Mikkey Dee hat da immerhin noch einen neuen Job gefunden, nachdem sein Boss
das zeitliche gesegnet hat.
Ich finde es nach wie vor bitter, von Motörhead zu den Scorpions wechseln
zu müssen, und statt Lemmy jetzt für Klaus Meine zu trommeln. Obwohl es
rein vom musikalischen her vermutlich bei Motörhead einfacher war.
Die Stones sind cool, und werden es immer sein, sieh Dir nur all die Keith
Richards Memes an. Übrigens geht Rod Steward wieder auf Tour, das finde ich
viel grenzwertiger, weil der sich noch mehr als jugendlicher Sexprotz
verkaufte (ja, Mick Jagger auch, aber er hat die Kurve zum R'n'B noch
geschafft), der wirkt dann schon wie eine Karikatur. Dann doch eher BB King
oder Chuck Berry, der noch im hohen Alter mit der Matrosenmütze seinen
Duckwalk gefeiert hat, es gibt ein Video von ihm mit der E-Street-Band, das
ist genial wie viel Spass er dabei hat, und es wirkt niemals peinlich.
Am peinlichsten fand ich David Lee Roth, als er zurück zu den damals leider
abgehalfterten Van Halen fand und im engen Tweed-Anzug über die Bühne
stolzierte, das war zum Fremdschämen. Während Sammy Hagar mit Chicken-Foot
erstaunlich gut gealtert ist und den reifen Surfer-Dude gibt.
Und dann gibt es noch die Kategorie derer, die erst im hohen Alter so
richtig gut wurden. Johnny Cash fällt mir da spontan ein (seine
Coverversion von "Hurt" und das dazugehörige Video mit seiner Frau June
Carter sind ein Vermächtnis für die Ewigkeit), und natürlich Leonard Cohen.
Willie Nelson auch noch, obwohl das nicht meine Musik ist, und Neil Young
(den ich Anfang der 90er am Kölner "Tanzbrunnen" live erleben durfte, da
spielte er Open Air eine 30minütige Version von "Rocking in the Free World"
mit einem ewig langen Gitarrensolo - der "Kölner Stadtanzeiger" titelte
damals, daß man sich wunderte, daß der Dom noch an der selben Stelle stand,
nach diesem Solo).
Also man kann auch als Musiker gut altern, wenn man sich richtig verkauft
(und letztlich geht es ja nur darum).
Grüße,
Frank