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Welcher Pianist spielt welches Klavier?

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Dieter Göbel

unread,
Oct 2, 2002, 6:39:19 AM10/2/02
to
Hallo,
vielleicht habe ich schon mal die Frage gestellt, aber ich finde die
Antworten nicht mehr;-)
Von folgenden Pianisten hätte ich gerne gewußt, welches Klavier sie
benutzen:
V. Ashkenazy(Beethoven/ Mozart)
C. Arrau(Beethoven/Mozart)
D. Barenboim(Mozart)
A. Brendel(Beethoven/Mozart)
R. Buchbinder(Haydn)
R. Casadeus(Bach/Mozart)
L. Fleisher(Beethoven/Brahms)
E. Gilels(Beethoven/Mozart)
W. Gieseking(Mozart)
G. Gould(Bach)
F. Gulda(Bach/Beethoven/Mozart)
M. Kirschnereit(Mozart)
A. Schiff(Bach/Mozart)
G. Schuchter(Schubert)
Wodurch kann man z. B. einen Steinway von einem Bösendorfer
unterscheiden?
Vielen Dank und viele Grüße
Dieter

Edward A. Cowan

unread,
Oct 2, 2002, 7:51:14 AM10/2/02
to
Dieter Göbel <D-Go...@T-Online.de> wrote:

> Wodurch kann man z. B. einen Steinway von einem Bösendorfer
> unterscheiden?

Ein Bösendorfer hat ungefähr fünf Extra-Tasten am linken Ende, die wohl
nicht zum spielen sind, sondern sie geben mehr Resonanz. Ich glaube,
irgendwo gelesen zu haben, Bartok habe mindestens eine Note in einem
seiner Klavierkonzerte geschrieben, die nur auf einem Bösendorfer zu
"spielen" sei...

Übrigens muss ich hier hinzufügen, dass Artur Schnabel mit einem
Bechstein seine Beethoven-Sonaten eingespielt hat.

--E.A.C.

Eberhard Sengpiel

unread,
Oct 2, 2002, 8:08:16 AM10/2/02
to
Dieter Göbel <D-Go...@T-Online.de> schrieb:


R. Buchbinder (Haydn), Haydn auf Teldec: Steinway B, Berliner
Studio-Flügel
D. Barenboim (Mozart) mit Berliner Philharmonikern sein privater
Steinway D
A. Schiff (Bach/Mozart) verschieden, auch Fabbrini/Steinway

Gruß

ebs

Johannes Roehl

unread,
Oct 2, 2002, 9:10:03 AM10/2/02
to
Dieter Göbel schrieb:

>
> Hallo,
> vielleicht habe ich schon mal die Frage gestellt, aber ich finde die
> Antworten nicht mehr;-)
> Von folgenden Pianisten hätte ich gerne gewußt, welches Klavier sie
> benutzen:

> G. Gould(Bach)

Einige der letzten Aufnahmen (IIRC die 1981er Goldberg-Var.)
auf Yamaha, sonst sein prepared Steinway(?) (was genau daran
prepared war, soll Enrico, der die Beihefte der Gould
Edition liest, erzählen)
Auch auf einigen späten Richter-Aufn. spielt er AFAIK einen
Yamaha

> F. Gulda(Bach/Beethoven/Mozart)

Beethoven-Sonaten (amadeo): Steinway (steht hinten auf der
Box)
Beethoven-Konzerte (kenne nur 1&2), könnte Bösendorfer sein,
das Klavier ist hier IMO irgendwie viel zu leise.
Mozart: keine Ahnung, aber angeblich spielte Gulda auch
häufig Bösendorfer (ich habe ihn einmal gesehen, aber mir
die Marke nicht gemerkt).
Bach WTK und Beethoven Diabelli-Var. sind so trocken und
direkt aufgenommen, dass es rein vom Klang her keine große
Freude ist, egal welcher Flügel...

