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Haydn auf Platz 6

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Johannes Röhl

unread,
Jun 21, 2002, 6:00:26 PM6/21/02
to
Aus: http://www.zweitausendeins.de/ (etwas gekürzt)

Unsere 14-Tage-Bestseller. CDs aus Pop, Jazz, Klassik.

Alle zwei Wochen sehen wir nach, was bei uns am besten
geht. Hier sind unsere Bestseller in der Reihenfolge ihres
Erfolges. Der Spitzentitel steht an erster Stelle.

Davis, Miles "Kind of blue"; 6,99 Euro

Waits, Tom "Alice"; 15,49 Euro

Waits, Tom "Blood money"; 15,49 Euro

Jarreau, Al "Al Jarreau"; 3,49 Euro

Bécaud, Gilbert "Nathalie"; 3,49 Euro

Haydn, Joseph "Die Sinfonien"
Brilliant Classics. DDD. 33 CDs 44.99 Euro

finde ich doch erstaunlich!

;-)

JR

Alfred Schmidt

unread,
Jun 21, 2002, 6:54:10 PM6/21/02
to

"Johannes Röhl" <johanne...@physik.uni-giessen.de> schrieb im
Newsbeitrag news:3D13A1FA...@physik.uni-giessen.de...

> Aus: http://www.zweitausendeins.de/ (etwas gekürzt)
>
> Unsere 14-Tage-Bestseller. CDs aus Pop, Jazz, Klassik.
>
>
> Haydn, Joseph "Die Sinfonien"
> Brilliant Classics. DDD. 33 CDs 44.99 Euro
>
> finde ich doch erstaunlich!
>
> ;-)
>
> JR

Ich weiß nicht was daran erstaunlich sein soll.

Die Platten werden ja fast zum Bierdeckelpreis angeboten, normalerweise
bekommst Du für das Geld gerade 2 hochwertige CDs

Da habeb dann mal alle "Sparmeister" sich schon für das Weihnachtsgeschenk
der klassikliebenden Erbonkels eingedeckt.

Aber Spaß beiseite: Hier kommen einige Faktoren zusammen.
Zum Beispiel , daß es ja kaum Gesamtaufnahmen von Haydns Sinfoniern
am Markt gibt, und die wenigen sind auch nicht "erste Wahl".
Da mag dann schon dieser und jener aus enzyklopädischen Grunden
zu dieser Einspielung gegriffen haben.

Ferner ist Haydn wahrscheinlich viel beliebter als es den Anschein hat.
Das war schon zu seinen Lebzeiten so. Scheinbar im Provinznest Esterhazy
eingesperrt, war er doch in ganz Europa eine Berühmtheit, die jene Mozarts
wahrscheinlich sogar übertraf. Allein die Summen, die man ihm für seine
Pariser
Sinfonie bezahlte sind ein Indiz dafür (umgerechnet ca 60.000.-- Euro)pro
Stück.

Ferner wurden viele Sinfonien andererer Komponisten unter Haydns Namen in
den Handel
gebracht, ein Beweis, wie marketingwirksam dieser Name doch war.

Irgendjemand schrieb vor, kurzem hier, Haydn sei ein, "sympathischer"
Komponist , wenn
vielleicht auch nicht der "Beste"
Ich bin der Meinung, wenn man schon eine "Bestenliste" aufstellen möchte,
daß Haydn
ganz vorne mit Bach, Mozart und Beethoven zu nennen wäre.
Er mag zwar ein "Vielschreiber" gewesen sein, das ging aber, ähnlich wie bei
Bach,
niemals auf Kosten der Qualität.
So ist z.B. jede Sinfonie ein unverwechselbares Meisterwerk.

Daß, die Manager der Plattenkonzerne hievon keine Kenntnis haben, spricht
m.E nich gegen Haydn........

Gruß aus Wien
a.s


Johannes Röhl

unread,
Jun 22, 2002, 4:44:30 AM6/22/02
to
Alfred Schmidt schrieb:

>
> "Johannes Röhl" <johanne...@physik.uni-giessen.de> schrieb im
> Newsbeitrag news:3D13A1FA...@physik.uni-giessen.de...
> > Aus: http://www.zweitausendeins.de/ (etwas gekürzt)
> >
> > Unsere 14-Tage-Bestseller. CDs aus Pop, Jazz, Klassik.
> >
> >
> > Haydn, Joseph "Die Sinfonien"
> > Brilliant Classics. DDD. 33 CDs 44.99 Euro
> >
> > finde ich doch erstaunlich!
> >
> > ;-)
> >
> > JR
>
> Ich weiß nicht was daran erstaunlich sein soll.
>
> Die Platten werden ja fast zum Bierdeckelpreis angeboten, normalerweise
> bekommst Du für das Geld gerade 2 hochwertige CDs

Klar, aber kaufen wirklich so viele Leute etwas, nur weil es
(pro Stück) billig ist?
Ich habe die Preise extra mit angegeben, weil natürlich
absolut die andern CDs in der Liste viel billiger sind.
(sind eben nur EinzelCDs)

> Da habeb dann mal alle "Sparmeister" sich schon für das Weihnachtsgeschenk
> der klassikliebenden Erbonkels eingedeckt.

