Die Installation gestaltet sich problemlos und nach wenigen Minuten kann man
gleich mit den Einführungsszenarien loslegen welche ohne großes Nachlesen in
die Benutzeroberfläche einführen.
So nach etwa 1 bis 2 Stunden kann man sich an größere Aufgaben (Szenarien)
wagen und Ruckzuck ist es 4:00 Uhr morgens und die Nacht zum Teufel....
Grafisch ist Anno 1602 sehr gelungen und spielerisch scheint auch einiges
drinzustecken (soweit man das nach 2 Spiel-Abenden sagen kann).
Aufgrund der Idee, daß sich die Computergegnerintelligenz an die eigene
Spielweise anpasst kommt erst keine Hektik auf. Wenn man es zu Beginn etwas
langsamer angehen läßt, so tun das die Computergegnger auch; so haben auch
weniger klick-erfahrene Anfänger gute Chancen. Find ich gut.
Nun die weniger schönen Punkte:
Das User-Interface könnte für ein Spiel dieser Klasse noch etwas mehr
Feinschliff vertragen. Mir ist es etwas zu viel geklicke und manchmal etwas
zu umständlich.
Eine Todsünde ist es, daß es beim Abreißen von Gebäuden keine
Sicherheitsabfrage gibt. Allzuleicht wird auf einmal ein wichtiges Gebäude
zerstört, obwohl man doch nur ein paar Bäume beseitigen wollte. Sowas darf
einfach nicht durch den Endtest gehen!
Beim Drehen der Hauptkarte sollte sich auch die Übersichtskarte drehen;
außerdem sind die Orientierungen von Haupt- und Übersichtskarte um 45 Grad
"verdreht", was bei Menschen mit weniger gutem räumlichem
Vorstellungsvermögen zu Konfusion führt.
Die Anleitung ist sehr hübsch gemacht (buunt und in Faaarbeeee), aber
schlicht und einfach unzureichend. Es fehlen Angaben über die Baukosten der
einzelnen Gebäude sowie Details darüber wie der (salopp gesagt)
Technologiebaum aufgebaut ist sowie die von der Bevölkerung benötigten
Rohstoffe um ihre Häuschen weiterzuentwickeln. Ohne diese Kenntnisse sind
aber einige Szenarien unnötig schwer zu planen. Ich habe einfach keine Lust
zu raten, ob ich nun Holz, Ziegel, Werkzeuge oder sonstwas zur Verfügung
stellen muß damit aus einem Siedlerhaus ein Bürgerhaus wird. Was soll
das?????? Da will man dem Kunden wohl nur einfach den Kauf des offiziellen
Strategie- und Lösungsbuchs (dessn Bestellkarte praktischerweise beiliegt)
schmackhaft machen.
Man muß übrigens die Siegbedingungen der Szenarien SEHR GENAU lesen, sonst
hat man eventuell nach Stunden von Aufbauarbeit keine Chance mehr. Eines der
ersten Szenarien stellt z.B. die Aufgabe, eine kleine zugebaute Insel die
man zu Beginn bekommt, in Schwung zu bringen: d.h. es sind 150 Einwohner
(darunter 100 Bürger) gefordert. DIESE MÜSSEN ABER ALLE AUF DIESER INSEL
SEIN. Wenn man blauäugig wie ich erst Mal loszieht um auf den Nachbarinseln
eine eigene Infrastruktur hochzuziehen, so hat man schon verloren: Die
Startzahl an Werkzeugen sind knapp bemessen (was ja noch angehen mag), aber
in diesem Szenario gibt es KEINE Computergegner, keine fliegenden Holländer
und so gut wie keine Chance eine eigene Werkzeugproduktion hochzuziehen, da
die Anfangswerkzeuge eben irgendwann zur Neige gehen. Der Bau von jedem
einzelnen Gebäude muß gut geplant sein, und Fehler (wie das versehentliche
Abreißen der Kirche) bedeuten das Aus. Ein sehr ungeschicktes Design für
eines der ersten Szenarien.
Wieso darf ich mir eigentlich nicht aussuchen, welche Szenarien ich spielen
darf ? Zu Beginn gibt es nur das Endlos-Szenario, sowie ein
"Ein-Sterne"-Szenario. Erst wenn ich das Ein-Sterne-Szenarion gelöst habe,
wird mir ein neues angeboten. Ich mag solcherart Bevormundung nicht.
