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Stellungnahme von Winfrid Trenkler

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Frank Korf

unread,
Jun 1, 1997, 3:00:00 AM6/1/97
to

Hallo!

Nachdem die Vorwuerfe gegen Trenkler hier verbreitet wurden, sollte
nun auch der Fairness halber seine Verteidigung hier zu lesen sein...
Diejenigen, die das Thema nicht interessiert, bitte ich um Nachsicht.

cu

Frank


Gegen die Verleumdung

„Ich bin in jeder Hinsicht antitotalitär.....Mit meiner Liebe zur
elektronischen Musik bin ich marginaler als mit meinen politischen
Einstellungen, denn diese decken sich mit der Mehrheit des
Bundestages“

Ein gewisser Klaus D. Müller, Kurfürstenstr. 24, 12249 Berlin,
bezeichnet mich seit geraumer Zeit hinterrücks bei Medienkollegen und
anderswo (Müller in einem Fax, das mir einer der angeschriebenen
Kolegen weiterreichte:“Ich sage es jedem...“), seit über einem Jahr
auch in öffentlichen Mitteilungen und neuerdings auch im Internet als
„Neo-Nazi“. Diese Behauptung weise ich empört und mit Nachdruck
zurück. Sie ist durch und durch falsch und entbehrt jeder Substanz.
Ich kenne „Neo-Nazis“ nur vom gelegentlichen Fernseh-Konsum. Ich
gehöre keiner entsprechenden Organisation an, soweit es denn welche
gibt. Ich habe keinerlei Verbindungen zu irgendwelchen
neo-nazistischen Institutionen. Es gibt von mir keine öffentlichen und
keine privaten neo-nazistischen, rassendiskriminierenden oder
rechtsradikalen Äußerungen. Ich lege vielmehr Wert auf die
Feststellung, daß meine politischen Einstellungen grundsätzlich und
durchgehenddemokratisch und in jeder Hinsicht antitotalitär sind, daß
ich ein erklärter und vehementer Gegner von Diktaturen und
Gewaltherrschaften jedweder Couleur bin, inklusive der
nationalsozialistischen.

Mit allen rechtlichen Mitteln gegen jede Verleumdung und deren
Verbreitung

Meine berufliche Existenz und damit auch die materielle Existenz
meiner Familie hängen auf’s Engste mit meinem guten Namen zusammen,
den ich mir in jahrzehntelanger öffentlicher Rundfunk- und
Pressearbeit geschaffen habe. Die o. a. Behauptung stellt nicht nur
eine schwere Verleumdung dar, sondern kommt einem Rufmord gleich und
bedroht meine berufliche Existenz.
Gegen diese Verleumdung und ihren Urheber, gegen ihre Verbreiter und
gegen jeden weiteren Verleumder gehe ich ab sofort mit allen zur
Verfügung stehenden rechtlichen Mitteln vor, d. h. nicht nur mit
einstweiliger Verfügung sondern auch mit Verleumdungsklage, Klage auf
Widerruf, Klage gegen die Verletzung von Privatsphäre und Datenschutz
und mit zivilrechtlicher Klage auf hohen Schadenersatz wegen der
beruflich relevanten Rufschädigung. - Mit denselben juristischen
Maßnahmen hat zu rechnen, wer die Privatsphäre meiner Familie
verletzt, unser Recht auf Datenschutz verletzt und wer meine Frau
verleumdet.

Zensur und Sippenhaft - nein, danke!!
Gottlob steht das Recht auf freie und ungehinderte Information in
unserem Grundgesetz!
Das Recht auf freie Wahl der Information ist so heilig, daß es im
Grundgesetz steht. Damit wir nicht nach Belieben übereinander
herfallen, nur weil der eine etwas liest, hört oder sieht, was dem
anderen nicht paßt. Wer mir vorschreiben will, was ich zu lesen habe
und was nicht, versucht, mich eines garantierten Grundrechts zu
berauben, und steht selbst bereits außerhalb des Gesetzes, außerhalb
unseres demokratischen Grundkonsenses, nämlich bereits in Sphären, die
charakteristisch für Diktaturen sind.

Gegen noch unverschämtere Anmaßung, die im Busch ist: Den Gatten für
eine (obendrein nicht vorhandene) Einstellung haftbar machen zu
wollen, gehört zu den eindeutigsten Erkennungsmerkmalen übelster
Diktaturen. Bekannt auch als Sippenhaft.


Im einzelnen:
Allein schon mein Berufsleben widerlegt die Verleumdung
Schon allein mein seit Ende der 60er Jahre offen zutage liegendes
Berufsleben (in öffentlichen Medien, d. h. als Autor in Tages- und
Fachpresse und als Programmgestalter und Moderator im Rundfunk)
widerlegt eindrucksvoll die o. a. üble Nachrede. Z. B. habe ich
zahllosen Musikern aus aller Welt und unterschiedlichster Rassen ohne
den Hauch einer Diskriminierung den Weg zum deutschen Publikum und auf
den deutschen Markt ebnen geholfen. Allein das ist unvereinbar mit
neo-nazistischen Einstellungen und Handlungsweisen. - Ein über Jahre
andauerndes Merkmal meiner Medienarbeit ist die besondere Förderung
und Pflege einer deutsch-holländischen Freundschaftsszene im Bereich
der Musik. Auch dieses immer wieder betonte Engagement widerspricht
jeder nationalistischen, rechtsradikalen und neonazistischen Haltung.
Gerade mein Berufsleben hat mehr zu internationaler Freundschaft
beigetragen als schätzungsweise 95% aller anderen Berufsleben es
vermögen.


Keine Rassendiskriminierung u. Fremdenfeindlichkeit, weder
beruflich.....
Besonders mein erfolgreiches und mit Auslandskontakten gespicktes
Berufsleben, das sich mit großen Teilen meines Privatlebens deckt,
zeigt eindeutig, daß es für mich weder Rassendiskriminierung noch
Fremdenfeindlichkeit gibt. So habe ich mich z. B. über viele Jahre
ganz besonders für einen Neger aus Kentucky stark gemacht, Les McCann.
Dessen Album „Layers“ habe ich zu meiner favorisierten Platte gekürt
und mich damit so sehr identifiziert, daß ich es bewußt und deutlich
erkennbar in das Pressefoto von mir gerückt habe. Bildunterschrift:
„Winfrid Trenkler mit Lieblingsalbum“. Auch dies ist völlig
unvereinbar mit Einstellung, Reden und Handeln eines Neo-Nazis. Die
Reihe von entsprechenden Einzelbeispielen ist beliebig verlängerbar.
.....noch privat
Aus gegebenem Anlaß gewähre ich von mir aus einen Blick in mein
Privatleben: Ich war über mehrere Jahre fest mit einer Farbigen aus
Trinidad (halb Chinesin, halb Negerin), die ich in England
kennengelernt hatte, liiert. Ich hatte sie bereits in meine Familie
und meinen Freundeskreis eingeführt, und wir wären fast Mann und Frau
geworden. - Auch dies demonstriert die absolute Unvereinbarkeit mit
dem Neo-Nazi.