Das mag sein ;-)

> Aber Spaß beiseite: Hier kommen einige Faktoren zusammen.
> Zum Beispiel , daß es ja kaum Gesamtaufnahmen von Haydns Sinfoniern
> am Markt gibt, und die wenigen sind auch nicht "erste Wahl".
> Da mag dann schon dieser und jener aus enzyklopädischen Grunden
> zu dieser Einspielung gegriffen haben.
>
> Ferner ist Haydn wahrscheinlich viel beliebter als es den Anschein hat.
> Das war schon zu seinen Lebzeiten so. Scheinbar im Provinznest Esterhazy
> eingesperrt, war er doch in ganz Europa eine Berühmtheit, die jene Mozarts
> wahrscheinlich sogar übertraf. Allein die Summen, die man ihm für seine
> Pariser
> Sinfonie bezahlte sind ein Indiz dafür (umgerechnet ca 60.000.-- Euro)pro
> Stück.

Haydn mir gegenüber zu loben, ist ganz sicher nicht
notwendig. Du hast völlig recht; wenn er nicht einer der
drei oder vier berühmtesten Komponisten Europas gewesen
wäre, hätten ihn die LOndoner nicht eigeladen und gut
bezahlt.
Aber: ich habe vor wenigen Jahren mal in einem Interview
gelesen, wie schlecht sich Haydn verkauft und Du erwähnst ja
selbst, wie bescheiden teilweise die diskographische
Situation immer noch ist. In letzter Zeit ist es durch
einige Projekte schon deutlich besser geworden, aber bei dei
Balance ist immer noch schief: es gibt vermutlich 5-10mal
mehr Aufnahmen von Mozarts "Haydn"-Q. als von Haydns op.50
oder 64. Insofern scheint engagement für Haydn durchaus ein
gewisses Wagnis für Plattenfirmen zu sein (dass die oben
genannte Aufnahme direkt nach ihrer Fertigstellung beim
Ultra-Billig-Anbieter landet, liegt aber wohl nur an der
Pleite von Nimbus records)

> ganz vorne mit Bach, Mozart und Beethoven zu nennen wäre.
> Er mag zwar ein "Vielschreiber" gewesen sein, das ging aber, ähnlich wie bei
> Bach,
> niemals auf Kosten der Qualität.
> So ist z.B. jede Sinfonie ein unverwechselbares Meisterwerk.

Es gibt zwar Qualitätsunterschiede, aber ich bin auch immer
wieder erstaunt, wie gut viele der fast unbekannten
Sinfonien und Quartette sind (ca. 30-40 von jeder Sorte sind
in jedem Fall ganz oben anzusiedeln)
Wie Werner anderswo sagt, gehört Haydn (und das wurde 150
Jahre lang in der Öffentlichkeit eben nicht so gesehen)
sicher zu denen, wo sich "Bestenlisten" erübrigen (ich will
jetzt aber nicht festlegen, ob das nun 5, 10 oder 20
Komponisten sind ;-)

viele Grüße

JR

Dieter Göbel

unread,
Jun 22, 2002, 6:00:58 AM6/22/02
to

"Johannes Röhl" <johanne...@physik.uni-giessen.de> schrieb im
Newsbeitrag news:3D1438EE...@physik.uni-giessen.de...

> Alfred Schmidt schrieb:
> >
> > "Johannes Röhl" <johanne...@physik.uni-giessen.de> schrieb im
> > Newsbeitrag news:3D13A1FA...@physik.uni-giessen.de...
> > > Aus: http://www.zweitausendeins.de/ (etwas gekürzt)
> > >
> Aber: ich habe vor wenigen Jahren mal in einem Interview
> gelesen, wie schlecht sich Haydn verkauft und Du erwähnst ja
> selbst, wie bescheiden teilweise die diskographische
> Situation immer noch ist. In letzter Zeit ist es durch
> einige Projekte schon deutlich besser geworden, aber bei dei
> Balance ist immer noch schief: es gibt vermutlich 5-10mal
> mehr Aufnahmen von Mozarts "Haydn"-Q. als von Haydns op.50
> oder 64.