> A. Schiff(Bach/Mozart)

AFAIK bevorzugt Schiff Bösendorfer; bei seinen
Mozart-Aufnahmen bin ich ziemlich sicher, dass er einen
solchen benutzt hat

> Wodurch kann man z. B. einen Steinway von einem Bösendorfer
> unterscheiden?

weiß ich auch nicht genau; falls Alfred Schmidt oder Peter
Lemken mitlesen, können die es sicher erklären.

viele Grüße

JR

Dieter Göbel

unread,
Oct 2, 2002, 10:36:10 AM10/2/02
to

"Eberhard Sengpiel" <esen...@t-online.de> schrieb im Newsbeitrag
news:anenfs$eor$06$1...@news.t-online.com...

> Dieter Göbel <D-Go...@T-Online.de> schrieb:
> > Hallo,
> > vielleicht habe ich schon mal die Frage gestellt, aber ich finde die
> > Antworten nicht mehr;-)
> > Von folgenden Pianisten hätte ich gerne gewußt, welches Klavier
> > sie benutzen:
> > V. Ashkenazy(Beethoven/ Mozart)
> > C. Arrau(Beethoven/Mozart)
> > D. Barenboim(Mozart)
> > A. Brendel(Beethoven/Mozart)
> > R. Buchbinder(Haydn)
> > R. Casadeus(Bach/Mozart)
> > L. Fleisher(Beethoven/Brahms)
> > E. Gilels(Beethoven/Mozart)
> > W. Gieseking(Mozart)
> > G. Gould(Bach)
> > F. Gulda(Bach/Beethoven/Mozart)
> > M. Kirschnereit(Mozart)
> > A. Schiff(Bach/Mozart)
> > G. Schuchter(Schubert)
> > Wodurch kann man z. B. einen Steinway von einem Bösendorfer
> > unterscheiden?
> > Vielen Dank und viele Grüße
> > Dieter
>
>
> D. Barenboim (Mozart) mit Berliner Philharmonikern sein privater
> Steinway D

Hallo Eberhard,
diese Aufnahme meine ich nicht, sondern die Klavierkonzerte, die er als
junger Spunt mit dem English Chamber Orchestra gespielt hat(1970 bis
1975). Die soll laut Kritiken erheblich besser als die neue Aufnahme
sein.
Viele Grüße
Dieter

Johannes Roehl

unread,
Oct 2, 2002, 12:11:02 PM10/2/02
to
Dieter Göbel schrieb:

>
> "Eberhard Sengpiel" <esen...@t-online.de> schrieb im Newsbeitrag
> news:anenfs$eor$06$1...@news.t-online.com...
> > Dieter Göbel <D-Go...@T-Online.de> schrieb:

[Barenboim]

> diese Aufnahme meine ich nicht, sondern die Klavierkonzerte, die er als
> junger Spunt mit dem English Chamber Orchestra gespielt hat(1970 bis
> 1975). Die soll laut Kritiken erheblich besser als die neue Aufnahme
> sein.

Barenboim war damals zwar noch recht jung, hat aber trotzdem
schon fast 20 Jahre Karriere hinter sich (Wunderkind eben).
Daß man in weiteren 20 Jahren nicht unbedingt besser wird,
v.a. wenn man sich nur noch Teilzeit als Pianist betätigt,
ist nicht so verwunderlich (ich kenne die neueren Aufnahmen
allerdings nicht). Aber das ist auch völlig OT (ich vermute,
dass die älteren auch auf Steinway sind)


viele Grüße

JR

Miguel Montfort

unread,
Oct 2, 2002, 2:25:56 PM10/2/02
to
"Edward A. Cowan" <eac...@anet-dfw.com> schrieb:

> > Wodurch kann man z. B. einen Steinway von einem Bösendorfer
> > unterscheiden?

> Ein Bösendorfer hat ungefähr fünf Extra-Tasten am linken Ende,
> die wohl nicht zum spielen sind, sondern sie geben mehr Resonanz.

Stimmt so nicht.

Der Bösendorfer "Imperial" (Modell 290) verfügt
über 97, das Modell 225 über 92 Tasten, die in der
Tat jeweils schwarz lackiert sind. Allerdings lassen
sich diese sehr wohl spielen ( nicht nur "spielen")!
Sie sind auf Grund der für Nicht-Bösendorfianer
ungewöhnlichen Dimensionen "abgedunkelt". Neben
Bartokschen Werken verlangen auch Kompositionen
von Ravel, Debussy und Busoni nach einem Imperial.

