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Dynamikumfang des Gehörs?

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Christian Weisgerber

unread,
Jan 8, 2023, 11:30:06 AM1/8/23
to
Wieviel Dynamik kann das menschliche Gehör eigentlich wahrnehmen?

Wikipedia hilft nicht:
| The dynamic range of human hearing is roughly 140 dB [...]
| This wide dynamic range cannot be perceived all at once, [...]

Also wieviel Dynamik ist denn innerhalb eine Audioquelle wahrnehmungs-
technisch überhaupt sinnvoll?

(Kinoton überschreitet den für mich subjektiv sinnvollen Bereich
übrigens gerne mal.)

--
Christian "naddy" Weisgerber na...@mips.inka.de

Bernd Mayer

unread,
Jan 8, 2023, 12:04:01 PM1/8/23
to
Am 08.01.23 um 17:19 schrieb Christian Weisgerber:
> Wieviel Dynamik kann das menschliche Gehör eigentlich wahrnehmen?
>
> Wikipedia hilft nicht:
> | The dynamic range of human hearing is roughly 140 dB [...]
> | This wide dynamic range cannot be perceived all at once, [...]
>
> Also wieviel Dynamik ist denn innerhalb eine Audioquelle wahrnehmungs-
> technisch überhaupt sinnvoll?

Hallo,

die Grenze wird ja eher nicht durch Ohr und Gehirn gesetzt sondern durch
die Eigenschaften der beteiligten Geräte für Aufnahme und elektronischer
Weiterverarbeitung.

Bei der Wiedergabe setzt der Abhörraum (Schalldämmung) und die
Wohnsituation eine Grenze und auch die Leistung und der Dynamikumfang
des Verstärkers.

Siehe auch:

https://www.tabelle.info/schallpegel_laermpegel.html

Bei den Geräten angefangen bei Mikrofon, Mikrofonvorverstärker und
Aufnahmegeräten müsste ich nachschauen welcher Dynamikumfang da die
Grenze setzt.

Diverse Kompromisse beim Preis spielen wahrscheinlich auch eine Rolle.


Bernd Mayer


Marcel Mueller

unread,
Jan 8, 2023, 2:43:09 PM1/8/23
to
Am 08.01.23 um 17:19 schrieb Christian Weisgerber:
> Wieviel Dynamik kann das menschliche Gehör eigentlich wahrnehmen?
>
> Wikipedia hilft nicht:
> | The dynamic range of human hearing is roughly 140 dB [...]

Das ist optimistisch.

Nimmt man mal die Hörschwelle von 0 Phon an dann müsste man die Ohren
schon mit 140 Phon quälen, um den Umfang auszunutzen, und das im
mittleren Frequenzbereich. Das ist schon deutlich jenseits der
Schmerzschwelle.

> | This wide dynamic range cannot be perceived all at once, [...]
>
> Also wieviel Dynamik ist denn innerhalb eine Audioquelle wahrnehmungs-
> technisch überhaupt sinnvoll?

Jenseits von 60dB muss man die Ohren schon anlegen, um noch Vorteile
erkennen zu können. ;-)

Jenseits von 80dB kommt Schlangenöl.

Das gilt jetzt aber alles ohne Weiterverarbeitung. Wenn man noch am Ton
herumschrauben will, braucht man mehr Dynamikumfang.

> (Kinoton überschreitet den für mich subjektiv sinnvollen Bereich
> übrigens gerne mal.)

Und der dürfte deutlich unter 60dB Dynamik nutzen.

Mit dem Alter nimmt der Dynamikumfang aber auch ab. Die Hörschwelle
steigt und laute Töne werden früher unangenehm.


Marcel

Bernd Mayer

unread,
Jan 8, 2023, 4:05:17 PM1/8/23
to
Am 08.01.23 um 17:19 schrieb Christian Weisgerber:
> Wieviel Dynamik kann das menschliche Gehör eigentlich wahrnehmen?
>
> Wikipedia hilft nicht:
> | The dynamic range of human hearing is roughly 140 dB [...]
> | This wide dynamic range cannot be perceived all at once, [...]

In der Wikipedia habe ich noch das hier gefunden:

https://de.wikipedia.org/wiki/Lautst%C3%A4rke


Bernd Mayer

Werner Tann

unread,
Jan 8, 2023, 4:09:30 PM1/8/23
to
Marcel Mueller <news.5...@spamgourmet.org> schrieb:

>>Mit dem Alter nimmt der Dynamikumfang aber auch ab. Die Hörschwelle
>steigt und laute Töne werden früher unangenehm.