Hallo Johannes,
auch ich gehöre zu den glühenden Haydn - Fans;-)
Das kann man auch an meiner Sammlung erkennen:
1. ca. 60 Sinfonien(ich schiele schon mehrfach nach A. Fischer - soll
sich einer melden, wenn er denn die Gesamtaufnahme hat, und sie ein
bisschen beurteilen kann;-)
2. Sämtliche Streichquartette
3. Sämtliche Klaviertrios - wer hat die schon?
4. Sämtliche Klaviersonaten - in zwei Aufnahmen(Buchbinder/Olbertz) -
völlig unterschätzt;-(
5. Fast alle Klavier- bzw. Cembalokonzerte (I. Alpenheim/ Dorati - gibt
es nicht mehr)
6. Sämtliche Messen
7. Die beiden Oratorien
8. Die Sonaten für Violine und Viola(gebe ich nicht ab)
Wer bietet mehr?;-))
Die Frage, warum sich Haydn schlechter verkaufen lässt, würde ich in
diesen Punkten beantworten:
1. Um Mozart gibt es einen richtigen Kult wegen seiner Einzigartigkeit -
auch in seinem Leben
2. Seine Melodien springen eher über, sie sind volkstümlicher.
3. Seine große Opern - auf einer Höhe mit Verdi, Wagner usw.
4. Seine Vielseitigkeit in den verschiedenen Werkgattungen. Was hat er
nicht komponiert?
5. eine Fülle von Meisterwerken - in der Anzahl nur noch von Bach
übertroffen
6. Mozart brauchte zu keiner Zeit "entdeckt" zu werden, die Aufführung
seiner Werke war immer in.
usw.
Meine bescheidenen Vermutungen;-)
Viele Grüße
Dieter

Johannes Röhl

unread,
Jun 22, 2002, 6:36:20 AM6/22/02
to
Dieter Göbel schrieb:

>
> "Johannes Röhl" <johanne...@physik.uni-giessen.de> schrieb im
> Newsbeitrag news:3D1438EE...@physik.uni-giessen.de...
> > Alfred Schmidt schrieb:
> > >
> > > "Johannes Röhl" <johanne...@physik.uni-giessen.de> schrieb im
> > > Newsbeitrag news:3D13A1FA...@physik.uni-giessen.de...
> > > > Aus: http://www.zweitausendeins.de/ (etwas gekürzt)
> > > >
> > Aber: ich habe vor wenigen Jahren mal in einem Interview
> > gelesen, wie schlecht sich Haydn verkauft und Du erwähnst ja
> > selbst, wie bescheiden teilweise die diskographische
> > Situation immer noch ist. In letzter Zeit ist es durch
> > einige Projekte schon deutlich besser geworden, aber bei dei
> > Balance ist immer noch schief: es gibt vermutlich 5-10mal
> > mehr Aufnahmen von Mozarts "Haydn"-Q. als von Haydns op.50
> > oder 64.

> 8. Die Sonaten für Violine und Viola(gebe ich nicht ab)

^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
Sind die nicht von Michael Haydn?
(Wer bietet mehr?)
Ich bestimmt nicht, obwohl ich es irgendwie geschafft habe,
4 komplette Sets der "Pariser" und einiger anderer Sinfonien
anzuhäufen, habe ich noch große Lücken bei den
Klaviersonaten, den Trios und den Vokalwerken (letztere
interessieren mich irgendwie nicht besonders)

> Die Frage, warum sich Haydn schlechter verkaufen lässt, würde ich in
> diesen Punkten beantworten:

> 2. Seine Melodien springen eher über, sie sind volkstümlicher.

Das würde ich nicht unterschreiben (falls Du Mozart
gegenüber Haydn meinst); ich finde eher den späten Haydn an
der Oberfläche volkstümlicher (also Londoner Sinfonien,
Oratorien etc.) und vergiß nicht "Gott erhalte Franz den
Kaiser" (die "Ladykiller"Serenade ist ja nun nicht mehr von
Haydn ;-). So volkstümlich ist Mozart nur ganz selten
(Papageno etc.)

> 3. Seine große Opern - auf einer Höhe mit Verdi, Wagner usw.

das ist sicher ein wesentlicher Punkt; man muß allerdings
bedenken, dass die "Entführung" und "Cosi" erst zu Beginn
des 20. Jh. wiederbelebt wurden.

> 4. Seine Vielseitigkeit in den verschiedenen Werkgattungen. Was hat er
> nicht komponiert?

> 5. eine Fülle von Meisterwerken - in der Anzahl nur noch von Bach
> übertroffen

meinst Du bei 4. und 5. nun Mozart oder Haydn oder beide?

> 6. Mozart brauchte zu keiner Zeit "entdeckt" zu werden, die Aufführung
> seiner Werke war immer in.

ich glaube hier liegt der Hund begraben. Bis heute ist
unsere Einschätzung ganz extrem durch das 19. Jh. geprägt
und da war Mozart eben auch nur mit ganz wenigen,
ausgewählten Werken (Don Giovanni, Figaro, Requiem, das
d-mol-Konzert und noch zwei oder drei, die letzten drei
Sinfonien) präsent. Nicht gerade eine repräsentative
Auswahl, aber es reichte, um die Romantiker zu begeistern.
Haydn wurde dagegen wohl bald als biederer Handwerker und
"Vorläufer" von Beethoven und Mozart gesehen. Zu ihrer
Lebenszeit war Haydn, einfach aufgrund seines Alters wohl
ein wenig berühmter (aber er hat ja bekanntlich gegenüber
Leopold Mozart dessen Sohn als den größten ihm bekannten
Komponisten bezeichnet)

Wie auch immer, mich überrascht die Plazierung, kurz hinter
Tom Waits und Miles Davis...

viele Grüße

JR

Alfred Schmidt

unread,
Jun 22, 2002, 7:24:56 AM6/22/02
to

"Werner Hintze" <Werner...@floridante.de> schrieb im Newsbeitrag
news:ol38hus4m2lshbopg...@4ax.com...

