Google Groups no longer supports new Usenet posts or subscriptions. Historical content remains viewable.
Dismiss

Klavier vorspielen für Bekannte - Was eignet sich am besten?

5 views
Skip to first unread message

Andrea Straub

unread,
Mar 26, 2008, 3:38:46 PM3/26/08
to
Hallo!
Habe mal eine Frage: seit knapp 3 Jahren spiele ich Klavier, davon hab
ich erst ca. 12 Monate Unterricht bei der Lehrerin meiner Tochter (so
kam ich zum spielen), also ich hab mir vieles selbst beigebracht (mit
40!) Vom Level her spiele ich z.B. von Hans-Günter Heumann die Stücke
aus "Piano Kids in Concert", oder aus dem "Konzertband", also
Anfängerniveau, klar, obwohl ich eigentlich nur Pop-Musik höre, spiele
ich am liebsten Stücke von Bach, Händel, die haben es mir echt angetan.
Doch damit kann man natürlich niemand vom Hocker reißen, mein Mann
reagiert schon sehr allergisch wenn ich wieder mal irgendeine Sonate in
C-Dur von Händel spiele (habe auch die Bände vom Lidl), in der Beziehung
hab ich wohl 'ne Macke. Und wenn wir Besuch bekommen heißt es immer:
spiel doch mal was vor. Ja, was denn? Fällt mir höchstens Beethoven ein,
ja, fein gemacht, aber ich möchte mal was anderes spielen (okay, den
"Entertainer" krieg ich auch noch einigermassen hin), Blues oder Jazz.
Natürlich nichts Schweres, irgendwas was jeder kennt, aber ich find
einfach nichts. Der Blues-Band "Bar Piano" von Heumann ist auch noch zu
schwer, hab ich mir schon angesehen, dafür reicht es noch nicht.
Hat vielleicht zufällig jemand von euch einen Noten-Vorschlag?
Lieben Gruß von
Andrea

Werner Partner

unread,
Mar 26, 2008, 3:57:51 PM3/26/08
to
Andrea Straub schrieb:

Es gibt mehrere Bände "Cool Piano" von Heather Hammond, ganz nette,
leichte jazzige und poppige Stücke, die gibt's z.B. hier:
http://www.bodensee-musikversand.de/product_info.php?products_id=165151

oder auch in jedem Musikgeschäft

Grüße

Werner

--
--------------------------------------------------
Dorothee & Werner Partner, 45699 Herten
http://www.sonoptikon.de

Erhard Schwenk

unread,
Mar 26, 2008, 4:39:34 PM3/26/08
to
Andrea Straub wrote:
> Hallo!
> Habe mal eine Frage: seit knapp 3 Jahren spiele ich Klavier, davon hab
> ich erst ca. 12 Monate Unterricht bei der Lehrerin meiner Tochter

Ich würde da einfach mal diese Lehrerin fragen. Die weiß genauer wie Du
spielst und was Du spielen kannst und hat damit uns gegenüber einen
gewaltigen Vorteil. Zudem sollte sie auch einschätzen können, wie viel
"Risiko" Du da wirklich gehen solltest - Anfänger ohne Vorspielerfahrung
verschätzen sich in der Hinsicht manchmal gewaltig.

--
Erhard Schwenk

Akkordeonjugend Baden-Württemberg - http://www.akkordeonjugend.de/
APAYA running System - http://www.apaya.net/

Message has been deleted

Andrej Kluge

unread,
Mar 27, 2008, 4:12:59 AM3/27/08
to
Hi,

"Anna Füllerhaupt" schrieb:

> Wie wärs denn mal mit den Impromptus von Schubert?

Ja, besonders D 935 Nr. 4 f-Moll oder D 899 Nr. 2 Es-Dur sind schön
leicht... ;-)

Ciao
A.

Werner Partner

unread,
Mar 27, 2008, 5:37:58 AM3/27/08
to
Anna Füllerhaupt schrieb:

> Andrea Straub <andrea...@t-online.de> wrote:
>
>> ich am liebsten Stücke von Bach, Händel, die haben es mir echt angetan.
>> Doch damit kann man natürlich niemand vom Hocker reißen, ...
>
> Musikhörer, die man man vom Hocker reißen muss, damit sie das Gehörte
> als Musik begreifen, sind doch eine Zumutung.
> Und tue denen bloß nicht den Gefallen, Stücke zu wählen, die dich
> virtuos überfordern, das geht garantiert schief.
>
> Wer angemessen fortgeschritten im Musikhören ist, kommt auch mit
> "leisen" Tönen zurecht. Also bleibe bei deinen Vorlieben und spiele
> diesen nur solchen Hörern vor, die auch einen Zugang dazu haben.