Hm, na dann bin ich aber ohrentechnisch noch ein junger Hüpfer. Denn
ehe mir laute Musik "unangenehm" wird, stehen mit Garantie die
Nachbarn auf der Matte. Oder anders: Was verstehst du unter "mit dem
Alter"?

Stephan Seitz

unread,
Jan 8, 2023, 4:56:25 PM1/8/23
to
Marcel Mueller <news.5...@spamgourmet.org> wrote:
> Mit dem Alter nimmt der Dynamikumfang aber auch ab. Die Hörschwelle
> steigt und laute Töne werden früher unangenehm.

Dann war ich schon als Kind alt. ;-)
Lärm egal welcher Art fand ich schon immer unangenehm. Das war einer
der Gründe, warum ich nie eine Disco von innen gesehen habe.

Stephan

--
| Stephan Seitz E-Mail: stse+...@rootsland.net |
| If your life was a horse, you'd have to shoot it. |

Bernd Mayer

unread,
Jan 8, 2023, 5:56:34 PM1/8/23
to
Am 08.01.23 um 18:03 schrieb Bernd Mayer:
> Bei den Geräten angefangen bei Mikrofon, Mikrofonvorverstärker und
> Aufnahmegeräten müsste ich nachschauen welcher Dynamikumfang da die
> Grenze setzt.

Hallo,

bei Mikrofonen und Vorverstärkern habe ich mal strichprobenmässig
nachgeschaut.

Da gibt es welche die können offenbar mit 140 dB Dynamik umgehen.


Bernd Mayer


Christian Weisgerber

unread,
Jan 8, 2023, 6:30:05 PM1/8/23
to
On 2023-01-08, wolfgang s <s...@sig.nature> wrote:

> Unter den realistischen Bedingungen normaler Wohnräume und
> lärmempfindlicher Nachbarn sind schon die 96 dB der CD viel mehr als
> man realistisch braucht oder ausnutzen kann/will.

Das ist mir klar und deshalb würde ich ja gerne wissen, was eigentlich
ein realistischer Wert ist.

Marcel Mueller

unread,
Jan 9, 2023, 2:26:52 AM1/9/23
to
Am 08.01.23 um 22:09 schrieb Werner Tann:
Auf jeden Fall Ü50 und mehr. Und mit "unangenehm" meine ich auch nicht,
dass einem die Musik zu laut ist, sondern eher wenn der Reflex einsetzt,
sich die Ohren zuzuhalten.

Zum Beschweren hingegen reicht oft schon, wenn man es (durch die Wand)
nur wahrnimmt, vor allem, wenn die Musik nicht gefällt.


Marcel

Marcel Mueller

unread,
Jan 9, 2023, 2:34:56 AM1/9/23
to
Am 08.01.23 um 23:07 schrieb wolfgang s:
>> Lärm egal welcher Art fand ich schon immer unangenehm. Das war einer
>> der Gründe, warum ich nie eine Disco von innen gesehen habe.
>
> Es muss in Diskotheken nicht unerträglich laut zugehen. Schlimm waren
> vor allem die ultraverzerrten PAs der 1970er Jahre, aber das machen die
> schon lange nicht mehr - nichtmal auf Raves.

Da wäre ich mir nicht so sicher. Aufgrund des 95 dBA-Limits, wird mit
DSPs die psychoakustische Lautstärke erhöht. Verzerrungen sind da ein
Teil der Lösung. ;-)


Marcel

Werner Tann

unread,
Jan 9, 2023, 3:35:23 AM1/9/23
to
Marcel Mueller <news.5...@spamgourmet.org> schrieb:

>Da wäre ich mir nicht so sicher. Aufgrund des 95 dBA-Limits, wird mit
>DSPs die psychoakustische Lautstärke erhöht.

... also die Wonderbras der Tontechnik.

Werner Tann

unread,
Jan 9, 2023, 3:35:23 AM1/9/23
to
Marcel Mueller <news.5...@spamgourmet.org> schrieb:

>Auf jeden Fall Ü50 und mehr. Und mit "unangenehm" meine ich auch nicht,
>dass einem die Musik zu laut ist, sondern eher wenn der Reflex einsetzt,
>sich die Ohren zuzuhalten.