> On Sat, 22 Jun 2002 00:54:10 +0200, "Alfred Schmidt"
> <aon.91...@aon.at> wrote:
>
> >Irgendjemand schrieb vor, kurzem hier, Haydn sei ein, "sympathischer"
> >Komponist , wenn
> >vielleicht auch nicht der "Beste"
>
> Das war ich, und ich habe mich offensichtlich missverständlich
> ausgedrückt. Ich wollte die Qualität der Haydnschen Musik keineswegs
> in Frage stellen. Ich denke, dass sich in der Region, in die er
> gehört, Vergleiche einfach verbieten. Man kann wohl nicht sagen, Haydn
> sei besser als Bach oder schlechter als Beethoven. Ich meinte also,
> dass sich in dieser Hinsicht nichts aussagen lässt, während es mir
> scheint, dass man in Bezug auf die Sympathie, die er erweckt, ganz
> oben auf der Liste stehen dürfte.

Da sind wir ja einer Meinung.
An dem Mißverständnis bist aber gar nich Du schuld, sondern der
"Zeitgeist"
Wenn Du irgendwo über Haydn liest, wirst Du sehr oft "Wohlwollen",
einem Komponisten gegenüber herauslesen, der "eben aus der Mode
gekommen ist"
Ich habe, wie Du ja gesehen hast, Deine Bemerkung auch nicht überbewertet.
Erst im Kontext mit derBemerkung von Johannes:
"Mich wundert, daß Haydn Platz6 belegt hat" (;-)) ist mir Deine Bemerkung
wieder ins Bewußtsein gekommen. Denn wahrscheinlich hast Du (unabsichtlich)
doch das formuliert, was die meisten Menschen über Haydn denken
>
> Um es noch einmal anders zu sagen: Man kann meinetwegen darüber
> diskutieren, ib Haydn der beste ist (obwohl ich eine solche Diskussion
> für übrflüssig halte). Dass er der sympathischste KOmponist ist, kann
> man meiner Ansicht nach nicht bestreiten.
>
> Ich hatte gedacht, dass der Gedanke trotz der staren Verkürzunh klar
> zum Ausdruck kommt, und ich hatte ihn so verkürzt, weil er mir
> eigentlich nicht wichtig genug schien, um ihn so weit auszubreiten.
> Aber wenn es nun so herauskommt, als hätte ich etwas gegen Haydn,
> muss ich wohl...
>
Ich glaube es herrscht in diesem Punkt volle Übereinstimmung zwischen uns

Gruß aus dem tropischen Wien
Alfred


Alfred Schmidt

unread,
Jun 22, 2002, 9:11:59 AM6/22/02
to

"Dieter Göbel" <D-Go...@T-Online.de> schrieb im Newsbeitrag
news:af1hv1$ikt$03$1...@news.t-online.com...

>
> "Johannes Röhl" <johanne...@physik.uni-giessen.de> schrieb im
> Newsbeitrag news:3D1438EE...@physik.uni-giessen.de...

Hallo, ich werd mal versuchen Dieter und Johannes zu antworten, Werner
hab ich schon beantwortete.

> > > >
> > Aber: ich habe vor wenigen Jahren mal in einem Interview
> > gelesen, wie schlecht sich Haydn verkauft und Du erwähnst ja
> > selbst, wie bescheiden teilweise die diskographische
> > Situation immer noch ist.

Haydn verkauft sich nicht schlecht, er wird einfach schlecht verkauft,
wenn ich mir den Hinweis als sprachliche Spitzfindigkeit erlauben darf (;-))

Ich meine hiemit, daß klassische Komponisten (scheinbar) auch
Sales-Promotion
benötigen um bei den nächsten Generationen nicht vergessen zu werden.
Die diskographische Situation in Bezug auf Haydn ist nämlich nicht
"immer noch" schlecht, sindern (und das ist das, was mich bedrückt),
sondern erst seit den letzten 20 Jahren. Ich weiß genau, daß in meiner
Jugend
das Angebot vielfältiger war, und was noch wichtiger ist, daß der
Imagewert Haydns größer war.

>
> Hallo Johannes,
> auch ich gehöre zu den glühenden Haydn - Fans;-)

"So sei ich, gewährt mit die Bitte, in eurem Bunde der ..." etc.