Vorurteilsvolle und gezielte Fehlinterpretationen
Als Medienmann, mehrfacher Freizeitsportler, Vater von drei
schulpflichtigen Kindern und ständig Reisender komme ich mit vielen
Leuten in Kontakt. Es lernen also einige Menschen in Gesprächen die
eine oder andere Ansicht von mir kennen, die nichts mit den jeweiligen
Kommunikationsebenen Musik, Sport u.s.w. zu tun hat. Wie alle
kommunizierenden Menschen erlebe auch ich derweil die eine oder andere
Fehlinterpretation eigener Aussagen. Je nach Beschaffenheit des
Gegenübers kann man sich darüber weiter unterhalten oder auch nicht.
Gerade im Bereich von Politik und Glaubensfragen kommt es leicht zu
emotionsgeladenen und dauerhaften Blockaden bzw. Vorurteilen. So
konnte man z. B. noch in den Jahren vor der Wiedervereinigung schon
mal auf jemanden stoßen, der einen als „Revanchist“ und „Faschist“
beschimpfte, wenn man meinte, die Wiedervereinigung solle Ziel der
Bonner Politik bleiben. Kommunisten beschimpfen häufig diejenigen, die
ihnen nicht passen, als Faschisten, nach Belieben auch die bürgerliche
Mitte. So weit einige Beispiele bewußter und gezielter
Fehlinterpretationen zur eigenen und kostenlosen Aufwertung.


Moral ist unteilbar (!!!), oder sie ist nicht
Es ist nicht nachvollziehbar, daß sich jemand als Neo-Nazi verleumden
lassen muß, der anläßlich einer der größten bewußten Massentötungen
von Zivilbevölkerung, der Bombardierung Dresdens kurz vor Kriegsende,
einige Worte des Gedenkens spricht, Gerhart Hauptmann, den
sozialistischen Dichter der „Weber“ dazu zitiert, auf das unumstritten
authentische Geschichtsbuch von David Irving zu diesem Vorgang
hinweist und einen Titel eines kurz zuvor in Dresden mitgeschnittenen
Konzerts von Klaus Schulze („Dresden Performance“) spielt. Dies tat
ich 1991 in meiner Sendung „Schwingungen“ im 1. Hörfunkprogramm des
WDR. Geradezu ein Allerweltsgedenken, wie es in der Medienlandschaft
dauernd geschieht, wie ich es auch in vielen anderen Sendungen
mitgemacht hatte. Es gab nicht die geringste Reaktion dazu von
WDR-Seite. Es war ein Hörer, einer von -zig Tausenden, die regelmäßig
diese
Musiksendung hörten, der mir in einem Brief an den Verleger von Klaus
Schulze, jenen Klaus D. Müller, dieses Gedenken zum Vorwurf machte. In
einem späteren Telefonat übernahm K. D. Müller diese Vorhaltungen
gegen mich. (Schon allein diese Vorhaltungen an sich werfen ein
bezeichnendes Licht auf die moralische Verfassung dieser beiden
Personen. Es kann nach minimalem moralischem Grundkonsens nicht
angehen, die Trauer um die Zivilopfer des Krieges teils zu billigen
und teils zu verpönen. Moral ist nicht teilbar! Sonst ist sie nicht
vorhanden.) Daraufhin machte ich ihm klar, daß man über die zahllosen
Toten von Dresden, hauptsächlich Frauen, Kinder und Alte, durchaus
trauern kann. Ich war über den Zynismus einer solchen Vorhaltung recht
empört.