Naja, die 50 habe ich schon länger hinter mir. Wie gesagt, im
Mehrparteienhaus so laut aufzudrehen, dass ich mir die Ohren zuhalten
wollte ... undenkbar. Es hängt aber sicher auch von der persönlichen
Empfindlichkeit ab, altersunabhängig, und nicht zuletzt von der
Qualität der Hifi-Anlage. Laute Scheiße ist schlimmer als leise
Scheiße. :-) Wie man bei guten Autos die Geschwindigkeit nicht merkt,
spürt man bei guter Hifi die Lautstärke nicht unangenehm. Da dröhnt
und clippert nichts, die Ohren "bluten" nicht.

Vor 3 Jahren war ich - nach Jahrzehnten - wieder mal auf einem Rock
Livekonzert, in einem kleinen Club. *Das* war laut. Der Bass war so
aufgedreht, dass er richtig verzerrt war (*) und in den Ohren wehgetan
hat. Bei den hohen Tönen hatte ich das Gefühl, meine Trommelfelle
würden perforiert. Das ist natürlich eine ganz andere Liga als zu
Hause. Als ich an anderem Ort mit anderer Band das Gleiche erlebte,
begann ich am Verstand von heutigen Bands und heutigem Publikum zu
zweifeln. Das scheint mir nun aber mit Alter nichts zu tun zu haben.
Möglich, dass 20-Jährige dabei keine/weniger Ohrenschmerzen haben,
aber gesund ist es sicher auch für deren Gehör nicht. Wobei ich
gesehen habe, wie sich eine junge Frau aus dem Publikum ein Ohr
gehalten hat und unbekümmert ihren Begleiter angelacht hat. Selige
Jugend ...

(*) Vielleicht hat der Depp auch nur sein Fuzz-Pedal vergessen und
dafür den Verstärker aufgedreht wie Sau. 8)

Martin Klaiber

unread,
Jan 9, 2023, 12:08:08 PM1/9/23
to
Christian Weisgerber <na...@mips.inka.de> wrote:
> On 2023-01-08, wolfgang s <s...@sig.nature> wrote:

>> Unter den realistischen Bedingungen normaler Wohnräume und
>> lärmempfindlicher Nachbarn sind schon die 96 dB der CD viel mehr als
>> man realistisch braucht oder ausnutzen kann/will.

> Das ist mir klar und deshalb würde ich ja gerne wissen, was eigentlich
> ein realistischer Wert ist.

Ich habe eine CD des Stereoplay-Verlags, die ohne Dynamikkompression
aufgenommen ist (Klaviermusik). Die Dynamik zwischen dem leisesten und
lautesten Stück beträgt 60 dB. Das ist mehr, als man sinnvoll zu Hause
hören kann, ohne die Lautstärke nachzuregeln.

Stellt man den Regler so ein, dass die Musik beim leisesten Stück noch
angenehm zu hören ist, ohne dass man in die Lautsprecher kriechen muss,
ist der Pegel beim lautesten Stück so laut, dass man runterdreht, weil
der Pegel stresst, weil man Angst um seine Lautsprecher hat oder weil
sonst die Nachbarn auf der Matte stehen.

Man kann das auch anders veranschaulichen. Ein leises Zimmer hat einen
Grundgeräuschpegel von etwa 40..50 dB SPL. Packt man da 60 dB drauf, ist
man bei 100..110 dB SPL. Das ist schon sehr laut.

Hier ein paar Daten aus einer Vergleichstabelle:

| Kettensäge in 1 m Entfernung 110 dB SPL
| Disco, 1 m vom Lautsprecher 100 dB SPL
| [...]
| Normale Wohnung, ruhige Ecke 50 dB SPL
| Ruhige Bücherei, allgemein 40 dB SPL

(aus: <http://www.sengpielaudio.com/TabelleDerSchallpegel.htm>)

Zu Deiner Frage nach einem realistischen Wert: ist natürlich schwer
zu sagen, jede/r wohnt anders und hat andere Vorlieben. Der/die eine
will ein realistisches Live-Erlebnis zu Hause haben, andere wollen
eher einen gleichmäßigen Musikteppich. Aber mit 20..40 dB Dynamik
ist man m.E. in der Praxis gut bedient.