>
> Wie wärs denn mal mit den Impromptus von Schubert?
> Die sind so schön, dass auch unbeleckte Musikhörer beim erstmaligem
> Hören Zugang dazu haben.
>

Viel zu schwer!!! (aber natürlich sehr schön)

Christian Hoeller

unread,
Mar 27, 2008, 6:01:58 AM3/27/08
to
Werner Partner wrote:
> Anna Füllerhaupt schrieb:
>> Andrea Straub <andrea...@t-online.de> wrote:
>>
>>> ich am liebsten Stücke von Bach, Händel, die haben es mir echt angetan.
>>> Doch damit kann man natürlich niemand vom Hocker reißen, ...
>>
>> Musikhörer, die man man vom Hocker reißen muss, damit sie das Gehörte
>> als Musik begreifen, sind doch eine Zumutung.
[...]

> Viel zu schwer!!! (aber natürlich sehr schön)

Ich würde _improvisieren_. So machte ich es jedenfalls (zwar nicht am
Klavier, aber auf der Gitarre ... ohne jetzt ein großer "Könner" zu
sein, aber dafür mit viel Gefühl ... HEHE...). Achja, die Stimmung
sollte natürlich bereits "aufgelockert" sein. ;-)


SCNR, Ciao,
Christian
--
(o_ http://www.linuxbasis.org
(o< _o) (o_ //\ --------------------------
(/)_ (/)_ (/)_ V_/_ http://www.linux-drivers.org

Walter Schmid

unread,
Mar 27, 2008, 9:04:44 AM3/27/08
to
Andrej Kluge schrieb:

Schubert-Stücke gefallen den Klassik-Laien meistens gar nicht, -
diese getrauen sich leider oft nicht, das zu gestehen. (Oder erst
nach Jahren. Ich habe mein Umfeld völlig unabsichtlich und
unwissend jahrelang gequält mit Schubert.) Wenn schon klassisch,
kommt für ein Nichtklassik-Publikum fast nur Mozart in Frage.
Allem voran der "Türkische Marsch" aus der A-dur-Sonate KV 331.
Oder das "Butterbrot", mit Glissandi. Das witzige Stück ist aber
vermutlich eine hübsche Mozart-Fälschung.

Es gibt tatsächlich Leute, denen ist schon Beethoven zu modern.
Die wären mit Ravels "Valses Nobles et Sentimentales" leichter zu
bedienen. Paradox aber wahr.

Gruss

Walter


Walter Schmid

unread,
Mar 27, 2008, 8:58:27 AM3/27/08
to
Andrej Kluge schrieb:

Schubert-Stücke gefallen den Klassik-Laien meisten gar nicht, -

Andrea Straub

unread,
Mar 27, 2008, 11:19:28 AM3/27/08
to
Hallo,

vielen Dank für die Musikvorschläge, ihr habt natürlich recht: will
nicht über meine Möglichkeiten spielen, dass hört sich dann ja noch
schlimmer an. Dann lieber nicht den Geschmack treffen. Mir ist wichtig,
dass ich ein paar Stücke auswendig spielen kann, so kann ich z.B.
mittlerweile die "Ballade pour Adeline" und die "Sonatine" sowie die
"Romanze" von Beethoven, "Für Elise" übe ich z.Zt. noch, "Pink Panther"
ist auch nicht schwer zu spielen, und ich liebe die "Donauwellen" von
Ivanovici. Überhaupt auch Walzer (z.B.Tschaikowsky) mag ich sehr.
Von Schubert kenne ich bisher nur das "Moment Musical", da habe ich auch
eine schöne Bearbeitung (aus "Piano Kids in Concert"), Mozart hab ich
früher gerne gehört (egal Opern oder Konzerte), aber die Stücke für
Klavier find ich gar nicht so schön wie von den anderen, okay, der
türkische Marsch ist ganz nett.
Gruß erstmal von
Andrea

Christian Hoeller

unread,
Mar 27, 2008, 12:12:10 PM3/27/08
to
Andrea Straub wrote:

> Überhaupt auch Walzer (z.B.Tschaikowsky) mag ich sehr.

BTW, wenn Du auch Walzer von J. Strauss gerne hast und Klavier
spielst ...

... kennst Du die CD "Walzer-Transkriptionen" von Rudolf Buchbinder?

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B0001CLY8O

Ist IMO sehr empfehlenswert.

