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Warum so wenig Deutsche in der Musik Szene ?

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Guido Eckers

unread,
Feb 10, 1995, 2:17:04 PM2/10/95
to
Hat jemand eine Erklaerung dafuer, warum in der int. Rockmusik Szene so wenig
Deutsche mitmischen und hauptsaechlich Amis und Englaender ? Sind die
Deutschen in der Richtung vielleicht nicht kreativ genug, oder liegt es daran,
dasz in diesen beiden anderen Laendern die Plattenfirmen wesentlich mehr
auf Talentsuche gehen ?!?!
Als Beispiel nenne ich mal die Punkband Lag Waggon aus Californien, die wirklich
nicht besonders gut sind, aber wie die Wilden durch Europa touren.
Das andere Phaenomen was mich interessiert ist, warum die meisten und besten
Techno und Dancefloor Musiker aus Deutschland kommen. Liegt es vielleicht daran,
dasz den Deutschen der Bumm-Bumm mehr im Blut liegt ?
(Techno=Marschmusik der 90er ;-)) ?)
Bin auf eure Reaktionen gespannt.


Ciao,
Guido

E-Mail : GU...@CANTA.gun.de

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PS: MOVE Flames > NIL:
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Wolfgang Schwanke

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Feb 11, 1995, 6:13:46 PM2/11/95
to
gu...@canta.gun.de (Guido Eckers) writes:

>Hat jemand eine Erklaerung dafuer, warum in der int. Rockmusik Szene so wenig
>Deutsche mitmischen und hauptsaechlich Amis und Englaender ? Sind die
>Deutschen in der Richtung vielleicht nicht kreativ genug, oder liegt es daran,
>dasz in diesen beiden anderen Laendern die Plattenfirmen wesentlich mehr
>auf Talentsuche gehen ?!?!

Rockmusik ist in USA und England entstanden, ganz einfach. Deutsche
Rockbands koennen bestenfalls mehr oder weniger gekonnt das imitieren
was dort vorgemacht wird und hoechstens im Detail was eigenes Originelles
anbringen. Gilt aber auch fuer andere kontinentaleuropaeische Laender.

>Das andere Phaenomen was mich interessiert ist, warum die meisten und besten
>Techno und Dancefloor Musiker aus Deutschland kommen. Liegt es vielleicht daran,
>dasz den Deutschen der Bumm-Bumm mehr im Blut liegt ?

Sicher. Musik die gut swingt gibt es aus Deutschland kaum.
Aber wenn es hart und klar sein soll, und handwerkliche Perfektion
gefragt ist, gibt D sozusagen den Ton an.
Kraftwerk z.B. kokettieren ganz offen mit einem betont deutschem Image
und Bauhausaethetik.

>(Techno=Marschmusik der 90er ;-)) ?)

Kannste ruhig ohne Smiley schreiben. Es ist allerdings nicht negativ.

Gruss,

Wolfgang

--
* Wolfgang Schwanke * TU Berlin * | Strasse der Leidenschaft, Strasse des
* wo...@cs.tu-berlin.de * | Gluecks. Ich schalt dich ein und kann
* wolf...@w250zrz.zrz.tu-berlin.de * | es kaum ertragen wenn die Geigen dein
* IRCNICK wolfi * | Ende ansagen. (Die Mimmis)

Michael Mertens

unread,
Feb 11, 1995, 4:56:27 PM2/11/95
to
Hi!

GU...@canta.gun.de (Guido Eckers) wrote on 10.02.1995 at 19:17:04
the following text under the topic
"Warum so wenig Deutsche in der Musik Szene ?":
GE> Hat jemand eine Erklaerung dafuer, warum in der int. Rockmusik Szene so wenig
GE> Deutsche mitmischen und hauptsaechlich Amis und Englaender ?

GE> Das andere Phaenomen was mich interessiert ist, warum die meisten und besten
GE> Techno und Dancefloor Musiker aus Deutschland kommen.

Na also, sind DOCH reichlich deutsche Interpreten in der Musikszene, wie
Du ja selber bemerkst. Und nimm doch mal den Independent-Bereich. Da hat
sich in den letzten Jahren verdammt viel getan. Was vorher GB war, ist
jetzt Deutschland. Fast alle erfolgreichen Indiebands kommen mittlerweile
aus Deutschland! Aber auch in der Rap/HipHop-Szene sind die Deutschen
nicht unwichtig. Nimm z.B. mal Such A Surge oder H-Blockx, die in die
Fussstapfen von Rage Against The Machine treten. Oder die Fant. 4, Roedel-
heim Hartreim Projekt, usw. im Rapbereich. Oder Jazzkantine, eines der
bestverkauften Alben letztes Jahr (Projekt von Rappern und Jazzmusikern).
Und was ist mit den Rockstars Groenemeyer, Kunze, Westernhagen? Oder
den Toten Hosen und den Aerzten? Schau Dir doch mal die Verkaufszahlen
der Alben an. Da liegen deutsche Produktionen mittlerweile gar nicht
mehr schlecht. Und nicht nur bei uns, sondern auch im Ausland.

Bye,
Michael
--
____ ____
| \/ | Michael Mertens
| ME Gliesmaroder Straße 72
| | D - 38106 Braunschweig
| |\/| |
| | | | Tel.: V+49-531-344226
|___| |___|


Die Dunkelheit findet nur abseits des Lichtes statt.

Jan Stengel

unread,
Feb 12, 1995, 7:59:00 AM2/12/95
to
Howdy Guido!

Am Freitag, 10 Februar 1995 schrieb Guido Eckers an All:


> Hat jemand eine Erklaerung dafuer, warum in der int. Rockmusik Szene so

> wenig Deutsche mitmischen und hauptsaechlich Amis und Englaender ? Sind
die
Du erklaerst es doch selber! Hauptsaechlich Amis und Englaender, liegt
daran, dass deren Muttersprache die ist, die gesungen wird.


> Deutschen in der Richtung vielleicht nicht kreativ genug, oder liegt es
> daran, dasz in diesen beiden anderen Laendern die Plattenfirmen

Das glaube ich nicht. Nur wird es jedem schwerfallen, sich in einer Sprache
auszudruecken (auch musikalisch), die nicht die eigene ist.
Im internationalen "Vergleich" stehen wir Deutschen doch gar nicht so
schlecht da... Gerade im Hardrock und Metal Bereich gibt es deutsche bands,
die in den U.S.A. riesige Erfolge feiern, bzw. feiern konnten. Als Beispiel
die Scorpions, die als die deutschen Exportschlager gelten. Da kann selbst
ein Blue System Dieter Bohlen (der ewig grinsende und mit der Faust
rumfuchtelnde, ewig heisere und ueberhaupt keine Stimme habende Typ) nicht
mithalten. Oder Accept. Ob die jetzt gefallen oder nicht, ist eine andere
Frage.
Ein anderer wichtiger Aspekt ist der: jedes Land hat seine typische Musik.
In Deutschland ist es die Schlager und die Volksmusik. In England sind
einige Lieder, die hier bei uns in den Charts sind, als Schlager nach
unserem Sinne einzustufen. In Amerika bspw. der Country and Western. Der
ist von Grund auf nahe am Rock. Die Grenzen sind in diesen Laendern
fliessender.
> warum die meisten und besten Techno und Dancefloor Musiker aus
Deutschland


> kommen. Liegt es vielleicht daran, dasz den Deutschen der Bumm-Bumm mehr
im

Das weiss ich auch nicht. Ich glaube nicht, dass den deutschen das
Bumm-Bumm mehr im Blut liegt. Dann muesste es in einigen anderen Laendern
genauso schlimm sein. Ich glaube eher, dass diese Krankheit (ich empfinde
Techno als solche) nur mit technischen Aufwand hergestellt werden kann. Und
dafuer braucht man Geld. Und das hat man in Deutschland als eines der
finanzstaerksten Laender der Welt. Das erklaert natuerlich nicht, warum
dass nicht auch in Japan oder den U.S.A. so der Fall ist.
Aber ich glaube, manche Deutsche (gerade die Gruppe der 12 bis 20
Jaehrigen) sind sehr leicht beeinflussbar, was der eine toll findet, findet
der andere auch gut. War doch schon damals, als der Rock'n'Roll kam, so.
Und wenn ich mir ankucke, wer da so in der Disco rumzappelt zu diesem
Virus, bestaerkt mich das ebenfalls in meinem Denken. Ebenso, wenn im Radio
Wunschkonzerte sind, es sind immer 13 oder 14 jaehrige Jungs und Maedchen,
die anrufen und sich zum 145 mal Hyper, Hyper wuenschen...
Ich erinnere mich, Ende der 70ger, Anfang der 80ger Jahre war doch die
grosse AC/DC und was weiss ich Welle, da war es doch genauso. Alle haben
AC/DC gehoert (ich auch, obwohl ich es eigentlich gar nicht so toll fand)!

-- ł
bess demnaechs... ł internet: j...@privi.allcon.com
...Jan ł
... Maurer - Zimmerleute - Maler - aber kein' fuer'n sanitaern Bereich?