> Das kann man auch an meiner Sammlung erkennen:


> 1. ca. 60 Sinfonien(ich schiele schon mehrfach nach A. Fischer - soll
> sich einer melden, wenn er denn die Gesamtaufnahme hat, und sie ein
> bisschen beurteilen kann;-)

Na ja, ich hab nur 57, allerdings etliche Werke in mehreren Einspielungen
(34 CDs)

> 2. Sämtliche Streichquartette

Neidlos überlasse ich Dir hier die Führung

> 3. Sämtliche Klaviertrios - wer hat die schon?

Ich arbeite daran....

> 4. Sämtliche Klaviersonaten - in zwei Aufnahmen(Buchbinder/Olbertz) -
> völlig unterschätzt;-(

Derzeit acht Folgen von Naxos (Jandö), sozusagen zum Kennenlernen, ergänzt
durch Brendel,
Staier und Batik


> 5. Fast alle Klavier- bzw. Cembalokonzerte (I. Alpenheim/ Dorati - gibt
> es nicht mehr)

Entrement und Koopman

> 6. Sämtliche Messen

5 Messen, Zwei in Planung

> 7. Die beiden Oratorien

Ja


> 8. Die Sonaten für Violine und Viola(gebe ich nicht ab)
> Wer bietet mehr?;-))

Oper: La vera Constanza

Alles in allem 84 CDs
Derzeitige Tendenz: Stark Steigend

> Die Frage, warum sich Haydn schlechter verkaufen lässt, würde ich in
> diesen Punkten beantworten:
> 1. Um Mozart gibt es einen richtigen Kult wegen seiner Einzigartigkeit -
> auch in seinem Leben

d,accord

> 2. Seine Melodien springen eher über, sie sind volkstümlicher.

Wenn Du jetzt meinst Mozarts Melodien sind volkstümlicher, so bin ich nicht
einverstanden

> 3. Seine große Opern - auf einer Höhe mit Verdi, Wagner usw.

Mozarts Opern sind eigentlich eher mit Salieri zu vergleichen (Verzeihung
Wolfgang !!)
als mit Verdi oder Wagner
Hier lag auch die eigentliche Rivalität.
Haydns Opern waren sehr an den Gegebenheiten Schloß Esterhazys
orientiert.

> 4. Seine Vielseitigkeit in den verschiedenen Werkgattungen. Was hat er
> nicht komponiert?

das gilt wohl auch für Haydn, allerdings mit dem Unterschied, daß Haydns
Klavierkonzerte, messen wir sie an denen Beethovens, klingen als wären
sie 2 Generationen älter (was ja eigentlich auch stimmt, Haydn könnte
Beethovens
Großvater sein), diejenigen Mozarts sind hingegen nur eine Generation
von Beethoven entfernt.
Und hier ist zu sagen, daß Klavierkonzerte damals eher als anmutige Stücke
gesehen
wurden, denn als erratische "titanenhafte" Blöcke
.


> 5. eine Fülle von Meisterwerken - in der Anzahl nur noch von Bach
> übertroffen

Allerdings wurde Bach im Laufe der Jahrhunderte auch sehr unterschiedlich
bewertet.

> 6. Mozart brauchte zu keiner Zeit "entdeckt" zu werden, die Aufführung
> seiner Werke war immer in.

Ich würde eher sagen, Mozart war immer mehr oder weniger im Bewußtsein
eines breiteren Musikpublikums, wobei ich dahingestellt lassen möchte,
inwieweit
sein "Gesamtwerk" bekannt war.
(In meiner Kindheit brachte man mir Haydn durch die
"Kindersinfonie" nahe, sie war relativ populär, bis bewiesen werden konnte,
daß sie von
Leopold Mozart ist)
Fazit: Die Musikwelt war um ein liebgewordenes Haydn-Cliché
ärmer und das Werk verschwand in der Versenkung.......

Nun zur Frage: Wie verkauft man Haydn wirkungsvoll ?

Ich glaube, daß ein guter Weg dazu wäre, daß man bei der Neuaufnahme einer
Sinfonie (nicht erst im Beiheft, sondern bereits in der Werbung, im Katalog
etc)
die Besonderheiten ihrer Entstehung, die Story ihrer Namensgebung, das
Revolutionäre
(so vorhanden) erklärt. Speziell die Namensgebungen der Haydn-Sinfonien
bieten breiten
Spielraum für "PR-Stories, waren sie doch oft eigens hiefür geschaffen
worden"

Würde man Haydn PR-mäßig jene Aufmerksamkeit zukommen lassen, wie sie
für dritt und viertklassige Interpreten gang und gäbe sind, so würde er sich
auch wieder besser verkaufen....

