Name des Laufes: Winterlaufserie Seligenstadt
Datum: 19.02.2011 (Sa.)
Ort: Seligenstadt
Postleitzahl: 63500
Homepage (Veranstalter): http://www.tria-seligenstadt.de
Ihr Name: Jürgen
Ihre eMail-Adresse: Schreibsklave bei web.de
Streckenlängen: 1 km, 5 km, 10 km
Beschaffenheit: vorwiegend Waldwege (leichter Cross?), stellenweise
etwas Matsch
Profil: flach
Wetter: Winter 6-7 °C, bewölkt.
Teilnehmer: 340, davon 10 km: 204
Irgendwie hatte ich keine Lust. Trübes Wetter, kalt obendrein.
Andererseits hatte ich fleißig trainiert und immerhin regnete es nicht.
Zudem könnte es einer der letzten schnellen Läufe der nächsten Monate
sein, Tempotraining ist für für den Supermarathon am Rennsteig ja kaum
gefragt. Also auf nach Seligenstadt. Auf der Fahrt durch den Spessart
sehe ich vor Frost weiße Bäume, vor Goldbach schimmert dann die Sonne
durch die Wolken, dass ich gleich mal meine Sonnenbrille aufsetze.
Reichlich Platz auf dem Parkplatz als ich recht früh ankomme, und es ist
immerhin zwei Grad wärmer als bei mir daheim. Beim Umziehen fluche ich,
scheinbar habe ich man Schlauchtüchlein vergessen, das ich mir gerne um
den Hals lege. Dabei hatte ich es dabei, nur an ungewohnter Stelle im
Rucksack verstaut.
Gut 20 Minuten bevor es losgeht bin ich schon am Start, habe also
reichlich Zeit, mich warmzulaufen und noch einen Schluck zu trinken.
Nebenbei treffe ich auf einen Holger Maier samt LAG, doch der glaubt,
nicht in Form zu sein und verkündet, unter eine Stunde laufen zu wollen.
Ich hätte mindestens gerne eine 4 und eine 6 (noch lieber nee 5) als
erste Ziffern, und zwar in dieser Reihenfolge.
Vor dem Start wundere ich mich etwas. Zwei Läufer vor mir zuzeln Gels
leer, ganz ohne Wasser. Bisher dachte ich, das wäre alles andere als
sinnvoll.
Der Start selbst ist diesmal etwas rudimentär. Ich höre „5 ... los“. Und
es geht gleich mächtig los. Aber nur die ersten Meter. Dann geht erst
mal nichts mehr so richtig vorwärts. In dem Gedränge kassiere ich sogar
einen Tritt. So eng und voll war das hier doch sonst nicht. Ein Glück,
wir sind auf die asphaltierte Straße eingebogen. Sie ist breiter und ich
kann endlich einige überholen.
Oh, meine Olga Schmitt, aka Anette, hat einen deutlich besseren Start
erwischt als ich. Und sie ist verdammt schnell. Es dauert, bis ich
rankomme. Wieder auf einem Waldweg muss ich mich gedulden, die Spitze
des 5-Kilometer-Laufs samt dem Fahrradfahrer kommt uns entgegen und ich
muss wieder nach rechts. Erst als es schon in Richtung Kilometer zwei
geht, bin ich an meiner "Olga" dran, bevor es auf den engen Trail geht
gelingt es mir zu überholen. Also los.
Kilometer zwei ist zuende, links rum und prompt wieder in so einem
Brombeerzweig hängengeblieben. Blöde Stelle, hoffentlich geht das nicht
irgendwann mal ins Auge. Weiter im Lauf, am Waldrand lang, wieder in den
Wald hinein, Asphaltstraße, Fußballplatz zur rechten, Rechtskurve,
Linkskurve, Kilometer 3. Ich liege gut im Rennen für eine 45er-Zeit.
Doch was höre ich da? Als wir zwei Nordic Walkerin passieren, grüßen die
doch glatt Anette. Offenbar ist sie direkt hinter mir Ich begrüße sie
daraufhin auch und sage "mal sehen, wer heute zuerst im Ziel ist". Hätte
ich doch bloß meinen Mund gehalten. Bis nach Kilometer 4 laufen wir
praktisch gemeinsam, den leicht rutschigen Waldweg nach der kleinen
Lichtung runter ist sie dann eine Idee schneller. 22:32 sind es bei
Kilometer 5 auf der Uhr, gute Voraussetzungen für einer 45er-Zeit.
