On Thu, 2023-07-06 at 13:08 +0200, Volker Bartheld wrote:
> Sicher wartet ihr schon ungeduldig und fingernägelkauend auf die
> Fortsetzung der Geschichte. Da will ich euch nicht weiter auf die
> Folter spannen.
> On Sat, 10 Jun 2023 09:32:43 +0200, Volker Bartheld wrote:
> > Einen Wermutstropfen gibt es aber: Sporadische Ruckler, die sich ein
> > bisserl wie Zündaussetzer anfühlen. Also nicht so, wie wenn der Sprit
> > langsam ausgehen würde, sondern eher wie "gedrückter Killknopf", z. T.
> > mit Fehlzündung.
> Einge Prüf- und Einstellfahrten später konnte ich das Verhalten
> konkretisieren. Manchmal Konstantfahrruckeln bei moderaten Drehzahlen
> kurz über Schieberposition im Leerlauf, ziemlich reproduzierbar
> Gasannahmeprobleme beim Beschleunigen aus Leerlaufstellung im
> Schiebebetrieb nach längerer Vollgasfahrt, gelegentlich begleitet von
> Fehlzündungen.
Und hier nun der hoffentlich letzte Teil dieser Franchise. Nicht, daß ich noch
ende wie der "Terminator" *).
Auf einer x-beliebigen Heimfahrt erlebte ich mit meiner KTM eine neuerliche
Episode von z. T. sehr heftigem Leistungsverlust und Gasannahmestörungen.
Einflußgrößen wie Zündkerzen, Zustand und Einstellung des Vergasers,
Zündzeitpunkt, Lichtmaschine, Luftfilter, Benzinstand, Benzinhahn und sogar
Ölstand habe ich beackert und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit
ausgeschlossen.
Tatsächlich trat das Problem zeitlich exakt korreliert mit einer heftigen
Windböe auf, die mich nebst Motorrad von links traf - es gewitterte im Münchner
Süden schon heftig. Dem Vernehmen nach sei der Dellorto PHM40 etwas zickig
angesichts der (linksseitigen) Verlegung seiner Entlüftungs- und
Überlaufschläuche. Ich hatte damit nie Probleme, kann allerdings auch nicht
garantieren, die von Frauenschuh hingemurksten Schläuche wieder exakt so
montiert zu haben, wie sie vor der Motorrevision waren.
Im weiteren Verlauf der Heimfahrt fummelte ich dann mit der Hand an den
Schläuchen herum und lenkte den Fahrtwind auch mal so und mal so. Tatsächlich
gab es immer wieder leichte Ruckler bei Konstantgas. Konkretisierung in der
Schrauberhöhle bei erhöhter Leerlaufdrehzahl mit Kompressor und Ausblaspistole
schaffte schließlich Gewißheit. Ralf wird es mit Genugtuung nehmen, ich mit
Erleichterung.
S. auch:
https://www.ktm-lc4.net/thema/wichtigkeit-der-vergaserbelueftungsschlaeuche.11083/
https://www.ktm-lc4.net/thema/entlueftungsschlaeuche-dellorto.19661/
Ich orgte dann
https://www.schlauch-profi.de/kraftstoffschlauch-nach-din-73379/97-a-118?number=1023003
https://www.schlauch-profi.de/kraftstoffschlauch-nach-din-73379/97-a-118?number=1023005
https://www.schlauch-profi.de/kraftstoffschlauch-nach-din-73379/97-a-118?number=1023008
, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, recherchiert einige
Produktabbildungen aus digital vergilbten KTM-Katalogen und Fotodokumentation,
die ich vor 20 Jahren angefertigt hatte, als es mich störte, daß der Vergaser
immer auf den Federbeinumlenkhebel sabberte.
Die Verlegeart reproduzierte ich dann weitgehend, nur mit innerhalb des
Rahmenrohrs bis fast zur Fußraste verlängerten Schläuchen und
Kabelbinderartistik.
Weitere praxisnahe Tests mit Druckluft und winterliche Fahrten durchs Hinterland
unauffällig. Na bitte. Geht doch.
Volker
*) Weil die Tage zwischen den Tagen belletristisch ja eher unergiebig sind und
Amazon meine Haßrede über die WISO-Steuererklärungssoftware von Buhl Data nicht
veröffentlicht, hier meine längliche Filmkritik zu "Terminator 6 - Dark Fake -
pardon - FATE". Hat absolut nichts mit Motorrädern zu tun (im 2. Teil wenigstens
ein Harley-Stunt), Ontopic-Nazis dürfen nun gehen oder weiterschlafen.
No shit. James Cameron erniedrigt sich tatsächlich mit einem weiteren Sequel
dieser schon reichlich abgestandenen Franchise.