Mit Königin und Bundespräsident auf einer Linie
Nicht lange danach vereinigten sich Königin Elisabeth II und der
deutsche Bundespräsident, Richard von Weizsäcker, zu einem gemeinsamen
Buß- und Gedenkgang in Dresden. Als höchste Repräsentantin Englands
bat die Königin offiziell um Entschuldigung. So hoch, so offiziell ist
die Ebene, mit der ich mit meinem kleinen Gedenken im Einklang bin.
Aber mir meint jener K. D. Müller daraus den Neo-Nazi-Strick drehen zu
müssen. Zudem mit menschenverachtenden Kommentaren, deren Zynismus
jeden halbwegs moralischen Menschen schaudern läßt. Hinter den
Zigtausenden von Bombenopfern in Klammern höhnisch „die so armen“,
hinter den (fälschlicherweise „Amerikanern“ statt Briten) in Klammern
höhnisch in die eine Richtung und exkulpierend in die andere „die so
bösen“. - Eine weitere Vorhaltung gegen mich versuchte K. D. Müller
daraus zu drechseln, daß ich in derselben Sendung den englischen
Historiker David Irving erwähnt hatte. Auch hierzu lieferte ich eine
Erläuterung. Irvings Buch „Der Untergang Dresdens“ hat seinen
weltweiten Ruf als Historiker begründet. Das Buch selbst ist meines
Wissens bis heute unumstritten. Irving trat im deutschen öffentlich
rechtlichen Fernsehen auf und wurde als Experte in Sachen Drittes
Reich wie ein honoriger Historiker behandelt. Der Laie, auch der
interessierte Laie, hatte zunächst keine Veranlassung, Irving zu
meiden. Wir haben alle noch die öffentlichen Diskussionen über die
gefälschten Hitler-Tagebücher in Erinnerung. Das liegt ja nicht
allzuweit zurück. Auch in dieser kleinen und exklusiven
Historiker-Runde saß Irving vor den öffentlich rechtlichen
Fernsehkameras. Seine Beurteilung, daß es sich bei den Tagebüchern um
Fälschungen handele, stellte sich später als wahr heraus. Im Gegensatz
zu manch anderer Einschätzung in dieser Historiker-Runde. Nach dem
Fall der Mauer wurde Irving zu seinem Spezialthema offiziell nach
Dresden eingeladen und hielt dort eine öffentliche Rede. Das kann
nicht vor Ende 1989 gewesen sein. Irgendwann danach war er vom Sender
Freies Berlin zu einer Diskussion ins Dritte TV-Programm eingeladen.
Als er bereits in Berlin eingetroffen war, wurde er Stunden vor Beginn
der Sendung wieder ausgeladen. Nicht auf Initiative der Redaktion,
sondern weil ein anderer Historiker nicht mit Irving öffentlich
diskutieren wollte und seinerseits mit dem Fernbleiben drohte. Der
Sender saß in der Klemme und entschied sich gegen Irving. Will
sagen, zu dieser Zeit, etwa 90/91, war Irving immer noch öffentlich
rechtliche Einladungen in TV-Runden wert und noch keine persona non
grata.
Da kann man niemandem einen Strick daraus drehen, daß man den Namen
Irving erwähnt, zumal mit ausschließlichem Bezug auf das Dresden-Buch,
das niemals irgendwo Anstoß erregt hatte. Der frustrierte Irving hat
damals in Berlin am nächsten Tag vor seinem Hotel am Ku-Damm oder vor
dem Funkhaus in der Masurenallee noch eine kleine und etwas
spektakuläre Demonstration inszeniert. Er stellte sich mit einem
Schild hin, auf das er (sinngemäß) geschrieben hatte:“Warum lügen die
deutschen Historiker?“ (Über diesen Vorgang wurde in der Presse
berichtet.) Klaus D. Müller unterstellt mir u.a., ich hätte gesagt,
„alle Historiker lügen“. So etwas Dummes und Anmaßendes habe ich in
meinem ganzen Leben noch nicht gesagt. Als generell an Geschichte
Interessierter bin ich beim Versuch der Wahrheitsfindung gerade und
vor allem auf die Historiker angewiesen, denn ich bin ja bei
allem Historischen, über das ich mich informieren will, nie mit
umfassender eigener Erfahrung dabei gewesen. Ich habe höchste Achtung
vor ihrem Berufsstand, bin geradezu froh, daß es sie gibt und daß die
Geschichtsschreibung nicht Politikern, auflagen- oder
quotenorientierten Medienleuten und/oder anderen Machthabern
überlassen bleibt. Es ist eines meiner immer wieder und wieder
betonten Credos, daß den Historikern stets und ständig freie Bahn für
eine unbehinderte Ausübung einer sachlichen und wahrheitssuchenden
Wissenschaft gehalten werden muß. Das haben zahlreiche
Gesprächspartner von mir viele Male gehört. Ich habe mich als Laie
noch nie schlauer als ein Historiker gemacht. Wenn man den Arbeiten,
Analysen und Ergebnissen eines Historikers mißtraut, kann es, um einem
bestimmten Sachverhalt näher zu kommen, ein probates Mittel sein,
andere Historiker zum selben Thema zu lesen. Wenn man dabei aber zwei
divergierenden Ideologen statt echten Wissenschaftlern aufgesessen
ist, hat man Pech gehabt und vielleicht gar nichts gewonnen. Man kann
einen dritten und vierten lesen, weitere und alternative Publikationen
nutzen oder das Thema für sich offen lassen oder abhaken.

Erkenntnis statt Ideologie
Ich gehöre zwei Sportvereinen an und als Ehrenmitglied dem
„Schwingungen-Club“, dabei geht es um Musik. Ansonsten gehöre ich zu
keinem Verein, zu keiner Partei. Weder bei meiner Beschäftigung mit
Politik noch mit Geschichte bin ich auf der Suche nach ideologischer
Heimstätte. Von jener erwarte ich die Lösung wichtiger Sachprobleme,
bei dieser suche ich schlicht die Wirklichkeit, bereinigte Fakten,
erkenntnisfördernde Analysen und gültige Einsichten in Prozesse und
Entwicklungen. Wenn diese nicht klar genug zutage treten, müssen die
entsprechenden Punkte für mich eben offen oder nur soundsoviel
wahrscheinlich bleiben. Ich bin schon lange alt genug, um mit vielen
offenen Enden leben zu können. Unbenommen bleibt es beim Plädoyer für
die unabhängige Geschichtswissenschaft, und es käme mir nicht in den
Sinn, ungeklärte Stellen mit weltanschaulich, religiös oder
pseudoreligiös gestanzten Willkürlichkeiten zu behaften. Ende der 60er
Jahre war meine erste und letzte und flüchtige parteiliche Bindung
(kurze Zeit Mitglied in einer der beiden großen Volksparteien)
verflogen. Seither habe ich mir keine mehr zugemutet, konnte auch
niemand eine solche an mir ausmachen. Ist auch niemandem in den Sinn
gekommen, weil sich da nichts thematisierte. Nicht mal angesichts der
allgegenwärtigen und ständig zu bewältigenden Daseinsprobleme. Und
schon gar nicht beim Betrachter der Geschichte. Bis ein Müller aus
Berlin-Lankwitz, mit dem ich, zusammenaddiert, im Leben nicht mal eine
halbe Stunde gesprochen habe, mich angesichts eines dezenten Gedenkens
an Dresden als Neo-Nazi verleumdet.
Obendrein hinterm Rücken. Ich erfahre es erst sehr viel später von
einem Journalisten. Jener Müller kann mich hundertmal Nazi oder
Neo-Nazi nennen, er macht aus mir nicht, was ich nicht bin. Es könnte
mir egal sein, wenn es (a) nicht beleidigend wäre und (b) nicht fast
so folgenschwer, wie wenn er zur Zeit des Hexenwahns behauptet hätte,
ich sei mit dem Teufel im Bunde.

Die Inquisition läßt grüßen
Wie ich unterdessen feststellen konnte, sind durchaus noch einige
Charaktere unter uns, mit denen man die Inquisition von einem Tag auf
den anderen aufleben lassen könnte. Mitläufer übelster Sorte, die,
ohne eine einzige Frage zu stellen, die, ohne den Hauch einer Prüfung
für nötig zu halten, einfach mit d’raufhauen. Und noch böswillig
d’raufsatteln. Da wird z. B. die schöne Wortspielerei „Klangschaften“,
die mir Anfang der 70er bei Fahrten durch die sanften Landschaften
Lapplands im Licht der Mitternachtsonne mit Klängen von TD, Schulze
und Ashra im Auto einfiel, zum selbstverständlichen Indiz von Nazitum
pervertiert („weil es an Burschenschaften erinnert“). Intellektuell
erbärmlich! Dafür in Boshaftigkeit einfach Spitze! Mit solchen
Unterstellungen und Denunziationen hätte der Autor selbst zu Zeiten
des Hexenwahns zeitgeistige Lorbeern eingeheimst.


