht gründlich, alles wichtige wurde nicht nur auf der
Liste abgehakt, sondern vorher demonstriert, einschl. Außenborder
und setzen der Segel, soweit das im Hafen ging.

Das Wetter war zwar etwas weniger schlecht als vorhergesagt, aber
mit immer wieder Regen konnten wir an dem Tag doch rechnen, dafür
mit Wind, der sich eher im unteren Bereich der 1. Windstärke halten
würde. Also räumten wir die persönliche Ausrüstung, Proviant und
Trinkwasser an Bord und fuhren dann auf dem Landweg nach Friedrichshafen:
zum Besuch des Zeppelinmuseums, Dinner, und zur Prüfung der
Liegemöglichkeiten vor Ort. Zurück fuhren wir dann mit nur einem
Fahrzeug.

Am Sonntag - nach Ausschlafen und Frühstück und Einholung von
Wettervorhersagen - ging's hinaus, Treibgut in der Hafeneinfahrt
umfahrend. In sicherer Entfernung vom Ufer setzten wir Groß und
Genua und segelten entspannt parallel zur Küste gen NW. Die
Brückenkladde enthält relativ viele Positionsangaben der Crew, u.a.
querab eines hübschen Schlösschens (mit Zeichnung), das das
Revierhandbuch als Schloss Montfort bei Langenargen identifizierte.
Dem einen oder anderen treibenden Ast mussten wir ausweichen. Nur
den Bordcomputer hatte ich an dem Tag noch nicht zu gebrochenen
Seemeilen der Loggeanzeige überreden können.

In Friedrichshafen steuerten wir die Wasserfontäne an; etwas vor
Tafel [41] war viel Platz (und Abstand zum Fährhafen), so demonstrierte
ich ein Reiswaffel (wg. der Bio-Abbaubarkeit) über Bord - Manöver
unter Segel, bevor wir sie bargen und dann unter Aussenborder den
Hafen des Würrtembergischen Yachtclubs ansteuerten. Die Hafenmeisterin
fragte meine Vorschiffsfrau nach Details und teilte ihr dann die
Boxnummer mit (ich konnte neben dem Außenborder kaum etwas verstehen),
um uns nach der Begutachtung der Yachten hinter uns hinterher zu
laufen und die Box nochmal zu ändern - sonst hätte sie eine der beiden
anderen abweisen müssen. Entsprechend eng war dann unsere Box. Speziell,
da wir zum bequemeren Ein/Ausstieg mit dem Heck zum Steg anlegen
wollten. Die Box passte - von den angeschriebenen 2,80m ging wohl
noch die Fenderrohre und die daran geknoteten Führungsleinen ab -
nur ganz knapp an der breitesten Stelle (2,75m) der Bente vorbei,
die sich von den Wanten bis achtern nahezu unverjüngt hinzieht.
Das machte hineindrehen (unter Leinenantrieb) und am nächsten morgen
hinausdrehen etwas mühsam, mussten doch zwei Boxen gegenüber zum
Zwischenparken des Bugs herhalten.

Abendessen, Verabschiedung der Bordärztin, die mit der Autofähre
nach Romanshorn übersetzte. Weiteres Studium der Wettervorhersagen.
Wir beschlossen, am nächsten Tag ebenfalls direkt nach Romanshorn
zu segeln, also nicht weiter gen Konstanz, von dort nach Altenrhein
und Lindau, wo wir idealerweise eine Verabredung hatten, und dann
Donnerstags zurück, um am Freitag früh abgeben zu können - das
Limit war eh 15 Uhr.

7 Seemeilen in 4h, davon 2 unter Motor in 1h20m. 18€ Liegegebühr.

Montag. Keine Föhngefahr im Flachland, keine akute Unwetterwarnung,
hinaus ging's. Die wichtigste Navigationsaufgabe war, die je Richtung
stündlich verkehrenden Autofähren im Auge und Peilkompass zu
behalten. Wenigstens fahren sie meine Beobachtung nach einen je
nach Steuerbord gespreizten Kurs, so das man nie mit zweien von
ihnen gleichzeitig zu tun bekommt. Ansonsten war die überfahrt
gemütlich. Vorbei ging's zum Schluss am Stadthafen von Romanshorn,
eine rote Werfthalle mit weissem Tor wies uns den Weg zur Tafel
[21], gleichzeitig Ecke eines Sperrgebiets, an dem entlang
segelnd wir Motor starteten und die Segel bargen. Der ganz hintere
Teil des Hafens wurde mir etwas zu schnell flacher, so dass ich
drehte und die grün markierte 17D belegte. Seitensteg, viel Platz
in der Boxengasse - göttlich!

