Am 27.04.21 um 09:26 schrieb Martin Τrautmann:
> On Mon, 26 Apr 2021 23:49:14 +0200, Gregor Szaktilla wrote:
>> Seit ich weiß, dass der Marantz knapp 60 W verbrät, obwohl noch nichts
>> aus den LS kommt, wundert mich das nicht mehr. Dafür heizt er die Bude -
>> ganz egal, ob er „etwas zu tun“ hat.
>
> Bei Class A muss das so sein.
Der Marantz wird kein Class A sein. So dummes Zeug wird schon seit
vielen Jahrzehnten nur noch in der Schlangenöl-Liga verkauft.
> Bei Röhrenverstärkern genauso.
Und auch Röhrenverstärker sind keineswegs Class-A. Das /könnte/ man
machen, aber üblich ist auch da Gegentakt. Gerade, weil sich Röhren mit
Leistung schwerer tun. Prinzipsbedingt ist da aber die Leistungsaufnahme
schon etwas höher.
> Und manche glauben, dass sie das unbedingt brauchen.
:-)
> Erste Frage: wie alt bist du
>
> ... so zur pauschalen Vermmutung, wie gut du überhaupt noch hören
> kannst. Denn bekanntermaßen treiben sich im Usenet überwiegend nur noch
> alte Säcke herum, die sich inzwischen endlich die Anlagen leisten
> können, deren besondere Fähigkeiten sie inzwischen schon nicht mehr
> wahrnehmen können.
Da ist was Wahres dran.
Allerdings besteht guter Klang bei weitem nicht nur aus filigranen Höhen
(die man im Alter schlechter hört). Gerade im Mitteltonbereich ist unser
Gehör viel sensibler und das auch noch in höheres Alter hinein. Klar,
wenn man erst mal eine richtige Schwerhörigkeit sein eigen nennt, hilft
das auch nicht mehr.
> Sprich: Für deine Anwendungen braucht's kein high-end aus der 1000 €
> Klasse. Als sog. "Class D" (ein reiner Marketingbegriff, wo Class A, B
> und C aus den Arbeitspunkten der Kennlinien von Transistoren herrühren)
> gibt es reiche Auswahl.
Class D ist eine komplett andere Technologie. Das sind (schnell)
geregelte Schaltnetzteile. Das D sollte AFAIK mal "Digital" heißen.
> Für den PC-Anwender durchaus interessant ist tatsächlich die Anbindung
> nicht nur mit Kabel, sondern auch mit BT.
BT nimmt man, wenn man muss, nicht wenn man kann.
> Denn du schreibst nichts über die Quälität deiner PC-Soundkarte.
Irrelevant.
Mir ist schon seit 20 Jahren keine Soundkarte mehr über den Tisch
gekommen, die nicht jeden auch nur andeutungsweise bezahlbaren
Lautsprecher gnadenlos übertroffen hätte, OnBoard-Devices einschließlich.
Nur bei Notebooks gibt es vereinzelt Ausreißer, die üblicherweise auf
dilettantisches Platinenlayout zurückzuführen sind. Aber selbst da ist
zumindest die Wiedergabefunktion zumeist gut brauchbar.
Ich verwende die Dinger regelmäßig für messtechnische Zwecke, und da
kommt es wirklich drauf an. Damit kann man auf ein paar Nanosekunden
genau messen und Bauteile oder Übertragungsfunktionen auf mehrere
Nachkommastellen genau charakterisieren.
> Warum überhaupt analog vom PC übertragen, warum nicht digital?
Weil digital außer den Mehrkosten praktisch keine Vorteile bietet.
Es gibt eigentlich nur eine Ausnahme: wenn man aus
verkabelungstechnischen Gründen eine galvanische Trennung braucht, weil
man sonst irgendwo eine unauflösbare Brummschleife hat, dann bietet
Toslink aufgrund der optischen Übertragung natürlich eine Lösung.
> Warum nicht gleich den Kopfhörer am PC anstöpseln?
Das ist in der tat eine berechtigte Frage.
Allerdings gibt es Kombinationen, die nicht gut zusammen spielen.
Manche, meist günstigeren KH haben so eine geringe Impedanz, dass der PC
Ausgang überfordert ist und verzerrt. So ab 32 Ohm gibt es üblicherweise
keine Probleme mehr.
Andere, meist eher teure KH haben eine so hohe Impedanz oder einen so
schlechten Wirkungsgrad, dass die Ausgangsspannung der 3,3V
Billig-Sounddevices nicht für eine vernünftige Lautstärke reicht.
Man muss es einfach ausprobieren.
> Hier mal willkürlich ein paar Digitalverstärker:
>
https://geizhals.de/?cat=hifiamp&xf=10256_Kopfh%F6rer%7E10257_1
Die kosten ja bald mehr wie gute analoge. Ach das /sind/ analoge, nur
halt mit Digitaleingang. OK, das ist fast immer teurer.
Das Stromsparziel wird der OP mit den meisten davon allerdings nicht
oder nur sehr begrenzt erreichen. Das könnte leicht mit "Außer Spesen
nichts gewesen" enden.
In jedem Fall müsste er es ausprobieren, denn die technischen Daten
lassen sich dazu eigentlich nie aus.
Deshalb empfehle ich Class-D. Die brauchen wirklich eine Größenordnung
weniger.
Marcel