Maulkorb für Journalisten
An anderer Stelle hatte sich K.D.Müller darüber empört, daß ich dem
Musiker Klaus Schulze in einem Interview zu seiner CD „Dresden
Performance“ eine so abwegige Frage stellen konnte, ob er bei jenem
Dresden-Konzert auch an die Bombardierung Dresdens gedacht habe.
(Schulze antwortete mit einem Nein. Damit war das Thema für uns beide
abgehakt, ich versuchte keineswegs, irgendetwas herbeizukonstruieren
noch Schulze irgendwie einzuvernehmen.) Es bleibt auch hier die dem K.
D. Müller eigene Besonderheit, um nicht zu sagen Besessenheit, auf
diese naheliegende und harmlose Frage mit hinterrücks an
Medienkollegen verteiltem Vorwurf zu reagieren. - Hätte
Klaus Schulze ein Konzert in Hiroshima gegeben und daraus die CD
„Hiroshima Performance“ gemacht, hätte ihn wohl jeder Journalist der
Welt gefragt, ob er dabei auch mal an den Abwurf der Atombombe gedacht
habe.

Ich kann und will hier nur einige eigene Erfahrungen mit K. D. Müller
beschreiben. Es kann nicht meine Aufgabe sein, darüberhinaus
Spekulationen anzustellen, warum Müller mich als Neo-Nazi verleumdet.
Ich lege aber Wert darauf, festzustellen, daß keines der mir von
Müller in den Mund gelegten Zitate aus dem besagten Telefonat stimmt.
Ein Telefongespräch können beide Gesprächspartner hinterher
darstellen, wie sie wollen. Dritte können nicht beurteilen, was
wirklich gesprochen und gemeint wurde. Ich habe keine andere
Möglichkeit, als die Vorhaltungen als unwahr zurückzuweisen. Wem es
also nach wie vor gefällt, die Hatz des Müller mitzumachen, kann mir
das als Ausrede auslegen. Dazu sei gesagt: Nicht ich habe den Müller
aus dem Telefongespräch heraus bei Dritten verleumdet sondern er mich.
Er ist es, der mich entstellende Behauptungen gemacht hat, die er
verantworten muß.
Von ihm geht die Aggression aus. Eng auf das Gespräch bezogen, bleibt
mir nichts anderes, als seine Darstellung zurückzuweisen. Um seine
Verleumdung insgesamt zurückzuweisen, brauche ich nichts anderes zu
tun, als auf mein sehr transparentes Berufsleben hinzuweisen und auf
das totale Nichtvorhandensein jedweder brauner Äußerungen.


Gemeinde, Kreis, Land und ö.r. Rundfunk als Neo-Nazis
Wenn also mein Dementi in Bezug auf das Telefonat die Vorgehensweise
des Müller nicht erhellen kann, dann tun es andere Passagen seiner
Pamphlete. Und dafür bin ich Müller geradezu dankbar. Eigentlich hätte
es schon jeder Leser von sich aus merken müssen, daß die
überschäumende Aggressivität mit Müller durchgeht. Auf Kosten jeder
Sachlichkeit. Nehmen wir den Komplex „Externsteine“. Daß „Schwingungen
draußen“ dort stattfand, kreidet er mir als Nazi-Untat an. Erstens:
Ich habe es schon zigmal bekanntgegeben, daß der WDR, genauer, der
damals zuständige Redakteur Dr. Hans Engel, die jeweiligen Orte für
„Schwingungen draußen“ ausgesucht und bestimmt hat.
Nach dem ersten Mal an den Externsteinen wollte ich weiterwandern,
doch Dr. Engel bestand auch im folgenden Jahr auf den Externsteinen.
Ich selber war dort vorher nie gewesen. - Zweitens: Die Externsteine
sind eine öffentlich betriebene Touristen-Attraktion, getragen und
gepflegt von Gemeinde, Kreis und Land. Obendrein ist der WDR öfters
dort mit Übertragungen und Veranstaltungen. Wenn uns einer aus Berlin
den Besuch der Externsteine als Neo-Nazi-Untat hinstellen will, dann
muß er konsequenterweise der Gemeinde, dem Kreis, dem Land
Nordrhein-Westfalen und dem WDR öffentlich (Neo)-Nazismus vorwerfen.
(Jetzt darf ich durchaus vom „ich“ zum „wir“ wechseln, weil ich ja
nicht der einzige Mensch bin, der bei den Externsteinen war. Und hier
in Nordrhein-Westfalen hat Müller ja nun besonders viele Besucher der
Externsteine in seine Neo-Nazi-Vorwürfe eingeschlossen.) Den kleinen
vom WDR dorthin geschickten Moderator anprangern und die Großen, die
Betreiber ungeschoren lassen, das gilt nicht. Darum hier die
Aufforderung an den o.a. Müller: Bezichtigen Sie öffentlich die
Gemeinde Horn-Bad Meinberg, den Kreis..., das Land NRW und
den WDR des seit Jahren fortgesetzten Neo-Nazismus! Nun mal los! Wir
schauen uns das gern an, wie Sie das machen, was Sie dann für
Antworten bekommen, wie Sie die Antworten übergehen bzw. mißachten und
weiterhin Gemeinde, Kreis, Land und WDR mit Ihren Vorwürfen
überziehen, wie die dann reagieren und wie es Ihnen dann ergeht und so
weiter. Oder wollen Sie erst mal damit anfangen, hinter den Rücken der
Betroffenen zu verbreiten, der Bürgermeister, der Gemeinde-Direktor,
der Kreisdirektor, die Landesregierung von NRW und der Intendant des
WDR samt Programmdirektoren seien Neo-Nazis. Dann dauert das Ganze
zwar etwas länger, aber das verfolgen wir auch gern mit. Eigentlich
liegt es nahe, das erst mal abzuwarten, bevor man es sich antut, sich
weiter mit Müller zu beschäftigen. Falls es dann überhaupt noch
jemanden interessiert. Ich habe nunmehr genug Stunden, halbe Tage und
Nächte vergeudet, in der blauäugigen Annahme, die andere Seite höre zu
und denke über meine Worte nach. Dieser Illusion können jetzt mal
andere nachgehen.
Mir steht Erholung wahrlich zu. Ich meine es ernst. Dieser Müller muß
so handeln, sonst hat sich’s was mit der Konsequenz. Warum soll ich
noch länger meine Haut hinhalten, der ich keiner Fliege etwas zuleide
tue, wenn sich einer ungeachtet aller gegen ihn sprechenden Tatsachen
verbeißt und nicht mehr zurückwill, weil er sonst sein Gesicht
verliert. Verbeißen Sie sich in die zuständigen Gemeinderäte,
Landtage, Parlamente, Verwaltungsräte, Behörden u.s.w. Spielen Sie
sich dort auf. Dann bekommen wir schöne Musterprozesse. Die können Sie
und/oder die von Ihnen bezichtigten Institutionen bezahlen. Wir
schauen gerne zu. Auch online.
Schicken Sie uns Kopien von allen Vorgängen. Die legen wir dann an den
Externsteinen aus.....


