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Bodenhandling

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Werner Holtfreter

unread,
Jun 5, 2003, 4:02:38 AM6/5/03
to
Grinst nur, mich hat der Schirm bei Aufziehübungen am Boden über
einen Feldweg geschleift! Klare Lehre daraus: Genügend Platz in
Zugrichtung des Schirms einplanen.

Ich hatte ganz normal vorwärts aufgezogen, die Bremsen in der Hand.
Der Schirm war oben, klappte dann aber frontal ein und nach hinten
weg. Ich wollte ihn dann aus 45° wieder hochziehen, aber der Schirm
war stärker. Ich drehte mich noch um und lief dem Schirm hinterher,
bis er mich umriss und sich im Gebüsch verfing. Von mir kam leider
keine planvolle Reaktion, aber wie hätte die aussehen müssen?

Beide Bremsen durchbremsen? Reicht das, um den Schirm komplett
niederzulegen?

Eine Bremse loslassen, einseitig bremsen, damit der Schirm
umschlägt?

http://www.gleitschirm-faq.de/Fortgeschrittene/Bodenhandling
empfiehlt den Griff in die C+D-Leinen. Aber ob das noch
funktioniert, wenn man eigentlich starten wollte und die Bremsen in
der Hand hat?
--
Gruß Werner

Oliver Teubert

unread,
Jun 5, 2003, 9:29:25 AM6/5/03
to
"Werner Holtfreter" <9...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:1241305.K...@pc1.ID-15697.user.dfncis.de...

> Grinst nur, mich hat der Schirm bei Aufziehübungen am Boden über

Ist wohl jedem schon passiert und alle Zuschauer haben gegrinst.

> Beide Bremsen durchbremsen? Reicht das, um den Schirm komplett
> niederzulegen?

Vielleicht, er wird aber zumindest unangenehm zappeln und rupfen.

Falls der Wind so stark war, dass er Dich wegzieht, so war er halt für den
Vorwärtsstart zu stark.

Dann lieber rückwärts und vergiss die Bremsen, mach sie fest, Du brauchst
sie nicht. Dann wirst Du in Zukunft auch die C- oder D-Ebene schnell finden.

Grüße von Oliver
www.taxiflieger.de

Werner Holtfreter

unread,
Jun 5, 2003, 12:53:19 PM6/5/03
to
Werner Holtfreter schrieb:

> Von mir kam leider keine planvolle Reaktion, aber wie hätte die
> aussehen müssen?

Datum: 2003-06-05 11:48
Von: Ruedige...@t-online.de (Ruediger R. Asche)
An: 9...@gmx.de

Hallo Werner,

ich habe deine Frage auf der Newsgroup gesehen. Da ich
Zugangsprobleme habe, hier eine Antwort offline (wenn Du sie
hilfreich findest, kannst Du sie gerne auf die newsgroup posten):

Wo gibt's denn um diese Jahreszeit noch Starkwind? Bei uns
(Zollernalbkreis) kann man z.Zt. gerade mal fliegen... ;-)

Wenn der Schirm bei Starkwind nach hinten wegkippt, versuche ich als
allererstes, an den A-Gurten nachzufassen, um den Schirm wieder
über mich zu kriegen - das ist nämlich für den Schirm die beste
Position; wenn die Kappe nämlich über mir steht und ich bin
eingedreht, kann ich über C/D Gurte kontrollieren und mit
Körpergewicht gegen den Wind arbeiten (im Extremfall mit dem
Hintern fast am Boden); wenn es dann trotzdem noch droht
auszuhebeln, kann ich entweder Kobrastop machen (=eine Schirmseite
mit Griff an A und D herunterzwingen) oder aber durch weiteres
Ziehen an den A-Gurten einen fronstall erzwingen und dann durch 90°
umlaufen den Schirm in die Windrichtung zum Liegen kriegen.

Das Ganze setzt natürlich voraus, daß der Schirm noch in die saubere
Flugposition gebracht werden kann, also nicht vertwistet ist o.ä.
Wenn die Tragegurte bereits einmal verdreht sind, ist höchste
Aufmerksamkeit gefragt - mir ist mal der Schirm aus dem Liegen
hochgekommen und hat sich dann mehrere Male so verdreht, daß alle
Tragegurte ein Bündel waren und keine einzelne Stammleine o.ä. mehr
kontrolliert werden konnte! Seitdem habe ich einen Trennkarabiner,
den ich in so einer Situation lösen kann...

Aber der Schlüssel ist dabei wirklich, einen kühlen Kopf zu bewahren
und an die A Gurte umzugreifen - solange der Schirm in
Sackflugposition ist, ist er wesentlich schwerer unter Kontrolle zu
kriegen als wenn er sauber über Dir steht. Im thread
Starkwindhandling im Forum ist das mal diskutiert worden... und
natürlich Körpergewicht, damit kann man - vorausgesetzt der Schirm
steht über Dir - fast jede noch machbare Windgeschwindigkeit in den
Griff kriegen.

Alle Starkwindaktion setzt aber voraus, daß man vorher geübt hat,
zwichen den verschiedenen Griffvarianten blind hin und her zu
wechseln, also von A nach D nach Bremsen umzugreifen. Das sollte
aber vorher bei mäßigen Winden ausgiebig geübt werden...

Hoffe das hilft,

RAc

Werner Holtfreter

unread,
Jun 5, 2003, 1:24:17 PM6/5/03
to
Oliver Teubert schrieb:

> Falls der Wind so stark war, dass er Dich wegzieht, so war er halt
> für den Vorwärtsstart zu stark.
>
> Dann lieber rückwärts und vergiss die Bremsen, mach sie fest, Du
> brauchst sie nicht. Dann wirst Du in Zukunft auch die C- oder
> D-Ebene schnell finden.

Dieser Tipp bezieht sich offenbar auf reines Bodenhandlingtraining
ohne engeren Bezug zu den Abläufen beim Start.

Meine Übungsaufgabe war aber nicht, Starkwindstart oder
Rückwärtsstart zu üben. So stark war der Wind nicht. Mir geht es
darum, beim Vorwärtsstart eine Art Notbremse zu haben, wenn der
Schirm hinten hängt und stärker zieht als erwartet.

In dieser Situation habe den Schirm im Rücken unter 45°, die Bremsen
sind in der Hand. Und nun?
--
Gruß Werner

Markus Haubt

unread,
Jun 5, 2003, 1:59:56 PM6/5/03
to

Werner Holtfreter schrieb:

> Meine Übungsaufgabe war aber nicht, Starkwindstart oder
> Rückwärtsstart zu üben. So stark war der Wind nicht. Mir geht es
> darum, beim Vorwärtsstart eine Art Notbremse zu haben, wenn der
> Schirm hinten hängt und stärker zieht als erwartet.

Da schaut man meiner Ansicht nach einfach ziemlich alt aus mit
Vorwärtsstart wenn der Wind zu stark aufkommt. Ich wüßte nicht, wo ich
da hingreifen sollte, ausser eben die Bremsen durch zu ziehen. Selbst
rückwärts erfordert der Griff zu den am effektivsten wirkenden C-Gurten
sehr viel Übung, grade wenn?s hektisch hergeht. Daher habe ich bei
stärkerem Wind mittlerweile immer auch die C-Gurte von vornherein in
einer Hand, in der anderen die A. Ist echt phänomenal, wie sich da
selbst bei sehr starkem Wind der Aufziehvorgang bzgl.
Steiggeschwindigkeit steuern läßt. Die C- geb? ich bei Starkwind
wirklich erst dann weg, wenn die Kappe sauber ausgerichtet steht und der
wind nicht zu heftig oder böig zum Abheben ist - safety first.

Siehe dazu auch
http://www.gleitschirm-faq.de/Fortgeschrittene/Groundhandling/article_010
, auch wenns keine Vorwärts-Methode ist.

Markus.
http://www.borntoglide.de

peter bruckner

unread,
Jun 5, 2003, 2:40:41 PM6/5/03
to
Hola Werner,

erstmal Glückwunsch, daß keine Verletzungen aufgetreten sind. Zweitens
sehr gute Reaktion, sprich das Drehen.

Ja dann? Dann kommt erstmal Stress auf. Zeit zu überlegen ist in so
einer Situation meistens nicht gegeben. Mögliche Gegenreaktionen hängen
von einer Menge von Faktoren ab, wie starkt ist der Zug, ist es böig,
wie ist die "Laufstrecke" beschaffen ...