Martin

Roland Krause

unread,
Jan 9, 2023, 12:41:35 PM1/9/23
to
Am 08.01.23 um 17:19 schrieb Christian Weisgerber:
> Wieviel Dynamik kann das menschliche Gehör eigentlich wahrnehmen?
>
> Wikipedia hilft nicht:
> | The dynamic range of human hearing is roughly 140 dB [...]
> | This wide dynamic range cannot be perceived all at once, [...]
>
> Also wieviel Dynamik ist denn innerhalb eine Audioquelle wahrnehmungs-
> technisch überhaupt sinnvoll?
>
> (Kinoton überschreitet den für mich subjektiv sinnvollen Bereich
> übrigens gerne mal.)
>

Moin,
die untere Hörgrenze liegt bei 0dB. Die obere bei 130dB, also nix mit
140. Oberhalb 130dB nimmt das Gehör auf jeden Fall Schaden.
Ich halte 100dB für notwendig, um wirklich alle Details hören zu können.
Das wird allerdings nicht unbedingt immer als angenehm empfunden. Um es
mit Wilhelm Busch zu sagen:

Musik wird oft als störend empfunden,
weil sie mit sehr viel Lärm verbunden.
:)



--
Roland - roland....@freenet.de

Werner Tann

unread,
Jan 9, 2023, 1:03:57 PM1/9/23
to
Martin Klaiber <usenet....@gmx.de> schrieb:

>Stellt man den Regler so ein, dass die Musik beim leisesten Stück noch
>angenehm zu hören ist, ohne dass man in die Lautsprecher kriechen muss,
>ist der Pegel beim lautesten Stück so laut, dass man runterdreht, weil
>der Pegel stresst, weil man Angst um seine Lautsprecher hat oder weil
>sonst die Nachbarn auf der Matte stehen.

Stimmt. Das ist der Grund dafür, warum ich alle meine Musik auf
Festplatte auf 92,5 dB normalisiert habe (*), ich habe nämlich keine
Lust, leise Balladen kaum zu hören und vom folgenden Rocker gleichsam
aus dem Sessel geschmissen zu werden, schon gar nicht um 21.45 Uhr.
Freilich ist damit die Dynamik der Alben zerstört. Aber wen
interessiert's ... Im Kopf reguliert man das leise Stück eh auf
"leise" herunter. Hören ist nicht nur Schallwahrnehmung.

(*) Das ist, wenn man Clipping vermeiden will, übrigens oft keine
Ein-Klick-Aktion, sondern bei sehr leisen Songs ein mühsames
Herantasten an die 92,5 dB.

Werner Tann

unread,
Jan 9, 2023, 1:03:57 PM1/9/23
to
Roland Krause <roland....@freenet.de> schrieb:

>die untere Hörgrenze liegt bei 0dB. Die obere bei 130dB, also nix mit
>140. Oberhalb 130dB nimmt das Gehör auf jeden Fall Schaden.
>Ich halte 100dB für notwendig, um wirklich alle Details hören zu können.

Das meine ich irgendwo einmal anders gelesen zu haben.
Musikproduktionen werden, hieß es da, für 80 dB optimiert, nur bei
dieser Lautstärke hört man alle tiefen, mittleren und hohen
Frequenzen, hört also "alles".

Christian Weisgerber

unread,
Jan 9, 2023, 1:30:05 PM1/9/23
to
On 2023-01-09, wolfgang s <s...@sig.nature> wrote:

> In den 90er Jahren gehörten Ohrenstöpsel zum Raver-Outfit. Ich hatte
> sogar mal einen Hoodie wo Ohrenstöpsel dran waren. Da sollten sich die
> Rock-Fans ein Beispiel dran nehmen :)

Tun sie. Als ich in den 1990ern und 2000ern noch auf Konzerte ging,
Bereich Hard Rock/Heavy Metal, hatten viele Besucher Ohrstöpsel.

Werner Tann

unread,
Jan 9, 2023, 2:49:41 PM1/9/23
to
wolfgang s <s...@sig.nature> schrieb:

>In den 90er Jahren gehörten Ohrenstöpsel zum Raver-Outfit. Ich hatte
>sogar mal einen Hoodie wo Ohrenstöpsel dran waren. Da sollten sich die
>Rock-Fans ein Beispiel dran nehmen :)

Ich hatte mir gleich nach dem ersten dieser Konzerte solche Stöpsel
gekauft. Aber nicht Ohropax, sondern Profi-Stöpsel. :-)
https://www.amazon.de/dp/B07CTT9MLF

Marcel Mueller

unread,
Jan 9, 2023, 3:39:28 PM1/9/23
to
Am 09.01.23 um 19:03 schrieb Werner Tann:
> Das meine ich irgendwo einmal anders gelesen zu haben.
> Musikproduktionen werden, hieß es da, für 80 dB optimiert, nur bei

Das ist unterschiedlich.

> dieser Lautstärke hört man alle tiefen, mittleren und hohen
> Frequenzen, hört also "alles".