Gruß aus Wien

Alfred


Manfred Hößl

unread,
Jun 22, 2002, 9:33:34 AM6/22/02
to

Werner Hintze schrieb:


> On Sat, 22 Jun 2002 00:54:10 +0200, "Alfred Schmidt"
> <aon.91...@aon.at> wrote:
>
>
>
> Das war ich, und ich habe mich offensichtlich missverständlich
> ausgedrückt. Ich wollte die Qualität der Haydnschen Musik keineswegs
> in Frage stellen. Ich denke, dass sich in der Region, in die er
> gehört, Vergleiche einfach verbieten. Man kann wohl nicht sagen, Haydn
> sei besser als Bach oder schlechter als Beethoven. Ich meinte also,
> dass sich in dieser Hinsicht nichts aussagen lässt, während es mir
> scheint, dass man in Bezug auf die Sympathie, die er erweckt, ganz
> oben auf der Liste stehen dürfte.
>

> Um es noch einmal anders zu sagen: Man kann meinetwegen darüber
> diskutieren, ib Haydn der beste ist (obwohl ich eine solche Diskussion
> für übrflüssig halte). Dass er der sympathischste KOmponist ist, kann
> man meiner Ansicht nach nicht bestreiten.
>
> Ich hatte gedacht, dass der Gedanke trotz der staren Verkürzunh klar
> zum Ausdruck kommt, und ich hatte ihn so verkürzt, weil er mir
> eigentlich nicht wichtig genug schien, um ihn so weit auszubreiten.
> Aber wenn es nun so herauskommt, als hätte ich etwas gegen Haydn,
> muss ich wohl...
>
>

Muß ich dir mal recht geben.
Er zählt zu den wenigen Komponisten, bei denen ich mir Vorstellen kann,
daß man mit ihm privat recht gut auskommen könnte.
Ihm fehlte scheinbar das extreme, Geniehafte - zumindest im Benehmen.

Manfred

Johannes Röhl

unread,
Jun 22, 2002, 10:10:03 AM6/22/02
to
Hallo Alfred,
nur kurz voraus: ich hätte diese "Bestenliste auch gepostet,
wenn auf Rang 8 zwischen Miles Davis und Gilbert Becaud die
gesammelten Bach-Kantaten, Telemanns Tafelmusiken oder
Sibelius-Sinfonien oder was weiß ich gestanden hätten; die
Tatsache, dass so ein Set überhaupt in die Verkaufs-Top-Ten
kommt, ist bemerkenswert...

Alfred Schmidt schrieb:


>
> "Dieter Göbel" <D-Go...@T-Online.de> schrieb im Newsbeitrag
> news:af1hv1$ikt$03$1...@news.t-online.com...
> >
> > "Johannes Röhl" <johanne...@physik.uni-giessen.de> schrieb im
> > Newsbeitrag news:3D1438EE...@physik.uni-giessen.de...

> > > Aber: ich habe vor wenigen Jahren mal in einem Interview


> > > gelesen, wie schlecht sich Haydn verkauft und Du erwähnst ja
> > > selbst, wie bescheiden teilweise die diskographische
> > > Situation immer noch ist.
>
> Haydn verkauft sich nicht schlecht, er wird einfach schlecht verkauft,
> wenn ich mir den Hinweis als sprachliche Spitzfindigkeit erlauben darf (;-))
>
> Ich meine hiemit, daß klassische Komponisten (scheinbar) auch
> Sales-Promotion
> benötigen um bei den nächsten Generationen nicht vergessen zu werden.
> Die diskographische Situation in Bezug auf Haydn ist nämlich nicht
> "immer noch" schlecht, sindern (und das ist das, was mich bedrückt),
> sondern erst seit den letzten 20 Jahren. Ich weiß genau, daß in meiner
> Jugend
> das Angebot vielfältiger war, und was noch wichtiger ist, daß der
> Imagewert Haydns größer war.

Ich weiß jetzt nicht, in welche Zeit Deine Jugend fällt
(vermute aber mal vor ca. 30 Jahren), so dass das sogar
simmen könnte (wenn mich auch Schreibers Plattenführer von
'79 zweifeln läßt, aber vielleicht war es da schon
schlechter geworden), da gerade Großprojekte wie Doratis
komplette Sinfonien im Entstehen oder gerade fertig waren.
Aber nach meinen Informationen hat die "Renaissance" erst
Anfang der 60er eingesetzt, mit der Neuausgabe der Werke von
Robbins-Landon u.a.; sehr viele Werke wurden damals zum
ersten Mal überhaupt als Platten zugänglich. Seitdem sind,
wenn ich es richtig sehe, mindestens zwei angestrebte
Ges.Aufn. der Sinfonien gescheitert, bei den Quartetten
sieht es durch die Neuaufnahmen mit dem Angeles-Q. und
einige HIP-Ensembles mit peu a peu Ges.Aufn. etwas besser
aus (dafür ist natürlich einiges aus den 60ern etc. einfach
aus dem Katalog verschwunden, was gerade bei den Quartette,
wo ich von HIP weniger überzeugt bin als bei den Sinfonien,
sehr schade ist) Ich fürchte aber, dass es mehr als einzelne
Opera (v.a. op.76) von Spitzenensembles wie ABQ oder
Hagen-Q. wohl nciht geben wird....Von den Klav.Trios gibt es
wohl immer noch nur eine komplette Aufn., aber bei cpo ist
ein im Entstehen (und Naxos kommt vielleicht auch noch). Bei
den Klaviersonaten hat man sicher mehr Auswahl als je zuvor.
Bei den bekannten Sinfonien sieht es ja auch ganz ordentlich
aus.
Was Du mit Image-Wert meinst, ist mir nicht ganz klar; eine
gewisse Geringschätzung gegenüber z.B. Mozart oder Beethoven
"Papa Haydn" ist sicher älter als 20 oder 40 Jahre.