Arno Schuh

unread,
Mar 27, 2008, 4:21:49 PM3/27/08
to
Hallo Andrea,
leider gibt es zur Zeit ja keinen "berühmten Pianisten" in der Pop-Branche,
aber zu meiner Zeit saß da immer einer im Samtjäckchen bzw. feinen Zwirn und
machte Millionen mit zwei Stücken: Eines hieß Music Box Dancer und das
andere - seufz - Ballade pour Adeline.
Das könnte technisch in deiner Reichweite liegen und geht fast so leicht ins
Ohr wie Peter Alexander. :-)

Freundliche Grüße

Arno

Andrea Straub

unread,
Mar 27, 2008, 4:51:04 PM3/27/08
to
Arno Schuh schrieb:
Hi Arno,
also dieses "Music Box Dancer" ist ja irgendwie schon grauenhaft
kitschig, klar kenn ich das, aber das möchte ich auf gar keinen Fall
spielen! Da ist doch die Ballade pour Adeline (okay, kein sooo
prickelnder Song)noch besser, also dann doch eher die Klassiker. Nee,
so'n bischen erarbeiten möchte ich mir noch, ich hab ja noch mind. 4o
Jahre Zeit! Zum Glück hab ich viele Jahre Flöte u. Gitarre gespielt, so
dass mir das Instrument-Erlernen nicht so schwer fällt, der
Bassschlüssel war allerdings schon hart am Anfang.
Das "Impromptus" von Schubert hab ich mir hier im Internet übrigens
angehört, von Arthur Rubinstein (totale Hochachtung vor diesem
Musiker)gespielt, ich denke, das wird wohl für für meine Fähigkeiten
eine Utopie bleiben, ist aber auch nicht schlimm.
Aber trotzdem danke für den Tipp,
Grüßli von
Andrea

Arno Schuh

unread,
Mar 27, 2008, 5:33:50 PM3/27/08
to
Hallo Andrea,
> Arno Schuh schrieb:

>> leider gibt es zur Zeit ja keinen "berühmten Pianisten" in der
>> Pop-Branche,

Das war natürlich gelügt. Es gibt durchaus Pianisten mit ernst zu nehmenden
technischen und musikalischen Fertigkeiten und für den Pop-Bereich ganz
beachtlichen Kompositionen.
Aber wenn man sich die Klavierbücher dazu ansieht ... kräuseln sich einem
die Fußnägel nach hinten auf.
Die lesen sich so, als hätte der Arrangeur den Titel noch nie gehört bzw.
von einmaligem hören des Titels mal schnell ein Arrangement angefertigt.
Es gibt ja durchaus schöne Pop-Titel mit dominantem Klavierpart - aber man
kann nicht empfehlen, sich solch ein Song Book zu kaufen und wie aus einem
Sonatinenbuch das darin enthaltene Klavierarrangement zu üben und
vorzuspielen. Der Schuss geht garantiert nach hinten los.

> also dieses "Music Box Dancer" ist ja irgendwie schon grauenhaft
> kitschig, klar kenn ich das, aber das möchte ich auf gar keinen Fall
> spielen! Da ist doch die Ballade pour Adeline (okay, kein sooo
> prickelnder Song)noch besser, also dann doch eher die Klassiker. Nee,

So etwas wie Ballade pour Adeline gibt's natürlich auch in klassisch: Auf
Anhieb fällt mir da das "Gebet einer Jungfrau" ein (Name der Komponistin ist
mir gerade entfallen). Soll auch nicht so höllisch schwer sein.

> so'n bischen erarbeiten möchte ich mir noch, ich hab ja noch mind. 4o
> Jahre Zeit! Zum Glück hab ich viele Jahre Flöte u. Gitarre gespielt,
> so dass mir das Instrument-Erlernen nicht so schwer fällt,

Wie wäre es mit einer Transkription der Bourree aus Bachs Gitarrensuite BWV
996 auf dem Klavier? Dann der Anregung von Andrej folgendend in bisschen in
Art von Jethro Tull rhythmisch improvisieren. :-)

> Das "Impromptus" von Schubert hab ich mir hier im Internet übrigens
> angehört, von Arthur Rubinstein (totale Hochachtung vor diesem
> Musiker)gespielt, ich denke, das wird wohl für für meine Fähigkeiten
> eine Utopie bleiben, ist aber auch nicht schlimm.

Schubert ist mir immer sehr schwer gefallen. Ich habe während meines
Klavierunterrichts nur zwei Stücke von ihm gelernt, darunter ein Scherzo in
B. Danach hatte ich die nase voll. Bach, Händel, Beethoven, Schumann,
mendelssohn sind mir alle leichter gefallen. Das ist, glaube ich, einfach
Neigungssache.

Freundliche Grüße

Arno

Erhard Schwenk

unread,
Mar 27, 2008, 5:35:36 PM3/27/08
to
Arno Schuh wrote:
> Hallo Andrea,

> leider gibt es zur Zeit ja keinen "berühmten Pianisten" in der Pop-Branche,

Was genau fehlt Elton John zum "berühmten Pianisten"?

