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USB-Plattenspieler

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Arno Schuh

unread,
Jan 22, 2023, 11:57:56 AM1/22/23
to
Hi,

die Unterhaltung "Platten aufnehmen" hat bei mir die Frage aufgeworfen: Gibt
es eigentlich inzwischen brauchbare USB-Plattenspieler?
Mit "brauchbar" meine ich, die einen guten Chip zur AD-Wandlung eingebaut
haben und die mit MC-Abtastern zurecht kommen.
Vor einiger Zeit gab es einmal einen Sony, der recht interessant war,
allerdings komplett manuell zu bedienen. Für mich kommt allerdings nur ein
Vollautomat in Frage.
Falls hier jemand so etwas aus dem Ärmel kennt - ich wäre für eine
Empfehlung dankbar.

Freundliche Grüße

Arno

Markus Elsken

unread,
Jan 22, 2023, 12:19:59 PM1/22/23
to
Moin!

Am 22.01.23 um 17:57 schrieb Arno Schuh:
> die Unterhaltung "Platten aufnehmen" hat bei mir die Frage aufgeworfen:
> Gibt es eigentlich inzwischen brauchbare USB-Plattenspieler?
> Mit "brauchbar" meine ich, die einen guten Chip zur AD-Wandlung
> eingebaut haben und die mit MC-Abtastern zurecht kommen.

Bisher leider nein, was da so angeboten wird ist laufwerkstechnisch
Sondermüll. Aktuell löse ich das so, dass ich den bestehenden
Plattenspieler nehme und via einem NAD PP3 die Daten in den Rechner
schiebe. Der PP3 hat MC/MM/Line in, Line out und USB zum Rechner.

mfg Markus

Gerald E¡scher

unread,
Jan 22, 2023, 12:41:54 PM1/22/23
to
Arno Schuh schrieb am 22/1/2023 17:57:

> die Unterhaltung "Platten aufnehmen" hat bei mir die Frage aufgeworfen: Gibt
> es eigentlich inzwischen brauchbare USB-Plattenspieler?
> Mit "brauchbar" meine ich, die einen guten Chip zur AD-Wandlung eingebaut
> haben und die mit MC-Abtastern zurecht kommen.

Bei USB-Plattenspielern wird der Tonabnehmer vormontiert mitgeliefert
und das sind immer MM-Systeme.
Prinzipiell könnte man ein High-Output MC-System montieren, aber auch
die sind meist leiser als MM-Systeme und eignen sich nicht für die
leichten Tonarme von solchen preisgünstigen Plattenspielern.

Wenn es unbedingt USB sein muss, dann besser ein externer
Phono-Vorverstärker mit USB-Ausgang.

> Vor einiger Zeit gab es einmal einen Sony, der recht interessant war,
> allerdings komplett manuell zu bedienen. Für mich kommt allerdings nur ein
> Vollautomat in Frage.

Schlecht, denn mit einem Vollautomaten schränkst du deine Auswahl
ziemlich ein. MC und Vollautomat passen kaum zusammen, jedenfalls nicht
bei aktuellen Modellen. Einigermaßen hochwertige Vollautomaten sind vor
über 30 Jahren ausgestorben.

--
Gerald

Bernd Laengerich

unread,
Jan 22, 2023, 12:49:56 PM1/22/23
to
Am 22.01.2023 um 17:57 schrieb Arno Schuh:

> die Unterhaltung "Platten aufnehmen" hat bei mir die Frage aufgeworfen: Gibt
> es eigentlich inzwischen brauchbare USB-Plattenspieler?

Einsteigerklasse?
Teac TN-3B oder Pro-Ject Debut RecordMaster II

> Mit "brauchbar" meine ich, die einen guten Chip zur AD-Wandlung eingebaut
> haben und die mit MC-Abtastern zurecht kommen.

Also Spitzenklasse. Da ein Plattenspieler mit MC-Abnehmer der deutlich besser
als MM klingt schon mal eine Stange Geld kostet. Ist wohl einfacher an einen
Standard-Plattenspieler dann einen vernünftigen Phone-Pre mit USB-Wandler zu
schalten. Pro-Ject Record Box E oder AD Box S2 Phono zum Beispiel, die kämen
sogar mit MC klar.

