Name des Laufes: 9. Raiffeisen Altstadtlauf Lohr am Main
Datum: 13.6.2011 (Mo.)
Ort: Lohr
Postleitzahl: D9
Homepage (www.raiba-altstadtlauf.de)
Ihr Name: Jürgen
Ihre eMail-Adresse: schrei...@web.de
Streckenlaengen: 0,4 km (Bambini), 1,2 km (Schüler) 2,5 km Schüler,
5 km (Walking, Jedermann), 10 km.
Beschaffenheit: Asphalt und Kopfsteinpflaster
Profil: Leichte Steigungen, schätzungsweise 10 bis 20 Hm auf der Runde
(2,5 km)
Wetter: Heiter bis wolkig, Schätzungsweise 18 - 21 °C.
Teilnehmer: Schüler 128, Walking 9, Hobby (5 km) 82, Hauptlauf 184
[VWKJ]
Viele lange Läufe im Frühjahr, zwei Trainingsmarathons und als
Saisonhöhepunkt den Supermarathon vom Rennsteig. Danach sollte man
regenerieren, sechs Wochen wenig und nur langsam laufen. Doch bei diesem
Lauf, der immer am Pfingstmontag veranstaltet wird, will ich einfach
dabei sein. Dumm, dass er nur drei Wochen und zwei Tage nach dem
Rennsteig stattfindet.
Richtig schnell ist die Strecke nicht, vier Runden mit einigen Ecken,
leicht rauf und runter und einer Mischung aus Asphalt und Pflaster. Ist
mir relativ egal, einfach wieder mitlaufen und schauen was geht. Auf
eine Bestzeit habe ich es eh nicht abgesehen, zwei Tage vorher fahre ich
mit dem MTB die Streckenvorstelliung des Spessart-Bike-Marathons in
Frammersbach, was 65 km mit gut 1700 Hm sind - Tapering sieht anders
aus.
[Bericht]
Kaum steige in Lohr aus meinem Auto, kommt die Sonne zwischen den Wolken
durch. Muss dass denn sein? Ich mache mich erstmal an Einlaufen, auf dem
Radweg, das ist schon fast ein Ritual. Ein Kilometer Richtung Glashütte,
kurze Pause, ein Kilometer mit drei kleinen Steigerungen zurück.
Danach hole ich meinen Rucksack aus dem Auto und suche Start/Ziel mit
der Startnummer- und T-Shirt Ausgabe. Das wurde nämlich auf den
Schloßplatz verlegt.
Ich bin für den B-Lauf gemeldet, für langsamere Läufer, die mit einer
Zeit von über 45 Minuten für 10 km rechnen. Vor zwei Jahren starteten da
fast 200 Läufer, diesmal sind es eher 150.
Natürlich begrüße ich ein paar Leute. Meinen persönlichen "Holger
Meier", leider will er es langsam angehen lassen, und meine "Olga
Schmitt", die hier schon viel schneller war als sie diesmal vorgibt.
Thomas von unserm Lautreff läuft zum ersten Mal bei diesen 10er mit. Als
Sub 3:30h-Marathonläufer startet er eigentlich im falschen Lauf.
Was habe ich vor? Mal wieder eine 45 vorne dran wäre schön, ist aber
nicht wirklich realistisch. Die 50 Minuten zu knacken sollte kein
Problem sein. Mit knapp 20 °C ist recht gutes Laufwetter, bis auf die
Sonne.
Zehn, neun, acht - wir zählen die Sekunden bis zum Startschuss runter.
Vielleicht 70 Meter Meter geht es gerade über Pflaster, dann schon kurz
quer über eine Straße und mit 6 bis 8 % das steilste Gefälle der
Strecke runter. Ich erwische keinen besonders guten Start, wollte aber
zur Abwechslung auch mal nicht losrennen wie blöde.
Aha, es geht diesmal hinterm Spielplatz vorbei. Das ist blöde, weil viel
enger und eckiger als die vordere Variante, noch dazu muss ich
aufpassen, mir am Knick nach der Brücke nicht einen überstehenden
Handlauf in den Bauch zu rammen.