> aber zu meiner Zeit saß da immer einer im Samtjäckchen bzw. feinen Zwirn und
> machte Millionen mit zwei Stücken: Eines hieß Music Box Dancer und das
> andere - seufz - Ballade pour Adeline.

Da kann man genausogut den Flohwalzer oder "für Elise" spielen fürchte
ich :-)

> Das könnte technisch in deiner Reichweite liegen und geht fast so leicht ins
> Ohr wie Peter Alexander. :-)

Also ich würde wirklich einfach mal mit dem Klavierlehrer darüber reden,
der hat da wenn er nur halbwegs was taugt mit Sicherheit umsetzbare und
sinnvolle Vorschläge.

Andrea Straub

unread,
Mar 27, 2008, 6:01:16 PM3/27/08
to
Erhard Schwenk schrieb:

> Arno Schuh wrote:
>> Hallo Andrea,
>
>> leider gibt es zur Zeit ja keinen "berühmten Pianisten" in der
>> Pop-Branche,
>
> Was genau fehlt Elton John zum "berühmten Pianisten"?
>
>> aber zu meiner Zeit saß da immer einer im Samtjäckchen bzw. feinen
>> Zwirn und
>> machte Millionen mit zwei Stücken: Eines hieß Music Box Dancer und das
>> andere - seufz - Ballade pour Adeline.
>
> Da kann man genausogut den Flohwalzer oder "für Elise" spielen fürchte
> ich :-)
>
>> Das könnte technisch in deiner Reichweite liegen und geht fast so
>> leicht ins
>> Ohr wie Peter Alexander. :-)
>
> Also ich würde wirklich einfach mal mit dem Klavierlehrer darüber reden,
> der hat da wenn er nur halbwegs was taugt mit Sicherheit umsetzbare und
> sinnvolle Vorschläge.
>
Hi Erhard,
mit meiner Lehrerin spreche ich nach den Ferien mal, sie hat aber im
Moment so ganz andere Vorstellungen als ich: Den Quintenzirkel und die
Übungen aus dem "Hanon" soll ich regelmäßig üben, ist ja auch wichtig
und sinnvoll, mit den Fingersätzen tue ich mich noch schwer. Man will
immer schon soviel spielen! Geb ich ja zu. Aber ich bin ja nun kein
Teenager mehr und mache ja die Übungen, denn es bringt mich ja sonst
nicht weiter.
Aber das "Für Elise" muss ich mal in Schutz nehmen: zwar ist der Anfang
recht langweilig (spiele ich nicht gerne) aber der 2.Teil ist doch toll
und auch anspruchsvoll, wie für Anfänger wie mich. Die Noten die ich
habe sind angeblich original lt. meiner Lehrerin, kann ich gar nicht
glauben, denn dann ist es ja fast simpel. Kann man doch nicht mit dem
Flohwalzer vergleichen, denn den hab ich immer gehasst. Den kann ja
jeder spielen, der nicht Klavier spielt (ausser mir)!
Sollte mir zu denken geben?
Gruß,
Andrea

Arno Schuh

unread,
Mar 27, 2008, 6:35:20 PM3/27/08
to
Erhard Schwenk <esch...@fto.de> wrote:
> Was genau fehlt Elton John zum "berühmten Pianisten"?

Dass er nicht zu seinem Klavierspiel singt. Sonst ist es halt ein Sänger,
der einfach auch gut Klavier spielen kann.

>> aber zu meiner Zeit saß da immer einer im Samtjäckchen bzw. feinen
>> Zwirn und machte Millionen mit zwei Stücken: Eines hieß Music Box
>> Dancer und das andere - seufz - Ballade pour Adeline.
>
> Da kann man genausogut den Flohwalzer oder "für Elise" spielen fürchte
> ich :-)

Du spannst den Bogen aber weit. Warum nicht gleich Hänschen klein oder
irgendwelche Paganini-Variationen?

>> Das könnte technisch in deiner Reichweite liegen und geht fast so
>> leicht ins Ohr wie Peter Alexander. :-)
>
> Also ich würde wirklich einfach mal mit dem Klavierlehrer darüber
> reden, der hat da wenn er nur halbwegs was taugt mit Sicherheit
> umsetzbare und sinnvolle Vorschläge.

Ein Klavierlehrer soll etwas empfehlen können, was tumben Thoren gefallen
soll ... also ich weiß nicht ... :-/
Zumindest meine Klavierlehrer hätte ich nicht für fähig gehalten, etwas
leicht spielbares und gleichzeitig unterhaltsames zu empfehlen - von etwas,
was in Richtung Pop-Musik geht ganz zu schweigen.