Christoph Lincke

unread,
Feb 15, 1995, 5:27:04 AM2/15/95
to
Guido Eckers (gu...@canta.gun.de) wrote:
: Hat jemand eine Erklaerung dafuer, warum in der int. Rockmusik Szene so wenig

: Deutsche mitmischen und hauptsaechlich Amis und Englaender ? Sind die
: Deutschen in der Richtung vielleicht nicht kreativ genug, oder liegt es daran,
: dasz in diesen beiden anderen Laendern die Plattenfirmen wesentlich mehr
: auf Talentsuche gehen ?!?!

Ich glaube, es liegt daran, dass Deutschland zu reich ist. Wahre
musikalische Neuerungen wurden doch im Wesentlichen aus Mangel geboren,
Mangel an musikalischen Faehigkeiten oder an Ausruestung. Nun gut, ueber
den Terminus Neuerungen kann man streiten, aber was ich ausdruecken will,
ist die Tatsache, das musikalische Trends in den seltensten Faellen von
Musikern mit Topausbildung oder Topausruestung entstanden sein.

Das letzte Beispiel ist Jungle: Dort wurden die billigsten Sampler
benutzt. Inzwischen ist es Big-Business und viele haengen sich an den
Trend.

Der Techno- und House-Sound ist von den alten Roland-Geraeten bestimmt,
weil am Anfang der Bewegung diese Teile spottbillig waren. Sie legten
damals einen gewissen Sound fest, an dem sich heute vieles aus dieser
Richtung orientiert.

Und... aehm... Kurt Cobain war auch nicht gerade das, was man einen
begnadeten Gitarristen nennen koennte...

Da ich im Osten wohne, hab ich keine grosse Ahnung ueber die westdeutsche
Musikszene, aber ich glaube mal, dass es dort auch nicht annaehernd
soviele Menschen gibt wie z.B. in England, die, obwohl arbeitslos oder
gelegentlich beschaeftigt, nur fuer die Musik leben.
Hat vielleicht mal jemand die Instrumente von einer mittelmaessig
beruehmten englischen Indie-Band (z.B. Tiny Moroe, Sleeper, Echobelly) mit
irgendeiner lokalen Nachspiel-Combo verglichen, die hier in Dorfschenken
auftreten? Macht das mal!
Natuerlich gibt es auch Idealisten hier, nur haben die es unendlich
schwerer, da es keine woechentliche Musikpresse (wie NME und Melody Maker)
und kaum vernuenftige Radiosendungen gibt, die Newcomer publik machen und
noch massenwirksam sind.

Ausserdem versuchen viele deutsche Bands, englisch oder amerikanisch zu
klingen. Nur in England oder USA gibt es mehr als genug Bands, die das
auch tun. Weshalb sollten die sich ausgerechnet fuer Kopien aus Europa
interessieren? Selbst wenn sie besser waeren, seit wann sind die
besseren Bands auch die erfolgreicheren? Soll man sich nun als deutsche
Band auf seine Wurzeln besinnen? Und wenn ja, was ist das? Volksmusike,
3/4-Takt, Kraftwerk, Ton Steine Scherben, Amon Dueuel? Tja, verdammt
kompliziert als "konventionelle" Band, gelle?

Soviel zu meinem Standpunkt.

Viele Gruesse!
Christoph

Uebrigens geschehen noch Zeichen und Wunder: Vor ca. 2 Wochen wurde
Blumfeld (Draussen auf Bewaehrung/Jet Set, glaube ich) von der NME als
Single der Woche eingestuft.

Aloys Huettermann

unread,
Feb 15, 1995, 9:04:46 AM2/15/95
to
Die Antwort auf diese Frage ist fuer mich ganz einfach : Den Deutschen
geht's zu gut.

Nimm das 19te Jahrhundert. Ueber die Haelfte der grossen Musiker dieser Zeit
sind Deutsche. Im 20ten Jahrhundert (nach dem Krieg) : na ja, vielleicht
Kraftwerk.
In England : genau umgekehrt

Der Grund :
Es war immer schon ein ziemliches Risiko, in die Musik zu gehen. Das
Geschaeft ist sehr kurzlebig und die niederen Chargen (=Bands) verdienen
kein Geld. Aber wenn man sowieso arbeitslos ist, dann ist die Versuchung
natuerlich groesser, in die Musik zu gehen (Zitat Commitments : Es ist
viel besser, ein arbeitsloser Musiker zu sein, als ein arbeitsloser
Klempner). Wenn man die Wahl hat zwischen arbeitslosem Musiker und nicht
arbeitslosem Klempner (oder aehnliches), da faellt die Wahl schon schwerer.
Alle grossen Bands aus England kommen aus absoluten Notstandsgebieten.
Nimm die Beatles. 1960 war Liverpool schon eine deindustrialisierte Stadt
mit ungefaehr 50 % Jugendarbeitslosigkeit.
Deutschland war im 19ten Jahrhundert wirtschaftlich gesehen voellig
unterentwickelt. Die Industrialisierung (und damit nach und nach
aufkommender Wohlstand) der Gesellschaft fand eigentlich erst in den 1880
Jahren statt, und damit fast ein Jahrhundert spaeter als in GB. Jetzt
gehoert Deutschland zu den zehnreichsten Laendern der Welt, waehrend
Grossbrittanien ueber ueberhaupt keine funktionierende eigenstaendige
Industrie mehr verfuegt. Also ist es kein Wunder, dass jetzt nicht mehr
soviele Leute sich dem harten und unberechenbaren Musikmarkt opfern
wollen, wenn sie irgendwo anders gut bezahlte Jobs finden.
Dazu kommt : Sobald mal ein funktionierendes System (Musikindustrie
o.aehnliches besteht), gehen auch Leute, die aus wohlhabenderen
Gesellschaftsschichten kommen, in die Musik. Beispiele: Peter Gabriel
(Eton-Schueler), genauso wie im 19ten Jahrhundert Felix
Mendelssohn-Bartholdy.

Also bleibt nur (mit Alexis Korner) zu sagen : Die Zeiten muessen
schlechter werden, dann wird die Musik auch wieder besser.

Ciao, Alu

Olaf Titz

unread,
Feb 15, 1995, 10:10:52 AM2/15/95
to
Jan Stengel <Jan.S...@p9.f299.n1000.z244.fidonet.org> wrote:
> Das weiss ich auch nicht. Ich glaube nicht, dass den deutschen das
> Bumm-Bumm mehr im Blut liegt. Dann muesste es in einigen anderen Laendern

Das glaube ich auch nicht. Ich sehe hierzulande allerdings den Trend zu
"Billigmusik" besonders ausgepraegt. (Weiss nicht, ob das in anderen
Laendern auch so schlimm ist und hier nur nicht ankommt.)

(Billigmusik hier bezogen auf den geistigen Aufwand: entweder im Sinne von
gut gemeint und schlecht durchgefuehrt oder im Sinne von gar nichts
gedacht).

> genauso schlimm sein. Ich glaube eher, dass diese Krankheit (ich empfinde
> Techno als solche) nur mit technischen Aufwand hergestellt werden kann. Und
> dafuer braucht man Geld. Und das hat man in Deutschland als eines der
> finanzstaerksten Laender der Welt. Das erklaert natuerlich nicht, warum

Au contraire. Der technische (finanzielle) Aufwand fuer die Produktion
solcher Titel geht immer mehr in Richtung Null. Jemand schrieb mal, die
gesamten Instrumente fuer eine typische Techno-Produktion sind neu (!) fuer
weniger als 4-5000 DM zu haben (ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen).
Zwei Gitarren, Bass und Schlagzeug samt Zubehoer kommen bei entsprechendem
Qualitaetsniveau vermutlich nicht so billig, von Blaesern etc. gar nicht zu
reden.

Zur Beurteilung als "Krankheit":

> Aber ich glaube, manche Deutsche (gerade die Gruppe der 12 bis 20
> Jaehrigen) sind sehr leicht beeinflussbar, was der eine toll findet, findet
> der andere auch gut. War doch schon damals, als der Rock'n'Roll kam, so.
> Und wenn ich mir ankucke, wer da so in der Disco rumzappelt zu diesem
> Virus, bestaerkt mich das ebenfalls in meinem Denken. Ebenso, wenn im Radio
> Wunschkonzerte sind, es sind immer 13 oder 14 jaehrige Jungs und Maedchen,
> die anrufen und sich zum 145 mal Hyper, Hyper wuenschen...

Dazu sag ich nur: Techno != Techno. Die gaengigen Hitparadentitel sind
teilweise nicht mal ein Abklatsch von der urspruenglichen Underground-
Techno-Musik. Leider hilft der Rundfunk kraeftig beim Propagieren des
Negativimages. (Das ist mit jeder neuen Musikrichtung bisher so gegangen.)

Ich kenne auch Discos, wo sich ein DJ mit Sachen wie "Hyper Hyper" oder
"Cotton Eye Joe" sehr schnell unbeliebt machen wuerde :-)

olaf
--
___ Olaf...@inka.de or @{stud,informatik}.uni-karlsruhe.de ____
__ o <URL:http://www.rz.uni-karlsruhe.de/~uknf/> <IRC:praetorius>
__/<_ >> Just as long as the wheels keep on turning round
_)>(_)______________ I will live for the groove 'til the sun goes down << ____

Guido Eckers

unread,
Feb 14, 1995, 5:12:54 PM2/14/95
to
m...@assi.s-link.de (Michael Mertens) benutze seine Tastatur am 11.02.1995 um 21:56:27 Uhr, um
folgenden Text unter dem Betreff "Re: Warum so wenig Deutsche in der Musik Szene ?" zu erzeugen:

MM> Und was ist mit den Rockstars Groenemeyer, Kunze, Westernhagen? Oder
MM> den Toten Hosen und den Aerzten? Schau Dir doch mal die Verkaufszahlen
MM> der Alben an. Da liegen deutsche Produktionen mittlerweile gar nicht
MM> mehr schlecht. Und nicht nur bei uns, sondern auch im Ausland.

