Gar nichts los hier ....

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Peter Veith

unread,
Jan 15, 2021, 4:38:57 AM1/15/21
to

winfried Ehrlich

unread,
Jan 15, 2021, 5:31:06 AM1/15/21
to
Am 15.01.21 um 10:38 schrieb Peter Veith:
> https://debeste.de/171564/So-so,-jetzt-d-rft-ihr-also-nur-noch-15-km-reisen
>
> :-D
>
> Peter
>
Wer reist denn noch ???

Bleibt gesund, damit ihr nächstes Jahr vielleicht wieder reisen könnt.
Habt ihr schon einen Impftermin, oder schon im Ganges gebadet und getrunken.

Grüße
Winfried

Alfred Molon

unread,
Jan 16, 2021, 6:25:36 AM1/16/21
to
In article <rtrqt9$dcq$1...@gwaiyur.mb-net.net>, winfried@winfried-
ehrlich.de says...
> Wer reist denn noch ???

Ich tipp darauf, dass man ab Pfingsten wieder reisen kann
(zumindest innereurop?isch). Geimpft vielleicht sogar wieder
weltweit, wobei nicht klar ist wann die Impfung kommt und ob man
im Zielland ohne Quarant?ne reingelassen wird.

--
Alfred Molon
https://www.molon.de - Photos of Asia, Africa and Europe

Jörg "Yadgar" Bleimann

unread,
Jan 16, 2021, 8:28:11 AM1/16/21
to
Hi(gh)!

On 16.01.21 12:25, Alfred Molon wrote:

> Ich tipp darauf, dass man ab Pfingsten wieder reisen kann
> (zumindest innereurop?isch). Geimpft vielleicht sogar wieder
> weltweit, wobei nicht klar ist wann die Impfung kommt und ob man
> im Zielland ohne Quarant?ne reingelassen wird.
>

Ich gehe davon aus, dass - Corona hin oder her - die Zukunft des Reisens
mittel- bis langfristig im virtuellen Raum liegt! Da ist schließlich
auch noch das Klima-Thema, und nach CO2-neutraler Luftfahrt sieht es auf
unabsehbare Zeit nicht aus... und da (auch wegen der Klimakrise) die
Zahl der Länder, die in permanentem Bürgerkrieg versinken eher mehr als
weniger wird, werden Reisen in viele Länder im Wesentlichen so aussehen,
dass man ein, zwei Wochen in der Hauptstadt in einem
Hochsicherheits-Gästehaus absitzt und auf den Flieger nach Hause wartet,
wie das heute schon in Kabul der Fall ist... ach ja, und mein geliebtes
Afghanistan, einst psychedelischer Abenteuerspielplatz für Heerscharen
von Hippies wird sich in ein radioaktiv verstrahltes Niemandsland
verwandeln, wenn demnächst der kalte Krieg zwischen Indien und Pakistan
ein heißer wird...

Aber trösten wir uns, die virtuellen Welten werden demnächst so perfekt
sein, dass sie von der Realität nicht mehr zu unterscheiden sind, dass
die Spieler dank bioelektronischer Manipulation ihrer Gehirne auch gar
nicht mehr wissen, dass sie "nur" ein Computerspiel spielen - Total
Recall, die Vorstufe zur Matrix!

Bis bald im Khyberspace (ja, das wird dann die Afghanistan-Abteilung!)

Yadgar

Frank Hucklenbroich

unread,
Jan 19, 2021, 3:28:20 PM1/19/21
to
Am Sat, 16 Jan 2021 14:28:12 +0100 schrieb Jörg "Yadgar" Bleimann:

> Hi(gh)!
>
> On 16.01.21 12:25, Alfred Molon wrote:
>
>> Ich tipp darauf, dass man ab Pfingsten wieder reisen kann
>> (zumindest innereurop?isch). Geimpft vielleicht sogar wieder
>> weltweit, wobei nicht klar ist wann die Impfung kommt und ob man
>> im Zielland ohne Quarant?ne reingelassen wird.
>>
>
> Ich gehe davon aus, dass - Corona hin oder her - die Zukunft des Reisens
> mittel- bis langfristig im virtuellen Raum liegt! Da ist schließlich
> auch noch das Klima-Thema, und nach CO2-neutraler Luftfahrt sieht es auf
> unabsehbare Zeit nicht aus... und da (auch wegen der Klimakrise) die
> Zahl der Länder, die in permanentem Bürgerkrieg versinken eher mehr als
> weniger wird, werden Reisen in viele Länder im Wesentlichen so aussehen,
> dass man ein, zwei Wochen in der Hauptstadt in einem
> Hochsicherheits-Gästehaus absitzt und auf den Flieger nach Hause wartet,
> wie das heute schon in Kabul der Fall ist...

Das muss wirklich nicht so sein. Wenn Du offen bist für fremde Kulturen,
dann kannst Du - wenn der Corona-Wahnsinn vorbei ist - wieder reisen wie
vorher.

Unsere letzte große Reise war 2019, nach Tokyo, alles dort auf eigene
Faust, inklusive Ausflug mit dem Zug nach Yokohama, wo uns ein alter
Veteran vom japanischen Zoll ein Nordkoreanisches Schmugglerboot gezeigt
und erklärt hat, das liegt dort in einer Halle im Hafen als Museum. Das ist
so James Bond mäßig, mit Mini-U-Boot an Bord, Waffen, das haben die Japaner
irgendwann vor ihrerer Küste aufgebracht und die Insassen waren alle tot.

Ja, das war irgendwie schräg, aber auch spannend, und übrigens komplett
umsonst.

Dann wollte ich mir die Budokan-Arena anschauen (bekannt von unzähligen
Live-Konzerten aus den 80ern) und da war gerade so ein Teeni-Bopper-Konzert
(irgendeine japanische Boy-Band), und Mädels mit Megaphonen versuchten uns
in die Reihen mit den wartenden Massen zu scheuchen. Denen mussten wir erst
mal klar machen daß wir "nur mal gucken" wollen (Englisch wird da übrigens
kaum verstanden, und Japanisch kann ich keines bis auf drei bis vier
Wörter).

Sowas ist lustig, das will ich nicht missen. Hoffentlich geht das bald
wieder.

> ach ja, und mein geliebtes
> Afghanistan, einst psychedelischer Abenteuerspielplatz für Heerscharen
> von Hippies wird sich in ein radioaktiv verstrahltes Niemandsland
> verwandeln, wenn demnächst der kalte Krieg zwischen Indien und Pakistan
> ein heißer wird...

In Indien war ich 1994, und da phantasierten einige der Einheimischen schon
darüber, warum man denn nicht die Kernwaffen gegen Pakistan mal
ausprobieren würde.

Andererseits gab es da auch ein Hippieparadies wie Bodhgaya, da wurde
Buddha erleuchtet und es gibt eine Hauptstraße mit rund 20 verschiedenen
Tempeln aus allen buddhistischen Ländern die es so gibt, jeweils besetzt
mit Mönchen aus den Ländern. Da siehst Du dann knallbunte Himalaya Tempel
aus Bhutan und Sikkim, mit großen Dämonenfiguren, wo getrommelt wird,
nebenan hast Du dann einen goldstrotzenden Thai-Tempel, dann einen riesigen
koreanischen Buddha und dann einen askethischen japanischen Tempel wo es
außer schwarz und weiß keine Farben gibt. Aber überall nette Mönche, die
einem das alles stolz und freundlich erklären.

> Aber trösten wir uns, die virtuellen Welten werden demnächst so perfekt
> sein, dass sie von der Realität nicht mehr zu unterscheiden sind, dass
> die Spieler dank bioelektronischer Manipulation ihrer Gehirne auch gar
> nicht mehr wissen, dass sie "nur" ein Computerspiel spielen - Total
> Recall, die Vorstufe zur Matrix!

Och nö, ich will das schon in echt.

Grüße,

Frank

Peter Veith

unread,
Jan 20, 2021, 3:10:20 AM1/20/21
to
Am 19.01.2021 um 21:28 schrieb Frank Hucklenbroich:

[Reiseverbote]
> Am Sat, 16 Jan 2021 14:28:12 +0100 schrieb Jörg "Yadgar" Bleimann:
>> Aber trösten wir uns, die virtuellen Welten werden demnächst so perfekt
>> sein, dass sie von der Realität nicht mehr zu unterscheiden sind, (...)
>
> Och nö, ich will das schon in echt.