Ich kenn die Strecke von vorherigen Teilnahmen ja recht gut. Über den
asphaltieren Radweg mit einer kleinen Brücke kommen wir ins
Gewerbegebiet. Hier ist der erste Kilometer rum, der Forerunner zeigt
piepsend 4:21. Nicht schlecht, so wie das Tempotraining letzte Woche
ablief wollte ich keinen Kilometer schneller als 4:25 laufen, aber die
ersten beiden sind minimal schneller. Leider brät hier die Sonne.
Knapp 200 Meter weiter ist der Wasserstand, wie immer bekommt man die
Becher gereicht, doch ich renne dran vorbei. Über die Straße geht es
jetzt am Bach entlang, erst Asphalt, dann etwas Betonpflaster.
Eine kurze steile Rampe leitet den anspruchsvollen Streckenteil ein.
Dahinter scharf rechts, auf dem Gehweg hinterm Busbahnhof vorbei und
einen hohen Bordstein runter über die Straße auf den nächsten Radweg.
Dank drei Prozent Gefälle kann man es hier mal 150 Meter laufen lassen,
dann kommt eine Engstelle mit altem Kopfsteinpflaster, 50 Meter
asphaltierter Radweg und wieder eine Rechtskurve.
Jetzt warten rund 150 Meter altes welliges Kopfsteinpflaster aus rotem
Sandstein mit 2 bis bis 3 % Steigung. Bisher hatte ich da immer Angst,
ich könnte stolpern, doch jetzt gibt es einen schmalen Streifen aus
ebenen roten Asphalt. Eigentlich für alte Leute mit Rollatoren und
Rollstühle gedacht, doch auch alle Läufer benutzen ihn.
"Sei ein Mann und zeige dass du auf Pflaster laufen kannst", ruft ein
Zuschauer dem Läufer vor mir zu. Weil der Asphaltstreifen in sanften
Kurven verläuft, mache ich das prompt in dem Bereich, wo man abkürzen
kann. Schließlich habe ich ein viertel Jahr für Europas größten
Crosslauf trainiert, da ist so ein bißchen Pflaster doch harmlos.
Auch auf den rund 250 Metern recht neuem Pflaster, es steigt etwas mehr
an, gibt es einen solchen Streifen, auch er wird eifrig genutzt. Links
herum geht es auf die ehemalige "Zielgerade", in den Vorjahren war hier
Stimmung, diesmal kaum, Stühle der Außenbewirtung eines Lokals stehen
auf dem Streifen, an den sich fast jeder hält, weil er hier praktisich
die kürzeste Linie bildet.
Erst neben dem alten Rathaus verlassen wir diesen Streifen um 90 Grad
nach rechts,, in einem gestreckten S geht es immer noch auf Pflaster
zurück zum Start-Zielbereich. Dort ist zumindest etwas Stimmung, und ich
werde namentlich begrüsst. Super.
Weniger gut sind rund 11:20 für die erste Runde - zu langsam für eine
45er-Zeit, aber was solls. Auf in die zweite Runde. Wieder kürze ich die
Kurve nach dem Gefällstück innen über den Rasen ab, gerade so wie es das
Absperrband zulässt. Wieder dieser dämliche Handlauf, km3 ist genauso
vorbei wie Kilometerzeiten unter 4:30, doch noch liege ich gut im
Rennen. Vor Kilometer vier kann ich endlich zu meiner "Olga" auflaufen
und sie überholen. Für ihre angesagte Zeit ist sie verdammt schnell
angelaufen. Diesmal nehme ich einen Schluck Wasser im Gewerbegebiet.
Der anspruchsvolle Streckenteil läuft sich schon zäher, obwohl ich noch
mehr übers Pflaster abkürze. 22:38 nach km5, doch leider piepst der
Forerunner schon bevor ich die zweite Runde beendet habe.