Nana. Nenn mir mal einen Ami, der Kunze hoert :-))
Die einzige Rockband, die mir auf Anhieb einfaellt, die in den Statten und
anderswo wahnsinnig erfolgreich sind, sind die Scorpions und evtl. noch
Fury in the Slaughterhouse.
Aber ich sprach von *int.* Musik/Rockszene.
Was mich nur wunderte ist, dasz manchmal selbst die letzte Muellband aus den
Staaten hochgepuscht wird und hier manch Musiker versauern...

Ciao,
Guido

E-Mail : GU...@CANTA.gun.de

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Ralf Helbing

unread,
Feb 15, 1995, 8:26:40 AM2/15/95
to
In article <3hjgba$7...@brachio.zrz.TU-Berlin.DE> wolf...@w251zrz.zrz.tu-berlin.de (Wolfgang Schwanke) writes:

> Rockmusik ist in USA und England entstanden, ganz einfach.

Ich würde ja auch nicht erwarten, daß Deutsche plötzlich afrikanische
Buschtänze nachahmen.

> Deutsche Rockbands koennen bestenfalls mehr oder weniger gekonnt das
> imitieren was dort vorgemacht wird und hoechstens im Detail was
> eigenes Originelles anbringen. Gilt aber auch fuer andere
> kontinentaleuropaeische Laender.

Das ganz große Problem IMO ist dabei der Text. Ohne den geht es bei
Rock kaum. Offenbar können nur sehr wenige deutsche Gruppe richtig
gut englisch, ganz anders als die englischen/amerikanischen :-)

Allgemein ist ein englischer Text für deutsche Interpreten nie so ganz
authentisch echt, was für die Macher sicher ein größeres Problem ist
als für uns Konsumenten. Immerhin müssen sie ja ihre Ideen in eine
Fremdsprache transportieren und das meist deutsche Publikum muß sie
dann meist mühsam rückübersetzen. Ist schon irgendwie idiotisch, spe-
ziell wenn z.B. die Fußballnationalmannschaft 'ne Platte rausbringt.

Wenn die deutschen Gruppen dann deutsch singen, ist das international
kaum verwertbar. Wir hören ja auch kaum z.B. holländischen Rock.
Naja, hin und wieder kommt war französisches oder italienisches, aber
das ist auch nicht unbedingt Rock, eher Pop oder Schlager, ist eh'
fast das gleiche.

> >Das andere Phaenomen was mich interessiert ist, warum die meisten
> >und besten Techno und Dancefloor Musiker aus Deutschland kommen.
> >Liegt es vielleicht daran, dasz den Deutschen der Bumm-Bumm mehr im
> >Blut liegt ?

Naja, den Bumm-Bumm kriegste nicht nur von deutschen Musikern.

> Sicher. Musik, die gut swingt, gibt es aus Deutschland kaum. Aber


> wenn es hart und klar sein soll, und handwerkliche Perfektion
> gefragt ist, gibt D sozusagen den Ton an. Kraftwerk z.B.
> kokettieren ganz offen mit einem betont deutschem Image und
> Bauhausaethetik.

Techno wiederum kommt meistens ohne (die blödsinnigen) Texte aus und
ist daher kaum einem Land zuzuordnen, obwohl es sicher verschiedene
Stile gibt, die in jeder Gegend unterschiedlich gut ankommen. Mit
Techno meine ich dabei nicht Band a lá Capella oder Captian Hollywood
Project, die native (black) american Frontleute haben und abwechselnd
mit einer Frauenstimme sinnlos daherrappen.

> >(Techno=Marschmusik der 90er ;-)) ?)

Den Marsch kannste streichen :-)

Ralf

--
____________________________________________________________________________
"*Always* get a contract when working with a dark, omnipotent power."
----------------------------------------------------------------------------
Ralf Helbing, University of Magdeburg, Department of Computer Science
39106 Magdeburg, UniPlatz 2 Phone: (049) 0391 5592-2024
----------------------------------------------------------------------------

Holger Lubitz

unread,
Feb 15, 1995, 8:53:16 PM2/15/95
to
In article <vQTj2MD...@guido.canta.gun.de>, Guido Eckers writes:
> Die einzige Rockband, die mir auf Anhieb einfaellt, die in den Statten und
> anderswo wahnsinnig erfolgreich sind, sind die Scorpions und evtl. noch
> Fury in the Slaughterhouse.

Da fallen mir schon noch ein paar ein.

McAuley Schenker Group (vorwiegend in Japan, aber auch in USA)
Nena (schon etwas laenger her)

Aber das Problem ist wohl in erster Linie, dass die USA ein riesiger Markt
sind, der kaum von Importen beeinflusst wird. Waehrend wir hier den Amis
und anderen nur nachlaufen und kaum mal gute Musik erkennen, wenn sie aus
dem eigenen Land kommt (allerdings gab es in der Vergangenheit auch
wahnsinnig viele schlechte Acts aus Deutschland, die bloss von den Medien
hochgepuscht wurden, ich denke da z.B. an die Fantastischen 4, die
scheinbar mittlerweile wieder in der Club-Szene verschwunden sind, man
hoert jedenfalls nicht mehr viel von ihnen)

Holger

--
PGP public key available on request.

Andreas Lobinger

unread,
Feb 16, 1995, 3:37:16 AM2/16/95
to

Moin

Die Sache ist ganz einfach:
Amerikaner kaufen amerikanische Produkte
Englaender kaufen englische Produkte

Deutsche kaufen (am liebsten) amerikanische oder englische Produkte

Michael Mertens

unread,
Feb 16, 1995, 11:37:18 AM2/16/95
to
Hi!

GU...@canta.gun.de (Guido Eckers) wrote on 14.02.1995 at 21:12:54


the following text under the topic

"Re: Warum so wenig Deutsche in der Musik Szene ?":


GE> MM> Und was ist mit den Rockstars Groenemeyer, Kunze, Westernhagen? Oder
GE> MM> den Toten Hosen und den Aerzten?
GE>
GE> Nana. Nenn mir mal einen Ami, der Kunze hoert :-))
Nunja... Ausland ist schliesslich nicht nur Amerika! Ausland ist z.B. auch
Europa! Und die Toten Hosen waren doch meines Wissens nach auch schon in
Japan, oder liege ich da falsch?

Bye,
Michael
--
____ ____
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| ME Gliesmaroder Straße 72
| | D - 38106 Braunschweig
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| | | | Tel.: V+49-531-344226
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Welcome to the last supper!

Thomas Scheutzlich

unread,
Feb 16, 1995, 9:52:33 AM2/16/95
to
In article <3hv2rs$o...@hpsystem1.informatik.tu-muenchen.de>,

Andreas Lobinger <lobi...@Informatik.TU-Muenchen.DE> wrote:
>
>Moin
>Die Sache ist ganz einfach:
[...]
Die Deutschen Musikproduzenten sind einfach zu zer.t-netz.bescheuert,
da sie *mich* immer noch nicht entdeckt haben.
Solange es keine 317WURST CD gibt, die sich millionenfach verkauft,
wird diese Frage (s. Subject) immer wieder gestellt werden.

;-)

Gruss,
--------------------------------------------------------------------
Malcolm Peter Brian Telescope Adrian Umbrella Stand Jasper Wednesday
(POP POP) Stoatgobbler John Raw Vegetable (horse 'whinnying' sound)
Arthur Norman Michael (SQUEAK) Featherstone Smith (Whistle) Northgot
Edwards Harris (WHOOP) Mason (CHUG, CHUG, CHUG) Frampton Jones
Fruitbat Gilbert (sings "We'll keep a welcome in the") (three gun
shots) Williams if I could walk that way Jenkin (SQUEAK) Tiger Draws
Pratt Thompson (sings "raindrops keep falling on my head") Darcy
Carter (horn blow) Pussycat "don't sleep in the subway" Barton
Mannering (WHOOP WHOOP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Smith
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Jens Poerschke

unread,
Feb 16, 1995, 7:23:22 AM2/16/95
to
GU...@canta.gun.de (Guido Eckers) benutze seine Tastatur am 14.02.1995 um 22:12:54 Uhr, um

folgenden Text unter dem Betreff "Re: Warum so wenig Deutsche in der Musik Szene ?" zu erzeugen:
GE>
GE> Nana. Nenn mir mal einen Ami, der Kunze hoert :-))
GE> Die einzige Rockband, die mir auf Anhieb einfaellt, die in den Statten und
GE> anderswo wahnsinnig erfolgreich sind, sind die Scorpions und evtl. noch
GE> Fury in the Slaughterhouse.
GE> Aber ich sprach von *int.* Musik/Rockszene.
GE> Was mich nur wunderte ist, dasz manchmal selbst die letzte Muellband aus den
GE> Staaten hochgepuscht wird und hier manch Musiker versauern...
GE>
GE> Ciao,
GE> Guido
GE>
GE> E-Mail : GU...@CANTA.gun.de
GE>
In den USA ist der Musikgeschmak aber auch um ein vielfaches gefächert, die
Leute hören dort alles, und nicht wie hier nur ein paar
Schubladen-Richtungen (Rock/Dance etc...)
Die Europäer (insbesondere die deutschen) hören nur "ihre" Musikrichtungen
ohne über den Rand zu blicken. (Der Techno-Freak hört kein Heavy und
umgekehrt - ein bisschen übertrieben dargestellt)
Es gibt schon so einige deutsche/europäische Musiker/Gruppen die in den USa
sehr erfolgreich sind, nur deren Musik passen nicht in die Europäische
Komerzgesellschaft so das die hier nicht so sehr gepuscht werden.