Aber vielleicht war das in Wien ja immer etwas anders ;-)

--snip---


viele Grüße

JR

Dieter Göbel

unread,
Jun 22, 2002, 10:28:12 AM6/22/02
to

"Johannes Röhl" <johanne...@physik.uni-giessen.de> schrieb im
Newsbeitrag news:3D145324...@physik.uni-giessen.de...
> Dieter Göbel schrieb:

> >
> > Die Frage, warum sich Haydn schlechter verkaufen lässt, würde ich in
> > diesen Punkten beantworten:
>
> > 2. Seine Melodien springen eher über, sie sind volkstümlicher.
>
> Das würde ich nicht unterschreiben (falls Du Mozart
> gegenüber Haydn meinst); ich finde eher den späten Haydn an
> der Oberfläche volkstümlicher (also Londoner Sinfonien,
> Oratorien etc.) und vergiß nicht "Gott erhalte Franz den
> Kaiser" (die "Ladykiller"Serenade ist ja nun nicht mehr von
> Haydn ;-). So volkstümlich ist Mozart nur ganz selten
> (Papageno etc.)

Hallo Johannes,
ich meine statt "volkstümlich" wohl mehr eingängig. Sie prägen sich
häufig sehr schnell ein, und dann vergißt man sie nie mehr.

> > 4. Seine Vielseitigkeit in den verschiedenen Werkgattungen. Was hat
er
> > nicht komponiert?
>
> > 5. eine Fülle von Meisterwerken - in der Anzahl nur noch von Bach
> > übertroffen
>
> meinst Du bei 4. und 5. nun Mozart oder Haydn oder beide?

Mozart. Es gibt wohl von Mozart mehr "Tops";-)
Viele Grüße
Dieter

Dieter Göbel

unread,
Jun 22, 2002, 10:31:50 AM6/22/02
to

"Alfred Schmidt" <aon.91...@aon.at> schrieb im Newsbeitrag
news:af1t8i$as5hn$1...@ID-74364.news.dfncis.de...

>
> "Dieter Göbel" <D-Go...@T-Online.de> schrieb im Newsbeitrag
> news:af1hv1$ikt$03$1...@news.t-online.com...
> >
> > Hallo Johannes,

>
> > 3. Seine große Opern - auf einer Höhe mit Verdi, Wagner usw.
>
> Mozarts Opern sind eigentlich eher mit Salieri zu vergleichen
(Verzeihung
> Wolfgang !!)
> als mit Verdi oder Wagner

Ich wollte Mozarts Opern n i c h t mit Verdis oder Wagners
vergleichen;-)
Ich meine nur, dass diese ebenso bekannt und bedeutend sind.
Zwischen meiner Lieblingsoper "Figaro" und Wagner erkenne ich so gut wie
k e i n e Gemeinsamkeiten, wobei ich den Figaro fast immer hören könnte,
während ...;-)
Viele Grüße
Dieter

Johannes Röhl

unread,
Jun 22, 2002, 7:11:22 PM6/22/02
to
Dieter Göbel schrieb:

>
> "Johannes Röhl" <johanne...@physik.uni-giessen.de> schrieb im
> Newsbeitrag news:3D145324...@physik.uni-giessen.de...
> > Dieter Göbel schrieb:

--snip---

> > > 2. Seine Melodien springen eher über, sie sind volkstümlicher.

--snip---

> ich meine statt "volkstümlich" wohl mehr eingängig. Sie prägen sich
> häufig sehr schnell ein, und dann vergißt man sie nie mehr.

ich meinte mit "volkstümlich" auch nicht nur echte
Liederthemen (wie in Sinf. #85 etc.), sondern auch die
Eingängigkeit. Die Unterschiede sind nicht groß (und
"eingängig" ist ja auch erstmal weder gut noch schlecht),
aber ich finde den späten Haydn doch eher eingängiger als
Mozart (jedenfalls nicht weniger, welches Mozartfinale ist
so eingängig wie das aus #104, welcher langsame Satz so wie
die aus #94,100,101? vielleicht kennst Du die Mozart-Stücke
einfach länger und/oder besser ;-))

