Johann Schmitz <
hannes-...@mail.de> schrieb:
>Am 07.09.2022 um 10:21 schrieb Stefan Ram:
>> Ist so etwas möglich: Ein alternder Musiker findet seine neuesten
>> Werke großartig und schämt sich fast etwas für das, was er früher
>> gemacht hat; die anderen aber mögen gerade die älteren Werke und
>> sind an den neuen nicht besonders interessiert?
>
>F.Z. hatte schon beklagt, daß das Publikum eher an den alten Sachen
>hängt und es dann den neuen gegenüber oft eher reserviert eingestellt
>ist.
Mit gutem Grund. Während es in der Schriftstellerei oftmals umgekehrt
ist, haben Musiker ihre Blütezeit in jungen und mittleren Jahren.
Freilich gestehen sich das nur wenige Musiker ein. Dazu kommt die
selbst auferlegte Pflicht, sich ständig "weiterentwickeln" zu müssen.
Die Musik von damals kann man heute nicht mehr spielen, für neue Ideen
und neuen Esprit fehlen allerdings Kreativität und Hormone. Häufig
kann der alternde Körper auch die instrumentale oder stimmliche
Brillanz von früher nicht mehr leisten.
Da die 60er und 70er Jahre eine absolute Hochzeit des Rock und Pop
darstellen, haben wir heute das besonders ins Auge fallende Phänomen,
dass die Superstars von einst sich immer noch auf die Bühnen der Welt
schleppen, nicht aufhören wollen und können, dabei aber Zeug
produzieren, mit dem sie - hätten sie das in den 70ern so gespielt -
nie berühmt geworden wären.