Als Beispiel sollten hier nur mal (wieder, he he) Tangerine Dream, Chris
Franke,Yanni (Griechenland), Vangelis (dto.) genannt werden.
Sicherlich sind das hier zwar keine gänzlich unbekannten Namen, jedoch kein
Vergleich zum Bekanntheitsgrad in den USA.


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Live long and prosper! | Out of place, | ___
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Jens | there at the end,|/ /_/ ____/
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Allen Pentium Besitzern ein schönes 1994.99999997

Ralf Helbing

unread,
Feb 17, 1995, 9:49:13 AM2/17/95
to

> Ich glaube eher, dass diese Krankheit (ich empfinde Techno als
> solche) nur mit technischen Aufwand hergestellt werden kann. Und
> dafuer braucht man Geld.

Dann weiß ich nicht, was Du für Techno hörst. Die meisten Sachen
kriegst Du zu hause für unter 5 TDM hin. Bei Rockbands ist der
Aufwand wesentlich höher.

Das allerteuerste ist aber immer die Werbung und die Videos. Und
davon gibt es bei Techno sehr wenig.

Ralf
--
____________________________________________________________________________
"Bobby, you're a bad person and nobody likes you."

Carsten Deutschmann

unread,
Feb 20, 1995, 5:15:38 AM2/20/95
to
Hallo Leute,

Christoph Lincke (n...@rz.uni-jena.de) schrieb
am Wed, 15 Feb 1995 09:27:04 +0000:

> Und... aehm... Kurt Cobain war auch nicht gerade das, was man einen
> begnadeten Gitarristen nennen koennte...

Nein, sicher nicht. Das muß man auch nicht sein, um musikalisch
kreativ zu sein. Er war wohl auch kein begnadeter Sänger, aber
auf jeden Fall ein begnadeter Songschreiber, und vor allem an
denen scheint es hier in Deutschland zu mangeln.
(oder aber die, die es gibt, bekommen keine Chance, ihre Sachen
mal einem größeren Publikum vorzustellen.)

> Ausserdem versuchen viele deutsche Bands, englisch oder amerikanisch zu
> klingen. Nur in England oder USA gibt es mehr als genug Bands, die das
> auch tun. Weshalb sollten die sich ausgerechnet fuer Kopien aus Europa
> interessieren?

Stimmt. Selten, gaaanz seelten kommen auch mal deutsche Künstler,
die nicht anglo-amerikanisch klingen, soweit, daß sie überhaupt
Airplay in gewissem Rahmen bekommen. (Siehe Stoppok)
Nach massivem Airplay bei Viv* verkauften sich auch die Platten.
So läuft das halt.

> Soll man sich nun als deutsche
> Band auf seine Wurzeln besinnen?

Auf jeden Fall sollte man sich immer auf seine Wurzeln besinnen.
Ich kann auch hingehen, Flaschenhals auf den Finger schieben, und
Lieder von der harten Arbeit auf den Baumwollfeldern singen. Das
Einzige, was ich damit erreiche, ist, daß die Leute lachen.

> Und wenn ja, was ist das? Volksmusike,

Auf jeden Fall. Also nicht die dümmliche "volkstümliche Musik",
sondern Volkslieder eben. Die sind vielleicht nicht zur Aufnahme
geeignet, aber sicherlich gut genug, die eigene musikalische Herkunft
mal selber zu erforschen.

> 3/4-Takt,

Österreich. Der Kongreß tanzt.

>Kraftwerk, Ton Steine Scherben,

Beides wohl kaum zur Nachahmung zu empfehlen. Das sind aber Bands,
die ihren Weg gemacht haben. Die ihren Stil als "deutsche" (was immer
das ist) Musiker gefunden haben.
Wie gesagt, kopieren ist out, aber musikalische Grundlagenforschung
ist immer angesagt. Wer also ein neues Stück "deutscher" Musikgeschichte
schreiben will, der sollte sich ruhig mal an Stoppok, Mahn, Lindenberg
(die alten Sachen), NDW, Trio (nur die erste LP) und sowas halten.

> Amon Dueuel?

Kenn ich nicht.

> Tja, verdammt kompliziert als "konventionelle" Band, gelle?

Kreativ sein ist immer kompliziert.

Ciao Carsten...
--
A year spent in artificial intelligence is enough to make one believe in God.
...this signature was produced by fortune(6) and kept by cad...

Jan Stengel

unread,
Feb 19, 1995, 12:35:00 PM2/19/95
to
Howdy Ralf!

Am Freitag, 17 Februar 1995 schrieb Ralf Helbing an All:


>> Ich glaube eher, dass diese Krankheit (ich empfinde Techno als
>> solche) nur mit technischen Aufwand hergestellt werden kann. Und
>> dafuer braucht man Geld.
> Dann weiß ich nicht, was Du für Techno hörst. Die meisten Sachen
> kriegst Du zu hause für unter 5 TDM hin. Bei Rockbands ist der
> Aufwand wesentlich höher.

AAAARRRRRRGGGGHHHHHHH! Ich hoere keinen Techno!!! Was ich damit gemeint
habe, ist etwas anderes... Techno ist wohl keine Musik, die man auf der
Strasse macht, Rock'n'Roll schon. (mit Rock'n'Roll meine ich alles andere,
was mit Rock Musik zu tun hat). Ich glaube kaum, dass sich jeder auf der
Welt den dazugehoerigen Rechner leisten kann, um diese Konservenmusik zu
machen. Gute Musik kann man auch ohne sowas machen. Der Aufwand kommt dann
eben spaeter. Und was man nicht machen kann, hoert man sich auch nicht an.
Ausserdem ist Techno eine technische Musik; und in Laendern, in denen es
kaum Technik gibt, was soll man dann damit?


> Das allerteuerste ist aber immer die Werbung und die Videos. Und
> davon gibt es bei Techno sehr wenig.

Gott sei Dank! :-)

Jan Stengel

unread,
Feb 19, 1995, 12:35:00 PM2/19/95
to
Howdy Ralf!

Am Freitag, 17 Februar 1995 schrieb Ralf Helbing an All:
>> Ich glaube eher, dass diese Krankheit (ich empfinde Techno als
>> solche) nur mit technischen Aufwand hergestellt werden kann. Und
>> dafuer braucht man Geld.

> Dann weiss ich nicht, was Du fuer Techno hoerst. Die meisten Sachen
> kriegst Du zu hause fuer unter 5 TDM hin. Bei Rockbands ist der
> Aufwand wesentlich hoeher.

Wolfgang Schwanke

unread,
Feb 20, 1995, 10:14:43 PM2/20/95
to
j...@privi.allcon.com (Jan Stengel) writes:

>AAAARRRRRRGGGGHHHHHHH! Ich hoere keinen Techno!!! Was ich damit gemeint
>habe, ist etwas anderes... Techno ist wohl keine Musik, die man auf der
>Strasse macht, Rock'n'Roll schon. (mit Rock'n'Roll meine ich alles andere,
>was mit Rock Musik zu tun hat).

Rock ist eine Studiomusik und wird (kaum) auf der Strasse gemacht.
Ausserdem braucht man dazu Technik: E-Gitarren.

>Ich glaube kaum, dass sich jeder auf der
>Welt den dazugehoerigen Rechner leisten kann, um diese Konservenmusik zu
>machen. Gute Musik kann man auch ohne sowas machen. Der Aufwand kommt dann
>eben spaeter.

Der Grund fuer die Benutzung des Computers ist SOUND.
Ebenso wie der fuer die E-Gitarre bei Rock.

>Und was man nicht machen kann, hoert man sich auch nicht an.
>Ausserdem ist Techno eine technische Musik; und in Laendern, in denen es
>kaum Technik gibt, was soll man dann damit?

In diesen Laendern wird man auch kaum Rock hoeren, aus denselben Gruenden.

Gruss

Jeremiah Rickert

unread,
Feb 23, 1995, 3:03:37 AM2/23/95
to
vergessen sie nicht Peter Schilling und Einsturzende Neubauten...
jr

Bjoern Giesler

unread,
Feb 24, 1995, 7:24:04 AM2/24/95
to
Jens Poerschke (dr....@dc.han.de) wrote:

: In den USA ist der Musikgeschmak aber auch um ein vielfaches gefächert, die


: Leute hören dort alles, und nicht wie hier nur ein paar
: Schubladen-Richtungen (Rock/Dance etc...)
: Die Europäer (insbesondere die deutschen) hören nur "ihre" Musikrichtungen
: ohne über den Rand zu blicken. (Der Techno-Freak hört kein Heavy und
: umgekehrt - ein bisschen übertrieben dargestellt)

Komisch, genau das Gleiche liest man immer wieder in Interviews mit
amerikanischen Musikern - nur umgekehrt, d.h. die loben die
Aufgeschlossenheit des deutschen Publikums gegenueber dem amerikanischen.