Nein, das ist nicht der Punkt. Bei der Optimierung geht es um ein
ausgewogenes Klangbild. Da sich die Form der Hörkurve mit der Lautstärke
ändert ändert sich natürlich auch das Klangbild. Unser Gehirn kennt das
natürlich und kompensiert den Effekt. Nur ändert das nichts daran, dass
einzelne Töne auch mal unter der Wahrnehmungsschwelle liegen können.
Dabei geht es weniger um die absolute Hörschwelle als viel mehr um
Maskierungseffekte. Bei geringen Lautstärken kann da einiges weg sein.
Aber es ist i.a. nicht so, dass man bei höherer Lautstärke auch weniger
wahr nimmt. Einzig der Stapedius dämpft bei höheren Lautstärken das
gesamte Signal und verschiebt damit auch die Wahrnehmungsschwelle -
sozusagen eine Messbereichsumschaltung. Bei welchen Pegel das passiert,
ist unterschiedlich. Aber bei Konzerten oder Disco befindet man sich
üblicherweise oberhalb von der Schwelle.


Marcel

Marc Haber

unread,
Jan 11, 2023, 7:47:35 AM1/11/23
to
Stephan Seitz <stse+...@rootsland.net> wrote:
>Marcel Mueller <news.5...@spamgourmet.org> wrote:
>> Mit dem Alter nimmt der Dynamikumfang aber auch ab. Die Hörschwelle
>> steigt und laute Töne werden früher unangenehm.
>
>Dann war ich schon als Kind alt. ;-)
>Lärm egal welcher Art fand ich schon immer unangenehm. Das war einer
>der Gründe, warum ich nie eine Disco von innen gesehen habe.

Musik muss man im Bauch spüren. Wusste schon der Grönemeyer.

Grüße
Marc
--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Mannheim, Germany | Beginning of Wisdom " |
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 621 72739834

Ralph Angenendt

unread,
Jan 11, 2023, 10:11:22 AM1/11/23
to
Well, Marc Haber <mh+usene...@zugschl.us> wrote:
> Stephan Seitz <stse+...@rootsland.net> wrote:
>>Marcel Mueller <news.5...@spamgourmet.org> wrote:
>>> Mit dem Alter nimmt der Dynamikumfang aber auch ab. Die Hörschwelle
>>> steigt und laute Töne werden früher unangenehm.
>>
>>Dann war ich schon als Kind alt. ;-)
>>Lärm egal welcher Art fand ich schon immer unangenehm. Das war einer
>>der Gründe, warum ich nie eine Disco von innen gesehen habe.
>
> Musik muss man im Bauch spüren. Wusste schon der Grönemeyer.

Gibt halt auch Bands wie Mogwai oder Swans, bei denen man jede Note
einzeln in den Zähnen spürt. Das ist manchmal ein wenig übertrieben.

Ralph
--
Is your mother worried?
Would you like us to assign someone to worry your mother?

Bernd Mayer

unread,
Jan 11, 2023, 2:44:38 PM1/11/23
to
Am 09.01.23 um 18:06 schrieb Martin Klaiber:
> Christian Weisgerber <na...@mips.inka.de> wrote:
>> On 2023-01-08, wolfgang s <s...@sig.nature> wrote:
>
>>> Unter den realistischen Bedingungen normaler Wohnräume und
>>> lärmempfindlicher Nachbarn sind schon die 96 dB der CD viel mehr als
>>> man realistisch braucht oder ausnutzen kann/will.
>
> Ich habe eine CD des Stereoplay-Verlags, die ohne Dynamikkompression
> aufgenommen ist (Klaviermusik). Die Dynamik zwischen dem leisesten und
> lautesten Stück beträgt 60 dB. Das ist mehr, als man sinnvoll zu Hause
> hören kann, ohne die Lautstärke nachzuregeln.
>
> Stellt man den Regler so ein, dass die Musik beim leisesten Stück noch
> angenehm zu hören ist, ohne dass man in die Lautsprecher kriechen muss,
> ist der Pegel beim lautesten Stück so laut, dass man runterdreht, weil
> der Pegel stresst, weil man Angst um seine Lautsprecher hat oder weil
> sonst die Nachbarn auf der Matte stehen.
>
> Man kann das auch anders veranschaulichen. Ein leises Zimmer hat einen
> Grundgeräuschpegel von etwa 40..50 dB SPL. Packt man da 60 dB drauf, ist
> man bei 100..110 dB SPL. Das ist schon sehr laut.