Miguel


Werner Partner

unread,
Oct 2, 2002, 2:29:57 PM10/2/02
to
"Edward A. Cowan" schrieb:

>
> Dieter Göbel <D-Go...@T-Online.de> wrote:
>
> > Wodurch kann man z. B. einen Steinway von einem Bösendorfer
> > unterscheiden?
>
> Ein Bösendorfer hat ungefähr fünf Extra-Tasten am linken Ende, die wohl
> nicht zum spielen sind, sondern sie geben mehr Resonanz.

Wie habe ich mir das technisch vorzustellen?
Oder meinst du, dass das einfach nur 5 zusätzliche Saiten sind, für die
es auch tasten gibt, die aber nicht zum pSielen gedacht sind, die man
aber spielen kann.

Werner

--
-----------------------------------------------------------
kairos: Werner Partner * Tel +49 2366 886606 * Fax: 886608
kai...@t-online.de * http://www.sonopt.de/partner

Eberhard Sengpiel

unread,
Oct 2, 2002, 4:23:27 PM10/2/02
to
Werner Partner <kai...@t-online.de> schrieb:

> > Dieter Göbel <D-Go...@T-Online.de> wrote:
> > > Wodurch kann man z. B. einen Steinway von einem Bösendorfer
> > > unterscheiden?
> > Ein Bösendorfer hat ungefähr fünf Extra-Tasten am linken Ende, die
wohl
> > nicht zum spielen sind, sondern sie geben mehr Resonanz.
> Wie habe ich mir das technisch vorzustellen?
> Oder meinst du, dass das einfach nur 5 zusätzliche Saiten sind, für
die
> es auch tasten gibt, die aber nicht zum pSielen gedacht sind, die man
> aber spielen kann.


Zur Erklärung:
Die zusätzlichen tiefen schwarzen Tasten am Bösendorfer Imperial werden
nicht anschließend systematisch chromatisch tiefer gestimmt, sondern nur
nach Bedarf auf die jeweilige Komposition hin zugeschnitten.
Die schwarzen "Töne" klingen allein gespielt so "grummelig", dass man
nur schwer sagen kann, welcher der Töne höher und welcher tiefer klingt.
Üblicherweise soll eine abwärts gepielte schwarze Chromatik wie eine
C-Dur Tonleiter klingen. Also die schwarzen Extra-Tasten werden nie
alleine gespielt, sondern immer nur in Verbindung mit dem eine Oktave
höher klingenden "normalen" Ton. Ich hoffe das ist jetzt klar
ausgedrückt. Die "extra-schwarzen" Töne ergeben nur eine "zusätzliche"
Klangfarbe.

Gruß

ebs
Forum für Mikrofonaufnahme und Tonstudiotechnik:
http://www.sengpielaudio.com


Peter Lemken

unread,
Oct 2, 2002, 4:25:58 PM10/2/02
to
Johannes Roehl <johanne...@physik.uni-giessen.de> wrote:
>> Dieter Göbel schrieb:

>> Wodurch kann man z. B. einen Steinway von einem Bösendorfer
>> unterscheiden?
>
> weiß ich auch nicht genau; falls Alfred Schmidt oder Peter
> Lemken mitlesen, können die es sicher erklären.

Na denn:

Klingt's beschissen und aufgeblasen, dann ist's ein Bösendorfer.
Klingt's beschissen, blechern und ohne Obertöne, dann ist's ein Bechstein.
Klingt's ungefähr wie ein Steinway, ist aber keiner, dann ist's ein Yamaha.
Klingt's ziemlich nach einem Steinway, dann ist's ein New Yorker Steinway.
Klingt's nach einem total schrillen New Yoker Steinway, dann ist's Horowitz.

Peter Lemken
Berlin

--
Das Priester-Zoelibat ist das erfolgreichste Eugenik-Projekt der
Menschheit. Es besticht auch in Momenten scheinbaren Versagens mit der
Eleganz seines Entwurfs.
--Mirko Liss in d.a.s.r

Walter Gallauner

unread,
Oct 2, 2002, 4:36:47 PM10/2/02
to
On Wed, 2 Oct 2002 12:39:19 +0200, =?iso-8859-1?Q?Dieter_G=F6bel?=
<D-Go...@T-Online.de> wrote:

>Wodurch kann man z. B. einen Steinway von einem Bösendorfer
>unterscheiden?