Dieses androgyne Hungermodell (Mackenzie Davis - der Name ist eh schon
Programm!) als Cyborg? Ich lach mich schlapp. Da hatte die Tittenmaus Kristanna
Loken als T-X mit metallischem Endoskelett und Polyalloy in "Rise of the
Machines" geradezu knallerhaften Sexappeal. Den Hungerhaken in "Dark Fate"
willst Du ja nur aus Mitleid füttern und keinesfalls killen.
Außerdem ist er "enhanced", d. h. es wurden irgendwie, irgendwo, irgendann ein
paar technische Implantate eingebaut und ständig müssen irgendwelche Benzos,
Schmerzmittel und anderer Kram gespritzt werden, damit der Kadaver nicht
hyperventiliert oder wie Popcorn explodiert. Gnade.
Dann 1001 sinnlose Ropetricks und wir begegnen irgendwann dem Azubi der Apple
Genius Bar, gespielt von C-Sternchen Gabriel Luna. Der hat den wahnsinnig
einfallsreichen Robo-Trick drauf, seine polymimotische Spritzgußhülle
abzustrippen und sich so in ein doppeltes Skelett-Lottchen mit flüssigem Alter-
Ego zu trennen. Zur Differenzierung von "Judgement Day" und dem T-1000 (Robert
Patrick in seiner wohl ikonischten Rolle) ist das Quecksilber schon ein wenig
oxidiert und deswegen schwarz.
Woah! Fett die CGI sag ich Euch, vollkommen plausibel, nachvollziehbar und
authentisch. Satte 12(!) Special-Effects-Studios, darunter altehrwürdige
Haudegen wie Industrial Light & Magic (ILM), in bester, den Gesetzen der Physik
trotzender Marvel-Manier.
Gut, daß man das Apple-Weichei nur "Terminator" nennt, denn wenn man sich die
Generationen vergegenwärtigt
(
https://terminator.fandom.com/de/wiki/Kategorie:Terminator_Serie), dann
verdient er als Seriennummer höchstens "Beta", "Pussy" oder "DNF". Außerdem gibt
es ja kein Skynet mehr, das Computernetzwerk mit Selbstbewußtsein heißt jetzt
irgendwie anders, Raider? Twix? Die alte T-2-Zeitlinie wurde eh ausradiert.
Oh, ihr wollt wissen warum? Hang on...
Irgendwann begegnen wir dem ältlichen, opahaften Ex-Gouverneur aus Kalifornien,
dem die Fußstapfen seiner Vergangenheit spätestens seit "Genesys" zu groß
geworden sind. Er ist jetzt Familienvater, die Beziehung zu seiner Frau aber -
wie er selber zugibt - eher ideeller denn romantischer Natur, denn wer will sich
schon von einem 300kg schweren Kerl vögeln lassen, mal angenommen, Skynet hätte
auch beim kleinsten aller Details auf Detailtreue geachtet.
Nein, auch die inzwischen 63-jährige Linda Hamilton als mörserknallendes
Kampfschwein mit angetackerter Ray-Ban-Pilotenbrille wurde vergattert. Deren
Sprechrolle ist eher einsilbig, zwischen zynischen, nicht handlungsförderlichen
One-Linern und "Shit!", "Bastard!", "Fuck you!", "I will destroy you, once this
is over!" gibt es da kaum etwas. Vielleicht ist sie auch angepißt, weil Arnold -
der phasenweise komplett von der Bildfläche verschwindet - vor seiner späten
Läuterung gleich zu Beginn des Streifens ihren Sohn abknallt.
Wer sich erinnert: John Connor, Held der Widerstandsbewegung.
OK, damit hätte man diese Altlast auch gekappt, Manege frei für neue Darsteller
und weitere Aufgüsse dieser neverending Story. Arnie hat nun also seine Mission
erfüllt, keine so rechte Aufgabe und widmet sich deswegen mehr dem Sinn des
Lebens. Als Sinn ergibt sich die eigene kleine Familie, das nette Häuschen auf
dem Land, ein Baum, (adoptiertes) Kind... - und die exorbitante Waffensammlung,
quer durch alle Epochen der Tötungsmaschinen nebst lustigem Schießparcours im
Vorgarten.
Man weiß ja schließlich nie.
Zwischenzeitlich entspinnt sich eine wilde Verfolgungsjagd, während derer
irgendwelche militärtauglichen EMPs (Pulswaffen) gesucht, gefunden, zerstört,
wiedergefunden und gezündet werden, zwei Passagierflugzeuge werden gestohlen und
ineinandergecrasht, irgendwas rauscht eine Staudammmauer runter und versinkt
dann im Wasser. Genau kann ich mich nicht erinnern, muß wohl zwischenzeitlich
eingenickt sein.