Die Türen im Zaun sind mit mechanischen Codeschlössern versehen
("bitte drücken Sie kräftig!"). Sanitäranlagen, Hafenmeister und
ein Restaurantchen sind nahe der Hafeneinfahrt/Kran/F-Absaugung
untergebracht; nach dem Duschen speisten wir dort auch auf der
Terasse im Schatten - nein, Wein war's nicht, einer anderen Pflanze.
Später gingen wir in den Ort und sahen uns die anderen Häfen und
Bahnhofsanlagen und alte Häuser an. Die Badeanstalt ist leider noch
2 km weiter die Küste hoch; wir verzichteten.

7,9 Seemeilen in 4h35m, davon 1,3 unter Motor in 1h. 16 SFr.

Dienstag. Als wir beim Frühstück saßen, riggte eine Segelschulen-Crew
schräg gegenüber auf... aber so muss man ja nicht hetzen. Keine
Föhngefahr im Flachland, keine akute Unwetterwarnung, hinaus gings
um 11:40... die Segelschule kam schon wieder zurück. Draussen
sahen wir auch warum: es hatte sich eine Flautenblase in der weiteren
Umgebung des Hafens gebildet. Nachdem wir uns von der Küstenschifffahrt
freigehalst hatten, versuchten wir's mit Gross und Gennaker, etwas
schneller zu werden, gaben aber nach einer Stunde auf und namen
stattdessen den Motor dazu. Eine Seemeile weiter frischte das
Lüftchen aber etwas auf, und wir konnten unter Gross und Gennaker
auf Althenrhein zu halten. Die Coskipperin döste streckenweise
unter Deck, das Schiff beschleunigte auf bis zu 3,5 Knoten.
Haubentaucher umgaben uns, hielten aber etwas Abstand.

Vor den Tafeln [98] und [99] bargen wir die Segel und liefen dann
die alte Rheinmündung an; wir bogen einen Steinwurf weiter in die
Rheinstiegmarina ein, durchfuhren sie aber nur, hupten vor der
Klappbrücke zur Rheinhof-Marina und waren um 17:10 am Entsorgungs-
und Hafenmeistersteg fest. 20 Minuten später dann auch in unserer
riesigen Box: 1 Vorleine zum Bugpfahl, vier Fender zur größeren
Nachbarjacht, 2 Heckleinen zum Steg, eine kleine Jolle hätte sich
auf der anderen Seite noch zwischen uns und den anderen Nachbarn
legen können.

Als erstes folgten wir der Wegbeschreibung zur Badestelle - einfach
dem Hauptsteg folgen bis durch, dann ist man auf der Rückseite des
Campingplatzes, eine Wiese beschattet mit ein paar hohen Bäumen,
der Hinterausgang der Marina (durch eine sehr flache Brücke aber
für die Durchfahrt gesperrt) und eine Treppe, die ins Wasser
führt. Und der Mast mit der lokalen Sturmwarnleuchte. Der Bodensee
wirkte nach sechs Stunden in der Sonne sehr erfrischend.

Beim Abendessen im Marina-Restaurant hatten wir Ausblick über den
alten Rhein nach Österreich, und teils österreichische Speisen auf
der Speisekarte (aber Schweizer Preise).

9,6 Seemeilen, davon 12,8 unter Motor in 1h40m. 15 SFr.

Mittwoch. Wir nutzten die Badestelle auch am Morgen zum wach werden,
dann die Duschen zum auftauen. Nach dem Frühstück - keine Föhngefahr,
keine Starkwindwarnung - liefen wir aus. Am Entsorgungssteg legten
wir noch kurz an, um den Fäkalientank zu entleeren. Dann hupten wir
nach der Brücke, fädelten uns durch die Nachbarmarina in den Altrhein
zurück (übrigens ein sehr überschaubares Flüsschen) und erreichten
den See.

Bei Tafel [98] setzten wir das Großsegel, kurvten um einen Angler
herum, und nahmen schliesslich Groß weg und setzten bei Wind fast
platt von achtenr den Gennaker. Gleichzeitig mit uns ein, zwei
Kabellängen Steuerbord tat eine größer Yacht das selbe. Aber sie
liefen weniger Tiefe...