> allerdings komplett manuell zu bedienen. Für mich kommt allerdings nur ein
> Vollautomat in Frage.

Warum auch immer man Vollautomatik braucht.
Bei den heutigen Vollautomaten kann man sich vermutlich ohnehin jegliches
MC-System sparen.

Bernd

Bernd Mayer

unread,
Jan 22, 2023, 3:41:36 PM1/22/23
to
Am 22.01.23 um 18:41 schrieb Gerald E¡scher:
> Arno Schuh schrieb am 22/1/2023 17:57:
>
>> die Unterhaltung "Platten aufnehmen" hat bei mir die Frage aufgeworfen: Gibt
>> es eigentlich inzwischen brauchbare USB-Plattenspieler?
>> Mit "brauchbar" meine ich, die einen guten Chip zur AD-Wandlung eingebaut
>> haben und die mit MC-Abtastern zurecht kommen.
>
> Wenn es unbedingt USB sein muss, dann besser ein externer
> Phono-Vorverstärker mit USB-Ausgang.

Hallo,

kennt jemand hier den UFO202 von Behringer

https://www.behringer.com/product.html?modelCode=P0A12

Ich hab hier ein UCA-202 USB-Audiointerface (ohne Phono-Vorstufe).
Das ist verwandt dazu.

Das wurde ausgiebig getestet, etwa hier:
https://nwavguy.blogspot.com/2011/02/behringer-uca202-review.html
Da sind hochwertige Teile eingebaut (Wandler von Burr-Brown) und auch
nach meinen eigenen Erfahrungen taugt das.
Unter Linux funktioniert das out of the box.


Bernd Mayer

Manuel Reimer

unread,
Jan 23, 2023, 10:58:11 AM1/23/23
to
On 22.01.23 17:57, Arno Schuh wrote:
> Vor einiger Zeit gab es einmal einen Sony, der recht interessant war,
> allerdings komplett manuell zu bedienen. Für mich kommt allerdings nur
> ein Vollautomat in Frage.
> Falls hier jemand so etwas aus dem Ärmel kennt - ich wäre für eine
> Empfehlung dankbar.

Die wichtigste Info fehlt: Deine Schmerzgrenze beim Preis.

Ich hab vor längerer Zeit mal zu dem hier einen Test gelesen wo er ganz
gut weggekommen ist:

https://www.amazon.de/dp/B00402JUBE/

War lange Zeit bei Norma im Online-Shop. Kurze Suche nach Tests hat mich
hier hin geführt:

https://hifi.de/test/dual-dt-210-1-usb-test-105568

Das Ding ist vollautomatisch.

Bei Norma gibt es mittlerweile im Online-Shop ein deutlich wertiger
aussehendes Gerät das aber die von dir gewünschte "Vollautomatik" nicht
mehr hat:

https://www.norma24.de/search?sSearch=1139797

Kommt letztlich drauf an was damit gemacht werden soll. Wenn ich
wirklich Lust darauf hätte Platten zu hören und nicht nur zu
digitalisieren, dann wäre mir die Automatik auch egal. Lieber etwas
wertigeres das man dann auch gerne benutzt.

Und zum Thema Digitalisieren kann ich nur empfehlen mal ein paar der
Platten, die man vorhatte zu digitalisieren, auf eBay zu suchen um zu
checken ob der gleiche Titel nicht auch als gebrauchte CD zu bekommen
ist. Ich hatte zwei LPs die ich gerne immer mal wieder gehört hatte.
Eigentlich war der Plan die deshalb mal zu digitalisieren. Bis ich
gesehen hatte das ich für je einen Euro die CD-Pressung davon kaufen konnte.