Ich denke, da nehmen sich alle Laender der Welt nicht viel... Es gibt
ueberall aufgeschlossene und weniger aufgeschlossene Leute. Im Grossen
und Ganzen denke ich aber, man sollte deutsche Bands staerker
unterstuetzen - auf lokale Konzerte gehen, Platten kaufen...

: Als Beispiel sollten hier nur mal (wieder, he he) Tangerine Dream, Chris


: Franke,Yanni (Griechenland), Vangelis (dto.) genannt werden.

Can, Kraftwerk, Neubauten, Das Ich, Deine Lakaien, Goethes
Erben... alles deutsche Bands, die auch in denStaatenn wohlbekannt
sind. Ueberhaupt, auf dem Elektronik- und Wave-Sektor fallen mir da
jede Menge ein.


/^\
++++++++++++++++++++++++++++++++// \\++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Bjoern Giesler // ~ \\ Gimme the Ring, kissed and toll'd
// <o> \\ Gimme something that I missed
<un...@rz.uni-karlsruhe.de> // /|\ \\ A hand to hold,
++++++++++++++++++++++++++++// \\++ Wild and what it seems... +++++++++
___//___________\\_________

Ralf Helbing

unread,
Feb 24, 1995, 10:43:12 AM2/24/95
to

So, da bin ich wieder :)

In article <79321765...@privi.allcon.com> j...@privi.allcon.com (Jan Stengel) writes:

> Techno ist wohl keine Musik, die man auf der Strasse macht,
> Rock'n'Roll schon.

Ja, wird das jetzt ein Qualitätskriterium? Ich kenne auch Leute, die
sich sowas jetzt nicht anhören, weil sie vermuten, daß in 20 Jahren
niemand mehr davon spricht. Da lieber hört man dann Rolling Stones
oder eine andere authentische Rentnerband, weil das sind ja richtige
Stars...

> Ich glaube kaum, dass sich jeder auf der Welt den dazugehoerigen
> Rechner leisten kann, um diese Konservenmusik zu machen.

Nun gut. Wenn es Konservenmusik ist, brauchst Du den Computer nicht,
sondern im einfachsten Falle einen Walkman. Das trifft natürlich für
alle TONkonserven zu. Deswegen heißt es ja auch nicht nur
TECHNOkonserve. Und dann will ich doch mal sehen, wer sich das
Equipment leisten kann, um einen beliebigen Rocktitel live
aufzuführen. Mal abgesehen von der handwerklichen Fähigkeit, das zu
tun.

Also welche Musik kann jeder auf der Welt machen?

> Gute Musik kann man auch ohne sowas machen.

Sicher.

> Der Aufwand kommt dann eben spaeter.

Nachdem man die Musik gemacht hat??? Meinst Du jetzt die Videos oder
die Werbung oder so :-) ?

> Und was man nicht machen kann, hoert man sich auch nicht an.

Na endlich. Jetzt ist die Katze aus dem Sack. Zuerst definieren wir,
mit welchen Instrumenten man Musik nicht machen darf. Diese Liste
kann dann beliebig erweitert werden, falls nötig. Und dann sagen wir,
daß nur die Musik aus erlaubten Instrumenten gehört werden soll.
Wieso kommt eigentlich kein Klassik- oder Jazzfan und verbietet die
Instrumente, die IHM nicht passen? Sind die vielleicht etwa
toleranter als unsere lieben Schmalspurrocker?

> Ausserdem ist Techno eine technische Musik; und in Laendern, in
> denen es kaum Technik gibt, was soll man dann damit?

Hören, vielleicht tanzen, natürlich nur, wenn die Technik
ausnahmsweise da ist. Ich war jedenfalls noch in keinem Land, wo ich
kein Techno hören konnte (siehe Hinweis auf Walkman). Aber ich bin ja
auch aus dem Osten :-) Außerdem ist es, glaube ich, nicht so wichtig,
ob irgendwo in Pakistan jemand die gleiche Musik wie ich hört oder
nicht hört, weil grade keine Technik (haufen Computer und so) da ist.

> > Das allerteuerste ist aber immer die Werbung und die Videos. Und
> > davon gibt es bei Techno sehr wenig.

> Gott sei Dank! :-)

So kommst Du mir nicht davon :-) Ist es nicht interessant, welche
Riesenanstrengungen die Majors unternehmen, um ihre MegaRock-Acts
unter- und an den Mann zubringen? Das gleiche gilt übrigens auch für
den anschwellenden Bereich des Deppentechno a lá Rednex und Consorten.

Andere schaffen das offenbar auch ohne viel TamTam.

No hard feelings.

Ralf
--
____________________________________________________________________________
"Give him this. It's raw pork. He'll know what it means."

Th.Huber

unread,
Feb 24, 1995, 2:13:30 AM2/24/95
to
In article <3iblr3$g...@news.cs.tu-berlin.de> wo...@cs.tu-berlin.de (Wolfgang Schwanke) writes:
>j...@privi.allcon.com (Jan Stengel) writes:
>
>>AAAARRRRRRGGGGHHHHHHH! Ich hoere keinen Techno!!! Was ich damit gemeint
>>habe, ist etwas anderes... Techno ist wohl keine Musik, die man auf der
>>Strasse macht, Rock'n'Roll schon. (mit Rock'n'Roll meine ich alles andere,
>>was mit Rock Musik zu tun hat).
>
>Rock ist eine Studiomusik und wird (kaum) auf der Strasse gemacht.
>Ausserdem braucht man dazu Technik: E-Gitarren.

Right.

>
>>Ich glaube kaum, dass sich jeder auf der
>>Welt den dazugehoerigen Rechner leisten kann, um diese Konservenmusik zu
>>machen. Gute Musik kann man auch ohne sowas machen. Der Aufwand kommt dann
>>eben spaeter.

Konservenmusik ist gut. Gerade Hardrock kann man wohl kaum als sehr natuerlich
bezeichnen.
Natuerlich sieht man nur die Gitarre auf der Buehne, aber die diversen Effekt-handler
und sogar die Verwendung von Marshall-Verstaerkern beeeinflussen den sound.

Um heutzutage mithalten zu koennen, braucht man weit mehr als eine Gitarre oder
nur einen Synthy. Die Klangaufbereitung ist die Hauptarbeit, wenn man einen Song
produzieren will.

Dabei ist es letztlich ein geringer unterschied, ob der urspruengliche sound
von einem compy kam oder von einem natuerlichen instrument.


>>Und was man nicht machen kann, hoert man sich auch nicht an.
>>Ausserdem ist Techno eine technische Musik; und in Laendern, in denen es
>>kaum Technik gibt, was soll man dann damit?


Techno ist eben eine deutsche Musik, die einzige Musik, die hier entwickelt wurde.
Rock,Hiphop,Rap,Punk,Soul,,, alles wurde importiert.

Techno ist eben der Ausdruck des Zeitgefuehls vieler Leute in diesen Tagen,
Rock dagegen hat ausser den immer wieder recycleten Rock-Opas und -Omas nichts
mehr zu bieten.

Ergo. Rock war gestern, heute ist RAVE.

<< JUDAS >> }-O_O-{ `Es wird immer DIE und DIEWO geben.`
\_/

Henning Rowlin

unread,
Feb 24, 1995, 8:57:13 PM2/24/95
to
JR> vergessen sie nicht Peter Schilling und Einsturzende Neubauten...
JR> jr
JR>


Wobei die Neubauten auch international recht erfolgreich sind (und die versteht kaum
ein Deutscher ohne Wörterbuch :-) )


Bis Dann, Henning


Jan Stengel

unread,
Mar 1, 1995, 1:03:00 PM3/1/95
to
Howdy Ralf!

Am Freitag, 24 Februar 1995 schrieb Ralf Helbing an All:

>> Techno ist wohl keine Musik, die man auf der Strasse macht,

> Ja, wird das jetzt ein Qualit?tskriterium? Ich kenne auch Leute, die
Nein.


> Nun gut. Wenn es Konservenmusik ist, brauchst Du den Computer nicht,

> sondern im einfachsten Falle einen Walkman. Das trifft nat^nrlich f^nr
Kannst Du mit Deinem Walkman Musik machen?


> Nachdem man die Musik gemacht hat??? Meinst Du jetzt die Videos oder
> die Werbung oder so :-) ?

Nein. Wenn ich ein Lied schreibe, kann ich das auch rein akkustisch machen
(ohne Elektronik!!!), beim Techno programmierst Du etwas ein und dann ist
das Ding fertig.


> Wieso kommt eigentlich kein Klassik- oder Jazzfan und verbietet die
> Instrumente, die IHM nicht passen? Sind die vielleicht etwa
> toleranter als unsere lieben Schmalspurrocker?