Hallo,

mit Kopfhörer hat man nach oben und unten ein wenig mehr Spielraum.
Besonders bei geschlossenen Kopfhörern.

Gute Kopfhörerverstärker haben möglicherweise auch Vorteile weil man die
leichter mit gutem Rauschabstand konstruieren kann als
Leistungsverstärker für Lautsprecher.
Der Wirkungsgrad der Lautsprecher spielt dabei auch ein Rolle.

Ich vermute aber, der Prozentsatz derjenigen die Musik mit Kopfhörern
genießen ist eher gering.


Bernd Mayer

Markus Elsken

unread,
Jan 11, 2023, 4:22:34 PM1/11/23
to
Moin!

Am 11.01.23 um 20:44 schrieb Bernd Mayer:
> Ich vermute aber, der Prozentsatz derjenigen die Musik mit Kopfhörern
> genießen ist eher gering.

Kommt drauf an. Auf Reisen gerne mit den leichten Over-Ears, daheim mit
den Elektrostaten. Letztere bringen aber ihren eigenen Verstärker mit.

mfg Markus

Marc Haber

unread,
Jan 13, 2023, 10:53:19 AM1/13/23
to
Beate Goebel <boe...@spamfence.net> wrote:
>Marc Haber schrieb am 11 Jan 2023
>> Stephan Seitz <stse+...@rootsland.net> wrote:
>
>>> Dann war ich schon als Kind alt. ;-)
>>> Lärm egal welcher Art fand ich schon immer unangenehm. Das war
>>> einer der Gründe, warum ich nie eine Disco von innen gesehen habe.
>>
>> Musik muss man im Bauch spüren. Wusste schon der Grönemeyer.
>
>Du hast Deine Jugend wohl auch in Konzerten vor dem Bassturm
>zugebracht. Kein Wunder, dass Du harthörig bist. ;-)

Eher in Discotheken, dort bevorzugt in der DJ-Box, oft genug aber auch
im Sweet Spot der Tanzfläche. Livekonzerte jenseits der Oper? Zwei.
Hat mir nie großartig gefehlt, die Konserve hat mir immer mehr
gelegen.

Bernd Laengerich

unread,
Jan 13, 2023, 11:16:15 AM1/13/23
to
Am 11.01.2023 um 13:47 schrieb Marc Haber:

> Musik muss man im Bauch spüren. Wusste schon der Grönemeyer.

Nuja, es geht dort allerdings um eine Gehörlose. Die Musik nicht wahrnimmt
wenn Bässe nicht entsprechend laut sind.

Bernd

Christian Weisgerber

unread,
Jan 14, 2023, 11:30:06 AM1/14/23
to
On 2023-01-09, Martin Klaiber <usenet....@gmx.de> wrote:

> Zu Deiner Frage nach einem realistischen Wert: ist natürlich schwer
> zu sagen, jede/r wohnt anders und hat andere Vorlieben. Der/die eine
> will ein realistisches Live-Erlebnis zu Hause haben, andere wollen
> eher einen gleichmäßigen Musikteppich.

Ich hole mal zu einem Rundumschlag aus.

Ich finde seit Jahren keine Zeit mehr, Musik zu hören. Also richtig
zuzuhören. Musik dudelt bei mir im Hintergrund. Damit einher geht
auch eine Verschiebung der Genres. So richtig bewusst geworden ist
mir das erst, als _Bohemian Rhapsody_ ins Kino kam, was ich zum
Anlass genommen hatte, mir nach vielen Jahren noch einmal alle
Queen-Alben anzuhören, und das hat sich dann länger hingezogen als
erwartet. Rock ist eben Musik zum zuhören. Längst höre ich hauptsächlich
elektronische Tanzmusik, die im Hintergrund verschwinden kann.

Dynamikumfang ist bei Musik für mich unproblematisch. Ich höre keine
Musik mit großem Unterschied zwischen leisen und lauten Passagen.
Vielleicht ist alles gleichmäßig abgemischt, aber ehrlicher ist die
Einsicht, dass mir ein Fehlen von Details überhaupt nicht auffällt.

Ich könnte sagen, dass ich kein Musikstück zweimal höre. Das stimmt
so natürlich nicht, aber es sind hauptsächlich anonyme Streams.
https://www.youtube.com/watch?v=V564fKlE6D4 dudelt im Hintergrund,
während ich das hier schreibe. Wie klingt mein neuer Verstärker?
Ja woher soll ich das wissen? Ich habe keinerlei Vergleichspunkt.
Woher soll ich wissen, wie ein bestimmtes Stück überhaupt klingen
soll? Ja, Black Sabbaths _Born Again_ klingt irgendwie schlecht,
was auch immer da bei der Abmischung passiert ist. Aber sonst? Ich
weiß bis heute nicht, wie sich MP3-Artefakte anhören.

