Am 13.10.19 um 21:01 Uhr Stefan Roth schrieb:
> Erika Ciesla <a...@xyz.invalid> wrote:
> Sorry, für diese seeeehr späte Antwort!
Nie ma problemu! 🥰
> Mit denkbaren Babylon5-Fortsetzungen hast Du völig recht.
> Aber die Versuche gab es ja: CRUSADE und "Legend of the Rangers", der
> ja als Pilotfilm einer Serie gedacht war, die dann leider nicht
> produziert wurde.
Ja, oder so. Aber ich meine, auch die Hauptserie hätte man fortsetzen
können; die hatte zwar ein Ende, doch „zwingend“ war das nicht, da hätte
man noch was machen können.
> Dr.Who:
>
> Obwohl ich ein paar Staffeln Dr.Who sowie den Spielfilm zum Ursprung
> der Serie auf DVD habe und auch immer mal wieder halbe oder auch mal
> ganze Folgen im TV angeschaut habe, war ich von Dr.Who nie besonders
> begeistert.
Das sehe ich anders. Freilich ist der Doctor etwas ganz was anderes und
wenn man diese beiden Serien miteinander vergleicht, dann stellt man
fest: it doesn’t fit, – es korreliert miteinander überhaupt gar nicht.
Und doch finde ich diese Serie „extraordinär“, und insbesondere unter-
scheidet sie sich deutlich von diversen amerikanischen Produktionen.
Der Doctor ist, ... britisch!
Es ist einfach eine andere Art das Leben zu erleben.
This makes the difference – and I like it!
Dazu ein praktisches Beispiel: Torchwood!
Torchwood ist ein Ableger des Doctors, und gelegentlich kreuzen sich
diese beiden Serien auch. Und auch sie ist britisch, genau wie der
Doctor, – darin enthalten sind:
① Science Fiction,
② Phantasy, – *UND*
③ Humor, – gelegentlich auch ein skurriler solcher.
Also „britisch“ eben!
Das Ende der vierten Staffel aber wurde nicht von der BBC daselbst
gedreht, sondern an einen amerikanischen Produzenten delegiert, und die
war – ääh, – nee, das war es nicht. Das war dasselbe „Universum“, die–
selbe Kulisse, dieselben Akteure, und doch war es nicht dasselbe, es war
Unterschied wie Sachertorte und Kuhfladen.
Aber es ist freilich auch eine Gemütsfrage! wenn Du mit diesem
speziellen britischen Flair nicht resonierst, dann tut das eben nicht,
dann ist das eben so.
> Und nachdem Dr.Who weiblich wurde, knipse ich ganz schnell aus.
> (Hat aber grundsätzlich nichts mit antifemininen Ressentiments zu
> tun.)
Bei allem nötigen Respekt: DOCH, HAT ES!
Allein die Tatsache, daß Du explizit darauf hinweisen mußtest, ist
Beweis eben dafür.
Aber da kannst Du „in Persona“ nichts für, denn du wurdest bereits von
der Kultur, in der Du aufgewachsen bist, so geprägt. Auch kannst Du die
kategorische Misogynie noch nicht einmal bewußt wahrnehmen, denn in
einer Gesellschaft, in der *alle* misogyn sind, ist das leider der
Normalzustand.
Zur Sache!
Das „Problem“ ist: Frau in der Heldenrolle, DAS GEHT GAR NICHT! Schon in
der Antike waren alle Helden (Herkules, Samson, Siegfried, et cetera)
Männlich. Frauen waren allenfalls Prämie und/oder Beute, waren also
immer nur Objekt. Und als doch mal eine Frau die Heldenrolle ergtriff,
da wurde diese *nicht* belohnt, sondern der Hexerei bezichtigt und
verbrannt, – ich meine die Jeanne d'Arc, nicht wahr?
Eine andere hervorragende Frau war die Hypatia von Alexandria, eine
Philosophin und Mathematikerin, von der nichts übrig blieb, außer ihr
Name, denn sie wurde von einer wütenden Meute aufgebrachter Männer
erschlagen, – alle ihre Bücher wurden verbrannt, so daß nicht nur die
Frau, sondern auch deren Werk vernichtet wird.
Das ist die Kultur, aus der unsere Zivilisation gewachsen ist und die
unser Denken und Fühlen bis heute determiniert. Und es ist der Auftrag,
der da lautet: Ändert das! Also war es ein kalkulierter Tabubruch, als
die BBC den Doctor während der letzten Regeneration das Geschlecht
wechseln ließ:
https://youtu.be/yJqsPBWbtjk
… den sie begangen haben, um das Denken anzuregen, – selbst auf die
Gefahr, daß es von manch einem dann nicht mehr gesehen wird.
🖖 𝓔𝓻𝓲𝓴𝓪 𝓒𝓲𝓮𝓼𝓵𝓪
--
| Ein Telegramm aus der Zukunft:
|
| „Was habt Ihr getan!? Warum habt Ihr nicht auf die Warnungen der
| Wissenschaftler gehört, – oder auf den Aufschrei der Natur?“