Ich verstehe nicht, was Du willst! Habe ich irgendetwas verboten? Ich habe
nur gesagt, dass fuer mich Techno nicht in Frage kommt, weil ich Techno
einfach nicht ausstehen kann. Warum muessen einige Leute immer so viel in
manch geschriebenes reininterpretieren? :-(
> H/ren, vielleicht tanzen, nat^nrlich nur, wenn die Technik


> ausnahmsweise da ist. Ich war jedenfalls noch in keinem Land, wo ich

> kein Techno h/ren konnte (siehe Hinweis auf Walkman). Aber ich bin ja
Toll, da kann sich jeder einen Walkman leisten, und und und... :*(


> So kommst Du mir nicht davon :-) Ist es nicht interessant, welche

Hae?


> Riesenanstrengungen die Majors unternehmen, um ihre MegaRock-Acts

> unter- und an den Mann zubringen? Das gleiche gilt ^nbrigens auch f^nr
> den anschwellenden Bereich des Deppentechno a lss Rednex und Consorten.


> Andere schaffen das offenbar auch ohne viel TamTam.

Das ist doch genau das, was ich gesagt habe. Wo ist denn hier schon wieder
das Problem?
Irgendwie kann ich aus Deinem geschriebenem nicht viel erkennen, was Du
eigentlich willst... ;*)

-- |
bess demnaechs... | internet: j...@privi.allcon.com
...Jan |

Ruediger Borrmann

unread,
Mar 3, 1995, 1:52:58 PM3/3/95
to
j...@privi.allcon.com (Jan Stengel) writes:

>Howdy Ralf!

> Am Freitag, 17 Februar 1995 schrieb Ralf Helbing an All:
> >> Ich glaube eher, dass diese Krankheit (ich empfinde Techno als

^^^^^^^^^
und was haben Deine Eltern zu Deiner Musik gesagt ? :-)

> >> solche) nur mit technischen Aufwand hergestellt werden kann. Und
> >> dafuer braucht man Geld.

Oh weia. Was meinst Du was eine gute Gitarre kostet ? Und dann
vielleicht noch der richtige Amp (Mesa Boogie oder so).
Ich habe schon viel mehr Kohle fuer Musikequipment ausgegeben
als fuer meinen Computer.

> > Dann weiss ich nicht, was Du fuer Techno hoerst. Die meisten Sachen
> > kriegst Du zu hause fuer unter 5 TDM hin. Bei Rockbands ist der
> > Aufwand wesentlich hoeher.

Dem stimme ich zu. Allein der Abstimmungsaufwand in der Band, bevor man
ueberhaupt was gespielt kriegt.
Ich komponiere jetzt so richtig schoen relaxt meine heimische Hammermukke
und freue mich ueber jedes neue Stueck.

>AAAARRRRRRGGGGHHHHHHH! Ich hoere keinen Techno!!! Was ich damit gemeint

^^^^^^
Tut mir leid, dass Du es Dir nicht einmal anhoerst, was Du ablehnst.
Viel Ahnung kannst Du dann ja nicht haben.

>habe, ist etwas anderes... Techno ist wohl keine Musik, die man auf der
>Strasse macht, Rock'n'Roll schon. (mit Rock'n'Roll meine ich alles andere,

Na ja, mit Gettoblaster geht das schon. Dann koennten ein paar Leute
voll abtanzen und haetten ihr Publikum sicher.

>was mit Rock Musik zu tun hat). Ich glaube kaum, dass sich jeder auf der
>Welt den dazugehoerigen Rechner leisten kann, um diese Konservenmusik zu
>machen. Gute Musik kann man auch ohne sowas machen. Der Aufwand kommt dann

Soll ja gar nicht jeder machen. Ich finde Gitarre spielen am Lagerfeuer
auch klasse, aber Du bist einfach intolerant.

>eben spaeter. Und was man nicht machen kann, hoert man sich auch nicht an.
>Ausserdem ist Techno eine technische Musik; und in Laendern, in denen es
>kaum Technik gibt, was soll man dann damit?

Also ich lebe hier und dort gibt es auch Musiker, die die Beduerfnisse ihrer
Landsleute kennen. Die kriegen das schon hin, da muss nicht erst
englisch singende grossmaeulige Deutsche kommen.

> > Das allerteuerste ist aber immer die Werbung und die Videos. Und
> > davon gibt es bei Techno sehr wenig.

Das gehoert zum Konzept. Bei Techno geht es nicht darum, die Macher
in den Vordergrund zu stellen, sondern vielmehr die Musik.
Inzwischen wird das aber wohl auch nicht mehr von allen so gesehen,
sonst wuerde es Marusha in dieser Form sicher nicht geben.

>Gott sei Dank! :-)

Nu klar ?

Gruss
Ruediger

--
Ruediger Borrmann Ru...@sietec.de
Sietec Systemtechnik GmbH & Co. OHG V030/386-24025
Nonnendammallee 101 D-13629 Berlin X030/386-28321

Olaf Titz

unread,
Mar 5, 1995, 12:28:27 PM3/5/95
to
Jan Stengel <j...@privi.allcon.com> wrote:
> Nein. Wenn ich ein Lied schreibe, kann ich das auch rein akkustisch machen
> (ohne Elektronik!!!), beim Techno programmierst Du etwas ein und dann ist
> das Ding fertig.

Das meiste Zeug, was so unter "Techno" läuft, klingt nach genau dieser
Entstehuingsgeschichte, ja.

Zum Glück gibt es noch anderes. Schade nur, daß dieses Pauschalurteil
hängenbleibt.

olaf

--
___ Olaf...@inka.de or @{stud,informatik}.uni-karlsruhe.de ____

__ o <URL:http://www.inka.de/~bigred/> <IRC:praetorius>

Jan Stengel

unread,
Mar 6, 1995, 1:53:00 PM3/6/95
to
Howdy Ruediger!

Am Freitag, 03 Maerz 1995 schrieb Ruediger Borrmann an All:

>> Am Freitag, 17 Februar 1995 schrieb Ralf Helbing an All:
>> >> Ich glaube eher, dass diese Krankheit (ich empfinde Techno als
> ^^^^^^^^^
> und was haben Deine Eltern zu Deiner Musik gesagt ? :-)

Das gleiche. :-)


>> AAAARRRRRRGGGGHHHHHHH! Ich hoere keinen Techno!!! Was ich damit
gemeint

> Tut mir leid, dass Du es Dir nicht einmal anhoerst, was Du ablehnst.
> Viel Ahnung kannst Du dann ja nicht haben.

Brauche ich ja auch nicht. Warum soll ich mir etwas anhoeren, was ich nicht
ausstehen kann?


> Soll ja gar nicht jeder machen. Ich finde Gitarre spielen am Lagerfeuer
> auch klasse, aber Du bist einfach intolerant.

Warum? Warum tolerierst Du meine Meinung nicht, dass ich Techno eben zum
K*tzen finde? Mehr habe ich nicht gesagt, ich will den Kram nicht verbieten
lassen. Wer will, soll sich's anhoeren. Wieso verstehen mich immer alle
falsch? ;-)


>> Gott sei Dank! :-)
> Nu klar ?

Bei Dir auch?
> Gruss
> Ruediger

Ralf Helbing

unread,
Mar 7, 1995, 5:01:41 PM3/7/95
to

Und nochmal,

In article <79412144...@privi.allcon.com> j...@privi.allcon.com (Jan Stengel) writes:

> > Nun gut. Wenn es Konservenmusik ist, brauchst Du den Computer nicht,
> > sondern im einfachsten Falle einen Walkman. Das trifft nat^nrlich f^nr

> Kannst Du mit Deinem Walkman Musik machen?

> > Nachdem man die Musik gemacht hat??? Meinst Du jetzt die Videos oder
> > die Werbung oder so :-) ?

> Nein. Wenn ich ein Lied schreibe, kann ich das auch rein akkustisch
> machen (ohne Elektronik!!!), beim Techno programmierst Du etwas ein
> und dann ist das Ding fertig.

Zugegeben ist das möglich. Aber das passiert zum Beispiel im
Schlagerbereich auch und die Schlagerfans regen sich nicht etwa
darüber auf, sondern über die synthetische Technomusik. Das
Programmieren ist leider auch unabdingbar für Drumcomputer. Mit deren
Einführung konnten auch Leute Drums bedienen, die vielleicht nette
Patterns zusammenkriegen, aber die dann nicht mehrere Minuten
durchhalten, wie der Schlagzeuger, wenn er die überhaupt von Hand
hauen kann. Die Beats sin dadurch jedenfalls nicht schlechter
geworden.

Der Punkt bei elektronischer Musik ist außer der Programmierung, die
man als einfach abtun kann, was sie sicher aber nicht ist, das
Erfinden neuer Sounds. Im Unterschied zur immer recht gleich
klingenden Gitarre kann man nämlich beim Synthie nicht in jedem Song
mit demselben Sound ankommen, sondern muß sich was einfallen lassen.
Worin man die kreative Energie steckt, ist IMHO letztlich egal.
Sicher ist das traditionelle musikalische Handwerk bei manch neuer
Musik nicht mehr erforderlich, aber nur das Beherrschen eines
Instruments hat ja nie ausgereicht. Nicht umsonst gab und gibt es
haufenweise gute Komponisten, die nicht unbedingt gute Musiker sind.
Wenn die dann ihre Kreationen irgendwie programmieren, wo ist das
Problem?

> Ich verstehe nicht, was Du willst! Habe ich irgendetwas verboten?
> Ich habe nur gesagt, dass fuer mich Techno nicht in Frage kommt,
> weil ich Techno einfach nicht ausstehen kann.