Schlußwort
Ich bestehe darauf, daß die Ungeheuerlichkeit des Neo-Nazi-Vorwurfs
gegen mich aus der Welt geschafft wird. Ich verlange (1.) Einhalt
gegen jede weitere Verbreitung dieser Verleumdung, (2.) Widerruf allen
Personen gegenüber, denen K. D. Müller diese üble Nachrede zugetragen
hat, (3.) eine Entschädigung für die vielen entgangenen
Arbeitsstunden, in denen ich genötigt war, mich gegen diese
Verleumdung zur Wehr zu setzen und (4.) eine Prüfung, wie weit mir
bereits Rufschädigung entstanden ist und eine angemessene
Entschädigung in Geld.


---

MEMI - Magazin fuer Elektronische Musik im Internet
http://memi.infotour.com

Stefan Erbe

unread,
Jun 2, 1997, 3:00:00 AM6/2/97
to

liebe elektronik-gemeinde,

nach langer zurückhaltung und mit staunender beobachtung der dinge
die ueber winfried trenkler geäussert wurden, moechte ich kurz
auf die diskussion eingehen.

ich kenne winfried trenkler aus vielen gesprächen und intensiven
kontakten die wir bei konzerten, vorbesprechungen, wdr-besuchen bzw.
interwievs geführt haben.

mir ist nicht einmal, auch nicht ansatzweise aufgefallen, dass er
in irgendeiner form rechtsradikale äusserungen gemacht haette.

und die unterhaltungen drehten sich keinesfalls nur um elektronische
musik.

sicherlich hat er einen gewissen drang zu aussagekräftigen meinungen und
behält sich auch eine generelle haltung vor, aber diese waren weder
rechtsradikal noch in irgendeinerform totalitär.

deshalb glaube ich an seine unschuld und werde ihn auch weiterhin
unterstützen.

jeder der hier (de.rec.music.elektronisch) tendenzielle aussagen
ueber seine schuld gemacht hat, sollte wirklich ueberlegen, ob er
fakten oder nur ansichten gepostet hat.

die anzahl der lesenden dieser gruppe ist mit sicherheit groesser
als die der schreibenden, und somit wird willkürliche
meinungsmache gewährleistet.

stefan erbe

Volkmar Friauf

unread,
Jun 6, 1997, 3:00:00 AM6/6/97
to

Erstmal vorweg: Es ist gut und wichtig, dass jetzt auch eine Stellungnahme
von Winfried Trenkler vorliegt, denn wie heisst es so schoen? Man soll
immer beide Seiten hoeren...

Doch ungeachtet aller Bedeutung, die Winfried Trenkler fuer die
elektronische Musik hatte und teilweise immer noch hat - Bedeutung
alleine schuetzt vor Unfehlbarkeit nicht.

Ich kann und will an dieser Stelle nicht auf die gesamte Diskussion
eingehen, das steht mir nicht zu, dafuer bin ich zu unbeteiligt. Ich
moechte aber zwei Dinge in den Raum stellen und mir anschliessend eine
kleine Anmerkung zur juristischen Lage erlauben.

Erstens: Winfried Trenkler schreibt, seine politischen Einstellungen

> decken sich mit der Mehrheit des Bundestages

Wie kommt es dann, dass Trenkler auch nach 1990 das Gebiet der DDR als
"Mitteldeutschland" bezeichnete und damit implizierte, dass Deutschland
auch oestlich des DDR-Gebietes weitergehe, wo doch der Bundestag mit ganz
ueberwiegender Mehrheit dem Einigunjgsvertrag (und damit der Grenze
zwischen der DDR und Polen als deutscher Ostgrenze) zugestimmt hat?

Zweitens: Winfried Trenkler schreibt mehrfach, dass es von ihm

> keine öffentlichen und keine privaten neo-nazistischen,
> rassendiskriminierenden oder rechtsradikalen Äußerungen

gebe. Wohlgemerkt, das schreibt er in demselben Text, in dem er Les McCann
allen ernstes als Neger bezeichnet! Ein "Rassedenken" scheint er also
durchaus noch zu haben...

Natuerlich, beide Beispiele sind keine Beweise fuer eine offensichtliche
rechtsradikale Einstellung von Winfried Trenkler. Aber sie sind gute
Beispiele dafuer, wie er sich selber der Gefahr aussetzt, dass sein
politischer Hintergrund "durchleuchtet" wird. Denn Winfried Trenkler ist,
das folgt schon aus seinem Beruf, eine Person des oeffentlichen
Interesses.


Nun zum juristischen. Winfreid Trenkler kuendigt an, er werde gegen die
"Verleumdung" bzw. gegen die "ueble Nachrede" seitens des Klaus D. Mueller
und Anderer juristisch vorgehen wollen. Ich bezweifle jedoch, dass er weit
damit kommen wird, denn die einschlaegigen Strafrechtsbestimmungen setzen
die Bauhauptung einer _Tatsache_, also z.B. einer konkreten Handlung oder
eines Sachzustandes, voraus. Ein Werturteil oder eine Behauptung ueber
eine politische Gesinnung ist keine solche Tatsache, ist also juristisch
weder zur Verleumdung noch zur ueblen Nachrede geeignet. Es koennte
allenfalls eine Beleidigung vorliegen, aber das vermag ich mit meinem
bescheidenen Wissen schon nicht mehr zu bewerten, ich gehe aber ganz stark
davon aus, dass keine Beleidigung mehr vorliegt.

Von den vier Forderungen, die Winfried Trenkler zum Schluss seines Textes
stellt, finde ich die erste besonders interessant:

> Ich verlange (1.) Einhalt gegen jede weitere Verbreitung dieser Verleumdung

Oha! Ist das derselbe Winfried Trenkler, der sich gegen Zensur ausspricht
und bezueglich der Buecher des David Irving die Informationsfreiheit
einfordert? Nun, dass es soetwas wie Meinungsfreiheit gibt, scheint er zu
vergessen.

