das in Fachzeitschriften der 70er und 80er Jahre angesagte fachmännische
Ersatzrezept für die teure Originalflüssigkeit von Lenco bestand aus 1/3
100%igem Isopropanol (gibts in jeder Apotheke oder technischen Drogerie,
auch unter dem Namen Isopropyl-Alkohol bekannt) und 2/3 doppelt
destilliertem Wasser, sowie exakt 1 Tropfen Geschirrspülmittel pro einem
Liter Flüssigkeit.
Da doppelt destilliertes Wasser nicht überall erhältlich ist, und man wegen
des Isopropanols immer zur Apotheke oder Drogerie mußte, habe ich das
Expertenrezept gelegentlich abgewandelt. Wenn man kein Anhänger der reinen
Lehre ist, funktioniert es auch problemlos mit dem Hausfrauenrezept.
Anstelle von doppelt destilliertem Wasser normales destilliertes Wasser, und
anstelle von Isopropanol einfacher Wodka. Je mehr Alkohol in der Mischung
ist, desto besser verdunstet die Flüssigkeit auf der Schallplatte. Wenn
zuviel Alkohol drin ist, verdunstet sie zu schnell. Nur der Tropfen
Spülmittel muß immer rein. Hinterher die Platte mit Tempotüchern trocken
wischen, bevor sie wieder in die Hülle kommt, sonst klebt sie darin fest.
Herzliche Grüße
Friedbert
Isopropanol ist denkbar ungeeignet, denn es laugt das Vinyl aus.
Besser geeignet ist Weingeist.
Die Flüssigkeit (und auch den Naßreinigungsarm) von Lenco gibts übrigens
z.B. bei Conrad noch zu kaufen, ist aber mit EUR 10,20 nicht billig.
Grüsse
Roman
Ich möchte keinesfalls einen Expertenstreit vom Zaun brechen. Ob Isopropanol
das Vinyl auslaugt oder nicht, kann ich nicht beurteilen, aber für jede
Methode gibt es offenbar auch irgendein Gegenargument. In den 70ern und
80ern wurde definitiv Isopropanol als Alkohol in der Mischung verwendet, und
alle meiner ca. 800 LPs habe ich so 20 Jahre lang problemlos abgespielt,
ohne daß ich das Gefühl gehabt hätte, ich würde meine hochgeschätzten
Platten auslaugen. Aber wenn Weingeist besser ist als Isopropanol, haben wir
ja schon eine salomonische Lösung.
Dein Tip mit Conrad ist richtig. Allerdings ist das Naßabspielgerät von
Conrad mechanisch um Klassen schlechter als das Original von Lenco.Leider
gibt es das Original nur noch Second Hand, manchmal bei Ebay. Aber wer gar
kein Naßabspielgerät mehr hat, kann das Conrad-Modell durchaus verwenden.
Herzliche Grüße
Friedbert
"Roman Schütz" <pas...@t-online.de> schrieb im Newsbeitrag
news:3CA42312...@t-online.de...
- Jun
Es wurde tatsächlich Isopropanol verwendet, und auch die zweite Aussage
stimmt: Es laugt das Vinyl aus, bzw, das Vinyl einer oft gespielten Platte
mit "rauhen" Flanken quillt auf.
Daher hat man das Isopropanal mit doppelt destilliertem Wasser verdünnt.
Zu starke Verdünnung bedeutete: Lange Trockenzeit (schlecht für die Platte
wegen verstaubens)
Zu schwache Verdünnung (*Langsame* Zerstörung des Vinyl)
Gruß aus Wien
Alfred
Grüsse
Roman