Schöne Grüße

Arno

Erhard Schwenk

unread,
Mar 27, 2008, 7:36:44 PM3/27/08
to
Andrea Straub wrote:
> Erhard Schwenk schrieb:

>> Also ich würde wirklich einfach mal mit dem Klavierlehrer darüber
>> reden, der hat da wenn er nur halbwegs was taugt mit Sicherheit
>> umsetzbare und sinnvolle Vorschläge.

> mit meiner Lehrerin spreche ich nach den Ferien mal, sie hat aber im

> Moment so ganz andere Vorstellungen als ich:

Hast Du sie denn explizit darauf angesprochen, etwas vorspielen zu
wollen und in welchem Umfeld? Oder gehts da jetzt um die Übungsliteratur?

> Den Quintenzirkel und die
> Übungen aus dem "Hanon" soll ich regelmäßig üben, ist ja auch wichtig
> und sinnvoll, mit den Fingersätzen tue ich mich noch schwer. Man will
> immer schon soviel spielen! Geb ich ja zu. Aber ich bin ja nun kein
> Teenager mehr und mache ja die Übungen, denn es bringt mich ja sonst
> nicht weiter.

Das sind alles Übungen, die im Rahmen normalen Unterrichts durchaus
einigermaßen sinnvoll erscheinen. Du willst nun aber ja etwas
vorspielen, und das ist a) ein Ansinnen, das ein guter Lehrer nach so
einer Unterrichtszeit in diesem Rahmen durchaus unterstützen müßte und
b) eine ganz andere Situation als "ich will lernen".

Wenn Du Deiner Lehrerin die Situation genau schilderst, wird sie sicher
Vorschläge für von Dir realisierbaer Vortragsstücke haben. Wenn nicht,
solltest Du sie IMHO wechseln. Diese werden sich natürlich von der
Übungsliteratur unterscheiden, Du stehst ja noch sehr am Anfang und da
braucht man einfach viel so eher konzeptionell orientierte Sachen. Die
sind aber nicht fürs Vorspielen vor Publikum gedacht, und das sollte
Deine Lehrerin nun wirklich wissen.

> Aber das "Für Elise" muss ich mal in Schutz nehmen: zwar ist der Anfang
> recht langweilig (spiele ich nicht gerne) aber der 2.Teil ist doch toll
> und auch anspruchsvoll, wie für Anfänger wie mich. Die Noten die ich
> habe sind angeblich original lt. meiner Lehrerin, kann ich gar nicht
> glauben, denn dann ist es ja fast simpel. Kann man doch nicht mit dem
> Flohwalzer vergleichen, denn den hab ich immer gehasst. Den kann ja

Nunja...

> jeder spielen, der nicht Klavier spielt (ausser mir)!
> Sollte mir zu denken geben?

Noe, das sind normale Betrachtungen eines Anfängers, zum Teil richtig,
zum Teil naiv bzw. falsch aber aus Deiner Sichtweise kaum anders
möglich. Den Horizont, das anders zu äußern, kannst Du nach der Zeit
einfach noch nicht haben.

Sprich vertrauensvoll mit der Lehrerin und erkläre ihr, daß Du gerne ein
kleines Vortragsstück für den genannten Zweck erarbeiten würdest. Wenn
sie darauf nach einem Jahr UNterricht so gar nicht eingehen will,
solltest Du sie ganz ernsthaft austauschen, daß das der Fall ist kann
ich mir jedoch nicht realistisch vorstellen.

Wundere Dich bitte nicht, wenn sie Vorschläge macht, die Dir eher
langweilig-trivial vorkommen, denn auch in so einem familiären Kreis
gibt es zumimndest so etwas ähnliches wie Lampenfieber und das wird die
Sache evtl. schwerer machen als Du zunächst vermutest. Das ist aber eine
ganz normale Erfahrung, die jeder Instrumentalist mal macht, Du kannst
daran im Grunde nur wachsen.

Erhard Schwenk

unread,
Mar 27, 2008, 7:41:21 PM3/27/08
to
Arno Schuh wrote:

> Ein Klavierlehrer soll etwas empfehlen können, was tumben Thoren gefallen
> soll ... also ich weiß nicht ... :-/
> Zumindest meine Klavierlehrer hätte ich nicht für fähig gehalten, etwas
> leicht spielbares und gleichzeitig unterhaltsames zu empfehlen - von etwas,
> was in Richtung Pop-Musik geht ganz zu schweigen.

sei mir nicht böse, aber dann hattest Du IMHO einen zumindest
pädagogisch sehr ungeschickten Klavierlehrer. Gute Lehrer wissen um die
positiven Effekte solcher Vorträge bzw. der zu erwartenden
Publikumsreaktionen auf die Motivation des Schülers und stehen in so
einem Fall dem Genre sehr emotionslos und absolut neutral gegenüber.