Hallo Dieter,
das steht doch vorne über der Tastatur drauf ;
hehehe

Grüsse
Walter

Fred Bayer

unread,
Oct 2, 2002, 8:56:06 PM10/2/02
to

Eberhard Sengpiel schrieb:

Stimmt so nicht!
Die zusätzlichen Tasten (bis Subkontra C beim Imperial, bis Subkontra F
bei den Modellen 275, 225 und 213) sind regulär lückenlos chromatisch
gestimmt und (gerade beim Imperial) auch klar als eigenständige Töne
erkennbar. Auch wenn nur wenige Komponisten diese zusätzlichen Töne
explizit verlangen (Ravel, Busoni, Liszt), verlagern sie allein durch ihre
Anwesenheit den Angriffspunkt der "regulären" tiefsten Töne mehr in die
Mitte des Resonanzbodens, womit diese ausgeglichener klingen als bei
gewöhnlichen Flügeln. Dies mag auch die ursprüngliche Verwirrung mit
"nicht zum Spielen gedacht" begründen. Dass die tiefsten Töne nicht
chromatisch sondern (C-Dur) diatonisch ausgelegt werden ("kurze
Oktave") ist bei historischen KLavieren oder Orgeln zu finden (Material-
ersparnis), aber sicher nicht bei Bösendorfer-Flügeln.

Ciao, Fred


Cornelia Preissinger

unread,
Oct 3, 2002, 4:30:32 AM10/3/02
to

"Peter Lemken" <pe...@strg-alt-entf.org> schrieb im Newsbeitrag
news:anfkol$e0c56$1...@ID-31.news.dfncis.de...

> Na denn:
>
> Klingt's beschissen und aufgeblasen, dann ist's ein Bösendorfer.

Lieber Peter,

wie kann man nur ein derartiges dämliches Pauschalurteil von sich geben!
Jedes Instrument hat eine Seele und klingt anders. Ich habe einen
Bösendorfer, der klingt wie brauner Samt, hell und klar im Diskant, ohne so
zu klirren, wie z.B. der Steinway meiner Schwester. Ich habe hinreißende
Steinways gespielt, aber auch ebenso klirrende, scheppernde.

Gruß,
Cornelia


Enrico Bauer

unread,
Oct 3, 2002, 7:05:10 AM10/3/02
to
Zunächst mal:
http://makeashorterlink.com/?M29632DF1
ist der thread, der den schönen Titel "Verschieden Klavier" trägt.

02.10 2002 15:10, Johannes Roehl:


>> G. Gould(Bach)
> Einige der letzten Aufnahmen (IIRC die 1981er Goldberg-Var.)
> auf Yamaha, sonst sein prepared Steinway(?)

Mehrere Steinways, die sind ihm ja ständig kaputt gemacht worden. Siehe
o.g. Original-thread!

> (was genau daran prepared war, soll Enrico, der die Beihefte der
> Gould Edition liest, erzählen)

Ich weiß gar nicht, ob da etwas dazu drin steht.
Alles wurde daran prepared. Man muss ja nur hinhören und erkennt, dass
er (für Bach) nahezu ein Cembalo spielt. Ich kann ja mal gucken, ob ich
etwas finde.

> Auch auf einigen späten Richter-Aufn. spielt er AFAIK einen
> Yamaha

Hä? Gould spielt auf Richter-Aufnahmen Yamaha?

Grüße
Enrico

--
"Ich verabscheue, was Sie sagen: ich werde Ihr Recht, es zu sagen, bis zum Tod
verteidigen." François Marie Voltaire

Enrico Bauer

unread,
Oct 3, 2002, 7:13:04 AM10/3/02
to
Zunächst mal:
http://makeashorterlink.com/?M29632DF1
ist der thread, der den schönen Titel "Verschiedene Klavier" trägt.

02.10 2002 15:10, Johannes Roehl:

>> G. Gould(Bach)
> Einige der letzten Aufnahmen (IIRC die 1981er Goldberg-Var.)
> auf Yamaha, sonst sein prepared Steinway(?)