Bei meiner letzten "Laufstrecke" versuchte ich, nicht nur den Schirm
hinterherzuhecheln und über die Leinen (Bremsen, C/D Leinen) den Schirm
unter Kontrolle zu bekommen, sondern aufgrund der geographischen
Gegebenheiten war es mir möglich, durch eine Richtungsänderung meines
Laufes, etwa in 45 Grad unter gleichzeitigem Anbremsen der
gegenläufigen Bremsleine, den Schirm aus der Windrichtung zu drehen und
konnte dann ganz gemütlich den Schirm zusammenraffen.

Lieblingsmethode ist, wie Markus bemerkt, den Schirm sehr effektiv über
C/D Leinen unter Kontrollfe zu bekommen. Wenn Du aber schon gezwungen
bist zu Laufen, sind meistens die Leinen nicht mehr so gut zu erreichen.

Optimal ist natürlich in der von Dir beschriebenen Situation der
Rückwärtsstart, bzw. wenn Du merkst, daß der Schirm frontal einklappt
(vielleicht zu spät/zu wenig angebremst), Dich sofort zu drehen; dann
besteht meistens noch die Möglichkeit, die verschiedenen Leinen, isb.
C/D zu greifen. Bei starken Wind würde ich nicht auf die Bremsleinen
allein vertrauen. Du bringst zwar u.U. den Schirm zu Boden, er fällt ja
aber nicht in sich zusammen, sondern bietet dem Wind eine optimale
Angriffsfläche.

Verschiedenste Kombinationen sind aber möglich, z.B. die Windstärke hält
sich noch in Grenzen, Schirm mit den Bremsen sehr schnell auf den Boden
der Tatsachen ziehen und sofort - wie oben beschrieben: 45 Grad ... -
den Schirm aus der Hauptwindrichtung drehen.

Solltest Du bei Starkwind mal hier in München sein und die Bodenlose
Mafia ihre Spielchen am Boden vollführen, bist Du herzlich eingeladen.

Vorteil: die Wiese in Neubibierg/Unterhaching ist über 2,5 km lang :-)))

Peter

Oliver Teubert

unread,
Jun 6, 2003, 2:28:25 AM6/6/03
to
"Werner Holtfreter" <9...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:11104791....@pc1.ID-15697.user.dfncis.de...

> Meine Übungsaufgabe war aber nicht, Starkwindstart oder
> Rückwärtsstart zu üben. So stark war der Wind nicht. Mir geht es
> darum, beim Vorwärtsstart eine Art Notbremse zu haben, wenn der
> Schirm hinten hängt und stärker zieht als erwartet.
>
> In dieser Situation habe den Schirm im Rücken unter 45°, die Bremsen
> sind in der Hand. Und nun?

Hallo Werner,

da hilft nur schnelltes umdrehen und der Versuch, die Kontrolle wieder
zugewinnen, wie gehabt. Im übrigen kann man auch vorwärts üben, an den
A-Gurten zu ziehen/drücken, um den Schirm wieder nach oben zu bekommen. Dazu
muss man, die Bremsen loslassen, damit man nicht gleichzeitig A-Gurte drückt
und bremst. Dies wäre eine gute Übung, entgegen dem Trend zum
Rückwärtsstartküngstarkwindhandling.

Grüße von Oliver
www.taxiflieger.de


Werner Griesshaber

unread,
Jun 6, 2003, 8:38:13 AM6/6/03
to
Tja Werner,

Du wirfst hier tatsächlich eine sehr interessante Frage auf:
"Jeder übt das Starten. Keiner übt das Landen"
Das gehört eigentlich doch ebenso dazu und sollte Teil von Bodenhandling
Übungen sein.Oder?
...und nachdem sich bereits das restliche Drittel der
Bodenhandling-Dreifaltigkeit gemeldet hat, hier nun auch meinen göttlichen
Senf dazu:

"Werner Holtfreter" <9...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag

news:1241305.K...@pc1.ID-15697.user.dfncis.de...


> Grinst nur, mich hat der Schirm bei Aufziehübungen am Boden über
> einen Feldweg geschleift! Klare Lehre daraus: Genügend Platz in
> Zugrichtung des Schirms einplanen.

Nicht ganz! Lernziel verpaßt!
-der Feldweg war sicher lang genug!
Man sollte ihn eben nicht in Querrichtung nehmen!
Hast Du wenigstens vor dem Überqueren nach rechts und links geschaut, so wie
wir es in der Schule gelernt haben?
;-)))

> Ich hatte ganz normal vorwärts aufgezogen, die Bremsen in der Hand.
> Der Schirm war oben, klappte dann aber frontal ein und nach hinten
> weg. Ich wollte ihn dann aus 45° wieder hochziehen, aber der Schirm
> war stärker. Ich drehte mich noch um und lief dem Schirm hinterher,
> bis er mich umriss und sich im Gebüsch verfing. Von mir kam leider
> keine planvolle Reaktion, aber wie hätte die aussehen müssen?

Naaa! Nun wieder im Ernst!
Hatte letztes Wochenende ein sehr ähnliches Erlebnis:
Alles viel zu ruhig. Gähn! -bis auf ne einzelne Böe, die mich sau blöd in
ner Ecke erwischt hat. Beim anschließenden Stopversuch hatte ich mal
schlicht Glück, daß die Kameraden vom Modellflug ihre Autos weggefahren
hatten. Das wär´dann das zweite Mal gewesen, daß ich an der "Schwarte" eine
"Seriendemolage" durchgezogen hätte.
(Und "Rotkäppchen" wäre mal wieder bestätigt worden und als
"sachverständiger Zeuge" aufgetaucht. -Ein bösartiger Insiderscherz nur für
Aarzgebirgler;-)

Das Problem ist konkret, daß man in diesem Moment keinerlei Chance hat,
irgendwo direkt in die Leinen zu gehen:
Der Schirm steht schräg hinter dem Piloten.
Dieser beugt sich nach vorn um durch sein Körpergewicht den Zugkräften des
Schirms etwas entgegen zu setzen.
Null Chance bei vorgebeugtem Oberkörper irgend etwas zu packen! Man müsste
sonst die Arme hinten 90Grad nach oben bekommen.
Das ist nur mit "Auskugel- Gelenken" denkbar. Aber das war für uns nicht
vorgesehen. Wobei -dies ist eine fantastische religionspilosophische Frage-
weshalb hat der Allwissende nicht vorhergesehen, daß die Generation nach dem
Prototypen, Adam, einmal Gleitschirme starten werden???
-wollte er nicht, daß wir Vorwärtsstarten?
Wir wissen es nicht!
So, aus heutiger Sicht, das einzig körperlich mögliche:
Bremsleinen -vor dem Oberkörper- voll durch zu ziehen und den Zug des
Schirms halbwegs durch Gewicht & gleichzeitiges Rückwärtsgehen
auszugleichen, bis der Druck nachläßt, weil der Schirm zu Boden geht.

Aber ganz ehrlich? Das ist sehr theoretisch!
Meine Erfahrung sagt mir: Wenn das Ding erst mal in der Schräglage ist, hast
Du kaum noch ne Chance Dich umzudrehen oder dagegen anzukommen!
Das Rückwärtsgehen funktioniert -wenn der Schirm über dir steht!
Dann kannst Du Dich noch eindrehen und dann, entweder über die Bremsen und
verbunden mit Entgegengehen, oder über Leinen die Sache beenden.
Also:

> Beide Bremsen durchbremsen? Reicht das, um den Schirm komplett
niederzulegen?

Nein! Meiner Ansicht nach nicht. Okay: abhängig vom Wind! Sicher ist aber,
daß Du den Zug des Schirms zusätzlich durch Rückwärtsgehen entlasten mußt.

> Eine Bremse loslassen, einseitig bremsen, damit der Schirm umschlägt?

Ja, mit so was hab´ ich an der "Schwarte" reagiert.
Ergebnis? -ungenügend! Es braucht doch ganz schön lange. -dabei hatte ich
sogar eine A-Leine erwischt. Und laß Dir sagen: Sekunden können gaaaaanz
schön laange werden im Horizontalschliff auf dem Parkplatz...

> http://www.gleitschirm-faq.de/Fortgeschrittene/Bodenhandling
> empfiehlt den Griff in die C+D-Leinen. Aber ob das noch funktioniert, wenn
man eigentlich starten wollte und die Bremsen in der Hand hat?

Tja und da dieses wundervolle Script von mir stammt, wie gesagt: Du
vermutest richtig: Null Chance. Dabei mußt Du bereits "rückwärts" stehen...

Also um es auf den Punkt zu bringen: Es ist immer richtig, das Ding sofort
runter zu bringen, wenn es sich nicht so verhält, wie man es erwartet und
gar nicht lang rum zu machen!

