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Resorohrabstimmung

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Roman

unread,
Nov 14, 1999, 3:00:00 AM11/14/99
to
Hallo NG,

ich habe einen OS FX 46 mit 28/18er Latte in meinem Puma. Der Krümmer zum Anschluß
des Resorohres ist ebenfalls OS und kommt mir etwas lang vor. Das RR ist von robbe,
weil man das bequem in der Länge variieren kann. Hat jemand ungefähre Erfahrungs-
werte, wie die Längenabstimmung für meine Triebwerkskombination zu wählen ist, um
die Resonanz zu erreichen und wie gehe ich dabei vor?

Der Motor läuft ansonsten hervorragend, ist auch mit viel Geduld gut eingelaufen.
Dies ist mein erstes Resorohr, daher meine Frage.

Grüße,

Roman


---

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No Naim - no music

Christian Wolf

unread,
Nov 15, 1999, 3:00:00 AM11/15/99
to

Roman schrieb:

> Hallo NG,
>
> ich habe einen OS FX 46 mit 28/18er Latte in meinem Puma. Der Krümmer zum Anschluß
> des Resorohres ist ebenfalls OS und kommt mir etwas lang vor. Das RR ist von robbe,
> weil man das bequem in der Länge variieren kann. Hat jemand ungefähre Erfahrungs-
> werte, wie die Längenabstimmung für meine Triebwerkskombination zu wählen ist, um
> die Resonanz zu erreichen und wie gehe ich dabei vor?
>
> Der Motor läuft ansonsten hervorragend, ist auch mit viel Geduld gut eingelaufen.
> Dies ist mein erstes Resorohr, daher meine Frage.
>
> Grüße,
>
> Roman

Hi Roman

Ich versuch mal die Wirkung eines Resorohres zu erklären.
Wenn der Auslaßschlitz öffnet strömt das verbrannte, heisse Gas unter hohem Druck
richtung Rohr. Da wo das Rohr sich im Durchmesser erweitert, entsteht dann durch die
vergrösserung des Durchmessers ein Unterdruck der das Abgas aus dem Zylinder saugt. Bei
optimaler Abstimmung geht das soweit dass sogar noch ein saugeffekt bis zum Vergaser
entsteht. Im hinteren Teil des Rohres, man sagt auch Gegenkonus, also da wo das Rohr
seinen Durchmesser wieder verkleinert, wird die Druckwelle reflektiert und schiebt das
in das Rohr gesaugte Frischgas wieder in den Zylinder zurück bevor der Auslassschlitz
wieder schliesst. Dadurch ist mehr Frischgas im Zylinder als ohne den Aufladeeffekt.
Um die Rohrlänge zu berechnen benötigt man die Steuerzeiten des Motors, die
Abgastemperatur und die Drehzahl.
Die Abgastemperatur bestimmt wie schnell sich die Druckwelle bewegt. Die Drehzahl
bestimmt wie lange der Auslass offen ist, genauso wie die Steuerzeiten.
Soviel zur Theorie, in der Praxis muss man das nicht so genau wissen, da genügen
Erfahrungswerte.
Hilfreich wäre aber schon wenn man die ungefähre Drehzahl weiss. Je höher die Drehzahl
umso kürzer das Rohr.
Wenn du dein Rohr also kürzer machst sollte sich die Drehzahl erhöhen. Wenn die
Rohrlänge zu kurz wird merkst du wenn der Motor sich nicht mehr einstellen läßt. Das
heisst die Düsennadeleinstellung wird immer kritischer. Ein Zacken zu und der Motor
magert ab, ein Zacken auf und er läuft fett und unruhig. Wenn man dann wieder länger
macht hat man mehrere Zacken an der Nadel zum einstellen. Ausserdem kann bei zu kurzem
Rohr der Motor überhitzen weil das Rohr dann anstatt der Frischgase auch heisse Abgase
in den Zylinder drückt, bzw die Abgase gar nicht raus können weil die reflektierte
Druckwelle das schon wieder verhindert.
Da es sich beim Robbe Rohr um eines mit Prallplatte handelt und nicht eines mit
Gegenkonus ist die Sache wieder anders. Gegenkonusrohre sind breitbandiger, das heisst
für grössere Drehzahlschwankungen ausgelegt. Prallplattenrohre liefern zwar einen
höheren aufladeeffekt, aber nur bei einer bestimmten Drehzahl.