Unser Kurs führte uns mit etwas Abstand an der neuen Rheinmündung
vorbei, die zwischen langen Dämmen weit in den See hinein geführt
wird, damit die Schwebstoffe nicht zu weiterer Verlandung und dadurch
zu Überschwemmungen im Hinterland führen. Spätestens jetzt wurde
auch Lindau in der Ferne erkennbar. Unser Begleiter näherte sich
von Backbord mit Wind von Steuerboard; wir halsten ebenfalls und
konnten dadurch etwas südlicher fahren.

Eine knappe Stunde später passierten wir das Glockenschlagwerk
bei Lindau; ein paar Minuten dahinter näherten wir uns der Tafel
[66], der Ansteuerungsmarke für den Lindauer Segelclub. Dort
konnten wir bald darauf festmachen. Am Steg erwartete uns K., an
den mich D. aus Bonn verwiesen hatte (die beiden teilen sich den
Zweitverein). Er konnte uns bei einem leichten Lunch auf der
Clubhausterasse das eine oder andere über Lindau erzählen; später
begleitete er uns in die Stadt.

Nach einem Rundgang kühlten wir uns im Bodensee ab. Später dinierten
wir wieder am Clubhaus, aber um die Ecke mit Blick nach Bregenz.

7,8 Seemeilen, davon 2.2 Seemeilen in 1h27m unter Motor. 15 Euro.


Donnerstag. Das Frühstück teilten wir uns mit einem Haussperling,
der kurz verschwand und mit zwei Argenossen zurückkehrte. Die
Wettervorhersagen ergaben keine Föhn- oder sonstige Starkwindgefahr.
Wir setzten das Groß und machten zunächst einen Holeschlag in
Richtung des sichtbaren Rheindamms, wendeten aber nach 10 Minuten
und nahmen die Genua dazu. Dadurch hatten wir noch recht gute Sicht
auf die Details des Ufers und trotzdem die Hoffnung, evtl. ohne
weiteren Holeschlag die Argenmündung, neben der unsere Zielhafeneinfahrt
liegt, anliegen zu können. So konnten wir Schachen und Reutenen
bewundern, mussten aber relativ viel Schwemmholz ausweichen und an
letzterem Ort auch wg. eines entgegenkommenden Fährschiffs wenden.
So kamen wir doch noch zu einem zweiten Holeschlag. Eine weitere
Wende nach einer Viertelstunde liess uns Wasserburg einschliesslich
des Zwiebelturms bewundern, später das alte Badehaus von Nonnenhorn.
Schliesslich erreichten wir am späten Mittag Gohren, bargen die
Segel und waren um 14:15 schon am Steg des Vercharterers fest.
Angesichts des Wetters suchten wir den Strand in der Nähe des
Sturmwarnlichts auf - nur war er fast komplett überspült; wir
mussten vom letzten umgefallenen Baum neben dem Waldpfad direkt
über angespültes Schwemmholz in den See waten. War aber trotzdem
erfrischend.

Ja, und dann begannen wir schon mit dem ausräumen, an privater
nautischer Ausrüstung verblieb nur ein paar Hand- und Bootsschuhe
an Bord, bevor wir uns landfein machten und essen gingen. Den
Abend verbrachten wir auf der Bank unter der Sturmwarnleuchte
und beobachteten die Nachtsegler.

8.2 Seemeilen in 4h05m, davon 1,6 Seemeilen in 47m unter Motor.

Freitag. Wir wollten später am Tag noch den Rheinfall von Schaffhausen
bewundern - wg. der Brückendurchfahrthöhe von Konstanz auf dem
Landweg - so dass wir mitten in der Nacht schon aufstanden, den
Rest des Bootes leerräumten. Wir bestellten uns noch Frühstück auf
der Marinaterasse, ich ging dann von dort aus pünktlich um 9 Uhr
direkt zum Verchartererbüro hinüber. Etwas Papierkram, dann zum
Boot, wo wir nochmal alle Segel nacheinander setzten, Ausrüstung
kontrollierten und nach Macken schauten - es war aber trotz Treibholz
keine dazugekommen.

Insgesamt 40.5 Seemeilen (das sind 75km) in 22h25m, davon 9,9sm in
6h14m unter Motor,

Der Rheinfall erwies sich übrigens als sehr beeindruckend - ich
hatte mir vor Jahren mal ausgerechnet, dass eine komplette Verstromung
im Mittel 500 MW produzieren würde - die müssen erstmal verwirbelt
werden. Wir gönnten uns die mittlere Bootstour - ohne Besteigung
des Felsens, letztere wurde wg. des Wasserstands nicht angeboten.

