Am 13.12.23 um 09:47 schrieb Andreas Bockelmann:
> Michael Busse schrieb:
>>
>>> […]
>>> Gestern das Tape ausgebaut- Sichtprüfung und Reinigung.
>>> Leiterbahnen Widerstände etc. ..sieht alles sehr gut aus. Nach
>>> Wiedereinbau...der Fehler ist immer noch da.
>>>
>>> Was kann es sein?
>>
>> Wahrscheinlich ist der Tonkopf defekt.
>>
>
> Ohne das gerät zu kenne glaube ich nicht an die Tonkopftheorie. Da wird
> irgendwas im Wiedergabeverstärker schwingen. Frequenz so hoch dass sie
> nicht hörbar ist, aber Signal ausreichend um die Wiedergabekette zu
> übersteuern.
Ja, so etwas passiert, wenn sich eine Loopback-Schleife von der Endstufe
zum Tonkopfverstärker entwickelt. Ursache ist entweder eine Entkopplung,
die aufgegeben hat. Das kann z.B. ein komplett tauber, kleiner Elko oder
ein Mechanisches Kontaktproblem sein. Wenn Schalter nur noch hochohmig
oder nichtlinear (Oxidübergang) schließen, kann es zu ähnlichen
Problemen kommen, weil Eingänge auf einmal nicht mehr niederohmig
abgeschlossen sind.
> Ich würde einfach mal das Signal mal das Signal mit dem Oscar verfolgen.
> Ein Billiugteil mit einer Hand voll MHz aus der Bucht oder vom
> Chinahändler reicht doch für Audio
Ack.
Allerdings ist es auch damit nicht ganz leicht, solche Schleifen zu
entdecken, denn das Signal ist ja faktisch überall, und das sagt wenig
über Ursache und Wirkung aus. Allerdings kann man damit alles checken,
was nach Versorgungsspannungen aussieht. Und da sollte tunlichst keine
HF anliegen.
Eine andere Möglichkeit ist, gezielt alle Elkos zu prüfen. Die Chance es
dabei zufällig zu finden steht nicht eben schlecht. Allerdings hat nicht
jeder ein Gerät daheim, was diese Prüfung In-Circuit erlaubt. In
gewissen Grenzen eignet sich dafür der Komponententester, den ältere
Hameg-Scopes eingebaut haben. Aber eigentlich ist dessen Messspannung zu
hoch.
Ich mache es mit der Soundkarte und einem kleinen, gebastelten
Audioverstärker. Der gibt ein paar mV Rauschen drauf, und Strom und
Spannung zeichne ich über den Stereo-Line-In auf. FFT und eine komplexe
Division später habe ich die komplexe Impedanzkurve. Ich gucke dabei
primär auf den ESR. Da sieht man sehr schnell, ob dazwischen noch ein
Elko ist, der den Namen verdient. Bei Verdacht muss dann der Lötkolben ran.
Etwas schwierig wird es nur, wenn mehrere Elkos parallel geschaltet
sind. Das fällt ein einzelner nicht gleich auf. Wenn man allerdings
genau hinschaut, sieht man bei der Wirkung des zweiten, entfernteren
Elkos schon die Leitungsinduktivität im oberen Teil des Audiospektrums.
Marcel