Um das einzufügen:
Markus Haupt schrieb in seinem Script auf http://www.gleitschirm-faq.de:
"Der Chef am Schirm bist Du!" (oder so ähnlich)
Mir passte der Satz erst gar nicht. -ich geb´s zu!
Nach einer Zeit des Nachdenkens muß ich aber sagen: Er hat vollkommen Recht!
Nur: Es gibt gute und es gibt schlechte Chefs. Schlechte Chefs glauben sie
können Ihrer Umgebung jederzeit ihren Willen aufzwingen! Das funktioniert
nur bis zu einem bestimmten Punkt. Dann werden sie über kurz oder lang
scheitern!
Gute Chefs sind offen für Signale aus ihrer Umgebung, kalkulieren und
reagieren entsprechend -wobei sie aber ihren Weg kennen und ihn verfolgen.
Es ist klug und umsichtig Signale zu verstehen und sich in seinem Vorgehen
darauf einzustellen.

Ich habe nun bereits mehrfach beobachtet, daß verbissen versucht wird, eine
Übung auf Biegen und Brechen durchzuziehen. Das wird meist Mist. Man bricht
besser ab und setzt neu an. Verbissenheit ist nicht gleichzusetzen mit
Beharrlichkeit!

-welche Weisheit!
-welche Lebenserfahrung!
-und der beschwert sich über Oberlehrertonarten???
;-)

Also, ehrlich gesagt nur ein echter Rat:
Wenn ich in schwierigen Bedingungen vorwärts stehe und merke irgend etwas
stimmt nicht über mir oder der Schirm kommt hinter mich, drehe ich sofort
ein.
Wenn ich dann die Dinge wieder in´s Lot bekomme alles klar! Fein! ´s sah
halt nicht so souverän aus. Was soll´s? -hab´ich halt was länger geübt!
Wenn nicht, fällt es mir wesentlich leichter, der Sache ein sofortiges Ende
zu bereiten. (Vgl. oben)

Du siehst:
1. Ich hab´nicht wirklich die Superantwort, oder die universell anwendbare
Superabbruchtechnik zu bieten
2. Ich hab´ ne Menge wundervoller, guter Ratschläge und hehrer Ansprüche
3. ...mir passiert´s trotzdem

Wie gesagt:
Eine interessante Frage zum Bodenhandling: "Jeder übt das Starten. Keiner
übt das Landen" - wir werden dies berücksichtigen müssen.

"Vorwärtsstart ist Basiswissen und wird in der Flugschule geübt?"
-von wegen! Wie man sieht birgt auch diese "Anfängertechnik" entsprechende
Gefahren.
-die sind nicht damit abgetan, daß man sagt: "bei Wind wendet man das nicht
an! BlaBla Bla...
Gut, Werner, daß Du den Mut hattest, dies hier in aller Öffentlichkeit zu
schildern! Meinen Respekt! Das zeugt von Selbstbewußtsein!
Im übrigen: Meine Vorwärtstechnik ist -weil ich sie nie benutze- mehr als
verkommen lausig!

Deshalb noch mal die Bitte:
Kann sich nicht jemand mal der Mühe unterziehen, Übungen zu dieser Technik
aufzuschreiben?
Ich biete:
- meinen allertiefsten Dank
- meinen Platz in der Bodenhandling-Dreifaltigkeit auf Gleitschirm-FAQ.
Jawohl: Direkt irgendwo zwischen dem Haubt-Gott und dem heiligen Geist der
10 RACGebote!
-wobei ich hoffe, daß mir letzterer dieses Wochenende auf der Wiese
erscheinen wird

Also: Wär´doch was! Anreiz genug?
-Ihr könntet Euch ja dann mal vornehmen gemeinsam Adam II doch etwas besser
machen und ihn mit Ausrollkugellagern ausstatten!
:-)))

mit fliegenden Fahnen

Werner
(nein, ich führe keine Selbstgespräche!)

Stefan Schumacher

unread,
Jun 6, 2003, 6:03:01 PM6/6/03
to
Hallo zusammen!

Vor zwei Tagen hat mich der böse Alpamayo auch mal eben fast ausgehoben,
er stand nach dem Rückwärtsaufziehen über mir und plötzlich kommt eine
kleine Böe und ich drehe eine Pirouette auf den Zehenspitzen, weil er
mich ausgedreht hat. Der Zug ließ dann jedoch brav wieder nach. Um ein
Haar hätte er mich halt wie eine Schildkröte auf den Rücken geworfen.

Für mich als Anfänger dann doch die erste Situation, in der ich rapp
zapp überfordert gewesen wäre, wenn die Böe etwas heftiger ausgefallen
wäre. Viel mehr, als dass er mich über den Acker geschliffen hätte, wäre
wohl nicht passiert, aber wer weiß.

Nach diesem Thread hab ich mir überlegt, ob es nicht sinnvoll wäre, eine
Art Notbremse für das Bodenhandling zu montieren, die an den Schäkeln
der C-Gurte greift und in der Art der Bremsleine mit Griffen seitlich am
Gurtzeug unten befestigt wird. Evtl. über die Rollen des Beschleunigers,
damit man von den runtergezogenen Bremsen auf die Notbremse umgreifen kann.

Hm, das war jetzt so eine Schnellschuss-Idee, ich werde das die Tage mal
genauer ins Auge fassen (nach dem Urlaub ;-) ). Vielleicht habt Ihr ja
Meinungen dazu, die mich gleich von meiner Illusion befreien.

So long,
Stefan

Hartwig Wiesmann

unread,
Jun 10, 2003, 4:06:11 PM6/10/03
to
Hallo!

Läuft man bereits dem Schirm hinterher oder man wird bereits
hinterhergezogen hilft nur noch eins: Bremsleinen wickeln, wickeln,
wickeln.... bis es nicht mehr geht!! Für alle anderen Manöver ist es
nämlich schon zu spät, da man die Gurte entweder nicht mehr erreicht
bzw. während des Schleifens die Übersicht verloren hat. Zudem kann man
sich bereits nicht mehr den Kräften des Schirm entgegenstemmen (von
daher fällt das Durchziehen von irgendwelchen Leinen oder Gurten eh
aus), da man ja bereits zum Laufen bzw. Hinterherschleifen gezwungen wurde.
Das Wickeln der Bremsleine hingegen erfordert (nahezu) keine Kraft und
kann auch unter schwierigsten Bedingungen durchgeführt werden, da das
Wickeln automatisch erfolgen kann und man nicht suchen muss. Zudem hat
man die Bremsleinen eh in der Hand und man muss sich zum Wickeln nicht
dem Schirm entgegenstemmen; es funktioniert auch, wenn man bereits tiefe
Furchen zieht.
Schlägt die Bremsspinne an der Umlenkrolle an, sind die Schirmkräfte
wieder beherrschbar. Der Schirm schlägt zwar und flattert hin und her,
jedoch bietet er dem Wind keine große Angriffsfläche mehr (durch die
extrem heruntergezogenen Bremsleinen kann sich kein tragbares
Kappenprofil mehr aufbauen).

Hartwig

Werner Griesshaber

unread,
Jun 11, 2003, 6:17:06 AM6/11/03
to

"Hartwig Wiesmann" <hartwig....@wanadoo.nl> schrieb im Newsbeitrag
news:3EE63A3...@wanadoo.nl...

> Hallo!
>
> Läuft man bereits dem Schirm hinterher oder man wird bereits
> hinterhergezogen hilft nur noch eins: Bremsleinen wickeln, wickeln,
> wickeln.... bis es nicht mehr geht!! >
> Hartwig

Sorry, Hartwig, dem kann ich nun wirklich nicht zustimmen.

Zum einen ist das "Wickeln" kreuzgefährlich!!! Die Verletzungsgefahr ist
extrem hoch !!!
Schnittwunden, Verbrennungsverletzungen, Blutstau etc. können die Folge
sein.

Konkret:
Die Leinen "fressen" sich mal mit jeder Bewegung des Schirms richtig in und
um die "Flossen". Man hat dann kaum mehr die Möglichkeit überhaupt noch
Hände oder Finger zu bewegen.
Die Leinen wickeln sich auch nicht mehr "automatisch" ab. Daran werden sie
mal schlicht vom Handschuh oder Fleisch gehindert, da sie in deren
Vertiefungen liegen. Ich weiß offensichtlich wovon ich rede...
Selbst wenn dieser Zustand eintritt und man schafft es noch sich selbst zu
befreien, ist auch nix gewonnen!
In diesem Stadium hat der Wind mal richtige Power erreicht und man sieht
sich dann, wenn man es am wenigsten will, mit der Situation konfrontiert,
daß man ungebremst und ungeschützt im heftigen Starkwind steht...