Wieder diesen Waldweg hoch, diesmal sehe ich, wo ich hinlaufe. Allein,
es bringt mir nichts, meine "Olga" entschwindet mir zusehends, deutlich
über 4:40 für die nächsten Kilometer, was ist nur los? Auch ist es
inzwischen fast einsam geworden, als ich in Richtung Kilometer acht um
eine Kurve laufe habe ich fast den Eindruck, zu stehen. Wenige Minuten
habe ich noch andere Läufer hinter mir, dann überholen die auch.
Realistisch gesehen ist niemand in Sicht, mit dem ich mich über die
Strecke ziehen könnte. Kilometer 8 ist rum, über 4:50, das kann doch gar
nicht sein! Als ich endlich am Schild für Kilometer 9 bin, schaue ich
gar nicht mehr auf die Uhr sondern versuche mich am Endspurt.
Also raus aus dem Wald, auf Asphalt über die kleine Lichtung und im Wald
rechts ab. Was, so weit ist das noch bis zur Kurve? Aber jetzt, Linie
suchen, da ist die kleine Pfütze, eng rechts dran vorbei, ansonsten
links halten. Die letzte Linkskurve, lauf wenigstens jetzt, Jürgen. Vor
mir drei Läufer, werden an der letzten rechts Kurve mächtig angefeuert.
Und was ist mir mir? Okay, ich auch ein wenig. Nett, wo mich diese
Zuschauer doch gar nicht kennen. Endlich kann ich das Ziel sehen und
ziehe nochmal an.
Ziel, Uhr gestoppt, 46:11 gesehen, später wird 46:12 in der Liste
stehen. Anette war für mich nicht mehr zu kriegen, mit 45:22 gewann sie
souverän (fast 20 Minuten Vorsprung) die W50. Ich bin mit der Zeit nicht
zufrieden, für das teils harte Tempotraining der letzten fünf Wochen
sind 5 Sekunden schneller praktisch nichts.
Meine Splitts diesmal:
4:32 4:29 4:38 4:30 4:28 (22:37)
4:44 4:44 4:52 4:49 4:26 (23:35)
Und die vom Februar:
4:26 4:31 4:42 4:35 4:37 (22:51)
4:33 4:50 4:49 4:42 4:31 (23:25)
Tja – erste Hälfte etwas schneller, zweite Hälfte gleich, unterm Strich
Frust :-)
Entweder war die erste Hälfte zu schnell oder mir fehlte in der zweiten
Hälfte der "richtige Gegner" für die Motivation. So schnell wie ich mich
nach dem Zieleinlauf erholte und so gut wie sich meine Beine schon am
Sonntag anfühlten, wäre wohl mehr gegangen. Vielleicht hätte ich auf
Biegen und Brechen an Anette dran bleiben sollen.
Andererseits: Besser 5 Sekunden schneller als 5 Sekunden langsamer und
es ist streckenbezogen eine neue persönliche Bestzeit. Die Laufserie
habe ich als 6. der M40 mit 104 Punkten abgeschlossen. Witzigerweise hat
Anette exakt die gleiche Punktzahl und damit die W50 gewonnen.
Insgesamt gab es beim 10-Kilometer-Lauf diesmal mit 204 Läufern sehr
viele Teilnehmer, 60 mehr als im Januar, und da waren schnelle Leute
dabei, die ersten 28 blieben unter 40 Minuten, die ersten drei sogar
unter 35 Minuten.
Sieger:
1. 33:38 Dennis Gutenstein (M30) Spiridon Frankfurt
2. 34:33 Daniel Schmoll (MHK) TG 1861 Meisungen
3. 34:36 Dirk Schönbeck (M35) SCC Hanau Rodenbach
11. 37:49 Katharina Heinig (WHK) LG Eintracht Frankfurt
22. 39:30 Kerstin Straub (WHK) SCC Hanau Rodenbach
35. 41:35 Regina Blatz (W45) TV Salmünster
Danke fürs Lesen
Jürgen
cu.
Juergen
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