Auch hier, am Schloßplatz gibt es Wasser. Leider landet das nicht in
meinem Mund sondern in der Nase - örks! Ansonsten kann ich zwar einige
Läufer überholen, aber auch zusehen, wie ich langsamer werde. km6 ist
zwar noch unter 4:40, km7 dafür über 4:50. Im Gewerbegebiet gibt es
einen Schluck Wasser, diesmal wieder im Mund.
Noch einmal muss ich vor dem Zielbogen links abbiegen, zur letzten
Runde. Der Sprecher kündigt mich wieder an, und sagt, dass ich schon
öfter hier gelaufen bin. Stimmt, es ist meine fünfte Teilnahme.
Auf in die letzte Runde, ein letzter Schluck Wasser, und etwas auf die
Tube drücken. Beim Kurven-Schneiden einen Läufer überholt, noch zwei
oder drei andere vor dem Gewerbegebiet, danke, so kurz vor dem Ziel
trinke ich nichts. Ich schau auf meinen Forerunner und denke "noch vier
Runden auf der Laufbahn".
Nach der Bushaltestelle wird es auf einmal einsam für mich. Auf dem
verwinkelten Kurs kann ich die Läufer vor mir nicht mehr sehen, ganz
alleine kämpfe ich mich die Gasse mit dem holperigen Pflaster und auch
die folgende Straße hoch. Das fällt mir schwer und bleibt nicht ohne
Folgen, es wird der langsamste Kilometer des Rennens, bedrohlich nahe an
5 min.
Hinter dem alten Rathaus setze ich zum Schlussport an. Zwei Läufer kann
ich jetzt vor mir sehen, weit vor mir, da geht nichts mehr. Ach was,
schexxxx drauf, über Wochen steht kein Wettkampf mehr an, und jetzt
lauf. Tatsächlich kriege ich den einen noch, wenige Meter vor dem Ziel
gehe ich mit einem Jubelschreib vorbei und drücke an der Linie die Uhr
ab - 46:58, das ist auch die offizielle Zeit, eine Sekunde Vorsprung
habe ich mir ersprintet.
Die Verlegung von Start/Ziel hat den Vorteil, dass die Zielverpflegung
(Mineralwasser und Apfelschorle) viel schöner ist, weil auf einem
kleinen Platz, sogar mit Bänken, statt wie bisher in einer engen Gasse.
[Nachbetrachtung]
Ich bin zehn Kilometer schon mal schneller gelaufen. Bei diesem Lauf ist
meine Bestzeit 46:22, gelaufen vor zwei Jahren. Man wird halt nicht
jünger.
Meiner "Olga" habe ich eine gute Minute abgenommen, mein Holger war
immer nur hinter mir. Unser Landrat, den ich gerne mal "kriegen" würde,
ist diesmal seltsamerweise nicht mitgelaufen. Und Thomas ist wirklich in
Tiefstapler, wie seine gelaufene Zeit von 42:54 zeigt.
Dafür dass "aus dem Training" gelaufen bin kann ich zufrieden sein. Ich
kam auf Platz 12 (von 23) in der M45 und insgesamt auf Platz 82.
Die richtig schnellen Läufer habe ich beim Auslaufen "verkehrt herum"
auf der Strecke und auch später gebührend bewundert und angefeuert.
Einige waren im A-Lauf allerdings verkehrt und sogar langsamer als ich,
der Letzte brauchte über 49 Minuten. Andererseits waren zahlreiche
Teilnehmer des B-Laufes weit unter der 45-Minuten-Grenze.
Zu den Siegern des Laufes:
Patrick Fiederling Jugend A FC Dörlesberg 33:20
Manuel Fößel M20 TV Ochsenfurt 34:17
Simon Bertsch M20 SCC Hanau-Rodenbach 34:38
Carolin Gläser W20 Apoldare Leichtathletik Verein 36:26
Kerstin Straub W20 SCC Hanau-Rodenbach 37:52
Carmin Klenk W35 LG-Karlstadt 37:57
Danke fürs Lesen.
cu.
Juergen
--
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