Zum andern ist diese Methode wenig effektiv!
Heißt: Mit jeder Wicklung bewältigst Du maximal 15cm Leinenlänge. -meist
sogar wesentlich weniger, da sich die Leinen je nach Leinenzug noch
heftiger, noch enger, um die Hände wickeln; und das tut spätestens beim
"Nachschlagen des Schirms" mal richtig weh! (Im besten Fall)
Zudem kommt:
Jede Wicklung verlangt, daß der Leinenzug -also die Bremse- nachgelassen
wird.
Das Wickeln wird mit jeder Wicklung schwieriger; -insbesondere bei starkem
Wind hast Du mit dieser Technik kaum eine Chance!

Wenn man die hohe Verletzungsgefahr und die mäßige Wirkung zusammen addiert
kannst Du diese Technik mal getrost vergessen.
Wesentlich effektiver und mit weniger (keiner) Verletzungsgefahr verbunden
ist der direkte Griff in die D-Leine (oberhalb der Umlenkrolle)
1. Du bewältigst mit dem Zug dort wesentlich mehr Leinenlänge
2. Wenn die Kräfte zu groß werden. kannst Du problemlos los lassen.
Du kannst -und solltest- dabei die Bremsschlaufen in der Hand lassen!!!

Der Vollständingkeit halber:
Der Griff in die D-Ebene ist für moderate Bedingungen durchaus ausreichend.
(wenn die Bremsen nicht mehr ausreichen)
Wenn´s allerdings darüber hinaus geht (Starkwind) verschwende gar nicht die
Zeit mit Bremsen und D greife direkt in die C-Leinen.
-auch hier kannst Du die Bremsschlaufen zur Sicherheit in der Hand
behalten!!!

Da die letzte Methode auch bei moderaten Bedingungen funktioniert, mache ich
mir im Ernstfall schon gar keine Gedanken über D und gehe direkt auf Plan C
Übrigens: damit hält man auch das Nachschlagen ganz gut in Grenzen.

Fazit:
Auch in unserem Sport sollte man überholte Techniken irgendwann einmal zu
den Akten legen.
- Insbesondere dann, wenn man weiß, daß sie gefährlich sind und bereits
offizielle Sicherheitshinweise vorliegen.
Auch in unserem Sport werden Techniken weiter entwickelt und verbessert.
Wozu also an uneffektiven Methoden festhalten? Aus Nostalgie?

Gruß
Werner


Hartwig Wiesmann

unread,
Jun 11, 2003, 5:27:06 PM6/11/03
to
Hallo Werner!

Auch ich muß Dir widersprechen. Ein Greifen in irgendwelche Leinen
funktioniert nur, wenn Du noch einen (halbwegs) sicheren Stand hast bzw.
noch Zeit hast Dir einen Überblick über die Lage zu verschaffen. So wie
ich die Beschreibung der Situation verstanden habe, ist dieser Zeitpunkt
aber leider schon vertan.
Wirst Du einmal fortgerissen oder schleifst Du schon über den Boden bist
Du nicht mehr in der Lage kontrolliert irgendwelche Leinen oder Gurte zu
fassen. Zudem hängst Du bereits in den Beinschlaufen, d.h. daß Du Dich
schon lang machen mußt, um die Gurte effektiv herunterziehen zu können
(an die Leinen kommst Du bereits eh nicht mehr). Am schlimmsten ist es,
wenn Du rückwärts mitgerissen wirst: keine Chance!!
Es ist richtig, daß sich beim Wickeln die Bremsleinen in die Finger
schneiden können (insbesondere wenn man keine Handschuhe trägt). Wickelt
man jedoch nicht um die Finger, sondern um den Handrücken, ist es(mit
Handschuhen auch bei Starkwind) erträglich und man hält es auch eine
längere Zeit ohne weiteres durch (auch mit dünnen Handschuhen mit
Lederbesatz). Was nicht stimmt, ist daß man die Bremsen beim Wickeln
nachlassen muß, da man radial wickelt und nicht die Leine zuerst
herunterzieht, schnell einmal ohne Kraftanstrengung wickelt und den
gleichen Vorgang wiederholt. Man kann stetig unter gleichem Zug weiter
wickeln und ein paar Umdrehungen dauern nicht allzulange. Auch wird das
Wickeln nicht stetig schwieriger. Es kann durchaus sein, daß anfangs die
erforderliche Kraft zunimmt. Anschließend nimmt sie jedoch wieder ab, da
die Fläche, die im Wind steht, zunehmend kleiner wird.
Wie schon im ersten Kommentar gesagt, daß Wickeln ist dann sinnvoll,
wenn man bereits die Kontrolle über den Schirm verloren hat. Es ist die
einzige mir bekannte Methode, die auch unter schwierigsten Umständen
anwendbar ist. Hat man noch die Chance sicher(!) in die C-Ebene zu
greifen, sollte man es machen - kein Problem! Hat man wieder halbwegs
Kontrolle über den Schirm (nach dem Wickeln) erlangt, hat man auch
wieder Zeit sich andere oder gar effektivere Möglichkeiten auszudenken.
Ist man sich nicht sicher oder besteht die Gefahr, daß einem die C-Gurte
auf Grund des starken Windes aus der Hand gerissen werden, kann ich
momentan nicht sagen, zu welcher Methode ich (immer) greifen würde. Beim
letzten Mal habe ich wieder gewickelt, da ich mir nicht sicher war, ob
ich die beiden C-Gurte bei dem Durcheinander schnell genug und sicher
erwische.


Hartwig

PS: Wer sagt, daß die Technik (Wickeln) überholt ist bzw. auf welche
"offiziellen Sicherheitshinweise" spielst Du an?

Werner Griesshaber

unread,
Jun 12, 2003, 4:41:29 AM6/12/03
to

"Hartwig Wiesmann" <hartwig....@wanadoo.nl> schrieb im Newsbeitrag
news:3EE79EAA...@wanadoo.nl...

> Auch ich muß Dir widersprechen. Ein Greifen in irgendwelche Leinen
> funktioniert nur, wenn Du noch einen (halbwegs) sicheren Stand hast bzw.
> noch Zeit hast Dir einen Überblick über die Lage zu verschaffen. So wie
> ich die Beschreibung der Situation verstanden habe, ist dieser Zeitpunkt
> aber leider schon vertan.
> Wirst Du einmal fortgerissen oder schleifst Du schon über den Boden bist
> Du nicht mehr in der Lage kontrolliert irgendwelche Leinen oder Gurte zu
> fassen.

Ich denke Du hast Recht: diese Situation ist schon sehr weit
fortgeschritten.
Du irrst Dich aber, wenn Du einen halbwegs sicheren Stand voraus setzt, um
in die Leinen zu greifen. (Wir lassen jetzt mal das psychische Moment,
ausser Bertracht) Du kannst -auch wenn Du dich bereits in der Horizontalen
befindest- die Leinen erwischen. -macht man ohnehin intuitiv. Wickeln
dagegen nicht. Dies verlangt tatsächlich eine kontrollierte
Ausgangssituation. (Die Bremsbewegung ist nach unten. Also entgegen der
horizontalen Schleifreichtung des eigenen Körpers)

> Zudem hängst Du bereits in den Beinschlaufen, d.h. daß Du Dich
> schon lang machen mußt, um die Gurte effektiv herunterziehen zu können
> (an die Leinen kommst Du bereits eh nicht mehr).

???

> Am schlimmsten ist es, wenn Du rückwärts mitgerissen wirst: keine Chance!!

Auch das stimmt nicht: der Körper wird durch das Schleifen in eine
Drehbewegung versetzt. (Du kannst das ungefährdet in Westernfilmen
beobachten, wenn Stuntleute von ihren Pferden geschleift werden) Laß mich
mal sarkastisch sein und nachfragen: Glaubst Du wirklich es gelänge in
dieser Situation noch zu "wickeln" oder an sich die Bremsen zu ziehen?
Tatsächlich greift jeder nach vorne (oben) und zieht dann woran er nur kann.
(Ich empfehle C-Leine! Okay B geht auch! Nur A wird kritisch. ;-)))

> Es ist richtig, daß sich beim Wickeln die Bremsleinen in die Finger
> schneiden können (insbesondere wenn man keine Handschuhe trägt). Wickelt
> man jedoch nicht um die Finger, sondern um den Handrücken, ist es(mit
> Handschuhen auch bei Starkwind) erträglich und man hält es auch eine
> längere Zeit ohne weiteres durch (auch mit dünnen Handschuhen mit
> Lederbesatz).