Im Auto dagegen war der Dynamikumfang von CD-Audio ein Problem,
weil leisere Passagen tatsächlich im Fahrgeräusch untergegangen
sind. Es kann halt nicht jeder einen 7er BMW fahren und einfache
Autos sind so laut, dass die für Musik verfügbare Dynamik sehr
gering ist. Für mich persönlich derzeit aber auch ohne Belang.
Wer über die Kaputtkomprimierung bei Radiosendern und CD-Neuauflagen
klagt, sollte bedenken, dass Konsum in lauten Verkehrsmitteln eine
wesentliche Zielgruppe bildet.

Mein persönliches Problem mit Dynamik stellt sich bei TV- und vor
allem Kino-Ton, denn da will ich den gesprochenen Dialog verstehen.
Leider wird Sprache oft leise abgemischt, Musik lauter, irgendwelche
BUMM!-PENG!-KNALL!-Effekte noch lauter. Im Kino dreht man die
Lautstärke einfach soweit hoch, dass jeder die Sprache verstehen
kann, und wenn der Rest dann ZU LAUT ist, tja, Pech. Nebenan in
de.rec.film.misc habe ich den Ton von _Avatar: The Way of Water_
gelobt. Ich kann das auch so formulieren: Es war mir halt aufgefallen,
dass er mir nicht schlecht aufgefallen ist.

Zu Hause, wo ich TV/Film hauptsächlich mit Kopfhörer konsumiere,
finde ich mich zu oft im Spagat, den Ton so einzuregeln, dass ich
die Dialoge gerade noch verstehen kann, ohne beim Rest Angst vor
Hörschäden haben zu müssen. Manchmal gehts gar nicht: Kürzlich habe
ich nochmal _Sucker Punch_ geschaut, und in der mir vorliegenden
Version musste ich jedes Mal bei den Dialogen die Lautstärke hoch
und dann beim Einsetzen der Musik wieder runterdrehen. Das sind
dann die Momente, wo ich darüber nachdenke, ob ich mich nicht doch
nach Möglichkeiten für ein Filterplugin umsehen sollte, das den Ton
kompromiert.

Ich schreibe das alles, weil ich den Eindruck habe, dass die
Teilnehmer hier zu viel Aussagen auf Basis von stillschweigenden
Annahmen treffen, die keineswegs universell sind.

Matthias Andree

unread,
Jan 14, 2023, 2:36:12 PM1/14/23
to
Am 14.01.23 um 17:26 schrieb Christian Weisgerber:

> Dynamikumfang ist bei Musik für mich unproblematisch. Ich höre keine
> Musik mit großem Unterschied zwischen leisen und lauten Passagen.
> Vielleicht ist alles gleichmäßig abgemischt, aber ehrlicher ist die
> Einsicht, dass mir ein Fehlen von Details überhaupt nicht auffällt.
>
> Ich könnte sagen, dass ich kein Musikstück zweimal höre. Das stimmt
> so natürlich nicht, aber es sind hauptsächlich anonyme Streams.
> https://www.youtube.com/watch?v=V564fKlE6D4 dudelt im Hintergrund,
> während ich das hier schreibe. Wie klingt mein neuer Verstärker?
> Ja woher soll ich das wissen? Ich habe keinerlei Vergleichspunkt.

Wäre mir für Hintergrund zu unruhig und zuviel bummbumm, aber so
unterscheiden sich Gewohnheiten und Vorlieben.

Hängt eh davon ab, aus welcher Höhe Du den fallen lässt, oder ob der
wegen eines Defekts laut vernehmbar brummt oder zischt. SCNR.

> Woher soll ich wissen, wie ein bestimmtes Stück überhaupt klingen
> soll? Ja, Black Sabbaths _Born Again_ klingt irgendwie schlecht,
> was auch immer da bei der Abmischung passiert ist. Aber sonst? Ich
> weiß bis heute nicht, wie sich MP3-Artefakte anhören.

Halbwegs anständiges Hörvermögen vorausgesetzt (deine formulierten
Beobachtungen lassen den Schluss zu, dass Deins reicht):

Codier ein Stück Dir halbwegs bekannter Musik mit 64 kBit/s oder weniger
als Stereo, hör's erst aufmerksam als Quelle, dann hör Dir den so
erzeugten MP3-Kot an, dann weißt Du's andeutungsweise. Bohemian
Rhapsody oder sowas ist ja in Deiner Sammlung vorhanden, das sollte
abwechslungsreich genug sein.