Gruß

Manuel

Gerald E¡scher

unread,
Jan 23, 2023, 12:58:20 PM1/23/23
to
Manuel Reimer schrieb am 23/1/2023 16:58:

> On 22.01.23 17:57, Arno Schuh wrote:
>> Vor einiger Zeit gab es einmal einen Sony, der recht interessant war,
>> allerdings komplett manuell zu bedienen. Für mich kommt allerdings nur
>> ein Vollautomat in Frage.
>> Falls hier jemand so etwas aus dem Ärmel kennt - ich wäre für eine
>> Empfehlung dankbar.
>
> Die wichtigste Info fehlt: Deine Schmerzgrenze beim Preis.
>
> Ich hab vor längerer Zeit mal zu dem hier einen Test gelesen wo er ganz
> gut weggekommen ist:
>
> https://www.amazon.de/dp/B00402JUBE/

Hier ist de.rec.musik.hifi, nicht de.rec.musik.plastikbomber ;-)
Vor umzig Jahren hatte ich einen ähnlich konstruierten Plastikspieler.
Derartige Dinger sind völlig sinnlos, die sind auch ihren geringen
Kaufpreis nicht wert. Ein Plattenspieler benötigt eine stabile Zarge, in
den unteren Preisklassen häufig aus Spanplatte.

> War lange Zeit bei Norma im Online-Shop. Kurze Suche nach Tests hat mich
> hier hin geführt:
>
> https://hifi.de/test/dual-dt-210-1-usb-test-105568

Solche Tests sollte man nur bedingt ernst nehmen. Die Leute, die die
schreiben, leben von Inseraten der Hersteller und von Affilate-Links,
sind also nicht unvoreingenommen.

> Und zum Thema Digitalisieren kann ich nur empfehlen mal ein paar der
> Platten, die man vorhatte zu digitalisieren, auf eBay zu suchen um zu
> checken ob der gleiche Titel nicht auch als gebrauchte CD zu bekommen
> ist. Ich hatte zwei LPs die ich gerne immer mal wieder gehört hatte.
> Eigentlich war der Plan die deshalb mal zu digitalisieren. Bis ich
> gesehen hatte das ich für je einen Euro die CD-Pressung davon kaufen konnte.

Sehe ich auch so. Problematisch kann allerdings sein, dass viele
Neuveröffentlichungen auf CD kaputt gemastert wurden. "Digitally
Remastered" sollte man zumeist als Warnung verstehen und nicht, wie
suggeriert wird, als Qualitätsverbesserung :-(

--
Gerald

Arno Schuh

unread,
Jan 24, 2023, 3:23:25 AM1/24/23
to
Hi,

okay, sieht also nach überwiegender Meinung nicht gut aus. :-(
Und wie sieht es alternativ dazu mit Plattenspielern aus, die - alternativ -
einen optischen Ausgang eingebaut haben?

Freundliche Grüße

Arno

Arno Schuh

unread,
Jan 24, 2023, 4:14:30 AM1/24/23
to
Manuel Reimer <manuel.n...@nurfuerspam.de> wrote:
>
> Die wichtigste Info fehlt: Deine Schmerzgrenze beim Preis.

So lange es sich nicht um mehrere Tausend Euro handelt ... Alles, was im
gehobenen Consumer-Bereich ist, wäre sicher eine Überlegung wert.
Ich habe hier noch immer einen Sony PSX555ES stehen. Das ist ein
Plattenspieler aus den 80ern mit Tangential-Tonarm. Leider ist mir schon vor
Jahren das Zusatzgewicht verlorengegangen, das ich zur Nutzung von
MC-Systemen benötige. Originale Ersatzteile für den Plattenspieler gibt es
schon lange nicht mehr.
Ich kann mich nicht mehr erinnern, was der Plattenspieler gekostet hat, aber
billig war er nicht. Zwar auch nicht so teuer wie der Revox, der afaIk. der
erste mit einem Tangential-Tonarm war, aber ....
...
> Und zum Thema Digitalisieren kann ich nur empfehlen mal ein paar der
> Platten, die man vorhatte zu digitalisieren, auf eBay zu suchen um zu
> checken ob der gleiche Titel nicht auch als gebrauchte CD zu bekommen

Es geht hauptsächlich um Klassik. Bei den meisten LPs, die ich
digitalisieren möchte handelt es sich um Orgelmusik. Zum Teil existieren die
Plattenfirmen nicht mehr, bei anderen habe ich inzwischen alle Hoffnung
fahren lassen, dass die Aufnahmen jemals auf CD wiederveröffentlicht werden.

Freundliche Grüße

Arno

Ralph Angenendt

unread,
Jan 24, 2023, 6:58:09 AM1/24/23
to
Well, Arno Schuh <arno....@in-trier.de> wrote:
> Hi,
>
> okay, sieht also nach überwiegender Meinung nicht gut aus. :-(
> Und wie sieht es alternativ dazu mit Plattenspielern aus, die - alternativ -
> einen optischen Ausgang eingebaut haben?