Das ist (leider) komplett falsch. Bitte gehe davon aus, daß kein
vernünftiger Mensch um die Finger wickelt, sonder tatsächlich um den
Handrücken. Und dann geschieht tatsächlich das, was ich beschrieben habe.
Meine Lederhandschuhe waren übrigens "durch"! ...und NEIN, das hält man
nicht "längere Zeit ohne weiteres durch"!!! -wir kommen aber nicht darum
herum eimal zu definieren was wir beide unter "Starkwind" verstehen...

> Was nicht stimmt, ist daß man die Bremsen beim Wickeln
> nachlassen muß, da man radial wickelt und nicht die Leine zuerst
> herunterzieht, schnell einmal ohne Kraftanstrengung wickelt und den
> gleichen Vorgang wiederholt. Man kann stetig unter gleichem Zug weiter
> wickeln und ein paar Umdrehungen dauern nicht allzulange. Auch wird das
> Wickeln nicht stetig schwieriger. Es kann durchaus sein, daß anfangs die
> erforderliche Kraft zunimmt. Anschließend nimmt sie jedoch wieder ab, da
> die Fläche, die im Wind steht, zunehmend kleiner wird.

Schade, das ist reine Theorie: Die 10 /15 cm Bremsweg, die sich um Deine
Hand gewickelt haben, haben keinerlei Auswirkung auf den Schirm. Der liegt
bereits vertikal auf der eingeknickten Hinterkante und schleift dich in
voller Schönheit übers Feld. -dazu braucht es übrigens auch wirklich nur
eien Teil der Fläche...

> Wie schon im ersten Kommentar gesagt, daß Wickeln ist dann sinnvoll,

> wenn man bereits die Kontrolle über den Schirm verloren hat. (...)

> Hartwig

Nimm´s nicht übel Hartwig, wenn ich noch "wickeln" kann, hab´ ich noch nicht
die Kontrolle über den Schirm verloren...

Nimm´s bitte nicht persönlich und sei nicht sauer: Es ist gut auch solche
Diskussionen öffentlich in der NG zu führen.
Ich denke es gibt jede Menge Zwischenstufen für die zutrifft was Du sagst.
Für´s "Endstadium" liegst Du -meines Erachtens nach- mit Deiner Auffassung
daneben.

Ich denke, Du solltest das von Dir Gesagte lediglich überdenken und mein
Szenario nicht überprüfen!
Mir jedenfalls reicht´s, daß ich "weiß" und nicht mehr "glauben" muß.
- und das im wahrsten Sinn des Wortes.
;-)

Gruß
Werner


Andy Angerer

unread,
Jun 12, 2003, 6:35:48 AM6/12/03
to
"Werner Griesshaber" <griessh...@hotmail.com> formulierte aufs
eloquenteste:

>Das ist (leider) komplett falsch. Bitte gehe davon aus, daß kein
>vernünftiger Mensch um die Finger wickelt, sonder tatsächlich um den
>Handrücken.

Sagt mal, Leute, was haltet Ihr in dem Zusammenhang eigentlich vom
Hand_gelenk_? Tut auch weh; mir schon klar; ist aber am einfachsten
machbar, denk ich.


--
**** Die andere Site ****
(mit den anderen Links)
http://home.t-online.de/home/andyangerer

Werner Griesshaber

unread,
Jun 12, 2003, 7:00:51 AM6/12/03
to

"Andy Angerer" <paraf...@web.de> schrieb im Newsbeitrag
news:sckgev881n202egfs...@4ax.com...

> Sagt mal, Leute, was haltet Ihr in dem Zusammenhang eigentlich vom
> Hand_gelenk_? Tut auch weh; mir schon klar; ist aber am einfachsten
> machbar, denk ich.

-keinen blassen Schimmer. Bin kein Mediziner und meine Handschuhe hören eben
dort oben auf.
Ist es "besser" wenn die Schnüre in die Gelenke bzw. Knochen schneiden?

Okay: das war eine Frage für Masochisten und hat in dieser NG nix verloren!
Hat jemand ne Ahnung wo sich solche Typen treffen? -wir könnten dort mal
nachfragen. Wir hätten dann ne kompetente Antwort und die ihre Befriedigung
;-)))

Gruß
Werner


Jens Liebchen

unread,
Jun 12, 2003, 8:06:49 AM6/12/03
to
On Thu, 12 Jun 2003 12:35:48 +0200, Andy Angerer wrote:

Hi,

> Sagt mal, Leute, was haltet Ihr in dem Zusammenhang eigentlich vom
> Hand_gelenk_? Tut auch weh; mir schon klar; ist aber am einfachsten
> machbar, denk ich.

Medizinisch äusserst ungünstig. Am Handgelenk liegen Venen und
Nervenbahnen noch ungeschützter als an der Handfläche. Unanbhängig vom
einschneidenden Erlebnissen dürfte alleine das Abdrücken äusserst
schmerzhaft sein. Ausserdem wird die Koordination der Hand stark
beeinträchtigt, da beim Abdrücken einer Nervenbahn keine Rückmeldungen
der Nerven mehr zum Gehirn übermittelt werden können, auch wenn die
Muskeln noch weiter funktionieren. Die Koordination ist dann nur noch
mittels Sichtkontakt möglich, was im Falle des Falles hier wohl sehr
schwer fallen dürfte. Langfristige (bleibende) Schäden sind allerdings
ziemlich unwahrscheinlich (ausser bei Schnittverletzungen), da diese erst
bei einer Abklemmung eines Nerves von 10 - 30 Minuten auftreten. Bei einer
kürzeren Wickelung bilden sich die Auswirkungen (normalerweise merkbar am
"Kribbeln"), innerhalb weniger Minuten zurück.

Ergo: Das Handgelenk ist denkbar ungeignet, zumal neben der denkbar
physiologisch ungünstigsten Stelle auch noch der Schutz des Handschuhs
nicht oder nicht optimal vorhanden ist.

HTH,

Jens

Werner Griesshaber

unread,
Jun 12, 2003, 9:30:56 AM6/12/03
to

"Jens Liebchen" <jens...@liebchen-online.de> schrieb im Newsbeitrag
news:pan.2003.06.12...@liebchen-online.de...

> On Thu, 12 Jun 2003 12:35:48 +0200, Andy Angerer wrote:
>
> Medizinisch äusserst ungünstig. Am Handgelenk liegen Venen und
> Nervenbahnen noch ungeschützter als an der Handfläche. (...)

> Ergo: Das Handgelenk ist denkbar ungeignet, zumal neben der denkbar
> physiologisch ungünstigsten Stelle auch noch der Schutz des Handschuhs
> nicht oder nicht optimal vorhanden ist.
> Jens

Na Okay: das war sehr klar und kompetent. Wir brauchen die Masos nicht mehr
als Versuchskarnickel. Danke an Alle für die aufopfernden Angebote :-)))

Grüße in alle Windrichtungen
Werner


Hartwig Wiesmann

unread,
Jun 12, 2003, 6:24:51 PM6/12/03
to
Hi!

Es stimmt, daß man - auch wenn man sich in der Horizontalen befindet -
unter gewissen Umständen in die Gurte greifen kann. Nur nicht immer. Ich
denke auch, daß man intuitiv in die Gurte greifen möchte (weiss ich auch
aus eigener Erfahrung), es stellt sich jedoch die Frage, ob das sinnvoll
ist.
Wickeln verlangt keine kontrollierte Ausgangssituation; dieses ist der
eigentliche Vorteil. Du kannst immer wickeln (ob Du läufst oder gezogen
wirst), da die Bremsen in der Hand liegen und die Zug- bzw.
Wickelrichtung auch klar definiert ist. Es verlangt aber, daß man sich
überlegt was man tut bzw. sich einmal mit einer solchen Situation
auseinandergesetzt hat.
Das Argument, daß beim Wickeln die Bremsbewegung entgegen der
horizontalen Schleifrichtung des eigenen Körpers gerichtet ist, trifft
auch beim Ziehen der Gurte zu und ist somit nicht stichhaltig (ein
senkrechtes Herunterdrücken oder auseinanderziehen der Gurte kann man
ausschließen).
Wenn Du den Acker umpflügst, bist Du an der tiefsten Stelle im Gurtzeug
"eingehängt". Das heißt, Du hängst in den Beinschlaufen und damit ist
der Abstand Hand - Gurt maximal (nur als Erklärung zu ???).