Visionär hatte bereits 1985 der Buchautor Neil Postman die Entwicklung
vorweggenommen: "Wir amüsieren uns zu Tode: Urteilsbildung im Zeitalter
der Unterhaltungsindustrie" und retten noch die Welt dabei.

Marc O. Eckert: "Unsere Welt wird nach Corona nicht mehr dieselbe sein".

Veith
--
"Die Demonstranten gegen zahlreiche Corona-Maßnahmen wollen den
Kapitalismus zurück, den sie vor dem Lock-down hatten, mit dem sie sich
arrangiert haben", Wolf Wetzel.
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com

Jörg "Yadgar" Bleimann

unread,
Jan 20, 2021, 7:10:19 AM1/20/21
to
Hi(gh)!

On 19.01.21 21:28, Frank Hucklenbroich wrote:

> Das muss wirklich nicht so sein. Wenn Du offen bist für fremde Kulturen,
> dann kannst Du - wenn der Corona-Wahnsinn vorbei ist - wieder reisen wie
> vorher.

Im Prinzip ja... aber da ist ja auch noch das Klima-Thema! Ich kann mir
gut vorstellen, dass - mangels alternativer Technologien auf dem Gebiet
- in den nächsten 10 bis 20 Jahren ein großer Teil der Luftfahrt
aufgegeben werden muss, anders ist die CO2-Reduktion nicht zu schaffen.
Reisen wird dann entweder (für die Masse, die entweder in der
Normalarbeitnehmer-Tretmühle gefangen ist und maximal sechs Wochen am
Stück raus darf, oder all die Überflüssigen, die vielleicht die Zeit
hätten, deren Sozialhilfe aber gerade mal für einen Ausflug an den
Stadtrand reicht) virtuell vor dem Monitor stattfinden (vorausgesetzt,
Strom wird nicht auch noch rationiert, dann wahrscheinlich nicht einmal
mehr das), für eine kleine Minderheit, die jung, gesund und unabhängig
genug ist, die monate- bis jahrelange Fernreise mit dem Fahrrad oder zu
Fuß, einmal im Leben...

> Och nö, ich will das schon in echt.

Die Matrix wird von "echt" nicht mehr unterscheidbar sein - und in der
Matrix wirst du auch gar nicht wissen, dass es nur eine Simulation ist -
dein Gehirn, deine gesamten Erinnerungen werden so manipuliert sein,
dass du die Matrix für das Leben schlechthin hältst!

Es wird womöglich sogar individuell maßgeschneiderte Matrixwelten geben,
je nach persönlicher Präferenz, 50er-Jahre-Nostalgiewelten für AfDeppen,
Grossdoitsches-Weltreich-Welten für Nazis, Gangsterwelten (so ähnlich
wie "Grand Theft Auto") für erlebnisorientierte Jungprolls, ein
Star-Trek-Universum für Trekkies, ein weltumspannendes Haight-Ashbury
(mit Überland-nach-Indien-Eskapaden) für Alt- und Neohippies,
dystopische Alptraumwelten für Masochisten, die glorreiche Zeit des
Kalifats für Salafisten...

...mit einem Wort, alles wird möglich, die Matrix wird geiler als alles,
was wir bis jetzt erleben konnten!

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar

Peter Veith

unread,
Jan 20, 2021, 7:44:35 AM1/20/21
to
Am 20.01.2021 um 13:10 schrieb Jörg "Yadgar" Bleimann:

> Die Matrix wird von "echt" nicht mehr unterscheidbar sein - und in der
> Matrix wirst du auch gar nicht wissen, dass es nur eine Simulation ist -
> dein Gehirn, deine gesamten Erinnerungen werden so manipuliert sein,
> dass du die Matrix für das Leben schlechthin hältst!

"Weißt du, woher ich weiß, dass wir nicht in der Matrix sind?" –
"Woher?" – "Wenn wir da wären, wäre das Kantinenessen besser."
Sheldon Cooper

;)

Veith
--
Transparenz verstärkt das Mißtrauen: Jeder Fehler, der bekannt wird,
schürt die Zweifel am ganzen Rest des Systems.
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com

Stefan Froehlich

unread,
Jan 20, 2021, 8:52:03 AM1/20/21
to
On Wed, 20 Jan 2021 13:10:18 Jörg "Yadgar" Bleimann wrote:
> On 19.01.21 21:28, Frank Hucklenbroich wrote:
> > Das muss wirklich nicht so sein. Wenn Du offen bist für fremde
> > Kulturen, dann kannst Du - wenn der Corona-Wahnsinn vorbei ist -
> > wieder reisen wie vorher.

> Im Prinzip ja... aber da ist ja auch noch das Klima-Thema!

Das Klima-Thema und dann natürlich das Problem, dass zu jedem
Zeitpunkt größere Gegenden dieser Welt aus politischen Gründen
schwer bis gar nicht bereisbar sind.

> Ich kann mir gut vorstellen, dass - mangels alternativer
> Technologien auf dem Gebiet - in den nächsten 10 bis 20 Jahren ein
> großer Teil der Luftfahrt aufgegeben werden muss, anders ist die
> CO2-Reduktion nicht zu schaffen.

Es gibt da zwei Illusionen, denen man sich nicht hingeben sollte:

a) dient der allergrößte Teil des Reisens nicht dem Kennenlernen
fremder Kulturen und

b) werden die restlichen Reisen von einem winzig kleinen Teil der
Weltbevölkerung verursacht

Reisen, zumal Flugreisen, war auch vor Corona bereits ein Luxus.

Servus,
Stefan

--
http://kontaktinser.at/ - die kostenlose Kontaktboerse fuer Oesterreich
Offizieller Erstbesucher(TM) von mmeike

Stefan - Geil, mit drei "L"...
(Sloganizer)

Matthias Frank

unread,
Jan 25, 2021, 5:51:31 AM1/25/21
to
Am 20.01.2021 um 14:52 schrieb Stefan Froehlich:

> Es gibt da zwei Illusionen, denen man sich nicht hingeben sollte:
>
> a) dient der allergrößte Teil des Reisens nicht dem Kennenlernen
> fremder Kulturen und
>

Reisen dient im Grunde der Verlagerung der Belastungen durch die
Freizeitgesellschaft ins Ausland.

Das sieht man aktuell, bzw. in den Weihnachtsferien, wo jetzt alle raus
wollen ins Freihe, weil sie ja z.b. nicht Skifahren gehen können nach
Österreich oder zum Badeurlaub in die DomRep.

Spots in Deutschland sind dann überfüllt.

Bei uns ist für die Freizeitgesellschaft viel zu wenig
Platz. Deshalb muss man das ins Ausland verlagern, genauso
wie wir die umweltschädliche Produktion von Rohstoffen
ins Ausland verlagern.

Und damit ist auch klar, dass unser Lebensstil weltweit
nicht funktionieren kann, weil sonst müssten ja auch die
Menschen in Afrika oder weiten Teilen Asiens ihre
Umweltverschmutzung inrgendwohin verlagern. Nur da ist nichts
mehr.

OK man denkt drüber nach das ins All zu verlegen und dort
z.b. die Rohstoffe zu generieren, das werden wir aber
wahrscheinlich nicht mehr erleben.

Jörg "Yadgar" Bleimann

unread,
Jan 25, 2021, 7:09:48 PM1/25/21
to
Hi(gh)!

On 25.01.21 11:51, Matthias Frank wrote:

> Bei uns ist für die Freizeitgesellschaft viel zu wenig
> Platz. Deshalb muss man das ins Ausland verlagern, genauso
> wie wir die umweltschädliche Produktion von Rohstoffen
> ins Ausland verlagern.

Warum nicht in die Matrix? Es gäbe dann spezielle Kliniken, in denen
sich die Leute für zwei, drei, vier Wochen ins künstliche Koma spritzen
lassen und dabei bioelektronisch mit den phantastischsten
Alternativwelten bespaßt werden... was viel platzsparender wäre, als die
Massen in der Realwelt herumabenteuern zu lassen!