Ist ja gut :-)

Bis dann,
Ralf
--
____________________________________________________________________________
We are in deep trouble. Joel Robinson, MST 3000

Wolfgang Schwanke

unread,
Mar 9, 1995, 10:38:20 AM3/9/95
to
t...@wilson.kbbs.org (Thies Meyer) writes:

>ju...@tomtec.abg.sub.org (Th.Huber) schrieb:

>>Techno ist eben der Ausdruck des Zeitgefuehls vieler Leute in diesen Tagen,
>>Rock dagegen hat ausser den immer wieder recycleten Rock-Opas und -Omas
>nichts
>>mehr zu bieten.

>Dein erster Halbsatz ('in diesen Tagen') ist wichtig!
>Wollen wir wetten, das Techno in -sagen wir- spaetestens 5 Jahren
>keine Sau mehr interessiert (mit Ausnahme der Leute, die jetzt drauf abfahren)
>?

Wenn man Westbam & Co. glauben darf, dann wird Techno fuer die naechsten
40 Jahre das sein, was RocknRoll fuer die letzten 40 Jahre war.
Bin natuerlich voreingenommen, aber ich finde das nicht so abwegig.
Vielleicht wird es in 5 oder 10 Jahren nicht mehr 'Techno' im Sinne
der Musik der Jahre 91 - 95 geben, aber es wird IMO weiter synthetische
Musik den Trend angeben. Das hat sie auch schon vor 'Techno' gemacht!
Die Musik war 80er ist Synth-Pop, Techno ist nur die Fortsetzung.

>Dann gibts wieder einen neuen Trend, auf den sich die Medien
>a la 'neue Musik aus Deutschland' stuerzen werden.

"Neue Musik aus Deutschland" gab es zum letzten Mal bei der NDW.
Dazwischen eigentlich nicht ... So haeufig passiert das nicht.

[...]

>In diesem Zusammenhang entstanden schon diverse 'deutsche' Musiktrends:
>in den 70'ern die elektronische Musik (Tangerine Dream u.a.),
>spaeter dann der Munich Disco Sound (Supermax,...),
>dann die Neue Deutsche Welle,
>und nun eben Techno.

Na, das waren nicht die schlechtesten Sachen.

>Fakt ist: Die einzige moderne Musikrichtung, die seit Jahrzehnten erfolg-
>reich ist,

Kunststueck, Rock gibt es viel laenger. Elektronische Musik gibt es
erst seit ca. 15 Jahren, und ist seitdem auch ununterbrochen erfolgreich.

>und auch m.E. durchaus immer wieder neue Aspekte zu bieten hat,
>ist der Rock.

Genau das mit den neuen Aspekten stimmt IMO schon lange nicht mehr.
Der Erfolg liegt in den letzten Jahrzehnten mehr in der Wiederholung
des "Bewaehrten"

HR.HERGERT SNI BS OS 314 41478 5459 Mch-P

unread,
Mar 10, 1995, 2:32:40 AM3/10/95
to
Carsten Deutschmann (c...@binky.ruhr.de) wrote:
:> Hallo Leute,

:> Christoph Lincke (n...@rz.uni-jena.de) schrieb
:> am Wed, 15 Feb 1995 09:27:04 +0000:

:> > Ausserdem versuchen viele deutsche Bands, englisch oder amerikanisch zu


:> > klingen. Nur in England oder USA gibt es mehr als genug Bands, die das
:> > auch tun. Weshalb sollten die sich ausgerechnet fuer Kopien aus Europa
:> > interessieren?

:> Stimmt. Selten, gaaanz seelten kommen auch mal deutsche Künstler,
:> die nicht anglo-amerikanisch klingen, soweit, daß sie überhaupt
:> Airplay in gewissem Rahmen bekommen. (Siehe Stoppok)

Ich wuerde das nicht unbedingt als "anglo-amerikanischen" Stil bezeichnen.
Fakt ist doch, dass fast alle deutschen Kuenstler, seien es nun Lage,
Kunze, Groelemeier oder Pe Werner (ich hab jetzt nur mal die halbwegs
erfolgreichen aufgezaehlt) was das musikalische betrifft, noch ziemlich
hintendran sind. Die einzigen Hits sind doch diejenigen, bei denen die
Musik wenigstens halbwegs stimmig ist.
Nix gegen Experimente in der Musik, aber im internationalen Vergleich
steckt die deutsche Musik immernoch in den Kinderschuhen. Nix Fisch,
nix Fleisch. Man versucht, sich bewusst vom Mainstream abzugrenzen, aber
irgendwoe bringen sie es dann auch nicht fertig, eine gefaellige
Alternative dazu zu bringen.
Einen Titel, der nach nix klingt, kannst Du einfach der breiten Masse
(und die bestimmt ja letztendlich mit ihrer Akzeptanz ueber Erfolg
und Misserfolg) nicht verkaufen.

:> Nach massivem Airplay bei Viv* verkauften sich auch die Platten.
:> So läuft das halt.

Wieso macht Viva das eigentlich. Mitleid mit den Kuenstlern kanns ja wohl
nicht sein. Wahrscheinlich kriegen sie von den Plattenfirmen
gesponsort.


:> > Soll man sich nun als deutsche


:> > Band auf seine Wurzeln besinnen?

:> Auf jeden Fall sollte man sich immer auf seine Wurzeln besinnen.
:> Ich kann auch hingehen, Flaschenhals auf den Finger schieben, und
:> Lieder von der harten Arbeit auf den Baumwollfeldern singen. Das
:> Einzige, was ich damit erreiche, ist, daß die Leute lachen.

Dann sings auf englisch, dann wirds mordsmaessig gut ankommen :-/


:> > Und wenn ja, was ist das? Volksmusike,

:> Auf jeden Fall. Also nicht die dümmliche "volkstümliche Musik",
:> sondern Volkslieder eben. Die sind vielleicht nicht zur Aufnahme
:> geeignet, aber sicherlich gut genug, die eigene musikalische Herkunft
:> mal selber zu erforschen.

Na ja, nur ist die echte Volksmusik absolut ungeeignet, um sie
kommerziell auszuschlachten.

:> >Kraftwerk, Ton Steine Scherben,

:> Beides wohl kaum zur Nachahmung zu empfehlen. Das sind aber Bands,
:> die ihren Weg gemacht haben. Die ihren Stil als "deutsche" (was immer
:> das ist) Musiker gefunden haben.

Aber was den kommerziellen Erfolg betrifft, so sind sie nicht im geringsten
mit dem Erfolg der Ami-Importe zu vergleichen.
Fuer die breite Masse ist das mit Sicherheit nix.


:> Wie gesagt, kopieren ist out, aber musikalische Grundlagenforschung


:> ist immer angesagt. Wer also ein neues Stück "deutscher" Musikgeschichte
:> schreiben will, der sollte sich ruhig mal an Stoppok, Mahn, Lindenberg
:> (die alten Sachen), NDW, Trio (nur die erste LP) und sowas halten.

Na ja....

Ciao
Christoph
--
Christoph Lorenz, wh...@mch.sni.de
lor...@informatik.tu-muenchen.de
http://www.leo.org/~lorenzc/

Olaf Titz

unread,
Mar 13, 1995, 6:53:51 PM3/13/95
to
Wolfgang Schwanke <wolf...@aries.zrz.TU-Berlin.DE> wrote:
> Wenn man Westbam & Co. glauben darf, dann wird Techno fuer die naechsten
> 40 Jahre das sein, was RocknRoll fuer die letzten 40 Jahre war.
> Bin natuerlich voreingenommen, aber ich finde das nicht so abwegig.

Aber auch nur in dem sehr weit gefaßten Sinn. Die vom derzeitigen
Techno beeinflußte Musik in 30 Jahren wird von Westbam vermutlich
genauso weit weg sein wie 85er Pop von Chubby Checker.

Ich vermag aber immer noch nicht zu sehen, was jetzt an "Techno" so
fundamental neu sein soll. Ich sehe das nur als Weiterentwicklung von
bisher gehabtem. Jeder neue Stil trägt IMHO Elemente einer Synthese
von vorhandenen älteren Entwicklungen. Als mit maßgebende Einflüsse auf
die heutige Techno-Musik würde ich da u.a. sehen: Kraftwerk, Depeche
Mode, Phil Glass, Stockhausen, 80er-Dancefloor, NDW, Punk(*), New
Order,... [absichtlich etwas bunt gemixt] und dann noch kulturelle
Einflußfaktoren aus dem Flower-Power-Bereich und und und...

Es ist eine durchgehende Entwicklung.

(*) A propos Punk: Eins von diesen 80-er-"Zeitgeist"-Magazinen (könnte
TEMPO gewesen sein) hatte um 1986 mal ein Diagramm gemacht (Titel:
"Punk Inc." oder so ähnlich), was Musikrichtungen/Interpreten und vor
allem die diversen Abstammungslinien im weiteren Umfeld von Punk und
den Folgen zu kategorisieren versucht hat. Das fand ich ziemlich
genial. Hat das jemand zufälligerweise noch?

> Vielleicht wird es in 5 oder 10 Jahren nicht mehr 'Techno' im Sinne
> der Musik der Jahre 91 - 95 geben, aber es wird IMO weiter synthetische
> Musik den Trend angeben. Das hat sie auch schon vor 'Techno' gemacht!
> Die Musik war 80er ist Synth-Pop, Techno ist nur die Fortsetzung.