Auf die oftmals auftauchenden Fragezeichen über einzelnen Häusern oder
Betrieben hätte man in der Anleitung mehr eingehen müssen. Daß z.B. der
anstehende "Handlungsbedarf" bei einem Forsthaus darin besteht, einfach zu
warten bis die Bäume nachgewachsen sind, macht die Sache nicht nur für
Anfänger unnötig schwer.
Mein Fazit:
Ein sehr schönes und gut gelungenes und (jedefalls bis jetzt) sehr süchtig
machendes Spiel, welches unnötigerweise leichte Mängel in User-Interface und
Dokumentation hat. Für Fans von Aufbauspielen ist es auf jeden Fall sehr
empfehlenswert.
walter
Und was meinst du ?
Find ich auch. Außerdem verbrät das Interface einen riesigen Teil des
Bildschirms. Das haben wir auch schon besser gelöst gesehen. Ich kann
außerdem kaum einen Unterschied zwischen 800x600 und 1024x768 sehen,
spinne ich, oder stimmt da was nicht?
> Beim Drehen der Hauptkarte sollte sich auch die Übersichtskarte drehen;
> außerdem sind die Orientierungen von Haupt- und Übersichtskarte um 45 Grad
> "verdreht", was bei Menschen mit weniger gutem räumlichem
> Vorstellungsvermögen zu Konfusion führt.
Da bin ich wohl einer davon. Die Übersicht ist wirklich verwirrend. Ich
warte immer an der falschen Küste auf mein Schiff. Bei solchen Spielen
gewöhne ich mich außerdem immer schnell an eine Ansicht, so daß aus
einem anderen Winkel meine Stadt gar nicht wiedererkenne.
Gruß,
Max
>Find ich auch. Außerdem verbrät das Interface einen riesigen Teil des
>Bildschirms. Das haben wir auch schon besser gelöst gesehen. Ich kann
>außerdem kaum einen Unterschied zwischen 800x600 und 1024x768 sehen,
>spinne ich, oder stimmt da was nicht?
Was mich beim Interface weiterhin stört ist die Beschränktheit der
Anzahl der Güter bei den automatischen Handelsrouten. Man kann vier
Haltepunkte angeben, und an jedem gibt es zwei Felder für Güter. Das
heißt, ich kann maximal vier Güter hin- und hertransportieren. (Zwei
Stationen pro Kontor, in einem vier Güter einladen, im anderen die
vier wieder ausladen, oder auch gemischt.)
Das stört mich eigentlich schon etwas, da ich z.B. auf eine Insel
(Goldmine, Erzmine, zwei Landwirtschaft) noch ein paar Baustoffe
bringen wollte, und eventuell möchte man dort ja auch noch Leute
ansiedeln, die dann ebenfalls noch versorgt werden wollen. Also muß
man sich entweder ein neues Schiff anschaffen, oder manuell arbeiten.
Letzteres ist nervig, und ersteres ziemlich ineffektiv, da man so dann
(mindestens) zwei Schiffe hat, die aber trotzdem noch lange nicht voll
beladen sind.
Die Aufteilung in Warenfelder finde ich eigentlich auch nicht so toll,
eine flexiblere (man kann so und so viel Tonnen einladen, und dann ist
fertig) hätte mir besser gefallen. (Wann schafft es eine Insel schon
mal, in einer einzigen Tour 50 Tonnen für jedes der vier Felder
herzustellen?)
>Gruß,
>Max
Tschüß, André
PS: Trotzdem macht Anno 1602 süchtig. :)
>1. Frage:
>
>Gibt es denn keine Möglichkeit die automatische Handelsroute so einzustellen
>das z.B. die 1.Insel 20t Holz von der zweiten bekommt. Also das mein Schiff
>zur 2.Insel fährt, 20t Holz abholt und es zum Kontor der 1. Insel bringt ?
Geht doch ...
Route festlegen: Zielorte
Bei der 2. Insel "20 Holz einladen" einstellen
Bei der 1. Insel "20 Holz ausladen" einstellen
Handelroute starten
Und ab gehts .. oder habe ich die Frage jetzt falsch verstanden ??
>P.S. Ich kenne einen Geld - Cheat.
Schön für Dich ;-)
--
IF YOU THINK MY DRIVING IS BAD YOU SHOULD SEE ME PUTT!
1. Frage:
Gibt es denn keine Möglichkeit die automatische Handelsroute so einzustellen
das z.B. die 1.Insel 20t Holz von der zweiten bekommt. Also das mein Schiff
zur 2.Insel fährt, 20t Holz abholt und es zum Kontor der 1. Insel bringt ?
P.S. Ich kenne einen Geld - Cheat.