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Flüssigkeit zum nass abspielen von Vinyl-Schallplatten

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Urs Leuenberger

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Mar 29, 2002, 2:02:57 AM3/29/02
to
Habe viele Schallplatten, die ich seit Jahren nicht mehr angehört habe.
Früher habe ich dies zur Verminderung von statischen und anderen Geräuschen
stets nass getan. Nun möchte ich diese alten Schallplatten auf den PC
übertragen und auf CD brennen. Alles was dazu braucht, habe ich. Nur die
Flüssigkeit zum Nassabspielen ist nicht mehr erhältlich. Wer weiss eine
Alternative?
Urs


Friedbert Kolb

unread,
Mar 28, 2002, 3:20:54 AM3/28/02
to
Hallo Urs,

das in Fachzeitschriften der 70er und 80er Jahre angesagte fachmännische
Ersatzrezept für die teure Originalflüssigkeit von Lenco bestand aus 1/3
100%igem Isopropanol (gibts in jeder Apotheke oder technischen Drogerie,
auch unter dem Namen Isopropyl-Alkohol bekannt) und 2/3 doppelt
destilliertem Wasser, sowie exakt 1 Tropfen Geschirrspülmittel pro einem
Liter Flüssigkeit.

Da doppelt destilliertes Wasser nicht überall erhältlich ist, und man wegen
des Isopropanols immer zur Apotheke oder Drogerie mußte, habe ich das
Expertenrezept gelegentlich abgewandelt. Wenn man kein Anhänger der reinen
Lehre ist, funktioniert es auch problemlos mit dem Hausfrauenrezept.
Anstelle von doppelt destilliertem Wasser normales destilliertes Wasser, und
anstelle von Isopropanol einfacher Wodka. Je mehr Alkohol in der Mischung
ist, desto besser verdunstet die Flüssigkeit auf der Schallplatte. Wenn
zuviel Alkohol drin ist, verdunstet sie zu schnell. Nur der Tropfen
Spülmittel muß immer rein. Hinterher die Platte mit Tempotüchern trocken
wischen, bevor sie wieder in die Hülle kommt, sonst klebt sie darin fest.

Herzliche Grüße
Friedbert

Roman Schütz

unread,
Mar 29, 2002, 3:17:22 AM3/29/02
to
Friedbert Kolb schrieb:

Isopropanol ist denkbar ungeeignet, denn es laugt das Vinyl aus.
Besser geeignet ist Weingeist.

Die Flüssigkeit (und auch den Naßreinigungsarm) von Lenco gibts übrigens
z.B. bei Conrad noch zu kaufen, ist aber mit EUR 10,20 nicht billig.

Grüsse
Roman

Friedbert Kolb

unread,
Mar 28, 2002, 4:29:50 AM3/28/02
to
Hallo Roman,

Ich möchte keinesfalls einen Expertenstreit vom Zaun brechen. Ob Isopropanol
das Vinyl auslaugt oder nicht, kann ich nicht beurteilen, aber für jede
Methode gibt es offenbar auch irgendein Gegenargument. In den 70ern und
80ern wurde definitiv Isopropanol als Alkohol in der Mischung verwendet, und
alle meiner ca. 800 LPs habe ich so 20 Jahre lang problemlos abgespielt,
ohne daß ich das Gefühl gehabt hätte, ich würde meine hochgeschätzten
Platten auslaugen. Aber wenn Weingeist besser ist als Isopropanol, haben wir
ja schon eine salomonische Lösung.

Dein Tip mit Conrad ist richtig. Allerdings ist das Naßabspielgerät von
Conrad mechanisch um Klassen schlechter als das Original von Lenco.Leider
gibt es das Original nur noch Second Hand, manchmal bei Ebay. Aber wer gar
kein Naßabspielgerät mehr hat, kann das Conrad-Modell durchaus verwenden.

Herzliche Grüße
Friedbert

"Roman Schütz" <pas...@t-online.de> schrieb im Newsbeitrag
news:3CA42312...@t-online.de...

Jun Keller

unread,
Mar 29, 2002, 8:41:21 AM3/29/02
to
Noch ein besseres Rezept: die LPs trocken spielen! Aber vorher reinigen, mit
einer Waschmaschiene a la Blue Danube oder VIP.

- Jun

Alfred Schmidt

unread,
Mar 29, 2002, 2:42:33 PM3/29/02
to

"Friedbert Kolb" <friedbert.ko...@T-Online.de> schrieb im
Newsbeitrag news:a818ne$80d$01$1...@news.t-online.com...

> Hallo Roman,
>
> Ich möchte keinesfalls einen Expertenstreit vom Zaun brechen. Ob
Isopropanol
> das Vinyl auslaugt oder nicht, kann ich nicht beurteilen, aber für jede
> Methode gibt es offenbar auch irgendein Gegenargument. In den 70ern und
> 80ern wurde definitiv Isopropanol als Alkohol in der Mischung verwendet,
und
> alle meiner ca. 800 LPs habe ich so 20 Jahre lang problemlos abgespielt,
> ohne daß ich das Gefühl gehabt hätte, ich würde meine hochgeschätzten
> Platten auslaugen. Aber wenn Weingeist besser ist als Isopropanol, haben
wir
> ja schon eine salomonische Lösung.

Es wurde tatsächlich Isopropanol verwendet, und auch die zweite Aussage
stimmt: Es laugt das Vinyl aus, bzw, das Vinyl einer oft gespielten Platte
mit "rauhen" Flanken quillt auf.

Daher hat man das Isopropanal mit doppelt destilliertem Wasser verdünnt.
Zu starke Verdünnung bedeutete: Lange Trockenzeit (schlecht für die Platte
wegen verstaubens)
Zu schwache Verdünnung (*Langsame* Zerstörung des Vinyl)

Gruß aus Wien
Alfred


Roman Schütz

unread,
Mar 31, 2002, 2:55:06 PM3/31/02
to
Friedbert Kolb schrieb:

>
> Dein Tip mit Conrad ist richtig. Allerdings ist das Naßabspielgerät von
> Conrad mechanisch um Klassen schlechter als das Original von Lenco.Leider
> gibt es das Original nur noch Second Hand, manchmal bei Ebay. Aber wer gar
> kein Naßabspielgerät mehr hat, kann das Conrad-Modell durchaus verwenden.
>
Ich habe noch das Lenco-Original und einen Haufen Ersatz-Bürsten :-)))
Damit habe ich mich schon vor ein paar Jahren eingedeckt, da Probleme
mit der Beschaffbarkeit
absehbar waren.

Grüsse
Roman

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