> > > 4. Seine Vielseitigkeit in den verschiedenen Werkgattungen. Was hat
> er
> > > nicht komponiert?
> >
> > > 5. eine Fülle von Meisterwerken - in der Anzahl nur noch von Bach
> > > übertroffen
> >
> > meinst Du bei 4. und 5. nun Mozart oder Haydn oder beide?
>
> Mozart. Es gibt wohl von Mozart mehr "Tops";-)

Da ich die möglichen flops (also was weiß ich wie viele
Jugendwerke von WAM und Barytondivertimenti von Haydn) nicht
zähle, sehe ich eigentlich quantitativ hier sogar einen
leichten Vorsprung für Haydn (Klaviersonaten und
Kirchenmusik: etwa Gleichstand, mit ebentuell leichtem
Vorsprung Haydn, Quartette: großer quantitativer Vorsprung
für Haydn, durch Quintette von Mozart etwas gemildert,
Sinfonien: großer Vorsprung Haydn), den Mozart eigentlich
nur durch massive Überlegenheit bei den Konzerten und Opern
(von Haydn kenne ich noch keine, aber es gibt wohl ein paar,
die gar nicht so schlecht sind) einigermaßen ausgleichen
kann. ;-)
Was ich auch noch kurios finde: ein beliebig
herausgegriffenes Menuett von einem der beiden ist fast
immer interessanter, wenn es von Haydn ist (sehr krass bei
fast allen Mozart-Sinfonien)

viele Grüße

JR

Alfred Schmidt

unread,
Jun 23, 2002, 4:35:05 AM6/23/02
to

"Johannes Röhl" <johanne...@physik.uni-giessen.de> schrieb im
Newsbeitrag news:3D15041A...@physik.uni-giessen.de...
Das mag sein, hat aber nichts mit der "Eingängigkeit" oder wie auch immer
wir das benennen wollen, zu tun, sondern mit der "Präsenz"

Das Image eines Mozart mit all den angedichteten Eigenarten, erfundenen, bzw
"zurechtgebogenen" Anekdoten mag dazu geführt haben, daß seine "Reißer"
gerne in der Werbung verwendet wurden, daß "das Wunderkind" schon Kindern
nahegebrachr wurde.Ob nun für Mozartkugeln geworben wird, für Urlaub in
Salzburg,
ob man ein Handy einschaltet, oder einen Telefonbeantworter, überall hört
man Mozart.

Haydns Leben verlief in ruhigeren Bahnen, er war für Filmproduzenten und
Marketing-Manager
nicht annähernd so interessant wie Mozart, daher ist er in der Werbung kaum
zu hören.
Wie undankbar: Denn wenn man nur ein ganz klein wenig an der Oberfläche des
"Saubermannes" Haydn kratzt, kommt ein Marktstratege, mit nicht immer ganz
einwandfreien
Verkaufsmethoden zum Vorschein, die heutigen Manager müssten ihn lieben.
(Er verkaufte z.B. einige Sinfonien an *zwei* Auftraggeber gleichzeitig,
wobei er dem
unbedeutenderen Kunden lediglich eine Abschrift an Stelle des Autographs
sandte.
(Ich glaube es war Graf Wallerstein)Auf diesbezügliche Anfrage erklärte
Haydn, das
Autograph, sei, seiner schlechten Augen wegen, schlampig hingepatzt, also
kaum lesbar
gewesen...)

Haydn soll auch (in Briefen angedeutet) diverse Damenaffairen gehabt haben,
aber Haydn
war stets dezent, gut fürs Geschäft, schlecht für den Nachruhm.

Aber zum eigentlichen Kernpunkt: Haydns Themen sind, wenn man sie öfter
hört,
ebenso einprägsam, wie die Mozarts

Gruß aus Wien
Alfred


Manfred Hößl

unread,
Jun 23, 2002, 3:55:19 PM6/23/02
to

Werner Hintze schrieb:


> On Sat, 22 Jun 2002 15:33:34 +0200, Manfred Hößl
> <Manfre...@web.de> wrote:
>
>
>>Muß ich dir mal recht geben.
>>Er zählt zu den wenigen Komponisten, bei denen ich mir Vorstellen kann,
>>daß man mit ihm privat recht gut auskommen könnte.
>
>

> Das weiß ich nicht. Ich fürchte, man kann mit keinem wirklich großen
> Künstler gut auskommen. Ich meinte auch nicht, dass er menschlich
> besonders sympathisch *war* (was ich aus o.g. Prinzip bezweifle),
> sondern dass er als Komponist sympathisch *ist*. Das ist etwas
> vollkommen anderes ;))
>

Ich glaube schon, daß Haydn relativ verträglich war. Immerhin war er
Jahrzehnte als Hofmusiker auszuhalten, stell dir das mal bei Beethoven
oder Wagner vor.
Was für ihn spricht ist, daß er ein Musiker mit einem freundlichen Humor
ist, das gibts eigentlich selten.


Manfred

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