Der Körper wird nicht automatisch in eine Drehbewegung versetzt, auch
ist das Beispiel des Westernhelden nicht zutreffend. Der entscheidende
Unterschied ist der, daß man beim Gleitschirm an ZWEI(!) Stellen
eingehängt ist, der Cowboy sich jedoch an einem Seil festhält. Er kann
sich einfach und ohne großen Kraftaufwand um das Seil drehen oder
gedreht werden (auf Grund des geringen Seildurchmessers dreht er sich
quasi um die eigene Achse). Bei uns bestimmt aber der Gleitschirm was
passiert. Steht der Schirm schön horizontal im Wind, wirst man von
beiden Gurten gleichermaßen gezogen und die Rotationsachse ist nicht
mehr identisch mit der Körperachse sondern sie ist mehr oder weniger
identisch einer der Gurtachsen. Man muß also ein viel größeres
Drehmoment aufbringen als der Cowboy und gegen den Zug des anderen
Gurtes arbeiten (im normalen Flug kannst man sich auch nicht einfach
drehen, hängt man aber an einem Seil ist eine Drehbewegung ein Kinderspiel).

Wird man also rückwärts gezogen muß man versuchen einen der Gurte zu
erwischen. Am einfachsten erreicht man den A-Gurt, der aber, wie Du auch
sagst, suboptimale Resultate liefert. Der B-Gurt fällt bei manchen
Schirmen auch aus, da der B-Stall bei gerade neueren Schirmen im 1-2er
Bereich im Normalfall schon schwer genug bis unmöglich ist. Also wird
man gezwungen zumindest die C-Gurte zu erwischen. Die liegen aber recht
ungünstig, da man dazu etwas nach hinten greifen muß UND die Gurte im
oberen Bereich erwischen muß. Man muß also kontrollierten Sichtkontakt
zum Gurt haben und man muß in der Lage sein, sich gezielt einen oder
beide Gurte zu greifen. Hat man im Chaos aber die B-Gurte erwischt oder
man probiert es zuerst mit denen, hat man eventuell schon unnötigerweise
Zeit verloren. Also gar nicht so einfach.

>
> Schade, das ist reine Theorie: Die 10 /15 cm Bremsweg, die sich um Deine
> Hand gewickelt haben, haben keinerlei Auswirkung auf den Schirm. Der liegt
> bereits vertikal auf der eingeknickten Hinterkante und schleift dich in
> voller Schönheit übers Feld. -dazu braucht es übrigens auch wirklich nur
> eien Teil der Fläche...
>

Ich habe die Erfahrung gemacht, daß man recht schnell wickeln kann. Man
darf natürlich nicht mit einer Wicklung aufhören, da man dann
tatsächlich nicht viel erreicht hat.
Gerade wenn man die Kontrolle über den Schirm und seinen Standort
verloren hat, kann man noch wickeln. Die Zug- bzw. Drehrichtung ist
immer eindeutig (ob man auf dem Bauch oder Rücken rutscht). Sie
funktioniert auch, wenn man die Augen zumacht (Verletzung) oder nichts
mehr sieht (verlorene Brille, tränende Augen etc.).

Auch hält man ein Abschnüren von Gefäßen eine zeitlang durch. Es ist
schmerzhaft, aber man kann es aushalten. Auch sind die Gefäße in der
Handinnenfläche auf Grund der Wölbung relativ gut gegen ein Abschnüren
geschützt. Die Finger können also noch versorgt werden, sodaß
Langzeitschäden nicht befürchtet werden müssen.

Die Gefahr eines Zerschneidens der Handschuhe besteht prinzipiell. Die
Handschuhe werden nicht auf Grund des Zugs der Bremsleine an sich
zerstört (einschneiden), sondern durch eventuelle Scheuerbewegungen.
Wird stark und kontinuierlich gewickelt treten diese Scheuerbewegungen
aber nicht auf. Denn, wie Du selber in einer vorigen Bemerkung
festgestellt hast, lösen sich die gewickelten Bremsleinen nicht von
selber von der Hand. Es findet also keine Entlastung und wieder
Belastung und damit keine Scheuerbewegung statt.
Anders sieht es aus, wenn man einen Gurt greift ihn jedoch nicht mehr
halten kann (zu starker Wind oder kräftige Windböe). Der Gurt gleitet
dann mit hoher Geschwindigkeit durch die Hand, die immer noch zugreifen
möchte (Reflexbewegung). Die Gurtkante zerschneidet alles was sich ihr
in den Weg stellt. Ich besitze einen Schirm mit einem dünnen Gurt. Dort
ist es extrem. Es gibt ebenfalls sehr dicke Gurte bei denen
möglicherweise das Risiko geringer ist.
Was ich damit sagen möchte ist, daß auch bei den Gurten die
Verletzungsgefahr real und erheblich ist!
Als Anmerkung: ich hätte auf Grund dieses Effektes fast meinen Daumen
verloren!!! Der gesamte untere Daumenknochen war zersägt und ein wenig
Gewebe hielt den Daumen an der Hand noch fest. Der Knochen mußte
teilweise ersetzt werden. Jetzt habe ich wieder einen Daumenknochen,
aber ein Loch irgendwo im Becken und ein paar weitere Teile, die nicht
mehr da sitzen, wo sie die Natur hingepflanzt hat.
Weitere Anmerkung: dies ist nicht mit meinem jetzigen Schirm passiert,
sondern mit einem Schirm, der einen vergleichsweise dickeren Gurt besaß.
Und ich habe Handschuhe getragen, was aber vermutlich nicht wesentlich
von Belang war. Vielleicht haben sie aber die vollständige Abtrennung
des Daumens verhindert.

Diese Anmerkung ist ein weiterer Grund dafür, daß ich das Wickeln bei
unkontrolliertem Schirm und Starkwind bevorzuge. Eigene - extrem
schmerzvolle - Erfahrung.

Hartwig

Werner Griesshaber

unread,
Jun 13, 2003, 7:18:33 AM6/13/03
to

"Hartwig Wiesmann" <hartwig....@wanadoo.nl> schrieb im Newsbeitrag
news:3EE8FDB3...@wanadoo.nl...

> Es stimmt, daß man - auch wenn man sich in der Horizontalen befindet -
> unter gewissen Umständen in die Gurte greifen kann. Nur nicht immer. Ich
> denke auch, daß man intuitiv in die Gurte greifen möchte (weiss ich auch
> aus eigener Erfahrung), es stellt sich jedoch die Frage, ob das sinnvoll
> ist.

Ich bin ein Verfechter dessen, bei Techniken den intuitiven Handlungen den
Vorzug zu geben. Man schließt dadurch unter Anspannung Blockaden aus und
reagiert schneller -weil Handlungen intuitiv und sofort eingeleitet werden.
Heißt: bei der anzuwendenden Technik muß ich lediglich der Handlung
folgen; -sie fortführen.
Ich muß nicht erst den Denkapparat zu Handlungen "umprogramieren", die
meiner Spontanhandlung entgegengesetzt sind. Diese setzen nämlich einen
klaren Gedanken vor die eigentliche Handlung: "Jetzt diese angelernte
Technik anwenden!"
Vielleicht ist dies eine Erklärung:
Nach Birkenbiehl ist der visuelle Impuls der erstrangige. Heißt konkret für
den Fall des orientierungslosen mitgeschleift werdens wird meine
Erstorientierung visuell erfolgen. Was sehe ich zuerst: die Gurte? Daher
versucht man auch spontan dort hin zu greifen.
Dazu kommt sicher auch, daß man spontan versucht, das Ding
festzuhalten. -eine ebenso unsinnige Spontanhandlung, wie ein abfahrendes
Auto durch festhalten an der Wegfahrt zu hindern. Anders als beim
wegfahrenden Auto gelingt dies aber beim Schirm.
Die "Wickeltechnik" verlangt von mir aber genau das Gegenteil: Armbewegnung
in die entgegengesetzte Richtung bei kontrolliertem Bewegungsablauf
(Wickeln).
-daher gebe ich Techniken, die auf intuitivem Handeln basieren und dieses
unterstützen, in jedem Fall den Vorzug.

> Wickeln verlangt keine kontrollierte Ausgangssituation; dieses ist der
> eigentliche Vorteil. Du kannst immer wickeln (ob Du läufst oder gezogen
> wirst), da die Bremsen in der Hand liegen und die Zug- bzw.
> Wickelrichtung auch klar definiert ist. Es verlangt aber, daß man sich
> überlegt was man tut bzw. sich einmal mit einer solchen Situation
> auseinandergesetzt hat.
> Das Argument, daß beim Wickeln die Bremsbewegung entgegen der
> horizontalen Schleifrichtung des eigenen Körpers gerichtet ist, trifft
> auch beim Ziehen der Gurte zu und ist somit nicht stichhaltig (ein
> senkrechtes Herunterdrücken oder auseinanderziehen der Gurte kann man
> ausschließen).

