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Gründung DGV

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Werner Holtfreter

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Nov 26, 2012, 12:46:37 PM11/26/12
to
Hallo fliegende Usenet-Fossilien,

hier mein Bericht von der Gründungsversammlung
www.freiflieger-magazin.at/new/?id=dgv_gruendung

und hier, getrennt, mein Kommentar
www.freiflieger-magazin.at/new/?id=dgv_kommentar
Volltext von letzterem:

Kommentar zur Gründung des DGV
2012-11-26

Ist es gut, dass es den DGV gibt?

Für den DHV nicht! Das ist lästige Konkurrenz, die neben der Prüfstelle
nun auch den Verein betrifft und möglicherweise irgendwann sogar den
Beauftragtenbereich. Klaus Tänzler kennt die Gefahr und hat nach eigener
Aussage die Erkundigung eingeholt, dass die Behörde eine weitere
Beauftragung nicht beabsichtigt. Vorerst, muss man dazu sagen.

Für die EAPR - European Association for Potato Research, verzeihung, die
gibt’s wirklich, aber es geht natürlich um die EAPR GmbH, GF: Guido
Reusch / Lutz Leipold, ist die faktische Hoheit über einen Gleitschirm-
Verband mit Beauftragtenbereich von Nutzen: Er verbessert die
geschäftliche Position der Prüfstelle. Er ist zumindest ein „weicher“
Faktor, der Verband stärkt die Bedeutung der Prüfstelle. Guido geht es
mit der Verbandsgründung um Geschäft und Macht, mutmaßte ein
einflussreicher Vertrauter von Guido im Hintergrundgespräch.

Aber ist der neue Verband für alle „einfachen Piloten“ gut, für die die
Fliegerei Kosten und nicht Einkommen bedeutet?

Wettbewerb ist gut. Für den „Wettbewerb der Gauner“ (so der Titel eines
bemerkenswertes Buches) gilt das aber nicht unbedingt. Denn den Piloten
wird nur eine Scheinalternative eröffnet. Sowohl beim DHV wie auch beim
DGV werden letztlich eigennützige Interessen vertreten. Sobald sich ein
Verein Aufgaben widmet, die mit ehrenamtlicher Arbeit nicht mehr zu
bewältigen sind, kommen zwangsläufig die Interessen der vom Verein
bezahlten Leute ins Spiel. Die vordergründig vertretenen Mitglieder sind
dann nur noch Teil des Geschäftsmodells. Immerhin bietet eine
Wahlmöglichkeit die Chance, dass die Mitglieder wieder stärker
berücksichtigt werden, im Mittelpunkt werden sie aber bei beiden
Verbänden nicht stehen. Sie sind bestenfalls Kunden, um die man sich
bemüht.

Die Terminkollision der Gründungsversammlung mit der DHV-Jahrestagung war
offensichtlich beabsichtigt, um den Einfluss von DHV-Sympathisanten zu
minimieren. Aber die Zahl der von Guido aktivierten Mitstreiter war so
klein, dass wahrscheinlich schon 5 oder 10 entschlossene Leute genügt
hätten, Guido Reusch das „Baby“ aus der Hand zu nehmen, denn es waren
nicht einmal ausreichen Bewerber für alle Ämter vorhanden. Das
Fachreferat Ausbildung blieb unbesetzt. Auch Andrea Brüggemann hatte sich
für keinen Posten zur Wahl gestellt. Doch hätte das genutzt? Wenn man
eine wirklich gemeinnützige Pilotenvertretung gründen wollte, hätte man
das auch ohne Guidos Copy & Paste geschafft, das sich anscheinend nicht
nur auf die Datenschutzhinweise sondern auch auf die Satzung erstreckte.
Man erkennt das daran, dass Guido den Überblick verloren hat und nicht
erkannte, dass die Satzung ein Wahlrecht der berufenen Vorstände und
Herstellervertreter gar nicht vorsah, für das er gekämpft hat.

Nun muss kontinuierlich eine Arbeit geleistet werden, die den typischen
Umfang ehrenamtlicher Tätigkeit überschreitet. Die beim DHV praktizierte
Trennung von ehrenamtlichem Vorstand und bezahlter Geschäftsführung löst
das Dilemma nur scheinbar, denn auch dort wedelt der Hund mit dem
Schwanz, also Tänzler mit dem Vorstand. Wer das Tagesgeschäft erledigt,
hat weitreichende Möglichkeiten, den Vorstand sanft in die gewünschte
Richtung zu führen. Vorbereitete Beschlussvorlagen sind da nur ein
offizielles Mittel.

Das Dilemma ist ein allgemeines: Kompetenz und Neutralität fallen kaum
zusammen. Ob es den Matrosen gelingt, den Kurs des Schiffes DGV zu
beeinflussen, ist nur zu hoffen, aber nicht zu erwarten. Der DGV ist
hierbei gegenüber dem DHV noch im Vorteil, den mit zunehmender „Reife“
*jeder* Organisation verfestigen sich die Machtstrukturen der Etablierten.