Bei allem Respekt: Klaus D. Mueller hat nichts weiter getan, als seine
Meinung zu aeussern. Aber er hat niemals gefordert, dass Winfried Trenkler
der Mund verboten werden sollte. Genau dies fordert jetzt jedoch Winfried
Trenkler, noch dazu unter dem Deckmaentelchen der demokratischen
Gesinnung.


Wie gesagt, an der Diskussion bin ich unbeteiligt. Die Aeusserungen, die
Klaus D. Mueller gemacht hat, haben mich nachdenklich gemacht, mich jedoch
nicht vollends davon ueberzeugt, dass Winfried Trenkler ueber ein
Demokratiedefizit zu verfuegen scheint.
Jetzt, nach Winfried Trenklers eigener Aeusserung, bin ich allerdings fest
von diesem Demokratiedefizit ueberzeugt.

Danke, kdm, dass Du den Stein ins Rollen gebracht hast.

Volkmar Friauf

E-Mail: | Tote Goldfische sind praktische
volkmar...@koeln.netsurf.de | Lesezeichen für Buecher aus der
World Wide Web: | Leihbibliothek. Der wachsende
http://home.pages.de/~cologne | Fischgeruch dient als einfache
Internet Relay Chat: | Gedaechtnisstuetze zur recht-
Cologne (EfNet) | zeitigen Buecherrueckgabe.

Gerald Paetsch

unread,
Jun 7, 1997, 3:00:00 AM6/7/97
to

In article <33986063...@news.rhein-zeitung.de>, HAL...@rz-online.de
(Klaus K) wrote:

Hallo Klaus K. (hat's für den Full name nicht gereicht?)

>Der Gebrauch der Begriffe "Mitteldeutschland" und "Neger" impliziert
>offensichtlich fast zwingend, daß man Neonazi und Rassist ist ...

Tut es nicht. "Neger" ist aber nun mal ein Schimpfwort, und wenn man von
"Mitteldeutschland" spricht, impliziert das einfach das Vorhandensein von
einem "Ostdeutschland", das dann logischerweise östlich des "offiziellen"
Ostdeutschland liegt. Da beginnen aber schon ein paar andere Länder.

Gruß
Gerald


--
Watch this:

http://www.do.netsurf.de/homepages/gerald.paetsch/sangundklang

or this:
http://www.do.netsurf.de/homepages/gerald.paetsch/breitband/

or this:
http://www.do.netsurf.de/homepages/gerald.paetsch/

or maybe this:
http://www.do.netsurf.de/homepages/dortmund/

so much to choose...

Rolf van Melis

unread,
Jun 7, 1997, 3:00:00 AM6/7/97
to Volkmar Friauf

Danke Volkmar,
du sprichst mir aus der Seele !! Ich sagte schon zu kdm, wer so viel
schreibt, rechtfertigt, Farbige als Neger bezeichnet, der hat Dreck am
Stecken, und das gewaltig. Mit diesem Pamphlet hat Trenkler sich selbst
geoutet. Warten wir auf die Stellungsnahme des Schwingungen Clubs, denn
die steht ja noch aus.

Gruss Rolf
+*+*+*+*+*
"Die Menschen, die niemals Zeit haben,
tun am wenigsten."
(Georg Christoph Lichtenberg)

Lutz Bojasch

unread,
Jun 7, 1997, 3:00:00 AM6/7/97
to

> schreibt, rechtfertigt, Farbige als Neger bezeichnet, der
hat Dreck am
> Stecken, und das gewaltig. Mit diesem Pamphlet hat
Trenkler sich selbst
>

Ich will wahrhaftig nicht in euren Streit verwickelt
werden, aber zu den Bemerkungen über
FARBIGE und NEGER nur eines. Es ist sehr leichtsinning,
wegen einer Wortwahl bereits Urteile zu fällen. Die
Bezeichnung Farbige dürfet euch in entsprechenden Gegenden
der USA immense Probleme machen. Im Zeitalter der
verlogenen "political correctness", das ja auch hierzulande
Einzug gehalten hat, darf man offensichtlich alles machen,
wenn man es nur mit dem richtigen wort bezeichnet. Neger
bedeutet für uns ein Schimpfwort (von wegen von NIGGER..)
Farbiger ist HEUTE ein Schimpfwort, und richtig heißt es
jetzt irgendwie wie afro... ach eigentlich auch egal.
Es gibt jedenfalls Schwarze, die von weißen Schwarze
genannt werden wollen,sich untereinander Blacky oder Neger
nennen und Weiße eben mit Whities titulieren.
Ihr seht: Die Sprache verändert sich! Trenkler interessiert
mich herzlich wenig - war nur so als Tip zum .. tja-- cool
down !
Lutz

Horst Hildebrecht

unread,
Jun 8, 1997, 3:00:00 AM6/8/97
to

Gerald Paetsch <gerald....@do.netsurf.de> schrieb:

> "Neger" ist aber nun mal ein Schimpfwort

Wieso das? Nigger ist ein Schimpfwort. Neger sagt aber (IMHO nicht
wertend) nur etwas über die Hautfarbe aus, ein Äquivalent zu "Schwarzer"
oder (Teilmenge) "Farbiger". Die wissenschaftliche Bezeichnung ist
"negride Rasse". Was sollte man denn Deiner Meinung nach politisch
korrekt sagen?

> wenn man von "Mitteldeutschland" spricht, impliziert das einfach das
> Vorhandensein von einem "Ostdeutschland", das dann logischerweise östlich
> des "offiziellen" Ostdeutschland liegt.

Diese Argumentation kann ich nachvollziehen. Ich sehe das ähnlich. Was
ist aber mit der ARD (MDR) und der "Mitteldeutschen Zeitung"? Auch alles
Großdeutsche?
--
Horst Hildebrecht (Hilde...@cww.de)

Peter Naber

unread,
Jun 9, 1997, 3:00:00 AM6/9/97
to

Gerald Paetsch (gerald....@do.netsurf.de) wrote:
: In article <33986063...@news.rhein-zeitung.de>, HAL...@rz-online.de
: (Klaus K) wrote:

: Hallo Klaus K. (hat's für den Full name nicht gereicht?)

: >Der Gebrauch der Begriffe "Mitteldeutschland" und "Neger" impliziert
: >offensichtlich fast zwingend, daß man Neonazi und Rassist ist ...