Mehrere Steinways, die sind ihm ja ständig kaputt gemacht worden. Siehe
o.g. Original-thread!

> (was genau daran prepared war, soll Enrico, der die Beihefte der
> Gould Edition liest, erzählen)

Ich weiß gar nicht, ob da etwas dazu drin steht.


Alles wurde daran prepared. Man muss ja nur hinhören und erkennt, dass
er (für Bach) nahezu ein Cembalo spielt. Ich kann ja mal gucken, ob ich
etwas finde.

> Auch auf einigen späten Richter-Aufn. spielt er AFAIK einen
> Yamaha

Hä? Gould spielt auf Richter-Aufnahmen Yamaha?

Grüße
Enrico

--
"Das Schlimmste, was ein Musiker tun kann...ist, wenn er Musik bloß spielt.
Musik darf man nicht spielen, Musik muss man atmen..."
Josef Krips

Christian Köhn"

unread,
Oct 3, 2002, 7:39:33 AM10/3/02
to
Am 02 Okt 2002 schrieb Peter Lemken:
> Klingt's beschissen und aufgeblasen, dann ist's ein Bösendorfer.
> Klingt's beschissen, blechern und ohne Obertöne, dann ist's ein
> Bechstein. Klingt's ungefähr wie ein Steinway, ist aber keiner, dann
> ist's ein Yamaha. Klingt's ziemlich nach einem Steinway, dann ist's
> ein New Yorker Steinway. Klingt's nach einem total schrillen New Yoker
> Steinway, dann ist's Horowitz.


Endlich mal einer, der den Mut hat, der Wahrheit in's Auge zu blicken
;-) Ergänzen möchte ich noch:
Klingt's wie ein Schimmel, aber steht "Steinway" drauf, ist's ein
brauner Steinway.

Viele Grüße,
Christian

Johannes Roehl

unread,
Oct 3, 2002, 4:41:38 PM10/3/02
to
Enrico Bauer schrieb:

> 02.10 2002 15:10, Johannes Roehl:
> >> G. Gould(Bach)
> > Einige der letzten Aufnahmen (IIRC die 1981er Goldberg-Var.)

> > (was genau daran prepared war, soll Enrico, der die Beihefte der


> > Gould Edition liest, erzählen)
>
> Ich weiß gar nicht, ob da etwas dazu drin steht.
> Alles wurde daran prepared. Man muss ja nur hinhören und erkennt, dass
> er (für Bach) nahezu ein Cembalo spielt. Ich kann ja mal gucken, ob ich
> etwas finde.

Das halbe Beiheft der franz Suiten handelt IIRC davon
(zwischen den Aufnahmesitzungen war der Flügel beim
Transport beschädigt worden), der Rest ist die Statistik...

> > Auch auf einigen späten Richter-Aufn. spielt er AFAIK einen
> > Yamaha
>
> Hä? Gould spielt auf Richter-Aufnahmen Yamaha?

ich hätte wohl 'dieser' schreiben sollen. Richter war von
Dieter nicht erwähnt worden, gehörte aber AFAIK zu den
relativ wenigen berühmten Pianisten (eben mit Gould), die
auf den zuerst verpönten Yamahas spielten.

viele Grüße

JR

Peter Lemken

unread,
Oct 4, 2002, 2:19:55 AM10/4/02
to
Johannes Roehl <johanne...@physik.uni-giessen.de> wrote:
> Enrico Bauer schrieb:
>> 02.10 2002 15:10, Johannes Roehl:
>> >> G. Gould(Bach)
>> > Einige der letzten Aufnahmen (IIRC die 1981er Goldberg-Var.)
>
>> > (was genau daran prepared war, soll Enrico, der die Beihefte der
>> > Gould Edition liest, erzählen)
>>
>> Ich weiß gar nicht, ob da etwas dazu drin steht.
>> Alles wurde daran prepared. Man muss ja nur hinhören und erkennt, dass
>> er (für Bach) nahezu ein Cembalo spielt. Ich kann ja mal gucken, ob ich
>> etwas finde.
>
> Das halbe Beiheft der franz Suiten handelt IIRC davon
> (zwischen den Aufnahmesitzungen war der Flügel beim
> Transport beschädigt worden), der Rest ist die Statistik...