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar

Now playing: Ich will dich (Helicopter)

Ulf Kutzner

unread,
Jan 26, 2021, 3:28:43 PM1/26/21
to
Stefan Froehlich schrieb am Mittwoch, 20. Januar 2021 um 14:52:03 UTC+1:
> On Wed, 20 Jan 2021 13:10:18 Jörg "Yadgar" Bleimann wrote:
> > On 19.01.21 21:28, Frank Hucklenbroich wrote:

> > > Das muss wirklich nicht so sein. Wenn Du offen bist für fremde
> > > Kulturen, dann kannst Du - wenn der Corona-Wahnsinn vorbei ist -
> > > wieder reisen wie vorher.
>
> > Im Prinzip ja... aber da ist ja auch noch das Klima-Thema!
> Das Klima-Thema und dann natürlich das Problem, dass zu jedem
> Zeitpunkt größere Gegenden dieser Welt aus politischen Gründen
> schwer bis gar nicht bereisbar sind.
> > Ich kann mir gut vorstellen, dass - mangels alternativer
> > Technologien auf dem Gebiet - in den nächsten 10 bis 20 Jahren ein
> > großer Teil der Luftfahrt aufgegeben werden muss, anders ist die
> > CO2-Reduktion nicht zu schaffen.
> Es gibt da zwei Illusionen, denen man sich nicht hingeben sollte:
>
> a) dient der allergrößte Teil des Reisens nicht dem Kennenlernen
> fremder Kulturen

Schon eher dem "Ich bin jetzt durch alle Kulturdenkmäler gelatscht!",
wobei Strand- und Skiurlaube i.d.R. auch ohne das auskommen müssen.

> und
>
> b) werden die restlichen Reisen von einem winzig kleinen Teil der
> Weltbevölkerung verursacht

Es sind verhältnismäßig wenige, die alle Weltgegenden außer
den politisch blockierten systematisch "abgrasen". Gut, auch
hundsgewöhnliche Visapflicht ist schon eine Erschwernis, vor
allem, wenn man das Visumsverfahren nicht als reine Stempelgebühr
bei der Einreisekontrolle betreibt.

Gruß, ULF

Frank Hucklenbroich

unread,
Jan 27, 2021, 2:21:45 PM1/27/21
to
Wer macht das denn aktuell noch so, außer vielleicht Nordkorea (und auch
dahin gab es schon Ende der 80er Pauschalreisen, die man in der BRD buchen
konnte)?

Ende der 80er war Myanmar/Burma noch so ein Land, da durften gewisse
Berufsgruppen (Priester und Journalisten) nicht einreisen, und man musste
seine Videokamera am Zoll bis zur Ausreise in Verwahrung geben, aber das
ist lange vorbei.

Ich hätte ja fast mal meine Füße auf burmesisches Territorium gesetzt, 1989
von Thailand aus, da gab es bei Mae Hong Son einen Grenzübergang in den
Karen-Staat, den die katholischen Karen-Rebellen unter General Bo Mya auf
burmesischem Territorium ausgerufen hatten, so komplett mit eigenen
Grenzstationen und Stempeln im Pass. Dummerweise gab es am Vorabend etwas,
was ich naiv für ein tropisches Gewitter hielt, eben so ein fernes
Donnergrollen. Am nächsten Morgen zum Frühstück gab es dann die
Tageszeitung, und da erfuhr ich, daß das Donnergrollen ein
Artilleriescharmützel gewesen war, keine 20 Kilometer entfernt, eben in dem
Rebellengebiet. Es gab keine Verletzten, aber ein Arbeitselefant wurde
kriegsgefangen genommen, was in Thailand eine große Schlagzeile war (er kam
später wieder frei).

Und da wollte man dann doch lieber keine Ausländer mittendrin haben.

Ansonsten kann ich (von Corona mal abgesehen) im Moment kein Land auf der
Welt nennen, wo man mit einem deutschen Pass nicht reinkommen würde. Ja,
manche sind teuer, Bhutan verlangt ein paar hundert Dollar
Ausgaben/Touristensteuer am Tag. Aber rein kommt man eigentlich überall.

Grüße,

Frank

Stefan Froehlich

unread,
Jan 27, 2021, 2:35:54 PM1/27/21
to
On Wed, 27 Jan 2021 20:22:19 Frank Hucklenbroich wrote:
> Ansonsten kann ich (von Corona mal abgesehen) im Moment kein Land
> auf der Welt nennen, wo man mit einem deutschen Pass nicht
> reinkommen würde. Ja, manche sind teuer, Bhutan verlangt ein paar
> hundert Dollar Ausgaben/Touristensteuer am Tag. Aber rein kommt
> man eigentlich überall.

Tja, als Deutscher hat man es gut:
<https://de.wikipedia.org/wiki/Arton_Capital_Passport_Index>. Zwei
Länder gibt es offenbar, in die man als Deutscher hineinkommt, ohne
schon vor der Abreise ein Visum zu beantragen, als Österreicher
jedoch nicht.

Servus,
Stefan

--
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Stefan - Versuchung in Hülle und Fülle!
(Sloganizer)

Stefan Froehlich

unread,
Jan 27, 2021, 2:47:23 PM1/27/21
to
On Mon, 25 Jan 2021 11:51:36 Matthias Frank wrote:
> Am 20.01.2021 um 14:52 schrieb Stefan Froehlich:
> > Es gibt da zwei Illusionen, denen man sich nicht hingeben sollte:

> > a) dient der allergrößte Teil des Reisens nicht dem Kennenlernen
> > fremder Kulturen und

> Reisen dient im Grunde der Verlagerung der Belastungen durch die
> Freizeitgesellschaft ins Ausland.

Ein nicht unterheblicher Teil davon, ja (wobei das auch wieder eine
vor allem westeuropäische Geschichte ist. Aber selbst in Deutschland
fliegen nur 10% der Bevölkerung 3x pro Jahr oder öfter - diese
global betrachtet winzig kleine Minderheit macht den Großteil des
Problems aus (und, das darf man nicht vergessen, vor allem deshalb,
weil es sich der Rest nicht leisten kann).

> Bei uns ist für die Freizeitgesellschaft viel zu wenig Platz.
> Deshalb muss man das ins Ausland verlagern, genauso wie wir die
> umweltschädliche Produktion von Rohstoffen ins Ausland verlagern.

Och, ich denke, es gibt reichlich Regeionen in Deutschland, die
ziemlich leer sind - am Platz würde es nicht scheitern, aber es ist
jedenfalls einmal nicht so warm und je nach Anforderung fehlt auch
die gewünschte Landschaft des Zielgebiets.

> OK man denkt drüber nach das ins All zu verlegen und dort z.b. die
> Rohstoffe zu generieren, das werden wir aber wahrscheinlich nicht
> mehr erleben.

Im-/Export von Rohstoffen bzw. Müll ins All, ohne den Globus dadurch
mehr zu belasten (Raketen kommen ja auch nicht ohne Fußabdruck auf
die Welt) werden wir wohl in der Tat nicht mehr erleben.

Servus,
Stefan

--
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Offizieller Erstbesucher(TM) von mmeike

Wie konnte man 2021 Jahre ohne Stefan wohl durchstehen.
(Sloganizer)

Stefan Froehlich

unread,
Jan 27, 2021, 2:54:58 PM1/27/21
to
On Tue, 26 Jan 2021 21:28:42 Ulf Kutzner wrote:
> > Es gibt da zwei Illusionen, denen man sich nicht hingeben
> > sollte:
> >
> > a) dient der allergrößte Teil des Reisens nicht dem Kennenlernen
> > fremder Kulturen

> Schon eher dem "Ich bin jetzt durch alle Kulturdenkmäler
> gelatscht!", wobei Strand- und Skiurlaube i.d.R. auch ohne das
> auskommen müssen.

Mir ist keine entsprechende Aufschlüsselung bekannt (aber die gibt
es sicherlich irgendwo), instinktiv würde ich an erster Stelle
Strandurlaube vermuten, danach Städtekurzurlaube, danach
Kultur-Rundreisen. Letzteres und schon überhaupt alles weitere sind
insgesamt gesehen vermutlich Randerscheinungen. Möglicherweise sind
auch noch Heimaturlaube im weitesten Sinn noch ein Thema, das traue
ich mich nicht einmal einzuschätzen.

> > b) werden die restlichen Reisen von einem winzig kleinen Teil
> > der Weltbevölkerung verursacht

> Es sind verhältnismäßig wenige, die alle Weltgegenden außer den
> politisch blockierten systematisch "abgrasen".

Die meisten Flugreisen werden wohl nicht unternommen, weil sie zu
teuer sind - es gäbe da noch ein erhebliches Potential nach oben.
Aber Kulturreisen sind geistig und körperlich anstrengend, da gehört
nicht nur das Interesse für fremde Kulturen dazu und das nötige
Kleingeld, sondern z.B. auch die Lebenssituation, die einem so etwas
überhaupt als erstrebenswerte Abwechslung erscheinen lässt.