: Tut es nicht. "Neger" ist aber nun mal ein Schimpfwort, und wenn man von

Genauso wie Eskimo, oder aber Indio in Mexiko und es wird laufend
verwendet. Farbige oder Schwarze klingt auch nicht besser. Wie waere
es einfach mit Mitmensch :-)


: Gruß
: Gerald


Tschoe,
Pepe
--

---------------------------------------------------
E-Mail : Peter...@informatik.med.uni-giessen.de
Fax : 0641-9941359
Address: Peter Naber
Heinrich Buff Ring 44
D-35392 Giessen
---------------------------------------------------

Olaf Haarkamp

unread,
Jun 9, 1997, 3:00:00 AM6/9/97
to

Horst Hildebrecht wrote:

> > "Neger" ist aber nun mal ein Schimpfwort
>
> Wieso das? Nigger ist ein Schimpfwort.

"Neger" ist deutsch fuer "nigger", also ein Schimpfwort.

-Olaf

Volkmar Friauf

unread,
Jun 9, 1997, 3:00:00 AM6/9/97
to

In article <1997060812...@access-avz1-p11.fernuni-hagen.de>,
Hilde...@cww.de (Horst Hildebrecht) wrote:

> Gerald Paetsch <gerald....@do.netsurf.de> schrieb:


> > wenn man von "Mitteldeutschland" spricht, impliziert das einfach das
> > Vorhandensein von einem "Ostdeutschland", das dann logischerweise östlich
> > des "offiziellen" Ostdeutschland liegt.
>
> Diese Argumentation kann ich nachvollziehen. Ich sehe das ähnlich. Was
> ist aber mit der ARD (MDR) und der "Mitteldeutschen Zeitung"? Auch alles
> Großdeutsche?

Nein, gottseidank nicht ;-)

Die "Mitteldeutsche Zeitung" gibt es seit einer Zeit, als der Begriff
"Mitteldeutschland" noch nicht "politisch unkorrekt" war, und der
"Mitteldeutsche Rundfunk" bezieht sich mit seinem Namen nicht auf das
DDR-Gebiet, sondern nur Teile davon... fuer den Rest des DDR-Gebiets ist
dann der "Ostdeutsche Rundfunk" (ORB) zustaendig.

Der Begriff "Mitteldeutschland" war nach 1945 ein bequemer Weg, in einem
Atemzug das Vorhandensein der DDR zu ignorieren und gleichzeitig auf die
frueheren deutschen Ostgebiete "hinzuweisen"... Nur mittlerweile gibt es
ja beides nicht mehr! :-) Man _kann_ den Begriff Mitteldeutschland
natuerlich auch geographisch verwenden (siehe die Mail von Harm Luebben),
aber genau das hat Winfried Trenkler nun gerade nicht gewollt.

Viele Gruesse

Horst Hildebrecht

unread,
Jun 9, 1997, 3:00:00 AM6/9/97
to

Olaf Haarkamp <Olaf.H...@ruhr-uni-bochum.de> schrieb:

> "Neger" ist deutsch fuer "nigger", also ein Schimpfwort.

Neger ist deutsch für "negro", "Nigger" ist deutsch für "nigger".
--
Horst Hildebrecht (Hilde...@cww.de)

Gerald Paetsch

unread,
Jun 10, 1997, 3:00:00 AM6/10/97
to

In article <1997060920...@access-avz1-p15.fernuni-hagen.de>,
Hilde...@cww.de (Horst Hildebrecht) wrote:
>Olaf Haarkamp <Olaf.H...@ruhr-uni-bochum.de> schrieb:
>
>> "Neger" ist deutsch fuer "nigger", also ein Schimpfwort.
>
>Neger ist deutsch für "negro", "Nigger" ist deutsch für "nigger".

Da hast Du schon recht, "Neger" bedeutet *eigentlich* nichts anderes als
"Schwarzer", doch darf man nicht vergessen, welchen Bedeutungswandel manche
Wörter im Laufe der Zeit durchmachen. War zum Beispiel vor noch gar nicht
allzu langer Zeit das Wort "schwul" eine Beleidigung und "Schwuler" ein
Schimpfwort, so ist es mittlerweile normal, Schwule auch als schwul zu
bezeichnen, weil sie dies selbst tun und gerade auch durch die offensive
Verwendung dazu beigetragen haben, aus dem einstigen Schimpfwort eine normale
und akzeptierte Bezeichnung zu machen.
Andersrum wird aber auch ein Schuh daraus, und so wird der Begriff "Neger"
eigentlich schon seit längerem nur noch als Schimpfwort benutzt, und wenn es
auch irgendwann einmal normal gewesen ist, diese Bezeichnung zu benutzen.
Das sind halt die Feinheiten der (deutschen) Sprache, bei denen man halt nicht
immer allein aufgrund der Bedeutung bestimmter Worte Rückschlüsse auf die
Sprachebene ziehen kann, auf der diese Worte benutzt werden oder nicht. Es ist
immer wichtig, den gesamtgesellschaftlichen Kontext in die Deutung
miteinzubeziehen, und gerade dies kann doch von einem Menschen erwartet
werden, der in der Öffentlichkeit steht und allein schon deshalb Gewicht auf
nichtbeleidigende Äußerungen legen sollte. Außerdem würde mich hierzu mal Les
McCanns Meinung interessieren, wenn er erführe, daß er ein "Neger aus
Kentucky" ist.

Rolf van Melis

unread,
Jun 10, 1997, 3:00:00 AM6/10/97
to

Frank Korf wrote:
>
> Hi!
>
> "Lutz Bojasch" <cyb...@dillingen.baynet.de> schrieb:

>
> >> > "Neger" ist deutsch fuer "nigger", also ein
> >Schimpfwort.
> >>
> >> Neger ist deutsch für "negro", "Nigger" ist deutsch für
> >"nigger".
> >> --
> >> Horst Hildebrecht (Hilde...@cww.de)
> >>
> >haha!! Wenn Du so schlau bist, dann fahr doch mal in die
> >Bronx und probier Deine Übersetzung aus !
> >Viel Spaß dabei: Im Film "Kentucky Fried Movie" nannte man
> >solche Leute: "Gefahrensucher"
> >:))
>
> Ich weiss nicht, ob diese Diskussion im Moment so sonderlich erhellend
> ist. Ich hatte nicht den Eindruck, dass WT dieses Wort als Schimpfwort
> ansieht.
>
Ich bin auch der Meinung, dass die Diskussion, ob Schimpfwort oder
nicht, ueberfluessig ist. Fest steht IMHO das WT von seinen Gedanken und
Einstellung ein Nazi, bzw. ein Beführworter deren Gedankenguts ist, und
so mit m.M. nach fuer die elektronische Musik absolut unhaltbar ist.
Schade nur, das der "Schwingungen Club" so eine schwache Erklärung
abgegeben hat. Aber was will man von einem "Kanninchenzuechterverein"
:-)) auch anderes verlangen ???
--
Gruss Rolf
------------------------------------------------------------------------------
"Jeder Mensch ist ein neuer Versuch der Natur, über sich ins Reine zu
kommen" (Christian Morgenstern)
Weitere Zitate unter http://www.rvm.de

Gerald Paetsch

unread,
Jun 10, 1997, 3:00:00 AM6/10/97
to

In article <339cf83...@news.rhein-zeitung.de>, fk...@rz-online.de (Frank
Korf) wrote:
>Hi!
>
>"Lutz Bojasch" <cyb...@dillingen.baynet.de> schrieb:
>
>>> > "Neger" ist deutsch fuer "nigger", also ein
>>Schimpfwort.
>>>
>>> Neger ist deutsch für "negro", "Nigger" ist deutsch für
>>"nigger".
>>> --
>>> Horst Hildebrecht (Hilde...@cww.de)
>>>
>>haha!! Wenn Du so schlau bist, dann fahr doch mal in die
>>Bronx und probier Deine Übersetzung aus !
>>Viel Spaß dabei: Im Film "Kentucky Fried Movie" nannte man
>>solche Leute: "Gefahrensucher"
>>:))
>
>Ich weiss nicht, ob diese Diskussion im Moment so sonderlich erhellend
>ist. Ich hatte nicht den Eindruck, dass WT dieses Wort als Schimpfwort
>ansieht.

Als explizites Schimpfwort sicherlich nicht, das wäre dann ja auch ein wenig
ZU dumm von ihm. Es ist aber halt sehr interessant, *zwischen* den Zeilen zu
lesen, und wenn es für jemanden normal ist, Menschen mit dunkler Hautfarbe (I
try to be politically correct now ;-)) als "Neger" zu bezeichnen, so kann das
schon einen Aufschluß über die Denk- und Sichtweise des Schreibenden in sich
bergen.

Holm Schwantner

unread,
Jun 10, 1997, 3:00:00 AM6/10/97
to

"Harm Lübben" <h...@ltts.com> wrote:

>Schoen, dass Du hier Gefahr witterst, aber Mitteldeutschland liegt
>tatsaechlich im Dreieck Goetting, Braunschweig, Erfurt.

Na prima, und wieso sendet der MDR dann von Erfurt bis Görlitz ???

Bis denne, Holm

Peter Naber

unread,
Jun 20, 1997, 3:00:00 AM6/20/97
to

Volkmar Friauf (volkmar...@koeln.netsurf.de) wrote:

: Oha! Ist das derselbe Winfried Trenkler, der sich gegen Zensur ausspricht


: und bezueglich der Buecher des David Irving die Informationsfreiheit
: einfordert? Nun, dass es soetwas wie Meinungsfreiheit gibt, scheint er zu
: vergessen.

Darf ich Dich als paedophilen Kinderschaender bezeichnen ohne das Du
versuchst mir dies zu verbieten.
Wenn alleine nur ein Verdacht aufkommt, muesstest Du mit erheblichen
Konsequenzen rechnen.

: Bei allem Respekt: Klaus D. Mueller hat nichts weiter getan, als seine


: Meinung zu aeussern. Aber er hat niemals gefordert, dass Winfried Trenkler
: der Mund verboten werden sollte. Genau dies fordert jetzt jedoch Winfried
: Trenkler, noch dazu unter dem Deckmaentelchen der demokratischen
: Gesinnung.

: Wie gesagt, an der Diskussion bin ich unbeteiligt. Die Aeusserungen, die
: Klaus D. Mueller gemacht hat, haben mich nachdenklich gemacht, mich jedoch
: nicht vollends davon ueberzeugt, dass Winfried Trenkler ueber ein
: Demokratiedefizit zu verfuegen scheint.
: Jetzt, nach Winfried Trenklers eigener Aeusserung, bin ich allerdings fest
: von diesem Demokratiedefizit ueberzeugt.

Es ist doch immer wieder faszinierend.

ICH HABE ES IM FERNSEHN GESEHEN ALSO IST ES DIE WAHRHEIT.

Ich persoenlich habe von WT noch keine Aeusserung gehoert, die mich
dazu veranlassen wuerde, ihn als Nazi zu bezeichnen.
Was andere Leute von jemandem Anderem gehoert haben ist mir egal !!
Es kommt doch immer auch auf den Standpunkt des Anderen an.

Darf ich Dich an die Joseph Mc Carthy Aera in den 50 er Jahren erinnern,
in der viele Personnen des oeffentlichen Lebens als Kommunisten
durch die Aussage Anderer diffamiert wurden !!!!

Ich verfahre nach dem Leitsatz: Im Zweifel fuer den Angeklagten.

Apropos Neger: Neger kommt von dem spanischen Wort Negro was Schwarz bedeutet.
Es ist schon wahr, dass dieses Wort heutzutage als Schimpfwort gilt,
was aber auch fuer den Begriff Schwarzer gilt.
Auch die Begriffe Eskimo (Die Leute die rohen Fisch essen)
oder aber der Begriff Indio in Mexiko sollen Beleidigungen sein
und diese Worte werden noch recht haeufig verwendet.
(Blond entwickelt sich ja auch zunehmend zum Schimpfwort so dass man
bald von gelbhaarig sprechen muss :-) )

Es ist sehr einfach jemanden zu beschimpfen, es ist aber tausendmal
schwerer diese Anschuldigungen aus der Welt zu schaffen.

Ebenso ist es fuer die gesammte Diskussion bezeichnent, dass hier
die Meinung vertreten wird, dass
wen WT nicht vor Gericht geht er damit implizit seine Schuld zugibt aber
auch geschrieben wird, dass wenn er vor Gericht geht er sowieso keine Chance hat.
Es ist doch paradox so zu Denken.

Dieses Statment soll kein Freischein fuer WT sein.
Ich aergere mich nur ueber die Art, wie diese Diskussion gefuehrt wird.

: Volkmar Friauf

Tschoe,
Peter

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