Das war doch erst später, oder meinst Du einen anderen Flügel als den CD
318, den er aus dem Pool der Gestellungsflügel gekauft hatte? Den richtig
manipulierten Flügel hört man vor allem auf den Aufnahmen der Inventionen.
Die Mechanik ist dabei derartig leichtgängig eingestellt worden, daß der
Fänger nicht immer rechtzeitig zuschnappt und manchmal ein Ton leise
nachrepetiert. Davon spricht er auch in einem Artikel in dem Buch von Tim
Page.



>> > Auch auf einigen späten Richter-Aufn. spielt er AFAIK einen
>> > Yamaha
>>
>> Hä? Gould spielt auf Richter-Aufnahmen Yamaha?
>
> ich hätte wohl 'dieser' schreiben sollen. Richter war von
> Dieter nicht erwähnt worden, gehörte aber AFAIK zu den
> relativ wenigen berühmten Pianisten (eben mit Gould), die
> auf den zuerst verpönten Yamahas spielten.

Und das sogar schon recht früh. Es dürften einerseits Gründe der
Bequemlichkeit gewesen sein (er bekam von Yamaha immer einen
Gestellungsflügel, zusammen mit einem Klaviertechniker, der ihn auf Tourneen
und Aufnahmesitzungen betreute. Allerdingswar es nicht immer derselbe
Flügel.

Nur ganz selten spielte er (zumindest im Westen) einen Steinway, so z.B. auf
den Aufnahmen mit den Rachmaninoff-Etüden, die in München beim Bayrischen
Rundfunk produziert wurde und bei einem seiner letzten Konzerte in München
(dem Konzert im Angedenken an Marlene Dietrich), das man auch auf CD hören
kann (Live Classics).

Johannes Roehl

unread,
Oct 4, 2002, 9:32:34 AM10/4/02
to
On 4 Oct 2002, Peter Lemken wrote:
> Johannes Roehl <johanne...@physik.uni-giessen.de> wrote:
> > Enrico Bauer schrieb:
> >> 02.10 2002 15:10, Johannes Roehl:
> >> >> G. Gould(Bach)
> >> > Einige der letzten Aufnahmen (IIRC die 1981er Goldberg-Var.)
> >
> >> > (was genau daran prepared war, soll Enrico, der die Beihefte der
> >> > Gould Edition liest, erzählen)
> >>
> >> Ich weiß gar nicht, ob da etwas dazu drin steht.
> >> Alles wurde daran prepared. Man muss ja nur hinhören und erkennt, dass
> >> er (für Bach) nahezu ein Cembalo spielt. Ich kann ja mal gucken, ob ich
> >> etwas finde.
> >
> > Das halbe Beiheft der franz Suiten handelt IIRC davon
> > (zwischen den Aufnahmesitzungen war der Flügel beim
> > Transport beschädigt worden), der Rest ist die Statistik...
>
> Das war doch erst später, oder meinst Du einen anderen Flügel als den CD
> 318, den er aus dem Pool der Gestellungsflügel gekauft hatte? Den richtig

Ich meine gar nichts, nur mich erinnern zu könnne, dass eins der Beihefte
voll mit Flügel-trivia ist, weil eine Hälfte der Suiten auf einem andern
Instrument (oder nach einer Reparatur) eingespielt wurde.
Der Rest des Beiheftes (oder ists ein anderes) bringt Statistiken über
relative Aufführungshäufigkeiten verschiedener Komponisten, was mich noch
weniger interssiert als Klavierdetails....

viele Grüße

JR

--
Denn wenn die Frage an sich ungereimt ist und unnötige Antworten verlangt,
so hat sie ausser der Beschämung dessen, der sie aufwirft, bisweilen noch
den Nachteil, den unbehutsamen Anhörer derselben zu ungereimten Antworten
zu verleiten und den belachenswerten Anblick zu geben, dass einer (wie
die Alten sagten) den Bock melkt, der andere ein Sieb unterhält.

Alfred Schmidt

unread,
Oct 4, 2002, 5:08:23 PM10/4/02
to

"Christian Köhn" <christi...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:anha9l$s0h$01$1...@news.t-online.com...