> Gut, auch hundsgewöhnliche Visapflicht ist schon eine Erschwernis,
> vor allem, wenn man das Visumsverfahren nicht als reine
> Stempelgebühr bei der Einreisekontrolle betreibt.

*Wenn* jemand in ein visumspflichtiges Land reisen möchte, ist das
Visum in den allermeisten Fällen nur ein Ärger- aber kein Hindernis,
jedenfalls zur Zeit und ohne Berücksichtigung von Covid.

Wobei ich auch Deutsche kennengelernt haben, die einen (bezahlten)
Urlaub in den Niger nicht angetreten hatten, weil die Botschaft das
Visum nicht rechtzeitig erteilte; die Reiseleiterin vermutete
dahinter pure Boshaftigkeit.

Servus,
Stefan

--
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Offizieller Erstbesucher(TM) von mmeike

Das ist doch mal ein fehementer Gedanke: Stefan!
(Sloganizer)

Frank Hucklenbroich

unread,
Jan 28, 2021, 2:16:09 AM1/28/21
to
Am 27 Jan 2021 19:35:51 GMT schrieb Stefan Froehlich:

> On Wed, 27 Jan 2021 20:22:19 Frank Hucklenbroich wrote:
>> Ansonsten kann ich (von Corona mal abgesehen) im Moment kein Land
>> auf der Welt nennen, wo man mit einem deutschen Pass nicht
>> reinkommen würde. Ja, manche sind teuer, Bhutan verlangt ein paar
>> hundert Dollar Ausgaben/Touristensteuer am Tag. Aber rein kommt
>> man eigentlich überall.
>
> Tja, als Deutscher hat man es gut:
> <https://de.wikipedia.org/wiki/Arton_Capital_Passport_Index>. Zwei
> Länder gibt es offenbar, in die man als Deutscher hineinkommt, ohne
> schon vor der Abreise ein Visum zu beantragen, als Österreicher
> jedoch nicht.

Welche zwei Länder das sind, geht aus der Tabelle leider nicht hervor.

Grüße,

Frank

Matthias Frank

unread,
Jan 28, 2021, 5:05:53 AM1/28/21
to
Am 27.01.2021 um 20:54 schrieb Stefan Froehlich:

> Die meisten Flugreisen werden wohl nicht unternommen, weil sie zu
> teuer sind - es gäbe da noch ein erhebliches Potential nach oben.
> Aber Kulturreisen sind geistig und körperlich anstrengend, da gehört
> nicht nur das Interesse für fremde Kulturen dazu und das nötige
> Kleingeld, sondern z.B. auch die Lebenssituation, die einem so etwas
> überhaupt als erstrebenswerte Abwechslung erscheinen lässt.

Wobei es bei den allermeisten Kulturreisen/den die sich so
nennen, es wohl hauptsächlich darum geht Hotspots abzugrasen mit einer
deutschen Reiseleitung und nie in Kontakt zu kommen mit der
einheimischen Bevölkerung und dem eigentlichen Land.
Die morderne/hippr Art verbindet das dann noch mit Insta (früher
gab statt dessen Diaabende).
Man besucht eine Vision der Kultur, nicht die Kultur selber.


Eine wahre Kulturreise wäre, sich wirklich auf das Land einzulassen,
auf die Mensche, auf Ort abseits der Hotspots. Das machen die Wenigsten.
auch aus Mangel an Zeit natürlich.

Ulf Kutzner

unread,
Jan 28, 2021, 5:32:55 AM1/28/21
to
Frank Hucklenbroich schrieb am Mittwoch, 27. Januar 2021 um 20:21:45 UTC+1:
> Am Tue, 26 Jan 2021 12:28:42 -0800 (PST) schrieb Ulf Kutzner:
>
> > Stefan Froehlich schrieb am Mittwoch, 20. Januar 2021 um 14:52:03 UTC+1:
> >
> >> b) werden die restlichen Reisen von einem winzig kleinen Teil der
> >> Weltbevölkerung verursacht
> >
> > Es sind verhältnismäßig wenige, die alle Weltgegenden außer
> > den politisch blockierten systematisch "abgrasen". Gut, auch
> > hundsgewöhnliche Visapflicht ist schon eine Erschwernis, vor
> > allem, wenn man das Visumsverfahren nicht als reine Stempelgebühr
> > bei der Einreisekontrolle betreibt.
> Wer macht das denn aktuell noch so

Etwa die beiden Ussurianliegerstaaten? Indien (mit afghanischem
Paß soll das ohne Antragsverfahren bereisbar sein)? Viele Länder
in Afrika, insbesondere solche, die nicht Pauschalreisedestination für
Erholungssuchende sind?

Frank Hucklenbroich

unread,
Jan 28, 2021, 5:43:32 AM1/28/21
to
Am Thu, 28 Jan 2021 02:32:55 -0800 (PST) schrieb Ulf Kutzner:

> Frank Hucklenbroich schrieb am Mittwoch, 27. Januar 2021 um 20:21:45 UTC+1:
>> Am Tue, 26 Jan 2021 12:28:42 -0800 (PST) schrieb Ulf Kutzner:
>>
>>> Stefan Froehlich schrieb am Mittwoch, 20. Januar 2021 um 14:52:03 UTC+1:
>>>
>>>> b) werden die restlichen Reisen von einem winzig kleinen Teil der
>>>> Weltbevölkerung verursacht
>>>
>>> Es sind verhältnismäßig wenige, die alle Weltgegenden außer
>>> den politisch blockierten systematisch "abgrasen". Gut, auch
>>> hundsgewöhnliche Visapflicht ist schon eine Erschwernis, vor
>>> allem, wenn man das Visumsverfahren nicht als reine Stempelgebühr
>>> bei der Einreisekontrolle betreibt.
>> Wer macht das denn aktuell noch so
>
> Etwa die beiden Ussurianliegerstaaten? Indien (mit afghanischem
> Paß soll das ohne Antragsverfahren bereisbar sein)?

In Indien war ich schon, da war es kein Problem, ein Visum zu bekommen. Ein
Kumpel von mit war da geschäftlich vor zwei Jahren, auch das ging völlig
problemlos.

> Viele Länder
> in Afrika, insbesondere solche, die nicht Pauschalreisedestination für
> Erholungssuchende sind?

Auch da kommst Du mit Visum eigentlich überall rein, zumindest als Tourist.
Wenn Du dort irgendwie arbeiten möchstest sieht das natürlich schon wieder
ganz anders aus.

Die meisten Länder Afrikas werden auch von Touristen besucht, eigentlich
das ganze südliche und östliche Afrika ist Safari-Destination, auch und
gerade die "untouristischen" Staaten wie Sambia oder Uganda. Äthiopien ist
bei Kulturreisenden beliebt, Westafrika wieder wegen Tieren und Natur.
Ruanda geht auch seit geraumer Zeit wieder. Es gibt halt ein paar Staaten,
die extrem unsicher sind (Mali, Südsudan), aber es ist nicht so, daß die
einen partout nicht einreisen lassen würden, wenn man denn unbedingt will.

Gut, in einigen Staaten gehen keine Individual-Touren, sondern nur
Pauschalreisen:

https://www.nord-korea-reisen.de/

Alles natürlich erst wieder, wenn Corona vorbei ist.

Grüße,

Frank

Stefan Froehlich

unread,
Jan 28, 2021, 6:01:46 AM1/28/21
to
On Thu, 28 Jan 2021 11:05:54 Matthias Frank wrote:
> Am 27.01.2021 um 20:54 schrieb Stefan Froehlich:
> > Die meisten Flugreisen werden wohl nicht unternommen, weil sie
> > zu teuer sind - es gäbe da noch ein erhebliches Potential nach
> > oben. Aber Kulturreisen sind geistig und körperlich
> > anstrengend, da gehört nicht nur das Interesse für fremde
> > Kulturen dazu und das nötige Kleingeld, sondern z.B. auch die
> > Lebenssituation, die einem so etwas überhaupt als
> > erstrebenswerte Abwechslung erscheinen lässt.

> Wobei es bei den allermeisten Kulturreisen/den die sich so nennen,
> es wohl hauptsächlich darum geht Hotspots abzugrasen mit einer
> deutschen Reiseleitung und nie in Kontakt zu kommen mit der
> einheimischen Bevölkerung und dem eigentlichen Land.