> Im Auto dagegen war der Dynamikumfang von CD-Audio ein Problem,
> weil leisere Passagen tatsächlich im Fahrgeräusch untergegangen
> sind. Es kann halt nicht jeder einen 7er BMW fahren und einfache
> Autos sind so laut, dass die für Musik verfügbare Dynamik sehr
> gering ist. Für mich persönlich derzeit aber auch ohne Belang.
> Wer über die Kaputtkomprimierung bei Radiosendern und CD-Neuauflagen
> klagt, sollte bedenken, dass Konsum in lauten Verkehrsmitteln eine
> wesentliche Zielgruppe bildet.

Muss auch kein 7er BMW oder 'ne S-Klasse vom Stern ein. Ein "alter"
Ford Mondeo (Bj 2011) in geeigneter Ausstattung hat vier Features, die
da reinspielen: schalldämmende Frontscheibe, "Kompression Ja/Nein"
-Einstellung im Hifi, "Premium HiFi". "mehr Verstärker", mehr
Lautsprecher (im Sinne von höherer Anzahl und besseren), und schließlich
mehr Dämmmaterialien ringsum. Konnte man kaufen. Kann man machen.

"Kompression" funktioniert nicht mit jedem Material, aber im Großen und
Ganzen bei Geschwindigkeiten, die man über längere Zeit als Fahrer
aushalten kann, sehr ordentlich, um genau die leisen Passagen anzuheben,
sodass man eben nicht durch den Dreh die lauten ungehörig laut machen kann.

Für Passivreisen (Bahnen/Busse/Flieger) fällt mir in erster Linie
"funktionierende ohrumschließende ANC-Kopfhörer" ein, weil damit das
Fremdgeräusch leiser wird und leisere Passagen hörbarer macht, ohne dass
man sich dann mit lauten relevante Teile innerseits des Trommelfells
malträtiert.

Gerald E¡scher

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Jan 14, 2023, 2:55:51 PM1/14/23
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Christian Weisgerber schrieb am 14/1/2023 17:26:

> Wer über die Kaputtkomprimierung bei Radiosendern und CD-Neuauflagen
> klagt, sollte bedenken, dass Konsum in lauten Verkehrsmitteln eine
> wesentliche Zielgruppe bildet.

Leider. Die Kompression sollte dann allerdings die Aufgabe des
Wiedergabegerätes sein und nicht beim Mastering erfolgen.

--
Gerald

Christian Weisgerber

unread,
Jan 15, 2023, 11:30:05 AM1/15/23
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On 2023-01-14, Gerald E¡scher <Spa...@fahr-zur-Hoelle.org> wrote:

>> Wer über die Kaputtkomprimierung bei Radiosendern und CD-Neuauflagen
>> klagt, sollte bedenken, dass Konsum in lauten Verkehrsmitteln eine
>> wesentliche Zielgruppe bildet.
>
> Leider. Die Kompression sollte dann allerdings die Aufgabe des
> Wiedergabegerätes sein und nicht beim Mastering erfolgen.

Vereinzelt stolpere ich über Hinweise, dass sowas technisch vorgesehen
ist, aber es scheint nicht so recht anzukommen.

Im Handbuch eines Denon-Receivers sehe ich eine Möglichkeit, beim
DAB-Empfang, und nur dort, eine Komprimierungsstufe einzustellen.
(Man sieht, wie diese Geräte aus eingekauften Komponenten zusammen-
gestückelt werden.) Das wirft die Frage auf, ob das eine geräte-
spezifische Funktion ist oder allgemein bei DAB vorgesehen.

Bei meinem alten Sony-Receiver konnte man für Dolby Digital (AC3),
und nur dafür, eine Komprimierung einstellen. Auch MPlayer bietet
eine Option -a52drc:
Select the Dynamic Range Compression level for AC-3 audio
streams. <level> is a float value ranging from 0 to 1, where 0
means no compression and 1 (which is the default) means full
compression (make loud passages more silent and vice versa).
Values up to 2 are also accepted, but are purely experimental.
This option only shows an effect if the AC-3 stream contains the
required range compression information.

Ich weiß nicht, ob es üblich ist, AC3-Audio entsprechend zu
produzieren, oder woran man erkennen kann, ob das konkret der Fall
ist.
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