Ich denke: Du widersprichst Dir in Deiner Argumentation! Wir müssen hier
Schirm und Pilot als Einheit sehen! -wobei bei letzterer sowohl der
physische wie auch der psychische Zustand zu betrachten ist. Da sich in
unserer Situation aber alle drei im ersten Moment "in Fahrt" befinden, heißt
unkontrolliert sind, bevorzuge ich die intuitive Ersthandlung des Piloten.
"Wickeln" setzt bereits einen ersten klaren Gedanken, und in Folge
kontrollierte Bewegungsabläufe voraus..
Richtig: jeder von uns hat sicher schon mal erlebt, daß er nach einer
brenzligen Situation am Boden stand und sich wunderte, daß er
so -vermeintlich- ruhig und überlegt reagierte und die Aufregung erst
"danach" kam. -eine Folge des Adrenalins. Die rein mentale Vorbereitung ist
sicherlich richtig und sinnvoll. Sie erleichtert den Zugang zu den
versteckten Hirnwindungen ganz wesentlich. -wie´s dann in Praxis aussieht
steht auf einem anderen Blatt.
Falsch ist aber Deine Meinung, die Bremsbewegung über die Gurte sei
entgegengesetzt. Richtig ist: diese Bewegung entspricht der Intuition: Man
versucht sich "krampfhaft" an etwas festzuhalten und verursacht dadurch eben
die Bremswirkung. Das ist beim Wickeln sicher anders.

> Wenn Du den Acker umpflügst, bist Du an der tiefsten Stelle im Gurtzeug
> "eingehängt". Das heißt, Du hängst in den Beinschlaufen und damit ist
> der Abstand Hand - Gurt maximal (nur als Erklärung zu ???).

Beingurte. Okay, ich hab´s verstanden. Eine Begriffsverwirrung.

> Der Körper wird nicht automatisch in eine Drehbewegung versetzt, auch
> ist das Beispiel des Westernhelden nicht zutreffend. Der entscheidende
> Unterschied ist der, daß man beim Gleitschirm an ZWEI(!) Stellen
> eingehängt ist, der Cowboy sich jedoch an einem Seil festhält. Er kann
> sich einfach und ohne großen Kraftaufwand um das Seil drehen oder
> gedreht werden (auf Grund des geringen Seildurchmessers dreht er sich
> quasi um die eigene Achse). Bei uns bestimmt aber der Gleitschirm was
> passiert. Steht der Schirm schön horizontal im Wind, wirst man von
> beiden Gurten gleichermaßen gezogen und die Rotationsachse ist nicht
> mehr identisch mit der Körperachse sondern sie ist mehr oder weniger
> identisch einer der Gurtachsen. Man muß also ein viel größeres
> Drehmoment aufbringen als der Cowboy und gegen den Zug des anderen
> Gurtes arbeiten (im normalen Flug kannst man sich auch nicht einfach
> drehen, hängt man aber an einem Seil ist eine Drehbewegung ein
Kinderspiel).

Das stimmt theoretisch und praktisch -teilweise. Ich hab´auch schon
Situationen erlebt, in denen ich ganz ruhig, in "stabiler Seitenlage" über
einen asphaltierten Parkplatz geschleppt wurde. Teilweise kommt es aber vor,
daß man "eingetwistet" wird. Das kann verschiedene Gründe haben.
(Körperbewegung, Ackerfurchen etc.)
Du lieferst mir eigentlich nur ein weiteres Argument: Das gilt es von vorn
herein zu verhindern: Beide Hände an die Gurte. Die Wirkung ist dann wie
beim Rückwärtsfliegen: Man dreht sich nicht aus. Deine gewickelten
Bremsschlaufen werden Dir keinen Halt geben!

> (...)


> Ich habe die Erfahrung gemacht, daß man recht schnell wickeln kann. Man
> darf natürlich nicht mit einer Wicklung aufhören, da man dann
> tatsächlich nicht viel erreicht hat.
> Gerade wenn man die Kontrolle über den Schirm und seinen Standort
> verloren hat, kann man noch wickeln. Die Zug- bzw. Drehrichtung ist
> immer eindeutig (ob man auf dem Bauch oder Rücken rutscht). Sie
> funktioniert auch, wenn man die Augen zumacht (Verletzung) oder nichts
> mehr sieht (verlorene Brille, tränende Augen etc.).

Also jetzt wird´s interessant. (hab´ich was überlesen? -wenn ja, bitte
privaten Hinweis.)
Darum mal genau: Wo wickelst Du? Über Dir, neben Dir? Die Techniken, die mir
bekannt sind brauchen die freie, kontrollierte Bewegung und können nicht
schleifend ausgeführt werden.

>(...) Anders sieht es aus, wenn man einen Gurt greift ihn jedoch nicht mehr


> halten kann (zu starker Wind oder kräftige Windböe). Der Gurt gleitet

> dann mit hoher Geschwindigkeit durch die Hand, (...) Was ich damit sagen


möchte ist, daß auch bei den Gurten die
> Verletzungsgefahr real und erheblich ist!
> Als Anmerkung: ich hätte auf Grund dieses Effektes fast meinen Daumen

verloren!!! (...)
> Hartwig

Einverstanden. Wir reden sicher nicht mehr von Spielstündchen. Jedoch meine
ich, daß die Wege, die ein Gurt zurücklegen kann, relativ gering sind. Dazu
kommt: 1. im optimalsten Fall oberhalb der Bremsschlössern greifen. Das
verhindert besagtes "durchflutschen". (Ich will nicht propagieren zwischen
die Leinen zu gehen um das Schloß zu fassen. Da hab´ ich aber noch besseren
Halt und das funktioniert auch in moderateren Bedingungen ganz gut.)
2. wenn man´s nicht so gut erwischt, verhindert die automatische Bewegung
der Hand, bzw. die Handhaltung ein "flutschen". Die Gurte werden durch die
Anspannung der Hand in z-Form durchgeführt. (...ähnlich wie Reiter den
Zügel in die Hand nehmen) Hierbei reguliert aber auch die Spannung der Hand
den Zug des Gurtes...
Jetzt sag´ aber nicht, das sei genau der Grund Deiner Verletzung gewesen!
Kannst Du ausschließen, daß Du nicht in eine Leine kamst?
Was für Handschuhe hattest Du an??
Entschuldige ich will nicht neugierig sein aber der Sachverhalt erscheint
mir dann doch so interessant, daß man hierzu mehr erfahren
sollte. -zumindest für mich war das neu.

Zusammenfassend schätze ich die Verletzungsgefahr beim Wickeln doch
erheblich höher ein.
-aber vielleicht heule ich hier tatsächlich zu sehr mit der Meute.

Gruß
Werner


Oliver Teubert

unread,
Jun 13, 2003, 8:55:28 AM6/13/03
to
"Andy Angerer" <paraf...@web.de> schrieb im Newsbeitrag
news:sckgev881n202egfs...@4ax.com...

> Sagt mal, Leute, was haltet Ihr in dem Zusammenhang eigentlich vom


> Hand_gelenk_? Tut auch weh; mir schon klar; ist aber am einfachsten
> machbar, denk ich.

Gute Idee. Man kann dann die abgetrennten Hände gleich an den C-Gurten
lassen und die Bremsen um die Armstümpfe wickeln.

Oliver
www.taxiflieger.de


Andy Angerer

unread,
Jun 14, 2003, 12:34:42 AM6/14/03
to
"Werner Griesshaber" <griessh...@hotmail.com> formulierte aufs
eloquenteste:

>> Sagt mal, Leute, was haltet Ihr in dem Zusammenhang eigentlich vom


>> Hand_gelenk_? Tut auch weh; mir schon klar; ist aber am einfachsten
>> machbar, denk ich.
>
>-keinen blassen Schimmer. Bin kein Mediziner und meine Handschuhe hören eben
>dort oben auf.

Viele Handschuhe, insbesondere alle speziellen Paragleiterhandschuhe,
hören dort jedoch noch lang nicht auf.

>Ist es "besser" wenn die Schnüre in die Gelenke bzw. Knochen schneiden?

Ich weiß nicht, wie's bei Dir ist, aber ich halt am Gelenk mehr aus
als an den Fingern. Oder auch an der Mittelhand.