Das ist natürlich eine graduelle Geschichte. Man kann nach
Griechenland fahren und sich die alte Kultur (nach eigener Wahl von
seicht bis intensiv) hineinziehen, die modernen Griechen aber links
liegen lassen.

> Die morderne/hippr Art verbindet das dann noch mit Insta (früher
> gab statt dessen Diaabende). Man besucht eine Vision der Kultur,
> nicht die Kultur selber.

Instagram ist in der Hinsicht tatsächlich sehr übel. Ich habe in den
90ern einmal voller Enthusiasmus die frisch erworbene Videokamera
mit in den Urlaub genommen. Die (nie mehr angesehenen und vermutlich
gar nicht mehr abspielbaren) Kassetten liegen heute noch irgendwo in
einer Kiste, aber an kaum einen Urlaub habe ich weniger
Erinnerungen, als an diesen. So ähnlich stelle ich mir das mit
Instagram auch vor.

> Eine wahre Kulturreise wäre, sich wirklich auf das Land
> einzulassen, auf die Mensche, auf Ort abseits der Hotspots. Das
> machen die Wenigsten. auch aus Mangel an Zeit natürlich.

Meine Freundin bezeichnet (zu Recht) alle meine Reisen als
oberflächlich, in ihrem Begriffsverständnis fängt das erst ab ca.
6 Monaten in die Bevölkerung integriertem Leben an. Das ist eine
sehr ehrenvolle, aber halt prohibitiv hohe Latte, die man de facto
ab dem Beginn des Erwerbslebens nicht mehr überspringen kann.

Servus,
Stefan

--
http://kontaktinser.at/ - die kostenlose Kontaktboerse fuer Oesterreich
Offizieller Erstbesucher(TM) von mmeike

Stefan - grapschen!? Aber sehen ist öliger.
(Sloganizer)

Ulf Kutzner

unread,
Jan 28, 2021, 6:34:15 AM1/28/21
to
Stefan Froehlich schrieb am Donnerstag, 28. Januar 2021 um 12:01:46 UTC+1:
> On Thu, 28 Jan 2021 11:05:54 Matthias Frank wrote:
> > Am 27.01.2021 um 20:54 schrieb Stefan Froehlich:
> > > Die meisten Flugreisen werden wohl nicht unternommen, weil sie
> > > zu teuer sind - es gäbe da noch ein erhebliches Potential nach
> > > oben. Aber Kulturreisen sind geistig und körperlich
> > > anstrengend, da gehört nicht nur das Interesse für fremde
> > > Kulturen dazu und das nötige Kleingeld, sondern z.B. auch die
> > > Lebenssituation, die einem so etwas überhaupt als
> > > erstrebenswerte Abwechslung erscheinen lässt.
>
> > Wobei es bei den allermeisten Kulturreisen/den die sich so nennen,
> > es wohl hauptsächlich darum geht Hotspots abzugrasen mit einer
> > deutschen Reiseleitung und nie in Kontakt zu kommen mit der
> > einheimischen Bevölkerung und dem eigentlichen Land.
> Das ist natürlich eine graduelle Geschichte. Man kann nach
> Griechenland fahren und sich die alte Kultur (nach eigener Wahl von
> seicht bis intensiv) hineinziehen, die modernen Griechen aber links
> liegen lassen.

Bis auf die neuzeitliche Kulinarik und möglicherweise dreieinhalb Begriffe,
die man sich einprägt, um die serviert zu bekommen.

> > Die morderne/hippr Art verbindet das dann noch mit Insta (früher
> > gab statt dessen Diaabende). Man besucht eine Vision der Kultur,
> > nicht die Kultur selber.
> Instagram ist in der Hinsicht tatsächlich sehr übel. Ich habe in den
> 90ern einmal voller Enthusiasmus die frisch erworbene Videokamera
> mit in den Urlaub genommen. Die (nie mehr angesehenen und vermutlich
> gar nicht mehr abspielbaren) Kassetten liegen heute noch irgendwo in
> einer Kiste, aber an kaum einen Urlaub habe ich weniger
> Erinnerungen, als an diesen. So ähnlich stelle ich mir das mit
> Instagram auch vor.
> > Eine wahre Kulturreise wäre, sich wirklich auf das Land
> > einzulassen, auf die Mensche, auf Ort abseits der Hotspots. Das
> > machen die Wenigsten. auch aus Mangel an Zeit natürlich.
> Meine Freundin bezeichnet (zu Recht) alle meine Reisen als
> oberflächlich, in ihrem Begriffsverständnis fängt das erst ab ca.
> 6 Monaten in die Bevölkerung integriertem Leben an.

Moment, beginnt die Zeit erst ab Nachweis von C1-Kenntnissen
der dort üblichen Sprache(n) zu laufen?

> Das ist eine
> sehr ehrenvolle, aber halt prohibitiv hohe Latte, die man de facto
> ab dem Beginn des Erwerbslebens nicht mehr überspringen kann.

Es sei denn, Du machst Dein Homeoffice mobil.

Das ist dann aber weniger "eine Reise", sondern ein, wenn auch mit An-
und Abreise verbundener Umzug oder mindestens ein Auslandssemester
mit Vor- und Nachlauf. Das ist außerhalb der EU/EFTA dann auch noch
mit Förmlichkeiten verbunden, die vor dem Betreten des Landes erledigt
werden wollen.

Als Rentner/Pensionist könntest Du Dich abwechselnd in verschiedenen Mitgliedsstaaten
der EU niederlassen, womöglich auch noch ein einzelnen anderen Ländern.

Ulf Kutzner

unread,
Jan 28, 2021, 6:46:36 AM1/28/21
to
Frank Hucklenbroich schrieb am Donnerstag, 28. Januar 2021 um 11:43:32 UTC+1:
> Am Thu, 28 Jan 2021 02:32:55 -0800 (PST) schrieb Ulf Kutzner:
>
> > Frank Hucklenbroich schrieb am Mittwoch, 27. Januar 2021 um 20:21:45 UTC+1:
> >> Am Tue, 26 Jan 2021 12:28:42 -0800 (PST) schrieb Ulf Kutzner:
> >>
> >>> Stefan Froehlich schrieb am Mittwoch, 20. Januar 2021 um 14:52:03 UTC+1:
> >>>
> >>>> b) werden die restlichen Reisen von einem winzig kleinen Teil der
> >>>> Weltbevölkerung verursacht
> >>>
> >>> Es sind verhältnismäßig wenige, die alle Weltgegenden außer
> >>> den politisch blockierten systematisch "abgrasen". Gut, auch
> >>> hundsgewöhnliche Visapflicht ist schon eine Erschwernis, vor
> >>> allem, wenn man das Visumsverfahren nicht als reine Stempelgebühr
> >>> bei der Einreisekontrolle betreibt.
> >> Wer macht das denn aktuell noch so
> >
> > Etwa die beiden Ussurianliegerstaaten? Indien (mit afghanischem
> > Paß soll das ohne Antragsverfahren bereisbar sein)?
> In Indien war ich schon, da war es kein Problem, ein Visum zu bekommen. Ein
> Kumpel von mit war da geschäftlich vor zwei Jahren, auch das ging völlig
> problemlos.

Aber eher mäßig spontan?

> > Viele Länder
> > in Afrika, insbesondere solche, die nicht Pauschalreisedestination für
> > Erholungssuchende sind?
> Auch da kommst Du mit Visum eigentlich überall rein, zumindest als Tourist.
> Wenn Du dort irgendwie arbeiten möchstest sieht das natürlich schon wieder
> ganz anders aus.

Natürlich erhöht bei visapflichtigen Ländern ein Visum die Chancen
auf Einreise, wobei es ja auch Länder wie unseres gibt, wo auch
bei Visumsinhabern je nach Zahlungsmitteln und der Überzeugung
des Beamten, der Inhaber habe tatsächlich auch ein Visum des ihm
richtig erscheinenden Typs inne, eine andere Entscheidung erfolgen kann.

Ich meinte aber das Antragsverfahren, bei dem Gesundheit, Wohlstand, Versicherungsstatus
abgefragt wird und sich der Staat xy Arbeitstage vorbe- und ggf. spezielle
Gebührenzuschlagslisten für Beschleunigungswünsche vorhält. Zudem bedarf es
mancherorts eines Antragsverfahrens für den Antragstermin, für den auch schon
eine Reise erforderlich sein kann. Wenn man dann mehrere visumspflichtige
Länder mit Antragsverfahren auf einer Reise besuchen oder auch nur durchqueren will...

