Hallo,
Am 09.03.21 um 08:56 schrieb Frank Hucklenbroich:
> Am Tue, 9 Mar 2021 02:44:55 +0100 schrieb Uwe Borchert:
>> Am 08.03.21 um 11:20 schrieb Frank Hucklenbroich:
>
>>>> Einer der Gründe könnten die vielen Lockdownukulelenturorials
>>>> auf Youtube sein? Also in etwas folgende Kausalkette: Durch
>>>> diese Tutorials erinnern sich einige Musiker wieder an ihre
>>>> Ukulele und nutzen diese auch wieder. Die Tutorialnutzer sind
>>>> ja Einsteiger und kaum so schnell in der Lage das Instrument
>>>> ernsthaft zu spielen.
>>>
>>> Das ist sehr gut möglich.
>>
>> Für mich die wahrscheinlichste Erklärung. Aber ich wollte die
>> Daten einfach so zum Abgreifen und Analysieren. Ich will nicht
>> für jedes Instrument das wieder kommt Einzelfallanalysen machen.
>> Ist das Akkordion wieder in?
>
> Ein neues Akkordeon ist deutlich teurer als eine Ukulele, das dürfte viele
> daran hindern, sich sowas einfach so als Spaß mal zuzulegen, um es
> auszuprobieren.
Leider hast Du hier die Mundharmonika weggelöscht. Diese ist mit
ab 25 Euro für solide Ausführungen (z.B. Hohner Special 20) keine
extreme Investition, fällt schnell mal an und hatte während der
ersten Welle der "British Invasion" (britischer Musik in den USA)
1964 auch eine kurze Hochphase. Es gibt da einige Videos jenseits
der Bühne und da sieht man gelegentlich, dass Mick Jagger recht
gut Mundharmonika spielt.
<
https://en.wikipedia.org/wiki/British_Invasion>
<
https://de.wikipedia.org/wiki/British_Invasion>
Die Mundharmonika ist daher auch so ein Kandidat. Man braucht ein
paar verschiedene, weil es ein diatonisches Instrument ist, aber
für den Anfang zum Lernen langt eine in C-Dur. Mit fünf Stück in
F, C, G, D und A ist ziemlich viel zu machen. Ich brauche fast
nur C und G. Für g-moll und c-moll kommen dann ggf noch Bb und
Eb dazu und das war es dann.
Lieder sind die verlinkten Wikipediaberichte, wie nicht anders zu
erwarten bzgl. dieses Punktes inhaltsleer. Hier hab ich auf eine
schnelle WWW-Suche was gefunden. Ganz brauchbar.
A Brief History of Bending Notes with the Harmonica - dummies
<
https://www.dummies.com/art-center/music/harmonica/a-brief-history-of-bending-notes-with-the-harmonica/>
Ich erinnere mich aber an die Frühzeit der Digitalsynthesizer
und deren Harmonikasimulationen. Aus irgend einem mir vollkommen
unersichtlichen Grund fanden viele Keyboarder den Sound toll und
haben ihn genutzt. Wechseltönige (Hand- oder Mund-) Harmonikas
zu simulieren klingt einfach nur Schei$e und ist unerträglich
anzuhören. Das gleichtönige Akkordion kann man ja noch halbwegs
erträglich simulieren, im Sinne von: Zuhören ohne Übelkeit ist
machbar, aber viel mehr ist da auch nicht drinnen.
>> Und dann gibt es Instrumente die man klanglich nicht erkennen
>> kann. Eine sogenannte Cigar Box Guitar kann nach vielem klingen.
>> Elektrisch verstärkt kann diese sich als E-Gitarre ausgeben. Da
>> ist seit etwas über einem Jahrzehnt ein Hype am sich aufblasen.
>> Ich kann diese besser bauen als in Musikaufnahmen erkennen.
>>
>> Ach so, ja: Ich habe aus reinem Interesse eine viersaitige
>> Cigar Box Guitar mit 17" Mensur (entspricht einer Tenorukulele)
>> in der GCEA-Stimmung, also Hawaii-Stimmung gebaut. Wegen der
>> Stahlsaiten klingt diese aber sehr viel prägnanter und die eher
>> dicken Wände der Zigarrenksite ergeben eine viel kompakteren
>> Klang. Aber solche exotischen Instrumente werden wohl kaum
>> nennenswert in die Öffentlichkeit treten.