Also mit Bluetooth und aptX-HD gibt es immerhin was von Cambridge,
entweder als ST (Riementriebler) für knapp EUR 1000,- oder den Alva TT
V2 (Direktantriebler) für knapp EUR 2000,-.

USB in etwas hochwertiger dürfte der von dir genannte Sony leisten, aber
wahrscheinlich auch der TD-202 von Thorens. Dann noch der Pro-Ject Debut
Recordmaster II, der ebenfalls USB an Bord hat.

Dass sind allerdings alles rein manuelle Abspieler, keine Vollautomaten.

Mit optischem Ausgang ist mir nix bekannt. Und vor allem keine
Vollautomaten.

Ralph
--
Is your mother worried?
Would you like us to assign someone to worry your mother?

Bernd Laengerich

unread,
Jan 24, 2023, 9:18:09 AM1/24/23
to
Am 24.01.2023 um 10:07 schrieb Arno Schuh:
> Manuel Reimer <manuel.n...@nurfuerspam.de> wrote:
>>
>> Die wichtigste Info fehlt: Deine Schmerzgrenze beim Preis.
>
Die wichtigste Info wäre noch: Warum muß es Vollautomatik sein? Warum muß es
ein MC-System sein?

In der Regel bieten die Einsteiger-MC-Systeme ggü. gleich teuren MM-Systemen
meines Erachtens keinen Vorteil. Bin da auch drauf "reingefallen" und würde
mir heute für €500 eher (wieder) ein MM kaufen als ein MC. Bei MC ist das
System teurer, der Vorverstärker teurer, der Rauschabstand schlechter, und das
ohne für mich erhörbaren Vorteil. Bei gleichem Preis ist üblicherweise ein
einfacherer Nadelschliff am MC-System. Habe derzeit noch ein Ortofon X5-MC
High Output am Thorens und ärgere mich daran daß das recht leise ist, immerhin
ist das ein FineLine-Schliff. Muß ich mal tauschen.

> Ich habe hier noch immer einen Sony PSX555ES stehen. Das ist ein
> Plattenspieler aus den 80ern mit Tangential-Tonarm. Leider ist mir schon vor

Damals DM 1000,- Neupreis *OHNE* MC-System. Inflationsbereinigt wäre man da
aktuell bei mindestens €1000 Neupreis. Aber da das ein Nischenprodukt geworden
ist, kann man wohl eher mit einem nochmals höheren Preis rechnen.
Keine Angaben von Sony zu Auflagekrafteinstellung, zulässiges Cartridgegewicht
gefunden. Kein Phonovorverstärker eingebaut, natürlich auch keine
Digitalisierung. Musste man früher danebenstellen (oder den im Verstärker
nutzen), kann man heute immer noch.

> Jahren das Zusatzgewicht verlorengegangen, das ich zur Nutzung von MC-Systemen

Verstehe ich nicht, ein MC-System ist doch per se nicht schwerer als ein
MM-System?
MC-System Ortofon Quintet Red: 9g
MM-System Ortofon 2M Bronze: 7.2g
Ein Rega Ania MC bringt nur 6g auf die Waage während das Rega Exakt MM 6.5g wiegt.

Ansonsten mal bei http://www.klassiker-service.com nachfragen. Und
Zusatzgewicht klingt nun nicht nach Raketenwissenschaft, man muß ja nicht
unbedingt nur ein Felgenblei drankleben (obwohl man das ja nichtmal sieht).
Welches MC-System wird denn überhaupt in Betracht gezogen?

Oder einen gebrauchten Vollautomaten kaufen, z.B. Dual oder Onkyo oder....
Kann man beispielsweise bei https://www.hifihouse.de auch etliche
Vollautomaten finden. Sogar den Revox in bezahlbar.

> benötige. Originale Ersatzteile für den Plattenspieler gibt es schon lange
> nicht mehr.

Mal bei http://www.klassiker-service.com nachfragen. Nach eigenen Angaben
machen sie Service für diesen Dreher. So ein Anruf wird ja kein Vermögen
kosten. Ich hatte mal eine Adresse von einem Tontechniker der auch Hifi
aufmöbelt und Gebrauchtgeräte verkauft, aber den finde ich nicht wieder.