Mehr dazu gibt es auf der Seite von Martin Hepperle (MH Profile) unter
http://beadec1.ea.bs.dlr.de/Airfoils/tpipedes.htm
allerdings in englisch aber mit coolem Java zum Resorohr entwerfen.

Also am besten jemand finden mit gleichem Motor, Drehzahl, Rohr, Sprit und dann nach
der Länge fragen.
Oder einen erfahrungswert, den bestimmt hier jemand weiss, und die Feinabstimmung in
5mm schritten selbst vornehmen.

Christian Wolf


Rüdiger Zoll

unread,
Nov 15, 1999, 3:00:00 AM11/15/99
to
servus roman! ;-)

Roman schrieb:

> werte, wie die Längenabstimmung für meine Triebwerkskombination zu > wählen ist, um
> die Resonanz zu erreichen und wie gehe ich dabei vor?

eine faustregel besagt, dass man, um den resonanzbetrieb am boden zu
simulieren, die latte im durchmesser einen nummer kleiner nimmt (si-
muliert drehzahlerhoehung, wie sie dann im flug vorkommt).

rein vom gefuehl her wuerde ich sagen, dass ein 7,5er, wie du ihn
verwendest, mit einer 28er latte relativ wenig dreht, was bei langen
abgaswegen vermutlich erst gar keine resonanz aufkommen laesst.

viele resorohre fangen imho erst bei 13-17000 touren zu "resonieren"
an.....genau weiss ichs allerdings nicht.

am boden musst du auf jeden fall eine hoerbare, kraeftige!
drehzahlveraenderung bei herausziehen oder hineinschieben der
prallplatte
hoeren koennen,falls nicht, ist deine latte vermutlich zu gross
gewaehlt,
sodass du diesen versuch mit einer kleineren latte wiederholen musst,
bis
sich eine drehzahlaenderung beim "prallplattenschieben" ergibt.

der christian hat uebrigens die vorgaenge im abgasstrom prima genau
erklaert.

cu/2,

ruediger

Roman

unread,
Nov 16, 1999, 3:00:00 AM11/16/99
to
101....@germanynet.de (Rüdiger Zoll) vertrat folgende Meinung:

> am boden musst du auf jeden fall eine hoerbare, kraeftige!
> drehzahlveraenderung bei herausziehen oder hineinschieben der
> prallplatte
> hoeren koennen,falls nicht, ist deine latte vermutlich zu gross
> gewaehlt,
> sodass du diesen versuch mit einer kleineren latte wiederholen musst,

Ich habe derzeit eine 28/18 am Rotieren, was empfiehlst du denn als Alter-
native? Weniger Steigung und/oder Durchmesser?

Rüdiger Zoll

unread,
Nov 18, 1999, 3:00:00 AM11/18/99
to
servus roman!

Roman schrieb:



> Ich habe derzeit eine 28/18 am Rotieren, was empfiehlst du denn als

> Alter native? Weniger Steigung und/oder Durchmesser?

beides, ausprobieren wuerde ich mal 25/15 und 23/15.

cu/2,

ruediger

Roman

unread,
Jan 1, 2000, 3:00:00 AM1/1/00
to

Hallo NG,

ich habe einen OS FX 46 mit 28/18er Latte in meinem Puma. Der Krümmer zum Anschluß
des Resorohres ist ebenfalls OS und kommt mir etwas lang vor. Das RR ist von robbe,
weil man das bequem in der Länge variieren kann. Hat jemand ungefähre Erfahrungs-

werte, wie die Längenabstimmung für meine Triebwerkskombination zu wählen ist, um
die Resonanz zu erreichen und wie gehe ich dabei vor?

Der Motor läuft ansonsten hervorragend, ist auch mit viel Geduld gut eingelaufen.


Dies ist mein erstes Resorohr, daher meine Frage.

