Ulf Kutzner schrieb am Montag, 10. Januar 2022 um 08:40:38 UTC+1:
>> Jetzt übertreibst Du aber. Es gibt doch noch Brot, Pelmeni, Qwast...
> Vom Verzehr von Quasten nähme ich Abstand.
Vorschlage statt dessen zum Portepee zu greifen.
Es ist aber nun mal so, daß 70 Jahre sozialistischer Mangel die
Kenntnisse besserer Kochkunst hat weitgehend gelöscht.
Ich hatte geschäftlich in Rußland zu tun, wir aßen abends in
einer Spielbank (die Russen setzten dort wahnsinnige Summen -
wir nichts), es war annehmbar und preiswert, allerdings kaum
Russisches zu haben. Ich habe einmal Soljanka genommen,
war gut, hatte aber nichts mit dem gemein, was in der DDR unter dieser
Bezeichnung angeboten wurde. Einmal hatte ich Roulade, die
war aus Rinderfilet gemacht - Unfug. Man ist dort der Meinung,
nähme man teure Rohstoffe, wäre das Ergebnis vortrefflich -
Trugschluß. Schweinefilet, dick Schinken drauf und Käse, das ganze
kretiniert, so sieht die Russ. Küche heute aus. Stroganoff gab's
im Kasino nicht, aber Sibirischen Lachs, den ich aber nicht
verkostet hatte. Weiß jemand, wie der ist?
Ein litauisches Nationalgericht sind Cepeliny: Gewürzte
Hackfleischbällchen in Kartoffelknödelteig, das ganze
zeppelinartig geformt. Dazu eine Soße, die das enthielt, was das
Geheimnis aller Ostküchen ist: Sahne. Im von mir erlebten Falle
war es Pilz-Sahne-Soße von gewaltiger Mächtigkeit.
Ähnliches gibt es in Hessen, allerdings rund geformt, wohl
Rossäpfel geheißen - FR