Bernd

Gerald E¡scher

unread,
Jan 24, 2023, 11:29:02 AM1/24/23
to
Arno Schuh schrieb am 24/1/2023 09:23:

> okay, sieht also nach überwiegender Meinung nicht gut aus. :-(
> Und wie sieht es alternativ dazu mit Plattenspielern aus, die - alternativ -
> einen optischen Ausgang eingebaut haben?

Wenn du einen hochwertigen Plattenspieler, insbesonders mit für
MC-Systeme geeignetem Tonarm suchst, verabschiede dich bitte von zwei
Gedanken:

1. Vollautomat
2. abgesehen von der Motorsteuerung irgendeine eingebaute Elektronik

Du wirst um einen Phono-Vorverstärker mit USB-Ausgang nicht herumkommen.
Eine andere Möglichkeit wäre, einen Sony DAT- oder Minidisc-Rekorder
(gerne mit defektem Laufwerk ;-) als A/D-Wandler zu verwenden und zum
Anschluss an den PC reicht dann eine billige USB-Soundkarte mit
optischem Eingang. BTDT

--
Gerald

Arno Schuh

unread,
Jan 24, 2023, 2:19:24 PM1/24/23
to
Hi,

nach den Empfehlungen hier werde ich wohl am ehesten versuchen, meinen alten
Sony reinigen und mit einem neuen Tonabnehmer justieren zu lassen.
Der Händler, bei dem ich das Gerät seinerzeit in Trier gekauft hatte und der
den Spieler auch zwei oder drei Mal repariert und einjustiert hat,
existiert, glaube ich, noch.

Freundliche Grüße

Arno

Manuel Reimer

unread,
Jan 28, 2023, 8:31:27 AM1/28/23
to
On 23.01.23 18:58, Gerald E¡scher wrote:
>> https://www.amazon.de/dp/B00402JUBE/
>
> Hier ist de.rec.musik.hifi, nicht de.rec.musik.plastikbomber ;-)
> Vor umzig Jahren hatte ich einen ähnlich konstruierten Plastikspieler.
> Derartige Dinger sind völlig sinnlos, die sind auch ihren geringen
> Kaufpreis nicht wert. Ein Plattenspieler benötigt eine stabile Zarge, in
> den unteren Preisklassen häufig aus Spanplatte.

Trotzdem ist das Prinzip "Plattenspieler" eigentlich so simpel das für
den "Otto-Normalnutzer" vermutlich etwas im niedrigen dreistelligen
Bereich ganz deutlich ausreicht.

Das müsste mir erstmal jemand beweisen das ein Plattendreher im Rahmen
um 200 Euro beim *gleichen System* weniger gut klingt wie einer für um
1000 Euro. Die Aufgabe des Plattenspielers (sofern er keinen eigenen
Verstärker hat) ist eine Scheibe möglichst genau und stabil auf
Geschwindigkeit halten und den Tonabnehmer ohne unnötig viel
Anpressdruck über die Plattenoberfläche zu führen.

Und im Zweifelsfall kann man auch jederzeit um die Herstellungszeit
kaufen in der Plattenspieler ihre "Boom-Zeit" hatten. Beispiel:

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/design-telefunken-rs-200-plattenspieler-vollautomat-incl-versand/2340008318-172-3058

Vollautomatisch und die komplette Serie hatte eigentlich eine recht
robuste Mechanik. Das Ding ist sogar direktgetrieben ohne Riemen.

Allerdings braucht es dann für "nach USB" noch einen mindestens
durchschnittlichen Phono-Vorverstärker oder eben eine Soundkarte die
einen Phono-Eingang hat. Ich würde eine externe Soundkarte im Prinzip
bei sowas immer vorziehen. Zumindest die Mikrofoneingänge von
On-Board-Soundkarten sind meiner Erfahrung nach regelmäßig komplett
unbrauchbar. Durchaus möglich das der Linie-In aber ganz OK ist.

Gruß

Manuel

wolfgang s

unread,
Jan 28, 2023, 2:21:40 PM1/28/23
to
Manuel Reimer <manuel.n...@nurfuerspam.de> Schrieb in der Nachricht:

> Das müsste mir erstmal jemand beweisen
> das ein Plattendreher im Rahmen um 200
> Euro beim *gleichen System* weniger gut
> klingt wie einer für um 1000 Euro.