--
A medium apple... weighs 182 grams, yields 95 kcal, and contains no
caffeine, thus making it unsuitable for sysadmins. - Brian Kantor

Wolfgang Allinger

unread,
Aug 2, 2021, 9:39:27 PM8/2/21
to
Schöner Bericht,
neidisch SEUFZ


Saludos (an alle Vernünftigen, Rest sh. sig)
Wolfgang

--
Ich bin in Paraguay lebender Trollallergiker :) reply Adresse gesetzt!
Ich diskutiere zukünftig weniger mit Idioten, denn sie ziehen mich auf
ihr Niveau herunter und schlagen mich dort mit ihrer Erfahrung! :p
(lt. alter usenet Weisheit) iPod, iPhone, iPad, iTunes, iRak, iDiot

HC Ahlmann

unread,
Aug 3, 2021, 3:15:39 AM8/3/21
to
Ignatios Souvatzis <u50...@bnhb484.de> wrote:

> Der Rheinfall erwies sich übrigens als sehr beeindruckend [...]

Rheinfall nach Bodenseetörn scheint eine gängige Paarung zu sein, ich
höre das nicht zu ersten Mal und 2001 hielten wir es auch so.

> [...] - ich hatte mir vor Jahren mal ausgerechnet, dass eine komplette
> Verstromung im Mittel 500 MW produzieren würde - die müssen erstmal
> verwirbelt werden.

Wie sehr erwärmt sich das Wasser durch 500MW?
Es kann aus Fallhöhe und Volumenstrom eine Erwärmung abgeschätzt werden.

> Wir gönnten uns die mittlere Bootstour - ohne Besteigung des Felsens,
> letztere wurde wg. des Wasserstands nicht angeboten.

Oh, ein Reinfall am Rheinfall.
--
Munterbleiben
HC

Ignatios Souvatzis

unread,
Aug 3, 2021, 6:40:07 AM8/3/21
to
HC Ahlmann wrote:
> Ignatios Souvatzis <u50...@bnhb484.de> wrote:
>
>> Der Rheinfall erwies sich übrigens als sehr beeindruckend [...]
>
> Rheinfall nach Bodenseetörn scheint eine gängige Paarung zu sein, ich
> höre das nicht zu ersten Mal und 2001 hielten wir es auch so.
>
>> [...] - ich hatte mir vor Jahren mal ausgerechnet, dass eine komplette
>> Verstromung im Mittel 500 MW produzieren würde - die müssen erstmal
>> verwirbelt werden.
>
> Wie sehr erwärmt sich das Wasser durch 500MW?
> Es kann aus Fallhöhe und Volumenstrom eine Erwärmung abgeschätzt werden.

Volumenstrom muss sich herauskürzen, es kann bis auf Konstanten
eigentlich nur spezifische Wärmekapazität im Nenner sowie Fallhöhe
und Gravitationskraft im Zähler übrigbleiben.

(Unter den Annahmen, dass
- keine Gischt entsteht, die durch Verdunstung Energie in die
Atmosphäre transportiert.)
- die Felsen nicht erodieren)

-is
-is

Ignatios Souvatzis

unread,
Aug 3, 2021, 8:00:09 AM8/3/21
to
HC Ahlmann wrote:
> Ignatios Souvatzis <u50...@bnhb484.de> wrote:
>
>> Der Rheinfall erwies sich übrigens als sehr beeindruckend [...]
>
> Rheinfall nach Bodenseetörn scheint eine gängige Paarung zu sein, ich
> höre das nicht zu ersten Mal und 2001 hielten wir es auch so.
>
>> [...] - ich hatte mir vor Jahren mal ausgerechnet, dass eine komplette
>> Verstromung im Mittel 500 MW produzieren würde - die müssen erstmal
>> verwirbelt werden.
>
> Wie sehr erwärmt sich das Wasser durch 500MW?
> Es kann aus Fallhöhe und Volumenstrom eine Erwärmung abgeschätzt werden.

Volumenstrom muss sich herauskürzen, es kann bis auf Konstanten
eigentlich nur spezifische Wärmekapazität im Nenner sowie Fallhöhe
und Gravitationskraft im Zähler übrigbleiben.