> Am 02 Okt 2002 schrieb Peter Lemken:
> > Klingt's beschissen und aufgeblasen, dann ist's ein Bösendorfer.

Hier kann ich nicht beipflichten, obwohl manche neueren Aufnahmen diesen
Eindruck
vermitteln mögen, das einzig Beschissene ist hier allerdings die
Aufnahmetechnik.
Man kann sicher keine Pauschalurteile abggeben, aber ein optimal gewarteter
Bösendorfer ist an Klangschönheit wohl kaum zu übertreffen, allerdings läßt
sich
das "Blühen" von Klavierklang leider nicht befriedigend aufnehmen (IMO)

> Endlich mal einer, der den Mut hat, der Wahrheit in's Auge zu blicken

Auch Du mein Sohn Brutus ?

> ;-) Ergänzen möchte ich noch:
> Klingt's wie ein Schimmel, aber steht "Steinway" drauf, ist's ein
> brauner Steinway.

Und ich hab bis jetzt immer geglaubt, Schimmel sind weiß.
Aber es speilen ja ohnedies nicht viele Konzertpianisten einen Schimmel.
Wahrscheinlich haben die Angst, er könnte während eines Konzertes wiehern.


Für Vergleiche von Klavieren geeignete CDs:

Bolet (Liszt, Klavierwerke Folge 1 (Decca)) ->BECHSTEIN
Bolet (Liszt Klavierwerke (Schubert Lied Transkriptionen(DECCA))->BECHSTEIN
Ax (Chopin Klavierkonzert Nr 1 etc SONY)-> Érard (1851)
Tansky (Draeseke Klavierkonzert op 36) ->Blüthner (1925)

Gruß aus Wien

Alfred


Dr. Leopold Kasses

unread,
Oct 5, 2002, 1:34:06 PM10/5/02
to

"Walter Gallauner" <walter.g...@gmx.at> schrieb im Newsbeitrag
news:3d9b5963...@news.chello.at...

Da kommt mir ein lustiger Gedanke: auf der Bösendorfer Seite wird Liszt
unter den Referenzen angeführt und der Bösendorfer wurde in einem
Zeitungsartikel als sein leibklavier genannt, auf Bechstein, sagt man, Liszt
war ebendiesem Hersteller zu Lebzeiten treu, und auf Steinway-Homepage wird
Franz unter den unsterblichen Steinway Spielern aufgeführt. Was stimmt den
nun?


Peter Lemken

unread,
Oct 5, 2002, 2:29:03 PM10/5/02
to
Dr. Leopold Kasses <kas...@aon.at> wrote:
>
> Da kommt mir ein lustiger Gedanke: auf der B?sendorfer Seite wird Liszt
> unter den Referenzen angef?hrt und der B?sendorfer wurde in einem

> Zeitungsartikel als sein leibklavier genannt, auf Bechstein, sagt man, Liszt
> war ebendiesem Hersteller zu Lebzeiten treu, und auf Steinway-Homepage wird
> Franz unter den unsterblichen Steinway Spielern aufgef?hrt. Was stimmt den
> nun?

Alles davon stimmt. Liszt war sich seiner lebenslangen Rolle als "erster"
Pianist sehr bewußt und hat praktisch alle Marken gespielt und sie gelobt,
ja sogar technische Verbesserungsvorschläge gemacht. Er wollte keinen
Klavierhersteller brüskieren und teilweise die geschenkten Klaviere/Flügel
an seine Schüler weitergegeben. Siehe auch die Memoiren eines langjährigen
Schülers, August Göllerich.

Frank Geck

unread,
Oct 8, 2002, 5:19:54 AM10/8/02
to
"Eberhard Sengpiel" <esen...@t-online.de> wrote in message news:<anenfs$eor$06$1...@news.t-online.com>...

> A. Schiff (Bach/Mozart) verschieden, auch Fabbrini/Steinway
>

Schiff nimmt einen Fabbrini offenbar auch mit auf Tournee.
Schumann Klavierkonzert in der Alten Oper Frankfurt, vom Klavier aus
dirigiert, großartig. Klang viel schöner als der hiesige Steinway.