Sicher bestimmt das Tonabnehmersystem den Klangeindruck zu 75 Prozent, aber der Plattenspieler ist nicht ohne Einfluss. Die Qualität muss aber nicht unbedingt mit dem Preis korrelieren.

> Die Aufgabe des Plattenspielers (sofern er
> keinen eigenen Verstärker hat) ist eine
> Scheibe möglichst genau und stabil auf
> Geschwindigkeit halten und den
> Tonabnehmer ohne unnötig viel
> Anpressdruck über die Plattenoberfläche
> zu führen.

Ja das sind halt mechanische Aufgaben, die und damit eine Frage der Technologie und der Fertigungsqualität.

Es kommen aber noch weitere Anforderungen dazu:

Der Plattenspieler soll trotz seiner Motor und Mechanik keine Erschütterungen auf die Nadel übertragen, und er soll obendrein Erschütterungen aus der Umgebung von ihr fernhalten.

Der Tonarm soll keine horizontalen Kräfte auf die Nadel ausüben (Skating), und den Nadelträger parallel zur Rille halten (obwohl das außer bei tangentialen Plattenspielern gar nicht geht). Er soll gleichzeitig so lang sein dass er von seiner Aufhängung aus fast die Mitte der Platte erreicht, aber kurz genug dass er keine Eigenschwingungen vollführt, keine Resonanz aufweist, und federleicht ist.

Dazu kommen ggf Komfortfunktionen wie Automatik, Drehzahleinstellungen uam.

Und schön soll er aussehen und was hermachen.

Je nach Ansprüchen kostet das alles.

Damit will ich nicht Highend-Esoterik mit ihren Apothekerpreisen das Wort reden. Aber es ist nicht ganz trivial, und eine letztlich nicht perfekt lösbare Aufgabe. Deswegen war man ja so froh als mit der CD nicht nur die analogen Unzulänglichkeiten, sondern auch die Probleme der mechanischen Abtastung insgesamt zu den Akten gelegt werden konnten.

--
FCK
GRN
--

Gerald E¡scher

unread,
Jan 28, 2023, 4:55:39 PM1/28/23
to
Manuel Reimer schrieb am 28/1/2023 14:31:

> On 23.01.23 18:58, Gerald E¡scher wrote:
>>> https://www.amazon.de/dp/B00402JUBE/
>>
>> Hier ist de.rec.musik.hifi, nicht de.rec.musik.plastikbomber ;-)
>> Vor umzig Jahren hatte ich einen ähnlich konstruierten Plastikspieler.
>> Derartige Dinger sind völlig sinnlos, die sind auch ihren geringen
>> Kaufpreis nicht wert. Ein Plattenspieler benötigt eine stabile Zarge, in
>> den unteren Preisklassen häufig aus Spanplatte.
>
> Trotzdem ist das Prinzip "Plattenspieler" eigentlich so simpel das für
> den "Otto-Normalnutzer" vermutlich etwas im niedrigen dreistelligen
> Bereich ganz deutlich ausreicht.

Gute mechanische Geräte sind teuer, das gilt nicht nur für Uhren
sondern auch für Plattenspieler. Das Prinzip mag simpel sein, die
korrekte Ausführung ist es aber nicht.

> Das müsste mir erstmal jemand beweisen das ein Plattendreher im Rahmen
> um 200 Euro

Oben ging es noch um einen Plastikspieler um 120 FRZ, oder?

> beim *gleichen System* weniger gut klingt wie einer für um
> 1000 Euro.

Den Beweis kann ich leider nicht mehr führen, da ich meinen
Plastikspieler längst verschenkt habe. Nachrüstung mit einem Tonabnehmer
Shure M75 brachte nicht viel, aber im als nächstes gekauften Dual
CS-5000 klang derselbe Tonabnehmer um eine Welt besser!
Der Dual hatte halt einen schweren, bedämpften Plattenteller, einen
laufruhigen Motor, ein stabiles Chassis und einen präzise gelagerten
Tonarm und kostete mit ATS 5000 auch nur das 2,5-fache des
Plastikspielers (ein Tensai, im Netz nicht mehr zu finden).