(Unter den Annahmen, dass
- keine Gischt entsteht, die durch Verdunstung Energie in die
Atmosphäre transportiert.)
- die Felsen nicht erodieren)

--time passes--

23m * 9,81 (N/kg) / (4180 K kg / J) = 0.054 K

-is

Ignatios Souvatzis

unread,
Aug 3, 2021, 8:13:06 AM8/3/21
to
HC Ahlmann wrote:
> Ignatios Souvatzis <u50...@bnhb484.de> wrote:
>
>> Der Rheinfall erwies sich übrigens als sehr beeindruckend [...]
>
> Rheinfall nach Bodenseetörn scheint eine gängige Paarung zu sein, ich
> höre das nicht zu ersten Mal und 2001 hielten wir es auch so.
>
>> [...] - ich hatte mir vor Jahren mal ausgerechnet, dass eine komplette
>> Verstromung im Mittel 500 MW produzieren würde - die müssen erstmal
>> verwirbelt werden.
>
> Wie sehr erwärmt sich das Wasser durch 500MW?
> Es kann aus Fallhöhe und Volumenstrom eine Erwärmung abgeschätzt werden.

Volumenstrom muss sich herauskürzen, es kann bis auf Konstanten
eigentlich nur spezifische Wärmekapazität im Nenner sowie Fallhöhe
und Gravitationskraft im Zähler übrigbleiben.

(Unter den Annahmen, dass
- keine Gischt entsteht, die durch Verdunstung Energie in die
Atmosphäre transportiert.)
- die Felsen nicht erodieren)

--time passes--

23m * 9,81 (N/kg) / (4180 J / (kg K) ) = 0.054 K

-is

Ignatios Souvatzis

unread,
Aug 4, 2021, 10:19:53 AM8/4/21
to
HC Ahlmann wrote:
> Ignatios Souvatzis <u50...@bnhb484.de> wrote:
>
>> Der Rheinfall erwies sich übrigens als sehr beeindruckend [...]
>
> Rheinfall nach Bodenseetörn scheint eine gängige Paarung zu sein, ich
> höre das nicht zu ersten Mal und 2001 hielten wir es auch so.
>
>> [...] - ich hatte mir vor Jahren mal ausgerechnet, dass eine komplette
>> Verstromung im Mittel 500 MW produzieren würde - die müssen erstmal
>> verwirbelt werden.
>
> Wie sehr erwärmt sich das Wasser durch 500MW?
> Es kann aus Fallhöhe und Volumenstrom eine Erwärmung abgeschätzt werden.

Volumenstrom muss sich herauskürzen, es kann bis auf Konstanten
eigentlich nur spezifische Wärmekapazität im Nenner sowie Fallhöhe
und Gravitationsbeschleunigung im Zähler übrigbleiben.

RA J. Geraedts.

unread,
Aug 5, 2021, 4:33:39 AM8/5/21
to
Am 02.08.2021 um 21:51 schrieb Ignatios Souvatzis:

> Bodensee Juli 2021
> ==================
>
>[Bericht geschnippt]

Wie immer sehr lesenswert !

Ebenfalls neidisch,

Joachim.

Ignatios Souvatzis

unread,
Aug 28, 2022, 8:30:07 AM8/28/22
to
Ein Nachtrag:

G. hatte sich bitterlich bei mir beklagt, er habe nur indirekt von
meinem 2020er IJsselmeertörn erfahren, aber nichts auf seinem
Jurorenschreibtisch gefunden. So sah ich mich genötigt, einen
Reisebericht und die nötigen Formalia beim Fahrtenwettbewerb der
Kreuzer-Abteilung einzureichen, und wo ich schonmal dabei war,
bei dem des SVNRW.

Zur letzteren Preisverleihung bin ich dann vor einigen Wochen
hingefahren, und konnte zu meiner Überraschung den Wanderpreis
Binnen/Küste mit nach Hause nehmen... eine theoretisch petroleumgetriebenes
Ankerlicht auf einem Mahagonisockel, falls auf dem Bild in [1]
nicht zu erkennen. Nächstes Jahr muss ich wieder hin, zum zurückgeben.

Diese Woche war dann Urkunde und Plakette der KA[2] in der Post,
immerhin "Bronze-Binnen", wenn auch bei wenig Konkurrenz (und die
hatten Silber). Kein Fluß-Seen-Preis (der ging an Jugendliche,
die 390 Seemeilen mit einem vorher selbst restaurierten Holzpiraten
zurückgelegt hatten) und auch nicht der Charterpreis (der ging an
einen Törn Cherbourgh - Engl. Südküste - Kanalinseln - St. Malo -
Bretange und zurück), da kommst du mit 6 Tagen Bodensee nicht gegen
an. Hatte ich auch nicht mit gerechnet.

-is

[1] https://svnrw.org/news/ehrung-der-fahrtensegler
[2] https://kreuzer-abteilung.org/segler-fuer-segler/fahrtenwettbewerb/
(Vorsicht, ein paar Links sind aktuell kaputt, die aktuelle Präsentation
funktioniert nur via YouTube.)
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