Gruß, Frank

Eberhard Sengpiel

unread,
Oct 8, 2002, 10:25:25 AM10/8/02
to
Frank Geck schrieb:
Eberhard Sengpiel schrieb:

> > A. Schiff (Bach/Mozart) verschieden, auch Fabbrini/Steinway
> >
> Schiff nimmt einen Fabbrini offenbar auch mit auf Tournee.
> Schumann Klavierkonzert in der Alten Oper Frankfurt, vom Klavier aus
> aus dirigiert, großartig. Klang viel schöner als der hiesige Steinway.
> Gruß, Frank


... und der Stimmer von Fabbrini ist immer dabei!

Gruß

ebs


Frank Geck

unread,
Oct 9, 2002, 8:18:57 AM10/9/02
to
Johannes Roehl <johanne...@physik.uni-giessen.de> wrote in message news:<3D9CAB82...@physik.uni-giessen.de>...

> Richter war von
> Dieter nicht erwähnt worden, gehörte aber AFAIK zu den
> relativ wenigen berühmten Pianisten (eben mit Gould), die
> auf den zuerst verpönten Yamahas spielten.
>
> viele Grüße
>
> JR

Meines Wissens seit den frühen 70ern (Schubert-Sonaten, in Japan
aufgenommen).
Richter war kein bißchen wählerisch bei den von ihm benutzten
Klavieren. Da mag das jahrzehntelange Training in der sowjetischen
Provinz eine Rolle spielen. In der Doku "Richter the enigma" gibts
eine eindrucksvolle Passage, wo er beschreibt, wie er vor einem
Konzert in der Carnegie Hall von Steinway eingeladen wurde, sich einen
Flügel auszusuchen. Das sei für ihn die größte professionelle Qual
gewesen, und er habe es nur mitgemacht aus Höflichkeit gegenüber
seinen Gastgebern. Ein Antipode zu ABM sozusagen ;-)

Gruß, Frank

Arno Schuh

unread,
Oct 11, 2002, 11:49:21 AM10/11/02
to
Hallo Dieter,
ist zwar ein bisschen spät, auf deine Frage zu antworten, aber:

> Wodurch kann man z. B. einen Steinway von einem Bösendorfer
> unterscheiden?

Auf TACET CD 340 mit Gerrit Zitterbart gab/gibt es die CD "What About This,
Mr. Clementi?" mit dem Untertitel "Flügel im Vergleich".
Ich selbst besitze diese CD nicht, aber wenn es dich knapp 20 Euro stark
interessiert - JPC hatte sie in meinem letzten CDROM-Katalog noch
aufgelistet.

Peter Lemken hatte in einem Posting voriges Jahr auch einmal Bezug auf die
Aufnahme genommen

http://groups.google.de/groups?q=zitterbart+klavier&hl=de&lr=&ie=UTF-8&selm=
9qjvn9%24oatbb%243%40ID-31.news.dfncis.de&rnum=2

Vielleicht besitzt er die Aufnahme und kann dir sagen, ob auf der CD im
direkten Vergleich signifikante Unterschiede zu hören sind.

Davon abgesehen ist das ganze nicht zuletzt eine Frage der Intonation.
Sollte es da werksseitige Klangphilosophien geben, so können die quasi nur
für den Idealraum gelten. Ein und derselbe Steinwayflügel hört sich im
Vorführraum des Klavierhändlers anders an als bei dir zu Hause im
Wohnzimmer, der Turnhalle beim Schulfest oder in der Kirche, falls du ihn
dorthin ausleihst :-) in einem Konzertsaal oder bei einer
Freilichtveranstaltung.
Eigentlich müsste jedes Klavier für den Raum in dem es klingen soll, noch
einmal nachintoniert werden. Das ist aber erstens sehr aufwändig und damit
zweitens auch kostenintensiv und wird daher auch nur relativ selten - im
privaten Bereich und bei Klavieren quasi überhaupt nicht - gemacht. Per
Intonation kann man das Klangideal bestimmter Firmen natürlich auch zunichte
machen; einen eher weichen Ton Härte verpassen und einem sehr harten Ton
schlimmstenfalls butterweich und matt machen. Dann möchte ich den sehen, der
da noch eine Marke oder gar ein Modell heraus hören will.

Schöne Grüße

Arno


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