> Die Aufgabe des Plattenspielers (sofern er keinen eigenen
> Verstärker hat) ist eine Scheibe möglichst genau und stabil auf
> Geschwindigkeit halten und den Tonabnehmer ohne unnötig viel
> Anpressdruck über die Plattenoberfläche zu führen.

Richtig, aber das können billige Plastikspieler alles nicht.

> Und im Zweifelsfall kann man auch jederzeit um die Herstellungszeit
> kaufen in der Plattenspieler ihre "Boom-Zeit" hatten. Beispiel:
>
> https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/design-telefunken-rs-200-plattenspieler-vollautomat-incl-versand/2340008318-172-3058

Ja, eh. Einen Tonabnehmer AT-VM95E um 50 FRZ rein und der spielt jeden
modernen Plastikspieler an die Wand.

--
Gerald

Markus Elsken

unread,
Jan 28, 2023, 8:54:46 PM1/28/23
to
Moin!

Am 28.01.23 um 22:55 schrieb Gerald E¡scher:
> Gute mechanische Geräte sind teuer, das gilt nicht nur für Uhren
> sondern auch für Plattenspieler. Das Prinzip mag simpel sein, die
> korrekte Ausführung ist es aber nicht.

Ich hatte mit Dual angefangen (die Philips-Kinderplattenfräse klammere
ich jetzt mal aus) und habe dann eine Gelegenheit genutzt, auf einen
Revox B790 umzusteigen. Das Teil ist extrem solide gebaut und
unverwüstlich, er läuft heute noch. Er hat jetzt zwei Revisionen hinter
sich und spielt wie damals. Ich vermute mal, er wird mich überleben...

mfg Markus

Gerald E¡scher

unread,
Jan 29, 2023, 10:29:14 AM1/29/23
to
Markus Elsken schrieb am 29/1/2023 02:54:

> Am 28.01.23 um 22:55 schrieb Gerald E¡scher:
>> Gute mechanische Geräte sind teuer, das gilt nicht nur für Uhren
>> sondern auch für Plattenspieler. Das Prinzip mag simpel sein, die
>> korrekte Ausführung ist es aber nicht.
>
> Ich hatte mit Dual angefangen (die Philips-Kinderplattenfräse klammere
> ich jetzt mal aus)

Das kann ich toppen :-) Mein erster Plattenspieler war ein Marienkäfer
mit den Deckflügeln als Abdeckung, den Augen als Drehknöpfen zum
Einschalten und Lautstärke einstellen und mit einem Handgriff am Kopf.
Selbstverständlich mit Kristalltonabnehmer, ohne Gegengewicht und ohne
Tonarmlift. Ausstattung voll High-End ;-)

> und habe dann eine Gelegenheit genutzt, auf einen
> Revox B790 umzusteigen. Das Teil ist extrem solide gebaut und
> unverwüstlich, er läuft heute noch.

Unverwüstlich? Soweit ich mich erinnern kann, kränkelt bei manchen Revox
die Nachführung des Tangentialarms.

--
Gerald

Markus Elsken

unread,
Jan 29, 2023, 6:44:27 PM1/29/23
to
Moin!

Am 29.01.23 um 16:29 schrieb Gerald E¡scher:
> Das kann ich toppen 😄 Mein erster Plattenspieler war ein Marienkäfer
> mit den Deckflügeln als Abdeckung, den Augen als Drehknöpfen zum
> Einschalten und Lautstärke einstellen und mit einem Handgriff am Kopf.
> Selbstverständlich mit Kristalltonabnehmer, ohne Gegengewicht und ohne
> Tonarmlift. Ausstattung voll High-End 😉

Ich habe meinen wiedergefunden:
https://i.pinimg.com/originals/00/90/99/0090994933814ef7e2da6c1660693b99.jpg

Plattenfräse halt :D

> Unverwüstlich? Soweit ich mich erinnern kann, kränkelt bei manchen Revox
> die Nachführung des Tangentialarms.