BTW:; Nur miserabel schlechte Instrumentallehrer verteufeln irgendein
musikalisches Genre grundsätzlich von Vorne herein! Das mag manchen
"Klassikern" weh tun, die seien getröstet, manchen "Hard Rockern" geht
es nicht anders. Erfolgreiche und gut ausgebildete Schüler hab ich aber
bei beiden eher selten geschehen (und dann waren es mehr die der
Kategorie "wenn der Schüler täglich 45 Minuten übt, kann der Lehrer
schwerlich verhindern daß der Schüler gut wird").

Andrej Kluge

unread,
Mar 28, 2008, 3:57:19 AM3/28/08
to
Hi,

Arno Schuh schrieb:

> Wie wäre es mit einer Transkription der Bourree aus Bachs
> Gitarrensuite BWV 996 auf dem Klavier? Dann der Anregung von Andrej
> folgendend in bisschen in Art von Jethro Tull rhythmisch
> improvisieren. :-)

Huch? Welche Anregung von mir?

> Schubert ist mir immer sehr schwer gefallen.

Mach dir nichts draus -- Schubert selbst ist seine Wandererfantasie auch
schwer gefallen :-) ("Mag sie doch der Teufel spielen..." o.ä.)

Ciao
A.

Arno Schuh

unread,
Mar 28, 2008, 7:38:57 AM3/28/08
to
Andrej Kluge <kl...@wizzy.de> wrote:
> Hi,
>
> Arno Schuh schrieb:
>
>> Wie wäre es mit einer Transkription der Bourree aus Bachs
>> Gitarrensuite BWV 996 auf dem Klavier? Dann der Anregung von Andrej
>> folgendend in bisschen in Art von Jethro Tull rhythmisch
>> improvisieren. :-)
>
> Huch? Welche Anregung von mir?

Sorry, warst nicht Du, sondern Christian.

>> Schubert ist mir immer sehr schwer gefallen.
>
> Mach dir nichts draus -- Schubert selbst ist seine Wandererfantasie
> auch schwer gefallen :-) ("Mag sie doch der Teufel spielen..." o.ä.)

Siegfried Karg-Elert soll seine eigenen Stücke auch nicht gerade blendend
beherrscht haben. Ich hoffe, das ist jetzt keine u.l. aber er soll deswegen
eine USA-Tournee frustriert abgebrochen haben.

Schöne Grüße

Arno Schuh

unread,
Mar 28, 2008, 7:57:50 AM3/28/08
to
Erhard Schwenk <esch...@fto.de> wrote:
> Arno Schuh wrote:
>
>> Ein Klavierlehrer soll etwas empfehlen können, was tumben Thoren
>> gefallen soll ... also ich weiß nicht ... :-/
>> Zumindest meine Klavierlehrer hätte ich nicht für fähig gehalten,
>> etwas leicht spielbares und gleichzeitig unterhaltsames zu empfehlen
>> - von etwas, was in Richtung Pop-Musik geht ganz zu schweigen.
>
> BTW:; Nur miserabel schlechte Instrumentallehrer verteufeln irgendein
> musikalisches Genre grundsätzlich von Vorne herein!

Nicht wollen war gar nicht das Problem - sie konnten nicht. Meine
Klavierlehrer lebten ganz einfach
musikalisch in einer Welt, in der es quasi keine Pop-Musik gab. Sie waren
gut 40 Jahre älter als ich und hatten 1980 nicht so den Überblick, was
gerade in der Hitparade lief.
Und zum Spielen von Pop-Musik aus Song Books hatte ich ja schon
geschrieben. Ein Lehrer, der keine Ahnung von Pop-Musik hat, ein Arrangeur
des gleichen und ein Anfänger, der gerne etwas unterhaltsames zum besten
geben will - Deutschland sucht the next Piano Comedy Star?
Und Heinzelmännchens Wachtparade, Blue Tango und Wenn der weiße Flieder
wieder blüht waren für Gleichaltrige ungefähr so weit weg wie Melodie in F
von Anton Rubinstein.

Schöne Grüße

Arno

Andrea Straub

unread,
Mar 28, 2008, 9:45:42 AM3/28/08
to
Arno Schuh schrieb:
Hallo Arno und alle anderen!