>Okay: das war eine Frage für Masochisten und hat in dieser NG nix verloren!

Bist Du da sicher?

>Hat jemand ne Ahnung wo sich solche Typen treffen? -wir könnten dort mal
>nachfragen. Wir hätten dann ne kompetente Antwort und die ihre Befriedigung

Wenn man sich den Thread so durchliest, kriegt man die Idee, sie
träfen sich hier.... ;oÞ

--
http://home.t-online.de/home/andyangerer
"Fazit: Zumindest teilweise findet ungewoehnliches statt.
Der andere Teil scheint nur ungewoehnlich zu sein."
(Christian "Coolman" Kuhlmann in de.alt.ufo)

Andy Angerer

unread,
Jun 14, 2003, 12:34:43 AM6/14/03
to
"Jens Liebchen" <jens...@liebchen-online.de> formulierte aufs
eloquenteste:

>Ergo: Das Handgelenk ist denkbar ungeignet, zumal neben der denkbar
>physiologisch ungünstigsten Stelle auch noch der Schutz des Handschuhs
>nicht oder nicht optimal vorhanden ist.

Hmmm; so ganz überzeugt hast Du mich noch nicht.
Latürnich ist das Gelenk ein neuralgischer Punkt, aber es ist
wenigstens fein knochengestützt & ziemlich inkompressibel. Zumindest
Letzteres kann man von Fingern oder Mittelhand ja nicht grad
behaupten.
Wenn ich mir das so anseh, ist der ganze Körper zum Wickeln denkbar
ungeeignet; eine echt günstige Stelle kann ich da überhaupt nicht
finden. Ich find nur Stellen von "zweifelhaft" (am Kopf um die Stirn)
bis hin zu "ganz ganz schlecht" (um den Hals).
Jedenfalls hab ich zumindest auf Fotos, zB "Fullstall; Beinkamera",
das mit dem Handgelenk schon recht oft gesehen. Und Leute wie Harry
Bunz wissen ja normalerweise durchaus, was sie tun.

--
http://home.t-online.de/home/andyangerer/walk_on.htm
"Die, die zuerst ankommen, sagen, sie wären die Guten."
(David Kohen in dau° über Außerirdische)

Andy Angerer

unread,
Jun 14, 2003, 1:29:01 AM6/14/03
to
"Oliver Teubert" <teu...@schleibinger.com> formulierte aufs
eloquenteste:

>Gute Idee. Man kann dann die abgetrennten Hände gleich an den C-Gurten
>lassen und die Bremsen um die Armstümpfe wickeln.

Ich hatte also recht mit dem hiesigen Masochistentreff....

Jens Liebchen

unread,
Jun 14, 2003, 4:28:29 AM6/14/03
to
On Sat, 14 Jun 2003 06:34:43 +0200, Andy Angerer wrote:

Hallo,



> Hmmm; so ganz überzeugt hast Du mich noch nicht. Latürnich ist das
> Gelenk ein neuralgischer Punkt, aber es ist wenigstens fein
> knochengestützt & ziemlich inkompressibel. Zumindest Letzteres kann man
> von Fingern oder Mittelhand ja nicht grad behaupten.
> Wenn ich mir das so anseh, ist der ganze Körper zum Wickeln denkbar
> ungeeignet; eine echt günstige Stelle kann ich da überhaupt nicht
> finden. Ich find nur Stellen von "zweifelhaft" (am Kopf um die Stirn) bis
> hin zu "ganz ganz schlecht" (um den Hals). Jedenfalls hab ich zumindest
> auf Fotos, zB "Fullstall; Beinkamera", das mit dem Handgelenk schon recht
> oft gesehen. Und Leute wie Harry Bunz wissen ja normalerweise durchaus,
> was sie tun.

Natürlich kann man das durchaus machen, aber das Risiko ist an den
Handgelenken (wie in jedem Gelenk) sehr gross, da alles wichtige eben sehr
weit aussen lang läuft und durch den Kompressionsdruck dann direkt
beeinträchtigt wird. Schnittverletzungen gehen hier wie da, an der
Handfläche natürlich erstmal tiefer, aber das ist eigentlich egal, beides
ist schmerzhaft und beides hat gleiche Auswirkungen, wenn Du z.B. eine
Sehne erwischst. Solange kein sehr grosser Kompressionsdruck auftritt,
kannst du im Prinzip überall wickeln, nur, wenn der Druck dann auftritt,
weil Du ihn z.B. nicht mehr mit der Hand abgehalten kriegst, dann geht es
sehr schnell schlecht aus.
Übrigens, weil Du den Hals erwähntest: "Die" gefährliche Stelle am Hals
wäre mitnichten vorne die Luftröhre, sondern an den Seiten die
Nervenbahnen, Venen und (etwas tiefer) die Aterien. Entsprechend
ungünstiger Druck führt hier zur Bewusstlosigkeit innerhalb von Sekunden,
kennt jeder vom Handkantenschlag. Ähnlich ungünstig ist es auch am
Handgelenk, da liegen die Sachen auch auf dem Präsentierteller.

Wie gesagt, es kann jeder machen wie er will, ich würde die Handfläche -
wenn überhaupt - vorziehen.

Viele Grüße,

Jens

Markus Haubt

unread,
Jun 14, 2003, 3:21:20 PM6/14/03
to

Andy Angerer schrieb:

>>Hat jemand ne Ahnung wo sich solche Typen treffen? -wir könnten dort mal
>>nachfragen. Wir hätten dann ne kompetente Antwort und die ihre Befriedigung
>
>
> Wenn man sich den Thread so durchliest, kriegt man die Idee, sie
> träfen sich hier.... ;oÞ

Als Masochist gilt bereits, wer mindestens eine der untengenannten
Bedingungen erfüllt:

- Startet im ärmellosen T-Shirt
- fliegt gelegentlich in Andelsbuch/Bezau
- schaut sich Gschwendtner-Tracks im Compe-GPS an
- fliegt Swing
- fliegt und führt gleichzeitig eine heterosexuelle Beziehung

To be continued ...

Markus.
http://www.borntoglide.de

Markus Haubt

unread,
Jun 14, 2003, 3:23:12 PM6/14/03
to

Andy Angerer schrieb:

> Ich find nur Stellen von "zweifelhaft" (am Kopf um die Stirn)
> bis hin zu "ganz ganz schlecht" (um den Hals).

Bishin evtl. zu "interessant":
Um den ... ach nee, lass´mer des ;-)

Markus.
http://www.borntoglide.de

Andy Angerer

unread,
Jun 15, 2003, 5:14:15 AM6/15/03
to
"Jens Liebchen" <jens...@liebchen-online.de> formulierte aufs
eloquenteste:

>Wie gesagt, es kann jeder machen wie er will, ich würde die Handfläche -
>wenn überhaupt - vorziehen.

Du sagst es: wenn überhaupt.
Ich hoff, daß ich mich auch künftig aus Situationen raushalten kann,
die Wickeln erfordern würden. Bin doch kein Wickelkind. :o)

Andy Angerer

unread,
Jun 15, 2003, 7:47:40 AM6/15/03
to
Markus Haubt <markus...@gmx.de> formulierte aufs eloquenteste:

>Als Masochist gilt bereits, wer mindestens eine der untengenannten
>Bedingungen erfüllt:

>....


>- fliegt und führt gleichzeitig eine heterosexuelle Beziehung

- mit einem Partner, der unter Höhenangst leidet
- mit einem Partner, der besser fliegt als er selber
- mit einem Partner, der "nur gern mitfliegen möchte" & deshalb den
Tandemschein verlangt, obwohl er bereits als Beifahrer im Auto
die ganze Zeit tierisch nervt

Andy Angerer

unread,
Jun 15, 2003, 7:47:41 AM6/15/03
to
Markus Haubt <markus...@gmx.de> formulierte aufs eloquenteste:

> > Ich find nur Stellen von "zweifelhaft" (am Kopf um die Stirn)


>> bis hin zu "ganz ganz schlecht" (um den Hals).
>
>Bishin evtl. zu "interessant":
>Um den ...

Frage: Was ist der Unterschied zwischen Markus & einer Eidechse?
Antwort: Keiner; Eidechsen können auch den Schwanz abwerfen.

>ach nee, lass´mer des ;-)

Aso; ja, ok; besser is'.

u...@groundhandlix.ch

unread,
Jan 30, 2015, 8:09:29 AM1/30/15
to
groundhandling ist die Mutter allen Fliegens :-)

http://www.groundhandlix.ch

Es ist einfach schön, jemandem zuzuschauen, der seinen Schirm im Griff hat !
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