Martin Klaiber <
usenet....@gmx.de> schrieb:
>> Kunstfasern riechen wahrscheinlich überhaupt nicht. Gummi riecht
>> immer.
>
> Was es ist, kann ich nicht sagen. Das Außenzelt riecht stärker als das
> Innenzelt.
Imprägnierung, mit hoher Wahrscheinlichkeit.
> Aber auch manche Synthetik-Klamotten sind davon betroffen, z.B. das
> Sitzpolster meiner Fahrradhose. Leider weiß ich überhaupt nicht, auf
> welchen Stoff ich achten muss.
Wikipedia sagt zu dem nicht ganz eindeutigen Begriff "Ausgasen":
In Technik und Haushalt ist wichtig, die Ausgasung giftiger Stoffe zu
vermeiden, etwa bei [...] Textilien. In den 1990er Jahren entdeckte
man, dass formaldehydhaltige Materialien [...] schädliche Stoffe
ausgasen. Auch bestimmte Harnstoffverbindungen können zum Teil noch
über Jahre Formaldehyd in die Umgebungsluft freisetzen.
[...] Auch Polstermöbel oder Matratzen aus Naturprodukten wie Kokos
oder Schafwolle können giftige Pestizide ausgasen. Hingegen gasen bei
Beschichtungen mit Ölen, Wachsen oder Laugen zwar auch organische
Lösungsmittel wie Terpene aus, diese müssen aber nicht schädlich sein.
Und zum Stichwort "Imprägnierung" (Textilveredelung):
Je nach den Anforderungen an die Wasch-, Reinigungs- und
Wetterbeständigkeit werden als Imprägnierungsmittel Paraffin- und
Wachsemulsionen, aber auch filmbildende Silikone und Fluorcarbone, die
einen guten permanenten Schutz bilden, eingesetzt. Durch Imprägnieren
werden in textile Materialien aber auch Mittel eingebracht, die sie
knitterarm, fraßgeschützt (Motten- und Käferschutz), fäulnissicher,
flammsicher, aber auch hydrophob machen. Manche der als
Imprägnierstoffe verwendeten Fluorcarbonharze (PFC) können sich im
menschlichen Organismus anreichern und die menschliche
Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen. Dennoch müssen Anbieter von
Imprägniermitteln nicht offenlegen, ob sie Fluorcarbone verwenden.
Stiftung Warentest fand in einem Test von Imprägniermitteln keine
gesundheitsschädigenden Substanzen, verwies jedoch einschränkend auf
den Umstand, dass sich angesichts von mehr als 800 entsprechenden
Wirkstoffen nicht jeder einzeln identifizieren lasse.
> Wie ich schon schrieb, kam der Tipp, das Zeug auslüften zu lassen, was
> leider nicht half. Es wundert mich, dass die Stoffe so lange dünsten.
Nein, das wundert mich nicht. Die Ausgasung ist anfänglich hoch, dann
sinkt sie, erst stark, dann immer langsamer. Außerdem ist es so, daß die
Ausgangsstoffe eine Zeit brauchen, um zu zerfallen und in Form
gasförmiger Moleküle auszutreten - Hitze, UV-Licht und mechanische
Strapazierung können dies begünstigen. Deshalb riecht es nach Jahren
immer noch, aber eben längst nicht mehr so wie am Anfang.
T.M.