>
> Kennst Du Seasick Steve? ...
Nicht persönlich. ;-P
> ... Das ist ein recht populärer Bluesmusiker, der auf ganz großen
> Festivals auftritt. Sein Markenzeichen sind seine skurilen,
> selbstgebastelten Gitarren. Ob er auch Cigar-Box-Gitarren im
> Repertoire hat weiß ich nicht, ...
Ja, hat er. Hier auf frischer Tat ertappt:
<
https://www.alamy.com/stock-image-the-american-blues-musician-and-singer-steven-gene-wold-is-best-known-169939996.html>
> ... seine Spezialität sind Hubcap-Guitars, also solche mit
Das Verzerrte macht aber solche Saiteninstrumente irgendwie alle
gleich matschig. Dadurch kann man da idR nicht raushören was für
ein Instrument das ist. Akustisch gespielt hört sich das schon
anders an. Den häufig erwähnten Banjo-Sound bekommt man besonders
bei den genagelten und mit Papier bezogenen Kisten und dann eher
etwas dünne Saiten drauf. Nimmt man aber die massiven verzahnten
und verleimten Kisten und eher harte Saiten wird der Klang sehr
viel kompakter und definierter. Wenn man dann noch mit der Mensur
kürzer wird hat man einen sehr durchsetzungsfähigen Klang. Hart
und hoch, perkussiv, durchdringend, aber nicht schrill.
Cigar Box Guitars sind noch eine Untergrundbewegung und wenig
marktkonform. Bei der typischen Open-G-Stimmung und dem Spielen
in G-Dur passt dazu eine Mundharmonika in C-Dur, der häufigsten
vorkommenden/verwendeten Tonart, in der Second Position. Da wird
das „Orchester“ billig. Das ist dann aber eine ganz andere Musik
als mit der Ukulele. Und auch (noch?) kein Massenmarkt.
Die Mundharmonika hatte übrigens keinen Corona-Peak:
<
https://trends.google.com/trends/explore?date=all&geo=DE&q=ukulele,Gitarre,Mundharmonika>
Im Weihnachtspeak Dezember 2008 hatte die Mundharmonika einen
hohen Ausschlag und sogar die Ukulele überholt. Was war der Grund
damals? Welches Lied war damals in den Charts? Noch eine Frage
die bei der Diskussion auftaucht. Auf Fragen bekommt man also
keine Antworten, nur weitere Fragen?
Und hier ein Fun Fact:
<
https://trends.google.com/trends/explore?date=all&geo=DE&q=Cigar%20Box%20Guitar>
Die Suche beschränkt sich auf drei Bundesländer. Das sind genau die
drei Bundesländern in denen man bei der Untersuchung der Wahlen nach
Benfords Law Hinweise auf Manipulationen der Stimmenzahlen bei den
jeweiligen Regierungsparteien sind.
Benfords Gesetz, die PDS und die Bundestagswahlen von 2002
<
https://www.freitag.de/autoren/tom-strohschneider/benfords-gesetz-die-pds-und-die-bundestagswahlen-von-2002>
Hier noch was zur Diskussion im Palaverment ...
<
http://dipbt.bundestag.de/extrakt/ba/WP17/356/35601.html>
Das ist jetzt wirklich nur ein Fun Fact. Obwohl? Cigar Box Guitar
als rohes und ehrliches Instrument, die Suche nach der vermissten
Ehrlichkeit? Genug verschwörungstheoretisiert für Heute. *grins*
Ich habe eine einfache Erklärung: Das sind die bevölkerungsreiche
Länder mit vielen Einwohnern und die kleinen Länder fallen unter
die Schwelle der Wahrnehmung.
Leider komme ich bei der Suche nach den Daten nicht weiter. Der
subjektive Eindruck eines Einzelnen ist immer untauglich für die
Beurteilung der Lage, auch und besonders wenn es die eigene ist.