Frank Hucklenbroich

unread,
Jan 28, 2021, 7:22:21 AM1/28/21
to
Am Thu, 28 Jan 2021 03:46:35 -0800 (PST) schrieb Ulf Kutzner:

> Frank Hucklenbroich schrieb am Donnerstag, 28. Januar 2021 um 11:43:32 UTC+1:
>> Am Thu, 28 Jan 2021 02:32:55 -0800 (PST) schrieb Ulf Kutzner:
>>
>>> Frank Hucklenbroich schrieb am Mittwoch, 27. Januar 2021 um 20:21:45 UTC+1:
>>>> Am Tue, 26 Jan 2021 12:28:42 -0800 (PST) schrieb Ulf Kutzner:
>>>>
>>>>> Stefan Froehlich schrieb am Mittwoch, 20. Januar 2021 um 14:52:03 UTC+1:
>>>>>
>>>>>> b) werden die restlichen Reisen von einem winzig kleinen Teil der
>>>>>> Weltbevölkerung verursacht
>>>>>
>>>>> Es sind verhältnismäßig wenige, die alle Weltgegenden außer
>>>>> den politisch blockierten systematisch "abgrasen". Gut, auch
>>>>> hundsgewöhnliche Visapflicht ist schon eine Erschwernis, vor
>>>>> allem, wenn man das Visumsverfahren nicht als reine Stempelgebühr
>>>>> bei der Einreisekontrolle betreibt.
>>>> Wer macht das denn aktuell noch so
>>>
>>> Etwa die beiden Ussurianliegerstaaten? Indien (mit afghanischem
>>> Paß soll das ohne Antragsverfahren bereisbar sein)?
>> In Indien war ich schon, da war es kein Problem, ein Visum zu bekommen. Ein
>> Kumpel von mit war da geschäftlich vor zwei Jahren, auch das ging völlig
>> problemlos.
>
> Aber eher mäßig spontan?

Das war für einen großen DAX-Konzern, die haben Werke in Indien, ich gehe
mal davon aus, daß das in so einem Fall ohne viel Bürokratie abläuft.

Bei mir war es tatsächlich eine Pauschalreise mit einem sehr kleinen
Anbieter aus Frankfurt (wir waren dann nur zu fünft in der Gruppe, das war
sehr angenehm), die Reise hatte ich in der Tat ein paar Monate im Voraus
gebucht, so daß es Zeit genug gab, um das Visum zu beantragen. Das ging
dann auch völlig problemlos, man füllte ein Formular aus (Persönliche
Daten, Versicherung, daß man kein Schwerverbrecher ist und keine
hochansteckenden Krankheiten hat, das übliche eben was normalerweise im
Flugzeug auf den "Landing Cards" so steht, das ist in den allermeisten
Ländern fast identisch).

> Ich meinte aber das Antragsverfahren, bei dem Gesundheit, Wohlstand, Versicherungsstatus
> abgefragt wird und sich der Staat xy Arbeitstage vorbe- und ggf. spezielle
> Gebührenzuschlagslisten für Beschleunigungswünsche vorhält.

Sowas habe ich noch nirgendwo ausfüllen müssen (also, daß die nach meinem
Kontostand oder Verdienst gefragt hätten). Für ein Touristenvisum braucht
man das eigentlich nicht (im Zweifel muß man bei der Einreise das
Rückflugsticket vorzeigen). Gesundheitsfragen ja, aber da muss man seine
Angaben auch nicht belegen. Versicherungen werden auch nur sehr selten
abgefragt.

> Zudem bedarf es
> mancherorts eines Antragsverfahrens für den Antragstermin, für den auch schon
> eine Reise erforderlich sein kann. Wenn man dann mehrere visumspflichtige
> Länder mit Antragsverfahren auf einer Reise besuchen oder auch nur durchqueren will...

Dann sollte man mindestens zwei Reisepässe haben. Journalisten haben das
oft, ein Paß zum Reisen und der zweite liegt gerade irgendwo in der
Botschaft für ein Visum.

Grüße,

Frank

Frank Hucklenbroich

unread,
Jan 28, 2021, 7:25:23 AM1/28/21
to
Am Thu, 28 Jan 2021 03:34:14 -0800 (PST) schrieb Ulf Kutzner:

> Stefan Froehlich schrieb am Donnerstag, 28. Januar 2021 um 12:01:46 UTC+1:
>> On Thu, 28 Jan 2021 11:05:54 Matthias Frank wrote:
>>> Am 27.01.2021 um 20:54 schrieb Stefan Froehlich:
>>> > Die meisten Flugreisen werden wohl nicht unternommen, weil sie
>>> > zu teuer sind - es gäbe da noch ein erhebliches Potential nach
>>> > oben. Aber Kulturreisen sind geistig und körperlich
>>> > anstrengend, da gehört nicht nur das Interesse für fremde
>>> > Kulturen dazu und das nötige Kleingeld, sondern z.B. auch die
>>> > Lebenssituation, die einem so etwas überhaupt als
>>> > erstrebenswerte Abwechslung erscheinen lässt.
>>
>>> Wobei es bei den allermeisten Kulturreisen/den die sich so nennen,
>>> es wohl hauptsächlich darum geht Hotspots abzugrasen mit einer
>>> deutschen Reiseleitung und nie in Kontakt zu kommen mit der
>>> einheimischen Bevölkerung und dem eigentlichen Land.
>> Das ist natürlich eine graduelle Geschichte. Man kann nach
>> Griechenland fahren und sich die alte Kultur (nach eigener Wahl von
>> seicht bis intensiv) hineinziehen, die modernen Griechen aber links
>> liegen lassen.
>
> Bis auf die neuzeitliche Kulinarik und möglicherweise dreieinhalb Begriffe,
> die man sich einprägt, um die serviert zu bekommen.

Zumindest in Athen geht das auch mit Englisch recht gut. Die meisten
Speisekarten sind eh mehrsprachig. BDDT.

Grüße,

Frank

Till Kinstler

unread,
Jan 28, 2021, 8:14:50 AM1/28/21
to
Am 28.01.21 um 13:22 schrieb Frank Hucklenbroich:

> Sowas habe ich noch nirgendwo ausfüllen müssen (also, daß die nach meinem
> Kontostand oder Verdienst gefragt hätten). Für ein Touristenvisum braucht
> man das eigentlich nicht (im Zweifel muß man bei der Einreise das
> Rückflugsticket vorzeigen).

Kann passieren bei Staaten, die konsequent die gleichen Voraussetzungen
für die Erteilung von Visa ansetzen, die für ihre Bürger bei Reisen in
den Staat des Visumantragstellenden gelten.
Populäres Beispiel dafür ist (war?) die Russische Föderation. Die
verlangt(e) von deutschen Staatsbürgern für ein Touristen- oder
Privatvisum einen Nachweis der Rückkehrwilligkeit, zu erbringen durch
"Nachweis eines regelmäßigen Einkommens durch Arbeits- und
Verdienstbescheinigung (im Original), Registrierung der eigenen Firma,
Nachweis von Wohneigentum usw." (aus
<https://russische-botschaft.ru/de/consulate/visafragen/allgemeine-information/>).
So wie wir das halt auch von russischen Staatsbürgern verlangen.
Es gibt mittlerweile allerdings elektronische Visa zumindest für kurze
touristische Reisen in manche Gebiete Russlands. Es war auch in der
Diskussion, das ab 01.01.2021 auf ganz Russland auszuweiten. Es mag
sein, dass die Voraussetzungen da andere sind (was ein Abkehr von der
sonst konsequenten "quid pro quo"-Visumpolitik Russlands wäre). Ich habe
mangels Reiseinteressen und -gelegenheiten in letzter Zeit diese
Entwicklung nicht mehr verfolgt. Russland erteilt derzeit sowieso (fast)
keine Visa für Reisen nach Russland.

> Gesundheitsfragen ja, aber da muss man seine
> Angaben auch nicht belegen. Versicherungen werden auch nur sehr selten
> abgefragt.

Nachweis einer Krankenversicherung ist üblich. Mag sein, dass das bei
Besorgung des Visums über Agenturen oder Reisebüros von denen übernommen
wird.