( Wochen später... : )

Also ich habe jetzt mal folgendes probiert: 25/15er Latte ergibt ohne Resonanz-
effekt eine Drehzahl am Boden von ca. 15.500, damit fliegt der Puma langsam und
hat keinen brauchbaren Steigflug. Meiner Meinung nach ist die Latte zu klein.
Mit einem 28/18er Holzprop hatte ich nur noch 12.000 Umdrehungen, obwohl der
Motor im Graupner-Katalog mit bis 17.000 Touren angegeben ist. Die 28/18 gehört
zu den empfohlenen Propellern. Im Flug habe ich damit sowohl hohe Geschwindigkeit
im Horizontalflug als auch unbegrenzten Senkrechtflug, es dürfte aber nach euren
Aussagen bei dieser Höchstdrehzahl kaum möglich sein, bei meinem Rohrtyp (Prall-
platte) in den Resobereich zu kommen.

Vielleicht kann mir mit diesen Angaben jemand einen Tip zur Abstimmung geben.
Ich sehe, falls das nicht klappt, keinen Sinn darin, mit dem Balast des Rohres zu
fliegen, wenn ich entweder einen kleinen Prop mit Resoeffekt fliege, bei dem der
Motor dann vielleicht mit 20.000 rpm dreht, aber auch schneller verschleißt. Dann
lieber einen großen Prop, befriedigende Flugleistungen und niedrige max-Drehzahlen,
wobei das wahrscheilich auch noch leiser sein dürfte.

Oder?

RU,

Roman

Gerd Kosbab

unread,
Jan 2, 2000, 3:00:00 AM1/2/00
to
Hallo Roman

Roman schrieb:


>
> Hallo NG,
>
> ich habe einen OS FX 46 mit 28/18er Latte in meinem Puma. Der Krümmer zum Anschluß
> des Resorohres ist ebenfalls OS und kommt mir etwas lang vor. Das RR ist von robbe,
> weil man das bequem in der Länge variieren kann. Hat jemand ungefähre Erfahrungs-
> werte, wie die Längenabstimmung für meine Triebwerkskombination zu wählen ist, um
> die Resonanz zu erreichen und wie gehe ich dabei vor?
>
> Der Motor läuft ansonsten hervorragend, ist auch mit viel Geduld gut eingelaufen.
> Dies ist mein erstes Resorohr, daher meine Frage.
>

Leider kann ich Dir keinen konkreten Vorschlag machen,
da ich nur Segel- und E-Flug mache.
Ich weiß nur von den "Kraftmotor" Kameraden, daß es
einige sehr gute Computerprogramme zur Resonanzrohrbestimmung
gibt. Vielleicht solltest Du mal im Netz suchen.

Solltest Du nichts finden, emil an mich, dann frag ich bei den
Kameraden nach.

Gruß geko
--
Die Fundgrube für compufreaks, Bastler, Ahnenforscher
Flugmodelltechnik, die Kürzel und smilies, Hamster + co
Perl etc pp, die Homepage der Kosbab'en von Brian Kosbab
http://home.t-online.de/home/Gerd.Kosbab/geko.htm

Hofmann Bernd

unread,
Jan 6, 2000, 3:00:00 AM1/6/00
to
Hallo Roman,

wie alle schon geschrieben haben, funktioniert ein Resorohr nur bei einer
bestimmten Drehzahl effektiv. Ein zu kurzes Resorohr führt unweigerlich zu
Motorschäden durch Überhitzung (noch heißes verbranntes Gemisch wird in den
Zylinder zurückgedrückt). Alle Formeln und Berechnungen sind nur grobe
Näherungswerte. Ein oder zwei Zentimeter sind dabei aber ein sehr riesiger
Unterschied. Entweder man erhöht die Drehzahl bei gleicher Lattengröße mit
dem Resorohr oder man hält die Drehzahl gleich, aber bei einer größeren
Latte.
Ein Resorohr bringt etwa 500-800 U/min an Gewinn oder etwa eine Lattengröße
mehr bei gleicher Drehzahl. Nur der Versuch durch Veränderung der Länge und
Messung der Drehzahl am Boden bringt hier Gewinn. Das Resorohr bei
größtmöglicher Drehzahl auf dabei max. Länge schieben. Damit hat man noch
Reserven bei der höheren Flugdrehzahl. Bei meinem Delta erreicht er am Boden
gerade so gerade max. Drehzahl und in der Luft gerät er dann in max.
Resonanz. Einiges zum Reso kannst Du auf meiner Homepage unter Modellbau-
Resorohr finden.
Hofman...@t-online.de

Gruß Bernd


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