Also da ich ja nun nicht mehr die Jüngste bin:) nämlich auch schon knapp
über 40, und meine Lehrerin knappp über 50 ist, unterscheiden sich
unsere Musikgeschmäcker gar nicht so immens. Klar beschäftigt sie sich
beruflich jeden Tag mit den "alten Meistern", aber sie hört privat auch
durchaus moderne Musik. Ich hatte sie auch schon mal gefragt wegen so
einer Art Barmusik, aber gerade die leicht jazzigen Stücke sind nicht
gerade einfach geschrieben, aber ich suche noch weiter.
Ich selbst habe das Gefühl, dass je moderner ein Stück ist, man umso
besser spielen muss, denn das kann man ja nicht so runterleiern. Gerade
bekannte Pop-Songs, weil die jeder kennt, aber kann auch sein dass ich
das nur so (noch) sehe, wie Erhard ja schon gesagt hatte. Von Klassik
verstehen die meisten nicht so viel, die Erfahrung hab ich gemacht, also
Fehler fallen den Leuten nicht so auf, oder? Vielleicht ist das der
Grund, weshalb ich immer so alte Stücke spiele, denn die meisten Fugen
von Bach z.B. hab ich noch nie gehört.
Bin etwas traurig, dass ich nicht vor 30 Jahren Unterricht bekommen
habe, aber wer weiß, ob ich heute noch spielen würde. So hab ich jetzt
eine sinnvolle und wunderschöne Beschäftigung gefunden, die mich jeden
Tag erfreut, ist doch auch was.

Grüße,
Andrea

Erhard Schwenk

unread,
Mar 28, 2008, 2:59:21 PM3/28/08
to
Arno Schuh wrote:
> Erhard Schwenk <esch...@fto.de> wrote:
>> Arno Schuh wrote:

>>> Ein Klavierlehrer soll etwas empfehlen können, was tumben Thoren
>>> gefallen soll ... also ich weiß nicht ... :-/
>>> Zumindest meine Klavierlehrer hätte ich nicht für fähig gehalten,
>>> etwas leicht spielbares und gleichzeitig unterhaltsames zu empfehlen
>>> - von etwas, was in Richtung Pop-Musik geht ganz zu schweigen.
>> BTW:; Nur miserabel schlechte Instrumentallehrer verteufeln irgendein
>> musikalisches Genre grundsätzlich von Vorne herein!

> Nicht wollen war gar nicht das Problem - sie konnten nicht. Meine
> Klavierlehrer lebten ganz einfach
> musikalisch in einer Welt, in der es quasi keine Pop-Musik gab. Sie waren
> gut 40 Jahre älter als ich und hatten 1980 nicht so den Überblick, was
> gerade in der Hitparade lief.

Naja, dann sollten sie aber zumindest etwas aus der Jazz-Ecke
mitgekriegt haben, und da gibts ja nun wirklich genügend womit man so
ein Publikum gut erreichen kann.

Wobei ich schon der Meinung bin, daß es zu den elementaren Anforderungen
an jeden Instrumentallehrer gehören sollte, sich regelmäßig
weiterzubilden und einen Gesamtüberblick über die Literatur des
unterrichteten Insruments zu haben - und dazu gehört beim Klavier dann
selbstverständlich auch Rock&Pop.

> Und zum Spielen von Pop-Musik aus Song Books hatte ich ja schon
> geschrieben. Ein Lehrer, der keine Ahnung von Pop-Musik hat, ein Arrangeur
> des gleichen und ein Anfänger, der gerne etwas unterhaltsames zum besten
> geben will - Deutschland sucht the next Piano Comedy Star?
> Und Heinzelmännchens Wachtparade, Blue Tango und Wenn der weiße Flieder
> wieder blüht waren für Gleichaltrige ungefähr so weit weg wie Melodie in F
> von Anton Rubinstein.

Dann nimmt man halt einen fetzigen Boogie Woogie, die gibts eigentlich
in jedem Schwierigkeitsgrad und kommen immer an. Oder schaut sich mal
bei den Jazzern um, da ist wie gesagt auch viel zu holen.

Karl Barth

unread,
Mar 28, 2008, 5:11:24 PM3/28/08
to
Christian Hoeller schrieb:

> Andrea Straub wrote:
>
>> Überhaupt auch Walzer (z.B.Tschaikowsky) mag ich sehr.
>
> BTW, wenn Du auch Walzer von J. Strauss gerne hast und Klavier
> spielst ...
>
> ... kennst Du die CD "Walzer-Transkriptionen" von Rudolf Buchbinder?
>
> http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B0001CLY8O
>
> Ist IMO sehr empfehlenswert.
>
> Ciao,
> Christian
>

Sorry, aber:

die Transkriptionen, die Buchbinder auf dieswer CD spielt, sind von
A. Grünfeld, E. Schütt, O. Schulhof, u.a. - und für das gefragte Niveau
*bei weitem* zu schwierig.