Durch die eher frühe Stunde war ich aber zumindest einigermaßen ausgeschlafen,
sodaß "Dark Fate" das Schicksal von "Genysys" erspart blieb, bei dem ich
spätenstens am "Nexus Punkt"-Monolog reproduzierbar in die REM-Phase gefallen
bin. Nach drei Anläufen hatte ich die Faxen dann endgültig dick und löschte die
Datei. Kleine Hausaufgabe des geneigten Lesers, den Hintergrund selbst zu
recherchieren - der Nexus scheint so ein bisserl wie der "Tödliche Witz" von
Monty Pythons zu sein.
Zurück zur Hamilton und nur, damit wir uns richtig verstehen: Now
(
https://youtu.be/jCyEX6u-Yhs?t=68) and then
(
https://youtu.be/YMi3Md6QijQ?t=12). Noch Fragen? Ich habe ja nichts gegen
erfahrene Frauen im fortgeschrittenen Alter und bin ja auch selber nicht gerade
Atlas, der die Welt auf seinen Schultern tragen könnte, aber... ähm...
Zum Showdown entreißt der jugendliche und wegen hispanischer Einschläge voll
politisch korrekte Sarah-Connor-Nachfolger Dani Ramos (gespielt von Natalia
Reyes) dem androgynen Hungermodell die Energiezelle - RIP Hungermodell -, man
prügelt sich noch ein wenig und irgendwann steckt die Zelle in der Fresse vom
Typen aus der Apple Geniusbar, der in innniger Umarmung mit einem etwas
lädierten Arnold in irgendein Loch fällt.
Kraftwerkshalle mit Wasserturbinen vielleicht oder irgendeine Mine, so genau
erinnere ich das nicht. Was ich aber erinnere, ist, daß die ganze Szene aus
Terminator 3 "Rise of the Machines" geklaut ist, den ich retrospektiv als
geradezu würdiges, ideenreiches, behutsames Sequel einschätze. Und damit meine
damalige Aussage "Eine Enttäuschung. Die Maschinen 'risen' überhaupt nicht, denn
wenn der Spaß beginnt (Judgement Day), ist der Streifen vorbei und die
Portagonisten sitzen in einem aufgegebenen Krisenbunker des Pentagon. Fail."
revidiere.
Ich bin stinkend faul, zitiere deswegen zum Abschluß meine dunkle Vorahnung
(hihi, Bonmot!), die ich schon angesichts der Teaser/Trailer hatte:
"[...] Jo, kanns kaum erwarten, bis der Streifen im November 2019 in die Kinos
kommt und werde mit dem Zelt vorm CinemaxX übernachten, damit ich die erste
Vorstellung nicht verpasse. Ist eh FSK 6 und dürfte im Vormittagsprogramm
laufen.
Mann. Mannomann. Da ist es mir echt lieber, die o. g. Russen würden ein Sequel
drehen (
https://www.youtube.com/watch?v=hK45ZscEolM) und Arthur Tussik die
Fahrzeuge bauen als die dünne Story des Gespanns Cameron, Eglee, Friedman, Goyer
und Rhodes zu ertragen. [...]"
Und dabei bleibt es. Da man seine Leserschaft ja im Sinne der Hamburger-
Kritikausübung nicht mit einem "Das war Scheiße!" im Regen stehen lassen soll,
hier die Empfehlung, wie man 90 Minuten Lebenszeit besser investieren kann:
Z. B. in den SciFi-Streifen "A Quiet Place" von 2018
(
https://www.imdb.com/title/tt6644200), wo es um eine in einer fernen Zukunft
gestrandeten Familie geht, die in einer postapokalyptischen Welt voller brutaler
Aliens leben müssen, die zwar nicht besonders gut sehen, dafür aber über ein
exzellentes Gehör verfügen. Dialoge gibt es dort kaum (deswegen glücklicherweise
auch keine dünnen Lines wie in T-6), spannend und einigermaßen logisch ist die
Handlung auch.
Gut, manchmal ein wenig sehr dick aufgetragen (ihr werdet Euch an mich erinnern,
wenn es soweit ist) und am Ende zu trivial und mithin enttäuschend - aber die
Analogie "Der Einäugige bzw. -ohrige unter den Blinden" wäre im Vergleich mit
"Dark Fate" unfair. Das ist mehr so ein minimaler Diskomfort gegenüber dem
Nagelbrett eines Fakirs, der sich zusätzlich mit einem brennenden Fichtenzweig
geißelt und sein Haupt gelegentlich in einen Blecheimer voller frischem Hundekot
taucht.
Wenn jemand lieb "Bitte" sagt, lasse ich vielleicht noch meinen Rant zu Fall
(2022):
https://de.wikipedia.org/wiki/Fall_%E2%80%93_Fear_Reaches_New_Heights
hier ab. Damit die Newsgroup mangels Traffic geschlossen wird.