Wirkliche Demokratie *innerhalb* einer beliebigen Organisation (Verein,
Gewerkschaft, Partei...) ist Illusion. Der inneren Demokratie fehlt es an
Chancengleichheit der Opposition. Da die genannten Organisationen per
Definition Zusammenschlüsse Gleichgesinnter sind, ist eine innere
Opposition nicht vorgesehen und es gibt für sie keine gleichen
Zugangsrechte zu den Medien, wie sie der Vorstand hat.

Anerkennenswert ist, dass der DGV seinen Mitglieder ein *Recht* auf
Veröffentlichungen in der Verbandszeitschrift einräumt.

§ 12 III g: [...] Zur Wahrnehmung seiner satzungsgemäßen Rechte (z.B.
Minderheitenrechte, Kontaktaufnahmemöglichkeit zu sportlichen Zwecken)
kann ein Mitglied verlangen, dass ihm ein angemessener redaktioneller
Raum in der Mitgliederzeitschrift zur Verfügung gestellt wird, wo er
seinen Interessen Ausdruck verleihen kann.

Entsprechende Anträge wurden beim DHV abgeschmettert, dort wird sogar im
Forum gelöscht.

Das kaum vermeidbare Übergewicht des Vorstands kann noch gesteigert
werden, wenn Stimmübertragungen zugelassen sind. Über seine Medien kann
der Vorstand davon abraten, bestimmten Leuten Stimmen zu übertragen,
während andere Versammlungsteilnehmer typischer Weise mit der Maximalzahl
übertragbarer Stimmen anreisen.

Eine Stimmübertragung ist auch abzulehnen, weil der Übertragende vom
wichtigsten Teil des Meinungsbildungsprozesses ausgeschlossen ist: Er
nimmt an der Diskussion vor der Abstimmung nicht teil. Hier wird aber der
stärkste Einfluss auf das Abstimmungsverhalten ausgeübt. „One man, one
vote“, alles andere ist undemokratisch! Hier besteht Nachbesserungsbedarf
für die nächste Jahresversammlung.

Die größten Sumpfblüten treiben ungleiche Stimmen übrigens beim ÖAeC.
Flugschulen gründen eigens pro forma Vereine, in dem jeder beitragsfrei
Mitglied werden kann und kleine Vorteile erhält. Die Flugschulinhaber
stimmen dann mit dem Gewicht ihrer Mitglieder! Hier zeigt sich deutlich
die kommerzielle Ausrichtung des ÖAeC.

Ein Wort noch zu denjenigen, die sich vom DHV gut vertreten fühlen und
meinen, es bedürfe nur einer Antragstellung an die DHV-Jahresversammlung,
um seine Ideen zur Abstimmung zu stellen. Was für Belanglosigkeiten
zutrifft, gilt leider nicht, wenn die Anträge der Geschäftsführung
gefährlich werden: Ich wurde vor der Versammlung aus dem Verband
ausgeschlossen: www.freiflieger-magazin.at/forum/viewtopic.php?t=147

Wer in Verbänden etwas verändern will, muss im geheimen Verbündete
suchen, sich mustergültig vorbereiten, muss viel Ausdauer mitbringen,
muss seine Absichten verbergen, bis die Mehrheit im Vorstand von
Gleichgesinnten eingenommen ist, darf sich nicht verausgaben und muss
wissen, dass er gegen Leute antritt, die die Intrige zu ihrem Beruf
gemacht haben, die schmeicheln, ins Leere laufen lassen, falsche
Unterlagen vorlegen, die bezahlte Zeit haben und den Gegner im Spiel
ermüden. Die Wirklichkeit ist ungefähr das Gegenteil des schönen Scheins
eines kameradschaftlichen Miteinander. Die Frischlinge erkennen das nicht
– das ging mir auch so.

Wahrscheinlich interessiert noch, wie ich von der DGV-
Gründungsversammlung berichten konnte, obwohl mir Guido Reusch einen
Maulkorb www.freiflieger-magazin.at/new/?id=dgv_mail
verpassen wollte und ich Guido mitteilte „unter diesen Bedingungen kann
ich nicht teilnehmen.“ Ganz einfach: Unter meinen Bedingungen kann ich!
Notfalls verwende ich auch einen falschen Namen, „Investigativer
Journalismus“ sagt man dazu wohl. Tatsächlich habe ich mich in der
Vorstellungsrunde aber mit Vor- und Zunamen vorgestellt, nur Guido hatte
wohl nicht zugehört.

Als er sich vor der Versammlung für den schlechten Eindruck rechtfertigen
musste, den sein Maulkorb gemacht hat, sprach er zu meiner und meiner
Sitznachbarn Erheiterung von mir wie von einem Abwesenden.

Auch wenn im „Qualitätsjournalismus“ teure Erlebnisreisen gern angenommen
werden: Wir lehnen Einladungen mit bezahlten Übernachtungen z.B. von
Flugschulen stets ab. Zu wirklich unabhängiger Berichterstattung gehört
für mich auch, die vom DGV erbetenen 20_€ zu bezahlen, so wie Walter die
Kosten der werbefreien Website aus eigener Tasche bezahlt und wir beide
weder direkt noch indirekt mit der Fliegerei Geld verdienen.
--
Gruß Werner
PS: Wir sind dankbar über jede Newsletter-Anmeldung
www.freiflieger-magazin.at/new/index.php?id=newsletter

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