Meiner ging alle knapp 20 Jahre in die Revision, kann sein dass dieses
Problem daher gar nicht aufgetreten ist.

mfg Markus

Gerald E¡scher

unread,
Jan 29, 2023, 7:17:24 PM1/29/23
to
Markus Elsken schrieb am 30/1/2023 00:44:

> Am 29.01.23 um 16:29 schrieb Gerald E¡scher:
>> Das kann ich toppen 😄 Mein erster Plattenspieler war ein Marienkäfer
>> mit den Deckflügeln als Abdeckung, den Augen als Drehknöpfen zum
>> Einschalten und Lautstärke einstellen und mit einem Handgriff am Kopf.
>> Selbstverständlich mit Kristalltonabnehmer, ohne Gegengewicht und ohne
>> Tonarmlift. Ausstattung voll High-End 😉
>
> Ich habe meinen wiedergefunden:
> https://i.pinimg.com/originals/00/90/99/0090994933814ef7e2da6c1660693b99.jpg

Mit zwischen Schellack und Mikrorille umschaltbarer Nadel?

Ich meinen auch:

============================= !!!WARNUNG!!! ============================
Folgendes Bild kann für manche Personen verstörend wirken!
https://kindermedienwelten.de/katalog/mailord-marienkaefer-plattenspieler
============================= !!!WARNUNG!!! ============================


> Plattenfräse halt :D

Ich habe noch die Platten, die ich damals damit gefräst habe :-)

--
Gerald

Markus Elsken

unread,
Jan 30, 2023, 1:36:19 PM1/30/23
to
Moin!

Am 30.01.23 um 01:17 schrieb Gerald E¡scher:
> Mit zwischen Schellack und Mikrorille umschaltbarer Nadel?

Die konnte man umdehen, aber ob das Ding 78 Umdrehungen konnte weiss ich
nicht mehr. Ich meine, der war nur zwischen 33 und 45 umschaltbar.
Meine Eltern hatten mal so ein uraltes Dual-Monster,Vollautomat. IIRC
konnte der sogar 78/45/33/16.

mfg Markus

Başar Alabay

unread,
Jan 30, 2023, 3:00:57 PM1/30/23
to
Markus Elsken schrieb:
Hm, das klingt so eher nach Perpetuum Ebner PE :-)
So’n Ding hatte ich auch. Schade, schade, schade, daß es nicht mehr
existiert. Jahrzehnte später habe ich herausgefunden, daß es wohl doch
eine Feder im Arm gab, mit der man den Kopfauflagedruck beeinflussen
konnte. Ich hatte hinten oben hinter der Achse Pfennigstücke
draufgeklebt und die (sehr gut entkoppelte) Kiste doof gefunden. Ich
Depp!

B. Alabay

Arno Schuh

unread,
Feb 5, 2023, 5:15:49 PM2/5/23
to
Wir hatten zu meiner Kinderzeit auch so eine Musiktruhe von Schaub Lorenz.
Der Plattenspieler darin war aber meiner Erinnerung nach ein Telefunken;
auch mit vier Geschwindigkeiten und dem obligatorischen 10-Platten-Wechsler.
War die eine Single abgespielt, lief der Tonarm zurück, die nächste Single
fiel runter und weiter ging's. 8-)

Freundliche Grüße

Arno

Arno Schuh

unread,
Feb 5, 2023, 5:25:24 PM2/5/23
to
Gerald E¡scher <Spa...@fahr-zur-Hoelle.org> wrote:

> Unverwüstlich? Soweit ich mich erinnern kann, kränkelt bei manchen
> Revox die Nachführung des Tangentialarms.

Bei meinem Sony war das nie ein Problem. Allerdings erzeugt das Nachführen
Geräusche im Infra-Schallbereich. Beim Abhören aufgenommener Schallplatten
vom Tonband war das nicht über die Lautsprecher zu hören. Erst, wenn man per
Mithören auf der Revox vorgespult hat, hörte man die dumpfen Töne des
Schlittens.

Freundliche Grüße

Arno

Gerald E¡scher

unread,
Feb 6, 2023, 3:51:39 AM2/6/23
to
Interessant. Ich hab's ja immer geahnt, dass diese Vollautomaten mit
Tangentialarm nicht das Gelbe vom Ei sind ;-)
Hat dein Verstärker oder Phonoentzerrer keinen Subsonic-Filter, den du
einschalten kannst? Ich lass den immer eingeschaltet.

--
Gerald
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