Grüße,
Till

Stefan Froehlich

unread,
Jan 28, 2021, 8:58:22 AM1/28/21
to
On Thu, 28 Jan 2021 13:22:22 Frank Hucklenbroich wrote:
> [...], so daß es Zeit genug gab, um das Visum [für Indien] zu
> beantragen. Das ging dann auch völlig problemlos, man füllte ein
> Formular aus (Persönliche Daten, Versicherung, daß man kein
> Schwerverbrecher ist und keine hochansteckenden Krankheiten hat,
> das übliche eben was normalerweise im Flugzeug auf den "Landing
> Cards" so steht, das ist in den allermeisten Ländern fast
> identisch).

> > Ich meinte aber das Antragsverfahren, bei dem Gesundheit,
> > Wohlstand, Versicherungsstatus abgefragt wird und sich der Staat
> > xy Arbeitstage vorbe- und ggf. spezielle Gebührenzuschlagslisten
> > für Beschleunigungswünsche vorhält.

> Sowas habe ich noch nirgendwo ausfüllen müssen (also, daß die nach
> meinem Kontostand oder Verdienst gefragt hätten). Für ein
> Touristenvisum braucht man das eigentlich nicht (im Zweifel muß
> man bei der Einreise das Rückflugsticket vorzeigen).

Anstrengend sind die Länder, wo man für ein Visum eine Einladung
braucht (was einige Weltgegenden für den Schengenraum AFAIK auch
benötigen). Da kannst Du dann nicht-beruflich fast nur noch mit
organisierten Reisegruppen einreisen.

Servus,
Stefan

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Wenn die Profis kommen - küssen mit Stefan!
(Sloganizer)

Frank Hucklenbroich

unread,
Jan 28, 2021, 10:09:37 AM1/28/21
to
Am 28 Jan 2021 13:58:20 GMT schrieb Stefan Froehlich:

> On Thu, 28 Jan 2021 13:22:22 Frank Hucklenbroich wrote:
>> [...], so daß es Zeit genug gab, um das Visum [für Indien] zu
>> beantragen. Das ging dann auch völlig problemlos, man füllte ein
>> Formular aus (Persönliche Daten, Versicherung, daß man kein
>> Schwerverbrecher ist und keine hochansteckenden Krankheiten hat,
>> das übliche eben was normalerweise im Flugzeug auf den "Landing
>> Cards" so steht, das ist in den allermeisten Ländern fast
>> identisch).
>
>>> Ich meinte aber das Antragsverfahren, bei dem Gesundheit,
>>> Wohlstand, Versicherungsstatus abgefragt wird und sich der Staat
>>> xy Arbeitstage vorbe- und ggf. spezielle Gebührenzuschlagslisten
>>> für Beschleunigungswünsche vorhält.
>
>> Sowas habe ich noch nirgendwo ausfüllen müssen (also, daß die nach
>> meinem Kontostand oder Verdienst gefragt hätten). Für ein
>> Touristenvisum braucht man das eigentlich nicht (im Zweifel muß
>> man bei der Einreise das Rückflugsticket vorzeigen).
>
> Anstrengend sind die Länder, wo man für ein Visum eine Einladung
> braucht (was einige Weltgegenden für den Schengenraum AFAIK auch
> benötigen).

So war es in Russland lange Zeit üblich.

> Da kannst Du dann nicht-beruflich fast nur noch mit
> organisierten Reisegruppen einreisen.

Die Agenturen, die einem ein Visum besorgen, besorgen auch eine Einladung
(kostenpflichtig natürlich). Da wurde man dann von einer russischen
Partneragentur "eingeladen".

Wobei das Meldewesen in Russland wohl relativ streng ist, man muß sich nach
jedem Ortswechsel bei der örtlichen Miliz(?) anmelden(lassen), was aber
normalerweise das Hotel für einen übernimmt.

Grüße,

Frank

Till Kinstler

unread,
Jan 28, 2021, 12:44:33 PM1/28/21
to
Am 28.01.21 um 16:09 schrieb Frank Hucklenbroich:
> Am 28 Jan 2021 13:58:20 GMT schrieb Stefan Froehlich:
>
>>
>> Anstrengend sind die Länder, wo man für ein Visum eine Einladung
>> braucht (was einige Weltgegenden für den Schengenraum AFAIK auch
>> benötigen).
>
> So war es in Russland lange Zeit üblich.

Für normale Visa weiterhin.
Bei den neuen landesweit gültigen elektronischen Visa, die es wohl
tatsächlich seit 01.01.2021 gäbe, wenn die Ausstellung wegen Corona
nicht gleich wieder außer Kraft gesetzt worden wäre, und die es nur für
Aufenthalte bis 16 Tage und bei Einreise über bestimmte Grenzübergänge
gibt, braucht man wohl keine Einladung mehr.
Einladungen für touristische Visa sind für Russland aber problemlos zu
bekommen, jede Visumagentur kann das gegen mehr oder weniger Entgelt.
Wenn man über die Agentur sein Visum bestellt, gibt's die Einladung oft
kostenlos dazu. Und russische Bürger können auch problemlos eine private
Einladung ausstellen.
Und selbstverständlich: Russische Staatsbürger, die ein Visum für den
Schengenraum wollen, brauchen auch eine Einladung.

> Wobei das Meldewesen in Russland wohl relativ streng ist, man muß sich nach
> jedem Ortswechsel bei der örtlichen Miliz(?) anmelden(lassen), was aber
> normalerweise das Hotel für einen übernimmt.

Beim Föderalen Migrationsdienst (FMS). Die Registrierung ist nach meinem
letzten Kenntnisstand bei Aufenthalt von mehr als 7 Arbeitstagen in der
Russischen Föderation nötig, sowie an jedem Ort, an dem man mehr als 7
Arbeitstage verbringt[*]. Die Registrierung ist Aufgabe des
Beherbergenden(!), also z.B. des Hotels (aber besser nachfragen, ob die
das wirklich machen). Übernachtet man privat, kann der Gastgeber(!) die
Registrierung auch bei einem Postamt vornehmen. Das ist nicht unbedingt
weniger Bürokratie als bei einem FMS-Büro, aber vielleicht ist das
näher... Wenn man kulturell interessiert ist, sollte man zusammen mit
seinem Gastgeber zu Post oder FMS, gibt schöne Einblicke in Bürokratie
des Staates und den Umgang seiner Bürger und Behörden damit.
In Deutschland gibt es übrigens auch eine Meldepflicht für
Beherbungsbetriebe; bereits ab der ersten Übernachtung mittels
"Meldeschein": <https://www.gesetze-im-internet.de/bmg/__29.html>.

Daneben braucht man für manche Gebiete (insbesondere in Grenznähe und in
der Arktis, aber z.B. auch Gegenden im Altai, die durchaus Tourismus
anziehen) eine Erlaubnis zur Bereisung ("Propusk"), üblicherweise vom
FSB. Das bekommt man aber auch recht problemlos, wenn man sich
rechtzeitig an die jeweils richtige Stelle wendet. Russische
Staatsbürger brauchen diese Erlaubnisse für Reisen in diese Gegenden
übrigens auch. Ich brauchte mal ein Propusk für eine Reise auf der Lena
nach Tiksi an der Laptewsee. Nachdem wir die Email-Adresse für den
Antrag rausgefunden hatten, ging das eigentlich sehr problemlos (mit
Unterstützung russischer Muttersprachler) und kostenlos. Dauerte, aber
eine am Ende noch rechtzeitig per Email zugestellte Kopie des Propusks
genügte dann. Ohne Propusk in Tiksi anzulanden führt üblicherweise zu
Befragungen, Strafzahlung, sofortiger Ausweisung aus dem Gebiet und
Auflagen, bis man tatsächlich weg ist (es kann dauern, bis man da wieder
wegkommt). Wie gesagt: Auch für russische Staatsbürger... Mit Propusk
hingegen: Ein Blick auf's Dokument, ein Handyfoto davon und "Добро
пожаловать"...

Wer das alles nervig findet: Die meisten Menschen auf dieser Welt müssen
für Reisen sehr viel nervigere Prozeduren über sich ergehen lassen. Und
bei denen ist zudem das Risiko, dass ein Visumantrag abgelehnt wird,
wesentlich höher als bei durchschnittlichen EU-Bürgern. Insofern
empfehle ich jedem, das mal mitzumachen...