Karl

Manfred Russ

unread,
Mar 28, 2008, 7:03:50 PM3/28/08
to
Fri, 28 Mar 2008 14:45:42 +0100 Andrea Straub schrieb:

> Also da ich ja nun nicht mehr die Jüngste bin:) nämlich auch schon knapp
> über 40, und meine Lehrerin knappp über 50 ist, unterscheiden sich
> unsere Musikgeschmäcker gar nicht so immens. Klar beschäftigt sie sich
> beruflich jeden Tag mit den "alten Meistern", aber sie hört privat auch
> durchaus moderne Musik. Ich hatte sie auch schon mal gefragt wegen so
> einer Art Barmusik, aber gerade die leicht jazzigen Stücke sind nicht
> gerade einfach geschrieben, aber ich suche noch weiter.

Während meines Klavierunterrichts Ende der 70er Jahre hab' ich mal ein
Bändchen mit leicht spielbaren Boogie-Woogies in die Hand bekommen, die
aber durchaus was hermachen.
Leider hab' ich das nicht greifbar und kann daher nicht sagen, wie das
genau hieß, könnte mir aber nach dem Stand der Diskussion hier
vorstellen, daß das was für Dich wäre.


Manfred
--
Es gibt ja Leute, die sagen, unsere Politiker, das sind alles
Verbrecher. Das ist natürlich Unsinn. Das wirklich organisierte
Verbrechen, das arbeitet auf höherem Niveau. Da werden Menschen auch mal
zur Verantwortung gezogen. (Matthias Beltz)

Manfred Russ

unread,
Mar 30, 2008, 2:44:39 PM3/30/08
to
Thu, 27 Mar 2008 22:33:50 +0100 Arno Schuh schrieb:

> Schubert ist mir immer sehr schwer gefallen. Ich habe während meines
> Klavierunterrichts nur zwei Stücke von ihm gelernt, darunter ein Scherzo in
> B.

Schubert hat mehr geschrieben als Impronptus und Moments musicaux. Gut
zwanzig Sonaten (etwa die Hälfte Fragment), die hier natürlich nicht in
Frage kommen, aber auch eine Menge Tänze, wovon ich eine zweibändige
Henle-Ausgabe habe.

Diese sind teilweise von geringerem Schwierigkeitsgrad, meist
mittelschwer, und machen auch Eindruck. Und Spaß. Und man kann sie
natürlich frei kombinieren, was bei Sonaten eher nicht so geht. :-)

diet...@bluewin.ch

unread,
Mar 30, 2008, 5:01:55 PM3/30/08
to
Probiers doch mal mit dem Mikrokosmos von Bartok. 6 Hefte von sehr einfach
bis schwer. Kurze, gewürzte, rhythmisch interessante Stücke.

Mit freunndlichem Gruss

D. Koller
Zürich


"Andrea Straub" <andrea...@t-online.de> schrieb im Newsbeitrag
news:fse8o1$ep2$03$1...@news.t-online.com...


> Hallo!
> Habe mal eine Frage: seit knapp 3 Jahren spiele ich Klavier, davon hab ich

> erst ca. 12 Monate Unterricht bei der Lehrerin meiner Tochter (so kam ich
> zum spielen), also ich hab mir vieles selbst beigebracht (mit 40!) Vom
> Level her spiele ich z.B. von Hans-Günter Heumann die Stücke aus "Piano
> Kids in Concert", oder aus dem "Konzertband", also Anfängerniveau, klar,
> obwohl ich eigentlich nur Pop-Musik höre, spiele ich am liebsten Stücke


> von Bach, Händel, die haben es mir echt angetan. Doch damit kann man

> natürlich niemand vom Hocker reißen, mein Mann reagiert schon sehr
> allergisch wenn ich wieder mal irgendeine Sonate in C-Dur von Händel
> spiele (habe auch die Bände vom Lidl), in der Beziehung hab ich wohl 'ne
> Macke. Und wenn wir Besuch bekommen heißt es immer: spiel doch mal was
> vor. Ja, was denn? Fällt mir höchstens Beethoven ein, ja, fein gemacht,
> aber ich möchte mal was anderes spielen (okay, den "Entertainer" krieg ich
> auch noch einigermassen hin), Blues oder Jazz. Natürlich nichts Schweres,
> irgendwas was jeder kennt, aber ich find einfach nichts. Der Blues-Band
> "Bar Piano" von Heumann ist auch noch zu schwer, hab ich mir schon
> angesehen, dafür reicht es noch nicht.
> Hat vielleicht zufällig jemand von euch einen Noten-Vorschlag?
> Lieben Gruß von
> Andrea

0 new messages