Andreas Kohlbach schrieb am 13.02.24:
> On Mon, 12 Feb 2024 15:15:34 +0100, Kay Martinen wrote:
>>
>> Ich mußte heute darüber nachdenken wie bei Star Trek ja immer ganz
>> leichtig die Kommunikation zustande kommt.
>>
>> Picard ruft "Grußfrequenzen" und schwupps ist die Verbindung da.
>
> Und wenn sie nicht innerhalb von einer Sekunde zustande kommt, sagt
> der/die am Pult sofort "Keine Antwort". Auch bei normalen Kontaktversuchen.
Darüber hinaus, selbst wenn der technische Vorgang per Subspace wirklich
nur einen Sekundenbruchteil dauern sollte, ist der Gegenüber grundsätzlich
sofort erreichbar und wartet anscheinend nur darauf, endlich angefunkt zu
werden.
Zwei Antworten:
a) innerhalb des ST-Universums
Vielleicht wird in manchen Fällen gar nicht die Person angefunkt, sondern
die Rolle "diensthabender Admiral der Sternenflotte"? Und wenn ein
Flaggschiff-Kapitän dann mit Dringlichkeit anruft, wird der sicherlich auch
schnell annehmen.
In anderen Fällen kommt sofort die Antwort "nicht erreichbar".
b) außerhalb des ST-Universums
Zwischen Anruf und Annahme vergeht eigentlich doch einige Zeit, die im Film
schlicht nicht gezeigt bzw. "weggeschnitten" wird. Oder wollt ihr als
Zuschauer wirklich minutenlang auf den Bildschirm schauen und darauf
warten, dass der "Admiral XY" angerufen wird, aus einer Konferenz geholt
wird (oder privat unterwegs ist? oder gerade im Bett liegt?), seine Uniform
richtet und irgendwann die Verbindung herstellt?
> Wie heißen "Grußfrequenzen" eigentlich im Original? Ich kann mich dort an
> nichts mit "Grüßen" erinnern. Oder ist das wieder eine Erfindung der
> deutschen Synchro?
"Hailing", was ein bisschen besser ist.
Ich würde in der SF in solche Begriffe nicht allzu viel an Details hinein
interpretieren. Dort gibt es auch "geheime" oder gar "abgeschirmte"
Frequenzen usw.
Nimm das einfach als Technobabble für irgendeine Art der Kommunikation.
Auch wenn manches wie ein realer Begriff klingt, muss es vorallem für den
Zuschauer gut _klingen_.
>> Hier hab ich mir überlegt wie das Technisch realisiert sein
>> könnte. Gehen wir mal von Weiterentwicklung Digitaler Technik aus. Es
>> gibt heute schon Breitband- oder Panorama-Empfänger und auch Antennen
>> und Sender die auf mehreren Frequenzbereichen senden können.
>> Da ist es naheliegend das man für die "Grußfrequenzen" ähnlich
>> verfährt wie in der Heutigen Funk-Betriebstechnik. IM CB-Funk (11m
>> Wellenlänge) war früher je nach Region der damalige AM Kanal 4 der
>> Anruf-Kanal, 9 war für Notrufe und die anderen eben für Gespräche. Bei
>> anderen Bändern wird es das auch geben und Automatischen
>> Frequenzwechsel nutzt man schon bei GSM,LTE, WLAN u.s.w.
>>
>> Jetzt könnte man sich vorstellen das die Verschiedenen Bekannten
>> Spezies alle bestimmte Frequenzen und Bänder nutzen und dort auch
>> Konventionen für Anruf-kanäle existieren. Die Grußfrequenzen sind dann
>> nichts anderes als ein Bündel an Anrufkanälen die evtl. vom Computer
>> je nach Erkannter Spezies (Ortungs-Ergebnis) vorselektiert werden und
>> auf Knopfdruck abgeschickt werden. Ein Panorama-Empfänger erkennt dann
>> den Antwort-ruf der Gegenseite, schaltet die anderen Frequenzen ab und
>> wählt evtl. einen mitgesendeten Sprachkanal vorab aus. So das auf "On
>> Screen" die Verbindung sofort da ist.
>
> Kann es einfach sein, dass dies nur bei Mitgliedern der Sternenflotte
> gemacht wird? Die könnten sich dann auf ein gemeinsames Protokoll
> geeinigt haben.
Das dürfte IMHO innerhalb der Förderation und auch mit "bekannten" Spezies
außerhalb kein Problem sein, weil sie sich längst auf ein Protokoll
geeinigt haben und die gegenseitigen Sprachen (per Universalübersetzer)
verstehen.
Bei "fremden" Speziens und Erstkontakten bedeutet für mich das dann übliche
Kommando "Anruf auf allen Grußfrequenzen und allen Sprachen", dass sich
dabei in Wirklichkeit eigentlich die Bordcomüputer miteinander
"unterhalten" und der eine ein aufgrund jahrhundertelanger Erfahrung
entwickeltes Datenpaket aussendet, das so strukturiert ist, dass andere
Computer es möglichst leicht analysieren können müssten.
Die Annahme dabei ist, dass die andere Seite, wenn sie kommunikationswillig
ist, vermutlich auf die gleichen Ideen kommt und deren Computer ähnliche
Leistungsfähigkeit haben und dass Logik und Mathematik überall gleich sind.
Vielleicht beginnt die Kommunikation mit dem "Ping-Ping-Ping" von
Primzahlen, entwickelt darüber dann Zahlenschemata, dann weitere Grundlagen
der Mathematik, dann bessere Kommunikationsprotokolle usw. bis man bei
Sprache (für die jeweiligen Universalübersetzer) sowie Basisinfos über sich
selbst landet. Und die andere Seite tut das (hoffentlich) auch und man kann
sich durch die gegenseitigen Datenpakete bald verstehen.
Bei der Rechenleistung, die die Computer in ST haben, könnte eine
Basiskommunikation in relativ kurzer Zeit hergestellt werden.
Und dann beginnt der eigentliche Erstkontaakt, wirklich spannend zu werden.
>> Könnte man im Prinzip wohl heute schon so bauen - ganz ohne SF und
>> Raumschiffe. Nur Sinn machte es lediglich bei Mobilen Plattformen die
>> auf der ganzen Erde Verbindung zu <Stelle X> herstellen müßten. Und da
>> wird's wohl nur im Bereich Militär und Behörden Gebrauch finden.
>
> Vielleicht ähnlich wie bei der "Friend or foe" ("Freund-Feind")
> Erkennung?
Im Prinzip funktionieren die Handys bereits so und auch das Internet.
Spannend wird es, wenn "fremde" Netze eingebunden werden sollen. Dann
braucht man Gateways o.ä.
MfG
Gerald
--
Wie viele Spezialisten in Allgemeiner Relativitätstheorie braucht man,
um eine Glühbirne einzuschrauben?
Zwei. Einer hält die Glühbirne fest, der andere rotiert das Universum.