Am 03.02.24 um 09:23 schrieb Roland White:
> Kurz: Abgesehen von Leistungs(oder Röhren-?)-Verstärkern, bei denen nicht
> zuletzt der Stromverbrauch relevant ist: Ab welchem Zeitraum der
> Nutzungsunterbrechung ist es hinsichtlich der Geräteschonung grundsätzlich
> empfehlenswert, ein Gerät auszuschalten?
*Sehr* unterschiedlich.
Es gibt Alterungsprozesse bei Betrieb. Es gibt auch Alterungsprozesse
bei Lagerung.
Letztere sind aber deutlich weniger. Das betrifft vornehmlich Elkos,
die, wenn sie 10 Jahre in der Ecke liegen, die Formierung verlieren. Um
das zu verhindern, reicht es aber, wenn die Geräte ein paar Stunden im
Jahr laufen.
Dem gegenüber stehen z.B. Elektromigration in Halbleitern und thermisch
induzierte Diffusionsprozesse, beides im Betrieb zumindest beschleunigt.
Das gilt auch und sogar besonders für die eben genannten Elkos.
Kurzum, normalerweise sollte man Abschalten, wenn man etwas nicht
benötigt und der Aufwand nicht gerade exorbitant ist oder der Sinn des
Gerätes dabei untergraben wird, z.B. Server oder Atomuhr.
Ich löse das üblicherweise über eine geschaltete Steckdosenleiste, die
mein Yamaha-Verstärker netterweise schon eingebaut hat. Da schließt man
einfach die Ganze Peripherie dran und die wird dann mit dem Verstärker
abgeschaltet. Bleibt nur der StandBy des Verstärkers der mit 0,2W trotz
seiner 25 Jahre fast unter der Nachweisgrenze liegt. Eine ebenso alte
Onkyoanlage gönnt sich im Standby hingegen fast 30W. Da geht außer dem
Display wirklich nichts aus. => Steckdosenleiste.
> **
> AFAIR wurde in weitergehenden Ausführungen auch ganz ähnliches zu meinem
> Vorverstärker*** gesagt, wobei ich aber nicht ganz sicher bin, ob sich
> dies nur auf den ebenfalls rückseitig angebrachten Hauptschalter oder auf
> den standby-mode bezog; die Bedienungsanleitung scheint mir diesbzgl.
> nicht ganz klar.
> ***
Ich denke mal solche Nachrichten richten sich eher an Goldohren, für die
Strom sowieso irrelevant ist - welcher I*** würde sich sonst freiwillig
einen Class-A-Verstärker kaufen?
Und so ein Goldohr (und sonst niemand) kann natürlich auch den
Gleichstromanteil auf dem Audiosignal hören, der sich durch den
Verstärkerdrift während der Aufwärmphase ergibt, auch wenn dabei
natürlich gar keine Luft bewegt wird. ;-)
Marcel