Am 09.12.2020 um 18:26 schrieb Rafael Deliano:
>> Die Kupferseite wird mit irgendwas (muss kein Fotolack sein) lackiert.
> Lack dünn und homogen aufbringen ist nicht einfach.
Wäre auch nicht nötig. Es geht vor allem darum, eine blanke Kupferfläche
"auszugraben", an der die Säure angreifen kann. Das sollte im
Zusammenhang mit einem Schneidplotter eigentlich kein großes Problem
sein. Lack zu durchtrennen dürfte deutlich einfacher sein als 3 mm
Moosgummi.
> Deshalb
> ist das selberbeschichten von UV-Lack aus Spraydose ja nicht
> wirklich praktikabel.
Damit wird das CU auf eine ganz andere Art freigesetzt.
> Real würde statt Lack bereits die PVC-Folie reichen.
Wenn der Kleber den dünnen Schnitt nicht gleich wieder zu macht - warum
nicht?
> Mit ihrem potentiellen Problem den Kleber dann wieder
> runterzubekommen.
Vielleicht gibt's ja auch Qualitäten, die nicht so stark haften.
>> ... dünne Isolationsabstände realisieren
>
> Da gibt es kaum Anwendungen dafür.
Kein Bedarf an hoher Bestückungsdichte und vielen Leiterbahnen auf engem
Raum?
>> Wenn das Ding auch noch präzise schneidet, müssten auch sehr
>> dünne Leiterbahnen zu machen sein.
>
> Präzise ist relativ, vgl. Test mit runder Scheibe Balsaholz.
Das sieht nicht vielversprechend aus. Allerdings war das Balsaholz ja
auch 3,5 mm dick. Eine Lackschicht liegt dagegen nur in der Gegend um 10
Mikrometer. Damit gehen die Querkräfte auf die Klinge gegen Null, was
ein deutlich besseres Ergebnis vermuten lässt.
> Wurde nicht allzu rund, weil viel Kraft, und in dem Fall explizit
> horizontal, schädlich ist.
> Harte Oberfläche a la FR4 ist prinzipiell schädlich für das
> Messer ( 17 EUR ).
Es soll ja auch nur der Lack durchtrennt werden und etwas auf der
Kupferfläche ankratzen, damit nachher die Säure angreifen kann.
> Da weder Halb- noch Vollschnitt wird die Maschine wahrscheinlich
> auch mit Fehlermeldung abbrechen. Die Maschine läuft gut, wenn
> sie in Automatikmodus wie von Brother angedacht arbeitet. Wenn
> man seine Anwewndung dafür nicht anpassen will oder kann ...
> Mein Vorbesitzer hat sie billig mit völlig zerschnittener Matte
> bei
ebay.de verhökert mit den Aussage: "entsprach nicht meinen
> Anforderungen".
>
> Dass mechanische Fräsen bezüglich Auflösung konkurrenzfähig
> gegen optische Abbildung sind, würde ich nicht erwarten.
Überlege mal, welche Schnittlängen eine Fräserschneide abarbeiten muss
und welche ein nicht rotierendes Messer. Da liegen Größenordnungen
dazwischen. Die Klingen des Schneidplotters werden sicher auch aus
hartem Material hergestellt. Und es gibt keine schnelllaufende Spindel,
die immer etwas eiert und unwuchtig ist und somit Unruhe ins Geschehen
bringt. So gesehen sollte ein Schneidplotter zum Platinenätzen nicht
unbedingt eine schlechte Lösung sein. Könnte evtl. den Photoprozess
ersparen. Muss halt mal wer ausprobieren.