Stefan Ram schrieb:
> Andreas Bockelmann <
xot...@gmx.de> writes:
>> Etwas Overkill, und den Rest fassen wir mal unter Surround zusammen. Der
>> erste Ansatz war die Quadrophonie, hatte ishc auch icht durchgesetzt.
>
> Ja. Die Quadrophonie. Da gab es diskrete Vierkanal-Quadrophonie
> (auf Schallplatten!), zum Beispiel ein Album von Zappa. Außerdem
> eine etwas schwächere Pseudo-Quadrophonie.
>
> Aber ich meine eben, daß es andere Interferenzen ergibt, wenn ein
> Lautsprecher bei Koordinate 0,8 steht, als wenn ein Lautsprecher
> bei Koordinate 0 steht (mit 20% der Intensität) und einer bei
> Koordinate 1 (mit 80% der Intensität).
>
> Man nimmt natürlich bei der Aufnahme in einem Raum auch die
> Interferenzen mit auf, aber bei der Wiedergabe hat man dann
> zusätzlich noch die Interferenzen des Wiedergaberaums (falls
> der nicht schalltot ist). Bei meiner diskreten Technik hätte man
> /nur/ die Interferenzen des Wiedergabenraumes, die Lautsprecher
> wären praktisch die Instrumente, die Musik insofern "live".
>
> Vielleicht ist einfach das Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen
> bei normaler Stereophonie schon optimal.
Früher gab es Akustikräume, Hallplatten, Spiralen und, und und.
Niemand will eine komplette Konzertbühne nachbauen, mit Lautsprechern
vollstellen nur um ein Konzert zu hören. Auch akustische Effekte werden
nicht mehr physisch erzeugt.
Man nimmt den Ton in Zuhörerposition mit allen Raumwirkungen auf. Nun muss
man ihn im Abhörraum so wiedergeben, dass es möglichst wie im
Originalpublikum klingt.
Trara: Mehrkanalaufnahme, Mehrkanalwiedergabe und das Wiedergabeequipment
wird einmal auf ein Referenzsignal eingemessen.
Bei allem High-End-Analogus-Hokuspokus: Die Consumer Signalprozessoren
machen das heute realtime mit 128kHz Abtastrate bei 24 Bit Auflösung. Sorry,
da kommt keine analoge Signalverarbeitung mit. Meine Ohren ohnehin nicht mehr.
Mit akustischen Raytracing habe ich schon in den 1990er Jahren
herumgespielt. Da konnte man sich seien virtuellen Schallquellen
dreidimensional positionieren, die Raumparameter festlegen und dann den
virtuellen Zuhörer platzieren. Danach wurde gerechnet und es kam ein
künstlich erzeugte Mehrkanalsignal heruas.
Man kann damit ein virtuelles Orchester auf eine virtuelle Orchesterbühne
stellen und sich frei im als Zuhörer im virtuellen Pulikumsraum bewegen.
Die meisten Surroundverstärker haben so etwas in abgespeckter Version mit
ein paar Presets (Concert-Hall, Orchester, Open Air, z.B.)
Was ich damit sagen will: Die Versuche, Akustikwelten mechanisch nachzubauen
war 1950 bis Anfang de r1980er Jahre angesagt, weil man kaum andere
Möglichkeiten hatte, heute wird das mit Digitaltechnik berechnet.