Eben. "Techno-Pop" kenne ich ursprünglich als Schubladenetikett für
die ganz frühen Depeche Mode und Verwandtschaft (wer erinnert sich
jetzt noch daran?)

Ruediger Borrmann

unread,
Mar 14, 1995, 12:26:56 PM3/14/95
to
wolf...@aries.zrz.TU-Berlin.DE (Wolfgang Schwanke) wrote:

>
> t...@wilson.kbbs.org (Thies Meyer) writes:
>
> Wenn man Westbam & Co. glauben darf, dann wird Techno fuer die naechsten
> 40 Jahre das sein, was RocknRoll fuer die letzten 40 Jahre war.

Techno in weiterem Sinne mit Sicherheit. Allein die Moeglichkeit
volldigitale Produktionen auf einfachen PCs zu erstellen
schlaegt alle anderen Ansaetze um Lichtjahre.

Das Ergebnis muss nicht immer Bumm-Zack sein, aber die
Vorgehensweise ist fuer erfahrene Produzenten offensichtlich.

> "Neue Musik aus Deutschland" gab es zum letzten Mal bei der NDW.
> Dazwischen eigentlich nicht ... So haeufig passiert das nicht.

Es gab sie immer. Nur die Majors lassen "Neue" Musik nicht
immer zu. Habe gerade selbst eine "Neue" deutschsprachige
CD auf eigenem Label (Songlab) veroeffentlicht und an
ca. 100 Radiostationen bemustert.
Da sie aber nicht in die gaengigen Schubladen passt,
ist es unwahrscheinlich, dass jemand sie auflegt.
Wuenscht Euch mal bei Euren Sendern
HEINRICH - "Schaufensterpuppe".
Sollte jetzt vorliegen.
Das ist wirklich NEUE Musik aus Deutschland!

>
> >spaeter dann der Munich Disco Sound (Supermax,...),
> >dann die Neue Deutsche Welle,
> >und nun eben Techno.
>
> Na, das waren nicht die schlechtesten Sachen.
>

Sehe ich auch so.


Gruss
Ruediger
ru...@sietec.de
http://www.sietec.de/staff/borrmann

Thies Meyer

unread,
Mar 16, 1995, 9:23:58 AM3/16/95
to
Ruediger Borrmann <Ru...@sietec.de> schrieb:

>...


>>
>> t...@wilson.kbbs.org (Thies Meyer) writes:
>>
>> Wenn man Westbam & Co. glauben darf, dann wird Techno fuer die naechsten
>> 40 Jahre das sein, was RocknRoll fuer die letzten 40 Jahre war.

Irgendwie hast Du Dich da verquotet. Das stammt nicht von mir...

>> "Neue Musik aus Deutschland" gab es zum letzten Mal bei der NDW.
>> Dazwischen eigentlich nicht ... So haeufig passiert das nicht.

... dies auch nicht ...

>>
>> >spaeter dann der Munich Disco Sound (Supermax,...),
>> >dann die Neue Deutsche Welle,
>> >und nun eben Techno.

...aber nun bist Du wieder im Tritt...

Thies

--
Thies Meyer, Boninstrasse 30 b, 24114 Kiel, Germany.
home: t...@wilson.kbbs.org university: t...@informatik.uni-kiel.d400.de
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Feel free to visit my homepage...http:\\www.informatik.uni-kiel.de\~tm\tm.html

Carsten Deutschmann

unread,
Mar 17, 1995, 2:51:32 AM3/17/95
to
Hallo Leute,

HR.HERGERT SNI BS OS 314 41478 5459 Mch-P (wh...@PGTM0020.mch.sni.de) schrieb
am 10 Mar 1995 07:32:40 GMT:

ich > Stimmt. Selten, gaaanz seelten kommen auch mal deutsche Künstler,
ich > die nicht anglo-amerikanisch klingen, soweit, daß sie überhaupt
ich > Airplay in gewissem Rahmen bekommen. (Siehe Stoppok)

> Ich wuerde das nicht unbedingt als "anglo-amerikanischen" Stil bezeichnen.

Ich doch auch nicht. Bitte obigen Satz nochmal lesen.

> Fakt ist doch, dass fast alle deutschen Kuenstler, seien es nun Lage,
> Kunze, Groelemeier oder Pe Werner (ich hab jetzt nur mal die halbwegs
> erfolgreichen aufgezaehlt) was das musikalische betrifft, noch ziemlich
> hintendran sind. Die einzigen Hits sind doch diejenigen, bei denen die
> Musik wenigstens halbwegs stimmig ist.

Das ist doch wohl kein Merkmal, dass nur die deutschsprachige Musik-
szene auszeichnet. Hits werden doch wohl nur Sachen die "wenigstens
halbwegs stimmig" sind.

> Nix gegen Experimente in der Musik, aber im internationalen Vergleich
> steckt die deutsche Musik immernoch in den Kinderschuhen. Nix Fisch,
> nix Fleisch. Man versucht, sich bewusst vom Mainstream abzugrenzen, aber
> irgendwoe bringen sie es dann auch nicht fertig, eine gefaellige
> Alternative dazu zu bringen.

Das liegt zum einen an der Musik, aber sicherlich auch an den Hoer-
und Kaufgewohnheiten des deutschen Publikums. Heinz Rudolf Kunze
ist textlich eben doch schon zu schwere Kost fuer den "Durchschnitts-
geschmack".
Nicht zuletzt aber auch am Airplay (schrieb ich ja schonmal). Man
macht Hits ja nicht mit ganzseitigen Werbeanzeigen in der Zeitung
oder ein paar Plakatwaenden sondern in erster Linie mit Radio und
(seit ein paar Jahren) mit den Videoclips...

> Einen Titel, der nach nix klingt, kannst Du einfach der breiten Masse
> (und die bestimmt ja letztendlich mit ihrer Akzeptanz ueber Erfolg
> und Misserfolg) nicht verkaufen.

Offensichtlich doch. Siehe Scooter, "wie heisst der Typ mit 1-2-Polente?"
und andere nicht nur langweilige sondern auch geschmacksneutrale
Sachen. Aber mit genuegend Airplay macht man auf CD gepresste Scheisse
zu Hits.

> Wieso macht Viva das eigentlich. Mitleid mit den Kuenstlern kanns ja wohl
> nicht sein. Wahrscheinlich kriegen sie von den Plattenfirmen
> gesponsort.

Zum einen Sponsoring, zum andern aber auch, weil man sich als Ziel
gesetzt hatte, eben auch _mehr_ deutsche Kuenstler zu zeigen, schon
allein, um sich von MTV wenigstens ein bisschen zu unterscheiden.

Offenbar hat das auch ganz gut geklappt, denn man hatte diesem Sender
eine Lebenszeit von unter einem Jahr prophezeit, und jetzt machen
die 'ne zweite Frequenz auf...

> :> Auf jeden Fall sollte man sich immer auf seine Wurzeln besinnen.
> :> Ich kann auch hingehen, Flaschenhals auf den Finger schieben, und
> :> Lieder von der harten Arbeit auf den Baumwollfeldern singen. Das
> :> Einzige, was ich damit erreiche, ist, daß die Leute lachen.

> Dann sings auf englisch, dann wirds mordsmaessig gut ankommen :-/

Naja, das wage ich zu bezweifeln. Aber ein Vorteil ists natuerlich
schon, wenn man vom Grossteil der Konsumenten (textlich) nicht
verstanden wird.

> Na ja, nur ist die echte Volksmusik absolut ungeeignet, um sie
> kommerziell auszuschlachten.

Es ging mir ja gar nicht darum, "Das Wandern ist des Muellers Lust"
auf modern zu trimmen und nochmal aufzunehmen, sondern nur um die
Untersuchung der (eigenen) musikalischen Wurzeln.

Lothar Krause

unread,
Mar 23, 1995, 9:35:00 AM3/23/95
to
Reply auf olaf zum Thema: Re: Warum so wenig Deutsche in der Musik Szene ?:

o> Ich vermag aber immer noch nicht zu sehen, was jetzt an "Techno" so
o> fundamental neu sein soll. Ich sehe das nur als Weiterentwicklung von
o> bisher gehabtem. Jeder neue Stil traegt IMHO Elemente einer Synthese
o> von vorhandenen aelteren Entwicklungen. Als mit massgebende Einfluesse auf
o> die heutige Techno-Musik wuerde ich da u.a. sehen: Kraftwerk, Depeche
o> Mode, Phil Glass, Stockhausen, 80er-Dancefloor, NDW, Punk(*), New
o> Order,... [absichtlich etwas bunt gemixt] und dann noch kulturelle
o> Einflussfaktoren aus dem Flower-Power-Bereich und und und...

Ich weiss ja nicht was bei Dir Musik ist, aber Techno ist *keine* Musik.
Nein, es ist mehr eine Geisteshaltung. Und alle Fans von diesem
Teufelszeug haben bisher so gedacht wie ich ihre Geraeusche empfinde. Sag'
was Du willst, aber wenn sich Techno-Gruppen ihre musikalische
Verbundenheit zu Jimmi erklaeren dann kann ich darueber kaum mehr lachen.


Ich hoffe das war deutlich.
--
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Hob...@c-town.mcnet.de ---<
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