Grüße,
Till

[*] Bei einer Woche in Russland, die man z.B. in St. Petersburg und
Moskau verbringt, also demnach nicht

Ulf Kutzner

unread,
Jan 29, 2021, 3:55:13 AM1/29/21
to
Till Kinstler schrieb am Donnerstag, 28. Januar 2021 um 18:44:33 UTC+1:
> Am 28.01.21 um 16:09 schrieb Frank Hucklenbroich:
> > Am 28 Jan 2021 13:58:20 GMT schrieb Stefan Froehlich:
> >
> >>
> >> Anstrengend sind die Länder, wo man für ein Visum eine Einladung
> >> braucht (was einige Weltgegenden für den Schengenraum AFAIK auch
> >> benötigen).
> >
> > So war es in Russland lange Zeit üblich.
> Für normale Visa weiterhin.
> Bei den neuen landesweit gültigen elektronischen Visa, die es wohl
> tatsächlich seit 01.01.2021 gäbe, wenn die Ausstellung wegen Corona
> nicht gleich wieder außer Kraft gesetzt worden wäre, und die es nur für
> Aufenthalte bis 16 Tage und bei Einreise über bestimmte Grenzübergänge

Zumindest anfangs war da Bahn ausgeschlossen; man arbeitet da wohl
lieber mit stationären Terminals. Andererseits hörte ich, daß auch bei
Inhabern anderer Visa die Einreisekontrolle erst nach erfolgreicher
Visanummerneingabe (oder visafrei Besucherscheinnummer für
bestimmte internationale Großveranstaltungen) abgeschlossen werde.

> gibt, braucht man wohl keine Einladung mehr.
> Einladungen für touristische Visa sind für Russland aber problemlos zu
> bekommen, jede Visumagentur kann das gegen mehr oder weniger Entgelt.
> Wenn man über die Agentur sein Visum bestellt, gibt's die Einladung oft
> kostenlos dazu. Und russische Bürger können auch problemlos eine private
> Einladung ausstellen.
> Und selbstverständlich: Russische Staatsbürger, die ein Visum für den
> Schengenraum wollen, brauchen auch eine Einladung.
> > Wobei das Meldewesen in Russland wohl relativ streng ist, man muß sich nach
> > jedem Ortswechsel bei der örtlichen Miliz(?) anmelden(lassen), was aber
> > normalerweise das Hotel für einen übernimmt.
> Beim Föderalen Migrationsdienst (FMS). Die Registrierung ist nach meinem
> letzten Kenntnisstand bei Aufenthalt von mehr als 7 Arbeitstagen in der
> Russischen Föderation nötig, sowie an jedem Ort, an dem man mehr als 7
> Arbeitstage verbringt[*]. Die Registrierung ist Aufgabe des
> Beherbergenden(!), also z.B. des Hotels (aber besser nachfragen, ob die
> das wirklich machen).

Es gibt auch solche, die Ausländer gar nicht erst übernachten lassen.


Für russische Staatsbürger, die hier in ***** nächtigen, gab es mal
Visaerleicherungen. Da wurde aber auch hinterhertelefiniert, nicht
daß jemand auf *** umbucht, und sei es, weil es ***** am Wunschurlaubsort
gar nicht gibt.

Und es gab Mehrfachvisa für die, die einige Einfachvisa beanstandungsfrei
verbraucht hatten.

Gruß, ULF

Stefan Froehlich

unread,
Jan 29, 2021, 4:14:07 AM1/29/21
to
On Fri, 29 Jan 2021 09:55:12 Ulf Kutzner wrote:
> Für russische Staatsbürger, die hier in ***** nächtigen, gab es
> mal Visaerleicherungen.

Grr! Ich habe jetzt sicherlich eine halbe Minute lang sehr
ernsthaft überlegt, welcher Zielort so geheim sein könnte, dass man
diesen Umstand durch Sternchen verschleiern müsste.

> Da wurde aber auch hinterhertelefiniert, nicht daß jemand auf ***
> umbucht,

Nicht so viel denken, einfach weiterlesen hätte geholfen...

Servus,
Stefan

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Stefan Froehlich

unread,
Jan 29, 2021, 4:15:30 AM1/29/21
to
Ja, leider - ich habe noch kurz versucht, das herauszufinden, dann
aber aufgegeben. Wenn, steht das nur in irgendwelchen Kommentaren zu
so einer Studie, und davon gab es im Lauf der letzten 20 Jahre
einfach zu viele.

Servus,
Stefan

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Die letzte Verführung, oder warum Stefan so richtungsweisend brodelt!
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Stefan Froehlich

unread,
Jan 29, 2021, 4:29:56 AM1/29/21
to
On Thu, 28 Jan 2021 12:34:14 Ulf Kutzner wrote:
> Stefan Froehlich schrieb am Donnerstag, 28. Januar 2021 um 12:01:46 UTC+1:
> > On Thu, 28 Jan 2021 11:05:54 Matthias Frank wrote:
> > > Wobei es bei den allermeisten Kulturreisen/den die sich so
> > > nennen, es wohl hauptsächlich darum geht Hotspots abzugrasen
> > > mit einer deutschen Reiseleitung und nie in Kontakt zu kommen
> > > mit der einheimischen Bevölkerung und dem eigentlichen Land.

> > Das ist natürlich eine graduelle Geschichte. Man kann nach
> > Griechenland fahren und sich die alte Kultur (nach eigener Wahl
> > von seicht bis intensiv) hineinziehen, die modernen Griechen
> > aber links liegen lassen.

> Bis auf die neuzeitliche Kulinarik und möglicherweise dreieinhalb
> Begriffe, die man sich einprägt, um die serviert zu bekommen.

Das auch, wobei ich das btw alles für durchaus legtim halte.
Manchmal hat mich tatsächlich nur die Landschaft eines Reiseziels
interessiert, oft war auch einfach die Zeit zu knapp. Essen muss
man aber in jedem Fall, also nützt man diesen Umstand doch lieber,
um die lokale Küche zu erkunden, auch dann, wenn es für vieles
andere nicht ausreicht.

> > > Eine wahre Kulturreise wäre, sich wirklich auf das Land
> > > einzulassen, auf die Mensche, auf Ort abseits der Hotspots.
> > > Das machen die Wenigsten. auch aus Mangel an Zeit natürlich.

> > Meine Freundin bezeichnet (zu Recht) alle meine Reisen als
> > oberflächlich, in ihrem Begriffsverständnis fängt das erst ab
> > ca. 6 Monaten in die Bevölkerung integriertem Leben an.

> Moment, beginnt die Zeit erst ab Nachweis von C1-Kenntnissen der
> dort üblichen Sprache(n) zu laufen?

Muss ich sie fragen, aber wahrscheinlich fände sie B2 ausreichend,
in begründeten Ausnahmefällen sogar B1 :-)

> > Das ist eine sehr ehrenvolle, aber halt prohibitiv hohe Latte,
> > die man de facto ab dem Beginn des Erwerbslebens nicht mehr
> > überspringen kann.

> Es sei denn, Du machst Dein Homeoffice mobil.

> Das ist dann aber weniger "eine Reise", sondern ein, wenn auch mit
> An- und Abreise verbundener Umzug oder mindestens ein
> Auslandssemester mit Vor- und Nachlauf. Das ist außerhalb der
> EU/EFTA dann auch noch mit Förmlichkeiten verbunden, die vor dem
> Betreten des Landes erledigt werden wollen.

Innerhalb der EU ist langweilig - und ausserhalb, wenn man arbeiten
möchte, vermutlich ziemlich schwierig. Es gäbe, Homeoffice hin oder
her, dann schon auch noch praktische Schwierigkeiten. Aber machbar
wäre es, ein Kooperationspartner von mir arbeitet ganzjährig von
Mallorca aus.

> Als Rentner/Pensionist könntest Du Dich abwechselnd in
> verschiedenen Mitgliedsstaaten der EU niederlassen, womöglich auch
> noch ein einzelnen anderen Ländern.

Dauert noch ein wenig, und ich traue mich jetzt keine Einschätzung
abzugeben, wie es dann mit mir persönlich und der Welt als ganzes
aussieht. Grundsätzlich ist es aber eine Möglichkeit, ja.

Servus,
Stefan

--
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Offizieller Erstbesucher(TM) von mmeike

Der tolle Bürger kauft Stefan. Kann das Suende sein?
(Sloganizer)

Ulf Kutzner

unread,
Jan 29, 2021, 6:47:56 AM1/29/21